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Gegen den Wiederaufbau der Garnisionkirche! Für praktizierte Architekturkritik!

Am 23. Juni 1968 wur­den in Pots­dam die Reste der Gar­nisonkirche gesprengt. Damit wurde ein Bauw­erk beseit­igt, welch­es eines der bedeuten­sten Sym­bole des preussis­chen Mil­itär-Feu­dal­is­mus war. Errichtet wurde die Gar­nisonkirche auf Ver­an­las­sung des preußis­chen Königs Friedrich Wil­helm I. zu dem Zweck, “eine Ver­samm­lung­shalle für die geistig-moralis­che Züch­ti­gung der Sol­dat­en” zu sein. Bis zum 1.Weltkrieg diente das Haus zur Aus­rich­tung der großen Sieges­feiern der Preußis­chen Armee. Außer­dem wurde die Ausstel­lung­shalle für die in ver­schiede­nen Kriegen erbeuteten Trophäen genutzt, um aller Welt die mil­itärische Macht­fülle, den Herrschaft­sanspruch und Über­legen­heit des Preußen­tums zu demon­stri­eren Sie stand sym­bol­isch für die Verquick­ung von Adel, Mil­itär und evan­ge­lis­ch­er Kirche, das Bünd­nis aus Dumpfheit, Reak­tion und Unter­drück­ung, welch­es den zu Recht schlecht­en Ruf Preussen begründete. 

Diese Kirche war der Ort, an dem am Tag von Pots­dam die alten feu­dalen Eliten Preussens ihr Bünd­nis mit der nation­al­sozial­is­tis­chen Bewe­gung durch den berühmten Händ­e­druck zwis­chen Hitler und Hin­den­burg besiegel­ten. Später kündigten die alten preussis­chen Eliten das Bünd­nis auf, als sie erkan­nten, dass der Tag sich näherte, an dem die Rote Armee ihre ost­preussis­chen Güter über­ren­nen würde. Die von ihnen gestell­ten Offiziere, eine Bande aus­gewiesen­er Anti­semiten und Massen­mörder, die im Pots­damer Infan­teriereg­i­ment 9 dien­ten, ver­sucht­en am 20. Juli 1944 Hitler mit einem dilet­tan­tisch durchge­führten Bombe­nat­ten­tat zu töten. Ihr Scheit­ern bedeutete oft ihr Todesurteil. Dieser Machtkampf zwis­chen tra­di­tionellen preussis­chen und neuen nation­al­sozial­is­tis­chen Eliten wird heute gern zum Wider­stand umgel­o­gen. Weil die Gar­nisonkirche die Reg­i­mentskirche des Infan­terireg­i­mentes 9 war, wird sie im gle­ichen Zug als Ort des Wider­standes bezeichnet. 

Am 40. Jahrestag der Spren­gung soll nun am ursprünglichen Stan­dort der Gar­nison­skirche die “Stiftung Gar­nisonkirche Pots­dam” gegrün­det wer­den. Die Stiftung wird den Wieder­auf­bau der Gar­nisonkirche organ­isieren und finanzieren. Dieser­er Stiftung gehören unter anderem die evan­ge­lis­che Kirche, die Stadt Pots­dam und die “Stiftung Preußis­ches Kul­turerbe” an. Ihr Schirmherr ist der bran­den­bur­gis­che Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm ist. Selb­st ernan­ntes Ziel der neuen Stiftung ist es, einen “Ort der Ver­söh­nung” zu erricht­en. Angedacht ist eine Dauer­ausstel­lung zum The­ma 20. Juli 1944 und dem ange­blichen Wider­stand preußis­ch­er Offiziere gegen das NS-Regime. 

Geplant war zudem, die Kirche als ein Ver­söh­nungszen­trum zu nutzen, das von ein­er eige­nen Stiftung unter­hal­ten wer­den soll. Inzwis­chen hat die Kirche sig­nal­isiert, auch auf das ohne­hin nur als Ali­bi vorge­se­hene Nagelkreuz von Coven­try zu verzicht­en, welch­es den Preuße­nadler auf der Kirch­turm­spitze erset­zen sollte. Denn die bish­er gesam­melten 300.000 Euro der Kirche sehen gegenüber den von der “Tra­di­tion­s­ge­mein­schaft Pots­damer Glock­en­spiel” (TPG) gesam­melten ca. 7 Mil­lio­nen eher spär­lich aus. Diese hat­te die TPG allerd­ings mitgenom­men, als sie das gemein­same Pro­jekt im Stre­it ver­ließ. Die TPG, welche aus dem Umfeld eines west­deutschen Fallschirm­springer­batail­lon ent­stand, stieß das Pro­jekt des Wieder­auf­baus bere­its Mitte der 80er mit der Geld­samm­lung für das Glock­en­spiel der Gar­nison­skirche an. Die Forderun­gen der TPG nach einem Ver­bot von fem­i­nis­tis­chen Pfar­rerin­nen, homo­sex­uellen Trau­un­gen und Kirchenasyl in “ihrer” Kirche führte zum Bruch mit der evan­ge­lis­chen Kirche. Doch scheinen die übrig gebliebe­nen Organ­i­sa­tio­nen nun gemerkt zu haben, dass mit Wis­chi­waschire­vi­sion­is­mus kein Geld zu holen ist. Durch ihre finanziellen Mit­tel kann die TPG Stück für auf informellem Wege ihre Forderun­gen durch­set­zen, welche einen noch reak­tionär­eren Charak­ter haben, als es der Wun­sch nach dem Wider­auf­bau der Gar­nisonkirche ohne­hin schon ist. 

Preußen ist nicht sexy! 

