fabb – f_antifa brandenburg unterstützt das NOTDDZ2015 Bündnis: Keine Zukunft für Nazis! TDDZ in Neuruppin verhindern!
Wie die Jahre zuvor planen Neonazis auch dieses Jahr ihren „Tag der deutschen Zukunft“ (TDDZ). Am 6. Juni 2015 soll der TDDZ in Neuruppin ausgetragen werden. Sie wollen dort aufmarschieren und ihre rassistische, rechtsradikale und antifeministischen Ressentiments vortragen und hoffen auf Anschluss an die rassistische Stimmung in Teilen der Gesellschaft. Der TDDZ gilt als ein Großevent bei dem in der Vergangenheit bis zu 700 Neonazis mobilisiert werden konnten. Auch in Neuruppin ist mit ungefähr 500 Neonazis zu rechnen, womit dies der größte neonazistische Aufmarsch in Brandenburg seit den Aufmärschen von Halbe werden könnte.
Wir als frisch gegründete f_antifa brandenburg stellen uns entschieden dagegen. Wir wollen nicht zulassen, dass die Neonazis ihre Hetze ungestört verbreiten können. Wir wollen nicht zulassen, dass sie in Neuruppin oder anderswo eine Drohkulisse gegenüber POC, Migrant_innen, Geflüchteten oder Menschen, die ihren heterosexistischen Normvorstellungen nicht entsprechen, aufbauen. Wir werden uns ihnen entgegenstellen und an Blockadeerfolge, gerade auch in Neuruppin und Brandenburg, anknüpfen und ihnen zeigen: Nazis haben keine Zukunft!
Alles Infos zu den Protesten gegen den TDDZ: neuruppin.no-tddz.org
Monat: Mai 2015
Wir sind alle kriminell…
Neuruppin — Am Samstag, dem 09. Mai 2015 fanden sich ca. 20 Jugendliche zusammen, um den Tag für künstlerische Aktionen zu nutzen. Hierbei lag der Fokus auf dem am 06.06.2015 geplanten Neonaziaufmarsch zum sogenannten “Tag der deutschen Zukunft”, welcher in Neuruppin stattfinden soll. Die Idee war, durch verschiedene, künstlerische Elemente auf den Tag und die damit verbundenen Gegenproteste aufmerksam zu machen und dadurch ein Zeichen gegen Neonazis und Rassismus zu setzen.
So wurde z.B. das Soziale Zentrum in der Bahnhofsstraße mit einem Transparent verschönert und eine Fotomontage erstellt. Zum Abschluss des Tages sollte am Bahnhof ein selbst gedrehtes Video erstellt werden, welches sich mit den geplanten Gegenprotesten am 06.06.2015 solidarisiert. Auch hier für war Kreativität vorausgesetzt. So kamen die Jugendlichen mit verschiedenen, bunten Verkleidungen, mit kreativen Masken und geschminkten Gesichtern und stellten ein buntes Bild dar.
Nach einem produktiven und spaßigen Tag wollten diese dann ins JWP-Mittendrin gehen, wo noch eine Infoveranstaltung geplant war. Mit lustiger Verkleidung ging es also in Richtung des Hauses. Die wenigen vorbeifahrende Autos und Radfahrer*innen waren sichtlich belustigt von dem Umzug und machten nicht den Eindruck als würde sie sich von der Gruppe gestört fühlen.
Kaum 20 Meter später wurde die Gruppe dann von einem aufgeheizten „Typen“, der anscheint vom polizeilichen Staatsschutz war, gestoppt. Er zeigte uns eine „Marke“, welche durch das sofortige Wegstecken nicht erkennbar war. Ohne Vorwarnung begann er, die Gruppe von der Straße zu schubsen. Mehrere Versuche, die Situation zu beruhigen, z.B. durch die Anmeldung einer Eilversammlung, die er verwehrte, wurde durch das aggressive und gewaltvolle Auftreten des Beamten unmöglich gemacht. Er wendete mehrfach einen Hebelgriff an, aus von uns nicht ersichtlichen Gründen und provozierte damit eine aufgeheizte Stimmung. Hierbei kam es zu kleineren Verletzungen unserer Leute.Dann wurden unsere Personalien festgestellt und mehrere Anzeigen gefertigt.
Wir verurteilen dieses aggressive Auftreten, das Verwehren unserer Rechte und lassen uns von dieser Provokation nicht einschüchtern!
