Kategorien
Uncategorized

13. Prozesstag im Potsdamer Antifa-Verfahren

Am heuti­gen, recht kurzen Ver­hand­lungstag, wurde zunächst die Zeu­g­in Anja Siegert
gehört. Diese ist Polizistin und sollte Angaben zu der Bek­lei­dung ein­er der
Beschuldigten machen. Mehr als die Tat­sache, dass die Beschuldigte dunkel gekleidet
war und in die Gefan­genen­sam­mel­stelle ver­bracht wurde, kon­nte sie nicht erinnern. 

Hier­nach ver­las ein­er der Anwälte Julias eine Erk­lärung in der er die Aus­sagen des
Zeu­gen Hagen T. sowie Cindy Prause in Verbindung brachte. Erster­er gab an mit einem
Bekan­nten zusam­men mit Julia gesprochen zu haben auf Höhe der Mit­tel­straße. Da Cindy
Prause aus­sagte, dass sie sich vom Angriff auf Ben­jamin Oestre­ich ent­fer­nt habe und
kurz drauf Julia mit zwei Män­nern habe sprechen sehen, ergebe sich laut Anwalt
daraus, dass Prause das Gespräch zwis­chen Julia, Hagen T. und dessen Bekannten
gese­hen habe. Julia also zur Tatzeit nicht am Tatort und ergo auch nicht an der Tat
beteiligt gewe­sen sein könne.

Kategorien
Uncategorized

12. Prozesstag im Potsdamer Antifa-Prozess

Der heutige Prozesstag begann mit der Vernehmung des Zeu­gen Christoph Kellner.
Dieser war im Juni let­zten Jahres noch Kell­ner im Cafe Hei­der, als solch­er stand er
hin­ter dem Tre­sen und sah durch die geöffnete Terassen­tür, wie ein Men­sch um die
Ecke des Cafes ger­an­nt kam und zu Boden fiel, danach sah er noch eine Gruppe von 4–5
dunkel gek­lei­de­ten Per­so­n­en, die auf diese Per­son eingeschla­gen hät­ten. Diese Gruppe
flüchtete dann recht schnell in Rich­tung Hege­lallee, ein­er der anwe­senden Gäste,
Robert Manzke, hätte dann die Ver­fol­gung aufgenom­men und auch einen der Täter
einge­holt und fest­ge­hal­ten. Kell­ner sei dann aus dem Cafe her­aus­gekom­men und hätte
von dort gese­hen, wie sich um Manzke herum, auf den Gleisen vor dem Nauner Tor, eine
recht große Gruppe von Men­schen ver­sam­melt hat. Diese Gruppe beschrieb er vor
Gericht als zu groß, als dass sie nur aus den TäterIn­nen hätte beste­hen kön­nen, es
seien auch aus anderen Rich­tun­gen Men­schen dazu gekommen. 

Der zweite Zeuge war Ste­fan Kriek, dieser gab an gese­hen zu haben wie eine Per­son um
die Ecke des Cafe Hei­der ger­an­nt kam und eine Gruppe von 4–5 ver­mummten Personen
hin­ter­her kam. Die erste Per­son sei dann gefall­en und die schwarz gek­lei­de­ten und
ver­mummten Per­so­n­en hät­ten sie umringt, eine Per­son aus dieser Gruppe hätte auf das
Opfer mit einem schwarzen, dün­nen Gegen­stand eingeschla­gen und zwar mehrfach und
stark. Die Gruppe sei dann in Rich­tung Hege­lallee geflüchtet, Manzke sei dann
hin­ter­herg­er­an­nt und hätte eine Per­son fest­ge­hal­ten, die jedoch nicht der oben
genante Men­sch mit dem Schlag­stock sei. Während dieser Flucht seien allerd­ings noch
min. 3 schwarz gek­lei­dete Per­so­n­en dazugekom­men. Kriek gab weit­er an, gese­hen zu
haben wie Jansa, der seinem Kol­le­gen Manzke zur Hil­fe eilte, eine Ausholbewegung
machte, den konkreten Schlag hätte er nicht gese­hen, gehe jdeoch von ein­er Ohrfeige
aus. Hier­nach kam die Vor­sitzende Rich­terin auf die Idee, dass es nicht ausreichend
sei, wenn sie die einge­zo­ge­nen Bek­lei­dungsstücke [Jack­en, Sturmhaube, Sonnenbrillen
etc] den Zeu­gen nur zeige, son­dern sich ein­er der Angeklagten zumin­d­est eine
Son­nen­brille und eine Sturmhaube auf­set­zen solle, damit sich das der Zeuge besser
vorstellen könne. Da die Anwältin dage­gen protestierte und angab, dass eben­so gut
auch sie sich diese Ver­mum­mung anle­gen könne, zur all­ge­meinen Verdeut­lichung, wurde
dies dann genau­so gehand­habt- und so saß dann schlußendlich eine voll vermummte
Anwältin im Gerichtssaal.
Hier­nach wurde dann zunächst ein Attest einge­führt, dieses belegt, dass Julia sich
am 19.06 in das St. Josephs Kranken­haus begab und dort ein Hämatom und der Verdacht
auf ein Schädel-Hirn-Trau­ma diag­nos­tiziert wurde. Hier­nach ver­las Julia noch einmal
die e‑mail welche sie noch am sel­ben tag ein­er Bekan­nten schrieb und darin den
Her­gang dieses Abends aus ihrer Sicht schildert. 