Der Wieder­auf­bau der Gar­nison­skirche ist jedoch nur das Flag­gschiff der Preußen­re­nais­sance. So wird in Pots­dam ger­ade an der Neuau­flage des Preußis­chen Tol­er­anzedik­ts gear­beit­et, und der Wieder­auf­bau des Stadtschloss­es ist im vollen Gange. Dass diese Renais­sance über Pots­dams Gren­zen hin­aus von Bedeu­tung ist, sieht man beispiel­sweise am Süd­deutsche Mag­a­zin. Dieses wid­mete dem The­ma eine ganze Aus­gabe unter dem Titel „Preußen ist sexy“. 

Aber Preußen ist wed­er sexy, noch tol­er­ant oder glam­ourös. Es ste­ht für eine rück­sicht­slose Poli­tik des Herrschaft­sanspruch­es, Zwang zur Obrigkeit­shörigkeit, Diszi­plin­ierung und Mil­i­taris­mus. Der Preußen­hype wird getra­gen von Men­schen mit reak­tionären Gesellschaftsvorstel­lun­gen. Aber wir haben keinen Bock auf Preußen! Wir sind für eine selb­st bes­timmte, freie Gesellschaft ohne Geschicht­sre­vi­sion­is­mus, Diszi­plin­ierung und das Abfeiern autoritär­er Gesellschaftsstrukturen! 

In diesem Sinne: Preußen war, ist und bleibt scheiße! 

Das wollen wir am 23. deut­lich zeigen und gle­ichzeit­ig prak­tis­che Architek­turkri­tik feiern! 


DEMO // 23.JUNI // 16.30 UHR am Glock­en­spiel in der Dortustraße


ver­anstal­tet vom Bünd­nis madstop

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Schmiererei an Kleidercontainer

Durch einen Zeu­gen wurde am 19. Juni um 14.26 Uhr an der Klei­der­box in Lud­wigs­felde, Im Winkel, ein mit weißer Farbe in der Größe von 1 x 1 m aufge­sprüht­es Hak­enkreuz fest­gestellt und angezeigt. Nach fotografis­ch­er Sicherung ver­an­lasste der Geschädigte Vere­in die Besei­t­i­gung der Schmiererei.

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System Error… — die Karten ganz neu mischen!

Spielt mit, wenn ihr auch eine Gesellschaft wollt, in der alle Men­schen nach ihren Bedürfnis­sen leben kön­nen! Das Glück ist im Moment nicht auf unser­er Seite — aber darauf wollen wir uns sowieso nicht verlassen. 

Wir brauchen also eine gute Strate­gie um zu gewin­nen! Dazu wollen wir dem Kap­i­tal­is­mus in die Karten sehen: Was sind die Regeln, wer sind die Spiel­er und: Was bringt uns Punk­te? Übri­gens: Wir haben das As im Ärmel.… 

Offizielle Web­site der Konferenz

Jugend­kon­ferenz zu Kap­i­tal­is­muskri­tik, Marx & link­er Praxis

Fr, 11. Juli bis So, 13. Juli 2008

Jugend­bil­dungsstätte Kurt Löwenstein

Werftp­fuhl bei Berlin 

Teil­nah­me­beitrag inkl. Pro­gramm, Unterkun­ft udn Verpfle­gung: 15 Euro (Falken-Mit­glieder: 12 Euro) 

Pro­gramm:

Fre­itag, 11. Juli 2008

ab 15.00 Uhr: Anreise 

16.00 Uhr: Men­sch Marx

Biogra­phie-Ral­lye zu den ver­schiede­nen Lebenssta­tio­nen des Denkers, Kri­tik­ers und Rev­o­lu­tionärs: auf Marx´ Spuren von Trier/Bonn über Berlin, Paris, Brüs­sel nach Lon­don – Wie hat Marx, wie haben die Men­schen damals gelebt? Wie waren die ökonomis­chen und sozialen Ver­hält­nisse im dama­li­gen Europa? Wie und wo hat Marx poli­tisch mitgemischt? 

18.30 Uhr: Abendessen 

19.30 Uhr: gemein­same Eröffnungsveranstaltung

danach: Par­ty, Rumhän­gen, Kennenlernen

mit DJ Mar­ius (Ami-Rock, Surf)


Sam­stag, 12. Juli 2008

8.00 — 9.00 Uhr: Frühstück 

9.00 Uhr: „Philoso­phie und Studi­um der wirk­lichen Welt ver­hal­ten sich zueinan­der wie Onanie und Geschlecht­sliebe“ (Karl Marx).

Ein­führung in philosophis­che Grundlagen. 

10.00 Uhr: Workshops: 

A) Grund­kurse (1) (nicht nur) für EinsteigerInnen

„Es ist und bleibt die rev­o­lu­tionärste Tat, immer das laut zu sagen, was ist“ (Rosa Luxemburg).

Zen­trale Begriffe und Prob­leme aus den philoso­phiekri­tis­chen Schriften von Marx. 


B) Erweiterungsworkshops

— “Dialek­tis­che Darstel­lung, The­o­rie und Geschichte bei Marx“ (Michael Heinrich) 

— “Klassen­jus­tiz?”: marx­is­tis­che Staat­s­the­o­rien (Fabi­an Georgi) 

— “Der Tanz ums gold­ene Kalb”: Fetis­che in der Bürg­er­lichen Gesellschaft (Kol­ja Lindner) 

— „Die stumpfe Waffe der kri­tis­chen Kri­tik oder für Leute ohne Humor ist es im All­ge­meinen schw­er, die große Meth­ode zu begreifen’ (Me-Ti)“ (Gerd-Dieter Köther; ganztägig) 

12.30 Uhr: Mittagessen 

14.30 Uhr: Plenum: Ein­führung in die Marxsche Kri­tik der poli­tis­chen Ökonomie

— Was wollte Marx mit dem ´Kap­i­tal´?

