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Antifaschismus

NPD-Landeschef droht Demokraten mit “Nürnberg 2.0?

Die mil­i­tante Nazi­gruppe „Nationale Wider­stand Berlin“ strebt nach Bran­den­burg. Dort baut sie neue Struk­turen auf und gewin­nt Einfluss.

Diese selb­ster­nan­nten Volksvertreter […] kön­nen zurecht als Volksver­räter beze­ich­net wer­den […] nach ihrem Stasi 2.0 und ihrem Ver­sailles 2.0 wird ihr Nürn­berg 2.0 kom­men, dann richt­en wir über sie und wer­den gerechte Strafen über diese Volksver­räter sprechen lassen.“ Die Dro­hung stammt aus ein­er Rede vom Berlin­er NPD-Lan­desvor­sitzen­den, Sebas­t­ian Schmidtke, auf einem Auf­marsch  am ver­gan­genen Sam­stag in Pots­dam. Dass Schmidtke in Bran­den­burg bei Szene-Ver­anstal­tun­gen spricht und sie zum Teil anmeldet, ist offen­bar Teil ein­er neuen Strate­gie. Wie Schmidtke zieht es auch das Net­zw­erk „Nationaler Wider­stand Berlin“ („NW-Berlin“), ver­stärkt in das Berlin­er Umland.

Anfang 2012 über­nahm Schmidtke den Vor­sitz der Berlin­er NPD. Zuvor war er bere­its Chef der Jun­gen Nation­aldemokrat­en (JN) in Berlin und saß daher schon im Vor­stand der Lan­despartei. Ange­fan­gen hat­te er in Bran­den­burg bei Kle­in­st­grup­pen und Kam­er­ad­schaften, er stammt aus Straus­berg bei Berlin. Sein Name taucht auf ver­schiede­nen Aufk­le­bern, darunter Aufk­le­ber des „NW-Berlin“, als Ver­ant­wortlich­er auf. Seit eini­gen Jahren fungiert er als Bindeglied zwis­chen Partei und Autonomen Nation­al­is­ten. Er war und ist Anmelder zahlre­ich­er Kundge­bun­gen und Aufmärsche.

Schmidtkes Net­zw­erk “NW-Berlin” baut derzeit seine Struk­turen in Berlin weit­er aus. Zum Zweck der Anmi­etung von Räu­men grün­de­ten mehrere Neon­azis um Schmidtkes NPD-Stel­lvertreter Sebas­t­ian Thom einen Tarn­vere­in. Resul­tat ist das Naz­izen­trum „L58“ in der Licht­en­berg­er Lück­straße als ein Ort für Tre­f­fen und dem Vor­bere­it­en von Aktio­nen. Ein zweit­er Struk­tur­ort des „NW-Berlin“ und seinen Sym­pa­ti­san­ten ist die Brück­en­straße in Niederschöneweide.

Neben der über­re­gion­al bekan­nten Neon­azikneipe „Zum Henker“ befind­et sich dort auch das „Hex­o­gen“, ein „Fachgeschäft für Sicher­heits­be­darf, Mil­i­taria, Out­door, Camp­ing und Street­ware“. Inhab­er ist Sebas­t­ian Schmidtke. Neben rechter Klei­dung wer­den dort auch Schlagstöcke, Pfef­fer­spray und Mess­er verkauft. Der Ver­mi­eter strebte zwar eine Räu­mung gegen Schmidtke an, ver­lor aber vor Gericht. Das Landgericht Berlin befand, einem Gewer­be­treiben­den könne nicht allein deshalb gekündigt wer­den, weil dieser vor Ver­tragsab­schluss nicht erwäh­nt hat, dass er Waren verkauft, die rechts-affines Pub­likum anzieht.

Neon­azis haben die Möglichkeit im „Hex­o­gen“ zu arbeit­en. In Woh­nun­gen in der Nähe befind­en sich recht­sex­treme Wohnge­mein­schaften, so dass ger­ade in der Brück­en­straße eine Neon­azi­par­al­lel­welt aus Kneipen, Geschäften und Woh­nun­gen entsteht.

Inzwis­chen ist bekan­nt gewor­den, dass Schmidtke den Onlin­ev­er­sand „On The Steets“ über­nom­men hat. Ursprünglich gehörte der Szeneladen dem Spreegeschwad­er-Sängers Alexan­der Gast in Hen­nigs­dorf (Oberhavel/ Bran­den­burg), 2011 machte er aus finanziellen Grün­den dicht. Ob Schmidtke auch die Rechte an Gasts Plat­ten­la­bel „Panzer­bär Records“ erhal­ten hat, ist derzeit unbekan­nt. Doch kann sich­er davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass er durch die Über­nahme des Onlin­ev­er­sandes weit­er­hin auf wirtschaftliche Sta­bil­ität und Unab­hängigkeit für die rechte Szene setzt.

Das Engage­ment bei „On The Streets“ ist nicht ungewöhn­lich. Seit Anfang 2012 sind sowohl das Label „NW-Berlin“ als auch Schmidtke ver­stärkt in Bran­den­burg zu sehen und zu lesen. In ver­schiede­nen Orten des Land­kreis­es Oder-Spree (Storkow, Beeskow, Fürsten­walde) kam es zu Sprühereien, die mit „NW-Berlin“ unterze­ich­net wur­den. Gezielt wur­den, wie auch in Berlin, ver­meintliche linke Ein­rich­tun­gen attack­iert und linke Jugendliche bedro­ht. Zwar kann man davon aus­ge­hen, dass der „NW-Berlin“ nicht der Urhe­ber ist, aber er ist offen­bar Vor­bild für Bran­den­burg­er Neonazis.

