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Arbeit & Soziales

Corona Nachbar*innenschaftshilfe

Liebe Nachbar*innen,

wir wür­den uns gerne sol­i­darisch mit allen vor­be­lasteten oder älteren Men­schen zeigen und Ihnen hier­mit unsere Hil­fe bei wichti­gen Einkäufen oder Apothekengän­gen anbi­eten. Falls Ihr Kühlschrank leer ist, Sie wichtige Medi­zin brauchen oder Briefe zur Post oder in den Briefkas­ten gebracht wer­den müssen, kön­nen Sie sich gerne bei uns melden. Wir guck­en dann, wie wir Ihnen helfen kön­nen. Falls Sie sel­ber nicht zur Risiko­gruppe gehören und helfen wollen, kön­nen Sie sich auch gerne melden.

Rufen Sie ein­fach unter fol­gen­der Num­mer an: 0163 9702794

Bleiben Sie gesund und passen Sie auf sich auf!

Liebe Grüße von eurem Horte-Kollektiv.

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Arbeit & Soziales

Nachbarschaftshilfe organisieren!

In Zeit­en wie diesen (Covid-19-Virus, Wirtschaft­skrise, usw.) müssen wir füreinan­der da sein und jene unter­stützen, die beson­ders gefährdet sind. Ger­ade diejeni­gen von uns, die jung und gesund sind und kein­er Risiko­gruppe ange­hören, kön­nen helfen und einen echt­en Unter­schied aus­machen. Übernehmt Ver­ant­wor­tung für euer Umfeld! Achtet aufeinan­der und seid sorgsam!

#Sol­i­dar­ität ist auch eine Medizin!

Nach­barschaft­shil­fe – in Zeit­en von Corona

In diesen Zeit­en der Coro­na Pan­demie, die auch verun­sich­ern kann, wollen wir gern unter­stützen und unseren Beitrag leis­ten. Das Ziel in diesen Zeit­en muss es sein, sich gegen­seit­ig zu unter­stützen und das Coro­na-Virus in sein­er Aus­bre­itung zu ver­langsamen. Wir, dass sind eine Gruppe junger Men­schen aus dem JWP Mit­ten­Drin e.V. (Bahn­hof­s­traße 10a) wür­den Ihnen in diesen Zeit­en gerne zur Seite ste­hen und eine helfende Hand sein.

Uns geht es dabei vor allem darum, die Men­schen zu unter­stützen die der Risiko­gruppe ange­hören und dadurch von der Pan­demie beson­ders bedro­ht sind. Aber auch für Allein­erziehende Men­schen kann diese Zeit her­aus­fordernd sein, vor allem wenn dann auch noch das Kind/ die Kinder krank sind, auch hier wür­den wir gern unterstützen.

Wenn Sie Hil­fe beim Einkauf von Lebens­mit­teln, besor­gen von Medika­menten oder auch Ihr Hund mal aus­ge­führt wer­den muss, melden Sie sich sehr gern bei uns.

Erre­ichen kön­nen Sie uns unter: Nachbarschaftshilfe(ät)jwp-mittendrin.de

Bleiben Sie gesund und passen Sie auf sich auf! #Sol­i­dar­ität ist auch eine Medizin

Eur­er JWP Mit­ten­Drin Kollektiv

Wir haben einen Vor­druck erstellt (Link unten). Druckt ihn aus oder passt ihn weit­er an! Druckt gle­ich ein paar mehr Exem­plare aus, verteilt sie und hängt sie im Trep­pen­haus zusam­men mit einem Stift auf!

Vordrucke

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Law & Order

Keine Sicherheit vor rechter Gewalt

Nach dem drastis­chen Anstieg seit 2015 kann die Opfer­per­spek­tive für 2019 einen deut­lichen Rück­gang bei recht­en Über­grif­f­en in Bran­den­burg ver­melden. Die Beratungsstelle reg­istri­erte im Jahr 2019 142 rechte Gewalt­de­lik­te, 32 weniger als im Vor­jahreszeitraum (174). Damit bewe­gen sich die Angriff­szahlen auf dem – den­noch hohen – Niveau der Jahre 2004 bis 2006.

