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Reclaimaktion in Potsdam

Unter diesem schö­nen Titel gab es am späten Fre­itag nach­mit­tag (30.11),
mit­ten in der besten Reisezeit die erste Reclaimak­tion des
antikap­i­tal­is­tis­chen Bünd­niss­es Potsdam!
Rund 60 Men­schen feierten mit­ten im Bahn­hof­s­cen­ter eine schöne, farbige
Par­ty und eroberten diese pri­vat­en, kom­merzial­isierten Räume für kurze
Zeit zurück!
Trotz­dem die Polizei ganz offen­sichtlich irgen­det­was erfahren hatten,
kon­nten die vie­len kleinen Grup­pen unge­hin­dert in das Bahnhofsgebäude
gelan­gen und began­nen 17.35 Uhr mit ihren Aktionen:
Recorder beschall­ten die Einkauf­s­pas­sagen mit Musik, Trom­meln, Ras­seln und
Tröten erk­lan­gen, Sprechchöre wie: Keine Überwachung! Alles für alle
und das Umson­st! Frei­heit statt Überwachung! klärten über den Zweck der
Aktion auf. Dazu gabe es jede Menge Möglichkeit­en der sportlichen
Betä­ti­gung: Feder­ball, Fußball, jonglieren.
Viele Fly­er wur­den vetreilt, Bon­bons flo­gen durch die Luft, nur das mit
dem großen Tran­spi klappte nicht so ganz- men­sch kann ja nicht alles
haben!
Viele Pas­san­tInnen nah­men die Infor­ma­tio­nen dankbar an, gegen
Bah­n­pri­vatisierung, Ãœberwachungsstaat und Pri­vatisierung öffentlicher
Räume lassen sich sehr wohl viele Men­schen mobilisieren.

Als die Aktion nach ein­er hal­ben Stunde been­det wurde, kam erst die
große Stunde der Polizei. Nach­dem sie vorher völ­lig hil­f­los auf
die Kle­in­grup­pen­tak­tik und die vie­len ver­schiede­nen Aktio­nen reagiert
hat­te, beschloss man jet­zt wohl, doch noch jeman­den ver­ant­wortlich machen
zu wollen. Also wur­den rund 30 Men­schen vor dem Bahn­hof willkürlich
eingekesselt (ohne dass sie wussten, ob die tat­säch­lich dabei waren!) und
rund eine Stunde fest­ge­hal­ten. Dann durften alle mit Platzver­weis versehen
und nach Auf­nahme der Per­son­alien gehen.
Alles im allen eine schöne erste Aktion, bei der nicht alles geklappt
hat, aber Lust auf mehr macht!

Ihr werdet von uns hören!
Übri­gens: Die tollen Plakate “Die Stadt gehört uns” gibt es auf
Anfrage beim Bündnis!

Weit­ere Artikel: 


Aus Anti-G8-Bünd­nis wird “Antikap­i­tal­is­tis­ches Bünd­nis”
(Pressemit­teilung)

Bahn­hof für Alle! (Fly­er­text)

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Aus Anti-G8-Bündnis wird Antikapitalistisches Bündnis Potsdam

Pots­dam — Die Organ­isatorIn­nen des ehe­ma­li­gen “Anti-G8-Bünd­nis Pots­dam” haben
beschlossen, ihre Arbeit unter dem Namen “Antikap­i­tal­is­tis­ches Bündnis
Pots­dam” fortzuführen. Als erste gemein­same Aktiv­ität hat das Bünd­nis am
Fre­itag einen “Aktion­stag gegen die Pri­vatisierung öffentlich­er Räume” am
Pots­damer Haupt­bahn­hof ver­anstal­tet. Auf Fly­ern und Trans­par­enten wendeten
sich die beteiligten Grup­pen gegen die zunehmende Verdrängung
gesellschaftlich­er Rand­grup­pen durch pri­vate Sicher­heits­fir­men und
polizeiliche Videoüberwachung. Dies ver­folge das Ziel, eine Zone ungestörten
Kom­merzes zu schaffen.

Dazu der neue und alte Sprech­er des Bünd­niss­es Hol­ger Zschoge: “Wir haben
fest­gestellt, dass die beteiligten Grup­pen und Men­schen im Bündnis
her­vor­ra­gend zusam­mengear­beit­et und im Som­mer 2007 so viel gemein­sam auf die
Beine gestellt haben. Daran wollen wir anknüpfen. Wir wären wahnsin­nig, wenn
jet­zt jed­er getren­nte Wege gehen würde.”