Der „NW-Berlin“ zeigt sich aber auch selb­st in Bran­den­burg aktion­is­tisch. Mit­glieder des „NW-Berlin“ nah­men nicht nur an zahlre­ichen Demon­stra­tio­nen teil. Dieses Net­zw­erk steckt offen­bar auch hin­ter einem Fack­el­marsch am 28. Juni in Hen­nigs­dorf (Ober­hav­el). Anlass war der 99.Geburtstag des früheren SS-Mannes und verurteil­ten NS-Kriegsver­brech­ers Erich Priebke, der in Rom unter Hausar­rest ste­ht. Zeit­gle­ich wurde in ein­er lokalen Zeitung eine Geburt­stagsanzeige für Priebke geschal­tet. Die Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin tappt noch im Dunkeln, trotz Beloh­nung von 1000 Euro gibt es bis­lang keine Hin­weise auf die Organ­isatoren der Aktion.

Die Anzeige im Lokalblatt zum Geburt­stag Priebkes bezahlte ein Neon­azi aus Vel­ten. Dieser plante auch ein „nationales Fußball­turnier“ am 1. Sep­tem­ber im sel­ben Ort. Als ihm der örtliche Rug­byvere­in die Platznutzung unter­sagte, meldete Schmidtke ohne Rück­sprache mit der NPD Bran­den­burg eine Kundge­bung an. Die Mobil­isierung lief über die JN, aus deren Führung auch der Ver­samm­lungsleit­er und Red­ner Sebas­t­ian Richter kam. Richter gehörte jahre­lang der örtlichen JN Oranien­burg an und meldete für sie Kundge­bun­gen an. Mehrere Mit­glieder der JN sind eng mit Mit­gliedern des „NW-Berlin“ verbunden.

An der Demon­stra­tion selb­st nah­men neben JN- und NPD-Mit­gliedern aus Bran­den­burg entsprechend viele Neon­azis teil, welche dem „NW-Berlin“ zugerech­net wer­den – ins­ge­samt 80 Per­so­n­en. Einen Tag später lan­de­ten rechte Flug­blät­ter in Vel­tener Haushal­ten, The­ma war erneut das Fußball­turnier. Der Ver­ant­wortliche im Sinne des Presserecht­es war erneut Schmidtke, allerd­ings ohne Hin­weis zu irgen­dein­er Organisation.

Das Net­zw­erk „NW-Berlin“ zeigt sich also inzwis­chen auch aggres­siv und aktiv in Bran­den­burg. Gle­ichzeit­ig bauen sie ihre Struk­turen, wie Geschäfte und Vere­inslokale in Berlin aus. Diese Struk­tur wirkt wie ein Spiegel­bild des vor kurzem ver­bote­nen „Nationalen Wider­stand Dort­mund“. Die Berlin­er Sicher­heits­be­hör­den sehen sich aber bis­lang außer Stande rechtliche Schritte, etwa ein Ver­botsver­fahren, einzuleiten.

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Antifaschismus

[Forst] Stellungnahme zum LR-Artikel ““Firma 18” aus Waldstraße ausgezogen”

Kurz nach­dem der Aufruf zur Antifaschis­tis­chen Demon­stra­tion „Kein Heim­spiel für Nazis“ für den 06. Okto­ber in Forst veröf­fentlicht wurde, erschien am 19.09. ein Artikel in der Lausitzer Rund­schau zum Auszug der „Fir­ma 18“ aus den Räum­lichkeit­en in der Wald­straße. Der Vor­bere­itungskreis sieht diese Entwick­lung als einen Teil-Erfolg an, hält jedoch nach wie vor an der Demon­stra­tion fest.

Die Recht­san­wälte des Eigen­tümers teil­ten der LR mit, dass die Räume der „Fir­ma 18“ überwacht wer­den und eine neue Schließan­lage instal­liert wurde. Neben­bei wird geschaut das es dort „keine Aktio­nen mehr gibt“. 

Nach Recherchen des Vor­bere­itungskreis­es gibt es jedoch noch immer keine klare Abgren­zung des „SV Lausitz Forst“ zum Neon­azi-Per­so­n­enkreis der „Fir­ma 18“. Diese wäre auch schw­er nachvol­lziehbar wenn Neon­azis sich inner­halb dieser Kreise unter dem Deck­man­tel der „Fankul­tur“ engagieren und auch dadurch die „Baracke“ erst zur Ver­fü­gung gestellt bekom­men haben. Obwohl es zu jedem Zeit­punkt sicht­bar war, welche Sym­bole und Schriftzüge inner­halb der Räume ange­bracht waren, erfol­gte lange keine Reak­tion des Ver­mi­eters oder der Besuch­er — nur Schweigen oder Zus­tim­mung. Nicht frei­willig, son­dern erst unter öffentlichem Druck kam die Diskus­sion in Gang und der „Auszug“ zustande. 

Die Per­so­n­en­gruppe der „Fir­ma 18“ beste­ht weit­er­hin. Ein Umzug in andere Räum­lichkeit­en ist noch immer möglich und die Gefahr rechter Gewalt beste­ht fort. Auch zwei NPD-Abge­ord­nete des Land­kreis­es Spree-Neiße treiben nach­wievor ihr Unwe­sen. Wir wer­den am 06. Okto­ber in Forst auf die Straße gehen und uns nicht auf Teil-Erfol­gen ausruhen!

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Antifaschismus

Kein Heimspiel für Nazis

Seit zwei Jahren betreiben Neon­azis in Forst einen pri­vat­en „Jugendtr­e­ff“, den sie sel­ber „Fir­ma 18“ nen­nen. Die abgeschot­tete Baracke in der Wald­straße dient als Rück­zugsraum und rechter Ver­anstal­tung­sort. Die direk­te Nach­barschaft zum Fußballplatz des SV Lausitz bietet die Möglichkeit sich immer wieder neuen Nach­wuchs her­anzuziehen und unter dem Deck­man­tel der Fankul­tur die Wut über die sozialen Ver­hält­nisse auf Men­schen mit ander­er Nation­al­ität, Haut­farbe, Geschlecht oder Reli­gion zu über­tra­gen. Rechte Pöbeleien und Gewalt­tat­en bei Fußball­spie­len wur­den in der Ver­gan­gen­heit immer wieder herun­terge­spielt und Kri­tik von außen abge­blockt, dadurch ist eine Schutz­zone für Neon­azis ent­standen, die jet­zt ver­suchen ihren Ein­fluss auf die ganze Stadt auszubreiten.