Judith Porath, Geschäfts­führerin des Vere­ins Opfer­per­spek­tive, warnt: „Nach Kas­sel, Halle und zulet­zt Hanau ist die Bedro­hungslage durch recht­en Ter­ror gestiegen. Betrof­fene sind zu recht verun­sichert und fühlen sich nicht geschützt. Rechte Angriffe und Bedro­hun­gen kön­nen jed­erzeit und über­all passieren.“

Ein Großteil der von der Opfer­per­spek­tive gezählten Attack­en waren ras­sis­tisch motiviert (106), prozen­tu­al ging ihr Anteil allerd­ings auf 75 Prozent der Gesamtzahl zurück (2018: 86 Prozent). Den­noch: Dass dreivier­tel aller recht­en Gewalt­tat­en eine ras­sis­tis­che Moti­va­tion zu Grunde lag, zeugt nach wie vor von ein­er erschreck­end großen Gewalt­bere­itschaft gegenüber allen Men­schen, denen eine nicht-deutsche Herkun­ft zugeschrieben wird, die eine nicht-weiße Haut­farbe haben, oder die nach Bran­den­burg flücht­en mussten.

Ins­ge­samt waren 2019 min­destens 242 Men­schen direkt von rechter Gewalt betrof­fen. Her­aus sticht die hohe Anzahl von Über­grif­f­en gegen Kinder und vor allem Jugendliche. 39 Prozent aller Betrof­fe­nen von recht­en Gewalt­de­lik­ten im Land Bran­den­burg waren zum Tatzeit­punkt min­der­jährig – das ist ein trau­riger, bish­er unerr­e­ichter Höchst­wert und ein stark­er Anstieg gegenüber dem Vor­jahr (2018: ca. 20 %).

Die Mehrzahl der Angriffe zählte die Opfer­per­spek­tive im nordlichen Bran­den­burg, während die Zahl der Angriffe in den Kreisen im Süden zurück­gin­gen. Im Nor­den sind es die Land­kreise Ober­hav­el und die Uck­er­mark, die an der Spitze der Sta­tis­tik ste­hen (bei­de je 18 Angriffe). Der Rück­gang im Süden Bran­den­burgs ist maßge­blich durch den Rück­gang der Gewalt­mel­dun­gen in Cot­tbus zurück­zuführen. Hier zählte die Beratungsstelle 2018 noch 35, in 2019 dage­gen 14 rechte Gewalt­tat­en. In der Stadt Pots­dam ist ein Anstieg auf 17 Angriffe zuverze­ich­nen (2018: 11).

Im Hin­ter­grund­pa­pi­er zur Jahressta­tis­tik 2019 find­en sich aus­führlichen Analy­sen sowie die grafis­che Auf­bere­itung der Sta­tis­tik. Die Grafiken sind unter Nen­nung der Quelle (Peer Neumann/ Opfer­per­spek­tive) frei verwendbar.

Zum Anschauen oder Herun­ter­laden hier klick­en: Keine Sicher­heit vor rechter Gewalt

Link zum Artikel zu let­zter Jahressta­tis­tik “Rechte Gewalt ist Nor­mal­ität in Brandenburg”

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Geschichte & Gedenken

Offenes Gedenken und staatliche Erinnerung

Ver­anstal­tung “Offenes Gedenken und staatliche Erin­nerung | Jugend KZ-Uck­er­mark” im Rah­men der neuen Ver­anstal­tungsrei­he “Antifa-Noti­zen” der Berlin­er VVN-BdA: Mon­tag, 09. März 2020, 19:00 Uhr im Kie­zladen Mahalle (Walde­marstraße 110, 10997, Berlin-Kreuzberg)

Die Ini­tia­tive ent­stand aus einem Net­zw­erk von unab­hängi­gen, fem­i­nis­tis­chen und antifaschis­tis­chen Frauen/Les­ben/­Trans­gen­der-Grup­pen, die seit 1996/97 Bau- und Begeg­nungscamps auf dem Gelände ehe­ma­li­gen Jugend­konzen­tra­tionslagers und späteren Ver­nich­tungslagers Uck­er­mark durch­führen. Ihr Konzept des offe­nen Gedenkens“ will ein kri­tis­ches, aktives, antifaschis­tis­ches und fem­i­nis­tisch motiviertes Gedenken sein, sich ein­er Muse­al­isierung des Gedenkens ent­ge­gen­stellt immer eine Kri­tik an der Ver­fass­theit deutsch­er Erin­nerungs- und Gedenkar­beit einschließt.

Auf unser­er Ver­anstal­tung wird die Ini­tia­tive den Gedenko­rt vorstellen und über ihre Aktiv­itäten bei den dor­ti­gen Gedenk­feiern, die Fortschritte bei der Gestal­tung und über die alljährlichen Bau­camps (in den ver­gan­genen Jahren ist dort einiges passiert!) berichten.

