Seit Jahren gibt es wieder eine steigende Anzahl von Menschen, die aufgrund von Kriegen, Klimawandel oder durch politische und religiöse Verfolgung ihre Wohnorte überall auf der Welt verlassen müssen. Viele von ihnen sehen ihre Zukunft oder zumindest einen Zufluchtsort, in Europa – und einige auch hier in Deutschland. Tausende sterben jedes Jahr auf der Flucht, vor allem im Mittelmeer und an anderen Außengrenzen Europas. Gerade Deutschland hat sich durch die sogenannte Dritt-Staaten-Regelung und die faktische Abschaffung des Asylrechts nach den Pogromen in den 90er Jahren stark abgeschottet. Deutschland als einer der größten Waffenexporteure der Welt trägt entscheidend Verantwortung für bewaffnete Konflikte in der Welt.
Die menschenfeindliche Politik der Regierungen der großen Industriestaaten, aber auch die ungerechten Produktionsbedingungen, Eigentumsverhältnisse und die ungleiche Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums, zerstören somit die Zukunft von Millionen von Menschen. Flucht und Vertreibung sind nur ein Ausdruck davon. Auch wenn der oder die Einzelne daran vielleicht erst einmal nicht viel ändern kann, können wir alle dieser Ungerechtigkeit unsere Solidarität entgegenstellen. Menschenunwürdige Massenunterbringungen in Turn‑, Fabrik- und Lagerhallen sind traurige Realität der deutschen Flüchtlingspolitik. Stigmatisierung geflüchteter Menschen durch Medien, Politik und Rechtspopulismus tragen ihren Teil dazu bei, dass Rassist*innen Hetzjagden auf vermeintlich oder tatsächlich geflüchtete Menschen organisieren.
Die jüngsten Ereignisse in Frankfurt (O.) zeigen, wie sehr Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in der deutschen Gesellschaft verankert sind. Eine Gesellschaft, in der Hetzjagden auf geflüchtete Menschen durch vermeintliche Passanten bejubelt und beklatscht werden, ist nicht zu tolerieren. Lasst uns dieses Umfeld der Ablehnung und der Missgunst bekämpfen. Haltet eure Augen und Ohren offen! Bei rassistischen Sprüchen, Anmachen oder Angriffen ist es zwingend notwendig einzugreifen und den Mund aufzumachen.
Zeigt euch solidarisch und heißt Geflüchtete willkommen! Setzt euch ein gegen Vorurteile und Rassismus! Kommt zur Kundgebung des Bündnis Kein Ort für Nazis in Frankfurt Oder am Freitag den 03.06. um 16:30 am alten Kino/Haltestelle Zentrum in der Heilbronner Straße.
Autor: Kelly
Ungefähr ein Jahr vor der Selbstenttarnung des NSU im November 2011 veröffentlichte die RechtsRock-Band Gigi und die braunen Stadtmusikanten den Song „Döner-Killer“, in dem mutmaßliches Täter_innenwissen der NSU-Morde offenbart und sich über die Betroffenen und Opfer der Taten lustig gemacht wird. [1]
Bereits ein Jahr zuvor erschien der Song „Rosarot“ der Band Aryan Brotherhood – verantwortlich dafür ist der Potsdamer Neonazi und RechtsRocker Uwe Menzel. Der Text des Liedes weist mehrere mögliche Andeutungen und Wissen über die Aktivitäten des NSU auf.
Menzel, militanter Neonazismus, Rechtsterrorismus und der NSU
Uwe Menzel ist nach eigenen Angaben seit spätestens 1990 in der neonazistischen Szene aktiv. Schnell wurde er zu einer zentralen Figur in der Potsdamer, Brandenburger und bundesweiten RechtsRock-Szene. Er gründete mehrere Bandprojekte, koordinierte und organisierte Konzerte und Vertriebswege für neonazistische Musik und gilt seit spätestens 1997 als Gesicht der brandenburgischen Sektion von Blood&Honour. Dabei präsentierte er sich jedoch nie in offizieller Funktion im Namen dieser neonazistischen Struktur. Ab 1993 war Menzel mit einer seiner bekanntesten Band, die er ab 1995 Proissenheads nannte, aktiv. Aufnahmen wurden über das Label Movement Records des Chefs des sächsischen Blood&Honour Ablegers Jan Werner veröffentlicht, die Band trat auf etlichen Blood&Honour-Konzerten auf. Jan Werner gilt als direkter Unterstützer des NSU-Kerntrios. Er versuchte beispielsweise über die Brandenburger V‑Person Piatto, alias Carsten Szczepanski, eine Waffe für Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt zu besorgen. [2] Menzel und Werner pflegten nicht lediglich geschäftliche Beziehungen sondern eine Freundschaft. Sie verreisten zusammen, z.B. in die USA, und besuchten sich bei Veranstaltungen und Konzerten. Es ist unwahrscheinlich, dass Menzel von den Unterstützungsaktivitäten Werners für das untergetauchte Trio gar nichts mitbekam.
Als Probenraum konnte Proissenheads bis 1998 einen städtischen Jugendclub in Potsdam nutzen. Bis dahin weigerte sich die Stadtverwaltung, in Person von Jann Jakobs, damals Jugendamtsleiter und Jugendstadtrat und heute Oberbürgermeister, und zuständige Sicherheitsbehörden die Nutzung eines städtischen Raumes durch organisierte und gewalttätige Neonazis zu unterbinden. Später teilte sich Proissenheads einen Proberaum mit der als kriminelle Vereinigung verbotenen Band Landser im Potsdamer Stadtteil Bornstedt. Der Landser-Schlagzeuger Christian Wenndorf war zuvor nach Potsdam gezogen und spielte auch in Menzels Bands Proissenheads und Aryan Brotherhood mit.
Neben seiner organisatorischen Tätigkeit für die neonazistische Szene war Menzel auch als ideologischer Tonangeber maßgeblich. Offen geäußerter Rassismus und Antisemitismus, verbalisierte Vernichtungsfantasien und propagierter „Rassekrieg“ sorgten schnell für Ehrfurcht und Bewunderung in der organisierten RechtsRock-Szene und darüber hinaus. [3]
Im seit Anfang Mai 2013 laufenden NSU-Prozess in München sowie in den Sitzungen und Unterlagen der Untersuchungsausschüsse zum NSU-Komplex ist Menzels Name daher immer wieder im Umfeld des NSU sowie im Zusammenhang mit Kontaktpersonen im NSU-Netzwerk zu finden.
Nach Recherchen des Antifaschistischen Pressearchiv Potsdam (APAP) gab es freundschaftliche und politische Beziehungen zwischen Menzel und V‑Person Piatto alias Carsten Szczepanski. Neben einer Zusammenarbeit zwischen den Gruppierungen um Szczepanski (u.a. United Skins) und Menzel gab es auch gemeinsame Besuche von Veranstaltungen und Angriffe auf politische Gegner_innen. Menzel und Szczepanski waren außerdem in Waffengeschäfte untereinander und mit Anderen involviert. Bei Menzel wurden bei Durchsuchungen im Sommer 2000 mehrere Waffen gefunden, die er zeitweise bei Szczepanski aufbewahrte. [4]
Die Durchsuchungen fanden auf Grund eines durch die Polizei mitgeschnittenen Telefonats statt, in dem sich zwei Potsdamer Neonazis zu einem mit Schusswaffen bewaffneten Angriff auf eine linke Demonstration der Hausbesetzer_innen-Szene verabredeten. Der damalige Chef des Verfassungsschutzes Heiner Wegesin verharmloste den Fund von Waffen, da diese ja gegen „die Antifa“ eingesetzt werden sollten und nicht gegen staatliche Akteure. Erst „das wäre dann organisierter rechter Terror“. Neben dem konkreten Anlass standen die Durchsuchungen möglicherweise auch in Zusammenhang mit den Aktivitäten der neonazistisch-terroristischen Gruppierung Nationale Bewegung.
Die Nationale Bewegung verübte innerhalb eines Jahres, Januar 2000 bis Januar 2001, mindestens 14 Anschläge oder verbreitete (neo)nazistische Propaganda. Insbesondere der Brandanschlag auf die Trauerhalle des Jüdischen Friedhofs in Potsdam am 8. Januar 2001 sorgte für bundesweite Aufmerksamkeit. Bis heute wurde die Identität der Täter_innen und deren Umfeld nicht aufgeklärt. Die Bundesanwaltschaft stellte die Ermittlungen zur Nationale Bewegung 2005 ein. [5]
Die Aktionen der Nationale Bewegung fielen dabei direkt in die Zeit zwischen dem Abtauchen von Mundlos, Zschäpe und Böhnhardt im Januar 1998 und ihrem ersten Mord am 9. September 2000. Drei Tage später, am 12. September 2000, wird Blood&Honour in Deutschland verboten.
Ein Mitwissen bei Menzel über den NSU-Komplex, mutmaßlich auch über Täter_innenwissen, sowie andere militant-terroristische Neonazistrukturen ist nicht auszuschließen. Bundesweite und internationale Verbindungen in Blood&Honour-Strukturen, Vernetzung auf Konzerten und Treffen, immer wieder Waffen- und Sprengstofffunde bei Menzel oder in seinem Umfeld und die Verankerung in der brandenburgischen und bundesweiten militanten Neonaziszene geben genügend Anlass, die Machenschaften von Uwe Menzel und Co. zu hinterfragen.
Der Song „Rosarot“
Im April 2009 erschien der dritte Teil der neonazistischen Sampler-Reihe Solidarität beim Label PC-Records. Auf diesem veröffentlichte die Band Gigi Und Die Braunen Stadtmusikanten ein Lied über den Polizeidirektor der Bayerischen Polizei Alois Mannichl. Dieser wurde am 13. Dezember 2008, mutmaßlich von einem Neonazi, vor seinem Haus in Fürstenzell mit einem Messer angegriffenen, niedergestochen und schwer verletzt. Der Fall sorgte bundesweit für Schlagzeilen, wurde jedoch nie aufgeklärt. [6] Wie bei „Döner-Killer“ verhöhnten auch hier die Neonazis um den Sänger Daniel Giese in dem Lied „Lebt Denn Der Alte Mannichl Noch?“ den Betroffenen.
Auf dem selben Sampler sind die beiden Potsdamer RechtsRock-Bands Burn Down und Aryan Brotherhood – beides Musik-Projekte von Uwe Menzel – zu finden.
Beim RechtsRock-Onlineportal aryanmusic heißt es am 8. April 2009 zum besagten Sampler: „die Einnahmen fließen zu 100% zurück in den Widerstand“. [7]
An vierter Stelle der Solidarität-CD ist der Song mit dem Titel „Rosarot“ von Menzels Aryan Brotherhood zu finden.
Es ist nicht eindeutig zu benennen worum es in diesem Lied geht. Schwammige Begriffe, unklar gesungene Worte und uneindeutige Metaphern verstecken, verschleiern und verschlüsseln die Aussagen des Textes. Dennoch ist ein Großteil des Liedes verständlich, wenn auch mutmaßlich nur für einen bestimmten Teil der Neonaziszene vor Ende 2011 – also vor der Selbstenttarnung des NSU.

Aus dem Bekennervideo des NSU: die vier Köpfe von „Paulchen Panther“ bilden Anfang (00:05) und Ende (13:44) des Films (Quelle: apabiz)
Im Refrain heißt es: „Obsessionen rosarot, Perversionen rosarot, krank getrieben rosarot, rosarot, so kam der Tod […]“ Die Beschreibung der „Obsessionen“ und „Perversionen“ mit der Farbe Rosa wecken, zusammen mit dem Kontext des Liedes sowie seines Autors, Assoziationen zur prominenten Comic-Figur des NSU: Dem Pink Panther bzw. Paulchen Panther.