 

Viele in Forst haben sich in der Ver­gan­gen­heit auf dem Ruf aus­geruht, die „linke Hochburg“ in der Region zu sein, doch auch hier existiert ein sat­ter Nährbo­den für neon­azis­tis­che Ide­olo­gie. Im Ver­botsver­fahren gegen das Neon­azi-Net­zw­erk „Spreelichter“ kam es auch bei einem Mit­glied der „Fir­ma 18“ zu ein­er Haus­durch­suchung. Ras­sis­mus, Anti­semitismus, Sozialchau­vin­is­mus etc. sind jedoch nicht nur das Prob­lem einiger ver­meintlich „extremer“ Per­so­n­en am Rand, die Ver­strick­ung der Geheim­di­en­ste mit dem NSU und Sar­razins „The­sen“ zeigen wie tief dieses Gedankengut in der Gesellschaft ver­ankert ist.

 

Lip­pen­beken­nt­nisse eine „bunte Stadt“ zu sein, alte Geschicht­en vom „Roten Forst“ und auch die „alter­na­tive“ Forster Sub­kul­tur ver­hin­dern nicht, dass sich Neon­azis wieder bre­it machen und zunehmend Angsträume für Men­schen entste­hen, die nicht ins rechte Welt­bild passen. Es ist an der Zeit Wider­stand zu leis­ten und dem eige­nen Ruf gerecht zu werden.

 

Ein Zusam­men­schluss ver­schieden­er Grup­pen und Einzelper­so­n­en ruft deshalb am 6. Okto­ber 2012 zu ein­er antifaschis­tis­chen Demon­stra­tion in Forst auf. Die Nazi-Baracke „Fir­ma 18“ muss dicht gemacht wer­den! Kein Heim­spiel für Nazis – in Forst und überall!

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(Anti-)Rassismus

Kontinenzexperten wollen Sarrazin

Brandenburg/Havel — Berlins früher­er Finanzse­n­a­tor und Ex-Bun­des­bankvor­stand Thi­lo Sar­razin soll am 1. Okto­ber in Brandenburg/Havel sprechen. Ein­ge­laden wurde der umstrit­tene Poli­tik­er und Buchau­tor vom Vere­in Kun­st­genuss ohne NOT. Der Vere­in unter­stützt Ver­anstal­tun­gen des Kon­ti­nenzzen­trums Bran­den­burg, ein­er Ein­rich­tung des Städtis­chen Klinikums.

Nach Angaben des Kon­ti­nenzzen­trums wird Sar­razin ab 19 Uhr sein aktuelles Buch “Europa braucht den Euro nicht. Wie uns poli­tis­ches Wun­schdenken in die Krise geführt hat.” im Bran­den­burg­er The­ater vorstellen und mit Inten­dant Chris­t­ian Kneisel disku­tieren. Sar­razin ist für seine polemis­chen The­sen und ras­sis­tis­che Grund­hal­tung bekan­nt. So mut­maßt er in seinem Buch, die Forderung nach Eurobonds sei Ergeb­nis eines von Shoa und Weltkrieg gespeis­ten Schuld­kom­plex­es der Deutschen.

Zulet­zt machte das SPD-Mit­glied durch eine Nieder­lage im Rechtsstre­it mit der taz von sich reden. Die Berlin­er Tagezeitung schrieb in ein­er Glosse zu Sar­razin, er werde “inzwis­chen von Jour­nal­is­ten benutzt wie eine alte Hure, die zwar bil­lig ist, aber für ihre Zwecke immer noch ganz brauch­bar, wenn man sie auch etwas aufhüb­schen muss”. Sar­razin sah diese Aus­sage als unzuläs­sige Schmähkri­tik. Das Ober­lan­des­gericht Frank­furt am Main fol­gte dieser Auf­fas­sung nicht und wies einen Antrag auf Unter­las­sung zurück.

Als Reak­tion auf den Sar­razin-Besuch laden die Bran­den­burg­er Antifa [BAF] und Linksju­gend [’sol­id] am 1. Okto­ber um 19 Uhr zum Vor­trag “Linke Argu­mente gegen rechte Het­ze: Thi­lo Sar­razins Ras­sis­mus und die Krise” ins Baikonur, im Haus der Offiziere ein. Als Ref­er­entin wird Mar­wa Al-Rad­wany vom Net­zw­erk gegen antimus­lim­is­chen Ras­sis­mus und Islam­feindlichkeit erwartet. Die Ver­anstal­tung ist Teil der Antifaschis­tis­chen Aktionswochen in Brandenburg.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

FCV-Hooligans greifen Hoffest des Utopia e.V. an

In der Nacht vom Sam­stag, den 01.09., auf Son­ntag den 02.09., grif­f­en 5–6 Neon­azis das Hoffest des Utopia e.V.1 in der Berlin­er Straße 24 in Frank­furt (Oder) an. Die Angreifer wer­den teil­weise der Anhänger­schaft der recht­en FCV-Hooli­gans zuge­ord­net. Grund genug, mal wieder einen genaueren Blick auf die jüng­sten Entwick­lun­gen der organ­isierten Naziszene in Frank­furt (Oder) und Umge­bung zu werfen.

Nach­dem es monate­lang ruhig um die rechte Anhänger­schaft des 1.FC Frank­furt Eintracht/Viktoria[2] gewor­den war, ver­sucht­en sie nun am ersten Sep­tem­ber-Woch­enende gezielt Gäste des jährlich stat­tfind­en­den Hoffestes des linksalter­na­tiv­en Vere­ins Utopia e.V. anzu­greifen. Gegen 3 Uhr nachts erschienen 5–6 schwarz gek­lei­dete und ver­mummte Per­so­n­en vor dem Hin­ter­hof der Berlin­er Straße 24. Sie riefen rechte Parolen und war­fen mehrere Flaschen in die Rich­tung der Konzertbesucher*innen. Ver­let­zt wurde nie­mand. Von Erfolg gekrönt war die Aktion der Neon­azis sicher­lich nicht. Denn wie die Polizei berichtete3, wur­den kurze Zeit später fünf Män­ner im Alter von 16 – 30 Jahren in der Nähe des Tatortes aufge­grif­f­en, die als die Angreifer gel­ten. Gegen sie wird jet­zt wegen des Ver­dachts der ver­sucht­en gefährlichen Kör­per­ver­let­zung ermittelt.