Dieses Jahr ist der 75. Befreiungstag der über­leben­den Häftlinge der Konzen­tra­tionslager Ravens­brück und Uck­er­mark und der Todesmärsche. Zu den Gedenk­feiern wer­den die weni­gen noch reise­fähi­gen Über­leben­den, ihre Ange­höri­gen, Antifaschist*innen und Vertreter*innen der Poli­tik und Öffentlichkeit kom­men. Zunehmend wer­den diese Feier­lichkeit­en jedoch von Nationalist*innen besucht. In der Mahn-und Gedenkstätte Ravens­brück waren es in den let­zten Jahren vor allem pol­nis­che Rechte, die dort mas­siv auftraten.

Keine nation­al­is­tis­che Vere­in­nah­mung des Gedenkens an die Opfer und Ver­fol­gten des Nation­al­sozial­is­mus!“ ist nicht nur die Forderung der Ini­tia­tive, son­dern aller Antifaschist*innen. Die Ini­tia­tive wird über die Ereignisse der ver­gan­genen Jahre bericht­en, die antifaschis­tis­che Inter­ven­tio­nen dazu und einen Aus­blick auf dieses Jahr geben.

Das Jugend KZ Uck­er­mark wurde im Früh­jahr 1942 von Häftlin­gen des Frauenkonzen­tra­tionslagers Ravens­brück errichtet. 1945 zählte das Lager ca. 1000 Mäd­chen und junge Frauen. Ein Erlass von 1937 über die “vor­beu­gende Ver­brechens­bekämp­fung” hat­te die Inhaftierung von als “asozial” krim­i­nal­isierten Mäd­chen möglich gemacht. Im Jan­u­ar 1945 wurde auf dem Gelände ein Ver­nich­tungslager für Häftlinge aus Ravens­brück gebaut. Bis April 1945 wur­den dort ca. 5000 Frauen umgebracht.

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Flucht & Migration Gender & Sexualität

Für das Recht zu bleiben!

Der Inter­na­tionale Frauen­tag 2020 ist ein bedeu­ten­der Anlass, auf die schwieri­gen Lebens­be­din­gun­gen von geflüchteten Frauen* und Kindern hinzuweisen. Die aktuellen Abschiebun­gen von geflüchteten Frauen* nach Kamerun und in andere Staat­en passieren in ein­er demüti­gen­den Art und Weise. Die Frauen* wer­den an ihrem Arbeit­splatz abge­holt, aus ihrem Alt­tag geris­sen und in Lin­ien­flugzeuge gesteckt. Diese Prax­is ver­bre­it­et Panik und lässt geflüchtete Frauen* mit Angst auf ihre unsichere Zukun­ft blick­en. Aber es ist nicht nur ihre Zukun­ft, um die sie und wir ban­gen soll­ten. Es ist ihre aktuelle Sit­u­a­tion, die Sor­gen bere­it­et. Viele geflüchtete Frauen* und ihre Kinder erleben alltäglichen und struk­turellen Ras­sis­mus und Gewalt. Die Lager, in denen sie leben müssen, stellen kein Umfeld für ein kindgerecht­es Aufwach­sen dar. Sie leben in einem Zus­tand der ständi­gen Unsicher­heit und ihnen wird der Zugang zu wichti­gen Grund- und Men­schen­recht­en ver­wehrt. Die Sit­u­a­tion von geflüchteten Frauen* und Kindern zeigt, dass wir mehr Anstren­gun­gen unternehmen müssen, um Frauen* und Kinder vor solchen drama­tis­chen Sit­u­a­tio­nen zu bewahren.

Auch in Bran­den­burg wer­den die Grun­drechte von geflüchteten Frauen* und Kindern ver­let­zt. Anlässlich des Inter­na­tionalen Frauen­t­ages wollen Flüchtlinge zusam­men mit Unterstützer*innen einige Umstände in den Fokus rück­en, die das Leben für Geflüchtete schwierig machen. Gemein­sam fordern wir Veränderung!

