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Wie die Stadt die Augen verschließt

Antifade­mo, Fr, 17. Novem­ber, 16.30 Uhr, Brun­nen­platz Frankfurt/Oder. Infos hier.

Am Don­ner­stag, den 9. Novem­ber 2006 fand auf dem Brun­nen­platz in Frank­furt (Oder)
eine Gedenkver­anstal­tung, die an die Pogrom­nacht in Nazideutsch­land vor 68 Jahren
erin­nern sollte, statt.

Zahlre­iche Men­schen fan­den sich am frühen Abend an dem Gedenkstein der
niederge­bran­nten Syn­a­goge für ein stilles Gedenken ein. Während der Veranstaltung
tauchte eine Gruppe Recht­sradikaler auf. Diese macht­en durch Pro­voka­tio­nen und
Pöbeleien auf sich aufmerk­sam. Nach der Ver­anstal­tung ris­sen sie die niedergelegten
Blu­menge­binde von dem Gedenkstein, war­fen Grablichter auf die Straße und urinierten
auf die Gedenktafel.

Diese ver­acht­enswerte Schän­dung rei­ht sich in eine Rei­he recht­sradikaler Gewalttaten
in der Oder­stadt ein.

Neo­faschis­tis­che Gewalt gehört hier lei­der zum All­t­ag. Aus­sagen wie die des
Ober­bürg­er­meis­ters Mar­tin Patzelt im RBB Inter­view am 10.11.06, in dem er verlauten
ließ “Wir haben in den let­zten Jahren durch die Net­zw­erkar­beit, die wir sehr
erfol­gre­ich betrieben haben, wenig solch­er Zwis­chen­fälle und Wahrnehmungen machen
müssen[…]” bele­gen, dass ein Großteil der Stad­to­beren gegenüber der Problematik
Ras­sis­mus und Anti­semitismus in den let­zten Jahren Augen und Ohren verschlossen
hielt.

Das Wis­sen über NPD-Aktiv­itäten in der Stadt sei dem Bürg­er­meis­ter neu. Jedoch ist
bekan­nt, dass die NPD nun­mehr seit zwei Jahren darum bemüht ist, einen Stadtverband
in Frank­furt (Oder) zu grün­den. In diesem Zusam­men­hang hat die NPD im Jahr 2006
bere­its zwei Saalver­anstal­tun­gen sowie einen Info­s­tand in Frank­furt (Oder)
durchge­führt. Desweit­eren kündigte sie eine Demon­stra­tion an, um SympathisantInnen
für sich zu gewinnen.

Doch die ver­stärk­te Präsenz der NPD ist nicht das einzige Prob­lem bezüglich rechter
Ten­den­zen in Frank­furt (Oder). Der rechte Hooli­ganan­hang des Frank­furter Fußball
Club Vik­to­ria ´91 e.V. macht immer wieder auf sich aufmerk­sam. Diese Neon­azis fallen
bei Auswärtsspie­len durch Trans­par­ente mit der Auf­schrift “FCV gegen Links” und
Parolen wie “Babels­berg ´03 — Arbeit macht frei” neg­a­tiv auf. Es kommt auch immer
wieder zu Über­grif­f­en auf AntifaschistIn­nen, die nicht in ihr faschis­toides Weltbild
passen. Die zahle­ichen Medi­en­berichte im Zeitraum der Fußball WM sprechen für sich.

Dies sind nur Beispiele, welche das Wider­erstarken der Neon­aziszene in Frankfurt
(Oder) belegen.

Es ist abzuwarten, ob die Stadt weit­er­hin ihr Ide­al eines “Fre­undlichen Frankfurts”
aufrechter­hal­ten kann und ihr Ver­sprechen, ras­sis­tis­chen und antisemitischen
Entwick­lun­gen in der Oder­stadt ent­ge­gen­zutreten und diese nach­haltig zu stoppen,
Real­ität wer­den lässt.

Autonome Antifa Frankfurt/Oder

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Keine Unterstützung für die NPD

Am 29. Okto­ber wurde der jährliche Lan­desparteitag der Bran­den­burg­er NPD
abge­hal­ten — in Borgs­dorf. Rund 70 recht­sex­treme Parteim­it­glieder und
Sym­pa­thisan­ten fan­den sich dazu in dem Borgs­dor­fer Lokal “Weißer Hirsch”
ein. Eine Gast­ge­ber­schaft die wir aufs Aus­drück­lich­ste verurteilen.