Die meis­ten Grup­pen des alten Bünd­niss­es hat­ten sich auf einem
Per­spek­tiv-Woch­enende im Okto­ber, auf dem es Debat­ten und Pla­nun­gen zur
Weit­er­ar­beit gab dazu entschlossen, eine neue Plat­tform für
antikap­i­tal­is­tis­che Poli­tik in Pots­dam zu schaf­fen. Zschoge weit­er: “Unser
Ziel ist es nicht, eine neue ide­ol­o­gis­che Posi­tion zu entwick­eln. Wir wollen
einen öffentlichen und organ­isatorischen Rah­men für Aktio­nen und Aktivitäten
bieten, sich gegen Kap­i­tal­is­mus, Aus­beu­tung und Krieg zu engagieren.”

Im neuen Selb­stver­ständ­nis des Bünd­niss­es heißt es unter anderem: “Wirk­liche
Verän­derun­gen bedür­fen Konzepte, Ideen, (…) neue Lebens- und
Arbeits­for­men. Solche Dinge entste­hen und ver­bre­it­en sich nur, wenn sich
viele Men­schen mit den aktuellen Struk­turen auseinan­der­set­zen und Einsicht
in ihre Bedin­gun­gen gewin­nen. Mit unseren Aktio­nen wollen wir einen Rahmen
schaf­fen, in dem sich diese Men­schen mit ihren Ideen (…) und ihrem
Engage­ment wiederfind­en können.”

Das Bünd­nis ist auch im Inter­net zu erre­ichen. Unter www.antikap-potsdam.de werden
in Zukun­ft Ver­anstal­tun­gen und Aktion angekündigt, aber auch Pots­damer Politik
kri­tisch beleuchtet.

Weit­ere Artikel: 


Bahn­hof für alle!?
(Auswer­tung)

Bahn­hof für Alle! (Fly­er­text)

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Bahnhof für alle!

Was im Falle der Deutschen Bahn selb­st noch berat­en und ver­han­delt wird, ist im
Pots­damer Haupt­bahn­hof schon längst Real­ität: Die Pri­vatisierung öffentlich­er Räume
und öffentlich­er Güter. Dieser Ort ist ein wichtiger Knoten­punkt des öffentlichen
Per­so­n­en­verkehrs in Pots­dam: Region­al­bahn, Tram, diverse Buslin­ien- am am
Haupt­bahn­hof kommt men­sch kaum vor­bei. Durch die vielen
hun­dert Men­schen, die diesen
Knoten­punkt täglich nutzen, wer­den die soge­nan­nten Bahn­hof­s­pas­sagen zu einem der
wichtig­sten öffentlichen Plätze Pots­dams. Doch Moment? Ist es wirk­lich ein
öffentlich­er Platz?

Prof­it statt Freiheit

Bei genauer­er Betra­ch­tung wird klar, dass es sich bei den „Bahn­hof­s­pas­sagen“ um
einen pri­vat­en Raum han­delt, der rein wirtschaftlichen Inter­essen unter­ge­ord­net ist:
Die eigens geschaf­fene Hau­sor­d­nung ver­bi­etet vieles von dem, was die meisten
Men­schen außer­halb des Bahn­hofes als ihre Rechte ver­ste­hen: Politische
Mei­n­ungsäußerun­gen, Musik, Aus­ruhen, Essen und Trinken. Die Hau­sor­d­nung soll dafür
sor­gen, dass kon­sum­freudi­ge Men­schen in den Geschäften, ihre Kau­flust stillen und
durch die Atmo­sphäre zu weit­eren Einkäufen ani­miert wer­den. Was dem Profitstreben
des Cen­ter­manag­ments im Wege ste­ht, wird daher auch schon­mal mit einem Hausverbot
bedacht.
Ganz beson­ders hart trifft es soziale Rand­grup­pen, die ohne­hin schon ihrer
Rück­zugsräume beraubt sind: Beispiel­sweise Obdachlose, die bei klir­ren­der Kälte
einen der weni­gen war­men Plätze der Stadt auf­suchen wollen. Oder Flüchtlinge, die
nur wegen ihrer Herkun­ft kon­trol­liert und schikaniert werden.

… und plöt­zlich kam der Sheriff

Durchge­set­zt wer­den Hau­sor­d­nung und Hausver­bote durch einen Sicher­heits­di­enst, bei
dessen Anblick vie­len Men­schen nicht klar ist, ob dieser ein Gefühl der Sicherheit
oder doch nicht eher ein Gefühl von Unwohl­sein pro­duzieren soll. Dazu kommt die hier
ansäs­sige Bun­de­spolizei, deren Streifen­di­en­ste zusam­men mit dem Sicherheitsdienst
manchem Besuch­er das Gefühl geben, sich eher in einem Hochsicher­heit­strakt als in
einem offe­nen Bahn­hof zu befinden.
Gar­niert wird das alles noch mit ein­er der höch­sten Überwachungskameradichte
Pots­dams — verteilt über alle Ecke und Gänge des Gebäudes find­en sich hier zig
Kam­eras, die täglich alle herum­laufend­en Men­schen aufze­ich­nen. Küssen, in der Nase
bohren oder was son­st noch eher Pri­vat­sache der Men­schen ist — im Hauptbahnhof
kön­nen sie sich­er sein, dabei beobachtet und gefilmt zu werden.

