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Fragen Sie nach!”

Rheins­berg Es kann so schnell gehen: “Wenn Jugendliche laut wummernde
recht­sradikale Musik hören, dann sagen Eltern schnell : ‚Mach den Krach
aus´, statt zuzuhören, was eigentlich gespielt wird”, warnte Gabriele
Schlamann.
Inter­essiert ver­fol­gten die Zuhör­er die Diskussion.

Die nur zehn Gäste, die am Mittwoch im Gemein­de­haus der Evangelischen
Kirche Rheins­berg saßen, nick­ten zus­tim­mend. Sie alle waren da, um
Sit­u­a­tio­nen wie der beschriebe­nen vorzubeu­gen. Doch wie schnell sich
recht­sradikale Grup­pen den Weg in die Köpfe junger Leute bah­nen, war
vie­len unklar.

Deshalb fol­gten sie geban­nt Schla­manns Aus­führun­gen. Die Exper­tin vom
Mobilen Beratung­steam Neu­rup­pin erk­lärte anhand ein­fach­er Beispiele die
aktuellen Strate­gien Recht­sradikaler Grup­pen. So ist das, was für die
einen nur ein T‑Shirt ist, für andere ein recht­sradikales Sym­bol. Dann
näm­lich, wenn das Klei­dungsstück von ein­er Fir­ma der Szene wie Thor
Steinar pro­duziert wird. Deren Logo ist in Insid­erkreisen ein
Erken­nungsze­ichen. “Wenn Sie jeman­den mit so einem T‑Shirt sehen, fragen
Sie doch nach, ob er weiß, was das in recht­sradikalen Kreisen bedeutet”,
schlug Schla­mann vor. Denn “beileibe nicht jed­er, der ein T‑Shirt mit
dieser Fir­ma trägt, ist recht­sradikal,” warnte sie vor
Gen­er­al­isierun­gen. Doch, wenn zur Klei­dung weit­ere Erken­nungsze­ichen der
Szene kom­men, müsse man aufmerk­sam werden.

Das Gespräch mit jun­gen Leuten sei dann wichtiger als jedes Ver­bot. Denn
Ver­bote provozierten Rebel­len­tum. Und wer will, find­et andere Symbole -
und zwar über­all. So gibt es Ansteck­er mit der Reich­skriegs­flagge auf
dem Neu­rup­pin­er Wochen­markt und ger­man­is­che Sym­bole auf Dorffesten.
Diese Zeichen sind nicht ver­boten und find­en reißen­den Absatz.

Allerd­ings gab Schla­mann zu, dass es nahezu unmöglich sei, in ihrem
Denken gefes­tigte Recht­sradikale von ihren Werten abzubrin­gen. Nur
frühzeit­iges Ein­greifen helfe. “Ein Grund dafür, dass junge Men­schen in
der recht­sex­tremen Szene bleiben, ist, dass sich nie­mand für die
Tat­sache inter­essiert, dass sie Teil der Szene sind.” Dieses
Desin­ter­esse könne in soziale Ver­ro­hung mün­den. Denn wer den Eindruck
habe, dass sich in der Gesellschaft nie­mand um ihn küm­mert, sucht sich
neue Vor­bilder — oft unter Recht­sradikalen, die vorgeben, endlich Zucht,
Ord­nung und Ori­en­tierung zu schaffen.

“Da ist jed­er von uns ange­sprochen gegen­zus­teuern”, mah­nte sie. Auch
Lehrer und Poli­tik­er seien oft über­fordert, wenn jun­gen Men­schen Fragen
zur recht­sradikalen Szene stell­ten. Hier kön­nten Schu­lun­gen Abhilfe
schaf­fen, sagte Schla­mann. Die Regionale Arbeitsstelle für
Aus­län­der­fra­gen (RAA) schult auch Lehrer. “Man muss uns nur rufen, dann
kom­men wir gerne”, betonte die Expertin.

