Gegen eine Kundgebung der NPD haben mehrere Menschen am Samstagvormittag in Brück (Landkreis Potsdam-Mittelmark) spontan protestiert. Mit Trommeln und Trillerpfeifen wurde die Veranstaltung lautstark begleitet.
Die NPD hatte ihre Versammlung zunächst für 12.00 Uhr als Marsch von der Bahnhaltestelle zum örtlichen Kriegerehrenmal angemeldet, jedoch nicht öffentlich beworben. Nachdem der Termin dennoch der Öffentlichkeit bekannt wurde, hatten Gegner_innen der Partei Plakate mit der Aufschrift „Schöner Leben ohne Nazis“ u.Ä. angebracht, das Kenotaph verhüllt und zu Protesten aufgerufen. Die NPD verlegte daraufhin ihre Veranstaltung, in Absprache mit der Polizei, um zwei Stunden nach vorne, auf 10.00 Uhr. Den Protest verhindern, konnte die Partei damit jedoch nicht.
An der NPD Versammlung beteiligten sich ungefähr 20–30 Personen aus den Landkreisen Potsdam-Mittelmark und Dahme-Spreewald. Derselbe Personenkreis führte anschließend auch eine Kundgebung in der mittelmärkischen Kreisstadt Bad Belzig durch.
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Monat: Februar 2016
Am Vormittag haben erneut dutzende Menschen gegen einen wiederholten Aufmarsch von Neonazis im Plattenburger Ortsteil Glöwen protestiert.
Zweiter Aufmarsch
Überregionale Neonaziaktion
Insgesamt beteiligten sich ungefähr 80 Sympathisant_innen des neonazistischen Milieus aus Brandenburg (Prignitz, Ostprignitz-Ruppin, Havelland, Brandenburg an der Havel) und Sachsen-Anhalt (Stendal) an der gemeinsamen Versammlung von „Freien Kräfte Neuruppin“ und „Freie Kräfte Prignitz“.
Breites zivilgesellschaftliches Protestbündnis
Gegen die Veranstaltung hatte sich wieder ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis mit Vertreter_innen von LINKE, SPD, Grüne, CDU sowie die Bürgermeisterinnen von Perleberg und Plattenburg und auch dem Landrat der Prignitz aufgestellt. An dieser Versammlung beteiligten sich ebenfalls bis zu 80 Menschen.
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Am frühen Abend haben in Leegebruch (Landkreis Oberhavel) ungefähr 320 Menschen gegen Rassismus und für die Solidarität mit Flüchtlingen demonstriert. Zu der Versammlung hatten u.a. der DGB, DIE.LINKE, die SPD und die Grünen aufgerufen.
Anlass der zivilgesellschaftlichen Demonstration war ein so genannter Abendspaziergang von Flüchtlingsgegnern, Rassist_innen und Neonazis. An dieser Veranstaltung beteiligten sich ca. 230 Personen aus den Landkreisen Oberhavel und Ostprignitz-Ruppin. Es wurden mehrere Redebeiträge gehalten und ein kurzer Marsch durch den Ort durchgeführt.
Der „Abendspaziergang“ ist das Ausdrucksmittel für PEGIDA-Sympathisant_innen im Landkreis Oberhavel. Ausgehend von der Kreisstadt Oranienburg verbreitete sich dieses Konzept seit 2014 im gesamten Kreis, u.a. auch in Zehdenick und Velten, und sogar darüber hinaus, beispielsweise in Rheinsberg (Landkreis Ostprignitz-Ruppin). Hinter diesen Abendspaziergängen findet sich jedoch stets dieselbe Organisationsstruktur. Diese steht offensichtlich mit der NPD und ihr nahestehenden Initiativen in Verbindung. Eine Schlüsselrolle fällt dabei regelmäßig dem Veltener Stadtverordneten Robert Wolinski (NPD) zu.