Als let­zter Zeuge für den heuti­gen Tag wurde dann Hagen T. ver­nom­men. Dieser gab an,
an diesem Abend mit einem Bekan­nten in der Kneipe Hafthorn gewe­sen zu sein, von dort
woll­ten sie sich dann ins La Lean­der begeben. Unter­wegs hät­ten sie dann Julia und
eine weit­ere Gruppe von Men­schen, welche er schon vorher kan­nte, getrof­fen, diese
sei auf der Friedrich-Ebert-Straße in Rich­tung Nauner Tor ger­an­nt. Da seien sie dann
mit dem Fahrrad hin­ter­herge­fahren, auf Höhe des Nauner Tors dann, sah der Zeuge wie
eine recht schmächtige Per­son fest­ge­hal­ten wurde, von eher kräftig gebaut­en Männern.
Die anderen dunkel gek­lei­de­ten Per­so­n­en hätte auf diese Män­ner ein­gere­det bzw.
eingeschrien, dass sie den Fest­ge­hal­te­nen loslassen sollen. Ein­er der Kell­ner, hätte
dann Julias Oberkör­p­er nach unten gedrückt und ihr mit dem Knie oder der Faust
Schläge ver­set­zt. Hagen T. hätte während dieser Zeit ver­sucht her­auszufind­en um was
es bei dieser Angele­gen­heit eigentlich ging, hätte aber dies­bezüglich auch von
umste­hen­den keine befridi­gende Antwort bekom­men. Nach ein paar Minuten, sei dann die
Polize gekom­men. Bei dieser gab der Zeuge an, was er gese­hen hat­te und sah hiernach
auch noch ein­mal Julia auf der anderen Straßen­seite ste­hen, mit ein­er Beule “bish­er
nicht­gekan­nten Ausmaßes”. 

Die Ver­hand­lung wird am 18.10 um 14.15 fort­ge­set­zt wer­den. Da an diesem Tag um neun
noch zwei weit­ere Prozesse am Amts­gericht und am Landgericht ange­set­zt sind, rechnen
wir mit ein­er recht starken Präsenz von Neon­azis. Bei dem Prozess am Landgericht
wird ein Über­fall von Neon­azis [u.a. Oliv­er Oeltze] auf zwei Jugendliche verhandelt,
der sich am gle­ichen Tag abspielte wie die Tat die in unserem Prozess verhandelt
wird. Bei dem zweit­en Prozess wird der Über­fall auf eine Konz­ert­bühne in
Königswuster­hausen ver­han­delt, auf dieser schliefen zur Tatzeit noch Menschen.

