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Umkämpftes Umland

Für Sam­stag rufen Antifa-Grup­pen aus Berlin und Bran­den­burg um 15 Uhr zu ein­er Demon­stra­tion im bran­den­bur­gis­chen Tel­tow auf. Grund seien die stark aus­geprägten Neon­azistrukuren in der Stadt, berichtet ein Sprech­er der dor­ti­gen Antifagruppe.

Die örtlichen demokratis­chen Parteien haben sich allerd­ings sich von der Demon­stra­tion dis­tanziert. »Wir sind grund­sät­zlich gegen Neon­azis, aber auch gegen Gewalt«, erk­lärte etwa Antje Scharf, Hauptver­bandsvor­sitzende der Grü­nen in Tel­tow, gegenüber jW. »Wir befürcht­en, daß es während der Demon­stra­tion zu Gewalt­tat­en kom­men kön­nte, und unter­stützen diese deshalb nicht.« Ein Sprech­er der Ini­tia­tive »Net­zw­erk tol­er­antes Tel­tow« hinge­gen sagte, die Antifa habe sie nicht mit in die Organ­i­sa­tion ein­be­zo­gen. »Der Grund dafür ist mir unbekannt.«

Hin­sichtlich der Kom­mu­nal­wahlen im Sep­tem­ber ist für das »Net­zw­erk« klar, daß die NPD, die derzeit noch keinen organ­isierten Ortsver­band in Tel­tow besitzt, ver­suchen wird, in so viele Kom­mu­nal­räte wie möglich einzuziehen: »Die NPD will eine Brücke zwis­chen Meck­len­burg-Vor­pom­mern und Sach­sen schla­gen. Es ist wichtig, daß sich Bran­den­burg darauf vorbereitet.«

Ein Antifa-Sprech­er beze­ich­net Tel­tow als »Rück­zugsraum« für Neon­azis der Region. Dabei spiele das Bek­lei­dungs­geschäft »Nordic Thun­der« eine tra­gende Rolle. »Der Laden hat neben anderen Waren auch Klam­ot­ten der Mode­marke Thor Steinar im Sor­ti­ment. Die Neon­azis kön­nen sich dort zudem recht­sex­treme Musik kaufen.« Momen­tan wür­den die meis­ten Aktio­nen von den »Freien Kräften Tel­tow-Fläming« aus­ge­hen. Diese schmierten in der Nacht zum 9. Mai mit Krei­de Umrisse von Todes­opfern auf die Straße, wie es son­st die Polizei bei der Spuren­sicherung tut. Diese ver­sa­hen sie mit Sprüchen wie »Befreiung?« oder »Befre­it am 8. Mai«.

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Antifa will Teltow retten


In Tel­tow machen sich Neon­azis unge­niert bre­it. Die Antifa will da nicht zuse­hen und ruft zur Demon­stra­tion. Bürg­er­liche Grup­pen machen nicht mit — sie fürcht­en Gewalt

Die bran­den­bur­gis­che Kle­in­stadt Tel­tow bei Pots­dam entwick­elt sich offen­bar zu einem beliebten Tre­ff­punkt von Neon­azis. “Tel­tow ist zu einem Rück­zugs­ge­bi­et für Neon­azis aus Berlin und Bran­den­burg gewor­den”, sagt ein Sprech­er der Antifa Tel­tow. Dage­gen protestieren Antifa-Grup­pen aus Tel­tow, Berlin und Bran­den­burg am Sam­stag mit ein­er Demon­stra­tion. Erwartet wer­den rund 150 Teilnehmer.

In dem 20.000-Einwohner-Ort haben die Nazis laut Antifa derzeit vier Tre­ff­punk­te. Dabei spiele das Bek­lei­dungs­geschäft Nordic Thun­der eine tra­gende Rolle. “Der Laden hat neben anderen Waren auch Klam­ot­ten der Mode­marke Thor Steinar und recht­sex­treme Musik im Sor­ti­ment”, erk­lärt der Antifa-Aktivist. Neben dem Geschäft wür­den die Nazis ihre Pro­pa­gan­da auch von dem Tätowier­laden “Chaos” aus ver­bre­it­en. Der Laden ziehe Neon­azis aus dem gesamten Umland an. “Bei gutem Wet­ter grillen sie auf der Straße vor dem Geschäft und ver­suchen, bei Pas­san­ten Wer­bung für ihre ras­sis­tis­che Ide­olo­gie zu machen”, so der Sprech­er der Antifa. Außer­dem träfen sie sich in der Bar Red Berry und in der Disko Music Park. Vor allem die “Freien Kräfte Tel­tow Fläming” seien in dem Ort sehr aktiv.