Fotos:
Presseservice Rathenow
Sören Kohlhuber
INFORIOT — An einer Kundgebung “für ein friedvolles Zusammenleben” nahmen an dem heutigen Freitagabend über 300 Menschen teil. Die Inititiative “Willkommen in Oberkrämer, Leegebruch, Velten” hatte zu Protesten gegen den ersten sogenannten “Abendspaziergang” aufgerufen. “Wisst ihr, mit wem ihr da spazieren geht? Wir wissen und deshalb gehen wir nicht mit” lautete das Motto der Veranstaltungen. Zahlreiche Vertreter_innen von Parteien, Kirchen, Willkommensinitiativen und Gewerkschaften, aber vor allem auch junge Menschen aus Leegebruch und Umgebung nahmen an der Gegenkundgebung am “Getränkeland” in der Eichenallee teil. An dem rassistische Aufzug nahmen etwa 250 Neonazis und Rassist_innen teil.
Auch Spaziergang in Leegebruch durch rechte Kräfte gesteuert
Der Aufmarsch in Leegebruch fügt sich ein in die Reihe rassistischer Mobilisierung gegen Asylsuchende in Oberhavel. Es überraschte daher nicht, dass bei der Demonstration in Leegebruch ein Flyer im selben Design wie die Aufmärsche in Oranienburg, Velten, Zehdenick und Fürstenberg verwendet wurde. Auch die gleichen Transparente wurden in Leegebruch ausgerollt. Zwar wurde auf der Demonstration nicht die “Deutsche Stimme” verteilt, dafür aber die neurechte Zeitung “Junge Freiheit”. Auf der Auftakt- und Abschlusskundgebung wurde der BÄRGIDA-Sampler gespielt.
Es zeigte sich heute erneut, dass die NPD maßgeblich an der Organisation der rassistischen Aufmräsche in Oberhavel involviert ist. So dirigierte der Veltener NPD-Stadtverordnete Robert Wolinski das Demonstrationsgeschehen, indem er den Kontakt zu der Polizei hielt, die Transparentträger anwies und Fotos von der Auftaktkundgebung anfertigte. Sein Foto landete, ohne Quellenverweis, auf der “Nein zum Heim in Oranienburg”-Facebookseite. Nicht zum ersten Mal lud der NPD-Politiker und Organisator von Rechtsrockkonzerten Bilder auf die Seite. Die heutige Aufnahme beweist wieder ein Mal, dass Wolinski mutmaßlich einer der Administrator_innen der rassistischen Hetz-Seite ist.
Maßgeblich organisiert wurde die Kundgebung von den Eheleuten Peggy und Marcel Brusch aus Rheinsberg. Peggy Brusch, die als rechte Liedermacherin unter den Namen “Morgenröte” bekannt ist, hielt die Auftakt- und Abschlussrede. Marcel Brusch war als Ordner auf der Demonstration tätig und hielt Kontakt zu der Polizei.
Mit “Volksverräter”-Rufen durch die Straßen
Nachdem die Demonstration, die vor dem Volkshaus in der Eichenallee startete, sich in Bewegung setzte, organisierten die Gegendemonstrierenden eine Spontandemonstration. Nach einer kurzen Runde trafen sie wieder am ihren Kundgebungsplatz vor dem “Getränkeland” ein. Als der “Abendspaziergang” zurück aus der Karl-Marx-Straße zum Auftaktplatz einbog, pfiffen die Gegendemonstrierenden den braunen Wanderzirkus aus. Obwohl die Organisator_innen des rechten Aufmarsches zum Auftakt der Demonstration die Teilnehmenden gebeten hatte auf Parolen zu verzichten, gröhlten und pöbelten die “Abendspaziergänger_innen” in Richtung des Gegenprotest. Einige alkoholisierte Teilnehmer_innen warfen mit Beleidigungen um sich, ein großer Teil der Demonstration rief kollektiv “Volksverräter”, u.a. Personen an den Transparenten. Nachdem der “Abendspaziergang” aufgelöst wurde, gingen einige Teilnehmenden provokativ an der Gegenkundgebung vorbei und pöbelten die Protestierenden an.
Weitere Veranstaltungen in Oberhavel
Auf der Abschlusskundgebung trat der Oranienburger Anmelder der “Abendspaziergänge”, Carlo-Eik Chistopheit, an das Mikrophon. Zuvor bewachte er mit zwei weiteren Kameraden die Technik. Er machte Werbung für den zehnten “Abendspaziergang” in Oranienburg am 26. Februar. Bei der Veranstaltung, die vor dem Schloss in Oranienburg stattfinden soll, wurde der Hass-Blogger und PI-News Autor “Michael Mannheimer”, alias Karl-Michael Merkle, eingeladen. Antifaschist_innen aus der Region rufen zu einer antirassistischen Demonstration gegen die rassistische Kundgebung am 26. Februar. Auch von der Stadt aus soll es Gegenaktionen geben. Zudem wollen die Rassist_innen am 3. März in Velten aufmarschieren.