Die NPD ist eine nation­al­is­tis­che Partei, die sich selb­st als
ver­fas­sungs­feindlich und ras­sis­tisch definiert. In ihrer inhaltlichen
Aus­rich­tung ist sie an Pro­gramme der NSDAP angelehnt. In ihrer aktuellen
Arbeit sucht sie seit ger­aumer Zeit ver­stärkt den Schul­ter­schluß mit
gewalt­täti­gen recht­sex­tremen Kam­er­ad­schaften. Und dieser “Partei” wird nun
in Borgs­dorf der Hof gemacht. Es sollte eine Selb­stver­ständlichkeit sein,
der NPD offen­siv ent­ge­gen­zutreten und ihre recht­sex­trem­istis­che Maske zu
ent­lar­ven. Es sollte aber noch viel selb­stver­ständlich­er sein, den
Neon­azis kein­er­lei Unter­stützung zukom­men zu lassen — sei es durch das
Bere­it­stellen von Ver­anstal­tungsräu­men, Druck­en von Parteipublikationen
oder Ähn­lich­es. Wer dies tut, macht sich zum Hand­lager der rechten
Ver­brech­er und fördert die Ver­bre­itung deren menschenfeindlicher
Gesinnung.

Wir möcht­en hier­mit alle Gast­wirte in Ober­hav­el und darüber hinaus
auf­fordern, der NPD zukün­ftig den Ein­tritt zu ver­weigern und ihnen so
deut­lich zu zeigen, dass sie nicht erwün­scht sind. Von den Betreibern des
“Weißen Hirsches” erhof­fen wir uns eine deut­liche Dis­tanzierung gegen
Recht­sradikalsmus und Frem­den­feindlichkeit und eine sofor­tige Beendigung
der Zusam­me­nar­beit mit der NPD.

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Gedenkkundgebung von Polizei behindert

Am Don­ner­stag, dem 9. Novem­ber 2006, ver­sam­melten sich ca. vierzig Pots­damerIn­nen vor dem Rechen­zen­trum, um eine Gedenkkundge­bung für die Opfer des preußis­chen Mil­i­taris­mus und des deutschen Anti­semitismus durchzuführen. Obwohl in
Pots­dam Gedenkver­anstal­tun­gen nicht anmeldepflichtig sind, ver­wies die Polizei die Teil­nehmerIn­nen des Platzes. Als Begrün­dung gab sie an, die Ver­anstal­tung sei nicht angemeldet. Damit set­zte sich die Polizei über die bish­er gel­tende Prax­is hin­weg. So ver­fährt sie nicht mit den Gedenkver­anstal­tun­gen, die von SPD, CDU und
Stadtver­wal­tung durchge­führt werden.

Die Teil­nehmerIn­nen wur­den als Stör­er dif­famiert, die Ver­anstal­tung mas­siv behin­dert. Das Zeigen eines Trans­par­entes, das die Parole „Was wir vergessen, ver­rat­en wir“ trug und den Befreiern
vom Nation­al­sozial­is­mus dankt, sollte ver­hin­dert wer­den. Der Ein­sat­zleit­er Preußbedro­hte die Teil­nehmerIn­nen der Kundge­bung mit strafrechtlichen Kon­se­quen­zen. Trotz
des Hin­weis­es auf die moralis­che Brisanz ihres Vorge­hens, weigerte sich die Polizei, einen für die Ver­sam­melten annehm­baren Kom­pro­miss herzustellen. Motiv dieser mas­siv­en Behin­derung war es, dass den Teil­nehmern ein­er Ver­anstal­tung zum Wieder­auf­bau der Gar­nisonkirche den Anblick des antifaschis­tis­chen Gedenkens zu ers­paren. Die polizeiliche Maß­nahme ist nichtvere­in­bar mit der demokratischen
Mei­n­ungs- und Versammlungsfreiheit.

Darüber­hin­aus maßte sich die Polizei an, der Ver­anstal­tung den Charak­ter ein­er Gedenkver­anstal­tungabzus­prechen. In ein­er Zeit, da in Bran­den­burg neon­azis­tis­che Aktiv­itäten imZunehmen begrif­f­en sind, ist dies ein fatales Zeichen für den Bewusst­sein­szu­s­tand der Brandenburger
Polizeiführung.

