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Rechtsextreme greifen fremdes Land an

Vor der Kom­mu­nal­wahl in Bran­den­burg ver­sucht sich die NPD ein friedlich­es Image zuzule­gen und mit Sozialthe­men zu punk­ten. Wenn sie ein gutes Ergeb­nis erzielt, ste­ht das deutsch­landweite Bünd­nis mit der DVU auf der Kippe

POTSDAM taz Ein NPD-Wach­schutz patrouil­liert für mehr Sicher­heit an einem Bade­see im Dorf Zeis­cha. An ein­er Schule in der Kle­in­stadt Erkn­er verteilen Neon­azis Flug­blät­ter gegen ange­bliche türkische Schlägerkom­man­dos, und in der Nähe von Cot­tbus demon­stri­eren sie gegen die Berg­bau­um­sied­lun­gen. Die bran­den­bur­gis­che NPD befind­et sich im Wahlkampf zur Kom­mu­nal­wahl im Herb­st und set­zt dabei auf ein biederes, volk­sna­h­es Image.

Gewalt­frei­heit”, propagiert Klaus Beier, NPD-Lan­desvor­sitzen­der in Bran­den­burg und Sprech­er der Bun­despartei. “Weil wir uns lieber um die demografis­che Entwick­lung küm­mern, die Schulschließun­gen und die Aufrechter­hal­tung von Recht und Ordnung.”

Die NPD werde bis ins “kle­in­ste Dorf” ziehen, um für Unter­stützung zu wer­ben. Bran­den­burgs Ver­fas­sungss­chutzchefin Wil­friede Schreiber bew­ertet die Charme­of­fen­sive der Neon­azis kri­tis­ch­er: Die NPD- Mit­glieder wür­den sich jet­zt natür­lich mit gewalt­täti­gen Aktiv­itäten zurück­hal­ten, “im Gegen­satz zu den mit der NPD kooperieren­den parteiunge­bun­de­nen Neon­azis, die für die NPD bei Demon­stra­tio­nen und an Infos­tän­den von großer Bedeu­tung sind”. Jüng­stes Beispiel: In der uck­er­märkischen Stadt Tem­plin haben zwei Recht­sradikale Anfang der Woche einen 55-jähri­gen Tis­chler erschlagen.

Der flächen­deck­ende Erfolg der Nazis bei der säch­sis­chen Kom­mu­nal­wahl Anfang Juni scheint den Recht­sex­tremen in Bran­den­burg Auftrieb zu geben. Sie erhof­fen sich Ende Sep­tem­ber einen Aus­bau ihrer bish­eri­gen drei Kreistags­man­date. Deswe­gen wirbt die 250 Mit­glieder starke NPD mit sozialer Gerechtigkeit, einem starken Staat und für ein exk­lu­sives Wir-Gefühl.

Diese Tak­tik brachte der DVU bei den let­zten Land­tagswahlen in Bran­den­burg 6,1 Prozent ein. In Sach­sen half den Nation­aldemokrat­en zudem noch eine sehr niedrige Wahlbeteili­gung von 45,8 Prozent. Eine Gefahr, die auch Bran­den­burgs Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck (SPD) für den herb­stlichen Urnen­gang im eige­nen Bun­des­land sieht. Etwas hil­f­los wirbt er für eine hohe Wahlbeteili­gung, “damit diese recht­en Rat­ten­fänger keine Chance haben”.

Die Sor­gen der Bürg­er seien auf dem Land für die etablierten Parteien meist nur schw­er zu greifen, sagt Wern­er Patzelt, Poli­tik­wis­senschaftler an der Tech­nis­chen Uni­ver­sität Dres­den. Von CDU bis Grüne wür­den die Parteien nicht deut­lich genug sagen, dass soziale Gerechtigkeit ein all­ge­meines Anliegen sei und “wir bere­its einen starken Staat haben, wie ihn die NPD fordert”.

Das ver­sucht die NPD zu nutzen. Auf ihrer Home­page schreibt die Partei, dass sie sich nicht nur vor Wahlen um das Wahlvolk bemühe, son­dern sich auch “während der jew­eili­gen Leg­is­laturpe­ri­ode um die Sor­gen und Nöte der Bürg­er küm­mert”. In der Tat habe sie sich ein Skelett an Sachthe­men zugelegt, sagt Dirk Wilk­ing, Geschäfts­führer des Mobilen Beratung­steams gegen Recht­sex­trem­is­mus in Bran­den­burg. Allerd­ings sei diese Ken­nt­nis zumeist ober­fläch­lich und diene zumeist dazu, den Anschein ser­iös­er Poli­tik zu erweck­en. Durch die Aufteilung der Wahlkreise mit der DVU, die es auch nur auf knapp 250 Mit­glieder schafft, kön­nen die Recht­sex­tremen zur Kom­mu­nal­wahl in Bran­den­burg fast flächen­deck­end antreten. Allerd­ings ist unter Experten unbe­strit­ten, dass die NPD bei einem erfol­gre­ichen Abschnei­den den Deutsch­land­pakt von 2005 mit der DVU kip­pen wird — trotz gegen­teiliger Beteuerun­gen des Lan­deschefs Beier. Mit diesem Ver­trag hat­ten die bei­den Parteien die Bun­deslän­der bei Wahlen unter sich aufgeteilt, um sich nicht gegen­seit­ig die Stim­men wegzunehmen. Bran­den­burg ist bis 2009 eigentlich DVU-Territorium.

Das ste­ht jet­zt in Frage. Die Wahlen im Herb­st dien­ten der NPD nur als Brück­enkopf, sagt Wilk­ing vom Mobilen Beratung­steam. “Denn die wirk­lich lukra­tiv­en Stellen gibt es ja erst im Landtag.” 

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NPD-Schulungstreffen in Birkenwerder

Am Fre­itag, dem 25. Juli, fand in einem Hin­terz­im­mer des Gasthofes „Birken­hof“ in Birken­werder ein Schu­lungstr­e­f­fen der NPD-Ober­hav­el statt. Rund 30 Nazis aus dem ganzen Land­kreis fan­den dazu den Weg in die Gaststätte.