Seit 2009 war nur noch wenig von den recht­en Umtrieben der Hooli­gans zu hören. Einige standen mit einem Bein im Knast und andere hat­ten auf­grund ihrer recht­en Aktiv­itäten Prob­leme mit ihrem Arbeit­ge­ber. Auch die Berichter­stat­tung der Recherchegruppe hat­te eine großen Anteil daran. Eine aus­führliche Doku­men­ta­tion der ver­gan­genen Aktiv­itäten der FCV-Hooli­gans kann den bere­its erschienen recherche out­puts4 ent­nom­men werden.

Doch Ende ver­gan­genen Jahres macht­en die FCV-Hools wieder von sich reden. Am 11. Novem­ber, beim Pokalspiel zwis­chen dem SV Babels­berg 03 und dem FC Vik­to­ria Frank­furt, riefen sie mehrfach anti­semi­tis­che und antizigan­is­tis­che Parolen5 in Rich­tung der als antifaschis­tisch gel­tenden Gäste­fans. Mit dabei waren auch angereiste Neon­azis aus Cot­tbus und Berlin, die der Anhänger­schaft von FC Energie und dem 1. FC Union zuzurech­nen sind. Knapp einen Monat später, am 27. Dezem­ber, grif­f­en sie die mit­gereiste Anhänger­schaft und die Mannschaft von Ten­nis Borus­sia Berlin bei einem Hal­len­turnier in Frank­furt (Oder) mit Flaschen und Steinen an6. Das (nicht-)Verhalten der Polizei und des örtlichen Sicher­heits­di­en­stes markierte den zweit­en Skan­dal an diesem Tag.

Weit­er­hin wer­den Kon­tak­te zu befre­un­de­ten, recht­en Fan­grup­pierun­gen ander­er Mannschaften gepflegt. Zum einen steigt die Präsenz der recht­en Hooli­gan­grup­pierung „Crimark“. Diese ste­ht dem 1.FC Union Berlin nahe und macht keinen Hehl aus ihrer neon­azis­tis­chen Gesin­nung7. „Crimark“ fungiert zudem als Sam­mel­beck­en recht­sof­fen­er Hooli­gans in Bran­den­burg. Desweit­eren gibt es schon lange gute Kon­tak­te zwis­chen Frank­furter und Cot­tbuser Hooli­gans. Die seit 1999 existierende Ultra-Grup­pierung „Infer­no Cot­tbus“ ste­ht eben­so für ihre neon­azis­tis­che Gesin­nung in der Öffentlichkeit. Ende Juli organ­isierten sie ein „Som­mer­turnier“, an dem auch ca. 15 FCV-Hools teil­nah­men. Die Lausitzer Rund­schau berichtete erst vor kurzem über die recht­en Umtriebe der Cot­tbusser Hooli­gan-Grup­pierung.8

Und was machen eigentlich die „Autonomen Nation­al­is­ten“? Am 1. Sep­tem­ber protestierten Neon­azis in Velten/Oberhavel gegen das Ver­bot eines von JN’lern organ­isierten Fuss­ball­turniers.9 Mit dabei waren auch zwei Anhänger der „AN-OS“, jedoch nicht aus dem Raum Frank­furt (Oder) – Eisen­hüt­ten­stadt, son­dern es han­delte sich dabei um Tim Wendt und einen weit­eren Neon­azi aus dem Raum Erkner/Schöneiche. Am let­zten Woch­enende ver­suchte die NPD erfol­g­los gegen den Euro zu demon­stri­eren.10 Waren son­st Anhänger*innen der „AN-OS“ bei nahezu jed­er NPD-Demon­stra­tio­nen in ganz Bran­den­burg präsent, blieben sie der Lan­deshaupt­stadt kom­plett fern. Lediglich vier nicht als „AN´s“ organ­isierte Frank­furter Neon­azis, u. a. Mario Schreiber und Eric Hempel kamen. Was ist los mit den son­st so reise­freudi­gen „AN´s“? Der Eisen­hüt­ten­städter Michael Meißn­er, der im März diesen Jahres seinen Ausstieg11 ver­laut­baren ließ, musste sich mit­tler­weile zwei Mal wegen ver­schieden­er Delik­te vor Gericht ver­ant­worten. Weil er im März 2011 bei ein­er NPD-Demon­stra­tion in Teterow ein Kam­er­ateam des NDR angriff, wurde er ein Jahr später zu ein­er Geld­strafe von 450 € verurteilt12. Des weit­eren musste der gel­ernte Met­all­bauer sich Mitte Juni diesen Jahres wegen dem Sprühen von „AN-OS“-Parolen ver­ant­worten. Dies­mal wurde er zu drei Monat­en Bewährung verurteilt. In bei­den Ver­hand­lun­gen beteuerte er, aus der Gruppe aus­gestiegen zu sein und erhoffte sich so ein milderes Straf­maß. Einen weit­eren „Ausstiegs­grund“ offen­barte er bei der Anhörung im Juli. Auf Druck sein­er Fre­undin hab er sich von seinen Eisen­hüt­ten­städter Kam­er­aden Mar­tin Schlechte, Dan­ny Zink, Jef­frey Win­dolf und Ramon Wellem­sen ver­ab­schiedet. Der eigentliche Aus­lös­er für seinen Rückzieher lässt sich jedoch wahrschein­lich­er darauf zurück­führen, dass Meißn­er seine Arbeit als Gerüst­bauer bei ein­er Tochter­fir­ma von Arcelor­Mit­tal, dem größten Arbeit­ge­ber der Region, ver­lor. Die Recherchegruppe machte Meißner’s Arbeit­ge­ber auf seine recht­en Umtriebe aufmerk­sam und dieser zog dann die Kon­se­quen­zen aus den außer­be­trieblichen Aktiv­itäten seines Mitarbeiters.