Tat­säch­lich brüsten sich die “Freien Kräfte” auf ihrer Inter­net­seite mit ihren Aktio­nen: So schmierten sie in der Nacht zum 9. Mai Umrisse von Toten auf die Straße, wie es son­st nur die Polizei macht. Diese ver­sa­hen sie mit Sprüchen wie “Befreiung?” oder “Befre­it am 8. Mai”. Im Vor­feld der Antifa-Demo hät­ten Mit­glieder der “Freien Kräfte” zudem Aufk­le­ber mit recht­en Parolen verteilt und Flug­blät­ter in die Briefkästen gewor­fen, auf denen sie die Anwohn­er vor “den linkskrim­inellen Chaoten” warn­ten, so der Antifa-Sprecher.

Dass die Neon­azis in Tel­tow inzwis­chen unan­genehm präsent sind, darin ist sich die Antifa mit den Parteien vor Ort einig. Bei der Demon­stra­tion allerd­ings woll­ten die bürg­er­lichen Kräfte nicht mit­machen, bedauert die Antifa. Antje Scharf, Hauptver­bandsvor­sitzende der Grü­nen in Tel­tow, erk­lärt dazu: “Wir sind grund­sät­zlich gegen Neon­azis, aber auch gegen Gewalt.” Scharf befürchtet, dass es während der Demon­stra­tion zu Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen Antifa-Aktivis­ten und Neon­azis kom­men kön­nte. Deshalb unter­stütze ihre Partei die Demon­stra­tion nicht.

Der­sel­ben Mei­n­ung ist auch ein Sprech­er der Ini­tia­tive “Net­zw­erk tol­er­antes Tel­tow”, ein Zusam­men­schluss engagiert­er Bürg­er. Das Net­zw­erk schätze die Aufk­lärungsar­beit der Antifa, man habe allerd­ings ein Prob­lem mit ihrer Mil­i­tanz. Die Net­zw­erk­er bevorzugten gewalt­freie Aktio­nen gegen Neon­azis, wie das Ent­fer­nen von Aufk­le­bern oder die Durch­führung von Infor­ma­tionsver­anstal­tun­gen. Deshalb habe sich das Net­zw­erk nicht offiziell an der Demo-Organ­i­sa­tion beteiligt. “Trotz­dem nehmen Mit­glieder des Net­zw­erkes an der Demon­stra­tion teil”, so der Netzwerk-Sprecher.

Besorgt ist man beim “Net­zw­erk Tol­er­antes Tel­tow” auch mit Blick auf die Kom­mu­nal­wahlen im Sep­tem­ber: Bis dahin werde die NPD bes­timmt ver­suchen, einen eige­nen Ortsver­band in Tel­tow aufzubauen, sagt der Sprech­er. Und bei den vorhan­de­nen recht­en Struk­turen dürfte ihr das wohl nicht schw­er­fall­en, befürchtet er. 

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Erkner: Amt für Grundsicherung entlässt NPD-Kader

Das Amt für Grund­sicherung hat den Vor­sitzen­den der NPD in Schöne­iche, Flo­ri­an Stein, ent­lassen und mit Hausver­bot belegt. Der 24-jährige Stu­dent hat­te in der Region­al­stelle in Erkn­er (Land­kreis Oder-Spree) seit mehreren Wochen ein Prak­tikum gemacht. In dieser Posi­tion hätte er auch Zugriff auf sen­si­ble Dat­en über mögliche poli­tis­che Geg­n­er oder poten­tielle Wäh­ler nehmen und diese mißbräuch­lich ver­wen­den können.