Bei den anwe­senden Eltern stieß sie auf offene Ohren. “Das war eine
wirk­lich gute Infor­ma­tion. Bish­er kon­nte ich mit Begrif­f­en wie
“Schul­hof-CD” nichts anfan­gen”, sagte Irene Hilbert, deren Sohn in
Rheins­berg zur Chris­ten­lehre geht. Wie die meis­ten Gäste war sie jedoch
bere­its zuvor für das Prob­lem des Recht­sradikalis­mus sensibilisiert.

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Migranten-Anteil im Land gering

Pots­dam. Nur fünf Prozent der Men­schen, die in Bran­den­burg leben, haben Migra­tionsh­in­ter­grund; das sind in der amtlichen Sta­tis­tik zuge­wan­derte, in Deutsch­land geborene und einge­bürg­erte Aus­län­der, Spä­taussiedler, Kinder aus bina­tionalen und nicht­deutschen Part­ner­schaften sowie Kinder von Spä­taussiedlern. Bun­desweit seien es 19 Prozent, teilte der Sta­tis­tis­che Lan­des­be­trieb in Pots­dam gestern mit. Von den 132 600 Bran­den­burg­ern mit Migra­tionsh­in­ter­grund wurde jed­er vierte in Deutsch­land geboren; damit liege deren Anteil deut­lich unter dem bun­des­deutschen Durch­schnitt. 25 Prozent sind Jugendliche unter 18 Jahren, nahezu zwei Drit­tel sind älter als 25 Jahre. Die Zahlen wur­den für das Jahr 2005 erhoben. 

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»Hey Nigger, willst du dich schlagen?«

Vor dem Amts­gericht Schwedt find­et am Dien­stag, den 12. Sep­tem­ber 2006, um 9.30 Uhr ein Prozess gegen einen ras­sis­tis­chen Rock­er statt. Chris­t­ian E. wird vorge­wor­fen, im Jan­u­ar 2005 zwei Afrikan­er ras­sis­tisch belei­digt und ange­grif­f­en zu haben. Die Ver­hand­lung ist in Saal 106.

Joseph O., ein 27-jähriger Asyl­be­wer­ber aus Nige­ria, wollte am 22. Jan­u­ar 2005 die Geburt seines Sohnes feiern, zusam­men mit dem 26-jähri­gen Peter L. aus Sier­ra Leone und einem afghanis­chen Flüchtling. Sie wählten dazu die Kneipe »Appel­boom« in Schwedt. Anfangs ging alles gut, auch wenn es keine Kom­mu­nika­tion zwis­chen den Weißen und den Schwarzen gab. Peter L. tanzte bis 4 Uhr, dann ging er vor der Tür, um Luft zu schnap­pen. Draußen begeg­neten den Flüchtlin­gen zwei Rock­er. Der eine fing sofort mit Beschimp­fun­gen an: »Hey, Nig­ger, hau ab!« Als die drei ihre Jack­en holen woll­ten, stürzte sich der Rock­er auf Joseph O. »Hey Nig­ger, willst du dich schla­gen?« Joseph: »Warum?« Antwort: »Weil du ein Nig­ger bist!« Dann schlug ihn ins Gesicht. Peter L., damals Box­er im UBV Schwedt, ging dazwis­chen, um die bei­den zu tren­nen. Plöt­zlich erhielt er einen hefti­gen Schlag gegen das Jochbein. Er ging zu Boden, schlug mit dem Kopf auf, ver­lor das Bewusst­sein. Später soll­ten ihm Zeu­gen bericht­en, wie der Mann auf ihn ein­trat. Noch als die Polizei ein­traf, trat der Mann Joseph O. gegen das Bein.

