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2.Frauen-/Mädchen-/Transgender-Abend in der Olga

***2.Frauen-/Mädchen-/Transgender-Abend***

ein Abend nur für alle Frauen, Mäd­chen, Trans* und… 

… für einen regelmäszi­gen per­spek­tiven­wech­sel, ausz­er­halb des alltäglichen.
( auf dass er dort dann leichter lan­det ! = hoff­nung eins)

… für unverkrampftes ins-gespräch-kom­men, ohne the­men­vor­gaben und
infoveranstaltungen.
( was wir uns selb­st erschlieszen, prak­tizieren wir am besten! = hoffnung
zwei)

… mit ungestümer kopfki­no-dierev­o­lu­tion­vo­rantreiben- aberbittenichtinderkneipe-dochwarumnichtdochhieranfangen
‑wosonst,alsinlinkenräumen?-spaszdaran- undtrotzdemnichtalbern-these.

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Mit Musik Position gegen Rechts beziehen

Aus der Presse kon­nte man bere­its einiges erfahren. Bald ist es soweit. Zwei Tage lang tre­f­fen sich junge Ama­teur- und Profibands, um im Gewer­bege­bi­et in Halbe gemein­sam gegen Recht­sex­trem­is­mus, Ras­sis­mus und für ein friedlich­es, tol­er­antes Miteinan­der Musik zu machen.

Die Ver­anstal­ter und Organ­isatoren, vor allem das Aktions­bünd­nis gegen Heldenge­denken und Nazi­aufmärsche in Halbe haben damit zum zweit­en Mal eine Ver­anstal­tung vor­bere­it­et, die eigen­ständig und kreativ für sich ste­ht und nicht nur eine Reak­tion auf Nazi-Demon­stra­tio­nen darstellt. Jugendliche Musik­er sollen eine Plat­tform find­en, ihre Musik und ihr Kön­nen einem inter­essierten Pub­likum vorzustellen. Das Ergeb­nis beste­ht nicht nur in der Pro­duk­tion ein­er CD. Die Erfahrun­gen und Erleb­nisse aus diesen bei­den Tagen und Nächt­en wer­den bes­timmt sehr nach­haltig sein.

Das Konz­ert, das durch Presse und Medi­en begleit­et wird, begin­nt am Fre­itag, den 7. Sep­tem­ber um 19.00 Uhr. Es endet am Son­ntag, den 9. Sep­tem­ber um 2.00 Uhr.
Für den Trans­port sorgt ein Bus-Shut­tle vom Bahn­hof Halbe. Das Gewer­bege­bi­et ist groß genug, um mit dem eige­nen Zelt zu über­nacht­en. Für Verpfle­gung wird gesorgt.

Du erleb­st ein bre­ites Spek­trum von 20 Bands und vielfältige Musik­stile wie Rock, Pop, Met­al, Boo­gie, Blues, Elec­tro, Ska, Reg­gae, Hip Hop und Punk. 

In einem Par­al­lel­pro­gramm kannst du dich in der Chill out area unter dem Mot­to „Trau dich“ auf Poli­tik­er, The­ater­päd­a­gogen oder Kabaret­tis­ten einlassen.
Weit­ere Ange­bote oder Infor­ma­tio­nen bieten dir das Spiel­mo­bil, der Lan­dess­port­bund, Kün­stler, Vereine/Verbände und Parteien.

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Konz­ert und Aktions­bünd­nis kannst du über die Inter­net­seite www.aktionsbuendnis-halbe.de beziehen.

Trau Dich! Auch Du set­zt durch deine Teil­nahme am Konz­ert in Halbe ein Zeichen gegen Rechts !

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Spendenaufruf

Nach dem bru­tal­en Über­fall auf das Lokal »Buenos Aires II« in Pritzwalk
bit­ten der örtliche Präven­tion­srat und die Opfer­per­spek­tive um Spenden
für den tune­sis­chen Wirt.