Neben Nazis aus Hen­nigs­dorf, Vel­ten, Birken­werder und Hohen Neuen­dorf und in Bran­den­burg bekan­nten Gesichtern wie Detlef Appel (Kreisvor­sitzen­der der NPD-Ober­hav­el), Thomas Salomon (Press­esprech­er des NPD-Lan­desver­bands Bran­den­burg) sowie Lore Lierse (Lei­t­erin des kom­mu­nalpoli­tis­chen Arbeit­skreis­es der NPD-Ober­hav­el) erschien als Gas­tre­f­er­ent auch Andreas Storr aus Gör­litz. Er ist ehe­ma­liger Bun­desvor­sitzen­der der Jun­gen Nation­aldemokrat­en (JN) und heute unter anderem als Lan­despress­esprech­er der NPD-Sach­sen aktiv.

In sein­er Rede spulte Storr die übliche Phrasen­palette der NPD herunter. So ließ er von offen­em Ras­sis­mus („Das Grundge­setz gilt nur für Deutsche und nicht für Aus­län­der, die massen­haft hier­her geholt wer­den.“) über völkisches Pathos („Ein Ver­fas­sungs­feind ist der, der das deutsche Volk abschaf­fen will.“) bis hin zu struk­turellem Anti­semitismus („Wir sind ein fremdbes­timmtes Land, ein geistig fer­nges­teuertes Land.“) wie erwartet keine wesentlichen Ele­mente neon­azis­tis­ch­er Argu­men­ta­tion­sstruk­turen vermissen.

Indes ver­sam­melten sich spon­tan 30 Bürg­erIn­nen, AntifaschistIn­nen und Kom­mu­nalpoli­tik­erIn­nen (SPD, Die Linke.) aus Birken­werder und Umge­bung in der Kneipe, um gegen die NPD-Ver­anstal­tung zu protestieren. Press­esprech­er Salomon fiel hier­bei nicht nur mit Geschicht­srel­a­tivis­mus („Die Ver­fol­gung die 1933 den Juden wider­fahren ist, muss heute die NPD erlei­den“), son­dern auch durch den Ver­such, ein­er Antifaschistin die Kam­era wegzunehmen, auf. Die seit­ens der NPD alarmierte Polizei sorgte schließlich mehr oder weniger sou­verän dafür, dass die Nazis ihre Ver­anstal­tung ungestört über die Bühne brin­gen kon­nte. Zudem wur­den einige Bürg­erIn­nen wegen Ver­stoßes gegen das Ver­samm­lungs­ge­setz angezeigt, da es sich bei den Protesten in der Kneipe ange­blich nicht um eine spon­tane Zusam­menkun­ft gehan­delt habe.

Die Gast­stätte und Pen­sion „Birken­hof“ ist dadurch bere­its zum zweit­en Mal in diesem Jahr Schau­platz ein­er NPD-Ver­anstal­tung gewor­den. Schon im Feb­ru­ar tagte die Partei im „Birken­hof“, dessen Wirt Man­fred Langer sich am Fre­itag betont unpoli­tisch gab: „So lange die nicht ver­boten sind, kön­nen die machen, was sie wollen. Ich mache hier nur meine Arbeit und ver­suche den Laden vollzukriegen.“

Die Ver­anstal­tung kann ins­ge­samt als weit­er­er Ver­such betra­chtet wer­den, die NPD-Struk­turen in Ober­hav­el und Bran­den­burg im Hin­blick auf die Kom­mu­nal­wahlen im Sep­tem­ber diesen Jahres und die Land­tagswahlen 2009 auszubauen. Der Land­kreis Ober­hav­el soll somit nicht nur als Rück­zug­sort für NPD-Kad­er wie Jörg und Stel­la Häh­nel (Hohen Neuen­dorf) oder den Nazi-Anwäl­ten Wol­fram Nahrath und Richard Mios­ga (Birken­werder) dienen, son­dern anscheinend auch zu ein­er neuen NPD-Hochburg werden. 

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Perle der Uckermark mit braunen Flecken

(gegenrede.info) Tem­plin (ipr) Tem­plins Bürg­er­meis­ter Bürg­er­meis­ter Ulrich Schoene­ich wird sich warm anziehen müssen. Verkün­dete er doch gestern erneut, dass es keine rechte Szene in sein­er Stadt gäbe. Dum­mer­weise behauptet Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) genau das Gegen­teil. Bei Ver­fas­sungss­chutz und Polizei sei Tem­plin schon seit län­ger­er Zeit als Stadt mit ein­er recht­en Szene bekan­nt, und „entsprechend haben wir reagiert“. 

Schön­bohm sagte aber auch, „die Polizei allein kann solche erschüt­tern­den Tat­en nicht ver­hin­dern“. Der Kampf gegen den Recht­sex­trem­is­mus sei „ein gesamt­ge­sellschaftlich­es Prob­lem“. Das sah wohl Pfar­rer Ralf-Gün­ther Schein auch so und lud für Fre­itagabend zu ein­er öku­menis­chen Andacht, um des Opfers zu gedenken. „Wir wollen die Men­schen wachrüt­teln“, sagte er. Etwa 60 Men­schen fol­gten seinem Ruf. Ein trau­riges Häu­flein, das sich da in der St.- Maria- Mag­dale­nen- Kirche ver­sam­melte. Zu wenig Bürg­er zum Wachrüt­teln, auch wenn oder bess­er ger­ade weil Tem­plins Bürg­er­meis­ter Ulrich Schoene­ich unter den Anwe­senden war. 

Mauern vor dem Kopf 

Tem­plin, umgeben von sein­er his­torischen Stadt­mauer, ist eine enge Stadt. Es gibt wenig Plätze auf denen sich Jugendliche bis spät abends tre­f­fen kön­nen, ohne dass sich die Anwohn­er gestört fühlen und die Polizei alarmieren. 

Die rechte Szene in Tem­plin beste­ht aus kleineren Grup­pen und Cliquen, die sich an den weni­gen möglichen Orten in Tem­plin tre­f­fen. Sei es am Bus­bahn­hof, in den Parkan­la­gen an der Anlegestelle der Touris­ten­boote oder in der Umge­bung des „Irish Pub“ mit seinen Super­mark­t­park­plätzen., nur 300 Meter ent­fer­nt vom Müh­len­tor, dem Ort an dem Bernd K. ermordet wurde. 

Im „Pub“, wie die Gast­stätte knapp von den Jugendlichen genan­nt wird, tre­f­fen sich die Alter­na­tiv­en und die Punks. Vor sein­er Tür tre­f­fen die Szenen aufeinan­der. Dieser Ort ist oft ein Aus­gangspunkt rechter Gewalt. Die auf ihre Opfer wartenden Nazis haben dann „zufäl­lig“ Teleskop­stan­gen in der Tasche oder kurze Holzknüp­pel im Jack­enärmel. „Nur einzelne Auf­fäl­lige“, nen­nt das der Bürg­er­meis­ter. Und die Opfer sind meis­tens Punks, die am Woch­enende aus der Umge­bung nach Tem­plin kommen. 