Ich weiß, was du let­zten Som­mer getan hast…

Die Überwachung auf Bahn­höfen hat inzwis­chen erschreck­ende Dimen­sio­nen angenommen:
Durch das Fil­men nahezu aller Bah­n­fahren­den an Start- und Ziel­bahn­hof, durch das
Aufze­ich­nen der Dat­en beim Kauf ein­er Fahrkarte und durch per­son­al­isierte Tickets
kann prak­tisch jede Bewe­gung eines Men­schen inner­halb dieses Net­zes nachvollzogen
wer­den. Wem das alles dienen soll, das lassen die Betreiber dieser
Überwachungs­maß­nah­men im Dunkeln. Die Ursachen von Krim­i­nal­ität wie Armut bekämpfen
Kam­eras jeden­falls mit Sicher­heit nicht. Was bleibt, ist ein Gefühl der ständigen
Beobach­tung, das wirk­liche Frei­heit nahezu unmöglich macht. Wer weiß, dass er in
diesem Moment gefilmt, beobachtet und kurz gesagt überwacht wird, kann sich nicht
unbe­fan­gen durch diesen Bahn­hof bewegen.

Eine all­ge­meine Entwicklung

Der Pots­damer Haupt­bahn­hof ist also ein Ort, wo nicht das Gemein­wohl oder eine
gesellschaftliche Betä­ti­gung zählt, son­dern der max­i­male Gewinn der ansässigen
Geschäfte und des Cen­ter­manag­ments. Aber wie sieht es an anderen Orten Pots­dams aus?
Die Ein­schränkung öffentlich­er Räume zugun­sten pri­vat­en Besitzes find­et längst an
viel mehr Orten statt. In der Nähe der Glienick­er Brücke ent­stand ein geschlossenes
Wohnge­bi­et für die reicheren Teile der Bevölkerung: Kom­plett eingezäunt und mit
eigen­em Sicher­heits­di­enst verse­hen, müssen die Bewohner_innen nicht mehr fürchten,
mit der nor­malen Bevölkerung in Kon­takt zu kom­men. Getrübt wird das Vergnü­gen leider
immer noch von dem Mob, der den angren­zen­den Ufer­weg unsich­er macht. Kurzerhand
entschlossen sich einige der wohlhaben­deren Anwohn­er am Grieb­nitzssee, die Sache in
die eigene Hand zu nehmen, bezahlten einen Sicher­heits­di­enst und sper­rten den Weg in
Eigen­regie ab. Hier sollte mit der Macht des Geldes ein von vie­len Bewohner_innen
Pots­dams benutzer Weg dem Inter­esse einiger weniger reich­er Anwohn­er untergeordnet
werden.

Geld regiert die Welt?

Pri­vatisierun­gen, egal ob von öffentlichen Plätzen oder Betrieben, ste­hen für uns im
Zusam­men­hang mit der kap­i­tal­is­tis­chen Glob­al­isierung. Wo nicht das Inter­esse der
Men­schen, son­dern das Prof­it­streben einiger weniger im Mit­telpunkt ste­ht, ist das
auch kein Wun­der. Es soll Geld gemacht wer­den, koste es, was es wolle. Uns soll
ein­gere­det wer­den, dass wir nur mit mehr Wet­tbe­werb, mehr Pri­vatisierung überhaupt
im glob­alen Ver­gle­ich beste­hen kön­nen — und deshalb alle Ein­schränkun­gen und
Kürzun­gen unser­er Frei­heit­en und Leben­squal­itäten hin­nehmen sollen. Um das zu
erre­ichen, sollen auch die let­zten Unternehmen, die noch nicht am max­i­malen Gewinn
ori­en­tiert sind, in pri­vate, prof­i­to­ri­en­tierte Unternehmen umge­wan­delt wer­den. Was
beispiel­haft am Pots­damer Haupt­bahn­hof schon längst vol­l­zo­gen, soll jet­zt auch für
die Bahn selb­st geschehen — mit all den Ein­schränkun­gen und Prob­le­men, die das für
Kund_innen und Angestellte der Bahn mit sich brin­gen wird. Mit dem Argu­ment „Wir
müssen sparen und mehr Geld erwirtschaften, um uns gegen die Konkur­renz behaupten zu
kön­nen“, wird noch so manch­er Lohn geringer und so manche Fahrkarte teur­er werden.