Weitere Bilder: hier und hier.
Liebe Unterstützer*innen des Bündnisses “Kein Ort für Nazis in Frankfurt (Oder)”, bald ist es soweit – am Samtag, den 20.02. wollen wir gemeinsam gegen Rassismus auf die Straße gehen.
Vorab die wichtigsten Nummern im Überblick:
Webseite: http://kein-ort-fuer-nazis.org/
Ermittlungsausschuss (EA): 0152/15959197
Twitteraccount: @nazifrei_ffo
Twitter Hashtag für den Tag: #ffo_nazifrei
Facebook: facebook.com/kofn.ffo
(Die Telefondienste werden nur am Tag selbst verfügbar sein.)
Zugtreffpunkt:
gemeinsame Anreise aus Berlin ab 12.10 Uhr Ostbahnhof
Zentrale Kundgebung
Die zentrale Kundgebung des Bündnisses findet ab 14:00 Uhr vor dem Rathaus statt. Da wir unsere Planungen für möglichst wirkungsvolle Proteste der sich täglich verändernden Informationslage anpassen, achtet bitte auf die aktuellen Hinweise zu den Kundgebungsorten auf der Webseite des Bündnisses. Es wird verschiedene Redebeiträge von politischen und zivilgesellschaftlichen Vertreter_innen der Stadt und des Landes (u.a. Bündnis „Kein Ort für Nazis in Frankfurt (Oder)“, Oberbürgermeister) und Musik geben.
Informationen am 20.02.
Auf der Homepage des Bündnisses findet ihr bis zum 20.2. alle relevanten Informationen: http://kein-ort-fuer-nazis.org/. Am 20.2. selbst könnt ihr euch auf Twitter (@nazifrei_ffo / #ffo_nazifrei) über den aktuellen Stand informieren. Ebenso ist es wichtig, auf die Ansagen auf der Kundgebung zu achten.
Infrastruktur
Bitte nehmt euch für den Tag ausreichend Verpflegung und Wasser mit. Der Wetterbericht sagt uns Sonnenschein voraus – denkt also an entsprechende Kleidung/Sonnenschutz. Solltet ihr rechtliche Hilfe benötigen, steht euch ein Ermittlungsausschuss (EA) telefonisch zur Verfügung (0152/15959197). Vergesst ein Ausweisdokument nicht.
Blockaden
Ziviler Ungehorsam in Form von Blockaden hat sich in den letzten Jahren vor allem bei Neonaziaufmärschen bewährt und ist sogar wichtiger Bestandteil des bürgerlichen Protests gegen Neofaschismus, Rassismus, Antisemitismus und andere menschenverachtende Ideologien geworden. Selbst Amts- und Mandatsträger scheuen vielerorts nicht davor zurück, sich Nazis wirkungsvoll in den Weg zu stellen bzw. zu setzen. In unserem Fall sind das Stadtverordnete, Landtags‑, Bundestags- und Europaabgeordnete, die mit uns zusammen die Aufmarschroute der Rassist*innen abschneiden wollen. Das zeigt, dass Massenblockaden inzwischen selbst von den offiziellen Vertreter*innen der Bundesrepublik als Protestform anerkannt ist.
Dennoch empfehlen wir, euch selbst schlau zu machen, was es – auch juristisch – mit zivilem Ungehorsam und Blockaden auf sich hat; zum Beispiel auf den Seiten des Bündnisses “Magdeburg Nazifrei”, die sich ebenfalls regelmäßig den Nazis “wieder setzen”.
Blockaden: http://magdeburg-nazifrei.com/?page_id=88
ziviler Ungehorsam: http://magdeburg-nazifrei.com/?page_id=90
Tipps & Tricks: http://magdeburg-nazifrei.com/?page_id=908
Checkliste
Außerdem haben wir hier eine Checkliste zusammengestellt, die euch ganz praktische Tipps für den kommenden Samstag gibt.