Kategorien
Uncategorized

Unsere Heimat, das sind nicht nur die Großstädte

(Andreas Fritsche) Nur der gute Fürst könne berat­en wer­den – mit diesem Bezug auf Machi­avel­li lobte Raimund Krämer von der Poli­tik­ber­atungs­fir­ma Babel­con­sult gestern die Land­tags­frak­tion der Linkspartei und deren Vor­sitzende Ker­stin Kaiser. Babel­con­sult und das Büro Wall­raff & Part­ner halfen der Frak­tion, ein Leit­bild für die Entwick­lung Bran­den­burgs zu entwer­fen. Am Dien­stag wurde das 47-seit­ige Papi­er »Unsere Heimat …« offiziell vorgestellt.
Auf der Grund­lage des Doku­ments könne die Linkspartei »gut und gerne« Regierungsver­ant­wor­tung übernehmen, bestätigte Kaiser. Dazu sei es aber nicht ver­fasst wor­den. Natür­lich gebe es Schnittmen­gen mit den Vorstel­lun­gen der SPD. Die jet­zige Lan­desregierung mache ja auch nicht alles falsch. Kaiser betonte jedoch, dass es sich bei dem Linkspartei-Leit­bild um einen notwendi­gen Gege­nen­twurf zum Regierungs-Leit­bild han­dele. Das gemein­same Leit­bild von Lan­desregierung und Berlin­er Sen­at ist reich bebildert und ziem­lich sub­stan­z­los. Es liest sich streck­en­weise wie die Wer­bung ein­er Touristin­for­ma­tion. Die Linkspartei nen­nt dage­gen die Prob­leme des Lan­des beim Namen und unter­bre­it­et Vorschläge samt Ideen für die Finanzierung. Man erin­nert beispiel­sweise an das Steuerkonzept der Linkspartei, das dem deutschen Staat Mehrein­nah­men von 64 Mil­liar­den Euro jährlich ver­spricht, oder an die gewollte Vermögenssteuer.
Der Abge­ord­nete Ralf Christof­fers räumte ein, dass es für der­lei derzeit keine Mehrheit im Bun­destag gebe, ver­wies jedoch zugle­ich auf Ideen, die sich auf Lan­desebene umset­zen ließen. Im Leit­bild ste­ht, zu einem finanzpoli­tis­chen Neuan­fang gehöre allerd­ings auch die »klas­sis­che bran­den­bur­gis­che Tugend« der »strik­ten Sparsamkeit«. 

Weit­er­hin heißt es im Leit­bild: »Bran­den­burg braucht einen leis­tungs­fähi­gen Staat, der soziale Gerechtigkeit durch­set­zen kann …, keine aufge­blähte bürokratis­che Maschiner­ie.« Viele Entschei­dun­gen soll­ten nach Ansicht der Linkspartei vor Ort getrof­fen wer­den. Das Geld für den neuen Fahrrad­weg müsse nicht über die »x‑te Förder­schiene« von Bund und Land kom­men. In diesem Zusam­men­hang wird der frühere Kan­zler Willy Brandt (SPD) mit der Auf­forderung »mehr Demokratie wagen« zitiert. 

An ander­er Stelle ist zu lesen: »Der let­ztlich tödliche Kon­struk­tions­fehler des Real­sozial­is­mus war sein undemokratis­ch­er Charak­ter.« Trotz­dem seien viele Men­schen der DDR-Auf­bau­gen­er­a­tion mit Recht stolz. »Es herrschte Vollbeschäf­ti­gung. Kinder­be­treu­ung, Bil­dung und Gesund­heitsver­sorgung waren flächen­deck­end gesichert.«
Die hochkom­plexe Wirtschaft von heute benötige den Markt als selb­streg­ulieren­des Sys­tem. Zwis­chen ein­er demokratisch reg­ulierten Mark­twirtschaft und dem Kap­i­tal­is­mus neolib­eraler Prä­gung beste­he aber ein Unter­schied. Die Zwänge des Wet­tbe­werbs – wie zum Beispiel Über­stun­den – sehe die Belegschaft von Betrieben nicht sel­ten ein, heißt es. Die Poli­tik sollte ein­vernehm­liche Regelun­gen für mehr Flex­i­bil­ität unter­stützen, wenn sie nicht auf Kosten von Arbeit­nehmer­in­ter­essen und Mitbes­tim­mung gehen.
Die Linkspartei möchte einen Fonds für gemein­nützige Beschäf­ti­gung und will nicht die Ehe staatlich fördern, son­dern Fam­i­lien mit Kindern. Wesentlich unter­schei­den sich die Leit­bilder von Regierung und Oppo­si­tion in der Frage, wie angesichts leer­er Kassen mit dem Bevölkerungss­chwund umge­gan­gen wer­den soll. Die Regierung set­zt vornehm­lich auf die Förderung des Berlin­er Umlands und der Großstädte. Auch die Linkspartei will Infra­struk­tur, Ver­sorgung und Dien­stleis­tung bün­deln, allerd­ings auch in weniger großen Städten, so dass ein dichteres Netz gewebt bleibt. Am 28. Okto­ber befasst sich ein Lan­desparteitag der Linkspartei in Cot­tbus mit dem alter­na­tiv­en Leitbild. 