Diese Infor­ma­tio­nen wurde der Antifa Erkn­er vor eini­gen Tagen bekan­nt, woraufhin am Dien­stag die Hauptver­wal­tung in Beeskow und die Region­al­stelle in Erkn­er informiert wurde. Eine Mitar­bei­t­erin in Erkn­er zeigte sich über­rascht und entset­zt über diese Tat­sache, meinte jedoch, auf arbeit­srechtlich­er Ebene sei nicht viel dage­gen zu unternehmen. Umso über­raschen­der und erfreulich­er, das sich dies auf Betreiben des Dez­er­nen­ten Rolf Lin­de­mann schnell änderte. Lin­de­mann ver­bot Stein am Mittwoch umge­hend nach Bekan­ntwer­den sein­er Funk­tion bei der NPD den Zutritt zu den Räu­men des Amtes und Eck­hard Fehse (Beige­ord­neter des Land­kreis­es) unter­schrieb die Kündi­gung und schick­te sie ihm hinterher.

Der Sprech­er der Antifa Erkn­er, Michael Koch, dazu: „Wir begrüßen die zügige und kon­se­quente Ent­fer­nung des Her­rn Stein aus dem Amt für Grund­sicherung. Für NPD-Mit­glieder und andere Nazis darf in Insti­tu­tio­nen ein­er demokratis­chen Gesellschaft kein Platz sein. Der Kampf gegen Nazis darf jedoch nicht nur auf admin­is­tra­tiv­er Ebene geführt wer­den, son­dern in der ständi­gen Auseinan­der­set­zung mit deren men­schen­ver­ach­t­en­dem Gedankengut.“ 

Stein, der schein­bar dem Umfeld der gewalt­täti­gen „Kam­er­ad­schaft Oder-Spree“ entstammt, hat­te bere­its zuvor ver­sucht in öffentliche Posi­tio­nen zu gelan­gen. So bewarb er sich 2007 als „Koor­di­na­tor gegen Frem­den­feindlichkeit, Anti­semitismus, Ras­sis­mus und Gewalt“ der Gemeinde Schöneiche.

Pro­voka­tio­nen wie diese dienen offen­sichtlich dazu, sich bekan­nt zu machen und das eigene Klien­tel zu bedi­enen. Vor dem Hin­ter­grund der Kom­mu­nal­wahlen in Bran­den­burg im Herb­st und der Land­tagswahl im fol­gen­den Jahr ist das sicher­lich kein Zufall.

Mehr antifaschis­tis­che Nachricht­en aus Erkn­er und Umge­bung gibt es hier.

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Eine literarisch-musikalische Collage

Vor 75 Jahren, am 10.05.1933, fan­den die ersten Bücherver­bren­nun­gen im nation­al­sozial­is­tis­chen 3.Reich statt. In min­destens 51 Städten wur­den Büch­er von Autoren wie Bertolt Brecht, Sig­mund Freud, Kurt Tuchol­sky, Erich Käst­ner und noch sehr vie­len weit­eren vor­wiegend von nation­al­sozial­is­tis­chen Stu­den­ten und Pro­fes­soren auf Scheit­er­haufen ver­bran­nt. Die Autoren, deren Werke zer­stört wur­den, waren zumeist Juden oder Kom­mu­nis­ten, generell aber wurde alles ver­bran­nt, was dem deutschen Geist wider­sprach. Begleit­et wurde der sym­bol­is­che Akt der Bücherver­bren­nung von den so genan­nten neun Feuer­sprüchen, in denen Forderun­gen an das deutsche Volk gestellt wur­den, sowie auch einige der Autoren genan­nt wurden.

Diese lauteten:

1. Gegen Klassenkampf und Mate­ri­al­is­mus, für Volks­ge­mein­schaft und ide­al­is­tis­che Leben­shal­tung. Ich übergebe der Flamme die Schriften von Marx und Kautsky.

2. Gegen Dekadenz und moralis­chen Ver­fall! Für Zucht und Sitte in Fam­i­lie und Staat! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Hein­rich Mann, Ernst Glaeser und Erich Kästner.

3. Gegen Gesin­nungslumperei und poli­tis­chen Ver­rat, für Hingabe an Volk und Staat! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Friedrich Wil­helm Förster.