— Worum geht es genau? 

— Besitzt die Marxsche The­o­rie heute noch Gültigkeit? 

15.15 Uhr: Workshops 

A) Grund­kurse (2) (nicht nur) für EinsteigerInnen

„Der ver­flixte Anfang im ´Kap­i­tal´“

Zu den Kat­e­gorien Ware, Arbeit und Wert, Mehrw­ert, Geld, Kap­i­tal und was die mit Kap­i­tal­is­mus zu tun haben 

B) Erweiterungswork­shops

— “Nichts Richtiges im Falschen?”: Marx und die Kri­tis­che The­o­rie (Michael Schwandt) 

— „Die stumpfe Waffe der kri­tis­chen Kri­tik oder für Leute ohne Humor ist es im All­ge­meinen schw­er, die große Meth­ode zu begreifen’ (Me-Ti)“ (Gerd-Dieter Köther; Fortsetzung) 

— „Finanz­mark­tkrise und verkürzte Kapitalismuskritik“
(Michael Heinrich) 

— “Deins oder meins?” Eigen­tum im Kap­i­tal­is­mus (Sabine Nuss) 

16.45 Uhr: Kaffeepause 

17.00 Uhr: Fort­set­zung Arbeitsgruppen 

18.30 Uhr: Abendessen 

19.30 Uhr: Podi­ums­diskus­sion: “Raus hier! Wege zur befre­it­en Gesellschaft…”


Auch 150 Jahre nach dem Marxschen Kap­i­tal leben wir noch im Kap­i­tal­is­mus. Allen, die sich mit den Spiel­regeln dieser Gesellschaft nicht arrang­ieren wollen, stellt sich immer wieder die Frage nach den Bedin­gun­gen ein­er grund­sät­zlich anderen Welt und nach den Möglichkeit­en gesellschaftlich­er Verän­derun­gen. Doch die Wege dahin sind umstrit­ten. Wir möcht­en das Podi­um zu ein­er Diskus­sion um fol­gende Fra­gen einladen:

— Was meinen wir, wenn wir von befre­it­er Gesellschaft sprechen?

— Wie kön­nten Wege dahin aussehen?

— Welche Kon­se­quen­zen hat das für unsere Kri­tik am Bestehenden?

— Was bedeutet das alles für das prak­tis­che Han­deln und Aktivw­er­den in Rich­tung ein­er anderen Gesellschaft? 

Ref­er­entIn­nen:

Michael Hein­rich (Math­e­matik­er und Poli­tik­wis­senschaftler, Berlin): „Es geht um’s Ganze!“ – eine Gesellschaft jen­seits von Ware, Eigen­tum und Geld

Michael Krätke (Pro­fes­sor an der Uni Amsterdam):
„Her mit dem Mark­t­sozial­is­mus!“ – ein Plä­doy­er für Genossen­schaften und Arbeiterselbstverwaltung

Josephin Tis­chn­er (SJD Die Falken-Berlin):
“Von klein auf rote Pep­per­o­nis!” – mit ein­er starken organ­isierten Jugend­be­we­gung zum Sozialismus

Die “Freie Arbeit­er Union” (FAU): “Anar­chosyn­dikalis­mus heißt die Antwort!” — basis­demokratis­che Alter­na­tiv­en zu den DGB-Gewerkschaften

Gerd-Dieter Köther (Bil­dungsar­beit­er der HVHS Göhrde): „Die Armen brauchen Gerechtigkeit und die Reichen brauchen die Ungerechtigkeit“ 

Mod­er­a­tion: Anne Steck­n­er, Audrey Podann

ab 21.30 Uhr: Konz­ert mit Juri Gagarin (live)

danach: Par­ty mit DJ Müller, DJ SChul und DJ Hardy (Drum´n´Bass, Electro)

Son­ntag, 13. Juli 2008

9.00 Uhr: Frühstück 

10.00 Uhr: Plenum: “Marx und die Poli­tik” — Let´s talk about politics


Chan­cen für marx­is­tisch inspiri­erte poli­tis­che Prax­is in und außer­halb der Institutionen 

im Anschluss: Worldcafé

u.a. mit Franziska Drohsel (Juso Bun­desvor­sitzende), Sophie Jänicke (IG Met­all), Kol­ja Schu­mann (Falken-Vor­sitzen­der Berlin) 

14.00 Uhr: Mit­tagessen und Schluss 

Anmel­dung
Zum Anmelden bitte den 
Fly­er
down­load­en, aus­füllen und ab die Post, oder eine Mail (mit allen Angaben, siehe Flyer): 

per E‑Mail: info@falken-berlin.de

per Post:
SJ- Die Falken 

Lan­desver­band Berlin

Rathenow­er Str. 16

10559 Berlin 

Tel. (0 30) 2 80 51 27

Fax (0 30) 2 82 64 98

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NPD setzt auf diffuse Ängste

Rund drei Monate vor den Kom­mu­nal­wahlen in Bran­den­burg ver­suchen Neon­azis, Diskus­sio­nen um den nach 22 Jahren aus dem Gefäng­nis ent­lasse­nen Sex­u­al­straftäter Wern­er K. aus dem Land­kreis Barn­im anzuheizen. Sie wollen mit Parolen wie »Todesstrafe für Kinder­schän­der« punk­ten. Für Sam­stag hat der NPD-Kreisver­band Barn­im-Uck­er­mark einen Auf­marsch unter dem Mot­to »Sicher­heit, Recht, Ord­nung – Keine Gnade für die Täter« durch die Kle­in­stadt Joachim­sthal bei Eber­swalde angemeldet.