Wir setzen aus einer Notwenigkeit heraus Zeichen gegen Rassismus, Sozialdarwinismus und eine menschenverachtende Asylpolitik! Solange monatliche hunderte Flüchtende an den Außengrenzen der EU ermordet werden und diejenigen, welche die gefährliche Flucht überleben in Asylheime gesteckt und später abgeschoben werden; solange Neonazis ihre menschenverachtende Scheiße verbreiten und gegen Flüchtlinge hetzen und solange wir keine Welt haben, die für alle einen Platz bereithält, werden wir Zeichen dagegen setzen und uns Raum für unsere Utopien schaffen!
Wir setzen uns weiter für ein solidarisches Miteinander, Chancengleichheit und freie Entfaltungsmöglichkeit für alle Menschen ein! Wir stellen uns gegen eine sogenannte “Zukunft” voller Ausgrenzung und Unterdrückung!
Gegen eine menschenverachtende Asylpolitik und für eine Welt in der viele Welten Platz haben! Gegen die rassistische Hetze und Morde der Neonazis!
Für eine Zukunft voller Vielfalt!
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P.S.: Mit der Berichterstattung zu diesem Vorfall waren wir sehr unzufrieden (siehe: http://www.maz-online.de/). Wieder einmal wurde eine Polizeimeldung unkritisch übernommen, obwohl schon in der Vergangenheit eine tendenziöse und verzerrte Darstellung der Polizeimitteilungen offensichtlich war (etwa der Vorfall an Silvester).
P.P.S.: Liebe Redaktion der MAZ, wenn Ihr Eure Artikel bebildern wollt, aber kein passendes Bild habt, dann fragt doch einfach bei uns an, ob wir aushelfen können. Reisserische Bilder von der Walpurgisnacht in Berlin mit Rauch und Pyrotechnik sehen zwar schön aus, suggerieren aber, dass sie irgendetwas mit Neuruppin zu tun hätten – was nicht der Fall ist. Diese Art von Journalismus sind wir von Euch eigentlich nicht gewohnt. Das vielleicht als solidarisch-gemeinte Kritik. Liebe Grüße Eure MittenDrin-Crew
Eine Handvoll Montagsdemos
Neuruppin — Was im Januar bei Schneeregen und Sturm begonnen wurde, findet im Frühlingsmonat Mai seinen Abschluss. Die fünfte Montagsdemonstration „Für Vielfalt gegen Einfalt“ beginnt am 18.05.2015 um 18 Uhr. Sie soll vorläufig die letzte in der Veranstaltungsreihe sein.
Auch diesmal haben sich die Veranstalter etwas Neues einfallen lassen: während es bisher Kundgebungen und Bühnenprogramm auf dem Neuruppiner Schulplatz gab, „kommt jetzt Bewegung in die Sache“. Das jedenfalls versprechen die Veranstalter, das Jugendwohnprojekt Mittendrin e.V. in Zusammenarbeit mit dem Aktionsbündnis Neuruppin bleibt bunt. „Diesmal starten wir auf dem Schulplatz, bleiben aber nicht dort, sondern laufen quer durch die Stadt zu den Wohnkomplexen“, erläutert Martin Osinski, Sprecher bei Neuruppin bleibt bunt.
Bei einer Zwischenkundgebung am Fontanedenkmal soll der berühmte Sohn der Stadt Theodor Fontane gewürdigt werden. „Fontane war viel mehr als ein Heimatdichter. Es ist ein Unding, dass Neonazis sich auf Fontane berufen.“ erläutern die Veranstalter. „Er taugt nicht als Kronzeuge für rassistische Intoleranz.“ Damit wird auf die rechtsextremistische Kampagne „gegen Überfremdung“ angespielt, die der Fontanestadt am 6. Juni einen Aufmarsch von hunderten bundesweit anreisenden Neonazis bescheren soll.
Vom Fontaneplatz zieht die Montagsdemo weiter über Junckerstraße, Heinrich-Rau- und Artur-Becker- bis zur Otto-Grotewohl-Straße. „Wir wollen den vielen Neuruppinern im Wohngebiet unsere Einladung zum 6. Juni bringen“, heißt es dazu. Außerdem will man zum Asylrecht und über die europäische Flüchtlingspolitik informieren.