4. Gegen see­len­z­er­fasernde Über­schätzung des Trieblebens, für den Adel der men­schlichen Seele! Ich übergebe der Flamme die Schriften des Sig­mund Freud.

5. Gegen Ver­fälschung unser­er Geschichte und Her­ab­würdi­gung ihrer großen Gestal­ten, für Ehrfurcht vor unser­er Ver­gan­gen­heit! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Emil Lud­wig und Wern­er Hegemann.

6. Gegen volks­frem­den Jour­nal­is­mus demokratisch-jüdis­ch­er Prä­gung, für ver­ant­wor­tungs­be­wusste Mitar­beit am Werk des nationalen Auf­baus! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Theodor Wolff und Georg Bernhard.

7. Gegen lit­er­arischen Ver­rat am Sol­dat­en des Weltkrieges, für Erziehung des Volkes im Geist der Wehrhaftigkeit! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Erich Maria Remarque.

8. Gegen dünkel­hafte Ver­hun­zung der deutschen Sprache, für Pflege des kost­barsten Gutes unseres Volkes! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Alfred Kerr.

9. Gegen Frech­heit und Anmaßung, für Achtung und Ehrfurcht vor dem unsterblichen deutschen Volks­geist. Ver­schlinge, Flamme, auch die Schriften der Tuchol­sky und Ossietzky!

Im Gedenken an dieses Verge­hen, ver­anstal­tete das Bertolt-Brecht-Gym­na­si­um aus Bad Freien­walde in Zusam­me­nar­beit mit der Hans-Keil­son-Bib­lio­thek eine Gedenk- und Infor­ma­tionsver­anstal­tung der etwas anderen Art. Unge­fähr ein dutzend Schüler der Sekun­darstufe II des Gym­na­si­ums waren an der Darstel­lung beteiligt. In ein­er Mis­chung aus lit­er­arischen Dar­bi­etun­gen und musikalis­chen Beiträ­gen wur­den die Inhalte und die Ern­sthaftigkeit des The­mas in einem Pro­gramm von 60 Minuten ver­mit­telt. Es wur­den ver­schiedene Werke, die damals ver­bran­nt wur­den, einige Biografien, die Feuer­sprüche und all­ge­meine Infor­ma­tio­nen über den Grund, der die Nation­al­sozial­is­ten dazu bewog tausende von Büch­ern zu ver­bren­nen vorgestellt. Unter­malt wurde dies dann mit musikalis­chen Beiträ­gen wie zum Beispiel die ?Mori­tat von Mack­ie Mess­er?, ver­fasst von Bertolt Brecht. Das Pub­likum, welch­es so zahlre­ich erschienen war, das der Platz im kleinen Saal der Bib­lio­thek bei Weit­em nicht aus­re­ichte, zeigte sich im Anschluss begeistert.

Lei­der ist nicht zu vergessen, dass es nicht nur gegen Nation­al­sozial­is­mus engagierte Schüler am Bad Freien­walder Gym­na­si­um gibt, son­dern auch gegen­teilig Eingestellte. Thor Steinar-Klei­dung ist schon seit langem keine Rar­ität mehr, in Bänke und Stüh­le sind SS-Runen ein­ger­itzt, sowie Sprüche wie Zecke ver­recke. An Wände wer­den Hak­enkreuze geschmiert und in Wörter­büch­ern verewigen sich rechte Schüler mit Sprüchen wie Odin statt Jesus, Stoppt den Rot­front­ter­ror oder Zeck­en­schweine an die Leine.

Aber auf­grund des Engage­ments einiger Lehrer und der Bere­itschaft der Schulleitung aktiv und gezielt gegen diese Prob­lematik vorzuge­hen, ist zu erwarten, dass diese Zustände nicht auf Dauer geduldet wer­den. Und dies zeigt sich auch an solchen Ver­anstal­tun­gen wie am let­zten Fre­itag. Im Gedenken an die Ver­gan­gen­heit wird auch an der Gegen­wart gear­beit­et, und dies haben immer­hin einige Gym­nasi­as­ten aus Bad Freien­walde ver­standen, was auf eine effek­tive Arbeit in Zukun­ft hof­fen lässt. 