  1. Abschiebun­gen – und ins­beson­dere Nachtab­schiebun­gen – müssen sofort gestoppt wer­den! Das Ein­drin­gen der Polizei spät in der Nacht in Flüchtling­sun­terkün­fte und das Öff­nen von Türen und Durch­suchen von Räu­men von Unbeteiligten ver­stößt gegen das Grun­drecht auf geschützten Wohn­raum. Schlaf ist wichtig und eine Störung der Nachtruhe wirkt sich gesund­heits­ge­fährdend aus! Die Lager sind ohne­hin schon Orte des Stress­es und der Unsicher­heit. Das Ein­drin­gen der Polizei führt zu mehr Stress und Re-Trau­ma­tisierung. Diese Prax­is ist nicht akzeptabel!
  2. Lange Aufen­thalte in den Flüchtling­sun­terkün­ften wirken sich schädlich auf die Moti­va­tion, das Empow­er­ment und die Emanzi­pa­tion von Geflüchteten aus. Wir fordern eine Max­i­malaufen­thalts­dauer von drei Monat­en für Geflüchtete in den Unterkün­ften, beson­ders für Frauen* und Kinder!
  3. Die physis­che Iso­la­tion in diesen Unterkün­ften, der Umstand, dass sie oft fern ab von Städten und Gemein­den gele­gen sind, ver­hin­dert Inklu­sion und set­zt Geflüchtete Angrif­f­en von Neon­azis aus. Iso­la­tion macht seel­isch krank und ver­hin­dert Teil­habe in der Gesellschaft.
  4. Für neu angekommene Geflüchtete ist das deutsche bürokratis­che Sys­tem sehr schw­er nachzu­vol­lziehen und die Kom­mu­nika­tion mit den Sachbearbeiter*innen schwierig. Wir fordern die Behör­den auf, fre­undlich­er und tol­er­an­ter zu sein!
  5. All­t­ags- und struk­tureller Ras­sis­mus führen dazu, dass Geflüchtete sich nicht willkom­men und akzep­tiert fühlen. Wir fordern, dass geflüchteten Men­schen mehr Hand­lungs- und Selb­ster­mäch­ti­gungsmöglichkeit­en gegeben wer­den! Wir fordern gle­iche Rechte für alle Men­schen unab­hängig von Pass, Herkun­ft und Status.
  6. Inter­net ist kein Luxus. Es ist eine mod­ernes Instru­ment, das Geflüchteten hil­ft, sich selb­st zu ermächti­gen, mit ihren Fam­i­lien in Kon­takt zu bleiben, sich fortzu­bilden und zu informieren. Wir fordern Inter­net­zu­gang für alle Geflüchteten!

Den Aufruf zu der Demon­stra­tion und die Forderun­gen der Geflüchteten und ihrer Unterstützer_innen find­en Sie weit­er unten sowie hier.

Aus­führliche Infor­ma­tio­nen zur Bran­den­burg­er Erstauf­nahme und die Fol­gen der dauer­haften Iso­la­tion in den abgele­ge­nen Ein­rich­tun­gen für Geflüchtete find­en Sie auf der Seite des Flüchtlingsrates.

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Arbeit & Soziales Gender & Sexualität

Vielen Dank für die Blumen

Ter­mine und Aktio­nen in Cottbus
04. März — Frauen*café ab 18 Uhr in der Elis­a­beth-Wolf-Str. 40a
08. März — Kundge­bung um 14 Uhr am Schlosskirch­platz an der Synagoge

Am 08.03.2020 ver­anstal­tet das Frauen*kollektiv Cot­tbus anlässlich des inter­na­tionalen Frauenkampf­tags eine Kundge­bung unter dem Mot­to: „Vie­len Dank für die Blu­men – Frauen*revolution statt blu­miger Phrasen“. Der
inter­na­tionale Frauenkampf­tag ist ein wichtiges Datum für die Frauen­be­we­gung. Oft wird dieser Tag jedoch genutzt, um Frauen mit Blu­men zu beschenken. Klar, freut sich jed­er Men­sch Blu­men geschenkt zu bekom­men. Allerd­ings klingt es in Anbe­tra­cht der patri­ar­chalen Ver­hält­nisse in unser­er Gesellschaft schon fast spöt­tisch. Die fem­i­nis­tis­che Bewe­gung in Rumänien, nutzte daher das Mot­to „Vie­len Dank für die Blu­men“ um zu verdeut­lichen, dass es um weit mehr geht als ein­mal jährlich Blu­men zu schenken. So betont Elis­a­beth Sch­a­bel vom Frauen*kollektiv: „Wir wollen keine Blu­men, wir wollen in erster Lin­ie frei sein. Wir wollen uns angst­frei bewe­gen kön­nen, nicht ange­grif­f­en wer­den. Wir wollen eine Aufteilung der Haus- und Sorgear­beit. Wir wollen für uns selb­st bes­tim­men. Das ist die Verbindung zu den Frauen* auf der ganzen Welt. Wir haben über­all die gle­ichen Kämpfe auszufecht­en. Diese Gemein­samkeit nutzen wir, um uns gegen­seit­ig zu bestärken und ein Boll­w­erk gegen unter­drück­ende Machtver­hält­nisse zu bilden.“