Am 6. Juni wird dort im Wohnkomplex III eine der Protestdemonstrationen gegen den Aufmarsch der Rechtsextremisten starten. Ein breites Bündnis von zivilgesellschaftlichen und antifaschistischen Initiativen bereitet seit Monaten die Proteste vor. Beteiligt ist auch das landesweite Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. Der Aufruf „Schöner leben ohne Nazis — Vielfalt ist unsere Zukunft“ wurde bisher von 180 Einzelpersonen und 70 Organisationen unterzeichnet. Die Liste ist abrufbar unter
http://www.neuruppin-bleibt-bunt.de/unterstutzerinnen/
www.neuruppin-bleibt-bunt.de
Martin Osinski
Zu den Gärten 18
16816 Neuruppin
0174 7252197
Gegen zwei Kundgebungen der NPD im Landkreis Potsdam-Mittelmark hat sich gestern Vormittag und am frühen Nachmittag breiter Bürgerprotest formiert. In der Gemeinde Kloster Lehnin hatten sich ungefähr 50 Menschen versammelt, in der Stadt Brück sogar 150. Mit Schildern, Transparenten, Pfiffen und lautstarken Unmutsbekundungen protestierten sie gegen die neonazistischen Versammlungen, die jeweils 25 Personen anzogen.
Bürger_innenproteste gegen Rassismus
Sowohl in Kloster Lehnin als auch in Brück hatten zuvor die Gemeindeverwaltungen, mit dem Bürgermeister an der Spitze, zu den Protesten gegen die offensichtlich rassistisch motivierten Veranstaltungen der NPD aufgerufen. Entsprechende Bekenntnisse waren an diesem Tag auch im Ortsbild erkennbar. Kloster Lehnin hatte u.a. einen Aufruf anbringen lassen, in dem die Verwaltung als Repräsentant des Ortes bekannte, dass die Gemeinde „Familien- und Ausländerfreundlich“ sei. In Brück war an einem Verwaltungsgebäude ein großes Transparent mit der Aufschrift „solidarisch statt rassistisch“ angebracht. Zu dem hingen an den Straßenleuchten dutzende Plakate der Kampagne „Schöner leben ohne Nazis“. Weiterhin wurden die Brücker_innen durch A4-große Aufrufe der Gemeinde dazu aufgefordert, durch direkte Proteste gegen die NPD-Versammlung ein Zeichen für „Toleranz und Menschlichkeit“ zu setzen. Mit Erfolg. Sowohl in Brück, als auch in Lehnin fanden sich dann tatsächlich dutzende Menschen ein, um in Hör- und Sichtweite gegen die Neonazis zu protestieren. In Brück waren die NPDler von den Protesten sogar so überwältigt, dass sie ihren Kundgebungsort ungefähr 100m weiter weg von den Gegendemonstrant_innen legen ließen. Mehr Bürger_innen erreichen konnten sie dadurch jedoch auch nicht. Die Beiträge der Redner verpufften ohne nennenswerte Wirkung auf die Anwohner_innen.
Ebenfalls als sinnlos entpuppte sich offenbar der Versuch der NPD noch in einer anderen Ortschaft spontan eine weitere Kundgebung anzumelden. Nachdem die Protestier_innen ihnen gefolgt waren und ebenfalls eine Versammlung anmeldeten, soll die Partei aufgegeben haben.
NPD auf Profilierungskurs
Ursprünglich hatte die NPD zwei Kundgebungen, zum einen in Kloster Lehnin ab 10.00 Uhr am Marktplatz Ecke Bahnhofsstraße und zum anderen in Brück ab 11.45 Uhr am Bahnhof, unter dem Motto: „Nein zum Heim!“ angemeldet. Die Veranstaltungen wurden im Socialmedia u.a. bei der „NPD Potsdam-Mittelmark“, der „NPD Prignitz-Ruppin“ und den „Freien Kräften Prignitz“ beworben. Beim Prignitzer Parteiverband hieß es aber schon vorab einschränkend: „Wenn ihr euch zufällig in der Nähe befindet, dann schaut doch mal vorbei und unterstützt die Damen und Herren auf der Straße“. Offenbar war jedoch niemand aus dem Nordwesten Brandenburgs in der Nähe. Die Teilnehmer_innen der NPD Versammlung stammten hauptsächlich aus den Landkreisen Potsdam-Mittelmark, Havelland, Oberhavel, Teltow-Fläming und Oder-Spree. Die meisten dieser Personen sind als langjährige Funktionäre der Partei bzw. ihrer Jugendorganisation bekannt. Redebeiträge hielten so u.a. der Landesvorsitzende der Jungen Nationaldemokraten, Pierre Dornbrach, und der Vorsitzende des Kreisverbandes Havel-Nuthe, Michel Müller. Letzterer versuchte seine Ablehnung gegenüber Flüchtlingen und Asylsuchenden durch vermeintliche Erkenntnisse aus Artikeln in meinungsbildenden Tageszeitungen, Zitaten von umstrittenen Politiker_innen und Antworten auf Anfragen im havelländischen Kreistag zu begründen. Das diese aus dem Zusammenhang gerissen und so aneinandergereiht ein ganz anderes Bild ergeben, als in der Realität erlebbar, scheint dabei offenbar beabsichtigt. Auch das mit vermeintlichen „Fakten“ aus einem anderen Landkreis argumentiert wurde ist bezeichnend. Denn die NPD ist mit ihrem Abgeordneten André Schär eigentlich auch im Kreistag Potsdam-Mittelmark vertreten. Der hiesige Kreisrat scheint dort aber, anders als Müller im Havelland, nur wenig im Sinne der Partei zu bewegen. Ein Redebeitrag von André Schär war gestern ebenfalls nicht vorgesehen. Ihm blieb nur die Rolle des Versammlungsleiters.