Dieser dient als Personifikation des NSU, der sich im Bekenner_innenfilm zwar selbst als ein Netzwerk beschreibt, in seiner Ausführung der Morde allerdings als handelndes Individuum zu beobachten ist. Die vier Köpfe des Pink Panther, die zu Beginn des Filmes das Logo des NSU bildlich umrahmen und am Ende erneut nebeneinander aufgereiht erscheinen, führten bei der Analyse bereits zu der Frage, ob es neben den als „Terror-Trio“ bekannt gewordenen Neonazis Mundlos, Zschäpe und Böhnhardt, noch eine vierte Person gibt, die zum Kern des NSU gehört(e). [8]
Aus der ersten Strophe von „Rosarot“ ergeben sich Hinweise, die es zulassen, diese These aufzugreifen und die Frage nach der Anzahl der Mitglieder des Kern-NSU erneut zu stellen. Dort heißt es: „Vier Schatten in der Nacht, albtraumhafter Gestalt, ein schemenhafter Mythos, Schrecken aus dem Wald, fleischgewordene Grausamkeit, kranke Fantasie, es lebte für die Suche, als er oder als sie.“ Wie im Song „Döner-Killer“ wird hier ein „Mythos“ und dessen Machenschaften aus der Außenperspektive beschrieben.
Die besungenen Schatten in diesem Lied sind genau vier und sie werden als albtraumhafte (für die Opfer?) mythische (für die Öffentlichkeit und Betroffene?) Gestalten bzw. Schrecken (für migrantische Communities?) beschrieben die aus dem Wald (aus dem Verborgenen?) kommen. Ähnlich werden im Text von „Döner-Killer“ die Wirkung der Taten des NSU auf die Betroffenen („Am Dönerstand herrschen Angst und Schrecken. Kommt er vorbei, müssen sie verrecken.“) beschrieben und die Täter als nicht greifbare Phantome („Er kommt aus dem Nichts – doch plötzlich ist er da.“) beschrieben.
Auch in den danach folgenden Worten bei „Rosarot“ können Anspielungen auf den NSU vermutet werden: „es lebte für die Suche, als er oder als sie“. Der NSU brachte viel Zeit für die Suche nach geeigneten Anschlagsorten für ihre Morde und Überfälle auf. Auch ist anhand des NSU-Netzwerk, im Bezug auf das bekannte „Kern-Trio“ aber auch das enge Unterstützungsumfeld, zu erkennen, dass hier sowohl Männer als auch Frauen aktiv beteiligt waren. Außerdem wird wiederholt das Bild einer mystifizierten Figur gezeichnet.
Im Jahr 2013 veröffentlichte Aryan Brotherhood den Titel „Rosarot“ erneut. Auf Vinyl erschienen neun weitere Songs, die zuvor ebenfalls bereits auf verschiedenen Samplern veröffentlicht wurden. Die LP trägt den Namen der Band als Titel – Aryan Brotherhood.
Grüße an alle „Kleinzellen“ und „Einzell-Streiter“
Neben Aryan Brotherhood und Burn Down war Uwe Menzel unter anderem in seinen beiden Bands Bloodshed sowie Uwocaust und alte Freunde aktiv. Zwischen 2009 und 2013 veröffentlichte er mit letzterer drei Alben, eine Single und einige Sampler-Beiträge. Unter dem Namen Bloodshed erschienen zwischen 2003 und 2011 fünf Alben und zahlreiche Sampler-Auskopplungen. Die letzte davon Anfang 2014 auf dem Berlin-Brandenburg Sampler 3.
Kurz zuvor löste sich Bloodshed aufgrund von Streitigkeiten zwischen Menzel und seinem Gitarristen Daniel Horn Ende 2013 auf. Da dieser sowohl für das Projekt Bloodshed als auch für Uwocaust und alte Freunde von zentraler, vor allem kreativer, Bedeutung war und den Musikstil maßgeblich prägte, gab es laut Menzel zur Auflösung der beiden Bands keine Alternative.

Aus dem Booklet des Albums „Wut“ der Band Bloodshed: Uwe Menzel, „Hermann“, Daniel Horn und Martin Rollberg (v.l.n.r.) – die Band grüßt alle „Kleinzellen“ und „Widerstandsnester“.
In den Jahren 2004 (Bloodshed – Asche zu Asche), 2006 (Bloodshed – Wut), 2007 (Bloodshed – Zorn), 2010 (Uwocaust und alte Freunde – Sprengstoff Melodien) und 2012 (Uwocaust und alte Freunde – Blutgruppe) war in den Booklets der Alben immer wieder die gleiche Botschaft zu lesen – Grüße an alle „Kleinzellen“, „Einzell-Streiter“ und „Widerstandsnester im gesamten Kampfgebiet“. Das Konzept der „Zellen“ wurde durch Blood&Honour 2002 in ihrer Zeitschrift „Totenkopf-Magazin“ als „Methode des führungslosen Widerstandes“ bezeichnet. Dazu heißt es weiter: „die einzelnen Zellen oder Personen [sollen] sich nicht kennen und unabhängig voneinander arbeiten und keiner zentralen Führungsstelle Bericht erstatten.“ Es wird jedoch auch darauf hingewiesen, dass „bei einzelnen Aktionen kooperiert werden [muss], weil die eine Zelle vielleicht etwas, weis oder besorgen kann was die andere nicht kann — das heißt im Klartext das eine Person jeder Zelle eine andere Person aus einer anderen Zelle kennen sollte und die Zellen sich einander ergänzen sollten“ (sic). [9] Diese „Zellen“ sollen dabei explizit als militant-terroristische Aktionsgruppen agieren und Anschläge verüben.
So floskelhaft diese Grüße für sich allein genommen erscheinen mögen, so brisant sind sie in Anbetracht Menzels als Teil von militanten und bewaffneten Untergrundstrukturen. Die weiteren Gruß-Adressat_innen in den Booklets sind in der Regel Familie, unmittelbar Bekannte und Freund_innen. Weiterhin benennt er überregionale und internationale Kontakte zu befreundeten Bands sowie Zines und Versände. Es handelt sich dabei um Personen oder Zusammenhänge, zu denen Menzel direkten Kontakt hat oder hatte – „Kleinzellen“, „Einzell-Streiter“ und „Widerstandsnester im gesamten Kampfgebiet“ gehören offensichtlich dazu. Auch, dass das Album aus dem Jahr 2010 den Titel „Sprengstoff Melodien“ trägt, fällt in diesem Kontext umso mehr auf.
Die Frage nach konkretem Wissen von rechtsterroristischen Strukturen und Zellen im Kontext der beiden Bands muss also mit einer sehr viel stärkeren Relevanz versehen werden.
Uwe Menzel und Daniel Horn verband eine 20 Jahre andauernde Freundschaft, eine zwölfjährige gemeinsame Musikkarriere und möglicherweise auch das Wissen über Zusammenhänge und Taten des NSU, der Nationale Bewegung oder anderer rechtsterroritischer Gruppierungen bzw. Zellen. Es ist unwahrscheinlich, dass Menzel und Horn (sowie weitere Bandmitglieder) sich nicht über die Texte und Bedeutung ihrer eigenen Lieder ausgetauscht haben.
Wenn das Lied „Rosarot“ dem vermuteten Kontext entspringt, dann müssen die Kreise um Menzel und er selbst nicht nur allgemein einer neonazistischen Szene sondern militanten und rechtsterroristischen Strukturen zugeordnet werden. Aus dem mutmaßliches Wissen über die Aktivitäten des NSU, die Verstrickungen mit den Aktivitäten der Nationale Bewegung, den Waffenfunden bei Menzel und die Freundschaft zu Carsten Szczepanski und Jan Werner ergibt sich das Bild eines Milieus um Uwe Menzel und Daniel Horn, das möglicherweise nicht nur Wissen über schwerste neonazistisch motivierte Straftaten hat, sondern vielleicht sogar unterstützend an diesen beteiligt war. Bei Menzel selbst laufen offenbar etliche Fäden dieses Milieus zusammen.
[1] Baumgärtner, Maik (2016): Weisse Bruderschaft, Die Netzwerke des Neonazi-Kaders Maik Emninger, In: Kleffner, Heiker / Spangenberg, Anna (Hg.): Generation Hoyerswerda, Das Netzwerk militanter Neonazis in Brandenburg
[2] „Wissen schützt vor Terror nicht?“ in AIB 95 / 2.2012 https://www.antifainfoblatt.de/artikel/wissen-sch%C3%BCtzt-vor-terror-nicht
[3] Kwiatek, Marie / Weiss, Michael (2016): White Power Skinheads, Das Netzwerk von Blood & Honour Brandenburg, In: Kleffner, Heiker / Spangenberg, Anna (Hg.): Generation Hoyerswerda, Das Netzwerk militanter Neonazis in Brandenburg
[4] „Drei V‑Männer vor Gericht“ in AIB 58 / 4.2002 https://www.antifainfoblatt.de/artikel/drei-v‑m%C3%A4nner-vor-gericht
[5] „»Deliktserie« oder Vorstufe zum Rechtsterrorismus?“ in AIB 93 / 4.2011 https://www.antifainfoblatt.de/artikel/%C2%BBdeliktserie%C2%AB-oder-vorstufe-zum-rechtsterrorismus und „Rechter Terror in Potsdam oder „nur“ eine Nationale Bewegung?“ http://apap.blogsport.eu/2016/02/blick-zurueck-rechter-terror-in-potsdam-oder-nur-eine-nationale-bewegung/
[6] http://www.zeit.de/2009/49/Mannichl
[7] http://aryanmusic.net/news.php?default.0.108
[8] https://www.nsu-watch.info/files/2013/05/NSU-Transkript.pdf und http://publikative.org/2013/04/30/nsu-trio/ und http://www.cicero.de/berliner-republik/gab-es-einen-vierten-mann/49215
[9] „Das Label „Combat 18“ “ in AIB 107 / 2.2015 https://www.antifainfoblatt.de/artikel/das-label-%E2%80%9Ecombat-18%E2%80%9C
Ergänzung zur möglichen Interpretation des Songs „Rosarot“ – 28. Mai 2016
Das Lied „Rosarot“ steht möglicherweise nicht mit den Aktivitäten des NSU in Verbindung, wie im Artikel gemutmaßt.
Eine plausible Interpretation könnte ebenso auf den Fall des sogenannten „Rosa Riesen“ zutreffen.
Beate S., damals Wolfgang S., tötete zwischen 1989 und 1991 sechs Menschen und verletzte weitere Personen schwer. In Presseberichten wurde der Mörderin der reißerische Name „Rosa Riese“ gegeben. Den Autor_innen des Textes waren die Morde und dazugehörige Berichterstattung nicht bekannt.
Möglicherweise hat Uwe Menzel diese Geschichte mit der entsprechenden „Horror“-Ästhetik in Liedform gebracht und unter dem Titel „Rosarot“ veröffentlicht.
Uwe Menzels Aktivitäten, Kontakte und Rolle für die bundesweite und lokale Neonazi-Szene stehen weiter deutlich für sich.
Insbesondere auf Grund von Waffenfunden, seinen Kontakten innerhalb militant-neonazistischer Netzwerke und Freundschaften mit Teilen des NSU-Netzwerkes muss die Frage nach konkretem Wissen bei Menzel und seinem Umfeld über rechtsterroristische Strukturen und Zellen mit einer sehr viel stärkeren Relevanz versehen werden.
Vor dem Abflug der Gruppe „Potsdam-Konvoi“ nach Idomeni beträgt der Spendenstand knapp 4000 Euro, wovon 2000 Euro bereits an einen direkt vor Ort tätigen Arzt geflossen sind. Bei allen Spender*innen bedankt sich die Gruppe herzlich.
Ob die Freiwilligen in offiziellen Militärlagern helfen werden, in die etwa die Hälfte der Flüchtlinge von Idomeni gebracht wurde, ist noch nicht klar. Unhcr hatte kürzlich die schlechten Bedingungen darin kritisiert.1 „Wenn ein dringender Hilferuf aus einem der Militärlager zu uns dringt, würde ich sofort zusagen“, sagt jemand (z.B. Franziska Kusserow, oder Richard Jaletzki) von Potsdam Konvoi.