Für Peter L. hat­te der Angriff schw­er­wiegende Fol­gen. Monate­lang labori­erte er mit Kopf­schmerzen und Schmerzen am Arm, so dass er das Box­en aufgeben musste. Zu den kör­per­lichen kamen die psy­chis­chen Ver­let­zun­gen: eine post­trau­ma­tis­che Belas­tungsstörung ist noch immer unbe­han­delt. Als gedulde­ter Flüchtling übt die Aus­län­der­be­hörde vielfälti­gen Druck auf ihn aus, um ihn zur Aus­reise zu bewe­gen. Lange wurde ein Umzug nach Pren­zlau ver­weigert, zurzeit ist das Taschen­geld auf 20 Euro monatlich gekürzt.

Die Geschädigten wür­den sich über eine Unter­stützung aus dem Pub­likum freuen.

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Angelika Adler ist die neue Lindenpark-Chefin

Die seit Juni ehre­namtlich in dem Tra­di­tion­shaus arbei­t­ende Juristin war gle­ichzeit­ig die Ansprech­part­ner­in für die übri­gen Bewerber

Babels­berg – Mit zwei Frauen will der finanziell schw­er angeschla­gene Lin­den­park-Vere­in seine Geschäfte sanieren: Gestern stellte der Vor­standsvor­sitzende Dirk Hard­er neben der neuen Geschäfts­führerin Alexan­dra Adler mit Sarah Buschmeier auch die seit August neu angestellte Mitar­bei­t­erin für Öffentlichkeit­sar­beit vor. „Wir sind sich­er, die richtige Wahl getrof­fen zu haben“, sagte Hard­er bei einem Pressege­spräch. Am Mon­tag hat­te sich der Vor­stand des Vere­ins nach ein­er öffentlichen Auss­chrei­bung auf die neue Geschäfts­führerin verständigt.

Hard­er betonte die fach­liche Qual­i­fika­tion der Siegerin der Auss­chrei­bung. Die ursprünglich aus Sach­sen-Anhalt stam­mende 31-Jährige hat in Pots­dam Jura studiert und danach ab 2001 in Berlin und Han­nover im Bere­ich der Geschäfts­führung des Trägervere­ins des Deutschen Evan­ge­lis­chen Kirchen­tags mit­gear­beit­et. Bei dem Tre­f­fen kom­men alle zwei Jahre bis zu 200 000 Gläu­bige in jew­eils ein­er anderen deutschen Stadt zusammen.

„Die Auf­gabe im Lin­den­park ist eine Her­aus­forderung“, sagte Adler. Eingear­beit­et habe sie sich schon: Seit Juni helfe sie ehre­namtlich im Haus aus, so Hard­er. „Sie ist von den anderen Kol­le­gen im Haus gut angenom­men wor­den, zudem hat sie eine sehr hohe Moti­va­tion“, erk­lärte Hard­er weit­ere Gründe der Entschei­dung für die Juristin. Pikant dabei ist allerd­ings, dass Frau Adler in der Stel­lenauss­chrei­bung für den Geschäfts­führerposten als Ansprech­part­ner­in für „weit­ere Auskün­fte“ genan­nt wird. Ein­er ihrer Mit­be­wer­ber nan­nte dieses Ver­fahren gestern gegenüber den PNN „möglicher­weise unser­iös“, wenn die Koor­di­na­torin der Bewer­bun­gen am Ende selb­st Chefin werde.

Die Neube­set­zung der Stelle war notwendig gewor­den, nach­dem die frühere Lin­den­park-Chefin Moni­ka Keil­holz ihr Amt im April „aus gesund­heitlichen Grün­den“ abgegeben hat­te: Im ver­gan­genen Win­ter hat­ten sich Gerüchte als richtig erwiesen, dass das tra­di­tion­sre­iche soziokul­turelle Zen­trum in Babels­berg in mas­sive finanzielle Schwierigkeit­en ger­at­en war. Unter anderem wur­den Löhne und Rech­nun­gen für Energie- und Tele­fonkosten nicht gezahlt. Seit­dem ist ein Pots­damer Steuer­ber­atungs­büro zur wirtschaftlichen Unter­stützung bei der finanziellen Sanierung engagiert. Hard­er sprach gestern von einem „deut­lich“ sechsstel­li­gen Betrag noch abzuzahlen­der Schulden. „Wir hat­ten große Schwierigkeit­en, dass Som­mer­loch zu über­ste­hen“, sagte Hard­er. So möchte Alexan­dra Adler erst ein­mal viele kleine Dinge erledi­gen: „Wir wer­den uns zunächst intern neu struk­turi­eren müssen, um effizien­ter zu arbeiten.“