Die chilenis­che Com­mu­ni­tiy in Cot­tbus beteiligt sich eben­so an dieser Kundge­bung. Der Fokus auf die gewalt­tätige Fraue­nun­ter­drück­ung in Süd- und Lateinameri­ka wird mit­tels der fem­i­nis­tis­chen Per­for­mance von Las Tesis erneut gelegt. Auch die Unter­drück­ung der Frau* in der Ehe im Koso­vo und die Kämpfe, die wir hier vor Ort in Cot­tbus führen wer­den the­ma­tisiert. „Gemein­sam wer­den wir es schaf­fen, uns gegen diese
patri­ar­chalen, kap­i­tal­is­tis­chen und neolib­eralen Dom­i­nanz- und Gewaltver­hält­nisse zu wehren.“ betont Elis­a­beth Sch­a­bel den kämpferischen Abschluss.

Kundge­bung: „Vie­len Dank für die Blu­men – Frauen*revolution statt
blu­miger Phrasen.“

Wann: 08.03.2020 um 14 Uhr

Wo: Sprem­berg­er Straße / Schlosskirchplatz

Alle weit­eren Ter­mine find­et ihr auf face­book und Insta­gram @frauenkollektiv_cottbus

Zum Frauen*kampftag find­en ver­schiedene Ver­anstal­tun­gen in Cot­tbus statt.
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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Stoppt die Brandstifter

Sam­stag, 07.03.2020 ab 14.30 Uhr
am Bahn­hof Bernau bei Berlin

Stoppt die Brand­s­tifter — Sol­i­dar­ität statt Hass, Het­ze und Gewalt

Ras­sis­mus, Demokratiev­er­ach­tung, nation­al­is­tis­che Volk­stümelei erin­nern uns an die schlimm­sten Zeit­en in Deutsch­land. Wer ras­sis­tis­ches Gift aktiviert und dann bei rechtem Ter­ror Erstaunen und Erschreck­en heuchelt und keinen Zusam­men­hang sehen will, ver­sucht die Men­schen für dumm zu verkaufen.
Wir möcht­en in keinem Land leben, das von AfD-Dem­a­gogen regiert oder mitregiert wird.
Wir möcht­en in ein­er sol­i­darischen Gesellschaft leben, die Men­schen­rechte nicht von Zufäl­ligkeit­en wie dem Ort der Geburt abhängig macht.
Darum sor­gen wir dafür, dass pro Teil­nehmerIn an der AfD-Kundge­bung min­destens 10 Euro an Pro Asyl e.V., an Women in Exile bzw. an Barn­im für alle gespendet werden. 

Wer kann, spende bitte als Gegengewicht zur Auss­chließeri­tis der AfD: 

für das Bürg­erin­nen-Asyl Barnim
https://www.b‑asyl-barnim.de/
Spendenkon­to: Barn­im für alle,
IBAN: DE 78 1705 2000 1110 0262 22
Verwendungszweck:Spende BER0703 Bürgerinnen-Asyl

für die Arbeit mit geflüchteten Frauen: Women in Exile e.V.

Women In Exile


Spendenkon­to: IBAN: DE21430609671152135400 BIC: GENODEM1GLS (GLS Bank)
Ver­wen­dungszweck: Spende BER0703

für PRO ASYL
https://www.proasyl.de/
Spendenkon­to: IBAN: DE70 3702 0500 5050 5050 50
Ver­wen­dungszweck: Spende BER0703

PRO ASYL set­zt sich bun­desweit für die Rechte von Flüchtlin­gen und Migranten ein, hil­ft Schutz­suchen­den im Asylver­fahren, recher­chiert Men­schen­rechtsver­let­zun­gen an den Gren­zen und kämpft für eine offene Gesellschaft, in der Flüchtlinge Schutz erhalten.

Das Bernauer Net­zw­erk für Weltof­fen­heit mobil­isiert für einen Protest am 07.03.2020
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Arbeit & Soziales Gender & Sexualität

We fight together

Wir rufen euch dazu auf, am 7. März 2020 für unsere Rechte auf die Straße zu gehen! WE FIGHT TOGETHER!