Da die Hälfte der Menschen im Hauptcamp in Idomeni vor der Räumung geflüchtet sind und sich überall verstreut im Gebiet aufhalten, wird weiterhin und umso mehr dringend Hilfe gesucht. 2
Die Helferstrukturen sind trotz mutwilligen Zerstörungsaktionen bei der Räumung3 immer noch gut organisiert. Gleich nach ihrer Ankunft plant die Gruppe bereits am allabendlichen Helfer*innentreffen im Parkhotel in Polykastro nahe dem inzwischen abgeriegelten Idomeni teilzunehmen.
Es erwartet die inzwischen um einen weiteren Helfer auf zehn Freiwillige gewachsene Gruppe unter anderem folgende Aufgaben:
Der Flüchtlingsrat Brandenburg wird demnächst nach dem Vorbild aus Osnabrück der “Aktion 50 aus Idomeni“ einen Aufruf für Brandenburg/Potsdam starten. Diese Kampagne ruft die Regierung zur Aufnahme von vor den geschlossenen europäischen Grenzen festsitzenden Flüchtlingen auf und wird von Potsdam-Konvoi unterstützt. Die Gruppe möchte in Griechenland Flüchtlinge zu finden, deren Angehörige in Brandenburg leben. Wenn Sie Angehörige haben, die in Nordgriechenland gestrandet sind, melden Sie sich bitte — auf der Internetseite finden Sie einen Kontakt.
Wir wurden außerdem gebeten Ehrenamtliche ausfindig zu machen, die über einen längeren Zeitraum in Nordgriechenland tätig sind. Sie sollen für den steten Transport von Medikamenten und Verbandszeug aus Deutschland sorgen, denn diese werden nötiger denn je gebraucht.
Potsdam-Konvoi sammelt Spenden für ihren Einsatz und die medizinische Versorgung darüber hinaus unter: https://www.potsdam-konvoi.de/
1 http://www.unhcr.de/home/artikel/fa48f2ae10208f657aa283dbd384f58a/griechenland-schlechte-bedingungen-in-neuen-unterkuenften‑1.html
2 http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016–05/idomeni-fluechtlinge-militaerlager-griechenland
3 https://www.facebook.com/borderfreeassociation/
Wir solidarisieren uns mit allen No Border Protesten und Aktionen. Gleichzeitig ist mit offenen Grenzen noch nicht alles getan. Selbst wenn Menschen es entgegen aller Gewalt und Risiken schaffen, in die Festung Europa oder bis nach Deutschland zu kommen, wird ihnen hier systematisch ein selbstbestimmtes Leben verwehrt.
Das Leben in Sammelunterkünften ohne Privatsphäre und massiver Kontrolle, aggressiven Gruppendynamiken und der ständigen Bedrohung durch Machtdemonstrationen in Form von sexualisierter Gewalt u.a. vom Wachpersonal ausgesetzt…
Das Arbeitsverbot, der Ausschluss von Ausbildungsmöglichkeiten wie z.B. Studium, die Perspektivlosigkeit durch „Duldung“ als Aufenthaltsstatus, der immer nur einige Monate gilt…
Die ständige Angst vor Abschiebung, vor Abschiebehaft und Polizeigewalt…
Die Kriminalisierung von politischem Aktivismus…
Diese Politik gewollter und gewaltsamer Isolation macht Vernetzungsarbeit von politisch aktiven Refugees untereinander kosten‑, aufwands- und repressionsintensiv und erschwert systematisch, dass Menschen mit und ohne Fluchterfahrung sich gemeinsame soziale Umfelder erschaffen. So soll die Wahrscheinlichkeit von Widerstand gegen dieses widerliche Abschiebungssystem verringert werden. Aber auch gegen Protest von Betroffenen, Freund*innen, Familie oder antirassistischen Unterstützer*innen werden Leute aus ihren Lebenszusammenhängen gerissen und ihrer Entscheidungsfreiheit darüber beraubt.
All das sind legale Handlungsweisen der sogenannten gesellschaftlichen Mitte. Diese Verbrechen finden tagtäglich statt und stützen sich auf einen breiten gesellschaftlichen Konsens. Parteien machen Wahlwerbung mit Abschiebeversprechen an bürgerliche Mitte bis extreme Rechte. In dieser allgemeinen Stimmung gab es in den letzten beiden Jahren mehr als 1000 Angriffe auf Unterkünfte von Geflüchteten. Anschläge, die Menschen einschüchtern, lebensgefährlich bedrohen und Tote mindestens in Kauf nehmen oder sogar anstreben. Eine breite öffentliche Skandalisierung und offensive Gegenbewegung sowie ernsthafte Bestrebungen zur Verfolgung und — noch viel wichtiger — zur Prävention solcher Gewalttaten bleiben aus. Hätten stattdessen z.B. tausend Bullenwachen, Banken oder Abschiebebehörden in Deutschland gebrannt, sähe das Medienecho und der gesamtgesellschaftliche Aufschrei vermutlich anders aus…
Für jede Geflüchtetenunterkunft, die brennt – für jedes Heim, was ihr baut: Das kriegt ihr zurück!
NO LAGER!
Am Abend des 17. April 2016 veröffentlichte der Berliner Verschwörungsideologe Christoph Kastius, aktiv u.a. beim Berliner Pegida-Ableger Bärgida, zwei Mitschnitte eines Gesprächs zwischen ihm selbst und dem Chef des Potsdamer Pegida-Ablegers Pogida Christian Müller. Bei Christian Müller halten sich außerdem seine Frau Anika Keller, abenfalls aktiv bei Bärgida, und sein Nachfolger Holger Schmidt, sowie dessen Frau, die laut Müller schläft, auf.
Im zweiten Teil des Gesprächs geht es wieder um Curd Schumacher und dessen mutmaßliche Tätigkeit für den Verfassungsschutz. Zu Beginn redet Kastius mit Keller über Curd Schumacher. Danach steigt Müller wieder in das gespräch ein, das dadruch immer wirrer wird. Müller erzählt widersprüchlich über seine Polizeiausbildung, gibt an als Scharfschütze bei der Bundeswehr ausgebildet worden zu sein und persönlich Osama bin Laden erschossen zu haben.
Trotz Ankündigung im Telefonat waren bei der Demonstration von BÄRGIDA am 18. April 2016 in Berlin weder Christian Müller, Curd Schumacher, Christoph Kastius noch Daniela Weirich anwesend.
In einem Video, das Curd Schumacher am Dienstagnachmittag, 19. April 2016, veröffentlichte, spricht dieser von einer Inszenierung, um Christoph Kastius vorzuführen. Er bezeichnet das Veröffentlichen der Mitschnitte durch Kastius als „die größte Schwachköpfigkeit, die [er] in den letzten Jahren überhaupt gesehen [hat]“. Kastius bezeichnet daraufhin die Aussagen von Schumacher in einem Beitrag auf seiner Facebook-Seite als „Schutzbehauptung“.
Wir dokumentieren hier den zweiten Teil der veröffentlichten Mitschnitte als Protokoll mit Zeitstempeln. (Protokoll Teil I hier)
Das Gespräch wurde laut Angaben am 17.04.2016 geführt und von Christoph Kastius selbst mitgeschnitten.
Christian Müller widerspricht dem Mitschnitt nicht explizit.
Die Mitschnitte wurden, mutmaßlich von Kastius selbst, auf der Soundcloud-Seite von „Aktuelle Kamera“ zu Verfügung gestellt.
offenbar beteiligt am Gespräch:
Christoph Kastius, Christian Müller, Anika Keller, Holger Schmidt, Frau von Holger Schmidt (schläft)
00:00:20
– Kastius ruft über Festnetz zurück
– Anika Keller redet
– Christoph Kastius entschuldigt sich, da er gerade auf der Toilette war
– Keller und Kastius sind sich einig, dass das alles sehr komisch sei
00:01:30
– Kastius denkt, dass sich „U‑Boote“ unter ihnen befinden um den Zusammenhalt zu brechen
– Keller pflichtet ihm bei und das alles macht ihr „ganz ganz große Kopfschmerzen“
– Kastius sagt er stünde auf der Seite der „kleinen Leute“
00:02:40
– Kastius wiederholt, dass er Müller mit dem Interview mit Weirich nur schützen wollte, indem er den „Erpressungsversuch“ ans Licht bringt
– Kastius redet von „Stasi 2.0“ und behauptet, dass Angela Merkel bei der Stasi gewesen sei
00:03:50
– Kastius: „Wir wurden 1990 einfach verarscht.“
00:04:28
– Kastius sagt, dass er seit Jahren verfolgt werde und versucht wurde zu manipulieren und zu schikanieren, weswegen er seine Wohnung verlor; er müsse sich nun in Pensionen „ums Überleben kämpfen“
– Kastius: „Medial haben die mich kalt gemacht. Mich nimmt kein Mieter mehr, mit dem, was da in der Presse stand.“ (gemeint ist offenbar „Vermieter“)
00:05:20
– Keller sagt, sie hätte schon vor mehreren Monaten E‑Mails „aus einem sehr engen Kreis“ bekommen, in denen stand, dass es einen Verräter gibt
– Kastius sagt, dass der Verräter nur Curd Schumacher sein könne und ein-zwei andere Leute
– Keller erwidert, dass Schumacher ja auch nur Mittelsmann sein könnte
– Kastius gibt zu bedenken, dass „Christian“ (gemeint ist Christian Müller) jedoch bestätigt hätte, dass Schumacher bezahlt wird und dadurch klar sei, dass er „was auch immer“ ist
– für Kastius ist auffällig wie „professionell“ die Videos von Schumacher gemacht sind
00:06:45
– Kastius sagt, er wolle nicht zu BÄRGIDA kommen (am Montag, 18.04.2016), da Schumacher ihn bedroht hätte
– Keller fragt nach „wie“ er bedroht wurde
– Kastius sagt, dass er in einem Video von Schumacher „ganz offen“ bedroht wurde, dass er sich nicht bei BÄRGIDA blicken lassen soll und dass Schumacher ihm dort auflauern wird
00:07:05
– Kastius erklärt was dazu geführt hätte
– Kastius wurde von Schumacher aus dem Chat entfernt/blockiert, obwohl er doch die Adresse einer Person veröffentlicht hätte, die wiederum Schumacher „angegriffen“ hätte
– laut Kastius hätte Schumacher ihn als „ballaballa“ bezeichnet und ihn gewarnt, er solle sich nicht bei BÄRGIDA/PEGIDA sehen lassen, da Schumacher ja viel mehr Leute hinter sich hätte
00:07:55
– Kastius als Erwiderung auf Schumacher: „Sorry, diesen Stress tu ich mir hier nicht mehr an, ich hab zwei Jahre umsonst gekämpft, dann bin ich raus aus der Nummer.“
– Kastius fragt Keller, ob sie das verstehen würde; diese antwortet „Ja, natürlich.“
– Kastius: „Ich hab zwei Jahre hier Berlin mit aufgebaut. Was soll der Scheiß?“
– Keller fragt nach: „Wie kann ich mir das vorstellen ‚aufgebaut‘?“
– Kastius: „Naja ich hab doch vor zwei Jahren schon angefangen zu kämpfen mit der Kundgebung. Du siehst doch, dass wir da schon 11, 12, 13 tausend Follower haben, ne? Das ist zwei Jahre Aufbauarbeit.“
– Keller gibt an, dass sie ihn (Kastius) ja schon vor über einem Jahr auf Kundgebungen gesehen hätte; Kastius darauf: „Bevor PEGIDA überhaupt ein Thema war.“
00:08:55
– Kastius spricht von Schumacher als „Neueinsteiger“, der die Sache für ihn selbst gefährlich machen würde und bezeichnet ihn als „nicht kritikfähig“
– Kastius: „Ich hab jetzt kapiert, dass bei Curd ein falsches Spiel läuft. Und das seh nicht nur ich so, das sehen Andere auch so.“
00:10:10
– Keller fragt sich wie lange Schumacher denn schon dabei sei und sagt, dass man nicht abstreiten könne, dass Schumacher auch was im Kopf hätte
– Kastius: „Er redet das niedere Volk an, und zwar die, die unzufrieden sind. Die spricht er an. Auch mit seiner Schreierei da in den Videos.“