Vik­to­ria Berg vom Bünd­nis Mad­stop erk­lärte: „Ich bin erschüt­tert, wie schnell antifaschis­tis­ches Engage­ment als Störung emp­fun­den­wird. Besonders
skan­dalös ist die Igno­ranz gegenüber dem Gedenken an die Opfer­des NS, die sich in dieser repres­siv­en Behin­derung ausdrückt.“

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Wir lassen uns nicht isolieren!”

Die für den 18. Novem­ber in Halbe geplante Kundge­bung des antifaschis­tis­chen Bündnis
“NS-Ver­her­rlichung
stop­pen!” so nach dem Aufla­genbescheid der Polizei fernab vom Ortskern stattfinden.

Dagegen
wehren sich die AntifaschistIn­nen nun juris­tisch. Die Polizei sieht in der
Kundge­bung eine Konkurrenzveranstaltung
zum “Tag der Demokratie”. Weil eine für den frühen Nach­mit­tag des 18. Novem­ber geplante
Men­schen­kette den Kundge­bung­sort des Bünd­niss­es kreuzt, möchte die Polizei die
ver­meintlichen Konkurrenten
räum­lich trennen.

Bünd­nis-Sprech­er Stef­fen Peters sagt: “Wir haben gegen die Aufla­gen Widerspruch
ein­gelegt. Einem
Rechtsstre­it sehen wir zuver­sichtlich ent­ge­gen. Diese rigi­den Aufla­gen sind
rechtlich nicht haltbar.”
Man sei gerne bere­it, den eige­nen angemelde­ten Kundge­bung­sort mit der Menschenkette
zu teilen.

Schließlich wen­den sich bei­de Ver­anstal­tun­gen gegen den Nazi­auf­marsch. Außerdem
werde man selbst
auch zur Men­schen­kette aufrufen. “Es laufen derzeit noch Gespräche mit dem Bündnis
Tol­er­antes Beandenburg”,
erzählt Peters. Das Bünd­nis der Demokrat­en müsse sich aber fra­gen lassen, ob nicht
gerade
in Halbe am “Tag der Demokratie” auch der Antifaschis­mus deut­lich sicht­bar sein muss.
“Wir sind nicht bere­it, uns wider­stand­s­los am 18. Novem­ber in die poli­tis­che und
räum­liche Isolation
schieben zu lassen,” so Peters.

www.redhalbe.de.vu

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Coca Cola – globales Unternehmen lenkt mit Zuckerbrot und Peitsche

21. Novem­ber 2006, 

16.00 Uhr im Audi­Max Raum 03 (EUV Logenstr.2),

20.30 Uhr im Mika­do (Franz-Mehring-Str. 20)

Julio Lopez, Mit­glied der kolumbian­is­chen Lebens­mit­tel­gew­erkschaft SINALTRAINAL, besucht im Rah­men ein­er Run­dreise Frank­furt (Oder). Er berichtet über die aktuelle men­schen­rechtliche Sit­u­a­tion in Kolumbi­en, über die von Paramil­itärs verübten Morde an Gew­erkschaftern, die in kolumbian­is­chen Coca-Cola-Abfüll­fir­men arbeit­eten, und von der von SINALTRAINAL ins Leben gerufe­nen Kam­pagne gegen Coca-Cola. 

Coca-Cola – frisch, jung, frech und weltweit getrunk­en – ist ein Pro­dukt men­schen­rechtsver­let­zen­der und umweltzer­störerisch­er Geschäftsprak­tiken. Jedes nicht getrunk­ene Glas der bre­it­en Pro­duk­t­pal­lette schadet fi­nanziell dem Unternehmen und zwingt es Stel­lung zu beziehen. An Uni­versitäten in den USA, Eng­land, Irland und Ital­ien wird das Coca-Cola-Un­ternehmen bere­its boykot­tiert. Auch an der Uni­ver­sität der Kün­ste in Berlin sowie an den Uni­ver­sitäten in Köln, Bonn und Wup­per­tal haben sich die Studieren­den­vertre­tun­gen der Boykot­tbe­we­gung angeschlossen. 