Der his­torische Frauen*kampftag, heute fem­i­nis­tis­ch­er Kampf­tag ist weltweit ein Tag, an dem Frauen, Les­ben, inter*- und trans*-Personen und nicht-binäre Men­schen für die Gle­ich­berech­ti­gung und gegen jede Art von Diskri­m­inierung auf die Straße gehen. 

Ursprünglich wurde der Tag 1909 von Sozialist*innen einge­führt, um für das Wahlrecht für Frauen zu kämpfen. Dieses Recht wurde mit­tler­weile in vie­len Län­dern einge­führt, allerd­ings dür­fen auch in Deutsch­land noch immer nicht alle Frauen* wählen. Und es gibt noch viele weit­ere Prob­leme, die uns daran hin­dern wirk­lich frei zu sein, denn auch heute existieren noch viele patri­ar­chale, von Män­nern dominierte Struk­turen. Deshalb wollen wir – geflüchtete Frauen*, schwarze Frauen*, Women of Colour, weiße Frauen*, trans*-, inter*- und nicht-binäre Men­schen, Müt­ter, Töchter, Sin­gles, Care­work­er, Sexarbeiter*innen, Aktivist*innen – am 7. März, dem Vortag des fem­i­nis­tis­chen Kampf­tages, mit euch zusam­men in Pots­dam auf die Straße gehen. Wir wollen zusam­menkom­men, auf die Missstände aufmerk­sam machen, uns sol­i­darisch zeigen, ver­net­zen und zusam­men für die Gle­ich­berech­ti­gung aller kämpfen – hier in Pots­dam, Bran­den­burg und der ganzen Welt.

Wir sind viele, wir sind stark und wir kämpfen gemeinsam

  • gegen Fem­izide und Gewalt gegen Frauen, Les­ben, nicht-binäre Men­schen, inter*- und trans*-Personen
  • gegen alltäglichen Sex­is­mus und Diskriminierung
  • für die Legal­isierung des Schwanger­schaftsab­bruchs & die Abschaf­fung des §218 und §219a und für die freie Entschei­dung über den eige­nen Körper 
  • für die Abschaf­fung von Lagern für geflüchtete Frauen* und Kinder und für die Abschaf­fung aller diskri­m­inieren­den Geset­ze gegen Geflüchtete 
  • für eine angemessene Bezahlung von Care-Arbeit
  • für die Sicht­barkeit von Frauen, Les­ben, nicht-binären Men­schen, inter*- und trans*-Personen auch in der Geschichte
  • für die Rechte von trans*-Menschen
  • für das Recht auf kosten­lose Bil­dung für alle
  • gegen die Diskri­m­inierung von Frauen im Gesundheitssystem
  • gegen Antifem­i­nis­mus und den gesellschaftlichen Rechtsruck
  • gegen Ras­sis­mus, Kap­i­tal­is­mus, Nation­al­is­mus und deutschen Einheitstaumel
  • für den inter­na­tionalen fem­i­nis­tis­chen Streik am 08. März
  • für die fem­i­nis­tis­che Umweltbewegung
  • für die Über­win­dung des Patriarchats
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    Antifaschismus

    Mordopfer war Teil der neonazistischen „Kampfgemeinschaft Cottbus“

    Collage: Matrin Miethke im Portait und von hinten in einer Gruppe NeonazisLaut etlichen Bericht­en in der Lokal­presse wurde gestern, am Abend des 1. März, ein Mann in der Cot­tbuser Innen­stadt erschossen, welch­er der lokalen extrem recht­en Kampf­s­port­szene angehörte.
    Nur am Rande wird allmäh­lich das Aus­maß dieses Mordes klar. Denn bei dem Mor­dopfer han­delt es sich um den 31-jähri­gen, tief im Neon­azi-Milieu ver­ankerten Mar­tin Miethke.
    Wir doku­men­tieren im Fol­gen­den umfan­gre­ich seine Aktiv­itäten, da wir eine klare Einor­dung sein­er Per­son in der Berichter­stat­tung als unverzicht­bar hal­ten – vor allem im Hin­blick auf die hoch-explo­sive, krim­inelle Mis­chszene aus Neon­azis, Rock­ern, Kampf­s­port­lerIn­nen und Türste­herIn­nen, die in Cot­tbus vorherrscht.

    Denn Mar­tin Miethke gehörte ein­er Neon­azi-Struk­tur an, die das Lan­desamt für Ver­fas­sungss­chutz (LfV) in Bran­den­burg als „Kampfge­mein­schaft Cot­tbus“ beze­ich­nete und die bun­desweit eine ein­ma­lige Aus­prä­gung besitzt.