Macht kaputt, was euch kaputt macht

Wir wollen aber kein Pots­dam und keine Gesellschaft, wo dem Prof­it­streben alles
unter­ge­ord­net wird. Wo auf Frei­heit­en der Men­schen gep­fif­f­en wird und der einzelne
Men­sch nur noch so viel wert ist, wie viel Geld er aus­geben kann.
Wir wollen dieser gesellschaftlichen Entwick­lung ein Mod­ell ein­er solidarischer
Gesellschaft ent­ge­gen­stellen, in der das Wohl aller Men­schen an ober­ster Stelle
ste­ht und wo Frei­heit­en und Grun­drechte nicht durch Hau­sor­d­nun­gen und
Überwachungs­maß­nah­men beschränkt wer­den. Aus diesem Grund wollen wir heute hier im
Pots­damer Haupt­bahn­hof genau diese Rechte ein­fordern und ihn für eine kurze Zeit in
einen Freiraum für Kul­tur, Poli­tik, Sport, Musik und Selbstbestimmung
zurückverwandeln.

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Aus Anti-G8-Bünd­nis wird “Antikap­i­tal­is­tis­ches Bünd­nis”
(Pressemit­teilung)


Bahn­hof für alle!?
(Auswer­tung)

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Nazi-Traum von der “Sonderbehandlung”

Barn­im — Im “Nationalen Net­z­tage­buch” träumt ein NPD-Funk­tionär aus Bran­den­burg von “Son­der­be­hand­lung” für poli­tis­che Geg­n­er. Erst vor kurzem musste dieses Neon­azi-Blog wegen ein­er wüsten anti­semi­tis­chen Tirade vorüberge­hend schließen.

Als Anlass für die neuer­lichen Has­s­parolen dient die gestrige Demon­stra­tion in Berlin-Neukölln, mit der 500 — 600 Recht­sex­treme aus NPD und parteiun­ab­hängi­gen “Freien Kräften” die Ein­rich­tung eines “nationalen Jugendzen­trums” fordern woll­ten. An ein­er Gegen­demon­stra­tion nah­men etwa 700 — 800 Per­so­n­en teil. Während es bei diesen Demon­stra­tio­nen weit­ge­hend friedlich zug­ing, war es nach ver­schiede­nen Bericht­en bere­its im Vor­feld des Neon­azi-Auf­marsches bei S- und U‑Bahnhöfen zu Zusam­men­stößen von Nazigeg­n­ern und Recht­sex­tremen gekom­men. Laut Polizeiangaben gin­gen die Angriffe von Nazigeg­n­ern aus, fünf der ange­grif­f­e­nen Recht­en wur­den verletzt.

Im “Nationalen Net­z­tage­buch” wäh­nt heute ein “Julius Fär­ber” Zustände “wie in Zeit­en der Weimar­er Repub­lik”, als ein schwach­er Staat Ver­bote gegen die “nationale Oppo­si­tion” erlassen habe. Daher habe die Linke “Ober­hand” gewon­nen und “kom­mu­nis­tis­che Schläger­ban­den” seien “mar­o­dierend, plün­dernd, verge­walti­gend und mor­dend durch deutsche Städte” gezo­gen. Den weit­eren Ver­lauf der Zeit­geschichte stellt sich “Julius Fär­ber” mit einem leicht abge­wan­del­ten Zitat aus der Sport­palast-Rede von Josef Goebbels vor: “Und das Volk stand auf und der Sturm brach los”.

Das weit­ere Vorge­hen der Nazis gegen “Mit­glieder der roten Ver­brecher­parteien und ihre Helfer­shelfer” wird offen­sichtlich mit Freude und Zus­tim­mung beschrieben: laut dem NPD-“Netztagebuch” wur­den sie “geson­derten Behand­lun­gen zuge­führt”. Offen­bar hält der “Netztagebuch”-Autor es nicht für notwendig, die Meth­ode zu präzisieren, so wie sie etwa von Hein­rich Himm­ler in ein­er Dien­stan­weisung for­muliert wurde: “Die Son­der­be­hand­lung erfol­gt durch den Strang.” In Frage­form wird im “Net­z­tage­buch” schließlich der Wun­sch geäußert: “Wieder­holt sich Geschichte?”

Bere­its vor zwei Wochen hat­te das “Nationale Net­z­tage­buch” vorüberge­hend schließen müssen, nach­dem ein von Frem­den­hass und Anti­semitismus geprägter Text Poli­tik­er wie Bun­deskan­z­lerin Merkel als “Sklave der Juden” beze­ich­net hat­te. Nach­dem der Het­zartikel drei Tage lang auf der Inter­net­seite ges­tanden hat­te, dis­tanzierte sich der NPD-Kreisver­band Barn­im-Uck­er­mark als Betreiber des “Nationalen Net­z­tage­buchs” von dem Text “aus­drück­lich und in schärf­ster Form”. Übel­wol­lende Hack­er hät­ten den Text eingeschmuggelt, so die lahme Ausrede der Recht­sex­tremen. Ken­ner der regionalen Szene ver­muten, dass der Text aus Angst vor ein­er Anzeige wegen Volksver­het­zung ent­fer­nt wurde.