Jus­tus, der mit­tler­weile in Berlin lebt, um dort seinen Zivil­dienst zu leis­ten – aber auch, weil er „die Schnau­ze voll hat von den ständi­gen Stre­it­ereien mit den Recht­en“ – erzählt, dass es schon vorkomme, wenn die Recht­en am Tag Punks ent­deck­en, dass sie in der Nacht mit dem Auto jagt auf die Bun­ten machen. 

Es kann aber auch schon Mal einen dunkel­heutigeren Deutschen erwis­chen oder auch mehrfach wie im let­zten Jahr geschehen. Mit dabei immer Sven P., der mut­maßliche Mörder von Bernd K. 

Mit von der Par­tie war damals der 22-jährige M., der gemein­sam mit seinem Brud­er eher im Bere­ich Pro­pa­gan­dade­lik­te aufge­fall­en war. Ein Punk berichtete, dass die Brüder mit ihrer Gruppe soge­nan­nte Spuck­ies am Bus­bahn­hof verklebten und auch Flug­blät­ter verteilten. 

Dass die Nazis kurzfristig 25 Leute mobil­isieren kön­nen, beweist ihr Vorge­hen gegen die Konz­ertver­anstal­tung „Reg­gae, Rock und Pop für den Frieden“, die im Novem­ber 2007 in der St.- Maria- Mag­dale­nen- Kirche. Die Recht­sex­trem­is­ten ver­sam­melten sich vor dem Gotte­shaus und gröl­ten „Heil Hitler“ und andere recht­sex­treme Parolen. Die Polizei ver­trieb die Nazis und nahm vier von ihnen mit. Darunter war auch Sebas­t­ian F., der als damals 17-Jähriger an dem bes­tialis­chen Mord von Pot­zlow beteiligt war, und der noch unter Bewährung stand. In dessen Hosen­tasche fan­den die Beamten einen Schlagring. 

Polizei reagiert — Stadt nicht 

Auf den spür­baren Anstieg von recht­sex­tremen Straftat­en in ihrem Gebi­et hat die Polizei reagiert. Im Novem­ber wurde für den Schutzbere­ich Uck­er­mark eine Konzep­tion zur Präven­tion recht­sex­tremer Straftat­en beschlossen. San­dra Karstädt, Press­esprecherin des Schutzbere­ich Uck­er­mark lis­tet die Maß­nah­men im einzel­nen auf: „Dazu gehören Streifen mit Hun­de­führern, die schon einige Male einen Aus­bruch von Gewalt ver­hin­dert haben.“ Dazu gehöre auch der Ein­satz von Spezialkräften der Bran­den­burg­er Polizei wie Mega (mobile Ein­satztrup­ps gegen Gewalt und Aus­län­der­feindlichkeit) beziehungsweise Tomeg (täteror­i­en­tierten Maß­nah­men gegen extrem­istis­che Gewalt). Bei größeren Ver­anstal­tun­gen werde der Ver­anstal­ter und die Schutz­di­en­ste über die Sit­u­a­tion in Tem­plin unter­richt. Man halte engen Kon­takt und man spreche sich ab. Das kann eigentlich nur bedeuten, dass sie recht­sex­trem wirk­ende Per­so­n­en gar nicht erst ein­lassen sollen. 

Noch im Sep­tem­ber 2007 kon­nte Sebas­t­ian F. umgeben von sein­er Gang unge­hin­dert den Hit­ler­gruß zeigen und war trotz­dem ein­ge­lassen wor­den. Das Ergeb­nis war, dass er einen Punk, der über das Zeigen des Hit­ler­grußes gelacht hat­te, während der Ver­anstal­tung attack­ierte und nach Ende der Ver­anstal­tung Nieder­schlug. Zwei Dinge hat Sebas­t­ian F. mit sein­er Prügelei erre­icht. Für sich mehr Zeit zum Nach­denken im Knast. Sein Opfer wird die Stadt Tem­plin in Zukun­ft mei­den — so weit es geht.

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Vom Stand der veröffentlichten Dinge

(gegenrede.info) Tem­plin (ipr) Nach dem Mord an dem 55-jähri­gen Bernd K. in Tem­plin haben die Ermit­tler keine neuen Erken­nt­nisse zum Motiv. Die in Unter­suchung­shaft sitzen­den mut­maßlichen Täter äußern sich weit­er­hin nicht. Nach Angaben der Staat­san­waltschaft wer­den die 18 und 21 Jahre alten Män­ner zur recht­en Szene gezählt. Ein recht­sex­tremer Tathin­ter­grund sei deshalb nicht auszuschließen. 

Die 17-jährige Fre­undin des Mit­täters Chris­t­ian W. ver­rät der Bild-Zeitung, dass Sven P. nach dem Mord gesagt habe, dass er schon immer mal einen Men­schen habe umbrin­gen wollen. 

Sie gibt an, nach der Blut­tat mit bei­den Tätern gesprochen zu haben. Dem­nach sollen die jun­gen Män­ner mit dem Opfer Bier in der Werk­statt getrunk­en haben. Chris­t­ian W. sei mit dem Tis­chler in Stre­it ger­at­en und habe ihn ins Gesicht geschla­gen, Bernd K. sei daraufhin zu Boden gestürzt. Dann soll Sven P. dem Mann wie von Sin­nen gegen den Schädel getreten haben. Nach ihrer Flucht sei der 18-Jährige dann zum Tatort zurück­gekehrt, um das Opfer anzuzün­den. Er habe die Spuren ver­wis­chen wollen. 

Der Chef des Mobilen Beratung­steams gegen Recht­sex­trem­is­mus in Bran­den­burg, Dirk Wilk­ing, beschreibt eine mögliche Motivlage. Er sieht einen „drama­tis­chen Wertev­er­lust in eini­gen Jugend­szenen“. „Die Hemm­schwelle, zu töten, ist in bes­timmten Milieus offen­sichtlich niedrig.“ So ziel­ten die recht­sex­tremen Szenen auf eine „Entsol­i­darisierung der Gesellschaft“. Sie wür­den willkür­lich Opfer­grup­pen wählen, bei denen angenom­men wird, dass sie weniger Rück­halt in der Bevölkerung haben. Als Beispiele nan­nte er Obdachlose, Trinker, Punks, Homo­sex­uelle und Christen. 