Forderun­gen der Gew­erkschafter an die Coca-Cola-Company:
öffentliche Dis­tanzierung von den Aktio­nen der Paramilitärs
Rück­zug der Ver­leum­dungsklage gegen SINALTRAINAL
direk­te Ver­hand­lung und Koop­er­a­tion mit SINALTRAINAL
Gespräche über die Ereignisse in Kolumbi­en und über Lösun­gen mit unparteilich­er Vermittlung
Entschädi­gungszahlun­gen an die Betroffenen
weltweite Achtung der Men­schen- und Arbeitsrechte 

Boykott bis zur Real­isierung dieser Forderungen! 

Wir wür­den uns freuen Sie/Euch bei den Ver­anstal­tun­gen begrüßen zu können.

weit­ere Infor­ma­tio­nen unter: Kolumbi­enkam­pagne und Utopia e.V..

Ver­anstal­ter: Utopia e.V., Attac-Gruppe der Europa Uni­ver­sität-Viad­ri­na, Kolumbi­enkam­pagne Berlin. 

Unter­stützer: Puer­to Alegre 

gefördert von: Rosa-Luxemburg-Stiftung

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Vermutlich Rechte verletzen Musiker

Ein 21-jähriger Musik­er aus dem bran­den­bur­gis­chen Land­kreis Dahme-Spree­wald ist am frühen Sam­stag­mor­gen in Berlin ver­mut­lich von recht­en Schlägern attack­iert und ver­let­zt wor­den. Das teilte ein Polizeis­prech­er gestern mit. Der Ver­let­zte wurde ambu­lant in einem Kranken­haus behan­delt. Der 21-Jährige war gegen 2.40 Uhr damit beschäftigt, die Aus­rüs­tung sein­er Band nach einem Auftritt in einem Lokal in der Schneller­straße in ein Fahrzeug zu ver­laden, als er von zwei Unbekan­nten ange­grif­f­en wurde. Dabei warf ihm ein­er aus näch­ster Nähe eine Glas­flasche an den Kopf. Außer­dem fiel der Aus­ruf “Ihr Zecken”.

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Bundesaußenminister spricht in Halbe

POTSDAM. Bun­de­saußen­min­is­ter Frank-Wal­ter Stein­meier (SPD) will am näch­sten Sonnabend am “Tag der Demokrat­en” in Halbe teil­nehmen. Er werde am Nach­mit­tag auf ein­er Kundge­bung sprechen, teilte das Aktions­bünd­nis gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit gestern in Pots­dam mit. Stein­meier folge ein­er Ein­ladung von Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck (SPD), der mit Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) sowie vie­len anderen Vertretern aus Poli­tik, Wirtschaft und Gesellschaft zu dem Tre­f­fen aufgerufen hat. Anlass ist der zeit­gle­ich geplante Auf­marsch von Neon­azis in Halbe. (epd)

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Bernau: 150 Menschen bei Gedenkkundgebung

In der Nacht des 9. Novem­bers 1938 wur­den “jüdis­che” Geschäfte geplün­dert und Syn­a­gogen abge­bran­nt, tausende Men­schen jüdis­chen Glaubens wur­den grund­los inhaftiert, gefoltert, getötet oder in Ver­nich­tungs- und Arbeit­slager ver­schleppt. Um diesem zu Gedenken ver­sam­melten sich am 9. Novem­ber 2006 etwa 150 Men­schen auf dem Mark­t­platz in Bernau, wo eine Kundge­bung zu der Reich­s­pogrom­nacht stat­tfand, die auch gle­ichzeit­ig die Auf­tak­tver­anstal­tung für die “Aktionswochen gegen Anti­semitismus in Bernau” war. Dazu ein­ge­laden hat­ten das Bernauer Net­zw­erk für Tol­er­anz, die jüdis­che Gemeinde Bernau sowie die Antifaschis­tis­che Aktion Bernau mit der Polit-AG des Dosto.

Es wur­den ab 18 Uhr ver­schieden Gedichte und Rede­beiträge vorge­le­sen und jüdis­che Lieder gesun­gen. Gegen 18.45 Uhr begaben sich die Teil­nehmerIn­nen zu ein­er 100 Meter ent­fer­n­ten Gedenk­tafel, für jüdis­che Men­schen aus Bernau, die am 13.April 1942 nach Osten deportiert wur­den, die sich in der Brauer­straße befind­et. Dort wur­den Kerzen abgestellt und Namen von jüdis­chen Men­schen, die im Nation­al­sozial­is­mus zu Tode fie­len vorge­le­sen. Ein Vertreter der jüdis­chen Gemeinde hat noch ein Kad­disch, ein jüdis­ches Totenge­bet, verlesen.

