Kategorien
Antifaschismus

Eine kritischer Blick auf das Stadtfest 2011 in Rathenow

Am ver­gan­genen Woch­enende ver­sam­melte sich die Rathenow­er Bürg­er­schaft wieder zum alljährlichen Stadt­fest in ihrem Optik­park um die alltägliche Sinnkrise, die See­len­losigkeit des Arbeit­slebens oder das von Depres­sio­nen geplagte Bewusst­sein in ein­er wirtschaftlich stag­nieren­den und soziokul­turell ster­ben­den Region durch Mal­lor­ca-Musik und noch mehr Alko­hol zu ertränken.

Wie üblich bei Gesel­ligkeit­en mit Alko­ho­lauss­chank und auss­chließlich deutschsprachigem Pub­likum, durfte auch hier die Avant­garde der lokalen Volksgemeinschaftromantiker_innen / Rassefanatiker_innen nicht fehlen. Früher nan­nte sich dieser berüchtigte Haufen „Hauptvolk“, heute agiert das braune Exkre­ment bzw. dessen Führungskad­er unter dem Label der NPD bzw. ein­er ihrer Untergliederungen.

(Neo)nazistischer Gewaltver­brech­er als Türsteher

Geän­dert hat sich wenig. Auch die Platzho­heit auf dem Fest­gelände ist ihnen gewährleis­tet, weil die Türste­her am Optik­park eben­falls dem „Hauptvolk“ nah­este­hen. Chris­t­ian Wendt, der nicht nur an diesem Abend, son­dern auch zu anderen Ver­anstal­tun­gen dort, den Posten des Ein­lassers inne hat, bekan­nte sich so beispiel­sweise bis 2005 durch entsprechende Klei­dung offen zu der mit­tler­weile ver­bote­nen Organisation.

Doch dass ist nur die Spitze des Eis­berges. Wendt ist ein verurteil­ter Gewaltver­brech­er, der wed­er „an der Tür“, noch im Sicher­heits­gewerbe all­ge­mein etwas zu suchen hat. Am 11. Okto­ber 1998 über­fiel er mit weit­eren (Neo)nazis einen Reit­er­ball in Rhi­now und zer­drosch dabei einem bosnis­chen Türste­her mit ein­er Eisen­stange den Schädel. Das Opfer über­lebte die schwere Attacke nur knapp. Wendt wurde wegen ver­sucht­en Totschlags in Tatein­heit mit gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung und Land­friedens­bruch recht­skräftig zu fünf Jahren Gefäng­nis verurteilt (1.), die er bis 2002 auch in ein­er JVA absaß. Noch im sel­ben Jahr arbeit­ete er dann aber bere­its schon für eine Secu­ri­ty – Fir­ma auf dem Dachs­bergfest in Prem­nitz (2.), wurde aber auf­grund sein­er durch Pres­sev­eröf­fentlichun­gen bekan­nt­ge­wor­de­nen unrühm­lichen Ver­gan­gen­heit dort nicht mehr einge­set­zt. Seit ger­aumer Zeit ist Wendt nun Türste­her in Rathenow.

The same Procedure …

Mit solchen Ord­nern bzw. Sicher­heits­di­enst im Rück­en kann das lokale (neo)nazistische Milieu natür­lich aggres­siv­er agieren als son­st. Pro­voka­tio­nen, wie Pöbeleien und Rem­peleien, waren so nor­mal, Zivil­courage nicht denkbar.

Die Rathenow­er mögen die braunen Chaoten aus ihrer Stadt zwar nicht, wollen aber ander­er­seits auch sel­ber in Ruhe leben. Entsprechend hil­f­los agierte die lokale Polizei inkl. ihre Pseu­doson­dere­in­heit­en „gegen Rechts“, die den Sicher­heits­di­enst ver­stärk­ten. Um die ins­beson­dere am Sam­stag recht dom­i­nant auftre­tende, braune Horde und ins­beson­dere die Gift­spritzer aus der lokalen NPD Führungsebene nicht unnötig zu erzür­nen, wur­den dann die polizeilich zur Zurück­hal­tung ermah­nt, die sich die  Nar­ren­frei­heit des (neo)nazistischen Milieus nicht mehr bieten lassen woll­ten. Platzver­weise oder Hausver­bote für die braunen Pro­voka­teure wur­den hinge­gen nicht erteilt.