Bernd K. wur­den der Staat­san­waltschaft zufolge in der Nacht zu Dien­stag mas­sive Tritte gegen den Kopf ver­set­zt. Es sei aber noch nicht klar, ob das die Todesur­sache gewe­sen sei. Das Opfer erlitt zahlre­iche Schädel­brüche. Nach der Tat ver­suchte ein­er der bei­den Täter, den Mann anzuzün­den. Ver­mut­lich war der Mann zu diesem Zeit­punkt bere­its tot. 

Bernd K. hat­te Kon­takt zu Obdachlosen, die gele­gentlich in sein­er ehe­ma­li­gen Werk­statt über­nachteten. Gefun­den wurde er von einem Fre­und, der ein Stadt­stre­ich­er sein soll. Bernd K. selb­st war nicht obdach­los. Er lebte im 12,5 Kilo­me­ter ent­fer­n­ten Herzfelde. Es ist dur­chaus möglich, dass er den Weg zwis­chen seinem Wohnort und der Werk­statt mit dem Fahrrad zurück­legte. Am Don­ner­stag stiegen Polizeitauch­er in die dem Tatort nahegele­gene Schleuse, um nach einem blauen Moun­tain­bike zu suchen. Ein­er der bei­den Beschuldigten soll das Fahrrad in der Tat­nacht ins Wass­er gewor­fen haben. 

Einem Bericht der „Pots­damer Neuesten Nachricht­en“ zufolge war Bernd K. nach der Schei­dung von sein­er Frau offen­bar aus der Bahn ger­at­en. Er soll als selb­st­ständi­ger Handw­erk­er gescheit­ert sein und sich dem Alko­hol ergeben haben. Wegen unbezahlter Rech­nun­gen habe es in der Werk­statt wed­er Strom noch Wass­er gegeben. 

Sven P. trug laut Staat­san­waltschaft in der Tat­nacht ein T‑Shirt mit einem Bild des Hitler-Stel­lvertreters Rudolf Heß. Ent­ge­gen erster Annah­men habe er sein Opfer vorher offen­bar nicht gekan­nt. Bei dem 21 Jahre alten Chris­t­ian W. stand auf der Ober­bek­lei­dung „Fron­tkämpfer“. Er habe bei der Vernehmung durch die Polizei zunächst ein Geständ­nis über seine Beteili­gung an der Tat abgelegt, doch vor dem Haftrichter hät­ten bei­de Män­ner geschwiegen. Bei­de sind wegen Kör­per­ver­let­zung vorbe­straft und befan­den sich nur auf Bewährung in Freiheit. 

Bei Chris­t­ian W. hat­te das Amts­gericht Bad Freien­walde im ver­gan­genen Jahr die Strafen für mehrere Delik­te zu ein­er Haft von drei Jahren und vier Monat­en zusam­menge­zo­gen. Kurz darauf wurde der schon länger ein­sitzende W. auf Bewährung freige­lassen. Bei den aufge­lis­teten Delik­ten han­delt es sich um schwere Brand­s­tiftung, gefährliche Kör­per­ver­let­zung, Volksver­het­zung, Dieb­stahl und Tierquälerei. 

Über Sven P. sind im let­zten Jahr drei Tat­en in Tem­plin bekan­nt geworden: 

05.06.2008: Vor einem Super­markt beze­ich­net Sven P. einen Mann als »Jude« und ver­let­zte ihn am Kopf. Er war mit einem Teleskop­schlag­stock bewaffnet. 

19.06.2008: Sven P. und M. beschimpfen vor der Gast­stätte „Irish Pub“ ein schwarzen Deutschen ras­sis­tisch und schla­gen ihn. Hinzuk­om­mende Gäste vertreiben die Täter. 

05.11.2007 Sven P. grölt mit zwei weit­eren Män­nern rechte Parolen wie „Deutsch­land den Deutschen, Sieg Heil” sowie „Aus­län­der raus“. Einem hinzueilen­den Polizeibeamten tritt er in die Gen­i­tal­ien und belei­digt ihn.

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Von Neonazis totgeschlagen

Großflächige SS-Runen auf der Skater­bahn, Angriffe auf Punks, Afrodeutsche und nächtliche “Sieg Heil”-Rufe auf der Straße: Die 18 000 Ein­wohn­er-Stadt Tem­plin im Nor­dosten Bran­den­burgs knapp 80 Kilo­me­ter von Berlin ent­fer­nt gilt nicht erst seit dem gewalt­samen Tod von Bernd K. als schwieriges Pflaster für alle, die nicht ins extrem rechte Welt­bild passen.

(Netz gegen Nazis) “Er war ein­er am Rand”, sagen die Leute in Tem­plin über den dreifachen Vater Bernd K.. Am Mittwoch früh wurde die Leiche des 55-Jähri­gen in ein­er ehe­ma­li­gen Fass­binderei in Tem­plin gefun­den. Der Tote hat­te mas­sive Kopfver­let­zun­gen erlitten. 

Die Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin spricht von ein­er “äußert bru­tal­en” Tat. Noch am gestri­gen Mittwoch ver­hängte der Haftrichter dann gegen den 18-jähri­gen Sven P. und den 21-jähri­gen Chris­t­ian W. aus der extrem recht­en Szene Tem­plins Haft­be­fehl wegen gemein­schaftlichen Totschlags. In Tem­plin heißt es, das Opfer habe mit den bei­den getrunk­en, dann sei die Sit­u­a­tion eskaliert und außer Kon­trolle geraten. 

Polizeibekan­nte recht­sex­treme Gewalttäter 

Die bei­den mut­maßlichen Täter sind bei Polizei und Jus­tiz als gewalt­tätige Aktivis­ten der recht­sex­tremen Szene in Tem­plin bekan­nt: Erst im ver­gan­genen Monat wurde Sven P. wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung zu ein­er sechsmonati­gen Jugend­strafe auf Bewährung verurteilt. Der 18-Jährige hat­te laut Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin im Juni 2007 bei ein­er Auseinan­der­set­zung seinen Geg­n­er als “Juden” beschimpft und dann geschla­gen. Auch der 21-jährige Chris­t­ian W. ste­ht unter Bewährung. Er ist unter anderem wegen schw­er­er Kör­per­ver­let­zung und schw­er­er Brand­s­tiftung vorbestraft. 