Allgemein:
– Geh nicht allein, sondern mit FreundInnen, am besten in einer festen Bezugsgruppe.
– Sei ausgeschlafen und körperlich fit, mäßige dich beim Feiern am Abend vorher und frühstücke gut.
– Wähle deine Klamotten und dein Aussehen nach praktischen, nicht nach modischen Erwägungen (bruchfeste Brille statt Kontaktlinsen, kein
Schmuck, am besten keine Cremes oder Schminke)
Notiere dir folgende Nummern:
Ermittlungsausschuss (EA): 0152/15959197
Twitter: @nazifrei_ffo #ffo_nazifrei
Facebook: facebok.com/kofn.ffo
Was du mitnehmen solltest:
– Personalausweis, ggf. Pass und Aufenthaltsberechtigung
– Stift und Papier, um Gedächtnisprotokolle oder die Namen von Festgenommenen zu notieren.
– Genügend Wasser, zum Trinken und Augen ausspülen (bei Tränengas- oder Pfefferspray-Einsatz).
– Medikamente, die du regelmäßig brauchst, mindestens im Umfang für die nächsten 24 Stunden (für den Fall, dass du in Gewahrsam genommen wirst).
– Telefonkarte und Kleingeld, um die dir zustehenden Anrufe bei einer Festnahme zu machen.
– Essen (Müsli-Riegel oder andere Snacks).
– Wasserfeste Stitzunterlage.
Was du NICHT mitnehmen solltest:
– Alkohol und andere Drogen.
– Alle Waffen und gefährliche Gegenstände; Glasflaschen.
– Jegliche Dinge, die persönliche Dinge über dich oder andere Menschen preisgeben (z.B. Adressbücher, Kalender usw.).
(Quelle: http://skillsforaction.twoday.net/stories/5038349/)
AM SONNTAG HEI?T ES WIEDER: KEIN FUßBREIT DEN RASSIST*INNEN!
Das Bündnis „Kein Ort für Nazis in Frankfurt (Oder)“ lädt alle Bürger*innen ein, sich am 20.02.2016 ab 14 Uhr auf dem Rathausvorplatz mit Geflüchteten zu solidarisieren.
Die gemeinsam mit der Stadt Frankfurt (Oder) organisierte Kundgebung wird mit Musik, Kulturprogramm und Redner*innen ein Zeichen gegen Rassismus setzen und um ein Willkommen für Geflüchtete werben. Die Kundgebung vor dem Rathaus ist eine Gegenveranstaltung zu einer angemeldeten Demonstration der asylfeindlichen Gruppierung „Frankfurt/Oder wehrt ich“.
„Wir sollten mit Offenheit und einer Willkommenskultur auf die neuen Bürger*innen unserer Stadt zugehen, anstatt
mit Hetze und Gerüchten Feuer zu schüren. Dafür sollte eine demokratische Zivilgesellschaft einstehen“ so Jan Augustyniak, Sprecher des Bündnisses. Die offene extrem rechte Hetze der Gruppierung „Frankfurt/Oder wehrt
sich“ lässt keinen Zweifel, für was für eine Gesellschaft deren Anhänger*innen einstehen: Unterdrückung, Verfolgung und die Beschneidung der allgemeingültigen Menschenrechte. In wessen Tradition sie sich mit ihrer verleumderischen Meinungsmache begeben, wird spätestens dann ersichtlich, wenn man sich die Teilnehmer*innen einmal genauer ansieht. Unter ihnen befinden sich Totschläger*innen, Gewalttäter*innen, Antisemit*innen und verurteilte Volksverhetzer*innen. „Es sollte nunmehr klar sein, dass all die gezeichneten Schreckensbilder der Rechten nichts weiter sind als rassistische Ressentiments. Wir müssen uns als Zivilgesellschaft stark gegen Rassismus machen, nicht nur am 20.02.2016, sondern auch an allen Tagen des Jahres“, so Augustyniak weiter.
Infoupdate für die antifaschistische Demonstration am 20. Februar in Brandenburg an der Havel
– Antifaschistische Mobilisierung –
Während der gesamten Laufzeit der Kampagne nahm die Solidarität und Unterstützung kontinuierlich zu und wir sind sehr zuversichtlich eine für Brandenburg an der Havel große antifaschistische Demonstration durchzuführen. Im folgenden Text wollen wir nochmal kurz die wichtigsten Infos veröffentlichen und eine kurze Einschätzung zur Situation in der Stadt, den Cops und den Neonazis geben.