Überhaupt scheint die Position der NPD im Landkreis Potsdam-Mittelmark desolat. Die neue neonazistische Kleinpartei „Der dritte Weg“ hat den „Nationaldemokraten“ im szeneinternen Machtkampf hier offenbar weitgehend das Wasser abgegraben. Der ehemalige Bad Belziger Abgeordnete Pascal Stolle, der erst im vergangenen Jahr für die NPD in die Stadtverordnetenversammlung der Kreisstadt eingezogen war, hatte beispielsweise bereits im Januar die szeneinternen Fronten gewechselt. Er tritt momentan bei diversen Veranstaltungen als „Missionar“ des „dritten Weges“ auf. Und auch die „freien Kräfte“ der Region scheinen momentan mehr mit der neuen militanten Bewegungspartei zu sympathisieren und blieben den gestrigen Kundgebungen, trotz vollmundiger Ankündigung der „NPD Potsdam-Mittelmark“, dass die „viele“ Personen aus diesem Spektrum „vor Ort“ sein werden, fern.
Insofern sind die Parteiveranstaltungen in Lehnin und Brück als verzweifelter Versuch der „Nationaldemokraten“ interpretierbar, in dieser Region wieder Fuß fassen zu wollen.
Fotos: hier
In Wittenberge haben am frühen Abend offenbar 50 Neonazis eine Kundgebung anlässlich des Kriegsendes vor 70 Jahren durchgeführt. Die Veranstaltung soll polizeilich angemeldet gewesen sein. Die Stadt Wittenberge soll jedoch keine Kenntnis von der Versammlung gehabt haben. Proteste gab es demzufolge nicht.
An der neonazistischen Kundgebung beteiligten sich Person aus Brandenburg (Prignitz, Ostprignitz-Ruppin , Potsdam-Mittelmark) und Sachsen-Anhalt (Stendal, Altmarkkreis Salzwedel). Weiterhin gaben sich die Neonazivereinigungen „Freie Kreifte Prignitz“ und „Freie Kräfte Neuruppin/Osthavelland“ durch Banner und Fahnen zu erkennen. Als Redner trat Maik Eminger von der neonazistischen Kleinpartei „Der dritte Weg“ auf.
Der 8. Mai ist in Brandenburg als Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus ein offizieller Gedenktag. Neonazis nutzen den Anlass regelmäßig für Provokationen.
Fotos: hier
Am 6. Juni 2015 planen Neonazis in der brandenburgischen Stadt Neuruppin ihre seit 2009 jährlich stattfindende Kampagne zum sog. „Tag der deutschen Zukunft“ (TDDZ) fortzusetzen. In diesem Rahmen wollen sie einerseits durch Anheizen rassistischer Denkmuster an bestehende Ressentiments und die rassistische Stimmungen in Teilen der Gesellschaft anknüpfen und andererseits eine Drohkulisse gegenüber Migrant_innen und Geflüchteten aufbauen.
Wir wollen dies nicht hinnehmen und rufen alle engagierten Antifaschist_innen dazu auf, gemeinsam den Neonazis entgegen zu treten und den TDDZ durch Menschenblockaden scheitern zu lassen. Wir setzen uns für ein solidarisches Miteinander, Chancengleichheit und freie Entfaltungsmöglichkeit für alle Menschen ein. Eine “Zukunft” voller Ausgrenzung und Unterdrückung muss verhindert werden!
