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(Anti-)Rassismus

Afrika” durch einen Zoobesuch “nahebringen”?

Zoo Eberswalde

Auszug aus der Veranstaltungsbroschüre:

Genießen Sie afrikanis­ches Flair mit tem­pera­mentvoller Live-Musik und Tanz der Band Odjadike und Bal­let Zebo­la aus dem Kongo

(…)

Diese Ver­anstal­tung soll die Volks­gruppe der San, den „let­zten ersten Men­schen“, durch Hil­fe zur Selb­sthil­fe bei der san­ften Inte­gra­tion in unsere mod­erne Zeit unterstützen.

(…)

• Erleben Sie die Tiere haut­nah im beson­deren Ambi­ente
• Lassen Sie sich von einzi­gar­ti­gen Licht­ef­fek­ten faszinieren
• Ent­deck­en Sie nach­tak­tive Tiere im Zoo bei einem indi­vidu­ellen nächtlichen Zoo-Rundgang
• Ler­nen macht Spaß – Ange­bote der Zooschule für die Jüng­sten
• Erfreuen Sie sich an Infor­ma­tio­nen über Namib­ia und die San, die vom Ausster­ben bedro­ht­en let­zten ersten Men­schen
• Bewun­dern und erwer­ben Sie die Schnitzereien, Flechtar­beit­en und weit­eres Kun­sthandw­erk, das von ihnen geschaf­fen wurde.

Ganze Broschüre hier zum Download

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Zoo Berlin:

Aus­gerech­net als Teil der Jubiläum­srei­he „20 Jahre Unab­hängigkeit“ ver­anstal­tet die Deutsch-Namibis­che Gesellschaft in Koop­er­a­tion mit der ‘p.art.ners berlin-wind­hoek gGmbH’ und dem Zoo Berlin einen “Öffentlichen Namib­ia-Tag im Zoo für die ganze Familie”.

Auszug aus der Einladung:

Die p.art.ners berlin–windhoek gGmbH fördert das Engage­ment namibis­ch­er und deutsch­er Kün­stler, die sich in ihrer Arbeit mit dem Naturschutz in Namib­ia beschäfti­gen. Die Botschaft der Repub­lik Namib­ia unter­stützt die Ver­anstal­tung als Teil der Jubiläum­srei­he „20 Jahre Unab­hängigkeit“ und „ 10 Jahre Städtepart- ner­schaft Berlin-Windhoek“.

Der Berlin­er Zoo bietet als Gast­ge­ber an bei­den Tagen das ide­ale Umfeld zum Thema.

Im Zoorestau­rant ste­hen an diesem Woch­enende afrikanis­che Spezial­itäten auf dem Speiseplan.

Ganze Broschüre hier zum Download

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Zuvor hat­te auch der Zoo Krefeld “Afri­ka-Tage” ver­anstal­tet, dies jedoch bereut:
(Artikel: “Zoo-Auf­sicht­sratschef ver­ste­ht Afrikatag-Kri­tik”)

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HANDELN:

Man hätte meinen kön­nen, der Fall “African Vil­lage” in Aus­g­burg 2005 hätte sich in der Branche herumge­sprochen und zu einem Lern­prozess geführt. Damals gab es zahlre­iche inter­na­tionale (und deutsche) Proteste; die Ver­anstal­tung wurde den­noch durchge­führt, unter anderem mit dem Argu­ment “dass ja son­st auf Sportver­anstal­tun­gen auch keine ‘Far­bigen’ mehr zu sehen sein dürften” und man “den Zoo” für den “genau … richtige(n) Ort” halte, um “die Atmo­sphäre von Exotik zu ver­mit­teln” und den Ausgburger_innen “die Afrikanis­che Kul­tur” nahezubrin­gen. Auch damals wurde per­fide damit argu­men­tiert, dass der Erlös ja einem ‘guten Zweck™’ zugute kom­men werde. Als wäre das durch Ver­anstal­tun­gen in einem würdi­gen Rah­men, der struk­turell und inhaltlich nicht an die deutsche Geschichte gewaltvoller Völk­er­schauen anknüpft, nicht zu bewerkstelligen.

Im Fall Eber­swalde find­et sich dieselbe Kon­stel­la­tion (‘Afri­ka’ durch Zoobe­such ‘nahe­brin­gen’, als homogen kon­stru­ieren: ‘afrikanis­ches Essen’, dabei auch noch etwas Gutes tun: ‘Spenden’, exo­tisierende Spek­takel pater­nal­is­tisch als ‘afrikanis­che Inter­essen’ deuten), jedoch in ganz neuer ras­sis­tis­ch­er Qual­ität. Die ‘Volks­gruppe’, der durch den Erlös aus der Ver­anstal­tung in Eber­swalde finanziell ‘geholfen’ wer­den soll, wird in der Broschüre doch tat­säch­lich als Vorstufe von west­lichen Men­schen beze­ich­net und betra­chtet, sowie als inte­gra­tions­bedürftig. In der Ankündi­gung der Ver­anstal­tung wer­den afrikanis­che Men­schen und Kul­turen naht­los in die Betra­ch­tung von Tieren ein­gerei­ht.
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Wir wünschen uns in diesen beiden Fällen zahlreiche Proteste.