Eine knappe Woche später war das “Net­z­tage­buch” wieder aktiv. Jet­zt wurde der Traum von der “Son­der­be­hand­lung” poli­tis­ch­er Geg­n­er von “Julius Fär­ber” veröf­fentlicht, der auch früher schon in recht­sex­tremen Inter­net-Foren von Nazi-Meth­o­d­en im Umgang mit poli­tis­chen Geg­n­ern geträumt hat­te. Vor einem Jahr meinte er in Bezug auf Teil­nehmer am “Tag der Demokratie” im bran­den­bur­gis­chen Halbe, “dass wir solche Leute nur als Wach­per­son­al begleit­en würden…wenn es denn wieder soweit ist.”

Hin­ter dem Pseu­do­nym “Julius Fär­ber” ver­birgt sich nach begrün­de­ten Erken­nt­nis­sen der Betreiber des “Net­z­tage­buchs”, der NPD-Kreisvor­sitzende Barn­im-Uck­er­mark Mike Sandow. 

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Was nützt uns ein Verbot der NPD

Pres­se­in­for­ma­tion RAA Neuruppin 

Ein­ladung zu ein­er Diskus­sionsver­anstal­tung für die demokratis­che Öffentlichkeit: 

Die Auseinan­der­set­zung mit dem
Recht­sex­trem­is­mus in Brandenburg: 

Was nützt uns ein Ver­bot der NPD

3.12.2007, 19:00,

Sitzungssaal der Kreisverwaltung, 

Hein­rich-Rau-Str. 27–30,

16816 Neuruppin 

Die Diskus­sion um Erfolg ver­sprechende Strate­gien gegen den Recht­sex­trem­is­mus kehren
auch in Neu­rup­pin — zulet­zt anlässlich der recht­sex­tremen Demon­stra­tion am 1.9 in der Stadt
— immer wieder zu der Frage zurück, ob man diesem Prob­lem nicht am besten durch
staatliche Maß­nah­men wie Organ­i­sa­tions- und Parteien­ver­bote begeg­nen kann. 

Am 3.12 wollen wir diese Frage in Neu­rup­pin mit aus­gewiese­nen Fach­leuten diskutieren:
Gabriele Schla­mann vom Mobilen Beratung­steam Neu­rup­pin wird auf die gegenwärtigen
Strate­gien der recht­sex­tremen Szene in Bran­den­burg einge­hen und die Schwächen und
Stärken des demokratis­chen Gemein­we­sens diesen Strate­gien gegenüber darstellen.
Dr. Erar­do C. Raut­en­berg, Gen­er­al­staat­san­walt des Lan­des Bran­den­burg, wird aus Sicht der
Jus­tiz die staatlichen Optio­nen zur Bekämp­fung des Recht­sex­trem­is­mus darstellen und auf
die Chan­cen und Risiken eines möglichen Parteiver­botes eingehen. 

Die anschließende Diskus­sion ist offen für die inter­essierte demokratis­che Öffentlichkeit.
Die Ver­anstal­ter behal­ten sich vor, von ihrem Haus­recht Gebrauch zu machen und
Per­so­n­en, die recht­sex­tremen Organ­i­sa­tio­nen ange­hören oder die durch fremdenfeindliche,
nation­al­sozial­is­tis­che oder andere men­schen­ver­ach­t­ende Äußerun­gen auf­fall­en den Zutritt
zu ver­wehren bzw. sie von der laufend­en Ver­anstal­tung auszuschließen. 

Die Ver­anstal­tung wird von der RAA Neu­rup­pin gemein­sam mit dem Brandenburger
Aktions­bünd­nis gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit durchgeführt.
Sie erfol­gt im Rah­men der Präsen­ta­tion des Buchs „Recht­sex­trem­is­mus in Brandenburg.
Hand­buch für Analyse, Präven­tion und Inter­ven­tion“, in dem die Ref­er­entIn­nen der
Ver­anstal­tung als Autoren vertreten sind. 

