Fürstenwalde/Spree, Kleinstadt, 31.000 Einwohner, Berliner Vorort, Ostbrandenburg.
In Bahnhofsnähe in der Eisenbahnstraße lädt der Thor-Steinar-Laden „British Corner“ zum Bummel ein, in den Straßen tauchen immer wieder Neonaziaufkleber auf, Rechtsextreme gehören zum Stadtbild. Die NPD hetzt immer wieder gegen die zwei hiesigen Flüchtlingsheime. Für örtliche Antifaschist*innen gehören Anfeindungen, Pöbeleien und persönliche Bedrohungen zum Alltag.
Organisierte fürstenwalder Rechtsextreme gehören überregional zum harten Kern auf Demonstrationen.
Die Antwort auf diese Zustände kann und muss die Organisation des Widerstands und der kraftvolle Schritt auf die Straße sein. Im Kampf um eine befreite Welt darf es kein ruhiges Hinterland geben, wir laden daher jeden sich als antifaschistisch verstehenden Menschen ein, zusammen mit uns am 13. September hier auf die Straße zu gehen.
Bringt mit was ihr könnt, lasst euch nicht einschüchtern, reist zusammen.
13.09.15:00 Grasnickbrunnen, Sammelpunkt
Monat: August 2014
Achtung, der für Mi 20.8 in Potsdam angekündigte erste Bußgeldprozess wurde kurzfristig abgesagt. Hiermit entfällt auch die angekündigte Kundgebung vor dem Amtsgericht in Potsdam. Die nächsten Prozesstermine sind für den 8.9 um 15.15 Uhr und den 11.9 angekündigt. Wir werden selbstverständlich dann zum nächsten Porzesstermin wieder da sein. Und wir werden uns selbstverständlich immer und überall den Nazis entgegen stellen, eure Gerichte können uns davon nicht abhalten.
Zu den Hintergründen
Der Indyartikel zu den Bußgeldern:
Am 20. August 2014 beginnen in Potsdam die Verhandlungen gegen über hundert frankfurter Antifaschist*innen. Zusammen mit tausenden Anderen blockierten wir die Anreise der Nazis am ersten Mai 2013, so dass diese ihre Demonstration in Frankfurt absagen mussten. Dabei haben wir neben anderen Zufahrtswegen, auch ganz bewusst und über Stunden den Bahnanreiseweg der Nazis blockiert. Die anschließende Räumung der Gleise durch die Bullen sorgte für einige Verletzte und Strafanzeigen, außerdem wurden von allen einzeln die Personalien festgestellt. Gegen alle 1000 Blockierer*innen auf den Gleißen verhängte die Bundespolizei Verwarn und Bußgelder Am. Doch über hundert verweigern sich dem!
Wir sind nicht bereit Nazis und ihrer menschenverachtende Ideologie zu akzeptieren und werden uns ihnen immer entgegenstellen. Genausowenig sind wir bereit dem Staat der die Nazis beschützt und ihnen den Weg ebnet noch Geld für unsere Blockaden zu zahlen. Deshalb beginnen am 20. August die Prozesse gegen uns am Sitz der Bundespolizei in Potsdam. Des weiteren beginnen am 13. August Verhandlungen gegen Jugendliche Gleisblockierer*innen aufgrund des Wohnortprinzips in Frankfurt/M und Mainz. Wir sind mit den geladenen Leuten solidarisch und rufen dazu auf, die Verhandlungen gemeinsam zu besuchen. Denn die Betroffenen stehen nicht wegen 35 Euro Verwarnungsgeld vor der BußgeldrichterIn, sondern aufgrund einer legitimen antifaschistischen Aktion, die eine Nazikundgebung in Frankfurt verhindert hat und von vielen Menschen und Gruppen getragen, unterstützt und befürwortet wurde. Was immer auch am Ende der Verhandlungen herauskommt: Es bleibt richtig, sich den Nazis, wo immer sie auch auftauchen, offensiv in den Weg zu stellen. Und es ist konsequent, die dafür verhängten staatlichen Sanktionen nicht einfach zu akzeptieren. Wir freuen uns über eure Solidarität, kommt vorbei! Antinaziblockaden bleiben legitim!