Aus dem Linkspartei-Leitbild: 

»Bran­den­burg ist ein agrarisch geprägtes Land. Seine ländlichen Räume, vor allem jen­seits des Berlin­er Umlan­des, befind­en sich seit den 1990er Jahren in einem tief greifend­en Struk­tur­wan­del … Hohe Arbeit­slosigkeit, sink­ende Steuere­in­nah­men, … mas­sive Abwan­derung und Ver­greisung … führen zu einem drama­tis­chen Nieder­gang des dör­flichen Lebens … Einen Rück­zug der Poli­tik aus diesen Räu­men darf es nicht geben.« 

»Die Förderung von Zukun­fts­branchen kann eine Lan­desen­twick­lungs­pla­nung, die Impulse für alle Regio­nen set­zt und krasse Dis­par­itäten ver­hin­dert, nicht ersetzen.«
»Wir brauchen eine Poli­tik, die Ein­wan­derung wirk­lich als Chance begreift … Es muss ver­hin­dert wer­den, dass ein­heimis­che und aus­ländis­che Arbeit­suchende gegeneinan­der aus­ge­spielt werden.« 

»Die Teil­habe an Kul­tur … muss für alle Bürg­erin­nen und Bürg­er dieses Lan­des gewährleis­tet werden.« 

»Hochschulen sind ein erstrangiger Zukun­fts­fak­tor für ein rohstof­farmes Land wie Bran­den­burg. Jedoch nimmt das Land bei den Pro-Kopf-Aus­gaben für Hochschulen den let­zten Platz unter den deutschen Län­dern ein … Um akademis­che Exzel­lenz in Forschung und Lehre zu sich­ern, ist ein Maß­nah­mepaket zur Verbesserung der Qual­ität der Lehre drin­gend erforderlich.« 

Aus dem Regierungs-Leitbild: 

»Wir sind uns bewusst, dass Berlin als Bun­de­shaupt­stadt nationale und inter­na­tionale Aufmerk­samkeit erzeugt und der gesamten Region große wirtschaftliche Per­spek­tiv­en eröffnet … Wir wollen die Haupt­stadt­funk­tion Berlins stärken und Berlin als Entschei­dungszen­trum ausbauen.«
»Wir wer­den die wirtschaftliche Entwick­lung räum­lich konzen­tri­eren, die Sied­lungs- und Verkehrsen­twick­lung bündeln.« 

»Wir wollen eine Region sein, die in allen ihren Teilen zuwan­dern­den Men­schen eine Heimat bietet.«
»Wir sind eine Region mit einem beson­ders bre­it­en kul­turellen Ange­bot, ein­er beein­druck­enden Vielfalt kul­tureller Milieus und mit ein­er großen inno­v­a­tiv­en Kun­st- und Kul­turszene. Dieser Reich­tum macht die Haupt­stadtre­gion weltweit attraktiv.« 

»Wir sind eine starke Wis­sensre­gion. Nir­gend­wo son­st in Europa konzen­tri­eren sich Hochschulen und weit­ere Ein­rich­tun­gen der Wis­senschaft und Forschung so wie in der Haupt­stadtre­gion. Sie bilden die Grund­lage für die Entwick­lung von Hochtechnologien …
Wir wollen durch unser Han­deln deut­lich machen, dass die Zukun­ft unser­er Region in Bil­dung, Forschung und Inno­va­tion liegt. Wir wollen … genü­gend Freiräume für die Forschung gewährleis­ten … unsere Spitzen­stel­lung als €päis­che Wis­sensre­gion sichern.« 

Kategorien
Uncategorized

Diskussion über Rechtsextremismus

Die Pots­damer Bünd­nis­grü­nen laden mor­gen ab 19.30 Uhr zu ihrer Mit­gliederver­samm­lung ein, die sich mit der geplanten Neuaus­rich­tung der Förder­pro­gramme gegen Recht­sex­trem­is­mus beschäftigt. Ver­anstal­tung­sort: Haus der Jugend, Schul­straße 9.