EA-Nummer: 0157 503 229 92
– Die Stadt –
Im Zuge der Debatte zur Benennung eines Uferweges oder Platzes nach Sven Beuter zeigte sich deutlich, was lokale Politiker_innen und Presse erwarten: Krawall und Remmidemmi. Problematisch hierbei ist, dass sie das Gedenken der letzten Jahre auf die eskalierte Demonstration im Jahre 1997 reduzieren. Seither gab es weder Ausschreitungen noch Verhaftungen, abgesehen von verhafteten Neonazis und Provokationen durch diese, trotzdem versuchten sich SPD, CDU und AfD in ihrem Szenario für den 20. Februar gegenseitig zu übertreffen und rechnen mit Ausschreitungen. Besonders tat sich dabei Norbert Langerwisch, Stadtverordneter der SPD, hervor, der zum Zeitpunkt des Mordes an Sven Beuter und den Jahren danach Polizeichef war und die Tat vermutlich gerne als „unpolitisch“ abgetan hätte. Auch unter seiner Führung kam es 1997 zu Ausschreitungen, weil er die antifaschistische Mobilisierung und die neonazistischen Provokationen unterschätzte.
Trotz dieser Hetzkampagne verspüren wir innerhalb der Stadt auch Unterstützung und Zuspruch bei unserem Vorhaben, eine kämpferische Demonstration durchzuführen. So nahmen kontinuierlich circa 20 Personen an unseren Abendveranstaltungen teil und wir beobachteten gerade in den letzten Wochen, dass vermehrt Brandenburger_innen zu Protesten gegen die rassistischen Aufmärsche in Potsdam und Rathenow gefahren sind.
– Die Cops –
Das Verhalten der Polizeikräfte und die Anzahl der eingesetzten Bediensteten lässt sich nur schwer abschätzen. In der Regel ist die Polizei bei Veranstaltungen von Neonazis und dementsprechenden Gegenprotesten immer massiv präsent gewesen, bei den vergangenen Gedenkveranstaltungen hielt sie sich jedoch zurück und es wurden nur wenige Bedienstete eingesetzt. Bisher machte die Polizeiführung eher den Eindruck, als wollten sie die Gedenkdemonstration ruhig und ohne größere Probleme durchführen.
– Die Neonazis–
Seit dem es ein Gedenken an den ermordeten Sven Beuter gibt, gehören neonazistische Störungen der Veranstaltungen dazu. So rechnen wir auch in diesem Jahr damit, dass der Totschläger Sascha L. gemeinsam mit anderen Neonazis wieder am Rande der Demonstration provozieren wird. Wir bitten alle Teilnehmer_innen in solch einem Fall besonnen zu reagieren.
– Weitere Termine –
Am 26. Februar heißt es in Oranienburg die antifaschistischen Strukturen vor Ort zu unterstützen. Dort startet um 18 Uhr eine antifaschistische Demonstration vom Bahnhof Oranienburg. Am 05. März will das rassistische Bürgerbündnis Deutschland mit mehreren hundert Menschen durch die havelländische Stadt Rathenow marschieren, auch diesen Aufmarsch gilt es nicht unwidersprochen hinzunehmen.
Zugetreffpunkte (gleicher Zug):
Berlin-Alexanderplatz | 09:50 Uhr | Abfahrt: 10:03 Uhr | Gleis 2
Berlin-Charlottenburg | 10:05 Uhr | Abfahrt: 10:21 Uhr | Gleis 3
Potsdam-Hauptbahnhof | 10:25 Uhr | Abfahrt: 10:39 Uhr | Gleis 3
EA-Nummer: 0157 503 229 92
– 20. Februar – 11 Uhr Hauptbahnhof, Brandenburg an der Havel –
Am gestrigen Mittwoch verhinderten mehrere Blockaden von Antifaschist_innen, dass Christian Müller und 60 Pogida-Anhänger_innen ausgehend vom Bahnhof Medienstadt durch Babelsberg marschieren konnten.