Kommt am 6. Juni 2015 nach Neuruppin und lasst uns gemeinsam dem TDDZ blockieren. Keine Zukunft den Nazis!
»WARM-UP-WOCHEN « IN POTSDAM
Aus Potsdam werden Busse organisiert, weitere Infos folgen auf den Veranstaltungen.
» Freitag, 08.05. // 20Uhr // Archiv:
Infoveranstaltung zum TDDZ in Neuruppin
außerdem:
Spartacus: “Disco für alle goes Tag der Befreiung” Soli-Sause für Gegenproteste
» Mittwoch, 13.05. // 19Uhr // Spartacus:
Workshop “Demo- und Basisgruppentraining”
» Montag, 18.05. // 18.30Uhr Uhr // Nowawes:
Infoveranstaltung “Rechtshilfe”
» Sonntag, 31.05. //16Uhr // La Datscha:
Workshop “Aktions- und Blockadetraining”
» Dienstag, 02.06. // 20Uhr // Black Fleck:
Solitresen und letzte Infos für die Antifamobilisierung gegen den TDDZ
Flyer Vorderseite
Flyer Rückseite
Trotzdem die Zeit des großen Erfolges für PEGIDA & Co. Vorbei ist, ist die rassistische Stimmung in Deutschland geblieben. In Tröglitz wurde erst vor einigen Wochen Zeit ein Brandanschlag auf ein künftiges Asylbewerber_innenheim verübt. „Tröglitz“ wurde so, auch in der Neonazisszene ein Synonym für militante Aktionen gegen Asylsuchende und deren Unterstützer_innen. So wurde vor zwei Wochen in Nauen dem Bulli eines Vereins, der sich gegen einen Neonaziaufmarsch am 16. April in Nauen stellte, die Reifen zerstochen und eine Drohung das Tröglitz auch hier sei zurückgelassen.
Diesen Entwicklungen heißt es sich, nun zum 5. Mal, auch in Brandenburg an der Havel entgegenzustellen! Deutschland ist als Teil der Europäischen EU mit seiner Asylpolitik Schuld an der Misere von Flüchtlingen an den Grenzzäunen der EU und in den Flüchtlingsheimen im eigenen Land, und trägt somit auch eine Mitverantwortung für ihre Lage und die Stimmung in Deutschland. Am 1. Mai haben wir unsere Forderungen in Brandenburg an der Havel auf die Straße getragen und dies werden wir auch am Montag tun, wenn die Rassist_innen der BraMM wieder nach Brandenburg kommen!
Stellt euch mit uns gemeinsam und solidarisch gegen den BraMM-Spaziergang!
SAY IT LOUD,
SAY IT CLEAR,
REFUGEES ARE WELCOME HERE!
Spontandemo für die datscha
Mit einer kraftvollen und unangemeldeten Demonstration zogen am Abend des 30. April rund 70 Menschen durch Potsdam Babelsberg. Demonstriert wurde für den Erhalt des autonomen Kulturzentrums la datscha, das im Herbst 2008 besetzt wurde und heute das letzte Projekt ohne Miet- oder Pachtvertrag in Potsdam ist. Das ehemalige Fährhaus an der Havel stellt seit der Besetzung nicht nur einen einmaligen Freiraum für eine Vielzahl von Menschen dar, sondern ist auch durch seine Lage, direkt an der Havel neben dem Babelsberger Park, ein Dorn im Auge der Stadt und der Stiftung Preussische Schlösser und Gärten (SPSG). Auch wenn es in den vergangenen Jahren tatsächlich nie einen ernsthaften Räumungsversuch gab, so wurde aber seitens der Stadt und der SPSG immer wieder der Versuch unternommen über die Hintertür die Existenz und den Betrieb der datscha zu behindern und einzuschränken. Mehr Hintergrundinformationen in dem Flugblatt, das auf der Demo verteilt wurde.
Die Demo startete am Park Babelsberg und konnte ungehindert eine große Runde durch den Babelsberger Kiez drehen. Die sichtlich überforderten Einsatzkräfte der Polizei begleiteten zuerst nur den Demozug, meinten dann aber zum Ende der Veranstaltung rabiat durchgreifen zu müssen und versuchten einige TeilnehmerInnen festzunehmen, was ihnen aber nicht gelang. Sie stellten im Anschluss einige Personalien von PassantInnen fest. Ein Vertreter der Presse wurde allerdings angegriffen, als die Polizei versuchte ihm seine Kamera zu entreißen.