Genauere Infos zu den Verfahren gibt es bei der Roten Hilfe Frankfurt (Main).
http://plenum1mai.blogsport.de/
Mittwoch: NPD Kundgebung in Wandlitz
Am kommenden Mittwoch, den 20. August, plant die Brandenburger NPD eine Kundgebung in der Stadt Wandlitz (Landkreis Barnim). Angemeldet ist die Veranstaltung ab 11.45 Uhr vor dem Bahnhofsvorplatz Wandlitzsee. Die Wahlkampfkundgebung steht unter dem Motto: „Landtagswahl 2014: Wir erhöhen die Sicherheit — Rot-Rot nur die Steuern!“. Anwohner_innen und der Runde Tisch Wandlitz rufen zu buntem Gegenprotest auf.
Im Mai letzten Jahres hatte die NPD eine Kundgebungstour an drei Orten binnen weniger Stunden absolviert: In Bernau, Am Bahnhof Wandlitzsee und vor dem Übergangswohnheim in Wandlitz. Die Kundgebungen wurden lautstark durch Anwohner_innen gestört.
Neonazis in der Parlamenten
Seit Mai diesen Jahres sitzen mehrere NPD-Vertreter_innen in Barnimer Kommunalparlamenten: Im Landkreis trat die NPD, auf gemeinsamer Liste mit der Partei “Die Rechte”, an. Drei Nazis sind in vier Parlamenten gewählt worden: Marcel Zech in die Gemeindevertretung Panketal und in den Kreistag Barnim, Aileen Rokohl in die Stadtverordnetenversammlung Bernau) und Thomas Haberland in die Stadtverordnetenversammlung Joachimsthal.
Neuruppin — Konzert von “Strom & Wasser” zum Auftakt der Interkulturellen Wochen im Landkreis OPR
Mit einem Paukenschlag beginnen in diesem Jahr die Interkulturellen Wochen im Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Heinz Ratz, zuletzt 2012 auf seiner “1000-Brücken-Tour” im Kornspeicher Neumühle zu Gast, kommt erneut nach Neuruppin.
Nachdem Heinz Ratz und seine Band Strom & Wasser in den beiden vergangenen Jahren spektakuläre Erfolge durch viele Konzerte mit Musikern aus Flüchtlingslagern feierten, https://www.youtube.com/watch?v=UzIKWZA6T_4 widmet sich Ratz nun noch einmal dem Flüchtlingsthema. Mitte Juli ist er mit mehreren großen, zu Flüchtlingsbooten umgebauten Flößen aufgebrochen, um mit einer Begleitcrew aus Flüchtlingen und deutschen UnterstützerInnen main‑, neckar- und rheinabwärts und dann entlang des Mittellandkanals bis nach Berlin zu schippern. Die Verletzlichkeit dieser Transportmittel soll in direktem Kontrast zu den Luxusjachten und Ausflugsdampfern der touristisch genutzten Binnengewässer auf die dramatische Situation von Flüchtlingen im Allgemeinen aufmerksam machen. Die abendlich stattfindenden Konzerte weisen auf die tragische und
bedrohliche Situation von fliehenden Frauen und Kindern im Besonderen hin.
Am Montag, 25.08.2014 geht das “Flüchtlingsfloß” in Neuruppin vor Anker.
Ab 15:30 Uhr gibt es im Übergangswohnheim für Asylbewerber in Treskow ein Kinderfest, bei dem die reisenden Künstler mit Puppenspiel und Clownerie auftreten. Hier wird Landrat Ralf Reinhardt um 16:30 Uhr offiziell die Interkulturellen Wochen eröffnen.
Ab 20 Uhr spielen dann Heinz Ratz, Strom & Wasser und die Flüchtlingsfrauen im JFZ an der Fehrbelliner Straße. Musikalisch verspricht das eine Mischung, die bunter kaum sein könnte: politisch-kabarettistische Liedermacherei, tanzbare Weltmusikgrooves, Ska, Reggae, Walzer, Tango, Rock, alles ist erlaubt und vermischt sich — trotz des dramatischen Hintergrunds — zu einem lebensfrohen Abend. In jeder Stadt, so auch in Neuruppin, sind Flüchtlinge und vor allem Flüchtlingsfrauen eingeladen mitzuspielen.
Der Jugendmigrationsdienst von Evamigra e.V. und das Team vom Übergangswohnheim der Ruppiner Kliniken organisieren die Veranstaltungen. Gefördert wird das Projekt über den Lokalen Aktionsplan (LAP) im Landkreis Ostprignitz-Ruppin im Rahmen des Bundesprogramms “TOLERANZ FÖRDERN — KOMPETENZ STÄRKEN”.