Am späten Abend des 24. August woll­ten sich Jamel H., Inhab­er des
Restau­rants am Pritzwalk­er Mark­t­platz, und sein Koch ger­ade auf den
Heimweg machen. Sie wur­den vor dem Lokal von zwei jun­gen Männern
angepö­belt: »Ver­schwindet hier!« Das war das Sig­nal für eine größere
Gruppe Rechter, die von der anderen Straßen­seite her auf das Lokal
zustürmte. Sie war­fen mit Beton­plat­ten, Steinen, Son­nen­schir­men nach den
bei­den Tune­siern, die sich in das Lokal ret­ten kon­nten. Die Angreifer
zertrüm­merten Fen­ster­scheiben, rammten die Tür auf, zer­störten Teile der
Ein­rich­tung und stahlen sämtliche Ein­nah­men. Die Polizei hat inzwischen
fünf der Täter aus der regionalen recht­en Szene ermit­telt. Sie hatten
sich vor dem Über­fall mit rechter Musik aufgeputscht.

Erst vor zwei Monat­en war der 32-jährige Tune­si­er von Berlin nach
Pritzwalk umge­zo­gen, wo er mit dem Restau­rant eine neue Exis­tenz gründen
wollte. Glück­licher­weise wurde er bei dem bru­tal­en Über­fall nur leicht
ver­let­zt; die Zer­störun­gen und der Dieb­stahl aber haben ihn
wirtschaftlich schw­er getrof­fen. Ob und in welch­er Höhe der Schaden von
der Ver­sicherung über­nom­men wer­den wird, ist ungek­lärt. Sich­er ist, dass
Jamel H. min­destens die Kosten für das zer­störte Garten­mo­bil­iar tragen
muss.

In den let­zten Tagen haben viele Men­schen ihr Entset­zen über den
bru­tal­en Über­fall zum Aus­druck gebracht. Es darf nicht hingenommen
wer­den, wenn Ras­sis­ten die Geschäfte und Lokale von Migran­tinnen und
Migranten angreifen. Um Jamel H. zu helfen, die materiellen Schäden
auszu­gle­ichen, rufen die Opfer­per­spek­tive und der Pritzwalker
Präven­tion­srat gegen Frem­den­feindlichkeit, Recht­sex­trem­is­mus und Gewalt
alle Bürg­erin­nen und Bürg­er zu Spenden auf.

Jede Unter­stützung in dieser schwieri­gen Lage hil­ft und sie zeigt, dass
rechte Gewalt in der Prig­nitz und in Bran­den­burg nicht geduldet wird.

Pots­dam und Pritzwalk, 6. Sep­tem­ber 2007

Online-Spenden:http://www.opferperspektive.de/Spenden

OPFERPERSPEKTIVE-SPENDENKONTO 3813100
Stich­wort: Pritzwalk
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 10020500
BIC: BFSWDE33BER
IBAN: DE34100205000003813100

Spenden sind steuer­lich abset­zbar. Wenn Sie Ihre Anschrift angeben,
erhal­ten Sie eine Spendenquittung.

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Prozess gegen Ex-NPD-Anwalt Mahler vertagt

Cot­tbus — Der recht­sex­treme Anwalt Horst Mahler muss sich seit gestern vor dem Amts­gericht Cot­tbus ver­ant­worten. Er hat­te beim Antritt ein­er neun­monati­gen Haft­strafe in Cot­tbus vor dem Gefäng­nis den Hitler-Gruß gezeigt. Dafür sollte er einen Straf­be­fehl über 3600 Euro zahlen. Da Mahler sich weigerte, kam es jet­zt zu dem Prozess. Ein Urteil fiel gestern nicht, die Ver­hand­lung wur­den auf den 14. Sep­tem­ber vertagt. Mahler war zu der Haft­strafe verurteilt wor­den, weil der Anwalt im Ver­laufe des NPD-Ver­botsver­fahrens anti­jüdis­che Het­z­parolen veröf­fentlicht hat­te. Diese Strafe hat er mit­tler­weile abge­sessen. Gegen Mahler sind zahlre­iche weit­ere Ver­fahren anhängig.