 

Zwar sind mit dem Ausstieg der Führungs­fig­ur Michael Meißn­er auch Sprühereien und Stick­er der „AN-OS“ aus dem Stadt­bild von Frank­furt, Eisen­hüt­ten­stadt und Umge­bung ver­schwun­den, doch die Inter­ne­tadresse der Gruppe ist weit­er­hin auf Meißner’s Namen angemeldet, Inhalte aber nicht mehr abruf­bar. Auf Demon­stra­tio­nen ließ sich der Eisen­hüt­ten­städter jedoch nicht mehr blick­en. Allein der Frank­furter Robert Krause tritt noch regelmäßig auf Neon­aziver­anstal­tun­gen in Erschei­n­ung. So nahm der 18-Jährige am 31.03. in Brandenburg/Havel13 und am 02. Juni in Ham­burg an Demon­stra­tio­nen teil und trat am 04. August bei NPD-Infos­tän­den in Eisen­hüt­ten­stadt und Frank­furt (Oder) in Erschei­n­ung14. Mit­tler­weile soll er jedoch über einen Wegzug Rich­tung Witt­stock nach­denken. Dor­thin pflegt er gute Kon­tak­te zu den Nazis der „Freien Kräfte Ost“. Und was macht Marten Erlebach? Er scheint sich von den AN-OS zurück­ge­zo­gen zu haben, da er schon seit Jan­u­ar nicht mehr auf Naziver­anstal­tun­gen in Erschei­n­ung getreten ist. Ein Blick auf sein Face­book-Pro­fil ver­mit­telt eher den Ein­druck, er hätte wieder zu sein­er recht­en Hooli­gan Lebenswelt zurück­ge­fun­den. So favorisiert er unter anderem den „FC Vor­wärts Frank­furt (Oder)“, „Infer­no Cot­tbus 99“ sowie ein­schlägige Ultra-Mag­a­zine und Bekleidungsmarken.

Es bleibt abzuwarten, ob wirk­lich eine Reor­gan­isierung der Frank­furter Nazi- bzw. Hooli­gan­szene bevorste­ht. Auf­schluss darüber kön­nte eine mögliche Teil­nahme lokaler Nazis an der geplanten NPD-Demon­stra­tion am 10. Novem­ber in Frank­furt (Oder) geben. Das lokale Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ kündigte bere­its an, den Auf­marsch zu block­ieren.15

 

1 https://inforiot.de/artikel/utopia-ev-begeht-14-geburtstag
2 Der Frank­furter FC Vik­to­ria, Heimat der recht­en FCV-Hooli­gans, fusion­ierte im Juli diesen Jahres mit dem MSV Ein­tra­cht Frank­furt und heißt nun 1.FC Frank­furt Eintracht/Viktoria
3 http://www.internetwache.brandenburg.de/sixcms/detail.php?id=11189756
4 http://recherchegruppe.wordpress.com/recherche-output/
5 http://recherchegruppe.wordpress.com/2011/11/18/es-hat-sich-nichts-geandert-landespokalspiel-sv-babelsberg-03-vs-ffc-viktoria/
6 http://www.lila-kanal.de/journal/?p=2785
7 http://arpu.blogsport.eu/2012/05/30/gewaltromantik-trifft-auf-neonazidenken-crimark-neonazi-hools-in-rot-weis/#more-380
8 http://www.lr-online.de/nachrichten/Tagesthemen-Verantwortung-bis-zum-Stadionzaun;art1065,3922390
9 http://antifagruppeoranienburg.blogsport.de/2012/09/02/ofenstadt-velten-wehrt-sich-gegen-neonazis
10 https://inforiot.de/artikel/kleeblatt-gerupft
11 http://recherchegruppe.wordpress.com/2012/03/09/an-os-nun-ohne-michael-meisner/
12 http://endstation-rechts.de/index.php?option=com_k2&view=item&id=7046:angriff&Itemid=410&tmpl=component&print=1
13 http://afn.blogsport.de/2012/04/12/brandenburg-an-der-havel-und-der-npd-aufmarsch‑2/
14 http://recherchegruppe.wordpress.com/2012/08/05/npd-oderland-hetzt-weiter-gegen-polen-infotour-in-frankfurt-oder-massiv-gestort/
15 http://kein-ort-fuer-nazis.de/de/node/93

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Kleeblatt gerupft

INFORIOT Am Sam­stag (15. Sep­tem­ber) wollte die NPD in Pots­dam auf­marschieren. Mobil­isiert hat­te der Kreisver­band Hav­el-Nuthe. Die Demon­stra­tion unter dem Mot­to “Wir arbeit­en — Brüs­sel kassiert. Raus aus dem Euro” sollte den Höhep­unkt der “Aktion Klee­blatt”, einem bish­er mit mäßigem Erfolg ver­laufend­en Demon­stra­tions­marathons der märkischen Neon­azi­partei, bilden.

Nur rund 80 NPD-Anhänger, davon etwa die Hälfte aus Berlin, ver­sam­melten sich am Pots­damer Haupt­bahn­hof. Damit blieb die Partei weit hin­ter den eige­nen Ankündi­gun­gen zurück. 200 Teil­nehmer waren bei der Ver­samm­lungs­be­hörde angemeldet gewesen.

Wie bere­its in Frank­furt (Oder) gelang es den Neon­azis nicht, die angekündigte Route durchzuset­zen. Die Demon­stra­tion kon­nte den Start­punkt nicht ein­mal ver­lassen, nicht einen einzi­gen Meter kon­nten die Recht­en laufen. Mehrere tausend Men­schen block­ierten die möglichen Auf­marschrouten ent­lang der Lan­gen Brücke, in der Friedrich-Engels-Straße und in der Heinrich-Mann-Allee.