Presse­bericht­en zufolge soll W. in Joachim­sthal leben. Der Fall hat dort für erhe­bliche Unruhe gesorgt. So hat­te sich eine Bürg­erini­tia­tive »Wern­er K. muß weg« gegrün­det, die sich in einem am Fre­itag in Joachim­sthal verteil­ten Flug­blatt allerd­ings von den Neon­azis dis­tanzierte und laut Märkisch­er All­ge­mein­er Zeitung vom Fre­itag »eine spezielle Lösung für den Einzelfall Wern­er K. anstrebt und auf keinen Fall mit recht­sex­tremen Befür­wortern der Todesstrafe in Verbindung gebracht wer­den will«.

Beat­rix Spreng, Pfar­rerin der evan­ge­lis­chen Kirchenge­meinde Joachim­sthal teilte auf jW-Anfrage mit, daß die Kirche in der Innen­stadt am Sam­stag ab 10 Uhr geöffnet sei und auch Kon­fes­sion­slosen Raum für Proteste und Diskus­sio­nen bieten wolle. »Natür­lich sind wir gegen Nazis und beteili­gen uns seit 14 Jahren an Jugen­dar­beit gegen rechts, beispiel­sweise mit der Kam­pagne ›Bands auf fes­ten Füßen – gegen Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit‹ (BAFF)«. Auch die Stadtver­wal­tung protestierte gegen die Aktion der Neon­azis: »Durch einen von der NPD ver­faßten Demon­stra­tionsaufruf sollen Äng­ste in der Bevölkerung geschürt wer­den und die öffentliche Mei­n­ung für den Wahlkampf der NPD aus­genutzt wer­den«, heißt es in ein­er Erk­lärung. Maria Buch­heim von der Antifaschis­tis­chen Aktion Bernau (AAB) find­et es den­noch bedauer­lich, daß der Protest gegen die Neon­azis nicht offen­siv­er artikuliert werde: »Es reicht nicht, wenn Bürg­er­meis­terin, Amts­di­rek­tor und Stadtverord­nete ein Papi­er ver­fassen, aber am Sam­stag nicht Gesicht zeigen gegen Neon­azis«, so Buchheim.

Auch die DVU macht am Sam­stag mobil: In Finow­furt-Schorfhei­de, unweit von Joachim­sthal, will die recht­sex­treme Partei ein »Som­mer­fest« durch­führen. Im Vor­jahr hat­ten sich rund 400 Neon­azis ungestört an dieser Ver­anstal­tung beteiligt. Dies­mal rufen Linksju­gend (’sol­id) und Jusos ab 15 Uhr am Erzberg­platz zu ein­er Gegenkundge­bung auf. Nach Infor­ma­tio­nen der AAB entwick­ele sich der Land­kreis Barn­im zu ein­er Neon­az­i­hochburg. Unter anderem seien hier weit­er­hin Chris­t­ian B. und Gor­den R., Kad­er des im Novem­ber 2006 durch Bran­den­burgs Innen­min­is­teri­um ver­bote­nen »Märkischen Heimatschutzes« aktiv. Die NPD plane außer­dem ein Schu­lungszen­trum in Biesenthal.

Vor weni­gen Tagen war bekan­nt­ge­wor­den, daß bei den anste­hen­den Kom­mu­nal­wahlen NPD und DVU nicht mit konkur­ri­eren­den Kan­di­dat­en antreten wollen.

* Infos: antifabernau.blogsport.de/

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NPD-Hassprediger heizen die Stimmung an

Joachim­sthal — Die Antifa Bernau hat für den morgi­gen Sam­stag zu ein­er Demon­stra­tion gegen den Auf­marsch von NPD-Anhängern in Joachim­sthal aufgerufen. Die NPD Barn­im-Uck­er­mark will dort unter dem Mot­to: “Sicher­heit, Recht und Ord­nung — keine Gnade für die Täter” gegen die Freilas­sung des Sex­u­al­straftäters Wern­er K. protestieren und sich den besorgten Bürg­erIn­nen von Joachim­sthal als einzig wahren Sachver­wal­ter ihrer Inter­essen präsentieren.

Während sich die Nazis gegen 10:00 Uhr auf dem Bahn­hofsvor­platz ver­sam­meln, schlägt die Antifa als Tre­ff­punkt die Kirche in Joachim­sthal vor. Die NPD Barn­im-Uck­er­mark geht bei der Anmel­dung ihres Auf­marsches von etwa 100 Demon­stran­ten aus.

Auf der Web­site der NPD Barn­im-Uck­er­mark im soge­nan­nten “Nationalen Net­z­tage­buch” wird ver­sucht, die Stim­mung gegen die Antifa-Demon­stran­ten mit Falschin­for­ma­tio­nen aufzuheizen und die eige­nen Trup­pen auf eine Prügelei vorzu­bere­it­en. Dort heißt es unter anderem: “Sie empfehlen den Anhängern ihrer verkomme­nen Weltan­schau­ung sich mit der Bahn um 10.00 Uhr am Bahn­hof in Joachim­sthal einzufind­en. Anscheinend will die Antifa Bernau die Demon­stra­tion gegen Triebtäter und Kinder­schän­der bewußt stören. … Will sie die eige­nen Genossen ´ver­heizen´?” Weit­er heißt es: “Auf jeden Fall stellt sich die Antifa Bernau damit im Prinzip auf die Seite von Triebtätern und Kinder­schän­dern.” Warum das so ist, wird eben­falls erk­lärt: “Gele­gentlich hörte man doch Gerüchte auf der Strasse, daß bei so manchem ANTIFA Vater und Mut­ter auch gle­ichzeit­ig Brud­er und Schwest­er sein sollen.”