Kategorien
Uncategorized

Aktionswochen gegen Antisemitismus in Bernau

Aktionswochen gegen Antisemitismus

vom 9.November 06 bis zum 27. Jan­u­ar 07


Organ­isiert durch die Antifaschis­tis­che Aktion Bernau 

& die Polit-AG des Dosto

Unter­stützt vom Net­zw­erk für Tol­er­anz und der

Rosa-Lux­em­burg Stiftung


In der Nacht des 9. Novem­bers 1938, der Reich­s­pogrom­nacht, wur­den “jüdis­che” Geschäfte geplün­dert und Syn­a­gogen abge­bran­nt, tausende Men­schen jüdis­chen Glaubens wur­den grund­los inhaftiert, gefoltert, getötet oder in Ver­nich­tungs- und Arbeit­slager verschleppt.

Schon Jahre zuvor began­nen die Nation­al­sozial­is­ten schrit­tweise mit der aggres­siv­en Ver­nich­tung der jüdis­chen Bevölkerung, die erst 1945 mit Hil­fe Alli­iert­er Mächte been­det wer­den kon­nte. So befre­ite die so genan­nte Rote Armee am 27.Januar 1945 das Massen­ver­nich­tungslager Auschwitz, was heute als Sym­bol für 6 Mil­lio­nen ermordete jüdis­che Men­schen steht.

Wir wollen an die jüdis­chen Men­schen, die Opfer des deutschen Ver­nich­tungswahns wur­den, mit ein­er Gedenkkundge­bung am 9.November 2006 erinnern.
Unsere Anliegen ist es jedoch die Erin­nerung nicht nur mit ein­er einzel­nen Kundge­bung aufrechtzuer­hal­ten, son­dern sie als Auf­takt für unsere “Aktionswochen gegen Anti­semitismus” zu nutzen.

Doch warum ger­ade in Bernau?

Anti­semitismus ist in Bernau keine Beson­der­heit, son­dern unbe­wusster oder bewusster Bestandteil ver­schieden­er gesellschaftlich­er Grup­pen. Anti­semitismus ist mehr als reine Juden­feind­schaft und lässt sich nicht in die rechte Ecke abschieben. Offen oder verdeckt tritt er von Rechts nach Links, in Kirchen und Schulen, in den Medi­en, am Stammtisch, über­all in der Gesellschaft auf. Ob als his­torisch verz­er­rte und falsche Bilder des Ver­nich­tungskrieg der Nazis oder — beson­ders auf Grund des andauern­den Kon­flik­tes im Nahen Osten — ver­hüllt als Kri­tik am Staat Israel, gibt es viele Facetten des Anti­semitismus, über dessen Ursachen, Gründe und Erschei­n­ungs­for­men wir aufk­lären wollen. Die Aktu­al­ität der Prob­lematik wurde doch für uns — neben der Brisanz des Nahostkon­flik­ts — her­vorgerufen durch Prozesse der so genan­nten Reichs­bürg­er, die in Bernau wegen der Leug­nung des Holo­caust vor Gericht stehen.

Da unsere Grup­pen in Bernau aktiv sind, wollen wir hier anfan­gen Anti­semitismus aufzuzeigen und gegen ihn einzutreten.

Wir wollen ein Zeichen gegen Anti­semitismus jeglich­er Facon setzen!

In der Zeit vom 9.November 2006 — der Reich­s­pogrom­nacht und dem 27.Januar 2007 — dem Auschwitz Gedenk­tag, wer­den neben Infover­anstal­tun­gen und Filmaben­den rund um das The­ma Anti­semitismus auch Exkur­sio­nen und Konz­erte stat­tfind­en. Ziel ist es, neben dem Gedenken eine Auseinan­der­set­zung mit Anti­semitismus zu schaf­fen, die zeigen soll, dass auch 61 Jahren der Kapit­u­la­tion Deutsch­lands anti­semi­tis­che Denkweisen in der Gesellschaft ver­ankert sind. 

Alle Ter­mine sind unter www.aktionswochen-bernau.tk zu finden.

Kategorien
Uncategorized

Seminare in Brandenburg

Auch diesen Herb­st ver­anstal­ten JD/JL Bran­den­burg mehrere, inter­es­sante Seminare.