Pressekontakt: 

RAA Neuruppin 

Michael Schwandt

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Protest gegen Umzug ins Dschungelheim

Presseerk­lärung — Aktio­nen in Sedlitz und Sen­ften­berg angekündigt 

Flüchtlingsini­tia­tiv­en wer­den am 30. Novem­ber Protes­tak­tio­nen gegen den Umzug von Asyl­be­wer­bern nach Bahns­dorf durch­führen. Hin­ter­grund des Kon­flik­ts ist der Beschluss des Land­kreis­es Ober­spree­wald-Lausitz, das Flüchtling­sheim Sedlitz für Umbau­maß­nah­men 18 Monate lang zu schließen und die Bewohn­er im Heim Bahns­dorf unterzubrin­gen. Wegen sein­er isolierten Lage im Wald wird die ehe­ma­lige rus­sis­che Mil­itäran­lage von ihnen als “men­sche­nun­würdig” bezeichnet. 

Die “Flüchtlingsini­tia­tive Bran­den­burg” und der Flüchtlingsrat unter­stützen die Heim­be­wohn­er von Sedlitz, die sich mit ein­er Peti­tion und Kla­gen vor dem Ver­wal­tungs­gericht gegen den Umzugs­beschluss wehren. Am Tag des geplanten Umzugs wer­den sie vor Ort in Sedlitz sein, um an der Seite der Heim­be­wohn­er gegen den zwangsweisen Umzug zu protestieren. Eine Rei­he der Asyl­be­wer­ber hat angekündigt, dass sie nicht in die Busse nach Bahns­dorf ein­steigen wer­den. Stattdessen wer­den sie dem Lan­drat Georg Dürrschmidt in Sen­ften­berg einen Besuch abstat­ten. Damit wollen sie ihrer Forderung nach ein­er sofor­ti­gen Schließung des Heims bei Bahns­dorf Nach­druck ver­lei­hen sowie über Möglichkeit­en der Woh­nungs­bringung sprechen. 

“Was wir vom Lan­drat erfahren möcht­en”, so Abdel Amine von der Flüchtlingsini­tia­tive, “ist, ob er per­sön­lich meint, was seine Ver­wal­tung ver­tritt.” In einem Erwiderungss­chreiben zu den Kla­gen der Asyl­be­wer­ber hat­te das Recht­samt des Land­kreis­es argu­men­tiert, die Unter­bringung in Heimen diene der Abschreck­ung. “Heißt das”, fragt Abdel Amine, “die soziale Iso­la­tion im Lager Bahns­dorf ist gewollt, um den Flüchtlin­gen das Leben so schw­er wie möglich zu machen?”

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Antira-Soccer-Cup 2007 in Frankfurt (Oder)

Ein­ladung zum ANTIRASOCCERCUP 2007 am 15.Dezember in Frank­furt (Oder)

Zum ersten mal laden die Antifa Frank­furt (Oder) und der Vere­in Utopia e.V. am
Sam­stag den 15.Dezember in die Oder­stadt zum Anti­rasoc­cer­cup ein. Wir wollen mit all
denen einen net­ten Tag ver­leben, deren All­t­ag im Immi­gran­tInnen­heim zu ein­tönig ist,
die gern Fuss­ball spie­len oder sehen ohne sich ständig über ras­sis­tis­che und
sex­is­tis­che Pöbeleien aufre­gen zu müssen, die Lust haben sich mit anderen
engagierten Antifas und Anti­ras aus der Region auszu­tauschen oder die ein­fach nur
nen entspan­nten Tag unter Fre­undIn­nen ver­brin­gen möchten. 

Gespielt wird ab 15.00 Uhr in der Sporthalle am Botanis­chen Garten. Eine
Anfahrt­skizze schick­en wir euch gern auf Anfrage zu. Wenn ihr als Team anreisen
wollt soll­tet ihr 5 SpielerIn­nen und einen Teil­nah­me­beitrag von einem Euro pro
Per­son mit­brin­gen. Wass­er gibt es kosten­los. Für eine Vokü und nette Musik wird
gesorgt sein. 

Anmelden kön­nt ihr euch unter der Mailadresse antirasoccercup07@web.de. Wenn ihr
Plak­te haben wollt schreibt dies bitte mit in die Mail! 

Ab 21.30 Uhr wird es im Jugend­club Back­door (Rosa-Luxemburg-.Straße 24) eine
After­show­par­ty geben. Dort gibt es live Hip Hop von der chill­i­gen Sorte zum
entspannen. 

Wir hof­fen ihr habt an dem Tag noch ne Lücke und kommt gern. Unsere Vor­freude ist
jeden­falls groß. 

Euer Utopia e.V. in Koop­er­a­tion mit der Antifa Frank­furt (Oder).

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Light me Amadeu — Rassismus erkennen und überwinden

Demon­stra­tion

Do, 06.12.07, 15.30 Uhr

Eber­swalde Start am Markt, im Innen­hof des Kreishauses

Mot­to:

“Light me Amadeu” –
Ras­sis­mus erken­nen und überwinden! 