Stadtverord­neten dis­tanzieren sich

Die Stadtverord­neten und die Bürg­erini­tia­tive “Nach­barschaftliche Sol­i­dar­itäts­ge­mein­schaft” haben sich zwis­chen­zeitlich von dem Auf­marsch der NPD dis­tanziert. Mit denen haben wir nichts gemein”, sagte der Sprech­er der Bürg­erini­tia­tive, Peter Brobows­ki, der “Märkischen Oderzeitung” am Don­ner­stag. Die NPD wolle den Men­schen vor­spie­len, die passende Antwort zu haben, doch das sei nicht der Fall. Damit sei er der gle­ichen Auf­fas­sung wie die Stadtverord­neten und die Evan­ge­lis­che Kirchengemeinde.

Peter Brobows­ki sollte sich allerd­ings ein paar Gedanken machen mit welch­er Klei­dung er vor die Kam­eras tritt. Das rosa HH des nor­wegis­chen Arbeits‑, Out­door und Segler­bek­lei­dung­sh­er­stellers Helly Hansen, das auf dem schwarzen T‑Shirt bei seinem State­ment in einem Beitrag von Bran­den­burg Aktuell prank­te, erin­nert zwar mehr an das Kinder- und Jugend­buch “Als Hitler das rosa Kan­inchen stahl” von Judith Kerr, kön­nte aber bei seinem Engage­ment gegen den Sex­u­al­straftäter Wern­er K. auch anders ver­standen werden.

Pfar­rerin Beat­rix Spreng, die sich seit Jahren gegen recht­sex­treme Ten­den­zen in der Gegend engagiert, äußerte sich in der Berlin­er “Tageszeitung” zu Ein­flussnah­mev­er­suchen der Nazis auf die Bürg­erini­tia­tive. Für sie ist die Gefahr der Unter­wan­derung durch rechte Extrem­is­ten abgewehrt. Nur ganz am Anfang habe sich eine Gruppe Rechter in die Sache einzuk­linken ver­sucht. Die Ini­tia­tive habe sich ein­deutig von diesen Leuten dis­tanziert, die Ein­flussnahme “sofort gestoppt”, indem sie sich eine feste Struk­tur und einen Sprech­er gegeben habe.


Vorgeschichte

Wern­er K. war Mitte April nach 22 Jahren Haft wegen mehrfach­er Verge­wal­ti­gung von Frauen und Kindern freigekom­men und zu Ver­wandten nach Joachim­sthal gezo­gen. Zuvor hat­te der Bun­des­gericht­shof einen Antrag auf nachträgliche Sicherungsver­wahrung wegen rechtlich­er Män­gel zurück­gewiesen. Nach Protesten der Bevölkerung ver­ließ der als gefährlich gel­tende Mann Ende April den Ort, um sich in ein­er Klinik behan­deln zu lassen. Nach Indiskre­tio­nen musste er seine Ther­a­pie allerd­ings Ende Mai abbrechen. Ein neuer Platz wurde bish­er nicht gefunden.


Som­mer­fest der DVU

Die Befürch­tun­gen der Antifa, dass die recht­sex­tremen Demon­stran­ten Unter­stützung aus dem nahegele­ge­nen Finow­furt erhal­ten, wo die Deutsche Volk­sunion auf dem Gelände von Klaus Mann, Kreis­chef der DVU für den Bere­ich Ober­hav­el, Barn­im und Uck­er­mark, ihr alljährlich stat­tfind­en­des Som­mer­fest ver­anstal­tet, wer­den sich wohl nicht bestäti­gen. Es ist kaum anzunehmen, dass sich die mit Kind und Kegel anreisenden DVUler an ein­er mil­i­tant wirk­enden Demon­stra­tion beteiligen.

Es ist zwar richtig, dass sich dort im let­zten Jahr etwa 400 Men­schen ver­sam­melten, aber durch die Strate­gie- und Über­nahmediskus­sio­nen in der NPD, herrscht zwis­chen bei­den Parteien eher Eiszeit. Allerd­ings hat der DVU-Funk­tionär Klaus Mann sein Gelände auch für recht­sex­treme Konz­ertver­anstal­tun­gen zur Ver­fü­gung gestellt, so zum Beispiel am 11. August 2007. An diesem Tre­f­fen, bei dem auch Pro­pa­gan­da­ma­te­ri­alien von NPD und JN verteilt wur­den, beteiligten sich laut Bran­den­burg­er Ver­fas­sungss­chutz rund 120 Per­so­n­en. Das Spek­trum reichte von DVU, NPD, JN und ehe­ma­li­gen Märkischen Heimatschüt­zlern bis hin zur unor­gan­isierten recht­sex­trem­istis­chen Szene. Das entspricht in etwa dem Poten­zial, das die NPD Barn­im-Uck­er­mark für die Demon­stra­tion in Joachim­sthal erwartet.


Zwei Fliegen mit ein­er Klappe

Nach der Gegen­demon­stra­tion in Joachim­sthal gibt es eine Kundge­bung, ab 15 Uhr, gegen das DVU-Som­mer­fest in Finow­furt am Erzberg­er­platz. Ein Shut­tle-Bus vom Bahn­hof Eber­swalde wird ein­gerichtet. Organ­isiert wird die Kundge­bung von Linksju­gend und Jusos.

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Fußballrowdy vor dem Haftrichter

Ein­er der sechs tatverdächti­gen Fußball­rowdies, ein 18-jähriger Mann (2,68 Promille) aus Frank­furt (Oder), der die Polizei mit Stein­wür­fen attack­iert hat, wurde noch am Fre­itag dem Haftrichter vorge­führt. Gegen alle anderen Per­so­n­en wird weit­er ermittelt.