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ZVAB schließt Mitglied aus

(Redok, 23.8.) Frank­furt. Das größte deutsche Online-Anti­quar­i­at “Zen­trales Verze­ich­nis Anti­quar­isch­er Büch­er” (ZVAB) hat ein Mit­glied wegen dessen Ange­bot zur deutschen Geschichte des 20. Jahrhun­derts sowie den “teils ten­den­z­iösen Buchbeschrei­bun­gen” von der Teil­nahme ausgeschlossen.

Das Anti­quar­i­at Ursu­la Fleis­chhauer bzw. “Ger­man His­tor­i­cal Books” im bran­den­bur­gis­chen Wüns­dorf ist zum 31. August von der Teil­nahme an der Online-Plat­tform des “Zen­tralen Verze­ich­nis Anti­quar­isch­er Büch­er” (ZVAB) aus­geschlossen wor­den. Laut einem Bericht der Online-Aus­gabe des Börsen­blattes ist im Kündi­gungss­chreiben von wieder­holten und mas­siv­en Kun­denbeschw­er­den über das Ange­bot der Anti­quar­in zur deutschen Geschichte des 20. Jahrhun­derts sowie dessen “teils ten­den­z­iösen Buchbeschrei­bun­gen” die Rede. Das ZVAB sehe seinem Anse­hen “mas­siv­en Schaden” zuge­fügt, das Image des ZVAB und damit auch die Mit­glied­san­ti­quar­i­ate kämen son­st weit­er in Ver­ruf, so das Online-Mag­a­zin. In ein­er Stel­lung­nahme seit­ens der ZVAB-Geschäft­sleitung heißt es dazu, der Umgang mit Büch­ern aus der NS-Zeit habe nicht zwangsläu­fig etwas mit recht­sradikalem Gedankengut zu tun, aber auf­grund anhal­tender Beschw­er­den sehe man sich verpflichtet zu reagieren.

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Fotos von der Polizeigewalt

INFORIOT Am Rande der Neon­azide­mo am 1. Sep­tem­ber ist es zu Polizeige­walt gegen 

Gegen­demon­stran­tInnen gekom­men. Das Rote Net­zw­erk im Kreisver­band Ost­prig­nitz-Rup­pin der 

Linkspartei hat inzwis­chen Foto­ma­te­r­i­al vorgelegt, auf denen einige der Vor­fälle zu sehen sind. Wir doku­men­tieren an dieser Stelle 

die Bilder, weil sie einen Ein­druck ver­mit­teln, wie die Polizei vorg­ing. Das Orig­i­nal­doku­ment ist hier herun­terzu­laden (PDF-Datei, 200 KB).

Bei den Protesten von zeitweise bis zu 800 Men­schen gegen den Aufzug von 60 Neon­azis des “Kampf­bunds Deutsch­er Sozial­is­ten” wurden 

mehrere Men­schen von der Polizei ver­let­zt. Linke und Grüne fordern inzwis­chen die rest­lose Aufk­lärung der Vor­fälle. Sechs Betroffene, 

darunter die Linke-Bun­destagsab­ge­ord­nete Kirsten Tack­mann, haben Anzeige wegen Kör­per­ver­let­zung im Amt erstat­tet. Von Seit­en der 

CDU wird der Polizeiein­satz hinge­gen vertei­digt. Die zuständige 

Staat­san­waltschaft kündigte mit­tler­weile an, dass es mehrere Wochen dauern 

werde, die Vor­würfe zu prüfen.