Ansprechpartner:
Jugendmigrationsdienst PR / OPR, Evamigra e.V., Alexander Blocks, (0172) 3248391, jmd.perleberg@evamigra.de
Übergangswohnheim, Stefanie Kühl, (03391) 5100380,
s.kuehl@ruppiner-kliniken.de
Ablauf:
15:30 Uhr Beginn des Kinderfestes im Übergangswohnheim, Erich-Dieckhoff-Straße 51
16:30 Uhr Eröffnung Interkulturelle Wochen durch Herrn Landrat Ralf Reinhardt
20:00 Uhr Konzert im JFZ, Fehrbelliner Str. 135, Neuruppin
Die NPD hat für Samstag den 16.08.14 zwei Kundgebungen in Eisenhüttenstadt angemeldet. Die erste vermutlich ab 11 Uhr Ecke Rathaus / Lindenallee, die zweite City Center / Lindenallee bis 16 Uhr. Der Weg von der ersten Kundgebung zur zweiten führt vermutlich über die Lindenallee.
Parallel findet vor dem Friedrich – Wolf – Theater, ebenfalls Lindenallee, ein Konzert von den Lebenslauten statt. Dies ist eine Mobilisierungsveranstaltung für das Stop Deportation Camp.
Der Weg von der ersten Kundgebung zur zweiten führt also vermutlich am Veranstaltungsort der Lebenslaute vorbei!
Also kommt zum Konzert der Lebenslaute von 11.00 – 15.30 und unterstützt diese gegen die NPD Kundgebungen.
Ort: Friedrich – Wolf – Theater
Lindenallee 23
Eisenhüttenstadt
Wann: 11.00 – 15.30
Nach unserem Informationsstand findet keine Kundgebung in Frankfurt (Oder) statt.
Zusammen mit tausenden Anderen blockierten wir die Anreise der Nazis am ersten Mai 2013 so dass diese ihre Demonstration in Frankfurt absagen mussten. Dabei haben wir neben anderen Zufahrtswegen, auch ganz bewusst und über Stunden den Bahnanreiseweg der Nazis blockiert.
Die anschließende Räumung der Gleise durch die Bullen sorgte für einige Verletzte und Strafanzeigen, außerdem wurden von allen einzeln die Personalien festgestellt. Gegen alle 1000 Blockierer*innen auf den Gleißen verhängte die Bundespolizei Verwarn und Bußgelder. Doch über hundert verweigern sich dem!
Wir sind nicht bereit Nazis und ihrer menschenverachtenden Ideologie zu akzeptieren und werden uns ihnen immer entgegenstellen. Genausowenig sind wir bereit dem Staat der die Nazis beschützt und ihnen den Weg ebnet noch Geld für unsere Blockaden zu zahlen. Deshalb beginnen am 20.8 die Prozesse gegen uns am Sitz der Bundespolizei in Potsdam.
Des weiteren beginnen am 13.8 Verhandlungen gegen Jugendliche Gleisblockierer*innen aufgrund des Wohnortprinzips in Frankfurt/M und Mainz. Wir sind mit den geladenen Leuten solidarisch und rufen dazu auf, die Verhandlungen gemeinsam zu besuchen.
Denn die Betroffenen stehen nicht wegen 35 Euro Verwarnungsgeld vor der BußgeldrichterIn, sondern aufgrund einer legitimen antifaschistischen Aktion, die eine Nazikundgebung in Frankfurt verhindert hat und von vielen Menschen und Gruppen getragen, unterstützt und befürwortet wurde. Was immer auch am Ende der Verhandlungen herauskommt: Es bleibt richtig, sich den Nazis, wo immer sie auch auftauchen, offensiv in den Weg zu stellen. Und es ist konsequent, die dafür verhängten staatlichen Sanktionen nicht einfach zu akzeptieren.
Wir freuen uns über eure Solidarität, kommt vorbei! Antinaziblockaden bleiben legitim! Kommt zu den Verhandlungen am 13. August 2014 in Frankfurt am Main und am 20. August 2014 in Potsdam!