Zum Abschluß lud die jüdis­che Gemeinde zu einem Konz­ert mit Kam­mer­musikensem­bles “Arpeg­gia­to” in der Stadthalle Bernau ein. Das Ensem­ble beste­ht aus zehn Musik­ern, von denen fünf heute auf­tat­en, zwei Geiger, ein Cel­lis­to, ein Kon­tra­bassist und eine Har­fenistin. Alle Mit­glieder von “Arpeg­gia­to” kom­men ursprünglich aus Rus­s­land und der Ukraine.

Etwa 8 Neon­azis von außer­halb, die wahrschein­lich dem Aufruf des „Nationalem Info­por­tals Bran­den­burgs“ fol­gten, haben sich zu Anfangs in der Nähe der Kundge­bung ver­sam­melt und ver­schwan­den dann in eine Kneipe. Auch die Polizei war mit einen, für eine Kundge­bung in ein­er Kle­in­stadt, hohen Aufge­bot, u.a. der SoKo MEGA/TOMEG und Bere­itschadt­spolizei u.a. aus Pots­dam, in der Innen­stadt Bernaus unterwegs.

Die näch­ste Ver­anstal­tung, im Rah­men der Aktionswochen, wird ein Infoabend über „ Was ist Anti­semitismus“ sein, die am Don­ner­stag dem 14. Novem­ber 2006 ab 18.30 Uhr im Tre­ff 23 stattfindet. 

Bilder von der Kundge­bung und alle Ter­mine find­et ihr unter www.aktionswochen-bernau.tk

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Gedenkveranstaltung am 9. November in FF/O

Wie jedes Jahr fand auch dieses Mal am 9.November am Gedenkstein der niederge­bran­nten Syn­a­goge in Frank­furt (O.) eine Kundge­bung zur Erin­nerung an die Ver­brechen der Nation­al­sozial­is­ten und der Reich­skristall­nacht statt. Lei­der waren auch Neon­azis nicht weit.

In diesem Monat jährte sich ein trau­riges Ereig­nis zum 68sten Mal. Die Reich­s­pogrom­nacht. Am Abend des 9.Novembers 1938 über­fie­len in fast allen deutschen Städten und Gemein­den SA-Män­ner und Anhän­gerIn­nen des Nation­al­sozial­is­mus jüdis­che Geschäfte und Syn­a­gogen und bran­nten sie nieder.

Aus diesem trau­ri­gen Anlass fan­den am Jahrestag in vie­len deutschen Städten Gedenkver­anstal­tun­gen statt. So auch in Frank­furt (Oder). Hier fan­den sich etwa 60 Bürg­erIn­nen am Gedenkstein der ehe­ma­li­gen Frank­furter Syn­a­goge ein um einen jüdis­chen Gedenkgottes­di­enst abzuhal­ten und Blu­men niederzule­gen um anschließend eine Dauer­ausstel­lung im Haus der jüdis­chen Gemeinde zu besichti­gen. Sie waren dabei nicht allein.