– Keller erwidert, dass ab und zu auch mal ein scharfer Ton von Nöten sein; darauf sagt Kastius, dass das nicht das Problem sei, sondern „festzustellen, dass man von ihm nur verarscht wurde, […] dass das Taktik war, dass das ein Spiel war von ihm. […] Das ist das Schlimme.“
00:11:35
– Kastius wundert sich über den Traffic, der aufkam, als er Schumacher interviewte und mutmaßt, dass das wohl „eine bezahlte Geschichte war“
– Keller sagt, dass sie sich nicht über alles informieren könnte, da das „Netz dementsprechend zugebombt und zugekleistert“ sei
00:12:55
– Kastius will ins Bett gehen und sagt, dass „er“ (gemeint ist Müller) ja wahrscheinlich nicht mehr verfügbar ist
– Keller sagt, dass sie ja noch quatschen können und dass sie da kein Problem mit hätte, wenn Kastius keins hätte
– darauf Kastius: „Wie soll ich mit Frauen ein Problem haben, ganz ehrlich?“
– Keller: „Na du bist ja jetzt mal nicht so der überagressive Mensch, würde ich mal jetzt sagen so, halt wie du jetzt hier rüberkommst und so.“
00:13:45
– Kastius denkt, Müller könne froh sein, dass er „diese Erpressung aufdeckt“ und dass er nicht versteht, warum Müller sich so darüber aufregt (gemeint ist immernoch das Interview mit Weirich)
00:14:35
– Keller findet das Interview an sich gut
– Kastius gibt an, dass das Interview eigentlich länger sei, er aber die für Weirich peinlichen Stellen herausgeschnitten hätte, um sie nicht in einem schlechten Licht da stehen zu lassen
– Weirich hätte gesagt, dass sie nicht mehr Pressesprecherin für POGIDA sei, weil sie krank war
– es folgt ein Abschnitt, in dem Kastius das Roh-Video sucht, um es Keller zuzuschicken
– Kastius sagt, dass seine Kamera immer laufen würde, damit er Material hat, falls er mal angegriffen wird
00:21:45
– bei Kastius auf dem Computer läuft die ungeschnittene Version des Interviews von Weirich; Audio ist zu hören
– Weirich sagt, sie wäre krank gewesen, weswegen sie keine Pressesprecherin von POGIDA mehr sei
00:24:22
– Kastius fragt, ob Weirich „gefeuert“ wurde „von der Funktion“ (als Pressesprecherin)
– Keller darauf: „Naja, dazu möchte ich mich jetzt gerade nicht unbedingt äußern. […] Sie macht ihr Ding, wir machen unser Ding. Jeder lebt sein Leben, würde ich mal meinen.“
– wirr redet Keller davon, dass es in dem Fall besser sei „alle auf einem Tisch …“ (sie meint offenbar, dass sich alle gemeinsam darüber austauschen sollen, um das zu klären)
– Kastius erwidert, dass ein Video nicht gefälscht werden könne
00:25:27
– Kastius sagt wieder, dass er ins Bett geht
– Keller sagt darauf, dass es sie eh wundert, dass er noch so lange wach ist
– im Hintergrund wird Christian Müller wahrnehmbar
– beide gleiten wieder in ein Gespräch darüber ab, dass das ihnen alles „spanisch“ vorkommt (Keller) und ob „das bewusst zerstört werden [soll], die Aktion, damit der 07.05. nicht stattfindet, oder so“ (Kastius)
00:26:36
– die beiden reden über die Großdemo am 12.03.2016
– Kastius glaubt, über 5000 Leute dort gesehen zu haben aber dass es nicht „die kritische Masse von Deutschland war“
– Kastius: „Mindestens 100.000 müssen wir sein, dann haben wir gut Chancen zu übernehmen.“
00:27:53
– Christian Müller meldet sich zurück: „Ey, ick bin wieder da!“
– Kastius: „Ja.“
– Müller: „Ich hab aber alles mitgehört.“
– Kastius: „Ja wunderbar. Hast du auch gehört was Daniela gesagt hat, ja?“
– Müller: „Ja, ich hab auch gehört was du eben gesagt hast.“
– Kastius: „Na wunderbar, dann bist du ja informiert.“
– Müller: „Ich bin ja nicht blöde.“
– im Hintergrund ist auch Holger Schmidt wieder wahrnehmbar
00:29:00
– Müller redet wieder über Curd Schumacher: „Ist ein Patriot.“
– Kastius: „Ich glaube ich bin mehr als Patriot.“
– Müller: „Was bist du denn?“
– Kastius: „Ich denke, dass wir immer noch ein besetztes Land sind, das ist meine Meinung, und dass wir uns nur selbst befreien können über eine Nationalversammlung.“
– Müller: „Das war nicht meine Frage. Das war auch nicht die Antwort auf meine Frage. Du hast gesagt, du bist mehr wie Patriot. Was ist denn mehr wie Patriot?“
– Kastius: „Ich wäre bereit mein Leben für mein Volk zu verteidigen. ähhhhh. andersrum. Ich wäre bereit, für das Leben des Volkes mein Leben zu opfern. […] Das heißt, wenn wir da mit mehreren tausend Mann vorm Reichstag stehen bin ich auch bereit [unverständlich], und das wissen die Leute auch. […] Deswegen bin ich auch im Dezember festgenommen worden. Kannst du dich daran erinnern? Wie schnell ich wieder draußen war?“
00:32:00
– Müller: „Wann hat die letzte Fandemo von Hertha BSC in Berlin stattgefunden?“ (ohne Zusammenhang, Müller wirkt immer noch verwirrt)
– Kastius sagt er wüsste es nicht, da er kein Fußballfan sei
– Müller gibt an, dass die letzte Fan-Großdemo vor seiner Haftstrafe gewesen sei und: „Ich bin jahrelang zurückgetreten, jahrelang. Wie du gesagt hast, von der Justiz mich erpressen zu lassen, ne?“
00:32:50
– Müller und Kastius reden wieder
– Kastius beschreibt seine Situation: „Ich habe schon alles verloren. Ich habe keine Wohnung mehr, ich sitze in einer Pension und der Staat muss dafür jetzt bezahlen. Ich war ja nur zwischendurch noch im Knast undsoweiter wegen Meinungsverbrechen undsoweiter. Ich hab das ganze Spiel mit diesem Scheiß-System schon durch, verarschen können die mich nicht mehr.“
00:33:35
– Kastius sagt, er hätte an Müllers stelle den Rechtsweg bis zum Europäischen Gerichtshof bestritten und sich nicht erpressen lassen
– Kastius gibt an den Rechtsanwalt und Neonazi Wolfram Narath für seine Verfassungsbeschwerde engagiert zu haben, die dann auch angenommen wurde
– in diesem Jahr soll ein Urteil dazu gefällt werden
00:34:56
– Kastius rät Müller, er solle das Video-Interview mit Weirich nutzen um vor Gericht zu beweisen, dass er erpresst wurde in der ersten Instanz
– Müller darauf: „Nein Chris […] dein scheiß Video ist ein Müll wert. Dein Drecks-Video ist ein Müll wert. Das sagt dir jeder. Und ich hab Juristik nicht studiert, ich habs nur eingehämmert bekommen als Polizeibeamter. Und ich sage dir als Polizeibeamter, dass dieses scheiß Audio-Aufnahme und Video-Aufnahme null toleriert und alles gegen mich verwendet wird. Alles was sie jetzt sagen kann gegen sie verwendet werden. So lautet das amerikanische Strafrecht. Und so hantieren die derzeit mit uns.“
– Müller redet wirr über seine Funktion als Polizist und wie ihm bei BÄRGIDA der Mund deswegen verboten wurde
00:36:58
– Müller kommt wieder auf ein anderes Thema zurück: der größte Schwerverbrecher im Land (siehe Protokoll Teil I: 01:15:40)
– Kastius: „Ja wer kann das sein? Obama? Kann ja nur der Amerikaner sein, wenn wir immer noch ein besetztes Land sind.“
– Müller: „Fangen wir an, wer Frau Merkel kontrolliert.“
– Kastius: „Wahrscheinlich der Gauck.“
– Müller: „Der Gauck nicht.“
– Müller erzählt zusammenhanglos von einer Situation in der ein Polizist einen Demonstranten festnimmt; Kastius erzählt vom Eid eines Beamten auf das Deutsche Reich von 1937 laut §85 Bundesbeamtengesetz
00:41:45
– Müller fragt wovor alle, die mit ihm zu tun hatten, Angst hatten; nämlich davor, dass er (Müller) mit Handschellen weggeführt würde
– laut Müller gibt es den Verfassungsschutz und andere Behörden, die ihn weg sperren würden, ohne dass jemand anderes weiß, wo er ist
– Müller: „Darum war es gut, dass du jetzt über Festnetz zurückgerufen hast, denn das kann nicht abgehört werden. Ich hab einen Sperrsender drin.“
– Kastius: „Ich weiß, dass es solche Internierungslager gibt.“ (er meint den Maßregelvollzug); er wurde von Narath daraus geholt
– Müller: „Narath hat keine Befugnis dich da raus zu holen.“
– Kastius gibt an, dass er eine Therapie verweigerte (Bewährungsauflage) und deswegen in Haft kam
00:44:50
– Holger Schmidt fragt nach wer der Anwalt gewesen sei, Kastius antwortet Wolfram Narath und Patrick Hoppe (anwalt-hoppe.de)
00:46:25
– Schmidt würde laut Müller immer alles und jeden hinterfragen, auch Müller selbst; Schmidt hätte Müller unterstellt selbst vom Verfassungsschutz zu sein
00:47:05
– Schmidt fragt Kastius über RA Hoppe
– Schmidt gibt an lieber oft nachzufragen um Dinge zu verstehen
– Kastius erzählt, wie es zu seiner Haft kam, den Richter, über seine Verteidigung
– Schmidt sagt, es sei interessant für ihn, was andere schon hinter sich haben
00:50:45
– Christian Müller meldet sich wieder zu Wort
– Kastius und Müller reden wirr über den Namen „Christian Müller“
– Müller sagt nicht Christian zu heißen und spricht dann Kastius mit „Arschloch, Arschloch!“
– Müller sagt, dass Holger Schmidt ein Pseudonym ist und er nicht wirklich so heißt
– Müller sagt, dass er Karsten Müller genannt werden will von Kastius
00:52:50
– Kastius und Müller reden wirr über Anmelder und Veranstalter einer Demonstration bzw. von POGIDA
00:53:30
– Müller fragt Kastius ob er „strohdoof“ ist
00:53:45
– Müller sagt, dass Schmidt nicht der sei, für den er sich ausgibt
– Müller: „Ich bin weiterhin Veranstalter und Anmelder Christian Müller. Aber als Veranstalter darf ich nicht mehr auftreten, als Anmelder darf ich nicht mehr auftreten, richtig?“
– Kastius bezeichnet Schmidt als „Strohmann“
00:55:20
– aus dem was Müller sagt wird klar, dass er nachwievor für POGIDA verantwortlich ist; über Holger Schmidt versucht er lediglich seinen Namen von der Öffentlichkeit fern zu halten
00:56:35
– Müller fragt warum der Anmelder in der Presse immer bekannt ist und der Veranstalter aber nicht
– Müller redet wirr über Werder und das Baumblütenfest, Veranstalter
00:58:10
– Müller spricht davon, dass er Bordell-Betreiber und Escort-Service-Betreiber ist
– Kastius und Müller streiten sich weiter über die Unterscheidung Anmelder-Veranstalter
01:00:00
– Müller denkt, dass wegen ihm die Polizei Brandenburg sich wieder Wasserwerfer anschaffen will
01:01:02
– Kastius mahnt Müller an „etwas weiter [zu] denken“ und geht dann zum „Fall Böhmermann“ über, der genutzt würde um die Meinungsfreiheit auszuhebeln
01:02:25
– Müller: „Chris, wer ist denn der gesamte Ursprung von allem? […] Warum gehen Bürgerbewegungen auf die Straße, warum gründet sich PEGIDA?“