Anmel­dung und mehr Infos über:info@jdjl-brandenburg.de
<br

*“Die Deutschen wer­den den Juden Auschwitz nie verzeihen.”*

27.–29.10. 2006 | Sem­i­nar zu neuem und altem Antisemitismus

Der mod­erne Antisemitismus,wurde seit dem 19.Jahrhundert primär durch
Nation­al­is­mus und später auch durch Ras­sis­mus und Sozial­dar­win­is­mus geprägt.
Bis heute gibt es das Bild vom beson­ders intellek­tuellem Juden, der gut mit Geld
umge­hen kann. Dazu gibt es aber auch viele andere anti­semi­tis­che Stereotypen.
Diese äußern sich zum Teil jedoch sehr sub­til und wer­den daher nicht als solche erkannt. 

Trotz­dem sind viele Men­schen der Mei­n­ung, dass es Anti­semitismus gar nicht mehr
gibt und dass mit diesem The­ma doch endlich mal Schluss sein müsse. In diesem Seminar
solle der Blick fÃŒr anti­semi­tis­che Bilder geschÃ?rft wer­den. Alte und neue Muster der
Stereo­typen wollen wir gemein­sam beleucht­en und diskutieren. 

*Islam is lame?*

4.11. 2006 | Sem­i­nar zum poli­tis­chen Islam, Anti­semitismus und ihrer Kritik

Kri­tik des Islamis­mus ste­ht schnell unter dem Ver­dacht einem
religiös/kulturellen Ras­sis­mus Vorschub zu leis­ten. In diesem Sem­i­nar soll es
um die den Zusam­men­hang von islamistis­chen Denkweisen mit Nation­al­is­mus und
Anti­semitismus gehen. Wir wer­den nach der Bedeu­tung des poli­tis­chen Islam für
den Nahostkon­flikt fra­gen und der Frage nachge­hen, wie eine linke Kri­tik am
Islamis­mus in ein­er struk­turell ras­sis­tis­chen Gesellschaft ausse­hen kann. 

*Kein Sex mit Nazis!?*

*10.–12.11. 2006 | Recht­sex­trem­is­mus und Gegenstrategien*

Wenn in Rheins­berg Dön­er­lä­den abge­bran­nt wer­den, Ermyas M. in Pots­dam fast zu
Tode geprügelt wird, in Halbe jährlich mehrere Tausend Nazis der Wehrma­cht und
SS gedenken, dann ist Recht­sex­trem­is­mus kein Prob­lem einzel­ner Orte. Vielmehr
nutzen Neon­azis immer wieder Anknüp­fungspunk­te im gesellschaftlichen
Main­stream, sei es bei den beschriebe­nen Beispie­len oder auch wenn sie sich in
Demon­stra­tio­nen gegen Israel oder die Hartz-Proteste ein­rei­hen. Deshalb ist es
wichtig, kon­stant zu disku­tieren was Recht­sex­trem­is­mus eigentlich ist und wie
dage­gen vorge­gan­gen wer­den kann.

Kategorien
Uncategorized

Zufällige Begegnung mit dem harten Kern

Vor dem Amts­gericht Pots­dam find­et am Mittwoch, den 18. Okto­ber 2006, um
9.00 Uhr in Saal 215 ein Prozess gegen einen Recht­sex­trem­is­ten und einen
Aussteiger statt. Den Angeklagten wird eine gefährliche Körperverletzung
an zwei Linken im Juni 2005 vorgeworfen.

Am Abend des 18. Juni 2005 stiegen Markus S. und sein Fre­und René S.
in die Straßen­bahn der Lin­ie 94 ein. Was sie nicht wussten: in derselben
Straßen­bahn war ein Gruppe von 25 bis 30 Recht­sex­trem­is­ten, die auf Jagd
nach Linken und Migranten durch die Stadt zog, — am sel­ben Abend fand
ein anti­ras­sis­tis­ches Sta­dion­fest statt. Markus´ T‑Shirt, auf dem
Pit­ti­platsch abge­bildet war und das die Auf­schrift »Mein Fre­und ist
Aus­län­der« trug, erregte sofort die Aggres­siv­ität der Recht­en. Ein
Mäd­chen aus der Gruppe trat Markus im Vor­beige­hen. Dann stürzte sich der
ver­mummte Anführer der Recht­en auf Markus, zer­riss dessen T‑Shirt und
schlug ihm wuchtig ins Gesicht. Weit­ere Per­so­n­en aus der Gruppe
beteiligten sich schlagkräftig an dem Angriff, auch René wurde getreten.
Die ein­seit­ige Schlägerei fand erst ein Ende, als eines der Opfer es
schaffte, die Not­bremse zu ziehen. Daraufhin flo­hen die Angreifer auf
Kom­man­do unerkan­nt aus der Bahn. René ver­lor einen Zahn, bei­de Opfer
tru­gen zahlre­iche Blessuren und eine Gehirn­er­schüt­terung davon. Die
Polizei ermit­telte elf Tatverdächtige.