Der zuständi­ge Schutzbere­ich­leit­er der Polizei – Dieter Kahler – äußerte sich am Abend in rbb-aktuell: “Ich denke, dass war 

angemessen, zumal es das Grun­drecht auf Ver­samm­lungs­frei­heit gibt. Wir haben eine gewisse Zeit Tol­er­anz der Sitzblock­ade gegeben 

aber wir mussten dann nach ein­er Vier­tel­stunde die Kreuzung räu­men.” Obschon die Räu­mung der Block­ade dur­chaus gewalt­tätig ablief, gab es nach Bericht­en von etlichen Augen­zeug­In­nen das Gros der Polizeige­walt gar nicht in dieser Sit­u­a­tion son­dern erst später, als sich die Lage noch weit­er beruhigt hatte.

Das Rote Net­zw­erk kom­men­tiert die Aus­sage von Kahler fol­gen­der­maßen: “Zu den weit­eren Über­grif­f­en der Polizei war von ihm nichts zu hören. 

Doch sie gab es ent­lang der Strecke immer wieder. Zusät­zlich ange­heizt durch ver­bale Pro­voka­tio­nen (immer hart an der Gren­ze zur 

Belei­di­gung) vor­wiegend gegenüber jün­geren Demonstrationsteilnehmern.”

Es fol­gen weit­ere Bilder von der Nazide­mo, die uns von ander­er Stelle zur Ver­fü­gung gestellt wurden.

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Vorwürfe gegen Polizei nach handgreiflichem Einsatz in Neuruppin restlos aufklären

Der Lan­desvor­sitzende von Bünd­nis 90/Die Grü­nen, AXEL VOGEL, hat eine gründliche
Aufk­lärung des hand­grei­flichen Polizeiein­satzes gegen Gegen­demon­stran­ten auf einer
Demon­stra­tion gegen Recht­sex­treme am ver­gan­genen Sonnabend in Neu­rup­pin gefordert.

“Polizeiführung und Innen­min­is­teri­um müssen diesen Ein­satz genauesten analysieren.
Soll­ten sich die Vor­würfe von Augen­zeu­gen, die Polizei sei über­zo­gen hart
vorge­gan­gen, bestäti­gen, kann das nicht ohne Kon­se­quen­zen bleiben. — Das
Demon­stra­tionsrecht für Recht­sex­treme durch­set­zen zu müssen, ist sicher­lich keine
ein­fache Auf­gabe. Sie recht­fer­tigt jedoch nicht den Ein­satz von Gewalt gegen
fried­fer­tig Demon­stri­erende. Der Neu­rup­pin­er Ein­satz darf nicht dazu führen, dass
Bürg­erin­nen und Bürg­er zukün­ftig aus Angst vor Polizeiüber­grif­f­en von
Demon­stra­tio­nen gegen den Recht­sex­trem­is­mus fern­bleiben. Dies wäre fatal für das
zivilge­sellschaftliche Engage­ment in Bran­den­burg. Es träfe all diejeni­gen, die hierzu­lande gegen Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit das Wort erheben.” 

“Bei solch schwieri­gen Ein­sätzen sind Erfahrung und Augen­maß gefragt. Deeskalation
muss Vor-rang vor Kon­fronta­tion und einem unnöti­gen Aufheizen der Sit­u­a­tion haben.
An all dem hat es bei dem Neu­rup­pin­er Polizeiein­satz dem Anschein nach gefehlt.”

Bünd­nis­grüne vor Ort und weit­ere uns als sehr ver­lässlich bekan­nte Zeu­gen berichten
von unver­hält­nis­mäßiger Härte der Polizei bei der Auflö­sung ein­er Sitzblockade -
die Rede ist von Schlä­gen und Trit­ten. Zu erwarten wäre gewe­sen, dass die Blockierer
— wie bei der Auflö­sung von Sitzblock­aden üblich — wegge­tra­gen wer­den. Gegen
fried­fer­tige Demon­stran­ten sei ohne trifti­gen Grund Pfef­fer­spray zum Einsatz
gekom­men. Zudem ste­ht der Vor­wurf im Raum, gegen Gegen­demon­st-ranten sei das
Ver­mum­mungsver­bot mas­siv durchge­set­zt wor­den, während ver­mummte Recht­sex­treme von
der Polizei unbe­hel­ligt marschieren konnten.