Rechte Straftat­en steigen 

Schon Anfang Juni diesen Jahres hat­te Har­ald Löschke, der Leit­er der Tem­plin­er Polizei­wache, in ein­er Rede beim SPD-Ortsver­band darauf hingewiesen, dass sich die Zahl poli­tisch rechts motiviert­er Straftat­en in Tem­plin im ersten Hal­b­jahr 2008 im Ver­gle­ich zum Vor­jahreszeitraum fast ver­dop­pelt haben. 28 recht­sex­treme Delik­te hat­ten die Strafver­fol­ger reg­istri­ert, darunter drei Körperverletzungen. 

Ver­ant­wortlich dafür sei eine “Truppe von Jugendlichen und jun­gen Erwach­se­nen, die recht­sori­en­tiertes Gedankengut haben,” wird der Polizeibeamte in einem Bericht der Tem­plin­er Zeitung zitiert. So wurde am 21. April 2008 ein 19-jähriger Punk von zwei Recht­en im Tem­plin­er Park attack­iert. Der junge Mann hat­te Glück: Zwei Polizeibeamte in Ziv­il hat­ten den Angriff beobachtet und grif­f­en ein. Einen knap­pen Monat vorher wurde ein Jugendlich­er an einem Gara­genkom­plex von mehreren recht­sex­tremen jun­gen Erwach­se­nen angegriffen. 

In der Uck­er­mark üben mil­i­tante recht­sex­treme Kam­er­ad­schaften aus dem Umfeld der “Autonomen Nation­al­is­ten” wie beispiel­sweise der “Schutzvere­in Pren­zlau” oder der aufgelöste Märkische Heimatschutz (MHS) schon lange großen Ein­fluss auf recht­sex­treme Cliquen in kleineren Städten und Dör­fern aus. 

“Sieg Heil” grölende Gruppen 

Pfar­rer Ralf-Gün­ther Schein von der evan­ge­lis­chen Mag­dale­nen-Gemeinde sagt, “ab und zu” gäbe es nachts Grup­pen von “betrunk­e­nen recht­sori­en­tierten Jugendlichen”, die “Sieg Heil” grölend durch die Straßen der Stadt laufen. Auch der 18-Jährige Sven P., der jet­zt von der Staat­san­waltschaft des gemein­schaftlichen Totschlags an Bernd F. verdächtigt wird, wurde deshalb schon festgenom­men und verurteilt. 

Ende Okto­ber 2007 war er mit drei weit­eren jun­gen Män­nern in Tem­plin aufge­fall­en, weil er “Sieg Heil” sowie “Deutsch­land den Deutschen, Aus­län­der Raus” gerufen und sich dann sein­er Fes­t­nahme wider­set­zt hat­te. Damals sei Sven P. in einem Schnel­lver­fahren zu mehreren Wochen Jugen­dar­rest verurteilt wor­den, sagt Loli­ta Lodenkäm­per, Press­esprecherin der Staat­san­waltschaft Neuruppin. 

Beobachter sind nicht über­rascht, dass die bei­den in der recht­sex­tremen Szene ver­ankerten mut­maßlichen Täter mit äußer­ster Bru­tal­ität gegen ihr Opfer vorgin­gen. Denn zu den­jeni­gen, der großes Anse­hen in der recht­sex­tremen Szene vor Ort genießt und als Vor­bild wahrgenom­men wird, gehört auch Sebas­t­ian F. Der heute 22-jährige ist ein­er von drei Recht­en, die am 12. Juli 2002 in Pot­zlow in der Uck­er­mark den 16-jähri­gen Mar­i­nus Schöberl über Stun­den quäl­ten, mis­shan­del­ten und als “Juden” beschimpften. Mar­i­nus Schöberl starb, weil ihn die Gruppe schließlich zwang, seinen Kopf auf einen Bor­d­stein zu leg­en und der Haupt­täter ihm dann auf den Kopf und Nack­en sprang. Das Ver­brechen wurde erst nach Monat­en bekan­nt und aufgeklärt. 

Gegen poli­tis­che Geg­n­er und Minderheiten 

In der recht­sex­tremen Szene in der Uck­er­mark ist Sebas­t­ian F. seit­dem bekan­nt und gefürchtet. In zweit­er Instanz hat­te das Landgericht Neu­rup­pin ihn im Dezem­ber 2004 zu ein­er Jugend­strafe von drei Jahren unter anderem wegen Kör­per­ver­let­zung mit Todes­folge verurteilt. Eine abschreck­ende Wirkung scheint dieses Urteil für Sebas­t­ian F. nicht gehabt zu haben. In der ver­gan­genen Woche begann vor dem Amts­gericht Pren­zlau ein Prozess gegen den 22-jähri­gen, in dem ihm die Anklage unter anderem zwei Kör­per­ver­let­zungs­de­lik­te vorwirft. 

Im Novem­ber 2007 soll F. zu ein­er Gruppe von mehr als 20 Neon­azis gehört haben, die ein Friedens-Konz­ert in der Tem­plin­er Mag­dale­nen-Kirche laut­stark mit “Sieg Heil”-Rufen störten. Polizeibeamte fan­den bei der Fes­t­nahme bei Sebas­t­ian F. einen Schla­gring. Die Staat­san­waltschaft geht zudem davon aus, dass F. wenige Wochen zuvor bei einem Rock­konz­ert einen “Hit­ler­gruß” gezeigt und anschließend einen offen­sichtlich zur linken Szene gehören­den jun­gen Mann zu Boden gewor­fen und getreten hat. Eben­falls angeklagt ist der unter Bewährung ste­hende F., weil er Anfang Jan­u­ar 2008 an ein­er Aral-Tankstelle in Tem­plin einen Mann durch das geöffnete Aut­ofen­ster geschla­gen haben soll. Der Prozess wird am 5. August fort­ge­set­zt; F. wird dazu aus der JVA Neu­rup­pin vorge­fahren, wo er seit Ende März 2008 wieder einsitzt. 

Doch F. ist nicht der einzige, der in Tem­plin mit Gewalt gegen ver­meintliche poli­tis­che Geg­n­er, “Fremde” und Ange­hörige von Min­der­heit­en vorge­ht. Da gibt es einen 31-jähri­gen Recht­sex­trem­is­ten, der seit 1995 ins­ge­samt zehn Mal wegen Kör­per­ver­let­zungs­de­lik­ten und “Ver­wen­den von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen” verurteilt wurde und zulet­zt im Juni diesen Jahres erst “Sieg Heil” grölend durch die Straßen von Tem­plin gelaufen war und dann einen jun­gen Mann, der sich darüber beschw­erte, mit Sprüchen wie “Ich stech´ dich ab” bedrohte. 