    Vermummte Nazis mit Black Legion ShirtsDie ‚Kampfge­mein­schaft Cot­tbus‘ ist eine lose Grup­pierung von Recht­sex­trem­is­ten aus dem gewalt­bere­it­en Hooligan‑, Kampfsport‑, Secu­ri­ty-und Türste­herm­i­lieu. Ihr kön­nen bis zu 115 Mit­glieder zugerech­net wer­den (…) Die ‚Kampfge­mein­schaft Cot­tbus‘ ist ein noch rel­a­tiv junger Zusam­men­schluss, der jedoch über ein beachtlich­es Personen‑, Unter­stützer- und Gewalt­poten­zial ver­fügt (…),” schrieb das LfV in seinem Jahres­bericht 2018 über die Cot­tbuser Szene.

    In all diesen Teil­bere­ichen war auch Miethke exponiert aktiv. Zen­tral ist dabei die extrem rechte Kampf­s­port­marke „Black Legion Wear“, deren Schlüs­selfig­uren selb­st haupt­beru­flich Tätigkeit­en im Sicher­heits­bere­ich anbi­eten. U.a betreibt Ron­ny Schröder – Kämpfer des „Black Legion“-Teams – die Fir­ma „Box­ing Secu­ri­ty“, während Tom Philipp Rausch, Mod­el und Kern­mit­glied von „Black Legion“ gemein­sam mit Mar­tin Miethke etwa im „Scan­dale Club“ in Cot­tbus an der Tür stand.

    v.l.n.r.: Martin Miethke, Tom Philipp Rausch und Andy Schotte im Sommer 2018 in CottbusMiethke ist aber auch Kampf­s­portler und stieg beim „Kampf der Nibelun­gen“ im Okto­ber 2018 in Ostritz für das „Black Legion“-Team in den Ring. Gecoacht wurde er dort nicht nur von William „Willi“ Pud­er – ehe­mals Vorsänger der Neon­azi-Ultra­grup­pierung „Infer­no Cot­tbus 99“ – son­dern auch von Markus Walzuck. Walzuck war bis 2012 offiziell für die Marke „Label 23 – Box­ing Con­nec­tion“ mitver­ant­wortlich, gehörte eben­so „Infer­no Cot­tbus 99“ an und war Schlüs­selfig­ur der 2012 ver­bote­nen „Wider­stands­be­we­gung in Bran­den­burg“, bekan­nt auch als „Spreelichter“.
    Walzuck war es aber auch, der im Früh­jahr 2013 ein Mit­glied des Hells Angels MC in der Cot­tbuser Innen­stadt angestochen hat­te, als dort der Stre­it um die Vorherrschaft im Türste­her-Milieu eskalierte.

    Martin Miethke beim KdN 2018 in Ostritz, rechts neben ihm sein Coach Markus WalzuckDie Cot­tbuser Neon­azi-Szene ver­fügt über ein beachtlich­es eigenes Wirtschaft­snetz, welch­es viel mehr als nur den Secu­ri­ty-Bere­ich abdeckt. So gehören die Kampf­s­port-und Streetwear-Marken „Label 23“ und „Black Legion Wear“ zu den Geldquellen. Darüber hin­aus ver­fügt die Szene über Bek­lei­dungs­geschäfte wie den „Blick­fang Store“. Auch der Laden „Löwen­zahn“ in der Neustädter Straße muss diesem Finanzkreis­lauf zugerech­net werden.

    Diesen eröffnete Mar­tin Miethke 2019 und bot dort veg­ane Nahrungsergänzungsmit­tel an. Pikant: nur wenige hun­derte Meter vom „Löwen­zahn“ ent­fer­nt, melde­ten gestern Zeu­gen am Kloster­platz die tödlichen Schüsse.Miethke im 'Löwenzahn' 2019

    Zulet­zt war Miethke zudem als Per­son­al Coach im Body­build­ing-Bere­ich tätig und wollte im Mai 2020 an den Qual­i­fika­tion­s­meis­ter­schaften des Nation­al Ath­let­ic Comi­tee Ger­many (NAC) in Fürsten­walde teil­nehmen. Tipps für den Wet­tbe­werb bekam er u.a. von Maik Bun­zel aus Cot­tbus, der an den Meis­ter­schaften der NAC 2018 teilgenom­men hat­te. Bun­zel ist ein beliebter Recht­san­walt der extremen Recht­en, was sich­er auch mit sein­er Ver­gan­gen­heit als Sänger der Recht­sRock-Band „Has­s­ge­sang“ zu tun hat.