– Kastius darauf: „Na ich denke die Juden, die Zionisten, ne? […] Das Finanzjudentum, das hatten wir ja 1923 schon mal das Problem. Und ich sehe, dass sich das hier alles gerade wiederholt.“
– Müller: „Finanzjudentum hat damit nichts zu tun.“
– Kastius: „Na Rockefeller und wie sie alle heißen.“
– Müller: „Ich bin größer.“
– Kastius: „Wenn du größer wärst, dann hättest du jetzt nicht diese Probleme mit der Justiz. Dann würden sie es nicht wagen Klage zu erheben.“
– Müller: „Also wer bin ich denn?“
– Kastius: „Natürliche Person oder juristische Person, kannste dir aussuchen.“
– Müller: „Ne, wie du mich siehst. Wenn wir uns begegnen bin ich natürlich. Sie wagen es nicht, richtig.“
01:04:25
– Müller sagt, dass es 2002 die letzte Presseveröffentlichung über ihn gab
01:04:35
– Müller fragt, wann Osama bin Laden gestorben ist
– Kastius sagt, dass er schon viel früher gestorben sei, als bekannt gegeben wurde und dass bin Laden ein Produkt der CIA sei
– Müller und Kastius reden über den 11. September 2001 und ob es ein Terroranschlag war oder nicht
01:06:30
– Müller sagt er war von 2002–2004 in Haft; 2002 sei er „unehrenhaft“ beim Militär entlassen worden wegen schwerer Körperverletzung, weil er einen ranghöheren Offizier verteidigt/beschützt hätte
– Müller gibt an 2006 vom Justiz- und Verteidigungsminister sowie einem Militärgericht Haftverschonung erhalten zu haben und wieder einberufen worden zu sein; seine Frau (Keller) könne das bestätigen
– Anika Keller dazwischen: „Hmhm, richtig.“
– Müller sagt jetzt, dass er 2008 wegen eines Auftrages aus der Haft entlassen wurde; dies hätte seine Frau (Keller) mitbekommen, die jetzt „unter Eid und Schweigepflicht“ stünde; Keller darauf: „Richtig.“
01:08:00
– Müller: „2008 wurde ich einberufen von der Deutschen Bundeswehr, 2002 wurde ich unehrenhaft entlassen. Danach war ich bei der Polizei. Das kann man nach meinem Geburtsdatum nachvollziehen.“
– Kastius: „Und der Auftrag lautete ‚Ergreifung bin Ladens‘ oder auf was läuft das jetzt hinaus?“
– Müller: „Ausreden lassen! Bei der Bundeswehr wurde ich entlassen auf Grund meiner schweren Vorwürfe. Und danach war ich bei der Polizei und danach bin ich in Haft gekommen. Und danach wurde mir 2006 ein Deal angeboten von der Bundesjustizkammer, die es gar nicht gibt, diese Abkürzung. Weil sie jemanden gesucht haben, der bei der Bundeswehr genau so ausgebildet wurde wie ich. Und dann haben sie gesagt ‚das gibts nicht‘. Und dann haben sie gesagt, dass sie mich einberufen können.“
01:09:20
– Müller: „Bin Laden wurde 2008 hingerichtet in Afghanistan. In seinem Hauptquartier-Bunker, der gestürmt wurde von amerikanischen Soldaten drei Stunden nach Angriff eines deutschen Unteroffiziers namens Christian Müller. Darüber habe ich Stillschweigen zu bewahren und Schweigepflicht ausgesprochen. Ich bin ausgebildeter Scharfschütze bei der Deutschen Bundeswehr bis heute.“
– Keller im Hintergrund: „Ja.“
– Müller: „Meine Frau hat sämtliche Schriftstücke hier zu Hause.“
– Kastius: „Und der Angriff wurde von bin Laden befehligt, oder was?“
– Müller: „Nein, von … von dem amerik… der … Bin Laden und … Bin Laden … Ich habe die gesamte Justiz, ich habe den gesamten Besatzungsstatut damals 2004 gekippt. 2001 war die Terrornacht, am 11. September 2001. Dann wurde erklärt in allen Fernsehsendern ‚Krieg gegen den Terror‘, richtig?“
– Müller redet weiter über Spezialeinheiten und wie der Ablauf nach dem 11. September war
– Kastius: „Warum haben die den erst 2008 gefunden?“
– Müller: „[…] Und 2002 war ich mit meiner Ausbildung fertig. Bei der Deutschen Bundeswehr. Als Scharfschütze. Und da war immer noch das Thema sehr präsent [evtl. sagt er „brisant“]. Osama bin Laden.“
01:12:05
– Müller sagt, dass er als „kleiner, nicht wahrgenommener Soldat“ damals gesagt hätte: „Ihr wollt bin Laden gar nicht fangen. Keine deutsche Regierung, keine US-Regierung und keine andere Regierung möchte ihn fassen.“
– Kastius: „Ja, weil wenn er gefasst worden wäre, hätte er vielleicht Geheimnisse ausgeplaudert.“
– Müller: „Nein. Und dann haben sie mir, weil ich das gesagt habe, mein Leben damals zerstört.“
– Müller gibt an, dass er dann auf mehrere Auslandseinsätze geschickt wurde und „die“ gehofft hätten, dass er da umkommt
– er hat das alles seiner Frau und anderen erzählt
01:14:20
– Müller gibt an, damals angeboten zu haben Osama bin Laden lebend zu liefern „mit den Leuten, mit denen ich trainiert und ausgebildet wurde, schaff ich es lebendig der US-Regierung zu überstellen oder einem Europäischen Gerichtshof. USA ist nicht Europa. Das ist das Hauptthema. Der Europäische Gerichtshof hat mit bin Laden gar nichts zu tun, kannst du nachlesen. Die haben ihre Annahme verweigert.“
– Kastius fragt nach, was dann passiert sei; Müller erwidert: „Gar nichts“, und dass er unter Druck gesetzt wurde und „unehrenhaft“ entlassen wurde
– Müller: „Ich denke, dass das eine Intrige war. Am Bahnhof, wo mein Oberoffizier angegriffen wurde. Ich bin Unteroffizier der Deutschen Bundeswehr. Hab meine Dienste fürs Land getan, hab mich … die Pflichtzeit durchgemacht […] Bin Unteroffizier bis heute.“
– Keller: „Ja.“
– Müller redet weiter über Bundeswehr und dass er das alles beweisen könnte etc.; er gibt an, dass „seine Leute“ ihren Dienst ebenfalls quittiert hätten, weil Müller entlassen wurde
01:17:00
– Müller redet wieder über Osama bin Laden
– er gibt an 2006 in der JVA Cottbus gewesen zu sein, wegen Körperverletzung; er hätte sich aus Notwehr gegen 30 Leute verteidigt, die ihn, seine Frau (Keller) und seine Schwiegermutter angreifen wollten; die Polizei hätte ihn wegen seiner Ausbildung als Scharfschütze festgenommen
– die Presse hätte darüber nichts geschrieben
– Müller erzählt wieder, wie er 2006 von der Bundeswehr und vom Verteidigungsminister und Justizminister (er redet diesmal direkt von Volkmar Schöneburg, Justizminister des Landes Brandenburg 2009–2013) „ausgelöst“ wurde
– daraufhin hätte er den Auftrag bin Laden zu töten bekommen, weil er nicht mehr zu kontrollieren gewesen sei
– Müller fantasiert weiter über bin Laden und wie er zwischen 2006 und 2008 auf diesen Einsatz vorbereitet wurde
01:21:17
– Müller sagt, dass es deswegen keine Daten über ihn aus dem Zeitraum geben würde
– „Christian Müller“ würde auch im Moment nicht existieren, da es „keine Meldeanschrift in Potsdam und und und“ geben würde
01:21:55
– Müller: „Ja und dann kam mein Auftrag, ihn zu liquidieren.“
– Kastius: „Und das hast du 2008 gemacht?“
– Müller: „Nein. Wir hatten mehrere Terrorkommandos der Deutschen Bundeswehr, sind eingefahren und sämtliche amerikanische Agenten sind gestorben. Und dann haben sie gesagt ‚lassen sie mal das Großmaul Christian Müller ran‘.“
– Müller fantasiert weiter und sagt: „Ich habe dann den Auftrag angenommen.“
– Kastius: „Nu lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen.“
01:23:35
– Müller: „Und dann hatte ich bin Laden das allererste mal im Zielfernrohr zu sehen und hab ihn abgedr… hab ihn im Zielfernrohr gesehen, hab seine Bodyguards gesehen, aber ich hatte bin Laden in freier Schusslinie. Abgeknallt. Weil ich Schussfreigabe hatte. Alles Terroristen. Ausgeführt bestätigt. Und danach wurden Amerikaner geschickt, um meine Einheit auszuradieren. Von 24 Leuten.“
– Kastius: „[…], um Zeugen zu vernichten oder was?“
– Müller: „24 deutschen Soldaten, ausgebildet unter meinem Ausbilder, unter meinem Kommando geschickt, habe ich drei nur zurück gebracht. Und daran knabber ich bis heute, und das kannst du meine Frau fragen.“
– Kastius fragt warum sie ihn (Müller) haben leben lassen, dieser erwidert: „Weil ich rausgekommen bin, du Idiot.“
– Müller fantasiert weiter über diesen „Einsatz“ und erzählt „die Wahrheit“
01:26:10
– Müller erzählt über den Aufbau einer Scharfschützen-Einheit
01:26:36
– Kastius glaubt das alles offenbar: „Langsam, glaube ich, dämmert es mir. Ihr habt entgegen dem Auftrag der Amis bin Laden umgebracht, obwohl die Amis wollten, dass bin Laden weiterlebt.“
– Müller darauf: „Nein, du verstehst es nicht. Wer hat bin Laden getötet in der Pressemitteilung?“
– Kastius: „Die Amerikaner.“
– Müller: „Richtig, damit die dann gut da stehen.“
– Kastius: „Es ging nur um Heldentum, so ein scheiß. Und dafür werden Menschen getötet.“
– Müller: „Es ging nicht um Heldentum. Ich habe mich mit dem Volk unterhalten.“
– Müller fantasiert weiter und erzählt wie er „da raus gekommen“ ist; er könne die Dörfer und Dorfältesten benennen
01:28:37
– Kastius denkt, dass Müller eigentlich nicht am Leben sein sollte und durch seine Öffentlichkeit bei POGIDA er jetzt wieder auffällt
– Müller sagt, dass er nie ein Pseudonym benutzt hätte; „Mario“ hingegen (von BÄRGIDA) würde eins benutzen und Müller und Keller kennen auch den richtigen Namen
– Müller gibt an, dass „Mario“ ihn bei Kooperationsgesprächen mit der Polizei begleitet hätte und ihn überzeugt hätte „weiter zu kämpfen“
01:30:15
– Müller: „Meine Leute sind die fähigsten Leute, die den ich das zu verdanken habe, dass ich mit dir telefonieren darf. Verstehste? Und ich danke allen beiden dafür, dass ich hier sitze. Und wir sind aus dem Krieg rausgekommen und haben uns im Flieger gefragt, ob das die Tat für Deutschland war, weil wir vom Volk bin Laden geschützt wurden. Weil wir Deutsche waren.“
– Müller fantasiert über den Verteidigungsminister und seinen Einsatz
– Kastius fragt nach, ob die Dorfbewohner wussten, dass sie bin Laden getötet haben und ob sie sich mit Zivilkleidung getarnt hätten; Müller darauf: „Wir hatten Bundeswehr-Sachen an, weil es war ja ein Bundeswehr-Einsatz.“
– Kastius: „Ihr seid in Bundeswehrklamotten in das Dorf rein? Unglaublich.“
– Müller: „Ja. Deutschland. Friedensmission haben wir denen verklickert! […]“
– Kastius: „Das scheinen ja richtige Hinterwäldler zu sein.“
– Müller: „Nein, unterschätz die nicht!“
– Müller erzählt wie amerikanische Soldaten afghanische Frauen vergewaltigt und hingerichtet wurden und dass bin Laden ein guter gewesen sei
– Müller erzählt weiter wirr über Afghanistan und einen afghanischen Austauschstudenten, über bin Laden und dessen Nachfolger, über die Weltwirtschaftskrise, über seinen Einsatz und seine Flucht etc.