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Auf den Geschmack gekommen

KYRITZ Die interkul­turelle Woche hat am Dien­stag im Gel­ben Gewölbe zu Tisch gebeten. Beim Mul­ti-Kul­ti-Din­ner gab es die Gele­gen­heit, fremde Esskul­turen und ‑tra­di­tio­nen ken­nen zu ler­nen. Organ­isiert wurde der bunte Abend von den Vere­inen BuS, EvaMi­gra und Esta. Nach­dem am Mon­tag beim Vol­ley­ball­turnier die Muskeln der Teil­nehmer beansprucht wur­den (MAZ berichtete), soll­ten nun die Geschmack­sner­ven zum Ein­satz kommen.

Am heimis­chen Herd war am Nach­mit­tag gekocht, gebrat­en und geback­en wor­den, um am Abend die Speisen auf dem Buf­fet im großen Saal des Vere­ins Bil­dung und Soziales aufzustellen. Der mul­ti­kuli­nar­ische Abend begann um 18.30 Uhr mit ein­er Vorstel­lungsrunde. Kathrin Schmidt vom EvaMi­gra e. V. erzählte erst über sich und ihre Arbeit sowie die deutsche Küche. Dann waren die 20 Gäste ver­schieden­er Herkun­ft an der Rei­he, nacheinan­der ihre mit­ge­bracht­en Spezial­itäten zu erk­lären und auf ein­er großen Land­karte zu zeigen, wo sie herka­men. Sieben Fam­i­lien tru­gen mit ihren Kochkün­sten zum Gelin­gen des Abends bei. Als das Buf­fet eröffnet wurde, ver­sam­melten sich Fein­schmeck­er aus Viet­nam, den USA, aus Rus­s­land, der Ukraine und Deutsch­land an der lan­gen Tafel, um von den Speisen zu kosten. Die bei­den ital­ienis­chen Restau­rants aus Kyritz bracht­en Pizzen und Salate auf den Tisch. Eine viet­name­sis­che Fam­i­lie hat­te Früh­lingsrollen zubere­it­et. Aus der deutschen Küche gab es die klas­sis­che Rinder­bulette und als ukrainis­che Spezial­ität waren Vareni­ki — heiße Teigtaschen mit ein­er Kartof­felfül­lung — im Ange­bot. Rus­sis­che Gäste hat­ten Bli­ni, Pfannkuchen, die mit ver­schiede­nen Fül­lun­gen wie Kon­fitüre, Hack oder Quark gegessen wer­den kön­nen, und Jäger­salat zubere­it­et. Den typ­is­chen Rinder­brat­en mit Süßkartof­feln und Mais set­zte eine amerikanis­che Fam­i­lie, die in Deutsch­land zu Gast ist und sich dem Abend anschließen wollte, auf die Speisekarte.

“Alle Gerichte wur­den mit Liebe zubere­it­et”, freute sich Daniela Neu­mann vom BuS-Vere­in über den gelun­genen Abend. Beim Essen in gemütlich­er Runde wur­den sog­ar Rezepte aus­ge­tauscht, zum Beispiel für Hworost. Das Gebäck mit dem Geschmack von Waf­feln und der ungewöhn­lichen Form hat­te die 26-jährige Iri­na Bogonos vor­bere­it­et. Die junge Frau ver­ließ vor anderthalb Jahren ihre rus­sis­che Heimat­stadt Togli­at­ti, um in Deutsch­land zu leben.