Der erste uns bekannte Prozess beginnt um 10 Uhr vor dem Amtsgericht Frankfurt, Gerichtsgebäude E, Hammelsgasse 1, Raum 3 E, 1. OG. — Alle Verhandlungen gegen Personen zwischen 18 und 21 Jahren sind öffentlich — Treffen zur *Prozessbegleitung um****9.30 Uhr***am Gerichtsgebäude E, Konrad-Adenauer-Straße, Ecke Seilerstraße (Nähe Konstablerwache)
Der Prozess im Potsdamer Amtsgericht beginnt um 13.15 Uhr und ist ebenfalls für die Öffentlichkeit zugänglich!
Genauere Infos findet ihr wie immer unter www.frankfurt.rote-hilfe.de
22.8., ab 14 Uhr
Max-?Seydewitz-?Platz, Forst
Kundgebung mit Livemusik: Reggae, Folk, Liedermacher
Täglich werden Menschen zur Flucht aus ihren Heimatländern gezwungen. Kriege, Hunger, Verfolgung und andere existenzielle Nöte veranlassen sie, Schutz in vermeintlich sicheren Staaten der Erde zu suchen. Die Überwindung der europäischen Außengrenzen wird jedoch immer schwieriger. Haben sie die oftmals lebensgefährliche Flucht überstanden und sind in einem europäischen Land wie der Bundesrepublik Deutschland angekommen, erwartet sie keine Atmosphäre des Willkommenseins.
Arbeitsverbote, Heimunterbringung und Residenzpflicht nehmen ihnen die Möglichkeit sich vollwertig in die Gesellschaft einzubringen. Die permanente Angst abgeschoben zu werden und ihre systematische Entrechtung auf Ämtern und im Alltag zerstört Schritt für Schritt die Würde dieser Menschen.
Von oben nach unten treten
„Verpisst euch!“, „Geht dahin wo ihr her gekommen seid!“ und „Euch will hier keiner haben“ – all das sind Parolen die an der Tagesordnung sind. Täter? Dafür braucht es keine Neonazis. Es sind Menschen, die oft selbst von der Angst vor dem eigenen sozialen Abstieg betroffen sind und sich stark fühlen, wenn sie sich über sozial noch Schwächere stellen können. Beflügelt durch die Wahlerfolge rechter Parteien kommen Anfeindungen und Gewalt aus der „Mitte der Gesellschaft“.
Stoppen wir die Gewalt gegen Flüchtlinge in Forst!
In Forst leben Flüchtlinge aus den unterschiedlichsten Ländern. In den letzten Jahrzehnten haben sich viele Freundschaften gebildet, Netzwerke der gegenseitigen Unterstützung wurden geknüpft. Trotzdem kommt es in den vergangenen Wochen wieder verstärkt zu Gewalt gegen Flüchtlinge. Sie werden auf der Straße angepöbelt und zum Teil sogar aus fahrenden Autos mit Flaschen beworfen. Die genauen Täter wurden bisher nicht ermittelt.
Zeigt mit uns eure Solidarität gegen die fremdenfeindliche Gewalt!
Zeigt Zivilcourage, wenn Menschen angegriffen werden!
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Public Rally: Solidarity and freedom for people on the run
Forst: 22.?08.?14, 2 pm, Max-?Seydewitz-?Platz
Fortress Europe
Everyday, people are forced to leave their home countries. War, hunger, persecution and other existential miseries cause them to seek refuge in allegedly safe states. However, crossing the European external borders is getting more and more difficult. If they survive this often life threatening journey and reach a European country like the Federal Republic of Germany, there is no welcoming atmosphere waiting for them.
Work ban, collective accommodation and Residenzpflicht take away the possibility to fully take part in the society. The constant fear of deportation and the systematic deprivation of rights in administrative bodies and their everyday life destroys the dignity of these people.
Kicking down
“Piss off!”, “Go back to where you came from!” and “Nobody wants you here!” – slogans like that are on the everyday agenda. Offenders? Not necessarily neo-?Nazis. They are people, that are very often afraid of their own social decline. They feel strong if they are superior to socially even weaker people. Spurred by the electoral successes of right-?wing parties, offenses and violence originate from the “middle of society”.
Let‘s stop the violence against refugees in Forst!
Refugees from various countries live in Forst. In the last decades, many friendships have been built. Networks of mutual support have been established. Nevertheless, violence against refugees has increased in the past few weeks. They are molested on the streets and sometimes even bottles are thrown at them out of moving vehicles. The perpetrators have not been identified until now.
We will not let the refugees down!
Let‘s show our solidarity against xenophobic violence!