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Pfefferspray gegen Kinder

(Junge Welt, 3.9.07) Mehrere tausend Men­schen gin­gen am Sam­stag für Abrüs­tung und gegen Aus­land­sein­sätze der Bun­deswehr auf die Straßen. Auch Neo­faschis­ten nutzten den Welt­frieden­stag, um ihre Pro­pa­gan­da unter das Volk zu brin­gen. Dafür beka­men sie in Neu­rup­pin und Dort­mund Polizeis­chutz und freies Geleit.

Im bran­den­bur­gis­chen Neu­rup­pin trafen sich rund 60 Neo­faschis­ten des »Kampf­bun­des deutsch­er Sozial­is­ten« (KDS). Obwohl sie sich Augen­zeu­gen­bericht­en zufolge teil­weise ver­mummt hat­ten und volksver­het­zende Parolen wie »Nie wieder Krieg – Nach unserm Sieg« skandierten, sah die Polizei, die mit rund 200 Beamten im Ein­satz war, keinen Grund, den Aufzug abzubrechen. Statt dessen gin­gen die Beamten mit brachialer Gewalt gegen friedlich protestierende Antifaschis­ten vor. Knapp 1000 Men­schen beteiligten sich an ein­er Demon­stra­tion gegen rechts. Als am Nach­mit­tag etwa 100 Antifaschis­ten ver­sucht­en, den Neo­faschis­ten mit ein­er Sitzblock­ade den Weg zu versper­ren, griff die Polizei ein. Ohne erkennbaren Grund set­zten sie Reiz­gas ein und ver­let­zten dadurch min­destens sieben Per­so­n­en – darunter zwei zehn­jährige Kinder und die Bun­destagsab­ge­ord­nete der Linkspartei Kirstin Tack­mann. Auf Nach­frage von jW bestätigte Tack­mann die bru­tal­en Attack­en der Beamten. Ein der­art rüdes Vorge­hen der Polizei habe sie noch nie erlebt und auch »nie für möglich gehal­ten«, so die Bun­destagsab­ge­ord­nete am Son­ntag. Gemein­sam mit drei weit­eren Antifaschis­ten erstat­tete Tack­mann Strafanzeige gegen die Polizei und kri­tisierte deren »tol­er­an­ten Umgang« mit den Rechten.

Daß Neo­faschis­ten mit Samthand­schuhen ange­faßt wer­den, ist in Dort­mund eine langjährige Erfahrung. Am Sam­stag kam es dort erneut zu einem neo­faschis­tis­chen Auf­marsch von etwa 400 Recht­en unter dem Mot­to »Gegen impe­ri­al­is­tis­che Kriegstreiberei und Aggres­sion­skriege«. An ein­er vom »Bünd­nis Dort­mund gegen rechts« und dem örtlichen Friedens­fo­rum organ­isierten Kundge­bung auf dem Platz der alten Syn­a­goge nah­men über 1000 Antifaschis­ten teil. In Rede­beiträ­gen verurteil­ten die Musik­erin und Auschwitz-Über­lebende Esther Bejara­no und Ober­stleut­nant a. D. Hel­muth Prieß vom Darm­städter Sig­nal die neo­faschis­tis­che Pro­voka­tion wie auch die aggres­sive deutsche Außen- und Sicher­heit­spoli­tik. Ursu­la Richter, Sprecherin des Bünd­niss­es, übte vor allem Kri­tik an Dort­munds Polizeipräsi­dent Hans Schulze, der sich erneut geweigert hat­te, die Pro­voka­tion zu ver­bi­eten. Nur auf­grund des Ein­satzes von mehreren polizeilichen Ein­satzhun­dertschaften, Räumpanz­ern und Hub­schraubern war es möglich, daß die Neo­faschis­ten ungestört bis in die Abend­stun­den hinein in der Ruhrge­bi­etsmetro­pole auf­marschieren konnten.