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Bitte schreiben Sie an die Zood­i­rek­tio­nen und an die ver­anstal­tenden Vere­ine und Organ­i­sa­tio­nen (gerne mit info@derbraunemob.de im cc), um zu erre­ichen, dass die Geschichts­blind­heit und die Veror­tung afrikanis­ch­er Men­schen und Kul­turen in Tier­parks endlich aufhört! Zeigen Sie, dass in Ihrem Namen so etwas nicht ver­anstal­tet wer­den darf.

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Kontakte:

(Es emp­fiehlt sich für solche Kor­re­spon­denz unbe­d­ingt der Zusatz: “Bitte beacht­en Sie, dass dieser Briefwech­sel von mir öffentlich geführt wird, und ich dieses Anschreiben wie auch Ihre eventuelle Antwort zu Zweck­en der Doku­men­ta­tion, Lehre und Aufk­lärung veröf­fentlichen werde.“)

Afri­ka-Tag” im Zoo Eberswalde:

Genießen Sie afrikanis­ches Flair mit tem­pera­mentvoller Live-Musik und Tanz der Band Odjadike und Bal­let Zebo­la aus dem Kon­go.
Diese Ver­anstal­tung soll die Volks­gruppe der San, den „let­zten ersten Men­schen“, durch Hil­fe zur Selb­sthil­fe bei der san­ften Inte­gra­tion in unsere mod­erne Zeit unterstützen.

Zoo Eber­swalde, Direk­tor: Bernd Hen­sch
Mail: zoo@eberswalde.de
Am Wasser­fall 1, 16225 Eber­swalde
Tele­fon: 0 33 34 – 2 27 33, Fax: 0 33 34 – 2 34 65

Mitver­anstal­ter Fre­un­deskreis “Gesund­heit für Ombili Berlin-Bran­den­burg e.V.”
Vor­sitzende: Dr. Frauke von Fersen; Mail: von.versen@t‑online.de
An der Wild­bahn 41, 16348 Wan­dlitz; Tel: 033397 – 70017

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Unter­stützung namibis­ch­er Naturschutzpro­jek­te” zum namibis­chen Unab­hängigkeit­sju­biläum (!) im Zoo Berlin:

Zool­o­gis­ch­er Garten Berlin AG, Bern­hard Blaszkiewitz (Zool­o­gis­ch­er Direk­tor)
Mail: info@zoo-berlin.de
Hard­en­berg­platz 8, 10787 Berlin, Tel. 030/25 40 10

Organ­isatoren: Deutsch-Namibis­che Gesellschaft e.V. (Ger­man-Namib­ian Soci­ety), e‑mail: buero@dngev.de
Sude­ten­land-Straße 18 37085 Göt­tin­gen, Tel.: 05 51/7076781

Unter­stützer: Botschaft der Repub­lik Namib­ia, e‑mail: konsular@namibia-botschaft.de
Reichsstr. 17, 14052 Berlin
Tel.: +49–30-254 095 0
Fax: +49–30-254 095 55

Mitorgan­isatoren: ‘p.art.ners berlin-wind­hoek gGmbH‘, e‑mail: info@berlin-windhoek.org
Runges­traße 22–24 (PF 192) 10179 Berlin, Tel. 030/692 08 30 20

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Hintergrundwissen und ‑Infos über den ‘Präzedenzfall’ “African Village” im Zoo Ausgburg:

- State­ment der Zood­i­rek­torin, Presse, inter­na­tionale und deutsche Briefe
— Ver­lei­hung und Begrün­dung unseres Neg­a­tiv Awards, der ‘Braunen Karte’
— Ankündi­gung der Ver­anstal­tung und Briefwech­sel des Zoo Augs­burg
— Protestschreiben der Ini­tia­tiv­en ISD, ADEFRA u.a.
uvm,

find­et sich alles HIER (Kurz­form) und HIER (aus­führlich­er).

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Antifaschismus

KMOB löst sich auf

INFORIOT Die “Kam­er­ad­schaft Märkisch Oder Barn­im” (KMOB) hat sich aufgelöst. Auf der (zwis­chen­zeitlich gelöscht­en) Inter­net­seite der Gruppe erschien am Sam­stagabend ein einziger neuer Beitrag. Darin erk­lärt die Gruppe, dass sie mit sofor­tiger Wirkung ihre Aktiv­itäten ein­stelle: “Mit Rück­sicht­nahme auf die per­sön­liche Frei­heit unser­er Mit­glieder und deren Fam­i­lien, musste dieser Entschluss gefällt werden.”

Hin­ter­grund dieses Schrittes ist die Polizeirazz­ia am Fre­itag, bei der über 20 Objek­te von KMOB-Mit­gliedern durch­sucht wor­den. Es sollte im Auf­trag des Bran­den­burg­er Innen­min­is­teri­ums Mate­r­i­al für ein Ver­bot der Gruppe gesam­melt wer­den. Die Erk­lärung der Selb­stau­flö­sung soll wohl den erwart­baren Ver­botsspruch verhindern.

Desweit­eren sei die für den 10. Juli geplante Demon­stra­tion der KMOB in Man­schnow (Küstriner Vor­land) abgemeldet wor­den, heißt es abschließend im KMOB-Schreiben.