Am Mittwoch begin­nt der erste ein­er Rei­he von Prozessen zu diesem
Tatkom­plex. Angeklagt sind Per­so­n­en aus dem harten Kern der
recht­sex­trem­istis­chen Szene Pots­dams und Berlins, aus dem Umfeld der
ver­bote­nen »Kam­er­ad­schaft Tor«: der 23-jährige Oliv­er Oe., der zurzeit
eine viere­in­hal­b­jährige Haft­strafe wegen eines anderen Angriffs auf zwei
Linke ver­büßt; er war dabei, als zwei Wochen später Tamasz B. und seinem
Fre­und mit ein­er Bier­flasche der Hals aufgeschlitzt wurde. Neben ihm ist
der 30-jährige Volk­er Sch. angeklagt, heute ein Aussteiger. Das
Ver­fahren gegen Oliv­er K. (23), der eben­falls bei dem Überfallkommando
auf Tamasz B. dabei war, ist abge­tren­nt und wird am Landgericht
stat­tfind­en. Der Prozess gegen die damals her­anwach­senden Täter wird folgen.

In der Gruppe der Recht­en befan­den sich stadt­bekan­nte Rechtsextremisten
wie Melanie W. (21), Jens K. (31), Mar­cus Sch. (33), Dan­ny L. (27) und
auch Ben­jamin Oe. (18), der eine Stunde später in eine
Auseinan­der­set­zung mit Linken ver­wick­elt war. Diese Auseinandersetzung
vor dem Café Haider, bei der Oe. leicht ver­let­zt wurde, führte zu einer
Repres­sion­swelle gegen Linke, von denen zurzeit vier vor dem Landgericht
angeklagt sind.

Beim Prozess ist mit ein­er mas­siv­en Präsenz von Recht­sex­trem­is­ten zu
rech­nen. Eine sol­i­darische Unter­stützung der Geschädigten ist daher umso
dringender.

Kategorien
Uncategorized

Antifa-Kundgebung in Halbe

Wir rufen alle Antifaschistin­nen und Antifaschis­ten auf am 18.11.2006 ab 10.00 Uhr nach Halbe (bei Berlin) zu kommen! 

Seit 2003 führt der Nazi-Vere­in Fre­un­deskreis Halbe e.V, anlässlich des im Novem­ber stat­tfind­en­den Volk­strauertags ein so genan­ntes Heldenge­denken durch. Ziel der Nazi­aufmärsche ist der Wald­fried­hof von Halbe, der größte Sol­daten­fried­hof in der BRD

Ihr Ziel ist es, diesen Fried­hof als Sym­bol, als Wall­fahrt­sort für das nation­al­sozial­is­tis­che Sys­tem an sich zu etablieren. Mit der Ehrung der toten Sol­dat­en und der Leug­nung der deutschen Ver­brechen ver­suchen sie den
Nation­al­sozial­is­mus und den Krieg zu verk­lären. Der “Kampf bis zum Tod” dient als Sym­bol für “deutschen Opfer­mut” und “deutsche Treue”. Diese offene Bezug­nahme auf die Helden­mythen des „Drit­ten Reichs“ garantiert den Organ­isatoren hohe Teilnehmerzahlen. 

Unser Ziel ist es, diesem gespen­stis­chen Treiben ein Ende zu set­zen. Deshalb beteili­gen wir uns an den Protesten in Halbe, deshalb wer­den wir – linke und antifaschis­tis­che Ini­tia­tiv­en aus Berlin – sie durch einen eigenständigen
entsch­iede­nen antifaschis­tis­chen Zug ergänzen. 

Nazi­auf­marsch verhindern!