Zu den Block­aden hat­ten das antifaschis­tis­che Bünd­nis “They shall not pass” und der städtis­che Zusam­men­schluss “Pots­dam naz­ifrei” aufgerufen. Der SV Babels­berg 03 und die Aktion­s­ge­mein­schaft Babels­berg riefen zu ein­er weit­eren Demon­stra­tion auf, die in Babels­berg startete und die Block­aden in der Innen­stadt ver­stärk­te. Bere­its am Vor­abend hat­ten 150 Antifaschist_innen gegen den Nazi­auf­marsch in Pots­dam protestiert.

Nürn­berg 2.0”

Während die Neon­azis verge­blich auf den Start ihrer Demon­stra­tion warteten, hiel­ten die NPD-Funk­tionäre Udo Voigt und Seb­s­t­ian Schmidtke Reden. Bei­de beklagten sich über die andauern­den Ver­bots- und Gerichtsver­fahren mit der die rechte Szene momen­tan in Deutsch­land kon­fron­tiert ist.

Schmidtke beze­ich­nete die aktuelle EU-Finanzpoli­tik als einen “Wirtschaft­skrieg gegen die Deutschen” und zog einen Ver­gle­ich mit dem Ver­trag von Ver­saille. Der Berlin­er NPD-Chef dro­hte, dass dem Kampf gegen den Neon­azis­mus eine Abrech­nung der Recht­sradikalen mit der Gesellschaft fol­gen werde — so krude der Ver­gle­ich auch sein mag — ein “Nürn­berg 2.0”.

Wir haben es fast durchgestanden”

Der NPD bot sich am Sam­stag kaum Gele­gen­heit, Stim­mung unter ihren angereis­ten Anhänger_innen zu machen. Eine Bühne für die Neon­azi­partei bot der Pots­damer Bahn­hofsvor­platz kaum. Obwohl die Blockierer_innen mehrmals durch die Polizei zum Ver­lassen der Lan­gen Brücke aufge­fordert wur­den, wur­den die Ver­samm­lun­gen nicht ange­grif­f­en und geräumt. NPDler Ron­ny Zasowk fasste es präg­nant zusam­men, als er kurz vor Ende der NPD-Ver­anstal­tung verkün­dete: “Wir haben es fast durchgestanden.”

Auch in der vierten Auflage der bish­er glück­losen “Aktion Klee­blatt”, gelang es der NPD nicht, ihre neon­azis­tis­che Pro­pa­gan­da auf Bran­den­burgs Straßen zu tra­gen. Die Partei kündigte erneut an, ihre Demon­stra­tionsof­fen­sive am 10. Novem­ber in Frank­furt (Oder) abschließen zu wollen.

Nach­dem sie  bere­its am 24. März diesen Jahres an Block­aden in der Oder­stadt scheit­erten, ruft das bre­ite antifaschis­tis­che Bünd­nis “Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)” dazu auf, den geplanten Neon­azi­auf­marsch erneut zu stop­pen und die Demon­stra­tionsof­fen­sive der NPD endgültig zum Desaster zu machen.

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Nazikonzert am 15.09.2012 im Barnim

Für den kom­menden Sam­stagabend, den 15. Sep­tem­ber, kündigt Robert Geb­hardt, ehe­ma­liger Kad­er der Kam­er­ad­schaft Märkisch Oder Barn­im (KMOB) und möcht­gern Führer des KMOB-Nach­fol­gers Fre­un­deskreis Nord­bran­den­burg, einen Lieder­abend an. Tre­ff­punkt sei der Bahn­hof Eber­swalde (Barn­im).

 

Nieder­gang…

Auf Face­book kündigt Geb­hardt einen Lieder­abend unter dem Mot­to „Nieder­gang und Wieder­aufer­ste­hung“ an. Es soll der sech­ste dieser Art sein und gle­ichzeit­ig als Jahres­feier gel­ten, schreibt er selb­st. Um welchen Jahrestag es sich dabei han­delt, bleibt unklar. Seine Grup­pierung „Kam­er­ad­schaft Märkisch Oder Barn­im“ löste sich 2010 nach drei Jahren aus Angst vor einem staatlichen Ver­bot auf. Der Nach­fol­ger “Fre­un­deskreis Nord­bran­den­burg” scheint eben­so wie die KMOB von organ­isatorisch­er Schwäche und dem selb­stver­schulde­ten Nieder­gang gekennze­ich­net zu sein. Auch die Unter­stützung der NPD bei ein­er Demon­stra­tion im März diesen Jahres in Frank­furt Oder, kon­nte darüber nicht hin­weg helfen. Der Auf­marsch scheit­erte am bre­it­en antifaschis­tis­chen Gegen­protest. Seit dieser Nieder­lage wurde nicht ein­mal mehr die Inter­net­seite des “Fre­un­deskreis” aktu­al­isiert. Geb­hardt scheint ein­fach kein Glück mit seinen Demon­stra­tio­nen zu haben — sowohl in Frank­furt Oder als auch anderen Städten wur­den seine Aufmärsche ver­hin­dert. Im Jahr 2010 kon­nte eine ganze Auf­marschserie der KMOB be- und ver­hin­dert werden.

 

Ver­anstal­tung­sort as usual?

Ein Ver­anstal­tung­sort wird für die Feier nicht angegeben. Stattdessen wird ein Vor­ab­tr­e­ff­punkt um 19 Uhr am Bahn­hof Eber­swalde angekündigt. Aus der Ver­gan­gen­heit ist zu ver­muten, dass es sich beim Ver­anstal­tung­sort um das Gelände des ehe­ma­li­gen DVU Vor­stand Klaus Mann aus Finow­furt (Schorfhei­de) han­delt. Sein Gelände liegt etwa 20 km vom Eber­swalder Bahn­hof ent­fer­nt, und ist seit vie­len Jahr Anlauf­punkt für die Recht­srock­szene der Region. Geb­hardt ken­nt das Gelände, so half er doch bere­its beim NPD Som­mer­fest bei der Organ­i­sa­tion aus und kar­rte Musik­er vom Bahn­hof Eber­swalde zum Gelände in Finow­furt. Feste wie das DVU- bzw. später NPD- Som­mer­fest find­en dort jährlich statt. Auch der soge­nan­nte „Preußen­tag“ der Bran­den­burg­er NPD, in diesem Jahr am 06. Okto­ber, ist ein fes­ter Event auf dem Gelände der Fam­i­lie Mann. Die Geheimniskrämerei im Vor­feld der „Großevents“ wirkt über­zo­gen, ver­fügt doch die Szene um kaum weit­ere Möglichkeit­en Ver­anstal­tun­gen durchzuführen.