In der Nacht vom 1. zum 2. August 2014 gab es zwischen 1 und 2 Uhr mehrere Steinwürfe auf die linken Hausprojekte in der Zeppelinstraße 25 und 26 in Potsdam. Beschädigt wurden dabei zwei Doppelfenster. Verletzt wurde glückerlicherweise jedoch niemand. Außerdem wurden „White Power“-Rufe vernommen und eine handvoll sportlicher Leute gesehen, die nach dem Angriff in eine Seitenstraße flüchteten.
Ob es ein geplanter oder spontaner Angriff war sowie wer die Täter_innen waren, ist bis zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Die politische Motivation dahinter liegt jedoch auf der Hand.
Bereits Februar letzten Jahres kam es zu versuchten Brandanschlägen auf zwei linke Projekte. Beide Male wurde ein rechtspolitisches Motiv seitens der Polizei trotz neonazistischer Sticker, die im Umkreis verklebt wurden, heruntergespielt. Im April kam es erneut zu einem Anschlag, bei dem die Schaufenster einer alternativen Kneipe zerstört und zwei Dieselkanister in deren Innenraum zurückgelassen wurden. Im gleichen Monat wurden vor dem jetzt betroffenen Haus Menschen mit Paintballpistolen beschossen. Ein paar Monate später wurden ebendort Besucher_innen der Kneipe aus einem vorbeifahrenden Auto mit „Verpisst euch, scheiß Zecken!“ beschimpft. Immer wieder kam es zu verbalen, teils auch körperlichen Angriffen durch Neonazis sowie verschiedenen Propagandaaktionen.
- Wir lassen uns nicht einschüchtern!
- Stay rude and rebel! Stay antifascist!
In 1 Woche ist Premiere +++ jetzt Karten sichern +++ beim Crowdfunding unterstützen! +++ Die heilige Gaby des SVKE +++ Punkrocktheater — open air
Um das Spektakel angemessen beleuchten zu können, brauchen wir noch Unterstützer unserer Crowdfunding-Kampagne: http://www.startnext.de/gaby Dort findet sich auch wieder ein Film-Trailer und Probenfotos. Die Spender erwarten coole Dankeschöns!
Premiere: Freitag 15. August 2014, 20 Uhr
weitere Vorstellungen: Sa. 16.08., Fr. 22.08., Sa. 23.08., Do. 04.09., Fr. 05.09.2014, jeweils 20 Uhr
Exil, Am Bahnhof Eisenspalterei, Eberswalde (ca. 45 Minuten von Berlin Hbf)
Kartenreservierung E‑mail: tolerantes_eberswalde@web.de
Kartenvorverkauf: Touristeninformation im Museum Eberswalde, Steinstr. 3
Gesprächsrunden für ehemalige Mitarbeiter/innen des SVKE/ KFM und SZME und Interessierte: Mi. 06.08. und Mi. 20.08.2014 jeweils 18.30 Uhr, moderiert von Sabine Schulz
Worum geht es in diesem Projekt?
Die in den 70er Jahren mit modernster Technik aufgebaute fleischverarbeitende Industrie in Eberswalde zog tausende von Arbeitskräften in die Stadt. Neubauviertel, Kindergärten, Schulen, Kulturhäuser wurden errichtet, Schweine wurden eingeflogen. Mit dem Schweinemast- und verarbeitungskomplex (KFM, SZME, SVKE) brach ein neues Zeitalter der industriellen Landwirtschaft an.
Nach der Wende gerieten alle drei Betriebe in die Turbulenzen gesellschaftlicher Umwälzungen. Der größte Teil wurde letztendlich geschlossen, die Mitarbeiter_innen entlassen.
Viele ehemalige Mitarbeiter_innen blieben in Eberswalde. Mit ihnen haben wir zahlreiche Interviews über ihre Arbeit, die Zeit der Wende und ihr heutiges Leben geführt. Wie sehen sie all diese schwierigen Prozesse heute? Was ist ihnen wichtig zu erzählen und zu erinnern?