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Hitlergruß gezeigt

Königs Wuster­hausen (13.5.)Nachdem ein Betrunk­en­er am Dien­stag gegen 01.15 Uhr seinen Zug ver­passt hat­te, skandierte er den Hit­ler­gruß und brüllte anti­semi­tis­che Parolen. Der 45-Jährige pustete einen Atemalko­hol­w­ert von 2,12 Promille. Der Mann wurde zur Aus­nüchterung in Gewahrsam genom­men. Eine Strafanzeige wurde aufgenommen. 

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Pressemitteilung des Antifaschistischen Bündnis Teltow

Bere­its die Ankündi­gung sorgt im Vor­feld für zunehmende Aktiv­itäten der recht­en Szene in Tel­tow. Dro­hun­gen gegen Demon­stra­tion und ver­meintliche Linke. Für den 17. Mai plant ein Bünd­nis aus antifaschis­tis­chen Grup­pen und Einzelper­so­n­en eine Demon­stra­tion durch Tel­tow. Protestiert wird gegen die aktive, gewalt­tätig agierende Naziszene und rechte Tre­ff­punk­te in der Stadt. Linke und alter­na­tive Men­schen sehen sich zunehmend mit den Auswirkun­gen der men­schen­ver­ach­t­en­den Nazi­ide­olo­gie kon­fron­tiert: So machen die Faschis­ten Jagd auf Ander­s­denk­ende und ‑ausse­hende, tra­gen ras­sis­tis­che und anti­semi­tis­che Pro­pa­gan­da in die Öffentlichkeit und ver­suchen eine rechte Hege­monie zu etablieren. Bere­its die Ankündi­gung der Demo hat zu gesteigerten Aktiv­itäten der recht­en Szene Tel­tows geführt, mit dem Ziel, schon im Vor­feld ein Kli­ma der Angst in der Stadt zu schaf­fen. So taucht­en Ende April Flug­blät­ter in Tel­tow auf, in denen ver­meintliche Antifaschis­ten mit Name, Foto und Adresse denun­ziert und bedro­ht wer­den. In der Nacht vom 11. Mai wur­den eben­falls Flug­blät­ter, dies­mal auch in Klein­mach­now, verteilt, in denen gegen die Demon­stra­tion, “Linkskrim­inelle” und “Undeutsches” gehet­zt wurden.

Unterze­ich­net war das ganze mit „Junge Nation­aldemokrat­en“ und „Freie Kräfte“. Hinzu kommt, das bere­its mehrfach ganze Straßen­züge in Tel­tow mit recht­sex­tremen Stick­ern zugek­lebt wur­den. Zulet­zt zum 9. Mai, dem Tag der Befreiung von Nation­al­sozial­is­mus. Höhep­unkt des Ganzen sind derzeit die Dro­hun­gen direkt gegen die Demon­stra­tion. So behaupten Neon­azis per Mail „die Organ­isatoren rausziehen“ und angreifen zu wollen und gegen die Ver­anstal­tung „aktiv zu wer­den“. Thomas Stein, ein Sprech­er des Vor­bere­itungs­bünd­niss­es, erk­lärt: „Wir lassen uns davon nicht ein­schüchtern und wer­den uns zu vertei­di­gen wis­sen. Wir hof­fen auf eine kämpferische und kraftvolle Demon­stra­tion, die ein Zeichen gegen die faschis­tis­chen Struk­turen in Tel­tow set­zt und machen uns für ein alter­na­tives Jugendzen­trum stark.“ Unbestätigten Gerücht­en zufolge plant die NPD eine Gegenkundge­bung in Tel­tow, offizielle Aufrufe dazu find­en sich bish­er aber nicht.

Quelle: Antifaschis­tis­ches Bünd­nis Teltow

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Einladung und Pressemitteilung

Erin­nern Sie sich noch? 1996 grün­dete sich in Bernau der Initiativkreis
Deser­teur­denkmal Bernau. Mitte des Jahres 1996 waren die Pla­nun­gen bereits
soweit vor­angeschrit­ten, dass für den Antrag zur Errich­tung eines
Deser­teur­denkmales in Bernau Unter­stützerIn­nen gesucht wurden. 