Das größte der Hindernisse auf der Neonaziroute, war eine Sitzblockade von letztendlich über 600 Menschen. Im weiteren Verlauf der Großbeerenstraße Richtung Karl-Liebknecht-Straße gab es mindestens zwei weitere Barrikaden, die hauptsächlich mittels Material, dass am Straßenrand zu finden war, errichtet wurden. Das Zünden von
Rauchtöpfen sowie Böllerwürfe führten zu einer weiteren Unübersichtlichkeit der Situation. Die Polizei ließ die Sitzblockade nicht räumen, wohl auch weil sie die Reaktion der Blockierenden fürchtete.
Das Konzept der dezentralen Aktionen und Blockaden ist voll aufgegangen. Die aktiven Antifaschist_innen aus Potsdam, Berlin und dem Brandenburger Umland waren sich einig in der gegenseitigen Akzeptanz der unterschiedlichen Aktionsformen. Und das trotz der massiven Spaltungsversuche durch Presse und Politik.
Die Zeitungen sprechen einmal mehr von der verhinderten Demonstration der “Islamgegner” (ob es auch Islamgegner_innen bei Pogida gibt, wird für immer im Nebel bleiben). Dabei unterschlagen sie den realen Inhalt dieser Aufmärsche und Aufmarschversuche! Es sind keine “Islamgegner” es sind rassistische, verschwörungstheoretische Wirrköpfe mit einem Hang zum Antisemitismus. Hier wäre beispielhaft der Satz von Legida-Frontman S. Graziani zu nennen, der davon schwadronierte, dass die aktuellen Fluchtbewegungen von langer
Hand geplant gewesen wären um Europa zu destabilisieren und einen Bevölkerungsaustausch durchzuführen. Das ist nicht nur knallharter Rassismus, das erinnert, von der den Planenden zugeschriebenen Allmächtigkeit, frappierend an antisemitische Erklärungsmodelle. “Pogida” als Islamgegner zu bezeichnen ist schlichtweg eine Verharmlosung, der auf den Aufmärschen verbreiteten knallhart neonazistischen Ideologie.
Während Presse und Lokalpolitik die Einladung zum Blockadetraining als einen Skandal bezeichnen, ist für uns der allwöchentliche Skandal jedoch ihre Wortlosigkeit angesichts der massiven Gewalt gegenüber vermeintlichen oder realen Gegendemonstrant_innen, der Einsatz von Pfefferspray gegen Sitzende und die ständige Androhung von Gewalt, die mitschwingt bei der Besetzung unserer Kieze mit Robocops. Wozu ein Haufen zumeist testosterongeladener Männer mit dem per Uniform ausgestellten Mandat zur Gewalt neigt, lässt sich an der völlig kopflosen Stürmung der Stadtteilkneipe Nowawes ablesen. Dabei ging es den Polizisten um nichts anderes als ihr Potenzial, noch ein letztes Mal für diesen Abend, auszuschöpfen. Dazu sagt Alyssa Schmidt: “Die tausend Cops, die allmittwöchlich Potsdams Straßen unsicherer machen, sind eine wiederkehrende Bedrohung für die körperliche Unversehrtheit von aktiven
Antifaschist_innen. Wer es einen Skandal nennt Jugendliche darüber aufzuklären hat wahrscheinlich immer noch an der Abschaffung der Prügelstrafe zu knabbern und kann auch niemals versucht haben, sich einem Neonaziaufmarsch wirklich entgegenzustellen”.
Vom 5. bis zum 17.März gibt es für Ladys in Cottbus einiges zu erleben. Denn junge Frauen haben die Initiative ergriffen, um Frauenthemen präsent zu machen. Rund um den internationalen Frauentag am 8.März erwarten euch so manche Kulturveranstaltungen. Die Veranstaltungsreihe, die sich dem Motto gemäß um Frauen unterschiedlicher Herkunft drehen wird, nennt sich „Ladydays Cottbus“.
Alle Infos zu den Veranstaltungen gibt es hier: ladydayscb.blogsport.eu
Wir wollen zusammen kommen, Räume zum Austauschen schaffen, zum Denken anregen und ausgelassen feiern. Denn obwohl die Frauenbewegung in Bezug auf das Wahlrecht, der Angleichung von Löhnen und wichtiger Rechte der Selbstbestimmung einiges erreichte, sind weltweit Frauen bis heute noch lange nicht gleichberechtigt. Wie viele bekannte Rapper*innen kennt ihr? Werdet ihr auch auf Partys ständig von Typen angemacht und manchmal sogar begrapscht? Wie oft stehen Frauen auf der Bühne der Politik? Und, habt ihr euch mal gefragt wie es z.B. geflüchteten Frauen (in Deutschland) ergeht?