01:42:20
– Kastius gibt an, damals (vor 10 Jahren) damit angefangen zu haben zu bestreiten, dass Deutschland ein souveränes Land sei und dass er mit Horst Mahler den Holocaust in Frage gestellt hat
01:42:55
– Kastius fragt Müller, ob dieser ihm am Montag (18.04.2016) den Rücken freihalten könne, wenn Curd Schumacher auftaucht; daraufhin lacht Müller
– Müller und Kastius reden wieder über Schumacher
01:44:15
– Müller sagt, dass er und seine Frau (Keller) Kastius gerne ein Interview geben würden
– Müller bietet Kastius Bilder an von Schumacher, die diesen Zeigen, wie er Drogen konsumiert
– Müller redet wieder zusammenhanglos über Schumacher, Lutz Bachmann, einen Hooligan, BÄRGIDA etc…
Am Abend des 17. April 2016 veröffentlichte der Berliner Verschwörungsideologe Christoph Kastius, aktiv u.a. beim Berliner Pegida-Ableger Bärgida, zwei Mitschnitte eines Gesprächs zwischen ihm selbst und dem Chef des Potsdamer Pegida-Ablegers Pogida Christian Müller. Bei Christian Müller halten sich außerdem seine Frau Anika Keller, abenfalls aktiv bei Bärgida, und sein Nachfolger Holger Schmidt, sowie dessen Frau, die laut Müller schläft, auf.
Während des Gesprächs reden Kastius und Müller über Daniela Weirich, die angeblich gegen die beiden intrigiert, über die Glaubwürdigkeit Curd Schumachers und über Lutz Bachmann und Pegida sowie die AfD. Christian Müller droht mehrmals Kastius, nimmt zwischendurch Drogen und gleitet mehr und mehr in wahnhafte Gedanken ab. Er stellt wiederholt einen beunruhigenden Größenwahn zu schau.
Müller gibt an, dass er bis 2002 Polizeibeamter gewesen sei. Seine damaligen Kolleg_innen hätten sich damals geweigert ihn festzunehmen. Noch immer hätte er Kontakt zu ehemaligen Kolleg_innen und könne über diese Informationen über „jede Person“ herausfinden. Sein Nachfolger Holger Schmidt bestätigt dies und gibt an, auch überprüft worden zu sein. Die ehemalige Pressesprecherin von Pogida Daniela Weirich soll laut Müller „für ihn laufen“, also als Prostituierte für ihn arbeiten.
Für Mittwoch, 20. April 2016, hätte Müller eine Demonstration anlässlich des Fußballspiels der Männer-Teams des Hertha BSC Berlin gegen Borussia Dortmund angemeldet.
Wir dokumentieren hier den ersten Teil der veröffentlichten Mitschnitte als Protokoll mit Zeitstempeln. Morgen, 19. April 2016, werden wir das Protokoll für den zweiten Teil der Mitschnitte hier veröffentlichen. In diesem Gespräch gibt Christian Müller unter anderem an, Osama Bin Laden erschossen zu haben.
Das Gespräch wurde laut Angaben am 17.04.2016 geführt und von Christoph Kastius selbst mitgeschnitten.
Christian Müller widerspricht dem Mitschnitt nicht explizit.
Die Mitschnitte wurden, mutmaßlich von Kastius selbst, auf der Soundcloud-Seite von „Aktuelle Kamera“ zu Verfügung gestellt.
offenbar beteiligt am Gespräch:
Christoph Kastius, Christian Müller, Anika Keller, Holger Schmidt, Frau von Holger Schmidt (schläft)
00:00:15
Was soll ich dir angetan haben?
– Streit über das Interview von Christoph Kastius mit Daniela Weirich (Weirich sagt darin, dass Müller erpresst wird und deswegen seine Aktivitäten bei POGIDA aufgeben muss)
– Müller ist verärgert über das Interview, Kastius will ihm damit nur geholfen haben
– Müller will ihm (Kastius) „aufs Maul hauen“
00:01:15
– Müller bekommt Ärger mit Bewährungshelfer (hat von diesem auch das Interview zugeschickt bekommen)
– Gerichtshilfe denkt, dass Müller Weirich zu Kastius geschickt hätte
00:02:00
– Auto vom Müller wurde kaputt gemacht
– – Kastius erwidert, dass es ein spontanes Interview gewesen sei
00:02:15
– Müller hätte Zeugen, dass Kastius Weirich zum Interview „genötigt“ hätte
– Kastius widerspricht und führt Rohschnitte und zeugen an
00:02:50
– „Ich hab Eier inne Hose“ (Müller)
– Weirich hätte (gegenüber Müller) gesagt, dass Kastius bzgl. der Veröffentlichung sich mit Müller abspricht
00:03:30
– Kastius bestätigt, dass er sich mit Müller nicht abgesprochen hat
– Kastius hätte die „peinlichen“ Stellen aus dem Interview herausgeschnitten und nur den Teil zur „Erpressung durch die Justiz“ wichtig gefunden um Müller zu schützen
00:04:15
– Kastius fragt, warum Müller sich das alles gefallen lässt und nicht Rechtsmittel einlegt
– Müller fragt „Bist du behindert?“ und „Liest du Zeitung?“ – er sagt, dass er ja schon in Berufung sei
00:05:10
– Holger Schmidt erklärte sich bereit als Veranstalter aufzutreten, damit sich Müller zurück ziehen kann
– Nach seinem (Müllers) Rückzug als Veranstalter sei die Bewährung bestätigt worden durch die Staatsanwaltschaft gegenüber seinem Anwalt
– dadurch sei jetzt auch ein „Erpressungsskandal“ zu beweisen
00:06:15
– Müller hat mit „Mario“ gesprochen und Kastius sei kein BÄRGIDA-Mitglied
00:06:40
– „beim letzten POGIDA“ sei Kastius nicht gewesen
– „Da gabs richtig Ärger“ (Müller)
00:07:00
– Rechtsanwalt Lorek (von PEGIDA aus Dresden) soll einem Gegendemonstranten den Arm gebrochen haben
– dies wird totgeschwiegen
– Gegendemonstranten hätten sich untergemischt und dann eine „pinke Flagge“ gezeigt – „Natürlich waren das Antifanten“ (Müller)
– Müller hätte Kastius gerne dabei gehabt, damit dieser das dokumentieren kann
– Kastius erwidert, dass er das Material dazu vorliegen hätte und das Müller nur nicht sagen wollte
00:08:10
– Kastius sagt er sei raus „nach der Aktion mit Curd jetzt mach ich nichts mehr“ (gemeint ist Curd Schumacher)
– Müller zu Kastius: „Ne, jetzt hältst du mal kurz das Maul, ok?! Ich verbiete dir jetzt einfach mal das Maul und du hörst zu.“
00:08:30
– Müller sagt, er hat „über Curd auch ein paar Informationen“ und fragt Kastius „Du weißt wer ich bin, ja?“
– Müllers Kontakte hätten ihn vor Curd gewarnt, Müller ist „kein Curd-Fan“
– es geht um die Übergabe des „Materials“ von dem Vorfall aus Potsdam; das wurde in Oranienburg übergeben
– „Mario“ und Müller hätten dort bei einem Italiener auf Kastius gewartet und erwartet, dass er auch reinkommen würde
00:09:50
– Müller: „wie gesagt, du hast zweimal bei mir gegen den Strich geleuchtet“
– Kastius versteht nicht, was Müller will
Müller meint damit offenbar, dass Kastius zweimal gegen ihn gearbeitet hätte
00:10:12
– Müller: „Das erste Ding war mit dieser Daniela Weirich in Oranienburg, weißt noch, wo wir auf der Rücktour waren?“
– Kastius: „Wo sie mich da an die Hand genommen hat?“
– Müller: „Ja das war doch bei Mannheimer oder?“ (gemeint ist der Auftritt von Michael Mannheimer am 8.01.2016 auf dem „Abendspaziergang“ in Oranienburg)
– Müller: „Da wurden wir bis nach Potsdam durch deine [Kastius] Aktion verfolgt“
– Kastius: „Die waren eigentlich hinter mir her“
– Müller: „Ne, die waren hinter mir her“
– Müller: „Bei fast jedem von uns ist irgendwo ein Hausbesuch von statten gegangen“
– Müller: „ich hab Hells Angels aufm Hals“; deswegen hätte er sich bei BÄRGIDA zurückgezogen und bzgl seiner Strafakte gibt es noch ganz andere Hintergründe; davon weiß nur „Mario“
– Müller hätte Weirich gesagt, sie solle „die Fresse halten“ und dass sie nicht das Recht hat im Namen von POGIDA zu sprechen
– Weirich wurde von Müller, bzw seiner Frau Keller, „richtig auseinandergenommen
– Weirich sagte, sie wurde von Kastius genötigt das Interview zu führen
00:12:30
– Müller hat keine Angst, denn er hat „das große Maul, ick hab die Eier dazu, mir ist es scheißegal was die Justiz macht“ (Müller)
– Kastius versucht zu erklären, dass Weirich immer von ihrem Standpunkt aus geredet hätte („IHRERmeinung“, etc.) und eben nicht im Namen von POGIDA (auch nochmal bei 18:10)
– Kastius: „Hör dir das Interview doch mal richtig an, was sie gesagt hat.“
– Müller: „Hab ick, hab ick. War ein gutes Interview, besser wie zu RBB was sie gemacht hat.“
– Kastius sagt, dass er nicht wusste, dass Weirich zu diesem Zeitpunkt nicht im Namen von POGIDA sprechen durfte
00:13:30
– Müller fragt Schmidt, wann und wie dieser Weirich kennengelernt hätte
– Schmidt: „Beim letzten Orgatreffen, da hab ich sie mal ordentlich kennengelernt, vorher hat die Person mir nie was gesagt.“
– gegenüber Kastius hat Weirich gesagt, sie wäre aus Krankheitsgründen nicht mehr Pressesprecherin
00:15:30
– Müller sagt, dass Weirich gegenüber Müller ein falsches Spiel spielen würde und alle gegeneinander aufhetzt
00:15:50
– Weirich meldet sich nicht
– Weirich hat Geldschulden bei „uns“ (unklar ob Müller und Keller gemeint sind oder POGIDA)
00:16:20
– Schmidt erzählt, was er zu Weirich gesagt hätte: „Sie soll sich bewusst darüber werden, wenn sie wirklich für POGIDA sich einsetzen möchte, welche Aufgabe oder Rolle sie da übernehmen möchte“
00:16:50
– Kastius denkt auch, dass Weirich ein falsches Spiel gespielt hat und das „uns beiden“ (Müller und Kastius) nicht bewusst war
00:17:10
– Müller wollte das klären, in dem er nach BÄRGIDA abwartet bis Kastius nach Hause geht
– Müller: „Bei BÄRGIDA muss das nicht geklärt werden, weil da lernste in wahrheit mal nen Hooligan kennen“
– Müller hätte mitbekommen, dass Kastius ihm nicht abnimmt wer/was er sei
– Müller redet von „seiner“ Sitzung von „Gemeinsam Stark“ (neonazistische Hool-Vereinigung)
00:18:30
– Weirich erzählte gegenüber Müller, dass Kastius ihr das alles eingeredet hätte
– Müller darauf zu Weirich: „Daniela, ist dir bewusst, was dem Christoph jetzt blüht?“
00:19:00
– Kastius denkt, er sollte bei BÄRGIDA rausgeworfen werden, wegen seiner „Sturm auf den Reichstag“-Demo
00:19:10
– Kastius bestreitet behauptet zu haben, dass er BÄRGIDA-Mitglied ist
00:20:18