Im Umkreis der Gedenkver­anstal­tung fan­den sich immer mehr Nazis ein. Diese bestanden größ­ten­teils aus organ­isierten Recht­en, aber auch aus dem Spek­trum der Fan­szene des örtlichen Fußball-Ver­band­sligis­ten FFC Vik­to­ria ´91 e.V., die schon öfters durch Ran­dale am Rande von Fußball­spie­len aufge­fall­en sind. Ihr Ziel war offen­sichtlich die Ver­anstal­tung zu stören und Antifas beim Weg nach Hause anzu­greifen. So patrouil­lierten die Nazis in Kle­in­grup­pen um die Kundge­bung herum. Dabei ließen sie es nicht aus die Teil­nehmerIn­nen zu provozieren und zu fotografierten. Aber der Großteil der Teil­nehmerIn­nen bemerk­ten die Aggres­soren nicht. Nur einige AntifaschistIn­nen hat­ten ein ungutes Gefühl bei der großen, ein­deutig nicht zu den Gedenk­enden gehören­den Men­schenansamm­lun­gen auf der gegenüber­liegen­den Straßen­seite. Die weni­gen Polizeibeamten, die vor Ort waren, ver­sucht­en die Pro­voka­teure mit Platzver­weisen zu vertreiben. Die Nazis hinge­gen reagierten mit Gelächter und schick­ten zum weit­eren Beobacht­en ihre Fre­undin­nen vor. Als sich die Teil­nehmerIn­nen in Rich­tung Jüdis­che Gemeinde in Bewe­gung set­zten, fol­gten Ihnen die Nazis, deren Zahl sich inzwis­chen auf 40 erhöht hat­te. Die Polizei ver­suchte weit­er­hin mit Ver­weisen die Grup­pen, unter denen auch 13- und 14-Jährige waren, auseinan­der zu bewe­gen. Unter­dessen bewegten sich mehrere schwarz ver­mummte Per­so­n­en in ein­er Neben­straße und fol­gte dem Zug im schnellen Tem­po. Als die Leute sich in das Haus der Jüdis­chen Gemeinde begaben, war die Stim­mung vor dem Haus weit­er­hin anges­pan­nt. Über die Funksprechan­lage der Polizei hörte men­sch hek­tis­che Stim­men und einige Beamte ran­nten in ein nahe gele­genes Wohnge­bi­et. Die Nazis hat­ten sich also inzwis­chen vor ein­er Diskothek nur wenige Straßen weit­er ver­sam­melt. Einige Jugendliche hat­ten nun Angst nach Hause zu gehen, aber die Beamten ver­sicherten, das es in der Innen­stadt ruhig sei. Trotz­dem gab es ein Zusam­men­tr­e­f­fen von linken Jugendlichen und Nazis wenig später, wobei die Nazis sich aber eher im Rück­zug befanden.

Dieser Tag zeigt ein­mal mehr wie sehr die recht­sex­treme Szene in Frank­furt (Oder) in den let­zten Monat­en stark an Selb­st­be­wusst­sein hinzu gewon­nen hat. Immer öfter tauchen Frank­furter Nazis auf Aufmärschen auf, organ­isieren eigene Feiern oder fall­en, wie zulet­zt bei der Fußball-WM, durch aggres­sives Auftreten auf, wobei nicht davor zurück geschreckt wurde auch Wohn­häuser mit darin leben­den Fam­i­lien anzugreifen.

Den Nazis in Frank­furt (Oder) muss offen­siv ent­ge­genge­treten. Für ein freies, selb­st­be­wusstes Leben! Ohne Nazis, Ras­sis­ten und Antisemiten!

Autonome Antifa Frank­furt (Oder)

Mail: aaffo[ät]gmx.de

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Gedenkkundgebung in Potsdam

Heute ver­sam­melten sich etwa 20 junge AntifaschistIn­nen am „Platz der Ein­heit“ in
Pots­dam, um der Progrome gegen die jüdis­che Bevölkerung im Jahr 1938 zu gedenken,
aber auch, um an die Novem­ber­rev­o­lu­tion 1918 zu erin­nern. Im Anschluß an das
Ver­lesen der Rede wur­den am Mah­n­mal und am Ort der alten Syn­a­goge Blumen
niedergelegt. Anschließend wur­den einige Flug­blät­ter mit dem fol­gen­den Inhalt in der
Pots­damer Innen­stadt verteilt:

Reich­skristall­nacht – ein beschöni­gen­der Begriff für die Geschehnisse, die sich vor
exakt 68 Jahren in der Nacht vom 9. zum 10. Novem­ber in ganz Deutsch­land und
Öster­re­ich ereigneten 

“’Kristall­nacht’! Das funkelt, blitzt und glitzert wie bei einem Fest! Es wäre
längst Zeit, daß diese böswillig-ver­harm­losende Beze­ich­nung zumin­d­est aus der
Geschichtss­chrei­bung ver­schwände.” schrieb Avra­ham Barkai 

Doch genau so ste­ht die gewalt­same Zer­störung von Leben und Eigen­tum der Anhänger
des jüdis­chen Glauben­beken­nt­niss­es noch heute in vie­len Geschichtsbüchern.
In dieser Nacht wur­den über 400 Men­schen ermordet und in den Tod getrieben,
sämtliche 1400 Syn­a­gogen im soge­nan­nten ´Deutschen Reich´ ver­bran­nten und mehr als
8000 Geschäfte wur­den zer­stört. Min­destens 30´000 JüdIn­nen wur­den in
Konzen­tra­tionslager deportiert. Wie viele von ihnen über­lebten ist unsich­er — Der
Tod war Sinn und Zweck dieser indus­triellen Men­schen­ver­nich­tung. In grenzenlosem
Zynis­mus ord­nete das Naziregime die „Wiedergut­machung der öffentlichen Schäden“
durch die Opfer selb­st an. Eine Mil­liarde Reichsmark. 