Die interkul­turelle Woche gibt Iri­na und anderen die Möglichkeit, aufeinan­der zuzuge­hen. “Auch Deutsche sind ein­ge­laden, ihre aus­ländis­chen Mit­bürg­er ken­nen zu ler­nen”, sagt Daniela Neumann.

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Wir machen keinen Spaß-Hip-Hop”

ZERNSDORF San­franz­erns­dorf Soundsys­tem: Dieser Name ist nicht nur in Königs Wuster­hausen und Umge­bung, son­dern bere­its weit darüber hin­aus bekan­nt gewor­den. Die Geschichte dieser Band schreibt sich ähn­lich wie die viel­er erfol­gre­ich­er Musikproduzenten.

Die Liebe zum “Free-Style-Rap” hat­te sich bere­its entwick­elt, als sich Björn‑C. Klenke, Björn Ruland und Tibor Ban­völ­gyi zufäl­lig in einem Jugend­club während eines DJ- und Hip Hop-Work­shops über den Weg liefen. Zunächst fol­gten Konz­erte in regionaler Umge­bung und schließlich 2003 die erste CD “Jeden Tag EP”.

Die Zusam­me­nar­beit mit anderen Kün­stlern der Umge­bung, wie zum Beispiel mit Tobi Macom, Matze Ness oder Frank Palin­s­ki alias Fas­ta-Man, brachte neben Unter­stützung beson­ders auch Abwech­slung und neue Ideen. Zeit­gle­ich zum 2005 ent­stande­nen Album “Jeden Tag”, weit­eten sich die Konz­erte immer mehr in Rich­tung Berlin und sog­ar nach Dres­den aus.

Den Höhep­unkt bildete dieses Jahr das Plu­g­In-Fes­ti­val, bei dem sich 300 Bands mit­tels ihrer Demo-Songs per Inter­net bewar­ben. Die von der Jury aus­gewählten 32 besten, unter ihnen auch San­franz­erns­dorf, standen sich anschließend vom 25. bis zum 27. Mai in Straus­berg beim Halb­fi­nale gegenüber, um ihr Kön­nen live zu präsen­tieren. Auch dies­mal schafften es die drei vom Soundsys­tem, sich als eine der fünf besten Bands für das Finale in Berlin zu qual­i­fizieren, das am 7. Juli im Glashaus (“Are­na Berlin”) aus­ge­tra­gen wurde. Gegen Micpro­pa­gan­da, Pech­marie, Johansen und Polarkreis 18 sicherten sich San­franz­erns­dorf Platz 2, die Goldmedaille ging an Polarkreis 18. Was zum einen ein her­aus­ra­gen­der Erfolg war, diente zum anderen auch als beson­dere Bestärkung, da die Arbeit im Musikgeschäft auch immer mit sich führt, gegen die Zweifel ander­er, beson­ders aber auch gegen das eigene Bedenken anzukämpfen.

“Wir machen keinen Spaß-Hip-Hop. Es sind meis­tens ern­ste The­men, gesellschaftliche The­men, über die wir schreiben und rap­pen. Die Leute nehmen immer etwas davon mit”, sagt Tibor, der Mann hin­ter den zahlre­ichen Knöpfen der Tech­nik. “In die Texte fließen immer eigene Erfahrun­gen, Erleb­nisse und Betra­ch­tungsweisen mit ein. Inhalte aus dem eige­nen Leben und es gibt immer wieder Leute, die vieles genau­so sehen, wie wir.” Auf den Konz­erten gab es bish­er nur pos­i­tive Res­o­nanz von einem häu­fig sehr durch­mis­cht­en Pub­likum. Eine große Hoff­nung haben alle drei: irgend­wann ein­mal mit der Musik genü­gend Geld zu ver­di­enen, um auch ohne neben­bei laufende Ein­nah­me­quellen auszukommen.