Ihr denkt vielleicht, uns geht’s hier doch als Frauen schon ganz gut. Aber es gibt auch hier einige Schattenseiten des Frau-Seins. Nämlich dann, wenn es nicht beim Anmachen in der Disko bleibt, sondern Männer übergriffig werden, auch im privaten Leben. Wenn Männer im Beruf bevorzugt behandelt werden oder meinen, generell das Sagen zu haben. Frauen auf der ganzen Welt sehen sich damit konfrontiert. Jedoch entscheidet ihr Geburtsort, gleich eines Lotterieloses darüber, wie sicher und gleichberechtigt sie leben dürfen bzw. nicht leben können. Manche Frauen sind auch gleichzeitig verschiedener Diskriminierung ausgesetzt, z.B. wenn sie nicht weiß sind.
Wir wollen zeigen, was Frauen so drauf haben und euch dazu einladen! Die Ladydays starten am 5.3. im Chekov mit einem Konzert der Rapper*in und Pianokünstler*in „Finna“ unter dem Motto „Musik ist Politik“. Am Frauentag selbst feiern und plaudern Frauen verschiedener Herkunft zusammen bei einem Tanzcafe in Sachsendorf. Die Liedermacher*innen „FranzRisk“ und „Ari Pop“ beehren uns am 11.3. mit ihren Klängen kombiniert mit witzigen und kritisch-poetischen Texten im quasiMONO. Den Abschluss der Reihe bildet der Film „Voices of Violence“ im Obenkino, wobei es darum geht Probleme von Frauen in der Demokratischen Republik Kongo sichtbar zu machen. Dabei gibt die Filmemacher*in Claudia Schmid völlig unbekannten Frauen eine Stimme und zeigt auf, wie die Strukturen der Gewalt funktionieren.
Seid bei den Ladydays vom 5. bis 17. März in Cottbus dabei! Bis auf die Veranstaltung am 8. März sind selbstverständlich auch Männer willkommen.
Am 03. März will die faschistische AfD mit einer „Demonstration für unsere Heimat“ unter dem Motto „Asylchaos stoppen, Familien stärken, Demokratie verteidigen“ ihre rassistische Propaganda in der südbrandenburgischen Kleinstadt Elsterwerda auf die Straße tragen. Der AfD Kreisverband Elbe-Elster ‚der diese Demonstration organisiert, ruft auf am 03.März um 18:30 auf den Marktplatz in Elsterwerda zu kommen.
Zu ihrer Demonstration hat die AfD Wiebke Muhsal (Mitglied des Landtages Tühringen, Landesvorsitzende der Jungen Alternative Tühringen) und Andreas Kalbitz (Mitglied des Landtages Brandenburg, Stellvertretender Landesvorsitzender der AfD Brandenburg) als Rednerin und Redner eingeladen.Unter dem Motto „Zeit die Karten auf den Tisch zu legen, Asylchaos und Eurokrise stoppen“ führte der AfD Kreisverband Elbe-Elster Ende 2015 ihre „Herbstoffensive“ durch, dabei veranstaltete die AfD in Elsterwerda einen Infostand und verteilte mehrere Flyer in Briefkästen. Die Afd will mit dieser Demonstration an den vergangenen Aktionen anknüpfen um den Kreisverband durch neue Mitglieder zu stärken.
Am 03.März werden wir den Versuch unternehmen den faschistischen Aufzug der AfD zu unterbinden. Um dies zu erreichen und um die Demonstration entschlossen stoppen zu können sind wir auf Unterstüzung von außerhalb angewiesen da es in den meisten Kleinstädten in Südbrandenburg keine antifaschistischen Strukturen gibt. Solidarisiert euch mit dem Hinterland und kommt am 03. März nach Elsterwerda um gemeinsam mit uns den Höhenwahn der AfD zu stoppen!
Weitere infos folgen in den nächsten Tagen!