Schon am Fre­itag, wenige Stun­den nach der Razz­ia, hat­ten die eng an die KMOB ange­bun­de­nen “Freien Nation­al­is­ten Uck­er­mark” (FNUM) ihre Auflö­sung bekan­nt gegeben. Die “Märkischen Aktionswochen” der KMOB sind für die Neon­aziszene in Nor­dost­bran­den­burg somit zu einem Desaster ger­at­en. Zwis­chen Ende Mai bis zum finalen Ter­min am 10. Juli woll­ten die Nazis bei fünf Demon­stra­tio­nen Präsenz zeigen und so ihre Struk­turen stärken. Das Bünd­nis “Bran­den­burg Naz­ifrei” ver­hin­derte fast alle dieser Demon­stra­tio­nen. Die recht­en Struk­turen der Region sind nun nicht nur nicht gestärkt, son­dern durch die Auflö­sun­gen von KMOB und FNUM deut­lich geschwächt worden.

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Antifaschismus

Schneller als gedacht – KMOB löst sich selber auf

Nach den gestri­gen Haus­durch­suchun­gen bei Mit­gliedern und Sym­pa­thisan­ten der Kam­er­ad­schaft Märkisch Oder Barn­im (KMOB) in Märkisch Oder­land, Barn­im, Oder-Spree und Frank­furt Oder, befürchteten die Aktivis­ten offen­bar ein Ver­bot ihrer Organ­i­sa­tion. In eini­gen Presse­bericht­en wurde dies angedeutet [siehe Infori­ot und Bran­den­burg Naz­ifrei]. Um dem Ver­bot zuvor zu kom­men, verkün­dete die KMOB heute ihre Auflö­sung. Ähn­lich agierte der Märkisch Heimatschutz (MHS) im Jahr 2006: Die Kam­er­ad­schaft hat­te sich auf Grund eines dro­hen­den Ver­bots selb­st für aufgelöst erklärt.

Im gle­ichen Atemzug verkün­dete die KMOB, das Ver­wen­den ihres Logos und ihre Klei­dung sei anderen unter­sagt. „Wer trotz dieser aus­drück­lichen War­nung zuwider han­delt, muss von uns als Spal­ter oder VS ange­se­hen wer­den, der unsere Bewe­gung weit­er schädi­gen will.“, mah­n­ten die Kam­er­aden in ihre Auflösungerklärung.

Für ihren Demon­stra­tions-Marathon, den sie am 10. Juli offiziell been­den woll­ten, bedeutet dies nun einen vorzeit­i­gen Abbruch. Sie kündigten an, die angemeldete Demon­stra­tion in Man­schnow abzumelden.

Unab­hängig eines realen Ver­bots hat­te sich die Kam­er­ad­schaft in den ver­gan­genen Wochen selb­st ins Abseits kat­a­pul­tiert. Von ihrem 7 angekündigten Demon­stra­tio­nen fand nur eine real statt. In Bernau, Eber­swalde und Straus­berg hat­te das Bünd­nis Bran­den­burg Naz­ifrei die Nazi­aufmärsche durch Block­aden ver­hin­dert. In Joachim­sthal und Biesen­thal sagte die KMOB frühzeit­ig ab, offen­bar völ­lig über­fordert. Auch in der Kam­er­ad­schaft­szene sinkt die Unter­stützung nach und nach. Man­gel­nde Organ­isierungs­fähigkeit, fehlende Inhalte und rein­er Aktion­is­mus hat­ten maßge­blich zum Scheit­ern ihrer Aktio­nen und der Kamer­schaft selb­st beigetragen.

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Antifaschismus

KMOB soll verboten werden

INFORIOT Die Neon­azi­gruppe “Kam­er­ad­schaft Märkisch Oder Barn­im” (KMOB) soll offen­bar ver­boten wer­den. Am Fre­itag wur­den laut Polizei 20 Räum­lichkeit­en von Mit­gliedern der Gruppe durch 130 BeamtIn­nen durch­sucht. Die KMOB soll juris­tisch ein Vere­in sein, der ver­fas­sungs­feindliche Ziele habe. Die Durch­suchung soll dafür Beweise liefern und so einen Ver­botsspruch vor­bere­it­en. Es wur­den Pro­pa­gan­da­ma­te­r­i­al, Trans­par­ente und Klei­dung der KMOB, sage und schreibe 337 Waf­fen sowie eine Kasse beschlagnahmt.

Die “Freien Nation­al­is­ten Uck­er­mark”, die der KMOB nahe ste­hen, haben sich laut einem Bericht auf gegenrede.info im Zuge der Durch­suchun­gen noch am Fre­itag für aufgelöst erklärt.

Ob und wann das KMOB-Ver­bot aus­ge­sprochen wird, ist derzeit noch unklar. Eben­falls unbekan­nt ist,was aus der Demon­stra­tion in Man­schnow (Küstriner Vor­land) wird, die die KMOB für den 10. Juli schon vor Monat­en angekündigt hat. Das Bünd­nis “Bran­den­burg Naz­ifrei” hat für diesen Ter­min Protes­tak­tio­nen angekündigt. Schon vier andere KMOB-Demos waren in den let­zten Wochen durch das Bünd­nis mit Protesten begleit­et und größ­ten­teils ver­hin­dert worden. 