Mut und Engage­ment sind sehr wichtige Voraus­set­zun­gen, um in dieser Branche beste­hen zu kön­nen; was der Band im Moment jedoch lei­der noch fehlt, ist die materielle Unter­stützung von außen.

Doch trotz aller Kom­p­lika­tio­nen und Hin­dernisse sind die Freude an der Musik und die dadurch gegebene Mit­teilungsmöglichkeit starke Antrieb­smit­tel, um für die Ziele, die man hat, zu kämpfen.

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Schlachteplatte à la Potsdam

Die »Bran­den­burg­er Schlachteplat­te« ist wieder da. Dabei war der Spitz­name für die in den 90er Jahren heil­los zer­strit­tene und in Intri­gen ver­wick­elte CDU des ost­deutschen Bun­des­lan­des schon beina­he vergessen. Jörg Schön­bohm hat­te es seit 1999 geschafft, die Partei zu einen und sog­ar in die Lan­desregierung mit der SPD zu führen. Doch kaum hat der 69jährige für das kom­mende Jahr seinen Rück­zug vom Lan­desvor­sitz angekündigt, brechen die ver­bit­terten Grabenkämpfe wieder auf.

Im Zen­trum ste­ht der junge Gen­er­alsekretär Sven Petke, dem selb­st Ambi­tio­nen auf den Lan­desvor­sitz nachge­sagt wer­den. Die Chan­cen des 38jährigen sind in den ver­gan­genen Tagen allerd­ings rapi­de gesunken. Nicht nur, daß Lan­desin­nen­min­is­ter Schön­bohm den Parteivizechef und Wirtschaftsmin­is­ter Ulrich Jung­hanns als seinen Nach­fol­ger vorgeschla­gen hat. Es sind vor allem die Bespitzelungsvor­würfe des bish­eri­gen Inter­net­be­treuers der Lan­des-CDU, die auch führende Bran­den­burg­er Christ­demokrat­en in Rage brin­gen. Daniel Schoen­land beschuldigte Petke und Lan­des­geschäfts­führer Rico Nelte nach Stre­it um die Hon­orierung sein­er Dien­ste, ein Überwachungssys­tem für E‑Mails instal­liert zu haben. Jede über die offizielle Partei­web­site cdu-brandenburg.de an die Lan­desvor­standsmit­glieder ver­schick­te Mail sei in der Lan­des­geschäftsstelle gele­sen wor­den, behauptete der Internet-Unternehmer.

Petke hat dies im Prinzip bestätigt, vertei­digte sich aber, das Ver­fahren der Mail-Verteilung sei »trans­par­ent und jedem bekan­nt« gewe­sen. Die Lan­des­geschäftsstelle habe wie eine Post­stelle die Nachricht­en geöffnet, Unwichtige aus­sortiert und wichtige an die Adres­sat­en weit­ergeleit­et. Das für die Date­nauf­sicht zuständi­ge und von Schön­bohm geführte Bran­den­burg­er Innen­min­is­teri­um hat diese Prax­is mit­tler­weile als unbe­den­klich bewertet.

Doch das Hauen und Stechen unter den märkischen Parteifre­un­den war nicht mehr zu stop­pen. Zehn von 17 Mit­gliedern der CDU-Land­tags­frak­tion sprachen sich auf ihrer jüng­sten Sitzung dafür aus, daß Petke sein Amt bis zur Aufk­lärung der Vor­würfe ruhen lassen solle. Auch Jus­tizmin­is­terin Beate Blechinger und Wis­senschaftsmin­is­terin Johan­na Wan­ka, deren Mail-Adressen zu den überwacht­en gehören sollen, forderten den vor­läu­fi­gen Amtsverzicht des Gen­er­alsekretärs. Doch Petke behar­rt darauf, das Ver­trauen des Vor­sitzen­den und des geschäfts­führen­den Lan­desvor­standes zu haben. Und er ste­ht in sein­er Partei längst nicht alleine da. In den ver­gan­genen Jahren hat der frühere Ver­fas­sungss­chützer ein weitverzweigtes Beziehungsnetz gespon­nen. Im Lan­desvor­stand sitzen mehrheitlich Leute aus seinem Lager. Ver­heiratet ist er mit der stel­lvertre­tenden Vor­sitzen­den der CDU/C­SU-Bun­destags­frak­tion, Kathe­ri­na Reiche. Nicht zulet­zt war es Schön­bohm selb­st, der den Parteikar­ri­eris­ten lange Zeit gefördert hatte.