 

Vorher Nazi­auf­marsch in Potsdam 

Ab Sam­stag­mit­tag will die NPD in Pots­dam demon­stri­eren. Ob sich Aktivis­ten aus dem Nor­dosten dort zeigen wer­den, bleibt abzuwarten. Und auch umgekehrt, wer­den wohl wenige Kam­er­aden der NPD den Weg zu Geb­hardt find­en. War und ist die Zusam­me­nar­beit zwis­chen Partei und Freien Kräften zwar stark durch Prag­ma­tismus geprägt, so haben doch viele Aktivis­ten der NPD keine hohe Mei­n­ung von Geb­hardt — zu sehr belächel­ten sie seinen Über­mut im Jahr 2010.

 

Da über­licher­weise aus dem Ort Finow­furt kein Gegen­protest, abge­se­hen von einem Schild an der Auto­bah­nauf­fahrt, zu erwarten ist, wird die Feier ohne Störung ver­laufen kön­nen. Es sei denn die Kamerad_innen benehmen sich daneben und die Polizei schre­it­et ein. Das ist eben die Zivilge­sellschaft im Barnim.

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Für unsern Kiez: Babelsberg bleibt nazifrei

Pots­dam — Ein bre­ites Bünd­nis der Pots­damerin­nen und Pots­damer wird am Sonnabend gegen den geplanten NPD-Auf­marsch protestieren. Babels­berg 03 und die Aktion­s­ge­mein­schaft der Babels­berg­er Gewer­be­treiben­den beteili­gen sich mit ein­er Demon­stra­tion durch unseren Kiez an den Protestver­anstal­tun­gen gegen die NPD. Wir wollen mit unser­er Demon­stra­tion ver­hin­dern, dass die NPD und ihre neo­faschis­tis­chen Gesin­nungsgenossen ihr men­schen­ver­ach­t­en­des Gedankengut in unserem Stadt­teil ver­bre­it­en kön­nen. Weit­er­hin wollen wir zeigen, dass in Pots­dam, Babels­berg und aller Welt kein Platz für die plat­ten, nation­al­is­tis­chen Parolen der NPD ist, die let­ztlich darauf abzie­len, ras­sis­tis­che, anti­semi­tis­che oder islam­feindliche Vorurteile zu bedi­enen und Min­der­heit­en auszugrenzen.

Tre­ff­punkt zum Umzug in Babels­berg ist ab 10.30 Uhr in der Rudolf-Bre­itscheid-Straße zwis­chen Alt Nowawes und Glas­meis­ter­straße. Babels­berg 03 und die AG Babels­berg wün­schen einen friedlichen, fröh­lichen und kreativ­en Demon­stra­tionszug. Das Polizeiprä­sid­i­um hat den Aufzug unter dem Mot­to “Babels­berg bleibt naz­ifrei” genehmigt.

Infor­ma­tio­nen zu den Ver­anstal­tun­gen gegen den NPD-Auf­marsch in Pots­dam gibt es unter: https://inforiot.de/artikel/alle-wichtigen-infos-zum-15-september-potsdam

Da sich der Zeit­punkt für das Tre­f­fen der NPD um eine Stunde nach vorne ver­schoben hat, bit­ten wir alle Teilnehmer_innen unser­er Demo pünk­tlich oder wenn möglich etwas früher zu erscheinen! Start ist am Sonnabend, 15.09.2012, um 10.30 Uhr auf der Grün­fläche in der Rudolf-Bre­itscheid-Straße / Ecke Glasmeisterstraße. 

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Alle wichtigen Infos zum 15. September in Potsdam

Vor­abend­de­mo am 14. September 

Haupt­bahn­hof Pots­dam Nord­seite (Kau­fland Park­platz)
Auf­tak­tkundge­bung ab 18 Uhr | Start 19 Uhr

Wir rufen hier­mit alle Antifaschist_innen auf, an der Vor­abend­de­mo am Fre­itag, den 14. Sep­tem­ber teilzunehmen. Einen Tag vor dem Nazi­auf­marsch wollen wir die Gele­gen­heit nutzen, eigene Inhalte zu vermitteln.

EA-Num­mer
0331 95 10 714 und 01573 622 12 52

Anreise­tr­e­ff­punk­te 14. Sep­tem­ber
S‑Bahn S7 nach Pots­dam | 17.44 Uhr Ost­bahn­hof Gleis 10 | 17.52 Uhr Bahn­hof Friedrich­straße | 18.01 Uhr Bahn­hof Zool­o­gis­ch­er Garten | Ankun­ft 18.35 Uhr in Potsdam

 

Neon­azide­mo ver­hin­dern am 15. September

Anreiseempfehlung für nicht-Pots­damer_in­nen ist die Gegenkundge­bung des Bünd­niss­es (Karte: I7), bitte um 10 Uhr vor Ort sein! Wir leis­ten zivilen Unge­hor­sam gegen den Nazi­auf­marsch. Von uns geht dabei keine Eskala­tion aus. Wir sind sol­i­darisch mit allen, die mit uns das Ziel teilen, den Nazi­auf­marsch zu verhindern.