 

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus jüdisches Leben & Antisemitismus

NPD-Kundgebung in Finsterwalde massiv gestört

- Ver­anstal­tung der NPD viel klein­er als angenom­men
- mehrere Ver­let­zte, 5 Fes­t­nah­men und mas­sives Polizeiaufge­bot
- Det­o­na­tio­nen und Rauch­schwaden nach Ankun­ft des Zuges aus Cot­tbus
- Polizei stürmt Kinder­straße und Ver­let­zt friedliche Demon­stran­ten
- Eier, Obst und Flaschen­würfe gegen die unge­woll­ten Gäste aus Cot­tbus, Forst, Guben und Fürstenwalde

In der Annahme es würde sich um eine angemeldete Demon­stra­tion han­deln sam­melten sich gut 100 Leute vor dem Fin­ster­walder Bahn­hof um die Nazis schon am Tre­ff­punkt gegen 9:30 Uhr fest zu set­zen. Schon kurz nach dem ein­fahren des Zuges aus Cot­tbus wurde es Tur­bu­lent. So kon­nte Men­sch kurze zeit später 2 heftige Det­o­na­tio­nen und auf­steigende Rauch­schwaden bei den Bah­n­gleisen wahrnehmen. Dabei soll es wohl 2 Ver­let­zte gegeben haben. Somit verzögerte sich ihr Tre­ff um einige Minuten. Vor dem Bahn­hof wur­den nun die vorhan­de­nen Gegen­demon­stran­ten von einem mas­sivem Polizeiaufge­bot abge­drängt und kurzzeit­ig abgeriegelt. Da es zu dem Zeit­punkt nur eine Hand­voll, max.10–15 NPDler waren, mussten diese ihren geschützten Weg bis zum Mark­t­platz auf dem Fußweg zurück­le­gen. Dort angekom­men began­nen sie gegen 10 Uhr ihre Laut­sprech­er am Fahrzeug zu mon­tieren und ihre Fäh­nchen auszurollen.

Während dessen fand ein Kinder und Bürg­er­fest unter dem Mot­to Fin­ster­walde zeigt Gesicht — für Demokratie und Tol­er­anz am sel­ben Ort statt. Aufgerufen hat­ten die Stadtver­wal­tung, der Bürg­er­meis­ter (CDU), Parteien und viele regionale Vere­ine. Beab­sichtigt war der NPD jeglichen Platz zu entziehen um das stat­tfind­en dieser Ver­anstal­tung zu ver­hin­dern. Was lei­der nicht geschah. Als die Abriegelung am Bahn­hof gelock­ert wurde bewegten sich Gegen­demon­stran­ten zügig Rich­tung Markt wo sie ein zweites mal Höhe Leipziger Straße Berlin­er Straße gestoppt wur­den. Nach kurzem Aufen­thalt kon­nten sich die Leute jedoch weit­er Rich­tung Markt begeben. Allein auf dieser Strecke waren die Polizeiein­heit­en über­aus pro­vokant. Am Mark­t­platz angekom­men wurde nun eine Per­son ohne ersichtlichen Grund von einem ver­mummten und behelmten Polizis­ten gezielt auf den Kehlkopf geschla­gen. Daraufhin wurde die Her­aus­gabe sein­er Dien­st­num­mer oder ver­gle­ich­barem gefordert. Sowohl dieser, aber auch der Grup­pen­führer weigerten sich dieses zu tun, unter­malt von weit­eren Pro­voka­tio­nen und Belei­di­gun­gen. Dieser Beamte wurde mehrmals Doku­men­tiert so das ein­er Strafanzeige nichts im weg ste­hen dürfte. Weit­er auf dem Mark­t­platz wurde nun ein größer­er Schutzring für die nicht gewoll­ten Gäste errichtet. Mit­tler­weile wuchs die Anzahl der Gegen­demon­stran­ten rund um die Sper­rung um etwa 200 an. Nun baute sich Span­nung auf und wieder waren gezielte ver­bale Pro­voka­tio­nen seit­ens der Polizei auszu­machen. Kurz darauf ver­sucht­en mehrere GenossIn­nen die Absper­run­gen der Ord­nungskräfte wieder­holt zu durch­brechen. Eine daneben ste­hende ältere Frau, die mit erhobe­nen Armen Friedlichkeit sig­nal­isierte wurde daraufhin mit einem Teleskop­schlag­stock von einem Polizeibeamten bru­tal attack­iert. Anschließend entwick­elte sich ein Handge­menge zwis­chen Demon­stran­ten und Polizei. Durch den Schlagab­tausch wurde einem Beamten der Ton­fa entwen­det. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, so dass eine ver­mummte Polizeiein­heit die Protestieren­den stürmte, um dann mit einem Festgenomme­nen sich wieder hin­ter die dop­pelte Polizeibar­riere zurück zu ziehen. Daraufhin äußerte eine anwe­sende Ärztin ihren Unmut über die aggres­sive und bru­tale Vorge­hensweise der Polizeikräfte. Es fol­gte der Ein­satz von Pfef­fer­spray der viele friedliche Demon­stran­ten und die Ärztin ver­let­zen. Mit­tler­weile trafen unge­fähr 10 weit­ere braune Kam­er­aden ein. Waren jedoch ernüchtert darüber das sich kein einziger von ihren Fin­ster­walder Fre­un­den blick­en ließ. Während­dessen stürmten die polizeilichen Sicher­heit­skräfte das Fest der Demokratie, während sie sich durch die Demon­stran­ten in Rich­tung Kinder­spiel­straße bewegten. Dadurch wur­den einige friedliche Demon­stran­ten, aber auch Kle­in­stkinder über­ran­nt und in Mitlei­den­schaft gezo­gen. Fes­t­nah­men erfol­gten dabei nicht. Jedoch eine Straße weit­er kam es dann zu ein­er bru­tal­en Fes­t­nahme. Der nun­mehr auf dem Boden liegende Gefes­selte wurde nun mehrmals von einem Polizeibeamten mit dem Stiefel ins Gesicht getreten. Dieser kam sich wohl sehr unbeobachtet vor, so dass er nicht merk­te dass ihn ein älter­er Anwohn­er video­gra­phierte. Nach nicht ganz 2 Stun­den und mehreren Flaschen, Eier und Obst­wür­fen began­nen die sichtlich deprim­ierten und mut­losen 27 braunen Kam­er­aden langsam gegen 11:45Uhr ihre Sachen zu pack­en und brachen ihre Kundge­bung eine Stunde früher als geplant ab. Nun wurde seit­ens der Sicher­heit­skräfte der rei­bungslose Rück­zug der unge­woll­ten Gäste gewährleis­tet so das Gegen­demon­stran­ten nur mit gewis­sem abstand nach­set­zen kon­nten. Am Bahn­hof kamen dann noch ein paar Leute auf die sportliche Idee die Nazis bei ihrer Heim­reise zu helfen. Lei­der beka­men das die Beamten ziem­lich zügig mit so dass die betr­e­f­fend­en schnell aus dem Bahn­hof­s­ge­bäude ent­fer­nt und der Ein­gang abgeriegelt wurde.