Genau wie ihr Vor­turn­er sind auch Petkes Anhänger nicht zim­per­lich. Der Bran­den­burg­er CDU-Europaab­ge­ord­nete Chris­t­ian Ehlers warf Min­is­terin Wan­ka parteis­chädi­gen­des Ver­hal­ten vor. Noch deftigere Worte mußte sich der Vor­sitzende der märkischen Jun­gen Union, Sebas­t­ian Schütze, anhören. Er wurde vom Bun­destagsab­ge­ord­neten Jens Koep­pen mit der Bemerkung bedacht: »Das ist ein Kam­er­aden­schwein.« Schütze hat­te Wankas und Blechingers Empörung geteilt.

Mit­tler­weile hat Schoen­land Petke und Nelte wegen Ausspähens von Dat­en und der Ver­let­zung von Pri­vat­ge­heimnis­sen angezeigt. Die Partei ihrer­seits stellte wegen Ver­leum­dung Strafantrag gegen Schoenland.

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Aktion zum Todestag von Rudolf Heß in Premnitz unterbunden

Zum 19.Todestag von Rudolf Heß, am 17.August 2006, taucht­en in Rathenow in hoher Zahl erst Aufk­le­ber und später Plakate eines “Nationalen und Sozialen Aktions­bünd­niss­es Mit­teldeutsch­land” (NSAM) auf, die den NS Kriegsver­brech­er ver­her­rlicht­en und seinen Suizid als Mord auslegten. Prem­nitz blieb jedoch vor­erst verschont.

Erst am 31. August 2006 wur­den zahlre­iche Plakate, eben­falls dem NSAM zuord­nebar, an Straßen­lam­p­en am Ort­saus­gang von Prem­nitz in Rich­tung Döberitz fest­gestellt, die den Tod von Rudolf Heß (auf dem Plakat betont mit Dop­pel S geschrieben) als unbe­wiese­nen Mord anklagen.

Bemerkenswert bei der Aktion ist, dass die Plakate auf Press­plat­ten aufgek­lebt wur­den, wie sie etwa für Wahlplakate benutzt wer­den. Ob die Plat­ten gestohlen wur­den, ist jedoch zurzeit noch unklar. Fest ste­ht aber, dass die Strecke öfters für Pro­pa­gan­daak­tio­nen der “Nationalen Sozial­is­ten Prem­nitz” genutzt wird. An den dor­ti­gen Straßen­lam­p­en und Verkehrss­childern ent­lang eines par­al­lel zur Bun­desstraße 102 ver­laufe­nen Rad­weges wer­den so immer wieder Aufk­le­ber dieser (neo)nazistischen Grup­pierung und auch des recht­sex­trem­istis­chen “Wikingerver­sandes” festgestellt.

Die Plakate wur­den übri­gens sofort ent­fer­nt, eben­so wie ähn­lich aufgemachte Aufkleber.

Die Prem­nitzer Naziszene sollte wis­sen, das wir Aktio­nen die Ver­brechen oder Ver­brech­er des NS Regimes ver­her­rlichen oder ver­harm­losen nicht hin­nehmen son­dern entschlossen entgegenwirken.

Nie wieder Faschismus!

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Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung in Chile

Für unser Chile-Sem­i­nar sind nur noch wenige Rest­plätze frei!