Im Gegen­satz dazu wurde eine Demon­stra­tion, mehrheitlich von soge­nan­nten anti­deutschen Grup­pen getra­gen, an der rund 900 Per­so­n­en teil­nah­men, mehrfach durch die Polizei behin­dert. 46 Per­so­n­en wur­den in Gewahrsam genom­men. Vier Antifaschis­ten und zwei Neon­azis wur­den zudem festgenom­men. Bei solch beherztem Ein­satz der Polizei: Ein Angriff auf eine linksalter­na­tive Dort­munder Szenekneipe wurde nicht ver­hin­dert. So hat­ten in der Nacht zum Son­ntag rund 15 Neon­azis die in der Innen­stadt gele­gene Gast­stätte ange­grif­f­en, auf die Gäste eingeprügelt, Pfef­fer­spray ver­sprüht und die Fen­ster­front des Laden­lokals zertrüm­mert. Lediglich drei Män­ner, die offen­bar an dem Angriff beteiligt waren, wur­den festgenom­men. Zu weit­eren Über­grif­f­en kam es am Woch­enende in Stol­berg bei Aachen und in Hal­ber­stadt (Sach­sen Anhalt).

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Protest gegen Polizei-Einsatz von Neuruppin

Poli­tik­er der Linken und der Grü­nen haben das Vorge­hen der Polizei bei ein­er Protestkundge­bung gegen einen Neon­azi-Auf­marsch in Neu­rup­pin (Ost­prig­nitz-Rup­pin) kritisiert.

Die Beamten hät­ten am Sam­stag ohne Anlass Reiz­gas in die Gegen­demon­stra­tion geschossen, sagte die Bun­destagsab­ge­ord­nete Kirsten Tack­mann (Linke) am Mon­tag. Zuvor sei eine Block­ade von der Polizei rüde aufgelöst wor­den. Bei dem Ein­satz seien sieben Men­schen von Reiz­gas ver­let­zt wor­den, so Tackmann.

In Neu­rup­pin hat­ten am Sam­stag rund 800 Men­schen gegen einen Auf­marsch von rund 50 Recht­en demon­stri­ert. Dabei gab es auch eine kurzzeit­ige Sitzblock­ade, die von der Polizei aufgelöst wurde. Im Anschluss wurde gegen Demon­stran­ten Pfef­fer­spray eingesetzt.

Die Polizei hat­te ihren Ein­satz mit dem Grun­drecht auf Ver­samm­lungs­frei­heit auch für die Recht­sex­tremen begrün­det. Der als mil­i­tante gel­tende “Kampf­bund deutsch­er Sozial­is­ten” (KDS) hat­te den Auf­marsch angemeldet.

Der Vor­sitzende der SPD-Land­tagfrak­tion, Gün­ter Baaske, forderte eine gründliche Über­prü­fung des Ein­satzes. Die Polizei müsse die Ver­hält­nis­mäßigkeit wahren, sagte er der rbb-Lan­deswelle Antenne Bran­den­burg. Baaske hat­te u.a. zu der Gegenkundge­bung aufgerufen.

Linke-Lan­deschef Thomas Nord kündigte an, seine Partei werde das Vorge­hen der Polizei im Innenauss­chuss des Land­tags the­ma­tisieren. Es könne nicht ständig mehr Zivil­courage von der Bevölkerung ver­langt wer­den, wenn die Polizei so rabi­at gegen die Teil­nehmer der Kundge­bung vorge­he. Grü­nen-Lan­deschef Axel Vogel sagte, der Schutz des Demon­stra­tionsrecht­es recht­fer­tige nicht den Ein­satz von Gewalt gegen fried­fer­tige Demonstranten.

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Angriff auf Hochzeit: Grund bleibt unklar

Mar­quardt — Ein­er habe nur gese­hen, dass es „ges­taubt hat“. Ein­er sei gar nicht da gewe­sen. Ein­er könne sich nicht erin­nern. Und die anderen drei sagen zur Sache gar nichts.