– Kastius: „Im Prinzip bin ick genau so ein armes Schwein wie du, Christian. Darüber solltest du mal nachdenken.“
– Müller: „Ich bin kein armes Schwein.“
00:21:05
– Kastius fühlt sich durch Müller von „irgendwelchen Hooligans“ bedroht
– Müller: „Erstmal, fahr mal zwei Gänge zurück, sonst schalte ich Leute ein. Dann zeig ich dir was Bedrohung ist. […] Und jeder einzelne Hool wird dir sagen aus ganz Deutschland, in dem jahrelang, was ich mir erarbeitet habe …“
00:21:48
– Müller: „Was am Mittwoch ist, weißt du hoffentlich?“ (gemeint ist der 20.04.2016)
– Müller hat da eine „Fandemo“ angemeldet, da Hertha gegen Dortmund spielt
– Müller: „Ich bin auch kein Fußballfan. Dritte Halbzeit interessiert mich, auf die Fresse schlagen interessiert mich.“
– Müller: „Wenn du ein Problem mit mir hast, dann hast du ein Problem mit mir. Das sagt dir meine Frau, das sagt dir jeder, jeder Hooligan“
– Müller: „Wenn du ein Problem hast mit mir, dann komm ich alleine. Und kommst du mit 20 oder 100 Leuten, komm ich immernoch allein.“
00:23:15
– Müller: „Erkundigst du dich in Potsdam über meinen Namen bei der Antifa, wirst du immer … was glaubst du warum die Antifa bei mir nicht mal nen Hausbesuch gemacht hat?“
– Müller: „Wenn ich dich bedrohe, lass diese Äußerungen. […] Da werde ich richtig aggressiv.“
00:24:00
– Müller sagt wegen solcher Sachen stand er vor Gericht
– Müller: „Ich brauch nicht drohen. Ich mache. Ich handle. Wenn jemand ein Problem mit mir hat, dann komm ich alleine“
00:24:25
– Müller: „Wenn Daniela scheiße labert, dann hab ich auch meine Frauen […] Ich fass keine Frauen an. Aber ich kenn genug Hool-Girls, die Frauen anfassen in meinem Namen, weil sie wissen aus Respekt macht Müller gegen Frauen nichts.“
00:25:00
– Müller bittet Kastius das mit der Bedrohung „zurück zu nehmen“
– Kastius sagt, dass er alle Gespräche zu seiner Sicherheit aufzeichnet
– Schmidt sagt, dass sowas vor Gericht nicht verwertbar ist
00:25:50
– Müller will am Montag (18.04.2016) ein Gespräch mit Kastius, Weirich und ihm
00:27:00
– Müller fragt welche Reichweite seine Videos haben;
00:27:30
– es geht um Curd Schumacher, Stefanie Schulz und Dennis Schulz
00:28:50
– in einem Live-Stream-Chat am Abend (17.04.2016) hat Dennis Schulz Kastius als V‑Mann bezeichnet, daraufhin hat Kastius dessen Adresse veröffentlicht, daraufhin hat Schumacher Kastius aus dem Chat geworfen
00:29:30
– Müller: „Red weiter ich zieh gerade ein Näschen.“ (kommt im weiteren Verlauf des Gesprächs noch ein paar mal vor)
– Müller ist ab diesem Zeitpunkt hörbar im Denken noch mehr beeinträchtigt, er springt in den Themen und wirkt mitunter verwirrt und reagiert auch aggressiver auf alle anderen
00:31:30
– Müller droht Kastius wieder in Bezug auf den Mitschnitt
00:32:15
– Müller fragt Kastius, ob der den Verfassungsschutz kennt
– dieser sagt, dass es ja keine Verfassung gäbe und Müller entgegnet, dass dieser dann ja überflüssig sei (Müller zieht wieder eine Line)
00:34:00
– Müller fragt Kastius was dieser von seinem Sohn (Müllers) hält, der entgegnet, dass er ihn noch nicht kennengelernt hat
– Die Mutter des Sohnes hat sich gegenüber Müller beschwert, dass der Sohn nicht verpixelt wurde in einem Video von Kastius
– Müller sagt, dass er hiermit Kastius die Erlaubnis dazu gibt den Sohn nicht zu verpixeln; Müller sagt, dass die Mutter und Müller beide gleichberechtigt Sorgerecht haben
00:36:55
– Müller: „Wir reden über Curd, nicht über meinen Sohn.“
– Müllers Sohn fragt seinen Vater nach einem Bild, auf dem Curd Schumacher mit einer Antifa-Fahne zu sehen sei
– Kastius sagt, dass Schumacher behauptet, dort nur mit „der Antifa“ geredet zu haben; Kastius kann sich dies nicht erklären, da „die Antifa sofort auf ihn losgegangen wäre“
– Kastius: „Also hat Curd uns verarscht“
– Müller und Kastius sinnieren darüber, wie und ob jetzt Schumacher wofür verantwortlich ist und ob er zuverlässig sei
– es geht um Kooperationsgespräche zwischen Polizei, Schmidt und Müller und Körperverletzungsanzeigen die strittigerweise gestellt oder nicht gestellt wurden
– Kastius und Müller hinterfragen Schumachers Aussage, dass dieser noch nie so etwas wie in Potsdam erlebt hätte (in Bezug auf die Gegenproteste)
– Polizei hätte aber gesagt, dass Schumacher unbehelligt auch durch die Gegendemo gehen konnte; Müller fügt bedeutungsschwanger hinzu, dass auch Weirich bei Schumacher dabei gewesen sei
– Kastius: „Tja, dann wissen wir jetzt was da gelaufen ist. Also Arbeitet Curd definitiv für die andere Seite.“
– Müller darauf: „Ne, halt doch mal die Fresse“
00:42:45
– Müller: „Du wolltest wissen wer ich bin.“
– Müller beschreibt, dass erst ab 2002 über ihn Infos Bekannt sind
– Müller: „Wenn ich so Neonazi bin, Rechtspartei-Angehöriger, Hooligan, passt einiges nicht zusammen. NPD mit Hooligan passt nicht, Hooligans NPD passt auch nicht. Demonstration passt erst recht nicht mit Hooligan zusammen.“
00:43:55
– Müller gibt an bis 2002 Polizeibeamter gewesen zu sein
– Müller: „Meine eigenen Kollegen haben geweigert mich zu verhaften.“; es hätten ihn Polizisten aus Sachsen in Zwickau verhaftet
00:45:20
– Müller sagt, sämtliche Potsdamer Polizisten sehen ihn als Kollegen
– Müller gibt an immernoch Kontakt zu Kollegen zu haben und so Infos über „sämtliche Leute“ herausfinden kann
00:45:56
– Müller: „Ich habe sämtliche Leute von BÄRGIDA überprüfen lassen, alle.“
– Kastius fragt nach ob ihn auch, Schmidt redet dazwischen: „Der hat sogar mich überprüfen lassen der Arsch.“
00:46:40
– Müller: „Ich hab meine Mittel und Wege über jeden einzelnen was rauszukriegen. Und ich hab noch Kollegen, die für mich arbeiten. Wenn ich sage der und der Name, dann krieg ich auch auf den Polizeicomputer zugriff. Kann ich dir auch gerne Zeigen.“
– er redet darüber, wie bei der Internetwache Brandenburg sich Polizeibeamte einloggen können und dass da Protokolle versteckt werden und Daten verschlüsselt (sehr wirr)
– Müllers Dienstnummer sei immer noch aktiv
00:48:25
– in seiner Rede in Rathenow hätte Schumacher „mehr für Pro-Asyl gesprochen“; das hat Müller aufgenommen und sofort BÄRGIDA beim Stammtisch mitgeteilt, die hätten das ignoriert
– Müller hat dann versucht alles über Schumacher herauszufinden, ist zu dem Schluss gekommen, dass dieser gar nicht existiert
00:49:15
– bevor Schumacher in Potsdam seine Rede hielt, wollte ein Polizist seinen Ausweis kontrollieren und Schumacher kam zu Müller und hat ihn gebeten zu sagen, dass der er ihn kennt
00:48:38
– Kastius gibt an von der Polizei kontrolliert worden zu sein, als er bei BÄRGIDA ein Flugblatt mit Gesichtern und Namen von mutmaßlichen „Antifa-Fotografen“ verteilt hat; er wurde jedoch nur mündlich verwarnt, da das Impressum fehlte
00:50:30
– Müller zu Kastius: „Du bist ein riesen Arschloch.“
– Müller ist zunehmend verwirrt und fragt Kastius, ob dieser eine Kripo-Beamte namens „Engel“ kennenlernen will
– er redet über den „Antifa-Fotografen“-Flyer, der ihm gegeben wurde
– Beamtin Engel wollte auch so einen Flyer; Kastius denkt, dass die Polizei die Fotografen daraufhin überprüfen will
– Müller sagt, dass auf diesem Flyer aber keine Namen standen, sondern nur Gesichter
00:55:25
– aus dem was Kastius sagt, wird klar, dass er für dieses „Antifa-Fotograf“-Plakat verantwortlich ist
00:56:30
– Müller ruft erst nach Kastius dann nach „Schatz“ und sagt dann geknickt „Immer wenn ich dich brauche bist du weg.“
– Kastius denkt, dass es um ihn geht.
00:56:50
– Müller fragt Kastius: „Hattest du mit Daniela Sex?“
– Kastius: „Hatte ich nicht, nein.“
– Müller: „Hat sie dir sowas angeboten?“
– Kastius: „Ja.“
– Müller: „Umsonst?“
– Kastius: „Davon geh ich mal aus, aber ich hätte mich auch sowieso nicht auf die eingelassen.“
00:57:50
– Müller gibt an, dass Weirich für ihn als Prostituiert arbeitet
– Schmidt und Keller bestätigen das
00:59:08
– Müller droht wieder: „Du weißt nicht mit wem du dich hier anlegst beziehungsweise mit wem BÄRGIDA sich hier anlegt.“
00:59:20
– Müller sagt, die Großdemo am 7.05.2016 in Berlin „wird gestürzt“ von ihm
– Kastius: „Bin ich ja mal gespannt ob ich nen Platz im Parlament kriege, denn das waren auch meine zwei Jahre Aufbauarbeit, die da mit drinne stecken.“
– Müller: „Der Enrico Stubbe … wenn du dir Magdeburg anguckst, dann weißt du wovon ich rede. Ansonsten kriegste von mit mal ein paar Sachen, was ne Hooligandemo ausmacht.“
– Müller hat Wahnvorstellungen über HoGeSa und „Gemeinsam Stark“ und prahlt damit
– Kastius fühlt sich davon wieder bedroht
Müller ist zunehmend wahnhaft und verwirrt, er gibt immer weniger sinnvolle inhaltlich zusammenhängende Aussagen
01:00:57
– Müller: „Soll Montag BÄRGIDA ausfallen? Kostet mich nen Anruf, dass ich meine gesamten Sponsorrechte an BÄRGIDA zurücknehme, dann wirst du sehen wie klein BÄRGIDA ist.“ (gemeint ist der 18.04.2016)
– Müller: „BÄRGIDA hat bis jetzt ne Geldsumme von 10.000 Euro gekriegt von mir und nicht umgesetzt. Können dir auch mehrere Zeugen bestätigen.“
– Müller redet von Quittungen und Verträgen, die das belegen würden
– „10.000 Euro dafür, für die Technik, 10.000 dafür, für das Auto“ hat Müller BÄRGIDA angeboten
01:02:10
– Kastius: „Hast du Kontakt zu Stubbe?“
– Müller: „Nö will ich nicht, darum wird Stubbe seine Veranstaltung fallen. Gemeinsam Stark läuft auf und Gemeinsam Stark ist ein bisschen größer.“
– Kastius fragt ob Müller auch was angemeldet hat, der erwidert, dass sie nichts anmelden brauchen sondern einfach kommen und eine Spontandemo machen.