Vom 15.–17. Sep­tem­ber geht es in Fohrde (zwis­chen Bran­den­burg und Rathenow) um
Nach­haltige Entwick­lung und Umweltschutz in Chile .

Chiles expor­to­ri­en­tierte Wirtschaft hat­te in den let­zten 15 Jahren ein rasantes
Wach­s­tum zu verze­ich­nen, allerd­ings oft durch die rück­sicht­slose Ausbeutung
natür­lich­er Ressourcen (z. B. Abholzung ganz­er Wälder für die Cellulose-Produktion,
Über­fis­chung, Berg­bau­folgeschä­den). Am Fluss Bio Bio wur­den durch den Bau der
drittgrößten Staudämme der Welt (finanziert auch mit deutschem Geld) weite Teile der
Sied­lungs­ge­bi­ete der Pehuenche-Indi­an­er über­schwemmt. Auf der anderen Seite gibt es
zunehmende Anstren­gun­gen für eine Umstel­lung der Pro­duk­tion, ein wachsendes
Umwelt­be­wusst­sein und vor­bild­hafte Naturschutzprojekte.

The­men der Ref­er­entIn­nen aus Chile und Deutsch­land sind u. a. die soziokulturellen
Fol­gen der Abholzun­gen für indi­gene Bevölkerungs­grup­pen, Erfahrun­gen von Aktivisten
für den Umweltschutz und die Lan­drechte der Pehuenche am Bio Bio und Analysen
aktueller wirtschaftlich­er Vorhaben im Land. Zudem soll über die geplante
Ver­ankerung von Nach­haltigkeit und Nach­haltigkeits­man­age­ment auf der politischen,
gesellschaftlichen und geset­zlichen Ebene disku­tiert und von aktuellen Projekten
sozialer und ökol­o­gis­ch­er Regiona­len­twick­lung, z. B. am Rio Hur­ta­do, berichtet
werden.

Der Teil­nah­me­beitrag für Unterkun­ft, Vol­lverpfle­gung und Pro­gramm beträgt nur 50
Euro (ermäßigt 35)!

Mehr Infos und Anmel­dung HochVi­er.

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Widerstand in Stein gemeißelt

NEURUPPIN Auf dem Neu­rup­pin­er Schulplatz soll bald eine Mah­ntafel an den Protest der Ein­wohn­er gegen die mil­itärische Nutzung der Kyritz-Rup­pin­er Hei­de erin­nern. “Neu­rup­pin auf dem Weg zur freien Hei­de” ist die Inschrift der Mah­n­plat­te, die die Bürg­erini­tia­tive Freie Hei­de bei ihrer Protest­wan­derung gegen das geplante Bom­bo­drom am 29. Okto­ber in Neu­rup­pin enthüllen will.

Dass es gegen die Ver­legung der 60 mal 90 Zen­time­ter großen Gran­it­plat­te auf dem Schulplatz keine Ein­wände aus der Stadt­poli­tik geben wird, ist für Bürg­er­meis­ter Jens-Peter Golde jet­zt schon aus­gemacht. “Da gibt es ja schon einen Grund­satzbeschluss der Stadt gegen das Bom­bo­drom.” Doch sei, bevor die Plat­te auf den Schulplatz kann, ein for­maler Stadtverord­netenbeschluss erforder­lich. Der soll am 25. Sep­tem­ber gefasst werden.

Die Bürg­erini­tia­tive Freie Hei­de, die ihre Protes­tak­tio­nen jet­zt auch auf die Städte des Kreis­es ausweit­et, lädt am 29. Okto­ber zum Protest­marsch nach Neu­rup­pin. Geplant sind eine Andacht in der Klosterkirche mit anschließen­dem Marsch zum Schulplatz, wo die Plat­te enthüllt wird. Anfer­ti­gung und Ver­legung der Plat­te übernehmen Spon­soren. Der Stadt entste­hen dafür keine Kosten.

Inforiot