Light me Amadeu heißt: “Entzünde mich, Amadeu“, erhelle und erwärme mich für die Über­win­dung von Ras­sis­mus. Amadeu Anto­nio wurde von Ras­sis­ten in Eber­swalde gejagt und so geschla­gen, dass er daran am 6. Dez. 1990 starb.
Nur wegen sein­er Haut­farbe, 28-jährig. Wir wollen 17 Jahre danach an ihn und an andere von Ras­sis­mus betrof­fene Men­schen erinnern. 

Zur Brand­s­tiftung an einem Asia-Imbiss im Leib­niz-Vier­tel ermit­telte die Polizei jüngst sechs junge Erwach­sene aus Eber­swalde und Umge­bung aus dem Umfeld ein­er „Kam­er­ad­schaft“. Ras­sis­tis­che Denkmuster bleiben gefährlich. 

Immer wieder ist zu hören: Ras­sis­mus gibt es in Deutsch­land nicht! 

Wie erk­lären sich aber dann grässliche Tat­en, Belei­di­gun­gen und undefinier­bare Äng­ste, die auf tief sitzende Ver­ankerun­gen von Ras­sis­mus hinweisen? 

Es gibt Rah­menbe­din­gun­gen, Geset­ze, Tra­di­tio­nen und Diskus­sio­nen (nicht nur am Stammtisch), die Hass und Aus­gren­zung fördern. 

Beispiel „Res­i­den­zpflicht“ — unglaublich, aber wahr: Wenn Flüchtlinge aus Bernau oder Eber­swalde den Barn­im ver­lassen wollen oder müssen, zu Fre­un­den, Ver­wandten, Ärzten, Recht­san­wäl­ten oder aus anderen Grün­den, dann müssen sie vorher bei der Aus­län­der­be­hörde eine „Ver­lassenser­laub­nis“ beantra­gen, die gewährt oder ver­weigert wer­den kann. Diese Res­i­den­zpflicht war lange Zeit ein­ma­lig in Europa. Nun gibt es sie auch in Slowe­nien, das dem deutschen Beispiel seit eini­gen Monat­en nacheifert. 

Krim­i­nal­isierung: Herr K. lebt als Asyl­suchen­der im Barn­im. 2006/2007 wurde er drei Mal in Berlin bzw. Pots­dam ohne Ver­lassenser­laub­nis an Bahn­höfen von der Polizei kon­trol­liert und angezeigt. Dafür bekam er jet­zt vom Amts­gericht Eber­swalde eine Strafe von ins­ge­samt 120 Tagessätzen á 5 ? (mit Gericht­skosten: 870,52 ?). Ab 90 Tages-sätzen gilt man als vorbe­straft… Hätte Herr K. keine dun­kle Haut, dann wäre er jet­zt nicht „krim­inell“. Denn Weiße wer­den viel sel­tener von der Polizei kon­trol­liert als Men­schen mit ver­muteter afrikanis­ch­er, asi­atis­ch­er oder lateinamerikanis­ch­er Herkunft. 

Spezielle Geset­ze für Flüchtlinge führen dazu, dass Richter, Staat­san­wälte, Polizis­ten, Ver­wal­tungsangestellte am Sinn dieser Geset­ze zweifeln oder sich entschuldigen: „Über deren Sinn oder Unsinn habe ich nicht zu befind­en, aber ich muss Sie (lei­der) bestrafen / kon­trol­lieren / anders behan­deln.“ Da stimmt doch etwas nicht. 

18 J. nach dem Fall der Berlin­er Mauer wollen wir den Abriss der unsicht­baren Mauer, die Flüchtlinge schikaniert und krim­i­nal­isiert. Auch diese Mauer muss weg!
Unsere Demon­stra­tion soll ein Zeichen für Vielfalt, Demokratie und Men­schen­rechte set­zen, die Fol­gen von Ras­sis­mus the­ma­tisieren, erhellen und dage­gen protestieren. 

Die Demo ist eine der Aktio­nen, die von Eber­swalder Schüler/innen zur Ver­ringerung von Ras­sis­mus und Recht­sex­trem­is­mus im Rah­men des open-space-Prozess­es „Light me Amadeu“ entwick­elt wur­den. Zusam­men mit Erwach­se­nen rufen wir als Barn­imer Kam­pagne „Light me Amadeu“ zu dieser Demon­stra­tion auf. 

Erre­ich­bar sind wir über das Begeg­nungszen­trum Wege zur Gewalt­frei­heit, Braut­str. 34, 16225 Eber­swalde, Tel. (03334) 22398. 