Die Wogen in der Kle­in­stadt schlu­gen hoch, die Zeitun­gen waren voll mit
Leser­briefen in denen sich Men­schen für oder gegen die Auf­stel­lung äußerten.

Nach­dem 1997 die Stadtverord­neten­ver­samm­lung in Bernau nach langer Debat­te für
die Errich­tung stimmte, sam­melten wir Spenden und so kon­nten wir am 15. Mai
1998 das Deser­teur­denkmal an der Stadt­mauer, neben Kriegerdenkmal und
gegenüber dem Ehren­fried­hof für Gefal­l­ene der Roten Armee, einweihen. 

Der Biesen­thaler Bild­hauer Friedrich Schötschel schuf ein Denkmal, dass in
sein­er Schlichtheit ergreift. Ein Men­sch vor der Erschießungs­mauer, die Hände
gebun­den und die Worte „Weil er nicht töten wollte“. 

Das Deser­teur­denkmal wird 10 Jahre alt. 10 Jahre der Mah­nung, der Erinnerung
und immer wieder der Diskus­sio­nen um Ver­weigerung, Krieg und Frieden. Das
Deser­teur­denkmal hat einen fes­ten Platz in Bernau und ist ein wichtiger
Kon­tra­punkt in der Denkmal­land­schaft geworden.

Ein zehn­jähriges Jubiläum muss angemessen began­gen wer­den. Deshalb laden wir
am 15. Mai 2008, dem inter­na­tionalen Tag der Kriegsdienstverweigerer,
her­zlich ein, mit uns gemein­sam zu disku­tieren, zu ehren, zu mahnen. 

Um 18.00 Uhr find­et am Denkmal in der Müh­len­straße eine Kundge­bung statt. Um
19.00 Uhr laden wir in den Tobias-Seil­er-Saal am Kirch­platz zur Diskussion
„Aktiv gegen Krieg“ . Als Gäste erwarten wir einen Kriegsdienstverweigerer
und Flüchtling aus der Türkei, eine Aktive gegen den Bomben­ab­wurf­platz bei
Witt­stock und einem total­en Kriegs­di­en­stver­weiger­er aus Deutschland. 

Wir freuen uns Sie dabei begrüßen zu dür­fen und auf anre­gende Gespräche.

Weit­ere Infor­ma­tio­nen zum Denkmal find­et sich hier.

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Stabile rechte Szene auf dem flachen Land”


Kam­pagne gegen dro­hen­den Einzug von Neon­azis in Stadt- und Bezirkspar­la­mente Bran­den­burgs. Gespräch mit Kim Sommer

Kim Som­mer ist Press­esprecherin der Kam­pagne »Keine Stimme den Nazis«, mit der ein Bünd­nis aus knapp 40 antifaschis­tis­chen Ini­tia­tiv­en, gew­erkschaftlichen Grup­pen und Partei­ju­gend­ver­bän­den gegen den dro­hen­den Einzug von Neon­azis in Stadt- und Bezirkspar­la­mente bei den Kom­mu­nal­wahlen in Bran­den­burg mobil macht. Infos im Inter­net: keinestimmedennazis.de

Ende Sep­tem­ber sind Kom­mu­nal­wahlen in Bran­den­burg. Welche Ziele hat sich die NPD gesteckt?
Die NPD will flächen­deck­end antreten und in möglichst viele Kreistage und Stadtverord­neten­ver­samm­lun­gen einziehen.

Wie real­is­tisch ist das?

Momen­tan ist die NPD in drei Kreis­par­la­menten in Bran­den­burg vertreten. Allerd­ings ver­fügt die Partei flächen­deck­end noch über keine fes­ten und dauer­haften Struk­turen. Ihr fehlt es außer­dem an brauch­baren Kan­di­dat­en, die sie in den Wahlkampf schick­en kön­nte. Allerd­ings set­zen die Ver­ant­wortlichen derzeit alles daran, diese Defizite wettzumachen.

Wie gehen die Neon­azis dabei vor?