Faz­it

Rathenow hat früher auch gerne mal zum Stadt­fest Flagge gegen (Neo)nazis gezeigt. In diesem Jahr schienen jedoch eher die let­zt genan­nten ihre Fahne hochzuhal­ten.
Aber das muss sich ja nicht wieder­holen. Im näch­sten Jahr ist wieder ein Stadt­fest und dort kann sich wieder das demokratis­che Rathenow präsen­tieren, vielle­icht auch mit einem anderen Sicher­heits­di­enst und im Ide­al­fall ohne gewisse braune Dauerstörer.

Quellen:

1.) Märkische All­ge­meine Zeitung, „Sie gehörten zu den „Kinder­glatzen“,  Gericht­sre­port, 10. Juni 1999
2.) Antifaschis­tis­che Grup­pen im West­havel­land (Her­aus­ge­ber): „Recht­sex­trem­is­mus im West­havel­land – Jahres­rück­blick 2002“, Seite63

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Wissen ist nicht zerstörbar

Vor eini­gen Tagen wurde die anti­ras­sis­tis­che Ausstel­lung „Flüchtlingsleben erleben“ in Neu­rup­pin von Unbekan­nten zer­stört. Im Stadt­ge­bi­et wur­den in zeitlich­er Nähe große Men­gen neon­azis­tis­ch­er Stick­er verklebt. Erst wenige Stun­den zuvor war die Schau im Pavil­lon auf dem Neu­rup­pin­er Schulplatz eröffnet wor­den. Wir doku­men­tieren an dieser Stelle Fotos von der Home­page des Bünd­niss­es “Neu­rup­pin bleibt bunt”.

Plakate lassen sich ent­fer­nen oder kaputt machen. Der Inhalt wird dadurch nicht aus der Welt geschafft. Wir haben die Arbeit von EvaMi­grA e.V. doku­men­tiert, bevor sie zer­stört wurde – so kön­nen wir hier zeigen, worum es geht.”

 

Kategorien
Antifaschismus

Informationsveranstaltung: „Rechtspopulismus — eine Gefahr für die Demokratie! “

Wann: 26.9.2011 um 19 Uhr
Wo: Alte Post Bernau, (auf dem Bahnhofsvorplatz)

Recht­spop­ulis­tis­che Äußerun­gen von Poli­tik­erIn­nen aller poli­tis­chen Facetten sind keine Sel­tenheit. Die Exis­tenz und Neu­grün­dung kleiner­er, zahlen­mäßig eher unbe­deu­ten­der, recht­spop­ulis­tis­ch­er und ras­sis­tis­ch­er Split­ter­parteien ent­fal­tet zusät­zlich ihre Wirkung. Der Wahlkampf Recht­spop­ulis­tis­ch­er Parteien zur Abge­ord­neten­wahl in Berlin am 18.9. gibt erschreck­ende Einblicke.

Eine Gefahr geht von ihrer “Über­legen­heits- und Ungle­ich­w­er­tigkeit­side­olo­gie” aus. Um ihre eige­nen Mitte-rechts Mit­glieder sowie Wäh­lerIn­nen­po­ten­tial zu hal­ten bzw. neue Stim­men zu gewin­nen, übernehmen die soge­nan­nten etablierten Parteien nicht sel­ten einen Teil solch­er Inhalte und ver­schieben das Parteienge­füge so gefährlich nach rechts. Ohne Aufk­lärung wird mit den Äng­sten der Men­schen um Wäh­ler­stim­men gewor­ben und Vorurteile und Klis­chees nicht sel­ten bedi­ent. Oft wird dabei zivilge­sellschaftlich­es Engage­ment bzw. die oft beschworene Zivil­courage gegen diese Entwick­lun­gen dif­famiert und kriminalisiert.