    Ihre bish­eri­gen Struk­turen wer­den ver­mut­lich in der Zukun­ft gefes­tigter wer­den und konkur­ri­erende Grup­pen wer­den über Druck oder Gewalt zur Seite gedrängt (…) Auf­grund der Ver­strick­un­gen einiger Mit­glieder in das Türste­her- und Secu­ri­tygewerbe ist es nicht aus­geschlossen, dass es zu Rival­itäten mit krim­inellen Grup­pierun­gen, beispiel­sweise aus dem Rock­er­m­i­lieu, kommt.“
    Zu dieser Ein­schätzung musste auch das Lan­desamt für Ver­fas­sungss­chutz in Bran­den­burg 2018 kom­men. Eine Analyse, die seit Jahren von lokalen Antifaschist_innen bere­its unzäh­lige Male geäußert und ver­schriftlicht wurde.

    Miethke (links im Bild) in einer Runde mit dem Provokateur MC im Dezember 2019Denn Verbindun­gen der Neon­azi-Szene ins krim­inelle Milieu der Motor­rad­clubs sind in Cot­tbus, wie auch im Umland, offenkundig. Neben den zahlre­ichen Über­schnei­dun­gen zum von Neon­azis dominierten Ableger des Gremi­um MC in Sprem­berg, unter­hält die „Kampfge­mein­schaft Cot­tbus“ vor allem engen Kon­takt zum Pro­voka­teur MC (PMC). So war auch Miethke seit min­destens 2016 mit dem PMC ver­bun­den und nahm an zahlre­ichen Feier­lichkeit­en teil – gemein­sam u.a. mit Kern­mit­glieder von „Black Legion“, wie Andy Schotte und Tom Rausch.
    Auch zu Struk­turen des Hells Angels MC unter­hielt Miethke gute Beziehun­gen. Vor­rangig zum Chap­ter, welch­es als „Pure Hate“ in Berlin und Pots­dam agiert. „Pure Hate Orig­i­nals Cloth­ing“ heißt auch die vom Chap­ter ver­triebene Marke und nie­mand gerin­ger­er als der bekan­nte Rap­per „Kon­tra K“ lässt sich von den Per­so­n­en um „Pure Hate“ auf seinen Touren begleit­en – vor­rangig als eine Art Leibwächter.

    Miethke (2.v.l.) als Unterstützer der Standbetreuung auf einer ConventionFür „Loy­al Ath­let­ics“ – die Streetwear-Marke von „Kon­tra K“ – mod­eln eben­falls Mit­glieder des Ablegers „Pure Hate“ des Hells Angels MC. Und auch Mar­tin Miethke war im März 2019 Teil der Crew, die für die Betreu­ung der Stände von „Pure Hate Orig­i­nals“ und „Loy­al Ath­let­ics“ auf ein­er Tat­too-Con­ven­tion zuständig war.

    Auf­grund der vie­len Querverbindun­gen muss dem­nach davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass Miethke Opfer eines Gewaltver­brechens im erneut eskalierten Kon­flikt um die Vorherrschaft im Türste­her-und Rock­er­m­i­lieu wurde. Wie die Szene in Cot­tbus reagieren wird, ist noch nicht abschätzbar. Die Behör­den dürften jedoch alle Hände voll zu tun haben, denn auch sie wis­sen, welche Struk­tur in Cot­tbus den Ton angibt.„Kontra K“ (rechts) und seine enge Anbindung an den Ableger „Pure Hate“ des Hells Angels MC
    Schließlich beka­men diese im April 2019 Ein­blicke in das Net­zw­erk der „Kampfge­mein­schaft Cot­tbus“, als dato Polizeikräfte eine großan­gelegte Razz­ia vol­l­zo­gen, da ein drin­gen­der Tatver­dacht der Bil­dung ein­er krim­inellen Vere­iningung vor­lag. Rund zwei dutzend Per­so­n­en bilde­ten laut Behör­den ein Art schnell mobil­isier­bares „Ein­satzkom­man­do“ um gegen Migrant_innen, Geflüchtete, den poli­tis­chen Geg­n­er und alle anderen vorge­hen zu kön­nen, die nicht ins extrem rechte Welt­bild passen.
    Auch Mar­tin Miethke war von der Großrazz­ia betroffen.

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