Die Novem­ber­pogrome markierten den Über­gang von der Diskri­m­inierung der deutschen
JüdIn­nen zur sys­tem­a­tis­chen Ver­fol­gung. Die von der Regierung organisierten
Ver­brechen wur­den durch alle Teile des Regierungsap­pa­rates und bre­iteste Teile der
Bevölkerung mit­ge­tra­gen und bejubelt. So ist in ein­er geheimen Dien­stan­weisung der
Geheimen Staat­spolizei zu lesen: 

1. Es wer­den in kürzester Frist in ganz Deutsch­land Aktio­nen gegen Juden
stat­tfind­en. Sie sind nicht zu stören.
2. Es ist vorzu­bere­it­en die Fes­t­nahme von etwa 20´000 bis 30´000 Juden im Reiche. Es
sind auszuwählen vor allem ver­mö­gende Juden. 

Die Medi­en titel­ten „Der gerechte Volk­szorn hat gesprochen“. 

Das alles kommt uns in unser­er demokratis­chen Über­legen­heit so weit ent­fer­nt vor,
dass für zahlre­iche Men­schen eine Wieder­hol­ung solch­er oder ähn­lich­er Verhältnisse
unmöglich scheint. Indes verkommt der notwendi­ge Erin­nerung­sprozess zu einem Ritual.
Er wird jedes Jahr pünk­tlich zu denkwürdi­gen Jahresta­gen in Form von politischer
Heuchelei abgeleistet. 

Reden zu stark­er Demokratie als Waffe gegen den Faschis­mus und Rechtsextremismus
wer­den geschwun­gen. Mehr zivilge­sellschaftlich­es Engage­ment wird einge­fordert, wobei
gle­ichzeit­ig eine Krim­i­nal­isierung der ern­sthaften Auseinan­der­set­zung mit dieser
The­matik stattfindet. 

Antifaschis­mus ist notwendig! 

All diese Reden über Ver­ant­wor­tung und Anteil­nahme sind nur Lippenbekenntnisse.
Nicht anders kön­nen wir uns zum Beispiel den seit über 2 Jahren andauern­den Konflikt
um die Ausstel­lung zu den NS-Kinderde­por­ta­tio­nen erk­lären. In dem Kon­flikt zwischen
der Ini­tia­tive „Elf­tausend Kinder“ und der Deutschen Bahn AG geht es um die
Erlaub­nis, eben diese Form des Gedenkens an die Todeszüge der Reichs­bahn auf
deutschen Bahn­höfen sicht­bar zu machen.
Wir sehen die DB AG als Nach­fol­ge­un­ternehmen in der Pflicht zur Unter­stützung dieses
Anliegens. 

Das Gegen­teil ist jedoch der Fall: Seit Jahren wird die Ausstel­lung von der DB unter
Hin­weisen auf die sicher­heit­stech­nis­che Gefährdung der Bahn­höfe sabotiert. Die
eben­so in Frankre­ich stat­tfind­ende Ausstel­lung kon­nte auf die Zusam­me­nar­beit mit den
dor­ti­gen Bahn­hofs­be­treiberIn­nen zählen und ihr Anliegen ohne Hin­dernisse in den
All­t­ag der Men­schen tragen.
Bis zum heuti­gen Tage bleiben die deutschen Bahn­höfe für eine Erin­nerung an das
Lei­den der Mil­lio­nen Jüdin­nen und Juden versper­rt. Sollte ein Ein­satz von Polizei
gegen die Demon­stran­ten dieser Ausstel­lung nicht nach­den­klich stim­men? (Dies geschah
bere­its in Weimar.) 

Was bringt eine Kul­tur der Erin­nerung, wenn die Erin­nerung selb­st dabei zum
heuch­lerischen Rit­u­al verkommt? 