Anreise­tr­e­ff­punk­te 15. September

S‑Bahn S7 nach Pots­dam | 9.24 Uhr Ost­bahn­hof Gleis 10 | 9.32 Uhr Bahn­hof Friedrich­straße | 9.41 Uhr Bahn­hof Zool­o­gis­ch­er Garten | Ankun­ft 10.15 Uhr in Potsdam

EA-Num­mer
0331 95 10 714 und 01573 622 12 52

Infotele­fon
01577 30 90 239

Tick­er
demoticker.org

Als Rück­zug­sort für Ver­let­zte und Betrof­fene von Repres­sion und Gewalt ste­ht den ganzen Tag über das Gelände des “Frei­land” zur Ver­fü­gung. Dort gibt es auch Getränke so wie VoKü, und Sanitäter_innen.

Gebt Acht aufeinan­der! Wichtig zur Bewäl­ti­gung von emo­tionalem Stress ist ein unter­stützen­des Umfeld.

Infor­ma­tio­nen zum Ver­hal­ten auf Demon­stra­tio­nen
Tipps im Umgang mit Repres­sion­sor­ga­nen
Zum Umgang mit trau­ma­tisieren­den Fol­gen von Polizeigewalt

 

They shall not pass”-Afterdemo-Party im Spartacus

Unsere Freund_innen vom Spar­ta­cus haben am 15. Sep­tem­ber eine Par­ty organ­isiert. Nach hof­fentlich erfol­gre­ich­er Ver­hin­derung der Neon­azide­mo ist ab 19:00 Uhr der Spar­ta­cus für euch geöffnet. Es gibt VoKü und Musik.

Es wird ordentlich PunkRock auf die Ohren und später dann vom schön­sten 70er Soul­sound bis zum grot­tig­sten 80/90er Trash auf die Hüften geben.

Gehack­tes (crust NB)
Ver­wahlost (d‑punk NB)
Pub­lic Agony (hard­core NB)

Djanes

Usche Kus­zlovs­ki
Kalli Krawal­li

Spar­ta­cus Friedrich Engelsstr. 22 14473 Pots­dam alle weit­eren Infos zum Spar­ta­cus unter freiland-potsdam.de

 

+++ Für aktuelle Infor­ma­tio­nen http://theyshallnotpass.blogsport.eu +++

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Radikal, dezentral, phänomenal – Neonaziaufmarsch verhindern!

Pots­dam — Am 15.09.2012 wird ein Auf­marsch der NPD in Pots­dam stat­tfind­en. Dies ist der erste offizielle Neon­azi­auf­marsch in Pots­dam seit nun mehr sieben Jahren.

Dies heißt aber keines­falls, dass die Pots­damer Neon­aziszene in dieser Zeit nicht aktiv war. Im Gegen­teil. Schon seit Beginn des Jahres 2010 warn­ten antifaschis­tis­che Grup­pen vor einem Wieder­erstarken der Szene, welch­es mit gewalt­täti­gen Über­grif­f­en ein­her gehe. Die War­nun­gen stießen zwei Jahre lang auf taube Ohren. Erst Ende 2011 nahm auch die Stadt­poli­tik davon Notiz, denn das Bild vom bun­ten, tol­er­an­ten und touris­mus­fre­undlichen Pots­dam war gefährdet.

Ebendiese Herange­hensweise ist in Pots­dam üblich. Die antifaschis­tis­chen Ini­tia­tiv­en und Grup­pen treiben die Stadt­poli­tik vor sich her. Reagiert die Stadt, so wird vergessen von welch­er Seite das Engage­ment aus­ging und mith­il­fe von sym­bol­is­chen „Tol­er­anzfesten“ die eigene Weste rein gewaschen. Dazu sagt die Press­esprecherin des ak_antifa: „Nie­mand kommt auf die Idee mit Betrof­fe­nen von Neon­az­iüber­grif­f­en oder antifaschis­tis­chen Grup­pen in Kon­takt zu treten und über die tat­säch­lichen Prob­leme oder gar Lösun­gen zu disku­tieren. Die Haupt­sache ist immer, dass das Image der Stadt nicht beschmutzt wird.“

Im Jahr 2004 wurde der Neon­azi­auf­marsch durch die Polizei gewalt­tätig geschützt. Den darauf fol­gen­den Auss­chre­itun­gen, welche als Imageschaden wahrgenom­men wur­den, ist es allerd­ings zu ver­danken, dass die Nazis nicht durch die Innen­stadt zogen. Das bürg­er­liche „Tol­er­anzfest“ war so weit ab vom Schuss, dass die Nazis noch nicht ein­mal die Bratwürste riechen kon­nten. Bere­its ein Jahr später, 2005, änderte das Bünd­nis „Pots­dam beken­nt Farbe“ seine Strate­gie. Den Neon­azis wurde sich nun direkt in den Weg gestellt. Die Block­ade gelang zwar, allerd­ings zogen die Neon­azis mar­o­dierend durch Berlin.

In diesem Jahr soll den Nazis wed­er eine Auswe­ichroute, noch ein Auf­marsch in ein­er anderen Stadt gelin­gen! Deshalb rufen wir, als eine der Grup­pen des Bünd­niss­es „They Shall Not Pass“, dazu auf den Neon­azi­auf­marsch radikal und dezen­tral zu ver­hin­dern. Im Rah­men der Mobil­isierung wur­den tausende Plakate und Aufk­le­ber verklebt, Ver­anstal­tun­gen in mehreren deutschen Städten durchge­führt und Youtube-Videos erstellt. Außer­dem wird am 14.9. um 19 Uhr eine Vor­abend­demon­stra­tion vom Haupt­bahn­hof in die Innen­stadt führen. Mit dieser Demon­stra­tion sollen über die Ver­hin­derung des Neon­azi­auf­marsches hin­aus, die alltäglichen Unter­drück­un­gen und Aus­gren­zun­gen inner­halb der Gesellschaft the­ma­tisiert wer­den. Denn Neon­azis ste­hen nicht am Rand der Gesellschaft, son­dern kom­men aus deren Mitte.

Bünd­nis They Shall Not Pass

Aufruf ak_antifa_potsdam

Mobilisierungsvideos: 

Inforiot