01:03:00
– laut Müller arbeitet Stubbe mit dem Verfassungsschutz
– Kastius sagt, dass Stubbe ihn mit Technik unterstützt; Müller sagt, dass er selbst mehr für ihn machen könnte
01:03:45
– Kastius: „Wenn du sagst ich gebe dir so und so viel Geld in die Hand, dann garantiere ich dir, dass ich bis zum 07.05. eine große Menge auf die Straße kriege.“
– Müller daraufhin: „Brauchen wir nicht. Mein Name spricht alle Bände. Meine Familie spricht alle Bände. Ich brauch keinen Namen, ich brauch keinen. Und das weiß auch BÄRGIDA und das weiß auch ein Mario.“
01:04:25
– Müller sagt, dass ihm der Anmelder von BÄRGIDA Karl Schmidt auch ein „Dorn im Auge“ sei
01:04:35
– Müller und Kastius streiten wieder über das Interview mit Weirich
– Müller sagt, dass er deswegen „seine Hools“ nicht losschickt sondern alleine kommt
– Müller denkt, dass Weirich erreichen wollte, dass Müller Kastius „aufs Maul haut“
01:06:20
– Laut Müller sei „Mario“ der einzige, der über ihn bescheid wüsste
– Müller fordert Kastius auf mal etwas über „Mario Autino“ (phon.) herauszufinden – das sei nicht möglich
– „Mario Autino“ sei der Kopf von BÄRGIDA und hat Karl Schmidt in der Hand
– Müller: „Das sind ganz andere Mächte am Werk, wer BÄRGIDA wirklich leitet.“
01:06:55
– es geht um Lutz Bachmann und das Verhältnis BÄRGIDA-PEGIDA
– Müller: „Lutz Bachmann ist ein Wichser.“
– Kastius: „Lutz Bachmann ist gekauft. Lutz Bachmann war in Amerika, als er in Amerika war ein paar Tage wussten wir, dass er umgedreht wurde.“
– für Kastius ist klar, dass Bachmann entweder für den Verfassungsschutz arbeitet oder umgedreht wurde; das erkläre auch, warum das Bilderberger-Treffen in diesem Jahr in Dresden sein wird
– es werden mehrere wirre Theorien geäußert
– Müller erzählt, dass er mit Bachmann zusammen arbeitet und ihm aus Dresden 2000–3000 Leute versprochen wurden
01:10:50
– es geht um Rechtsanwalt Lorek aus Dresden
– dieser RA hätte bewiesen, dass die AfD keine Partei sei
– Bachmann hat Lorek gefeuert und er arbeitet jetzt für POGIDA
01:13:20
– Müller fragt wieder welche Reichweite die Videos von Kastius haben, dieser antwortet 2 Millionen
– Kastius gibt an, zuständig für „Anonymous“ zu sein (FB-Auftritt)
01:13:55
– Müller will zusammen mit Lorek von Kastius am Montag (18.04.2016) interviewt werden und „Wahrheit über Lutz Bachmann“ kundtun
– Lorek hätte Müller geraten sich nicht mehr zu den „Dresdener Thesen“ zu bekennen
– Kastius sagt, dass er sich diese Thesen noch nicht angeschaut hat
– Müller will, dass das „weitläufig verbreitet wird“
01:15:40
– Müller redet wirr von „Verschwörungstheorie polizeitaktischer Illusion“ und fragt, wer der größte Schwerverbrecher im Land ist
– Müller fragt was mit Polizei, SEK, MEK etc ist. (ohne Sinnzusammenhang)
01:17:30
– Müller springt wieder zu Curd Schumacher
– Kastius gibt an, dass Schumacher vor „2 oder 3 Wochen“ aus der Chatgruppe der „Orga“ rausgegangen ist ohne Kommentar
– Müller gibt „polizeiliche Information“ an Kastius: „Sie haben nichts, rein gar nichts über diesen Curd Schumacher rausgekriegt.“
– Kastius fragt von wem Schumacher bezahlt wird
„Uns ist es wichtig, an die Todesopfer rechter Gewalt zu erinnern und sie nicht zu vergessen. Sie alle waren Menschen mit Träumen und Zielen, waren Freunde, Brüder oder Familienväter, die plötzlich aus dem Leben gerissen wurden, weil die Täter menschenverachtende Einstellungen verinnerlicht hatten“, betont Judith Porath von der Opferperspektive.
Am 15. Februar 1996 wurde Sven Beuter, ein schmächtiger Punk, in Brandenburg an der Havel von dem stämmigen rechten Skinhead Sascha L. zu Tode geprügelt. Behörden hatten die Tat zunächst als rivalisierende Jugendgewalt verharmlost, heute erinnert ein Gedenkstein am Angriffsort an Sven Beuther.
Die Website www.todesopfer-rechter-gewalt-in-brandenburg.de stellt eindringlich die Schicksale von Sven Beuter und anderer Todesopfer dar und informiert über die Tathergänge und die Ergebnisse der Gerichtsverfahren. Lokale Gedenkinitiativen und Brandenburger Gedenkorte werden vorgestellt, ebenso werden umfangreiche Hintergrundinformationen zu der politischen Debatte über die fehlende staatliche Anerkennung vieler Todesopfer rechter Gewalt geliefert. Hinweise auf Publikationen und Downloads von Broschüren sowie Bilder und Filme ergänzen das Internetangebot. Die Website ist für die Nutzung mit mobilem Endgeräten optimiert.
In die Überarbeitung der Website und die Neubewertung einzelner Todesfälle flossen neue Informationen ein, die erst im Rahmen der Studie des Moses-Mendelssohn Zentrum der Universität Potsdam „Todesopfer rechtsextremer und rassistischer Gewalt in Brandenburg (1990–2008)“ 2015 öffentlich bekannt wurden.
Der neue Webauftritt ist Sonntag, 14. Februar 2016 ab 16 Uhr online.
Antifa Youth Action Week | Potsdam | 15. – 20.02.2016
Wie es aussieht, werden wir Christian Müller, seine Schlange und den wöchentlichen Trott von renitenten Vollpfosten nicht so schnell los. Und selbst wenn, wird die Welt um uns herum beileibe nicht besser – erst recht nicht ohne unser Zutun. Deswegen wird es allerhöchste Zeit für die antifa youth actionweek vom 15. – 20.Februar 2016 in Potsdam! Kommt vorbei, informiert euch und werdet aktiv! Solidarisch statt solide arisch durch 2016…
Rechtshilfe Workshop vom Rote Hilfe e.V.
Montag, 15.02., 19.00 Uhr // la Datscha, Am Babelsberger Park 15
Auch wenn du denkst, dass du doch eigentlich nichts gemacht hast, geschieht es immer wieder ganz schnell, dass du bei Anti-nazidemos oder anderen linken Protesten in das Visier von Polizei und Staatsgewalt gerätst. Sei es als Beschuldigte_r oder als Belastungszeug_in gegen deine Mitstreiter_innen und Freund_innen. Damit dich die Cops (und du deine Freund_innen) nicht in die Pfanne hauen, ist es extrem wichtig über seine Rechte Bescheid zu wissen. Hier werden erste Grundlagen vermittelt und anschließend gibt es Raum für eure Fragen.
Antifajugendtheke
Dienstag 16.02., 19.00 Uhr // Black Fleck, Zeppelinstr.26
Lockerer Raum zum Austausch von Gedanken, Materialien, Perspektiven und was euch noch so einfällt. Außerdem werden Filme von Demos in Potsdam aus den letzten 20 Jahren zu sehen sein.
Demo: “Pogida den Arsch versohlen”
Mittwoch 17.02. – 17.00 Uhr voraussichtlich Babelsberg Süd
Weitere Infos folgen – TickerPotsdam und No Pogida schauen
Ohne Mampf kein Kampf:? Zur Stärkung danach gibt es Volkstodküche in der Zeppelinstr. 29
Schnupperkurs in Parcour
Donnerstag 18.02.,?16.00 Uhr // Lustgarten an der Halfpipe
Die Robocops mögen zwar größer, stärker und bedrohlicher wirken doch sind wir meist flinker, pfiffiger und creativer.?Um diesen Vorteil auf der Straße weiter auszubauen bieten wir euch einen Schnupperkurs in Parcour an.
Hintergründe zur Antifademo “fighting for 20 years”
Donnerstag 18.02., 19.00 Uhr, Sputnik // Olga Charlottenstr.28
Im Sputnik werden Hintergründe und Geschichte zu der Antifademo “fighting for 20 years” in Brandenburg a. d. H. zu erfahren sein.? Dazwischen werden wir noch in die Olga zum gemeinsammen Essen einkehren.
Demotraining? & Demosanitraining
Freitag 19.02., 16.00 Uhr // freiLand H1 , Friedrich-Engels-Strasse 22
Demotraining – Wie blockieren wir am erfolgreichsten einen Naziaufmarsch und können am besten den Bullenstrategien widerstehen…? Darüber wollen wir zusammen reden aber es auch ganz praktisch erproben. Demosanitraining – Nicht immer ist in brenzlichen Situationen gleich Fachpersonal zur Hand um
mögliche Verletzungen zu behandeln. Um sich gegenseitig helfen zu können, Situationen richtig einzuschätzen und nicht gleich in Panik zu verfallen gibt es einen kleinen erste Hilfe Workshop.
Inputreferat zu rechten Strukturen in Brandenburg
Freitag 19.02., 21.00 Uhr // KUZE, Elfleinstr. 10
Antifademo “fighting for 20 years” in Brandenburg an der Havel
Samstag 20.02., 10:20 Uhr // Potsdam Hbf
Gemeinsame Fahrt zur?Antifademo “fighting for 20 years” in Brandenburg an der Havel.
Danach Aftershow party im Black Fleck
Wer bei der Demo war hat free entrance!
Die wöchentliche POGIDA-Demonstration geht auch an diesem Mittwoch, den 10.02., in die nächste Runde. Der Initiator Christian Müller kündigte diesmal südlich von Potsdam, am Bahnhof Rehbrücke, seine Veranstaltung an.
Rassimus muss benannt und bekämpft werden! Lasst es nicht zu, dass RassistInnen und Neonazis auf die Straße gehen!
Keinen Meter für POGIDA!
Wir treffen uns zur gemeinsamen Anreise nach Rehbrücke um 17:00 Uhr am Magnus-Zeller-Platz. Seid viele, seid dabei!
You’ll will never walk alone! POGIDA stoppen!
Informationen rund um die geplante PEGIDA-Demo in Potsdam:
Infotelefon: 0152 13 25 63 14
Twitter: TickerPotsdam
EA: 0157 50 32 29 92
Hashtag: #nopogida
nopogida.de
„Wir werten den heutigen Tag als großen Erfolg. Die Neonazis konnten ihren Hass und ihre rechte Propaganda nicht wie geplant auf die Straße tragen“, so Christopher Voß, Sprecher der Initiative „Beeskow gegen Rassismus“. Insgesamt haben sich über 200 Personen an den Protesten gegen die rassistische Hetze beteiligt. Die Teilnehmenden bildeten ein Querschnitt der demokratischen Zivilgesellschaft: Geflüchtete, Vertreter_innen von Gewerkschaften, Kirchen, Parteien, Vereinen und auch Einzelpersonen aus der Stadtverwaltung, wie der Bürgermeister Beeskows Frank Steffen, waren anwesend. Zahlreiche Redner_innen machten in ihren Beiträgen klar, dass Beeskow sich der Willkommenskultur für Geflüchtete verpflichtet fühlt. Die Nachricht, dass die Naziroute blockiert sei, wurde auf der Kundgebung der Initiative mit Jubel quittiert.
Die rund 50 Teilnehmenden der extrem rechten Versammlung, unter ihnen maßgeblich Anhänger_innen der Parteien „Der III. Weg“, „Die Rechte“, der „NPD“ und freien Kameradschaften, reagierten aggressiv auf die Blockade ihrer angemeldeten Route. So versuchten die teilweise vermummten Rechten, gewaltsam zu den Gegendemonstrant_innen durchzudringen. Dies wurde von der Polizei vereitelt. Aufgrund der antifaschistischen Blockade wurde die Versammlung der Neonazis beendet.
Die Polizei löste die antifaschistische Blockade anschließend auf und stellte die Personalien aller Beteiligten fest. „Wir halten die Feststellung der Personalien für überzogen. Ziviler Ungehorsam ist ein legitimes Mittel zur Verteidigung einer demokratischen Gesellschaft“ so Christopher Voß.
Obwohl die Teilnehmer_innen der neonazistischen Versammlung gewalttätig waren, wurde etwa 30 Personen eine spontane Kundgebung auf dem Marktplatz gewährt. „Ein Aufmarsch der Neonazis fand heute nicht statt. Das ist der Verdienst von engagierten Antifaschist_innen. Wir werden auch in Zukunft Rassismus und Neonazismus die Stirn bieten. Wir stehen für ein offenes und vielfältiges Beeskow“, so weiter Christopher Voß.