Tat­en statt Worte! Das ist das min­deste, was wir von unseren Mit­men­schen fordern. 

Ein stetiges Ler­nen aus den Fehlern der Ver­gan­gen­heit ist die Vor­raus­set­zung für das
Ver­mei­den eben dieser in Gegen­wart und Zukun­ft. In der derzeit gelebten sog.
„Erin­nerungskul­tur“ suchen wir verge­blich nach Gewis­sen und kri­tis­chem Bewusstsein. 

Solange unternehmerischen Inter­essen größere Gel­tung beigemessen wird als der
Geschichte und Ver­ant­wor­tung, sehen wir keinen angemesse­nen Umgang mit der
Ver­gan­gen­heit in der Bun­desre­pub­lik Deutschland. 

Um an diesem Tage nicht nur mah­nend den Zeigefin­ger zu heben, möcht­en wir auch auf
dur­chaus pos­i­tive Errun­gen­schaften aufmerk­sam machen. So sehen wir die
Novem­ber­rev­o­lu­tion aus dem Jahre 1918 in ein­er Tra­di­tion der politischen
Emanzi­pa­tion. Verknüpft mit dem heuti­gen Datum sind die Matrose­nauf­stände in Kiel,
welche in ihrer Kon­se­quenz das ganze Kaiser­re­ich erfassten und schließlich den
Kaiser zur Abdankung zwangen. 

Die alten vorkap­i­tal­is­tis­chen Eliten trieben bei bre­it­em Anklang in der Bevölkerung
auf den ersten Großen Krieg der Welt­geschichte hin. Der mit 9 Mil­lio­nen Toten nur
vom II. Weltkrieg übertrof­fene I. Weltkrieg brachte das „Deutsche Kaiser­re­ich“ bis
an den Rand sein­er Leistungsfähigkeit.
Der bedin­gungslose Gehor­sam gegenüber der monar­chis­chen Führung versagte
let­z­tendlich und es kam zur Erhebung.
Zweifel­sohne: hätte diese Erhe­bung schon früher stattge­fun­den, so hät­ten viele
Men­schen­leben gerettet werden. 

In der Folge der rev­o­lu­tionären Ereignisse kam es zu ein­er enor­men Umgestal­tung der
Machtver­hält­nisse im Innern des noch immer auf Hier­ar­chien basieren­den Reich­es. Die
Mehrheitlichen Sozialdemokrat­en standen von nun an der Spitze des Staates. Sie
schworen nun auch ihren let­zten Ide­alen ab und set­zten die reak­tionären Freikorps
gegen ihre ehe­ma­li­gen Mit­stre­i­t­erIn­nen ein. Arbei­t­erIn­nen gegen ArbeiterInnen.
Den­noch set­zte sich zum Beispiel am 7. April 1919 die Münch­en­er Rätere­pub­lik gegen
die par­la­men­tarische Demokratie durch. Und trotz ihres kurzen Bestandes bis zum
2.Mai des­sel­ben Jahres fassen wir diese Entwick­lung noch in der heuti­gen Wer­tung als
fortschrit­tlich auf. 

Die gewalt­täti­gen Nieder­schla­gun­gen neu ent­standen­er Zen­tren politischer
Selb­stver­wal­tung und Eigen­ver­ant­wortlichkeit stellen den großen Ver­rat der
Sozialdemokratie an sich selb­st dar.
Dieser Selb­stver­rat zeit­igt noch bis zum heuti­gen Tage seine Wirkung – hat doch die
unter dem Namen SPD fir­mierende Partei kein­er­lei Anspruch auf den Inhalt ihres
Titels. 

Den­jeni­gen GenossIn­nen, denen der Absprung noch vor dem Ver­rat der
Arbei­t­erIn­nen­in­ter­essen gelang, gilt unser Respekt. 

Den­jeni­gen, die auch unter den erschw­erten Bedin­gun­gen weit­er in den Rei­hen des
Spar­takus­bun­des, der USPD oder anderen pro­gres­siv­en Bewe­gun­gen für die gerechte
Sache der Arbei­t­erIn­nen kämpften, gilt unsere aufrichtige Zuneigung. 

Für den Antifaschismus! 

Für eine freie, klassen­lose Gesellschaft! 

Der Kampf geht weiter!

[A] ALP

Inforiot