Es wird ver­sucht, Anschluß an die Bevölkerung zu find­en. Dazu wird ganz gezielt die Zusam­me­nar­beit mit Bürg­erini­tia­tiv­en und Vere­inen gesucht. Darin engagieren sie sich dann zum Beispiel für die Sanierung ein­er Straße und ver­passen sich damit ein Image von Bürg­ernähe. Das geschieht auch mit Aktiv­itäten wie der Ver­anstal­tung von Kinder­festen oder der Verteilung von Schülerzeitun­gen. Um die Leute nicht zu ver­schreck­en, hal­ten die Repräsen­tan­ten mit ihrer men­schen­ver­ach­t­en­den Ide­olo­gie hin­term Berg. Sie ver­bre­it­en aber bil­lige Klis­chees über Migranten, knüpfen an beste­hende Ras­sis­men in der Bevölkerung an oder verkaufen sich als Alter­na­tive zum Sozial­ab­bau. Wofür die NPD wirk­lich ste­ht – für nation­al­is­tis­chen Wahn, Anti­semitismus, Ras­sis­mus, ver­quere Kap­i­tal­is­muskri­tik, Führerkult und Homo­pho­bie –, offen­bart erst ein Blick in Pro­gramm und Parteizeitung.

Wie involviert sind bei alle­dem die »Freien Kameradschaften«?

Wo immer die NPD in Bran­den­burg in Erschei­n­ung tritt – ob bei den seit einiger Zeit ver­mehrten Kundge­bun­gen, rund um Info­tis­che oder auf Aufmärschen – ste­hen ihr gewalt­tätige Neon­azis aus dem Spek­trum der »Freien Kam­er­ad­schaften« tatkräftig zur Seite. Wie über­all in Ost­deutsch­land sind Partei und »Kam­er­ad­schaften« per­son­ell und organ­isatorisch eng verbunden.

In Bran­den­burg ist seit neun Jahren die Deutsche Volk­sunion (DVU) im Land­tag vertreten. Machen die Rechtsparteien zur Kom­mu­nal­wahl gemein­same Sache?

Der soge­nan­nte Deutsch­land­pakt zwis­chen NPD und DVU, also die Abmachung, bei Wahlen nicht zu konkur­ri­eren, hat bei dieser wie schon bei der vorherge­hen­den Kom­mu­nal­wahl keine Gel­tung. Wir gehen davon aus, daß die NPD die Abstim­mung auch als Test­lauf für die bran­den­bur­gis­che Land­tagswahl im näch­sten Jahr ansieht. Sollte sie im Sep­tem­ber gut abschnei­den, wird sie mit Sicher­heit auch 2009 gegen die DVU antreten, in der Hoff­nung, ihre Erfolge in Sach­sen und Meck­len­burg-Vor­pom­mern zu wiederholen.

Ist die Bevölkerung in Bran­den­burg beson­ders empfänglich für rechte Pro­pa­gan­da, oder warum ini­ti­ieren Sie ger­ade hier eine Gegenkampagne?

Laut ein­er Emnid-Umfrage kön­nen sich zwölf Prozent der 18- bis 29jährigen vorstellen, die NPD zu wählen. Bran­den­burg ist eines der Bun­deslän­der mit den meis­ten ras­sis­tis­chen Über­grif­f­en. Vor allem in ländlichen Regio­nen existiert eine sta­bile rechte Szene mit ein­er Infra­struk­tur aus Bands, Läden und Mod­e­la­bels. Die Lan­desregierung kommt ihren Auf­gaben, etwa die Jugen­dar­beit in allen Lan­desteilen entsprechend auszu­fi­nanzieren, immer weniger nach, und dieses Vaku­um wird von der extremen Recht­en genutzt. Es gibt immer mehr »NoGo-Areas« für Men­schen, die deren Feind­bild entsprechen.

Erhal­ten Sie bei Ihrer Kam­pagne Unter­stützung seit­ens der großen Parteien?

Unsere Kam­pagne wird ganz bewußt ohne die großen Parteien durchge­führt, weil wir uns nicht zu Wahlkampfzweck­en instru­men­tal­isieren lassen wollen. Teil des Bünd­niss­es sind deshalb nur die parteina­hen Jugend­ver­bände wie die Jusos, die Grüne Jugend und [‘sol­id], aber nicht die Mutterparteien.