Laut Ermit­tlungsauss­chuss wur­den im gesamten Ver­lauf der Ver­anstal­tung 5 Per­so­n­en vor­läu­fig in Gewahrsam genom­men. 3 Men­schen wird das her­beiführen ein­er Sprengstof­f­ex­plo­sion, Gefährliche Kör­per­ver­let­zung sowie gefährlichen Ein­griff in den Bah­n­verkehr zur Last gelegt. Bei 2 weit­eren Per­so­n­en beste­ht der Ver­dacht des Wider­standes gegen Vollstreckungsbeamte.

Die NPD Lausitz führt seit 2 Jahren zunehmend mehr Ver­anstal­tun­gen in dem Kreis Elbe-Elster und somit auch in Fin­ster­walde durch.
Zu der ver­muteten Demon­stra­tion nach 19 Jahren ist es nicht gekom­men. Lediglich zu ein­er Kundge­bung die eine Stunde früher abge­brochen wurde.
An der ver­späteten Kundge­bung der NPD nah­men ca. 30 Neo-Nazis aus ver­schiede­nen Regio­nen Süd­bran­den­burgs teil. Fin­ster­walder Nazis wur­den wed­er in der nähe noch am Ort des Geschehens gesichtet. Der vorzeit­ige Abbruch kann sicher­lich als Erfolg gew­ertet wer­den, jedoch ist es gescheit­ert die Nazis schon am Bahn­hof festzuset­zen. Für die Mobil­isierungszeit von 4 Tagen aber doch eine gute Leis­tung einige Leute auf die Beine bekom­men zu haben.

Weit­ere Ver­weise aus der bürg­er­lichen Presse:

http://www.lr-online.de/regionen/finsterwalde/Sprengkoerper-explodiert-bei-NPD-Demo-in-Finsterwalde;art1057,2951085

http://www.morgenpost.de/berlin/polizeibericht/article1333168/Sprengkoerper-und-Festnahmen-bei-NPD-Kundgebung.html

http://www.rbb-online.de/nachrichten/politik/2010_06/ausschreitungen_bei.html

http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/regioline_nt/berlinbrandenburg_nt/article8193366/Sprengkoerper-und-Festnahmen-bei-NPD-Kundgebung.html

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(Anti-)Rassismus jüdisches Leben & Antisemitismus Law & Order

Haftstrafen nach Überfall in Premnitz

Mit einem Schuld­spruch endete heute der Prozess gegen die drei Prem­nitzer (Neo)nazis Alexan­der Michael Kneschke, Kevin Torsten Bergn­er und Peer Son­ntag vor dem Amts­gericht Rathenow.

In der Bewe­is­führung wurde den Angeklagten nachgewiesen in der Nacht zum 25. Okto­ber 2009 einen Punk nach ein­er zunächst ver­balen Auseinan­der­set­zung in ein­er Diskothek im bran­den­bur­gis­chen Prem­nitz (Land­kreis Havel­land) tätlich ange­grif­f­en und ver­let­zt zu haben. Das Opfer erlitt dabei unter anderem Frak­turen im Kopf- und Fußbereich.

Während der Ver­hand­lung bestrit­ten die Angeklagten die ihn ange­lasteten Straftat­en. Der von ihnen bestellte Vertei­di­ger dif­famierte das Opfer und unter­stellte dem Gericht (erfol­g­los) das dies „kein rechtlich­es Ver­fahren“ sei.