Andacht gegen Gewalt 

Bei den Sicher­heits­be­hör­den wird der Tod von Bernd K. laut Infor­ma­tio­nen des Tagesspiegels schon mit dem Mord an Mar­i­nus Schöberl in Pot­zlow ver­glichen — “vom möglichen Motiv und auch von der Bru­tal­ität her”. Wie in Pot­zlow sei offen­bar auch in Tem­plin gezielt nach einem ver­meintlich schwachen, am Rande der Gesellschaft leben­den Opfer gesucht wor­den, zitiert der Tagesspiegel aus Ermittlerkreisen. 

Judith Porath vom Vere­in Opfer­per­spek­tive e.V. aus Pots­dam, die Opfer rechter Gewalt in Bran­den­burg unter­stützt, sagt, “in der Stadt werde viel zu wenig the­ma­tisiert, wie sehr beispiel­sweise alter­na­tive Jugendliche, ger­ade aus der Punkszene, in der Stadt von der recht­en Szene bedro­ht und ange­grif­f­en wer­den.” Dass diese Bedro­hung über­haupt öffentlich nachvol­lziehbar ist, liegt wesentlich an dem neuen Inter­net­por­tal gegen Recht­sex­trem­is­mus in der Uck­er­mark, das sich “gegenrede.info” nennt. 

Pfar­rer Schein sagt, in dem Totschlag an Bernd K. sei “ein Gewalt­poten­zial zu Tage gekom­men, vor dem man nur Angst haben könne.” Er will in den nächsten
Tagen deshalb zu ein­er Andacht gegen Gewalt in Tem­plin einladen.

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Keine Rechten in Templin?

Zwei Rechte sind verdächtig, am 22. Juli einen Mann in Tem­plin getötet
zu haben. Der Tem­plin­er Bürg­er­meis­ter hat dazu geäußert, von einer
recht­en Szene sei ihm nichts bekan­nt. Zehn rechte Gewalt­tat­en hat die
Opfer­per­spek­tive in den let­zten zwölf Monat­en in der Kom­mune registriert
– so viele wie son­st nur in Pots­dam und Cottbus. 

Seit dem 22. und 23. Juli befind­en sich Chris­t­ian W. und Sven P. in
Haft. Die ein­schlägig vorbe­straften Tem­plin­er Recht­en sind des
gemein­schaftlichen Totschlag verdächtig. Sie sollen am 22. Juli einen
55-jähri­gen Mann in dessen Werk­statt gequält und getötet haben. 

Sven P. ist bere­its mehrfach durch rechte Gewalt­de­lik­te aufge­fall­en. Am
5. Juni des ver­gan­genen Jahres hat­te er, mit einem Teleskopschlagstock
bewaffnet, einen Mann am Kopf ver­let­zt und ihn als »Jude« beschimpft.
Zwei Wochen darauf, am 19. Juni 2007, schlug er unter rassistischen
Beschimp­fun­gen mit einem Mit­täter auf einen schwarzen Deutschen ein. 

Auch die Polizei sieht einen Anstieg rechter Straftat­en in der Stadt.
Die Tem­plin­er Polizei hat nach Angaben des Wachen­leit­ers allein im
ersten Hal­b­jahr 2008 ins­ge­samt 28 poli­tis­che Straftat­en erfasst, fast
auss­chließlich rechts motivierte; drei Kör­per­ver­let­zun­gen waren
darunter. Auf Grund der vir­u­len­ten recht­en Szene und des Anstiegs
ein­schlägiger Straftat­en hat die Polizei laut Wachen­leit­er Harald
Löschke bere­its im ver­gan­genen Herb­st eine Konzep­tion zur Prävention
rechter Straftat­en entwickelt. 

Ein weit­er­er gefährlich­er Tem­plin­er Recht­sex­trem­ist befind­et inzwischen
wieder in Haft. Sebas­t­ian F. war nach sein­er Beteili­gung an der
Ermor­dung von Mar­i­nus Schöberl im Jahr 2002 im uck­er­märkischen Potzlow
auf Bewährung ent­lassen wor­den. Daraufhin zeigte er am 15. September
2007 auf einem Open Air-Konz­ert zunächst den Hit­ler­gruß und schlug einen
44-jähri­gen Linken zu Boden. Knapp zwei Monate später wurde Sebas­t­ian F.
erneut in Gewahrsam genom­men. Im Novem­ber 2007 störte er in ein­er Gruppe
von etwa 20 Recht­en ein Konz­ert in der Tem­plin­er Mag­dale­nen-Kirche durch
nation­al­sozial­is­tis­che Parolen. Er trug einen Schla­gring bei sich.

RECHTE GEWALTTATEN IN TEMPLIN 

22.07.2008 Ein 55-jähriger Mann wurde in sein­er Werk­statt tot
aufge­fun­den. Die Leiche wies Spuren schw­er­er Mis­shand­lun­gen auf. Zwei
ein­schlägig vorbe­strafte Rechte wur­den als Tatverdächtige ermittelt.
Gegen sie wurde Haft­be­fehl wegen gemein­schaftlichen Totschlag erlassen.
Das Motiv ist noch nicht gek­lärt. (Quelle: Sta. Neu­rup­pin, OPP

16.05.2008 Ein 16-Jähriger wurde auf dem Rück­weg von ein­er Par­ty aus
ein­er Gruppe offen­sichtlich rechts­gerichteter Per­so­n­en her­aus geschlagen
und von ein­er Per­son am Boden liegend getreten. (Quelle: OPP

19.04.2008 In der Nacht wurde ein Punker von zwei offensichtlich
recht­sori­en­tierten jun­gen Män­nern auf der Straße geschla­gen. Zufällig
anwe­sende Polizis­ten in Ziv­il grif­f­en ein und nah­men die Angreifer fest.
(Quelle: IW, 22.04.2008; www.gegenrede.info)

17.11.2007 Ein Jugendlich­er und ein Her­anwach­sender beschimpften einen
jun­gen Mann als »Zecke« und schlu­gen ihm mit der Faust ins Gesicht. Als
der Mann zu Boden gegan­gen war, trat ein­er der Täter ihm mehrfach gegen
den Oberkör­p­er. (Quelle: gegenrede.info; LKAOPP

02.11.2007 Eine Gruppe von zum Teil ein­schlägig vorbe­strafter Rechter
grif­f­en einen Linken an. Es wur­den zunächst fünf Tatverdächtige
ermit­telt; gegen drei von ihnen wird Anklage wegen »gefährlich­er
Kör­per­ver­let­zung« erhoben. (Quelle: OPPLKA