Faschis­mus ist keine Mei­n­ung, son­dern ein Verbrechen! 


Antifa-Kundgebung

Sam­stag, 18.11. ab 10 Uhr 


Aktuelle Infos unter: www.redhalbe.de.vu

Kategorien
Uncategorized

Rechten Tendenzen offensiv entgegentreten!

Antifade­mo

Son­ntag, 22.10.2006

14.30 Uhr

Hen­nigs­dorf, Bahnhofsvorplatz


(Der Demoter­min war ursprünglich auf den 21.10. angesetzt.)

(Hen­nigs­dor­fer Antifaschis­tis­che Ini­tia­tive) Im let­zten Jahr hat­te die Antifade­mo in Hen­nigs­dorf Erfolg. Den Betreibern vom Neon­aziladen „On the Streets“ wurde gekündigt. Den­noch gibt es lei­der auch in diesem Jahr wieder viele Gründe, auf die Straße zu gehen. Denn die Nazis haben eine Straße weit­er ihren Shop neu eröffnet und ver­bre­it­en also weit­er­hin ihre NS-ver­her­rlichende und ras­sis­tis­che Pro­pa­gan­da. Und in Hen­nigs­dorf scheinen sie auch mehr als genug Klien­tel zu find­en. Schließlich nehmen die Schlagzeilen über rechte Tat­en in Hen­nigs­dorf ger­ade in let­zter Zeit kein Ende – es kam zu mehreren Über­grif­f­en auf linke Jugendliche, die Stolper­steine zum Gedenken an Opfer der NS-Zeit wur­den gestohlen, ständig tönt rechte Musik laut­stark aus Fen­stern, das sow­jetis­che Ehren­mal sowie die Ober­schule Albert-Schweitzer wur­den mas­siv mit recht­sradikalen Sym­bol­en beschmiert. An ebendieser Schule ist das Naziprob­lem in ein­er Klasse so enorm, dass ein link­er Schüler die Klasse aus Angst vor weit­eren Über­grif­f­en wech­seln musste. Unter diesen Gegeben­heit­en find­en wir es unglaublich, dass der Staat die Opfer­per­spek­tive wegkürzen will, eine Organ­i­sa­tion die sich auch schon sehr engagiert für die Hen­nigs­dor­fer Opfer von rechter Gewalt einge­set­zt hat und die Entwick­lun­gen in der Stadt äußerst beden­klich find­et. Hinzu kommt, dass es ger­ade für linke Jugendliche noch immer keinen Ort gibt, in dem sie sich von Nazis ungestört tre­f­fen kön­nen. Denn im früher eher alter­na­tiv­en Jugend­club Con­ny Island tauchen in let­zter Zeit immer wieder Nazis auf, die Antifas dür­fen keine poli­tis­chen Ver­anstal­tun­gen machen, da der Club um seine Neu­tral­ität fürchtet. Bei dieser Sit­u­a­tion wun­dert es kaum noch, dass Nazis in Hen­nigs­dorf immer mehr Main­stream sind. Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Nicht alle Jugendlichen fall­en auf die Idioten here­in und immer mehr Jugendliche haben keinen Bock mehr auf Nazis. Und die Antifa wächst und wächst…

Rechte Entwick­lun­gen stoppen!

Unter­stützt die Hen­nigs­dor­fer Antifa!

Keine Kürzung von Pro­jek­ten gegen rechts!

Alter­na­tiv­en schaf­fen und verteidigen!

Kategorien
Uncategorized

Antifademo in Hennigsdorf verschoben

Der Ter­min für die Antifade­mo in Hen­nigs­dorf ist um einen Tag ver­schoben wor­den. Dies wurde von der Hen­nigs­dor­fer Antifaschis­tis­che Ini­tia­tive (HAI) am Fre­itag bekan­nt gegeben. Die nun­mehr aktuellen Dat­en lauten: 

Son­ntag, 22.10.2006

14.30 Uhr

Gesund­brun­nen (Bahn­hofsvor­platz)

Hennigsdorf

Die Demo ste­ht unter dem Mot­to “Recht­en Ten­den­zen offen­siv ent­ge­gen­treten!”. Der Aufruf kann hier nachge­le­sen wer­den. Die Demo war ursprünglich für Sam­stag, den 21. Okto­ber angesetzt.

Inforiot