Der Punk und eine weit­ere Zeu­g­in überzeugten dage­gen durch die wahrheits­gemäße Wieder­gabe des Tat­geschehens und die glaub­würdi­ge Iden­ti­fika­tion der Täter.

Und die sind in Prem­nitz und darüber hin­aus keine Unbekannten.

Der 21 Jährige Zeitar­beit­er Alexan­der Michael Kneschke gehört seit spätestens 2005 dem (neo)nazistischen Milieu in Prem­nitz an, beken­nt sich zu den so genan­nten „Nationalen Sozial­is­ten Prem­nitz“ und unter­stützt Aktio­nen und Ver­anstal­tun­gen des NPD Kreisver­band Hav­el-Nuthe. Daneben fiel er in der Ver­gan­gen­heit auch durch die Beteili­gung an gewalt­täti­gen Über­grif­f­en, so am ver­sucht­en Bran­dan­schlag auf den Prem­nitzr Jugend­club im Jahr 2005, auf. Hier­für wurde er am 18. April 2007 wegen Verabre­dung zum Mord in Tatein­heit mit schw­er­er Brand­s­tiftung zu ein­er Frei­heitsstrafe von einem Jahr und acht Monat­en, aus­ge­set­zt zur Bewährung, verurteilt. Zu dem gilt als erwiesen das Kneschke der Drahtzieher hin­ter der zur Zeit inak­tiv­en so genan­nten „Red­watch“- Inter­net­seite steckt, bei der zahlre­iche „Antifaschis­ten“, darunter auch das aktuelle Opfer, mit Namen und Foto abge­bildet waren und denen dort, mehr oder weniger indi­rekt, mit Gewalt gedro­ht wurde.

Der 32 Jährige arbeit­slose Arbeit­slose Kevin Torsten Bergn­er ist seit Anfang der 1990er Jahren im (neo)nazistischen Milieu in Prem­nitz ver­ankert und gehörte, bis zu deren Ver­bot im April 2005, der so genan­nten Kam­er­ad­schaft „Hauptvolk“ an, mit deren weit­eren Mitglieder_innen er gemein­sam u.a. am (Neo)naziaufmarsch am 13. Feb­ru­ar 2005 in Dres­den teil­nahm. Haupt­säch­lich fällt er aber durch Roheits­de­lik­te auf, die zu zahlre­ichen Verurteilun­gen in den 1990er und Anfang der 2000er Jahre führten. Am 29. März 1999 wurde Bergn­er beispiel­sweise wegen eines bru­tal­en Über­falls auf einen Tre­ff­punkt jugendlich­er Punks am 30. Jan­u­ar 1998 recht­skräftig verurteilt.

Der 24 Jährige Sol­dat Peer Son­ntag bestritt auf der Anklage­bank Mit­glied des vom Gericht als „rechts“ beze­ich­neten (neo)nazistischen Milieus zu sein. Von ihm existieren jedoch fotografis­chen Auf­nah­men, die ihn als Teil­nehmer ein­er NPD Ver­anstal­tung am 16. Juni 2007 in Rathenow zeigen. Zu dem zeugte ein Heck­aufk­le­ber seines Pkw mit der Blut unter­legten Auf­schrift „No Go Area Zone Sup­port­er“ ein­deutig zu welchem Milieu er sich zuge­hörig fühlt.

Das Gericht hat­te nach der Bewe­is­führung und der erwiese­nen Schuldigkeit der Angeklagten nur noch die Urteile zu fällen.

Alexan­der Michael Kneschke wurde, auch in Anbe­tra­cht sein­er zahlre­ichen Vorstrafen, zu ein­er Frei­heitsstrafe zu einein­halb Jahren ohne Bewährung verurteilt.

Kevin Torsten Bergn­er wurde zu ein­er Frei­heitsstrafe von zwölf Monat­en, aus­ge­set­zt zu zwei Jahren auf Bewährung, verurteilt, weil in seinem Bun­deszen­tral­reg­is­ter­auszug nur eine Verurteilung wegen Belei­di­gung aus dem let­zten Jahr ver­merkt war. Selb­st das Gericht war über diese selt­same Ver­ringerung der Vorstrafen ihres noch gut bekan­nten „Kun­den“ aus den 1990er Jahren sehr ver­wun­dert, beließ es jedoch bei der Bewährungsstrafe.

Peer Son­ntag wurde zu ein­er Frei­heitsstrafe von neun Monat­en, aus­ge­set­zt zu zwei Jahren auf Bewährung, verurteilt.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Links zum The­ma:
http://www.opferperspektive.de/Home/1006.html
http://de.indymedia.org/2009/10/264537.shtml
SPAMVERMEIDUNG.antifa_westhavelland@yahoo.de   http://westhavelland.wordpress.com

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Antifaschismus

Neonazis attackieren Parteibüros

Zwölf Attack­en ereigneten sich 2008, 18 ein Jahr später. 2010 wur­den bis­lang elf Angriffe gezählt.