Der Autor Sascha Hargesheimer verlegt diese Geschichte in die Welt von Sonnenbad. Auf dieser idyllischen Insel mit reichen Fischgründen, versucht die dortige Kurverwaltung weit ab von den sie umgebenden Tourismusverwaltungen ganz eigene Wege zu gehen. Nach anfänglicher Zustimmung wehren sich die Inselbewohner, die obrigkeitliche Abschottung von der Außenwelt weiter zu akzeptieren. Das Gesellschaftsexperiment ist zum Scheitern verurteilt, denn die steten Erfolgsparolen der Kurverwaltung, die immer Recht haben will, erzürnen die Fischer. Gaby, eine junge Mitarbeiterin der Sonnensardinen und Venusmuschel Konservenfabrikations sowie Export-GmbH (kurz SVKE) vereint die unzufriedenen Bewohner und zieht mit ihnen gemeinsam vor die Kurverwaltung. Sie machen ihrem Wunsch nach freier Selbstbestimmung lauthals Luft und fordern die Öffnung von Sonnenbad. Damit beginnt ein neues Kapitel in ihrem Leben.
Warum “heilige Gaby”? Es sei nur soviel verraten: Es geschehen erstaunliche Dinge, die dem ein oder anderen bekannt vorkommen könnten… In Schlagern der 70er blitzen vergangene Geschichten auf und stehen neben anarchisch-lustvollem alle Begrenzungen sprengender Punkmusik.
Was sind die Ziele und wer die Zielgruppe?
Ein Projekt für alle Eberswalder_innen, die die DDR miterlebt haben, um sich in der Geschichte wiederzufinden. Für alle Eberswalder_innen, die nach der Wende geboren oder aufgewachsen sind, um ein Stück Geschichte ihrer Elterngeneration besser nachvollziehen zu können. Alle Zugezogenen und Besucher_innen, um ein Stück Eberswalde besser zu verstehen. Alle gemeinsam, um einen unterhaltsamen und lustvollen Theaterabend zu erleben. Alle, die mehr erfahren wollen, als nur Klischees über das Land und seine Geschichte und Geschichten.
Warum sollte man dieses Projekt unterstützen?
Die heilige Gaby des SVKE zeigt, wie wichtig uns als Theatermacher_innen die Alltags-Geschichten einzelner Menschen sind. Alltagsgeschichten treffen auf die große Geschichte. Alltagsgeschichten bilden unsere gemeinsame Kultur. Alltagsgeschichten geben den Stoff für die Bühne.… Die heilige Gaby des SVKE besteht aus Alltagsgeschichten und wäre ohne diese nicht entstanden.
Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?
Wir spielen Open Air und benötigen dringend eure Unterstützung für die Licht- und Tontechnik. Ohne Licht und Ton geht’s nicht, wenn alle etwas sehen und hören sollen. Die Spieler brauchen Mikroports, damit alle Texte und Songs gut zu hören sind. Die Scheinwerfer müssen zu jeder Aufführung neu installiert werden. Sie sollen “Die heilige Gaby des SVKE” aufleuchten und die Mitspieler_innen im rechten Licht erstrahlen lassen. Dafür brauchen wir eure Unterstützung!
Wer steht hinter dem Projekt?
Punkrocker_innen aus Eberswalde und ihre Kumpels, die ganze EXIL Crew, die den eigenen Veranstaltungsort immer wieder mit neuen Aktionen bespielt. Und in diesem Jahr noch mehr Eberswalderinnen und Eberswalder.
Es spielen: Buche, Marshall, Sophia Berndt, Franzi Brose, Cathrin Clift, Kai Jahns, Elisabeth Adler, Lars Kroll, Alexander Leifels, Christoph Lust, Patrick Meinhardt, Tommy Bottin, Paul Manske, Ronny Röck, Angelika Röder, Hendrik Schmidt, Susanna Schmidt, Anastasia Suvoroff, Paula Thormann, Udo Wessolek + die Kinder Elisa, Lea und Richard sowie Lara Sophia Milagro und Manuel Grosse
Text: Sascha Hargesheimer (aus Interviews mit ehemaligen Mitarbeiter_innen des SVKE + SZME — herzlichen Dank an alle!)
Regie: Heike Scharpff
Dramaturgie: Katja Kettner
Ausstattung: Lea Walloschke + Sebastian König
Musik: Ansgar Tappert + Anastasia Suvoroff
Choreographie: Howard Katz
Regieassistenz: Claudia Gerecke, Debora Gerber
Produktionsleitung: Lars Kroll
Projektleitung: Kai Jahns
Der Autor Sascha Hargesheimer studierte Szenisches Schreiben an der UdK Berlin und arbeitet als freier Regisseur u.a. auf Kampnagel Hamburg, am Ballhaus Ost sowie mit Chris Kondek am mousonturm Frankfurt und am HAU in Berlin. Sein Stück ALANS KRIEG — DIE ERINNERUNGEN DES G ALAN COPE wurde 2011 im Rahmen des Festivals „Reality Kills“ am Maxim Gorki Theater Berlin, sein letztes Stück “Polen ist mein Italien wurde im Juni 2014 an den Münchener Kammerspielen uraufgeführt. Sascha Hargesheimer hat aus den Interviews mit ehemaligen Mitarbeiter/innen des SVKE + SZME das Stück “Die heilige Gaby des SVKE” geschrieben. Nach der Idee von Kai Jahns, Katja Kettner und Heike Scharpff.