Was haben Sie sich vorgenommen?

Wir pla­nen eine Konz­ert­tour durch Bran­den­burg. Daneben wird es Infor­ma­tions- und Bil­dungsver­anstal­tun­gen in zahlre­ichen Städten und Dör­fern geben, außer­dem ver­schiedene Kundge­bun­gen und Demon­stra­tio­nen, sowie diverse Mate­ri­alien zum Verteilen, Kleben etc.

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Tag der Befreiung” verunglimpft

(8.5.2008)An mehreren Stellen im Stadt­ge­bi­et Lud­wigs­felde bemerk­ten Zeu­gen Schmier­ereien auf Gehwe­gen sowie dem Thäl­mann-Gedenkstein, die von Unbekan­nten Tätern mit Krei­de aufge­tra­gen wor­den sind. Inhalt der Schmier­ereien waren Verunglimp­fun­gen des 8. Mai, der als Tag der Befreiung began­gen wird. Die Schmier­ereien wur­den fotografisch gesichert, und über das Lud­wigs­felder Ord­nungsamt deren Besei­t­i­gung ver­an­lasst. Eine Strafanzeige gegen Unbekan­nt wurde aufgenommen.

Wer kann Angaben machen? Hin­weise zu dieser Straftat oder zu Fest­stel­lun­gen, die mit den Schmier­ereien im Zusam­men­hang ste­hen kön­nten, nimmt die Polizei in Luck­en­walde unter der Rufnum­mer (03371) 6000 entgegen.

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Bahn kündigt Geschäft der Nordic Company

Die Plat­tform gegen Rechts Frank­furt (Oder) begrüßt die recht schnelle
Entschei­dung seit­ens der Bahn, der Nordic Com­pa­ny das Ladengeschäft auf
dem Bahn­hofsvor­platz, in dem vor­rangig Tex­tilien des mit der
recht­sex­trem­istis­che ver­bun­de­nen Mod­e­la­bels Thor Steinar verkauft
wer­den, kurzfristig zu kündi­gen. Es ist bedauer­lich, dass diese
Kündi­gung erst Ende Juli wirk­sam wer­den soll. Somit haben die
Laden­in­hab­er noch über drei Monate Zeit ihre Posi­tion in dieser Stadt zu
fes­ti­gen und die Geschäft­ser­löse als Plus der recht­sex­tremen Szene zu
ver­buchen. Wir fordern die Ver­ant­wortlichen bei der Deutschen Bahn auf,
dass Mietver­hält­nis mit sofor­tiger Wirkung zu kündi­gen, um so
“Nor­mal­isierung­s­ten­den­zen” ent­ge­gen zu wirken. 

Damit ein Ladengeschäft mit einem solchen Ware­nange­bot nicht unbeachtet
an ander­er Stelle dieser Stadt wieder seine Türen öffnet, fordern wir
gle­ichzeit­ig alle Ver­mi­eter dieser Stadt auf, bei der Ver­gabe von
Mietverträ­gen äußer­ste Vor­sicht wal­ten zu lassen. So soll­ten die
Ver­mi­eter bei Tex­tilgeschäften genau prüfen, welch­es Sor­ti­ment die
Geschäftsin­hab­er anbi­eten wollen. Dass das Label Thor Steinar nicht für
die Förderung der frei­heitlich demokratis­chen Grun­dord­nung ste­ht, sollte
sich zwis­chen­zeitlich herumge­sprochen haben. Für weitere
Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen empfehlen wir die Broschüre Inves­ti­gate Thor
Steinar. Die kri­tis­che Auseinan­der­set­zung mit ein­er umstrit­te­nen Marke,
die
hier
einzuse­hen ist. 

Die Plat­tform gegen Rechts würde es daher als Affront gegen den
gesellschaftlichen Kon­sens anse­hen, wenn sich andere Ver­mi­eter in der
Stadt bere­it­erk­lären, für den Ver­trieb dieses Labels ihre Mietobjekte
zur Ver­fü­gung zu stellen.

Inforiot