Bezug: unsere Pressemel­dung vom Vormittag

Nach dem Fußball­spiel am 19.06.08 wurde durch ca. 50 Fahrzeuge ein Autoko­r­so in der Karl-Marx-Straße von Frank­furt (Oder) durchge­führt, der von zahlre­ichen Schaulusti­gen auf dem Gehweg und der Fahrbahn ver­fol­gt wurde. Deshalb wurde die Straße bei­d­seit­ig bis gegen 00:30 Uhr für den Fahrzeugverkehr gesperrt.
Ein großer Teil der Per­so­n­en (ca. 250), der die Über­tra­gung des Fußball­spiels auf dem Ziegen­werder ver­fol­gt hat­te, zog anschließend in Rich­tung Hort­en­vor­platz. Aus dieser Gruppe kam es durch zum Teil ver­mummte Per­so­n­en zu mas­siv­en Stein- und Flaschen­wür­fen auf einge­set­zte Polizeibeamte. Dabei wurde auch eine 24-jährige Pas­san­tin am Oberkör­p­er ver­let­zt, die ärztliche ver­sorgt wer­den musste. Durch eine Zeu­g­in wurde bekan­nt, dass einige der Gewalt­täter die Steine, die gegen die Polizei gewor­fen wur­den, im Ruck­sack mit­ge­bracht hatten. 

Nach Platzver­weis wurde die Karl-Marx-Straße in Rich­tung McDon­alds geräumt.

Gegen 00:15 Uhr entspan­nte sich die Lage.

Während des gesamten Ein­satzes kam es zu 11 frei­heit­sentziehen­den Maß­nah­men. Sechs Per­so­n­en, im Alter zwis­chen 17 und 45 Jahren, wur­den nach der Bege­hung von Straftat­en, u.a. wegen der Stein- und Flaschen­würfe, aber auch wegen Wider­stand gegen Voll­streck­ungs­beamte und Ver­wen­dung von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen und Sachbeschädi­gung, vor­läu­fig festgenommen.
Fünf Per­so­n­en wur­den wegen Nicht­be­fol­gen von Platzver­weisen vorüberge­hend in Gewahrsam genommen.

Es wur­den drei Polizeivol­lzugs­beamte, davon zwei durch Stein­würfe, leicht verletzt.
Ein Polizeiein­satz­fahrzeug wurde durch Stein- und Flaschen­würfe stark beschädigt.

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Aufruf “Kein Ort für Nazis”

Am 21. Juni find­en gle­ich 2 Naziver­anstal­tun­gen im Nord-Osten Bran­den­burgs statt. Die NPD Barn­im-Uck­er­mark ruft zu einen Demon­stra­tion ab 10 Uhr in Joachismthal (Barn­im) auf. Die DVU lädt zu ihrem jährlich stat­tfind­e­nen „Som­mer­fest“ nach Finow­furt Ort­steil Schorfhei­de (Barn­im) ein. Da bei­de Ver­anstal­tun­gen nur unweit von einan­der ent­fer­nt sind, ist damit zu rech­nen das viele Nazis den Weg zum Auf­marsch finden.

Aus Protest NPD?

Bei dem Nazi­auf­marsch han­delt es sich um eine Aktion gegen den Sex­u­al­straftäter Wern­er K., der seit Anfang Juni nach dem Abbruch ein­er Ther­a­pie, wieder bei Ver­wandten vor Ort wohnt.

Bere­its bei seinem ersten Aufen­thalt in Joachim­sthal hat­ten Nazis ver­sucht die eige­nen „Land­sleute“ gegen Wern­er K. zu mobil­isieren. Trans­par­ente, die unter­schrieben wur­den mit „Freie Kräfte Barn­im“, wur­den aufge­hängt und über­re­gionale bekan­nte Nazis, wie Chris­t­ian Banask­iewicz und Gor­den Rein­holz — Führungsmit­glieder der aufgelösten Kam­er­ad­schaft „Märkisch­er Heimatschutz“ — rei­ht­en sich, mit weit­eren Kam­er­aden, bei dem Bürg­er­protesten ein.

Nun geht die NPD unter eigen­er Flagge auf die Straße, um die besorgten Bürger_innen für die bevorste­hen­den Kom­mu­nal­wahlen zu gewin­nen. Doch egal um welch­es The­ma es sich han­delt, sollte eins klar sein: Mit Nazis disku­tiert man nicht!


Som­mer, Sonne, Antifa

Wie auch in den let­zten Jahren, find­et das DVU-Som­mer­fest, rund um die so genan­nte “Son­nen­wend­feier”, zum nun mehr 9. Mal statt. Im Jahr 2007 haben sich an die 400 Nazis auf dem Gelände von Klaus Mann, Kreis­chef der DVU für den Bere­ich Ober­hav­el, Barn­im und Uck­er­mark, ver­sam­melt. Neben Musik und Tanz, mit rustikalem Grill­buf­fett und Erb­sen­suppe aus der Gulaschkanone, bot die DVU auch Spiel- und Betreu­ungsmöglichkeit­en für die Kleinen an und will sich als „Partei zum anfassen“ zeigen.

In den Jahren vor 2007 fan­den die „Fes­tiv­itäten“ in Seefeld (Barn­im) statt, wo Klaus Mann zuvor ein Grund­stück besaß. Ohne jeglichen Wider­stand kon­nten sich die Nazis in Ruhe zurückziehen und feiern. Neben dem „Som­mer­fest“ fan­den auch Konz­erte mit Neon­az­ibands wie “Six­il”, “Legion of Thor” und „Preußen­front“ statt.


Keine Stimme den Nazis

Uns ist bewusst, dass wir die recht­sex­tremen Ver­anstal­tun­gen nicht unterbinden kön­nen, trotz­dem rufen wir rufen euch dazu auf den Nazis zu zeigen was wir von ihnen hal­ten. Kommt deshalb zahlre­ich und geschlossen zu 10 Uhr nach Joachim­sthal. Ihr kön­nt dazu die ODEG von Berlin-Licht­en­berg, über Bernau und Eber­swalde, direkt nach Joachim­sthal nutzen. Die Verbindung kön­nt ihr euch unter www.bahn.de raus­suchen. Achtet auch auf aktuelle Ankündi­gun­gen unter www.antifa-bernau.tk.