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Veranstaltungsreihe — Man hat sich schon dran gewöhnt

Anti­semitismus ist auch in Straus­berg keine Beson­der­heit, son­dern unbe­wusster oder bewusster Bestandteil ver­schieden­er gesellschaftlich­er Grup­pen. Anti­semitismus ist mehr als reine Juden­feind­schaft und lässt sich nicht in die rechte Ecke abschieben- er gehört zur deutschen Nor­mal­ität. Offen oder verdeckt tritt er von rechts nach links, in Kirchen und Schulen, in den Medi­en, pri­vat­en Gesprächen, in der Schule, im Kun­st und Kul­tur oder in den Wis­senschaften, über all in der Gesellschaft auf. Ob als his­torisch verz­er­rte und falsche Bilder des Ver­nich­tungskriegs der Deutschen und ihrer Ver­bün­de­ten im Osten oder- beson­ders auf Grund des andauern­den Kon­flik­ts im Nahen Osten- ver­hüllt als Kri­tik am Staat Israel, gibt es viele Facetten des Anti­semitismus über dessen Ursachen, Gründe und Erschei­n­ungs­for­men wir aufk­lären und disku­tieren wollen. 

Wir zeigen in den Räu­men des Alter­na­tiv­en Jugend­pro­jekt „Horte“ in Straus­berg- vom 15. Dezem­ber an die Ausstel­lung „Man hat sich hierzu­lande daran gewöh­nt…“. Die von der Anto­nio-Amadeu-Stiftung konzip­ierte Schau doku­men­tiert bewusst den ganz „nor­malen“ Anti­semitismus. Umrahmt wird die Ausstel­lung von Infor­ma­tionsver­anstal­tun­gen aus dem Pro­gramm des Pro­jek­tes “Bil­dungs­Bausteine gegen Antisemitismus”. 

Das Pro­gramm im Detail: (28.Nov.2007 — 15.Jan.2008)

Mittwoch, 28.November 07, 19.30 Uhr 

Infover­anstal­tung mit Peter Wagenknecht: 

Was ist Anti­semitismus? Def­i­n­i­tio­nen und Erscheinungsformen 

Mittwoch den 5. Dezem­ber 07, 19.30 Uhr 

Infover­anstal­tung mit Clau­dia Lichnofsky: 

Vom christlichen Anti­ju­dais­mus zum mod­er­nen Antisemitismus 

Don­ner­stag, 06.Dezember, 20.00 Uhr 

Film: Der Pianist 

„Basierend auf der Best­seller-Auto­bi­ografie Das wun­der­bare Über­leben von Wla­dys­law Szpil­man erzählt Aus­nah­meregis­seur Roman Polan­s­ki eine wahre Geschichte aus dem beset­zten Polen.“ 

Mittwoch, 12. Dezem­ber 07, 19.30 Uhr

Infover­anstal­tung mit Peter Wagenknecht: 

Zur Geschichte des Nahostkonflikts 

Don­ner­stag, 13.Dezember 07, 20.00 Uhr 

Film: München

„München 1972: Die Welt ist schock­iert. Bei den Olymp­is­chen Spie­len fall­en elf israelis­che Sportler einem palästi­nen­sis­chen Ter­ro­ran­schlag zum Opfer. Basierend auf wahren Begeben­heit­en erzählt München, was nach dem Atten­tat geschah.“ 

Sam­stag, 15. Dezem­ber 07, 20.00 Uhr 

Eröff­nung der Ausstel­lung

„Man hat sich hierzu­lande daran gewöhnt…“ 

mit der Band „Budzil­lus und die Antikör­p­er“ (Gyp­sy-Swing)

Mittwoch, 19.Dezember 07, 19.30 Uhr 

Infover­anstal­tung mit Tan­ja Kinzel: 

„Die neuen Heuschreck­en­pla­gen. Anti­semitismus in der Globalisierungskritik“ 

Gefördert im Rah­men des Bun­de­spro­gramms „VIELFALT TUT GUT

Jugend für Vielfalt, Tol­er­anz und Demokratie“

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Nach Brandanschlag auf Asia-Imbiss sechs Tatverdächtige in Haft

Eber­swalde (dpa/bb) — Zwei Monate nach einem frem­den­feindlichen Bran­dan­schlag auf einen Asia-Imbiss in Eber­swalde (Barn­im) sind sechs Tatverdächtige ver­haftet wor­den. Darunter sind ein 21-Jähriger und eine 19-Jährige aus Eber­swalde, wie die Polizei und die Staat­san­waltschaft Frank­furt (Oder) mit­teil­ten. Sie hät­ten ges­tanden und die Ermit­tler auf die Spur der weit­eren Verdächti­gen aus Eber­swalde, Biesen­thal und Wiese­nau geführt. Damit kon­nten nach Angaben der Behör­den 18 weit­ere Straftat­en aufgek­lärt wer­den. Es wurde unter anderem wegen Volksver­het­zung und Ver­wen­dung von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen ermittelt.

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