Der jüng­ste Anschlag erfol­gte am 4. Juni 2010 in Pritzwalk – dort wur­den die Scheiben der Gebi­ets­geschäftsstelle der Partei einge­wor­fen. Drei Wochen später bek­lebten unbekan­nte Täter sämtliche Fen­ster der Geschäftsstelle in Jüter­bog mit recht­en Parolen.

Wie in Pritzwalk han­delt es sich zumeist um einge­wor­fene Fen­ster­scheiben. Die Täter hin­ter­lassen aber auch Hak­enkreuze oder wer­fen Farbbeu­tel. Fast immer ereignen sich die Angriffe in der Nacht. In allen gezählten Fällen gehen die Betrof­fe­nen von ein­er extremen recht­en Moti­va­tion aus. Die Kreis­geschäftsstelle der Partei Die Linke in Königs Wuster­hausen ste­ht offen­bar beson­ders mas­siv im Fokus mil­i­tan­ter Rechter. Dort gab es seit März 2009 ins­ge­samt sieben Angriffe.

Aus Kapaz­itäts­grün­den erfol­gte eine Anfrage nur bei den 35 Parteibüros der Linken im Land. Es ist jedoch davon auszuge­hen, dass nicht nur Ein­rich­tun­gen der Linken von recht­en Anschlä­gen betrof­fen sind. Das zeigt ein Vor­fall vom 22. Sep­tem­ber 2009. Ein 24-Jähriger beschimpfte und belei­digte damals Mitar­beit­er der SPD-Geschäftsstelle in Eber­swalde, ran­dalierte im Büro und zeigte anschließend den Hit­ler­gruß. Bere­its im Dezem­ber 2005 war­fen Neon­azis im Büro der SPD-Land­tagsab­ge­ord­neten Mar­ti­na Münch die Fen­ster­scheiben ein. Zu dem Anschlag bekan­nte sich ein »NS-Aktions­bünd­nis Cottbus«.

Anlass für die Ad-hoc-Recherche ist die anges­pan­nte Sit­u­a­tion in Meck­len­burg-Vor­pom­mern. Dort wur­den im April auf ein­er NPD-nahen Inter­net­seite die Adressen der Büros aller demokratis­ch­er Parteien veröf­fentlicht. Seit der Pub­lika­tion der Adressen wur­den 17 der gelis­teten Parteibüros ange­grif­f­en. Das ARD-Mag­a­zin Report Mainz berichtete Anfang Juni darüber. Die ARD-Recherchen ergaben eine Zahl von 95 Anschlä­gen seit 2009 im gesamten Bundesgebiet.

Siehe auch Neon­azis attack­ieren Büros von Abgeordneten

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Prozess nach rassistischer Gewalttat in Potsdam

Der junge Mann soll am 17. Juni 2009 im Stadt­teil Schlaatz auf offen­er Straße einen Asyl­be­wer­ber mit den Worten »Scheiß-Afrikan­er« und »Nig­ger« belei­digt und mehrmals geschla­gen haben.

Der aus Nige­ria stam­mende Betrof­fene hat bis heute unter den Fol­gen des Angriffs zu leiden.

Prozesster­min Don­ner­stag, 1. Juli 2010, 13:30 Uhr, Amts­gericht Pots­dam, Jus­tizzen­trum, Saal 24

Infor­ma­tio­nen Christoph Schulze
Tele­fon 0151 59100086

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Arbeit & Soziales

Kulturfrühstück in Innenstadt

Am ver­gan­genen Son­ntag haben Bewohner­In­nen und Sym­pa­thisan­ten des Wohn­pro­jek­tes Tornow­strasse (Pots­dam-Her­mannswerder) ein Kul­turfrüh­stück auf dem Pots­damer Luisen­platz ange­boten. Damit woll­ten sie der Öffentlichkeit auf ihr dro­hen­des Aus hinweisen.

Das Wohn­pro­jekt beste­ht nun schon seit mehr als 10 Jahren auf der Insel Her­mannswerder. Dort im Grü­nen gibt es eine Gemein­schaftswohn­baracke mit Gemein­schaft­sräu­men und san­itären Anla­gen und auf dem Gelände einen Bauwa­gen­platz. In dem gesamten Wohn­pro­jekt leben 13 Erwach­sene und 8 Kinder. Vor Ort wird unter anderem seit ger­aumer Zeit ein­mal im Monat ein Kul­turfrüh­stück ange­boten, eben ein gemein­sames Früh­stück­en mit Kul­tur­pro­gramm, und außer­dem gibt es dort die Möglichkeit Kanus für preiswertes Geld auszulei­hen. Getra­gen wird das Wohn­pro­jekt von zwei Vere­inen. Seit mit­tler­weile zwei Jahren gibt es nun mit der Stadt Pots­dam Auseinan­der­set­zun­gen um das Are­al und das Wohn­pro­jekt. Laut dem Flächen­nutzungs­plan ist das Gelände als Grün­fläche einge­tra­gen, eine Nutzung als Wohn­fläche also nicht vertret­bar. Beson­ders die Wagen­burg ist der Pots­damer Stadtver­wal­tung ein Dorn im Auge. So wurde von Seit­en der Stadt eine Besei­t­i­gungsanord­nung an die Bewohner­In­nen ver­sandt. Dage­gen sind diese nun mit ein­er Klage vorge­gan­gen, was zumin­d­est erst ein­mal Zeit mit sich bringt. Doch bis Sep­tem­ber 2012 muss nun eine Lösung gefun­den wer­den, denn zu diesem Zeit­punkt soll die Nutzung durch Ver­mi­etung auslaufen.