02.10.2007 Am Abend sam­melten sich etwa 30 bis 40 Mit­glieder der rechten
Szene auf einem Park­platz gegenüber der Gast­stätte Irish Pub mit der
erk­lärten Absicht, einen schwarzen Deutschen anzu­greifen, der sich in
der Kneipe aufhielt. Dieser kon­nte mit Hil­fe von Gästen in einem Auto
fliehen. (Quelle: OPP

15.09.2007 Ein 44-jähriger Link­er wurde von einem stadt­bekan­nten Neonazi
während und nach einem Open Air-Konz­ert mehrfach attack­iert; er wurde zu
Boden gestoßen und ins Gesicht geschla­gen. Zuvor hat­te sich der
44-Jährige über den »Hit­ler­gruß« des Recht­en lustig gemacht. (Quelle:
OPP

19.06.2007 Ein schwedis­ch­er Staats­bürg­er wurde aus ras­sis­tis­chen Gründen
Opfer ein­er Kör­per­ver­let­zung. Es wurde ein Tatverdächtiger ermittelt.
Nähere Angaben liegen nicht vor. (Quelle: LKA

19.06.2007 Vor der Gast­stätte Irish Pub wurde ein schwarz­er Deutscher
von zwei Recht­en ras­sis­tisch beschimpft und geschla­gen. Hinzukommende
Gäste ver­trieben die Täter. (Quelle: OPP

05.06.2007 Vor einem Super­markt beschimpfte ein stadt­bekan­nter Neonazi
einen Mann als »Jude« und ver­let­zte ihn am Kopf. Der Täter war mit einem
Teleskop­schlag­stock bewaffnet. (Quelle: OPP)
Rechte Gewalt­tat­en in Tem­plin und der Uck­er­mark seit 2002 

Reg­istri­erte rechte Gewalt­tat­en in Tem­plin seit 2002

Reg­istri­erte rechte Gewalt­tat­en in der Uck­er­mark seit 2002

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Rechte Gewalttat in Templin

Neu­rup­pin. Die Polizei hat in Bran­den­burg zwei Recht­sex­trem­is­ten festgenom­men, die am Dien­stag im uck­er­märkischen Tem­plin einen 55jährigen Tis­chler erschla­gen haben sollen. Die Tat sei auf äußerst bru­tale und men­schen­ver­ach­t­ende Weise began­gen wor­den, erk­lärte die Staat­san­waltschaft am Mittwoch in Neu­rup­pin. Die 18 und 21 Jahre alten mut­maßlichen Täter sitzen wegen des Ver­dachts auf gemein­schaftlichen Totschlag in Unter­suchung­shaft, ein­er von ihnen sei geständig. Bei­de stün­den wegen ein­er aus­ge­set­zten Rest­strafe unter Bewährungsaufla­gen. Der 18jährige war erst im Juni wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung zu ein­er sechsmonati­gen Jugend­strafe verurteilt worden.

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Knüppel im Jackenärmel versteckt

(gegenrede.info) Pren­zlau (ipr) Gestern mussten sich ein Jugendlich­er und ein Her­anwach­sender vor dem Pren­zlauer Amts­gericht wegen gemein­schaftlich­er gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung ver­ant­worten. Der Her­anwach­sende wurde zu drei Wochen Dauer­ar­rest verurteilt. Gegen den Jugendlichen wurde eine Ver­war­nung aus­ge­sprochen. Als Auflage muss er 100 Stun­den gemein­nützige Arbeit­en verrichten. 

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 17-jährige Chisto­pher B. am frühen Mor­gen des 17. Novem­bers let­zten Jahres den Tem­plin­er Stef­fen D. mit der Faust ins Gesicht geschla­gen und der 19-jährige Daniel H. den am Boden mit Christo­pher B. rin­gen­den in die Rip­pen getreten hat. 

Während Christo­pher B. die Tat unumwun­den zugab, behauptete Daniel H., dass er mit seinen zwei Trit­ten die bei­den Rin­gen­den tren­nen wollte, um schlim­meres zu ver­hin­dern. Die Rich­terin bezweifelte diese Ver­sion des Angeklagten und hielt ihm vor, dass er ja schon bei der ersten Vernehmung durch die Polizei gel­o­gen habe. Bei­de Angeklagten behaupteten von ihrem Opfer provoziert wor­den zu sein. 

Stef­fen D., als Zeuge geladen, war nicht zur Ver­hand­lung erschienen, was ihm eine Geld­buße von 150 Euro oder ersatzweise drei Tage Haft ein­brachte. Im Ver­lauf der Ver­hand­lung grif­f­en Staat­san­wältin und Rich­terin auf dessen Zeu­ge­naus­sage bei der Polizei zurück. 

Zwei Zeug­in­nen aus Lychen, die an jen­em Mor­gen mit Stef­fen D. unter­wegs gewe­sen waren und die man der Punk-Szene zuord­nen dürfte, kon­nten nicht viel zum Tather­gang beitra­gen. Im Gegen­satz zu dem zwei Meter großen Daniel H. kon­nten bei­de Zeug­in­nen Christo­pher B. nicht wieder­erken­nen. Immer­hin erk­lärte Chris­tiane H., dass Stef­fen D. beim Ringkampf ger­ade die Ober­hand gewon­nen hat­te als ihn der Fußtritt traf. Dazu soll Daniel H. gerufen haben: „Lass meinen Kumpel in Ruhe!“ Ihre Schilderung, dass Christo­pher B. ein Stuhlbein in der Hand hielt und damit mehrfach auf Stef­fen D. ein­schlug, bestätigte sich im Ver­lauf weit­er­er Zeu­ge­naus­sagen nicht. Klar wurde, dass Christo­pher B. am Ende der Auseinan­der­set­zung einen kurzen Knüp­pel oder Schlag­stock aus Holz aus dem linken Jack­enärmel zog und damit seinem fliehen­den Opfer hin­ter­her ran­nte. Warum Christo­pher D. diesen Mini-Base­ballschläger im Ärmel ver­steckt bei sich trug, kon­nte während der Ver­hand­lung nicht gek­lärt werden. 