Anschließend gibt es eine Kundge­bung, ab 15 Uhr, gegen das DVU-Som­mer­fest in Finow­furt (Ort­steil der Gemeinde Schorfhei­de) am Erzberg­er­platz Ecke Haupt­straße. Ein Shut­tle-Bus vom Bahn­hof Eber­swalde wird ein­gerichtet. Organ­isiert wird die Kundge­bung von Linksjugend[’solid] und Jusos mit hof­fentlich zahlre­ich­er Unterstützung.

Die Aktio­nen find­en im Rah­men der Bran­den­burg­er Kam­pagne „Keine Stimme den Nazis“ statt.

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Wieder Anquatschversuch durch den Verfassungsschutz in Potsdam!

Am Don­ner­stag den 12.Juni 2008 kam es gegen 18 Uhr zu einem Anquatschver­such durch
den Ver­fas­sungss­chutz. Es geschah nach der Arbeit vor der Arbeitsstelle des
Genossen, als die VS-Per­son aus einem Auto stieg und ver­suchte, Kon­takt aufzunehmen.
Die Per­son war etwa 1,80 Meter groß, zir­ka 35- 40 Jahre alt und hat­te dun­kle, kurze
Haare sowie eine kräftige Statur. Er trug einen dünn rasierten Bart um den Mund,
eine rote Jacke und Jeans — war also rel­a­tiv unauf­fäl­lig in seinem Ausse­hen. Er hat
sich umgeschaut und sich dann dem Genossen ziel­gerichtet zugewen­det. Daraufhin wurde
der Genosse mit Hand­schlag und Namen fre­undlich begrüßt. Er stellte sich als ein
Mitar­beit­er des Innen­min­is­teri­ums vor und fragte, ob sie sich nicht unterhalten
wollen.
Geis­tes­ge­gen­wär­tig lehnte der Ange­sproch­ene das Ange­bot ab. Als er meinte, er müsse
den Bus bekom­men, bot die Per­son an, ihn mit Auto mitzunehmen, was
selb­stver­ständlich auch verneint wurde. Die Per­son ließ nicht lock­er und bot
ener­gisch an, ein Tre­f­fen später stat­tfind­en zu lassen. Am Sam­stag den 14.Juni 2008
wurde die Per­son erneut auf der Arbeitsstelle gesichtet, wie er erneut versuchte,
den Genossen anzus­prechen. Auch in diesem Moment ver­hielt sich der Genosse gefasst
und ließ ihn ste­hen. Da die Arbeitsstelle außer­halb Pots­dams liegt, müssen die
Per­so­n­en vom Innen­min­is­teri­um gut Bescheid wis­sen, was darauf schließen lässt, dass
dem Anquatschver­such eine Obser­va­tion vor­ange­gan­gen ist. Sie sprechen die Leute
meis­tens dann an, wenn sie alleine sind. Des Weit­eren find­et so etwas üblicherweise
auf offen­er Straße statt, um die Leute zu über­rumpeln. Orte wie Schulen oder die
Arbeitsstelle sollen einen Druck erzeu­gen, dass der Ver­fas­sungss­chutz über
Gewohn­heit­en und Umfeld informiert ist.
Sie suchen sich gezielt Per­so­n­en aus, die ihrer Mei­n­ung nach einen labilen Eindruck
machen und eher jünger sind. Sie denken möglicher­weise, dass junge Leute weniger
gefes­tigt in ihrem Ver­hal­ten und in ihrer Weltan­schau­ung sind. Lasst euch nicht ein­schüchtern! Auch wenn ihr über­rumpelt werdet und im ersten Moment nicht wisst, in
was für ein­er Sit­u­a­tion ihr euch befind­et. Bewahrt einen kühlen Kopf und lasst die
Typen ste­hen. Merkt euch das Ausse­hen, den PKW und alle Details, die wichtig sein
kön­nten. Sprecht eure Fre­unde darauf an und macht solche Anquatschversuche
öffentlich. Ihr kön­nt euch dafür an alle antifaschis­tis­chen Grup­pen oder
Anti­re­pres­sion­s­grup­pen wen­den. Sprecht in eurem Fre­un­des- und Bekanntenkreis
darüber, denn Öffentlichkeit und The­ma­tisierung ist das, was der Verfassungsschutz –
ein Geheim­di­enst – am meis­ten fürchtet. Diese Anquatschver­suche kom­men über­all und
regelmäßig vor. Allein in Pots­dam sind inner­halb eines Jahres – mit diesem — drei
Fälle bekan­nt geworden. 

Keine Zusam­me­nar­beit mit dem Ver­fas­sungss­chutz! Keine Aus­sagen gegenüber
Ermit­tlungs­be­hör­den, Geheim­di­en­sten und Justiz!