Auf dem Luisen­platz fungierte die Lade­fläche eines LKW als Bühne für Pro­gramm und Infor­ma­tio­nen zum aktuellen Stand. Von einem großen Verpfle­gungszelt kon­nten sich die ver­schiede­nen Anwe­senden, darunter auch zahlre­iche Touris­ten, gegen eine Spende mit aller­lei veg­a­nen und veg­e­tarischen Sachen verkösti­gen. Sport­geräte wur­den bere­it gestellt und/oder men­sch kon­nte auf den zahlre­ichen Sitz­gar­ni­turen Platz nehmen. Auch der Pots­damer Umson­st­laden aus dem Wohn­pro­jekt der Char­lot­ten­strasse war präsent. Auf eini­gen Infotafeln kon­nten sich inter­essierte Men­schen über das Haus­pro­jekt und die alter­na­tive Szene Pots­dams informieren. Neben­bei spielte eine Lie­der­ma­cherin auf der impro­visierten Bühne. Die Öffentlichkeit war sichtlich ange­tan von der Szener­ie. Bleibt nur zu hof­fen, dass die Tornow­strasse erhal­ten bleibt und sich die Szene kämpferisch an deren Seite stellt.

Autonome und selb­st­bes­timmte Räume erkämpfen! 

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Premnitzer Neonazis wegen brutalem Überfall vor Gericht

Den zum Teil ein­schlägig vorbe­straften Neon­azis wirft die Staat­san­waltschaft gefährliche Kör­per­ver­let­zung vor. Sie sollen in der Nacht zum 25. Okto­ber 2009 in Prem­nitz (Havel­land) einen Punk aus ein­er Gruppe her­aus bru­tal zusam­mengeschla­gen haben.

Am Tattag besuchte der Punk mit zwei Fre­un­den eine Dis­co. Schon in der Diskothek war er von dem Angeklagten Peer S. wegen sein­er poli­tis­chen Ein­stel­lung in Diskus­sio­nen ver­wick­elt und immer wieder kör­per­lich ange­gan­gen wor­den. Die Sit­u­a­tion dro­hte vor dem Lokal zu eskalieren. Um weit­eren Auseinan­der­set­zun­gen zu ent­ge­hen, ver­lies der Betrof­fene mit seinen Fre­un­den den Ort des Geschehens. In unmit­tel­barere Nähe der Diskothek wurde er jedoch von ein­er ver­mummten Per­son zu Boden geris­sen. Hinzuk­om­mende Angreifer trat­en und schlu­gen auf ihn ein. Der Punk ver­let­zte sich bei dem Über­fall schw­er und musste mit ein­er eingeschla­ge­nen Nase, gebroch­en­em Fuß und Hämatomen im Kranken­haus behan­delt wer­den. Seine Beglei­t­erIn­nen wur­den bei dem Angriff leicht verletzt.

Laut Ermit­tlun­gen der Staat­san­waltschaft griff der Haup­tangeklagte Alexan­der K. den Punk als Erster an und schlug bru­tal auf ihn ein. Alexan­der K. ist kein Unbekan­nter in der regionalen recht­en Szene. Bere­its 2007 wurde er vom Landgericht Pots­dam wegen Verabre­dung zum Mord in Tatein­heit mit schw­er­er Brand­s­tiftung verurteilt. Mit anderen Recht­en hat­te er einen Über­fall auf den Prem­nitzer Jugend­klub geplant. Hier tre­f­fen sich vor allem alter­na­tive Jugendliche. Die Neon­azis woll­ten den Klub mit Molo­tow­cock­tails angreifen und die BesucherIn­nen ver­prügeln. Weit­er Verurteilun­gen wegen Ver­stoß gegen das Waf­fenge­setz, Kör­per­ver­let­zung und Bedro­hung fol­gten. Derzeit ste­ht Alexan­der K. unter Bewährung. Die hier ver­han­delte Tat wurde nur einen Monat nach sein­er let­zten Verurteilung verübt.

Laut Infor­ma­tio­nen der Antifa soll Alexan­der K. Mit­glied der Prem­nitzer Kam­er­ad­schaftsszene sein und die NPD aktiv unter­stützten. Zudem soll er die erst kür­zlich abgeschal­tete regionale Anti-Antifa-Seite betrieben haben. Auf der Inter­net­seite waren Infor­ma­tio­nen über ver­meintliche Linke und AntifaschistIn­nen samt Porträt­fo­tos, Namen und Wohnan­schrift zusammengetragen.

Auch der Mitangeklagte Kevin B. wurde bere­it mehrfach wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung verurteilt. Seine Opfer sind vorzugsweise Punks. Zulet­zt im April 2009 soll er einen Punk in einen örtlichen Super­markt ver­fol­gt und dann geschla­gen haben.

Prozesster­min 30. Juni, 10 Uhr, Amts­gericht Rathenow, Saal 1, Raum 2.13

Infor­ma­tio­nen Judith Porath
Tele­fon 0151 59100082

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