Die bei­den Lych­ener­in­nen sagten aus, dass von ihrer Gruppe keine Bemerkun­gen in Rich­tung der Gruppe um die Angeklagten gefall­en seien. Die hät­ten ihnen hin­ter­herge­brüllt. Während sich Chris­tiane H. an keine Inhalte erin­nern kon­nte bestätigte Lisa W., dass die Rufe der Angeklagten recht­sex­treme Inhalte hat­te. Welche, wusste sie nicht mehr. Sie emp­fand eine große Aggres­sion und wusste, dass gle­ich was passieren würde. Die Rich­terin hat­te zuvor aus dem Vernehmung­spro­tokoll des Opfers zitiert, dass Äußerun­gen wie Zige­uner­pack, Zeck­en und andere rechte Äußerun­gen gefall­en sein sollen. Daniel H. hat­te das bestrit­ten. Ein weit­er­er Zeuge, Matthias H., der zur Gruppe um die bei­den Angeklagten gehörte bestätigte allerd­ings die Zeck­en-Rufe und ein ziel­gerichtetes Treten von Daniel H. Die Ex-Fre­undin von Daniel H. bestätigte, dass er „Scheiß Zeck­en“ gerufen habe und sagte weit­er aus, dass der Angriff von den bei­den Angeklagten aus­ging. Auf Nach­frage der Rich­terin bescheinigte Vic­ki W. den bei­den Angeklagten eine rechte Gesin­nung. Sowohl Staat­san­wältin als auch Rich­terin werteten die Äußerun­gen der Angeklagten als recht­sex­trem und sahen hier ein Motiv, Stef­fen D. zu schla­gen und zu treten. 

In ein­er zweit­en Anklage, die während dieses Prozess­es ver­han­delt wurde musste sich Daniel H. dafür ver­ant­worten, dass er sein­er Ex-Fre­undin im April 2008 auf offen­er Straße eine Backpfeife gegeben hat. Er recht­fer­tigte sich mit großen Belei­di­gun­gen wie zum Beispiel Huren­sohn, die Vic­ki W. ihm ent­ge­gengeschleud­ert hat. Seine Ex-Fre­undin bestritt die Belei­di­gun­gen, sagte, er habe sie geschla­gen, weil sie sich nicht mehr mit ihm tre­f­fen wollte. Staat­san­wältin und Rich­terin ließen keinen Zweifel daran, wem sie Glauben schenkten. 

Strafver­schär­fend wurde für Daniel H. gew­ertet, dass die Tat im Novem­ber bere­its einen Monat nach sein­er let­zten Verurteilung stat­tfand. Christo­pher B. war für das Gericht noch ein unbeschriebenes Blatt. Das wird sich geän­dert haben, wenn er in zwei Wochen vor das Jugend­schöf­fen­gericht in Pren­zlau treten wird, und sich wegen Haus­friedens­bruch und Sachbeschädi­gung zu Ver­ant­worten hat.

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Bundesluftwaffe gegen GenmaisgegnerInnen eingesetzt

Im Rah­men der beset­zungsak­tion auf dem Bom­bo­drom in der Kyritz-Rup­pin­er-Hei­de, fand am 20.7.2008 in Wild­berg (Nord­Bran­den­burg bei Neu­rup­pin) eine Demon­stra­tion gegen zwei Gen­ma­is­felder statt. Während der Zwis­chenkundge­bung an den Mais­feldern, kreiste ein Hub­schrauber über den DemonstrationsteilnehmerInnen. 

Jet­zt hat sich her­aus­gestellt, dass dieser Hub­schrauber von der Bun­deswehr war. Wie man auf zwei, bei Indy­media veröf­fentlicht­en, Foto gut sehen kann, ste­ht an der Seite LUFTWAFFE

http://de.indymedia.org/2008/07/222221.shtml

Ein erneuter Ver­stoß gegen das Ver­bot, Mil­itär im Inneren einzusetzen.

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Schnelle Festnahmen nach einem Tötungsdelikt

(gegenrede.info)Tem­plin (ipr) In ein­er ehe­ma­li­gen Fass­binderei am Tem­plin­er Müh­len­tor wurde gestern in den frühen Mor­gen­stun­den der 55-jährige Besitzer des Gebäudes und Gele­gen­heit­sar­beit­er Bernt K. tot aufge­fun­den. Wie die Neu­rup­pin­er Staat­san­waltschaft mit­teilte wies der Tote mas­sive Ver­let­zun­gen am Kopf auf, die nur durch großflächige stumpfe Gewal­tein­wirkung zu erk­lären waren. In Zusam­me­nar­beit zwis­chen Krim­i­nalpolizei und Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin kon­nten zwei Tatverdächtige ermit­telt wer­den, von denen ein­er noch in den gestri­gen Nach­mit­tagsstun­den, der andere in den Nacht­stun­den vor­läu­fig festgenom­men wurde. 

Mit­tler­weile hat der zuständi­ge Haftrichter gegen die der gemein­schaftlichen Tötung des 55-jähri­gen Bernd K. drin­gend Verdächti­gen in Pren­zlau heute Nach­mit­tag antrags­gemäß Haft­be­fehl — gegen den 18-jähri­gen Sven P. wegen Mordes, gegen den 21-jähri­gen Chris­t­ian W. wegen Totschlags — erlassen. Bei­de Beschuldigte sind der recht­en Szene zuzurech­nen und strafrechtlich bere­its in Erschei­n­ung getreten. 

Der 18-jährige wurde laut Stat­san­waltschaft zulet­zt im ver­gan­genen Monat wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung zu ein­er 6‑monatigen Jugend­strafe mit Strafaus­set­zung zur Bewährung verurteilt. Bere­its zuvor war er im Novem­ber let­zten Jahres in Pren­zlau in einem beschle­u­nigten Ver­fahren wegen des Ver­wen­dens von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen zu mehreren Wochen Jugen­dar­rest verurteilt wor­den. Der 21-jährige ist bere­its erhe­blich, unter anderem wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung und schw­er­er Brand­s­tiftung vor­be­lastet und hat in der Ver­gan­gen­heit bere­its Jugend­strafe ver­büßt. Derzeit ste­ht er nach Rest­strafe­naus­set­zung — seit Juni des let­zten Jahres — unter Bewährung. 

Die bei­den Beschuldigten, von denen ein­er seine Tat­beteili­gung eingeräumt und dies­bezüglich angegeben hat, dass die tödlichen Ver­let­zun­gen durch mas­sive Gewal­tein­wirkung auf das Opfer her­beige­führt wor­den seien, sind jeden­falls des gemein­schaftlichen Totschlags drin­gend verdächtig. Gegen bei­de wurde deshalb heute beim zuständi­gen Haftrichter Antrag auf Erlass von Haft­be­fehlen beantragt. Über das Motiv gibt es noch keine Hinweise.

Inforiot