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Dokumentarfilmprojekt: Premiere am 25. Juni

Film­premiere der anti­ras­sis­tis­chen Doku­men­ta­tion der Gruppe progress zu den Lebenswirk­lichkeit­en von Asylbewerber_innen in und um Frank­furt (Oder) am 25.06.2008

Vor einem Jahr grün­dete sich in Frank­furt (Oder) eine Ini­tia­tive – progress – die es sich zum Ziel geset­zt hat, etwas gegen den alltäglichen Ras­sis­mus in unser­er Stadt zu tun. Schlechte Lebensver­hält­nisse von Flüchtlin­gen in Heimen, Pöbeleien und Angriffe durch Neon­azis oder Diskri­m­inierungser­fahrun­gen im Umgang mit Behör­den bes­tim­men die Lebensver­hält­nisse von Flüchtlin­gen. Ziel dieses Films ist es, über ras­sis­tis­che Zustände mit­ten in unser­er Gesellschaft aufzuk­lären und zu ani­mieren, sich gegen diese einzuset­zen. Vor diesem Hin­ter­grund ent­stand eine Videodoku­men­ta­tion, bei der Asylbewerber_innen aus Frank­furt (Oder) sowie Bürger_innen der Stadt und ein Anwalt zu Wort kom­men, um Prob­leme aus ver­schiede­nen Per­spek­tiv­en zu beleuchten.

Wir sind ges­pan­nt, welchen Ein­druck die Doku­men­ta­tion auf die Besucher_innen machen wird. Nach der Film­premiere wird dies­bezüglich mit den Besucher_innen und Flüchtlin­gen über die in der Doku­men­ta­tion aufge­wor­fe­nen Fra­gen diskutiert.

Film­premiere am 25. Juni 2008, 19:00 Uhr in der Europa-Uni­ver­sität Viad­ri­na in Frankfurt/Oder, Gräfin-Dön­hoff-Gebäude, Hör­saal 02.

Alle, die nicht zur Pre­miere der Doku­men­ta­tion erscheinen kön­nen, haben die Möglichkeit den Film auf DVD per E‑Mail bei progress-ffo@web.de zu bestellen, oder unter global-progress.org herunterzuladen.

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Der Stein von Mahlow

Mahlow — Am Mon­tag abend kamen im bran­den­bur­gis­chen Mahlow rund 100 Men­schen zusam­men, um an die ras­sis­tis­che Attacke auf den Briten Noël Mar­tin vor zwölf Jahren zu erin­nern. Damals, in der Nacht des 16. Juni 1996, wurde der far­bige Mar­tin zusam­men mit zwei Arbeit­skol­le­gen am Bahn­hof von Neon­azis beschimpft. Als er und seine Begleit­er mit dem Auto davon­fuhren, nah­men die Recht­en die Ver­fol­gung auf und ver­sucht­en, das Fahrzeug von der Fahrbahn zu drän­gen. Schließlich war­fen sie einen Stein in die hin­tere Seit­en­scheibe, woraufhin Mar­tin die Kon­trolle über sein Fahrzeug ver­lor. Der Wagen über­schlug sich mehrmals und prallte gegen einen Baum. Mar­tin wurde lebens­ge­fährlich ver­let­zt und ist seit­dem vom Kopf abwärts querschnittsgelähmt.

Anwohn­er führen seit dem Über­griff regelmäßig Gedenkver­anstal­tun­gen im Ort und in der Umge­bung durch. Dieses Jahr ver­liefen sie störungs­frei. Vor zwei Jahren hat­ten knapp 30 Neo­faschis­ten ver­sucht, die Ver­anstal­tung der Autonomen Antifa Tel­tow-Fläming im Nach­barort Rangs­dorf anzu­greifen. Die anwe­sende Polizei nahm die Stör­er damals fest. Das »Mah­n­mal des Anschlags« in Mahlow, an dem die deisjährige Kundge­bung stat­tfand, ist ein geschmiedetes Lesepult, das im ver­gan­genen Jahr errichtet wurde. Neben einem Zeitungsar­tikel, der nach dem Über­fall erschien, ist darauf ein Gedicht von Noël Mar­tin mit dem Titel »Der Stein von Mahlow« zu lesen. »Sucht nicht nach Steinen oder Prügeln, die Knochen brechen, sucht nach Frieden und Gelassen­heit, um mit anderen zusam­men zu leben, nicht allein«, heißt es darin.

Zu der Zer­e­monie erschien dies­mal auch Bran­den­burgs Bil­dungsmin­is­ter Hol­ger Rup­precht (SPD). Zuvor hat­te er in dem Ort eine Koop­er­a­tionsvere­in­barung zum Hand­lungskonzept »Tol­er­antes Bran­den­burg« mit dem Berlin-Bran­den­burg­er Bischof Wolf­gang Huber unterze­ich­net. Dabei wurde die enge Zusam­me­nar­beit im Kampf gegen Recht­sex­trem­is­mus von Lan­desregierung und Kirche bekräftigt. Das Konzept »Tol­er­antes Bran­den­burg« war 1998, in Reak­tion auf zahlre­iche ras­sis­tis­che Über­griffe in dem Bun­des­land, beschlossen wor­den. In diesem Jahr wird das zehn­jährige Jubiläum des Hand­lungskonzepts mit zahlre­ichen Ver­anstal­tun­gen began­gen. »Men­schen­ver­ach­t­ende Denk- und Ver­hal­tens­muster dür­fen in unserem Land, in dieser Gesellschaft nicht wieder und nicht weit­er Raum greifen«, so Rup­precht. Bischof Huber betonte, man wolle »allen Ten­den­zen zu Frem­den­feindlichkeit und Recht­sex­trem­is­mus klar und unzwei­deutig ent­ge­gen­treten.« Man habe sich bewußt an diesem Datum in Mahlow zur Unterze­ich­nung getrof­fen: »Vor zwölf Jahren – am 16. Juni 1996 – ist hier Noël Mar­tin der­art an Leib und Seele beschädigt wor­den, daß er auch heute noch unsäglich daran zu lei­den hat.«

Noël Mar­tin hat­te im Juni 2006 angekündigt, mit Hil­fe ein­er Schweiz­er Organ­i­sa­tion frei­willig aus dem Leben schei­den zu wollen. Den dafür vorge­se­henen Ter­min mußte er aber ver­schieben, weil er nicht reise­fähig ist.

Inforiot