Heike Scharpff hat als Regisseurin eine ganze Reihe sozialer Choreographien entwickelt: ‘besitznichtbesitz’ und ‘patchwork heimat’ in Frankfurt/ Main sowie ‘Attacke Alter!’ und ‘Jackie B.- ein Leben in Extremen’ in Oberhausen. In ihnen bekamen Altagsexperten einen Raum sich auf einer Bühne zu gesellschaftlichen Zuständen zu äußern: “Denn jede Stimme zählt gleich viel in diesem Konzert, das ein genaueres Bild aktueller gesellschaftlicher Befindlichkeiten liefert als jede Klassikerinszenierung, ohne dabei die nötige Distanz, die das Theater jeder Art der Darstellung abverlangt, zu verlieren. (FAZ zu besitznichtbesitz).
Die heilige Gaby des SVKE ist nach „Punk a Gonny!“ (2013) die zweite Inszenierung, die Heike Scharpff zusammen mit dem Team des EXIL, dem Projektleiter Kai Jahns, der Dramaturgin Katja Kettner und den Musiker_innen Ansgar Tappert und Anastasia Suvoroff realisiert. In diesem Jahr neu dabei ist die Bühnen- und Kostümbildnerin Lea Walloschke.
Mehr auf www.heikescharpff.de, www.toleranteseberswalde.de und www.facebook.com/exil.eberswalde
Ein Projekt des Eberswalder Zentrum für demokratische Kultur, Jugendarbeit und Schule e.V.
Gefördert durch den FONDS SOZIOKULTUR, das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, den Landkreis Barnim und die Stadt Eberswalde.
Friesack: Frierock begeistert
INFORIOT — Im Friesacker Scheunenviertel, fast am Ortsausgang, auf grüner Ebene, umrahmt von bewaldeten Höhenzügen hat sich seit 16 Jahren ein kleines, alternatives Festival bewahrt, zu dem sich an zwei Tagen im Anfang August immer bis zu 500 Menschen treffen.
Die Atmosphäre ist sehr familär, viele sehen sich hier nur einmal im Jahr. Entsprechend ist das Ambiente der Musikveranstaltung ausgestaltet. Insbesondere die liebevoll in das temporäre Raumdesign eingefügten, dezent und warm leuchtenden Lampenschirme spiegeln das geborgene Gefühl eines Wohnzimmers wieder.
Hier ist jeder willkommen, auch zahlreichende Asylsuchende, die in diesem Jahr erstmals dem Festival beiwohnten und sich barrierefrei in die Tanzcommunty einreiten.
Startpunkt des Frierocks war übrigens gestern um 18 Uhr mit den Lokalmatadoren ?The Milwaukee Monsters? aus Rathenow. Anschließend folgten Blues Baby Blues, Nape, Tricky Lobsters und Blue Rockin.
Absolutes Highlight war jedoch auch in diesem Jahr wieder die Ska-Band am Schluss. Mit SkaZka Orchestra war eine sehr künstlerisch, avantgardistische Formation des Genres verpflichtet worden, die trotz oder gerade wegen ihrer mitunter sehr experimentalen Musikmischung, die Tanzleidenschaft des Auditoriums bis zum sieden brachte.
Das Publikum hatte Feuer gefangen und zeigte dies auch sehr plastisch. Bengalfackeln wurden gezündet und so der emotionale Höhepunkt der Tanzleidenschaft symbolisiert.
Heute Abend geht das Frierock Festival übrigens mit Liquid Silk, The Dark Heinz, Siock Sico, Narcolaptic, Six Nation, Punch Up Pogos und Oferta Especial weiter. Dazu gibs Wasserrutsche, Flunkyball und ausreichend Stände für das leibliche Wohl.
Fotos von gestern: https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/sets/72157646286155792/
Infos zu Anfahrt: http://www.frierock-festival.de/”