Am ersten Tag im Prozess um den Über­fall ein­er Horde Schläger auf eine Hochzeits­ge­sellschaft, die Anfang Juli 2006 im Pots­damer Schloss Mar­quardt feierte, haben die sechs Angeklagten zur Beweisauf­nahme so gut wie nichts beige­tra­gen. Ob ihnen das nützt, ist allerd­ings fraglich – mehrere Zeu­gen haben Angeklagte wieder­erkan­nt, ein bei dem Angriff ver­let­ztes Opfer belastet aus­gerech­net den Mann, der in der Nacht zum 2. Juli 2006 über­haupt nicht am Schloss gewe­sen sein will. Für die gestern im Amts­gericht Pots­dam gehörten Hochzeits­gäste und erst recht für den Bräutigam ist der Schreck­en noch lange nicht ver­daut. „Jet­zt kommt alles wieder hoch“, sagt der damals frisch ver­heiratete Berlin­er Arzt nach sein­er Befra­gung durch Rich­terin und Anwälte. Er bit­tet darum, dass sein Name nicht in der Zeitung erscheint.

Zuvor hat Staat­san­walt Carsten Krause die Anklage in dem Fall vor­ge­tra­gen, der im Som­mer 2006 über Bran­den­burg hin­aus Auf­se­hen erregte und als weit­eres trau­riges Beispiel frem­den­feindlich­er Hau­drauf-Men­tal­ität gilt. Krause hält zunächst Meik W., René B. und Sven C. vor, sie hät­ten gegen 3 Uhr die Feiern­den heimge­sucht. „Das ist unser Dorf“ und „die Frem­den“ müssten ver­schwinden, soll das Trio geäußert haben. Dann wur­den laut Anklage mehrere Gäste geschla­gen. Nach zehn Minuten seien die drei Angeklagten gegan­gen – und eine Vier­tel­stunde später mit Ver­stärkung vom nahen Dorffest zurück­gekehrt: Krause nen­nt die Angeklagten Hol­ger W., Mike S. und Andy C., den jün­geren Brud­er von Sven C. Ursprünglich wurde gegen zwölf Tatverdächtige ermit­telt, doch nur bei der Hälfte reichte es für eine Anklage.

Beim zweit­en Angriff sollen die sechs Män­ner erneut Hochzeits­gäste geprügelt haben. Die Feiern­den hät­ten sich vor Angst in das Innere des Schloss­es zurück­ge­zo­gen und eingeschlossen, sagt der Staat­san­walt. Die Angeklagten sollen dann auf der Ter­rasse gewütet haben: Zwei Par­tyzelte wur­den zer­stört, der Grill sowie Bänke und Tis­che umge­wor­fen, das Geschirr ging zu Bruch. Danach war Schluss.

Ein­er der Gäste erlitt einen Trom­melfell­riss, andere kamen mit blauen Fleck­en davon. Die Tatvor­würfe laut­en Nöti­gung, Kör­per­ver­let­zung und Sachbeschädi­gung. Nach Infor­ma­tio­nen dieser Zeitung sind einige Angeklagte vorbe­straft und waren damals nur zur Bewährung auf freiem Fuß.

Der Älteste der sechs Angeklagten ist 36, der Jüng­ste 26 Jahre, drei haben Kinder. Meik W. nen­nt als erlern­ten Beruf „Kopf­schlächter“ (bei Tieren), ist aber wie drei weit­ere Angeklagte arbeit­s­los. Das Motiv des dop­pel­ten Über­falls ist nicht ganz klar: Wurde die Hochzeits­ge­sellschaft attack­iert, weil sie vor allem aus „Wes­sis“ bestand und zudem eine Band vom Balkan spielte? Am 13. Sep­tem­ber wird der Prozess fort­ge­set­zt, noch in diesem Monat soll er enden.

Inforiot