Die Ver­anstal­tung „Recht­spop­ulis­mus — eine Gefahr für die Demokratie!“ will einen Ein­blick in die Struk­turen „rechter Flügel“ und „freier Wäh­lerge­mein­schaften“, sowie deren Funktions‑, Wirkungs- und Hand­lungsmech­a­nis­men geben. Sie wird mit ein­er kurzen Analyse zu der Wahl in Berlin weit­er den Blick nach Bran­den­burg und auch in den Barn­im lenken und fra­gen, worauf sich die Bran­den­burg­er Demokratie in Zukun­ft ein­stellen muss.Dazu wer­den Ref­er­entIn­nen der Ini­tia­tive “Recht­spop­ulis­mus stop­pen” und der Kam­pagne “Gisela Müller”, die sich u.a. mit recht­spop­ulis­tis­chen Ten­den­zen im Barn­im beschäftigt haben, vor Ort sein und über die Hin­ter­gründe und Gefahren für demokratis­che Entwick­lun­gen in Bran­den­burg, speziell im Barn­im disku­tieren. Wie unter­schei­den sich Grup­pierun­gen wie Pro Deutsch­land von freien Kräften, wie sie sich derzeit in Schönow tre­f­fen oder aber von NPD nahen Grup­pen, die hier im Barn­im aktiv sind und was bedeutet diese Form der Stim­mungs­mache für die Demokratie in Brandenburg.

Recht­spop­ulis­mus stop­pen” ist ein Bünd­nis, das sich gegen den Bun­desparteitag der recht­spop­ulis­tis­chen und ras­sis­tis­chen Bürg­er­be­we­gung “Pro Deutsch­land” in Berlin-Schöneberg bildete und sich gegen Recht­spop­ulis­mus, Ras­sis­mus und Sozial­dar­win­is­mus zur Wehr set­zt und aus­führlich zu den Wahlkamp­fak­tiv­itäten in Berlin bericht­en kann. Die Bran­den­burg­er Kam­pagne „Gisela Müller- 5 Euro für Zivilge­sellschaft und gegen CDU-Pop­ulis­mus“ startete im März diesen Jahres wegen recht­spop­ulis­tis­ch­er Aus­fälle einiger Teile der Bran­den­burg­er CDU in Pots­dam. Die Bernauer Gruppe beschäftigte sich mit Recht­spop­ulis­mus im Barn­im, der hier nicht von der CDU aus­ge­ht, aber gefährlich für kom­mu­nale Par­la­mente ist. Sie wer­den Ihre Ergeb­nisse zur Diskus­sion stellen.

Kategorien
Antifaschismus

Antifa-Sonntags-Spaziergang in Neuruppin

Nach­dem Nazis in Neu­rup­pin mas­siv rechte Aufk­le­ber verklebten, fan­den sich am Son­ntag 10 junge Antifaschist_Innen zusam­men, um ihre Stadt von Nazipro­pa­gan­da zu befreien. Mit mehreren Kle­in­grup­pen wur­den in kürzester Zeit weit über 500 Nazi­aufk­le­ber in der Neu­rup­pin­er Innen­stadt ent­fer­nt bzw. unken­ntlich gemacht.

Lange waren die Nazis in Neu­rup­pin nicht mehr so aktiv gewe­sen. Die Innen­stadt war dabei in den let­zten Jahren eher ver­schont geblieben und war wenn über­haupt von antifaschis­chen Aufk­le­bern geprägt. Diese “Pro­pa­gan­da-Offen­sive” führen wir auf die Grün­dung der NPD-Orts­gruppe Neu­rup­pin zurück. Davon zeu­gen auch die vie­len NPD-Aufk­le­ber mit der ganze Straßen­züge ver­schan­delt waren.

Die Reini­gungsak­tion fand am hel­l­licht­en Tag statt. Viele Einwohner_Innen wun­derten sich über die kratzen­den und sch­aben­den Jugendlichen, die teil­weise Schilder und Regen­rin­nen erk­lim­men mussten. Nach ein­er kurzen Info, was da genau und warum ent­fer­nt wurde, gab es durch­weg Zus­pruch. Teil­weise kamen Per­so­n­en sog­ar selb­st her­aus und halfen vor ihrer Haustür beim Ent­fer­nen der Nazisticker.

Zum Abschluss erhiel­ten wir dann auch noch eine Spende von 20€, die umge­hend in Eis für alle (und zwar umson­st) investiert wurde. So ein Son­ntag kann sich dur­chaus sehen lassen.

Som­mer, Sonne, Antifa!
Neu­rup­pin bleibt Glat­teis für Nazis!

Presse-AG des JWP-Mit­ten­Drin e.V.

Kategorien
(Anti-)Rassismus Arbeit & Soziales

Gegen das rassistische Gutscheinsystem!

Datum: Mittwoch, 7.09.2011
Zeit: 9.00 Uhr
Ort: Asyl­ber­wer­ber­heim Hen­nigs­dorf — Rup­pin­er Chaussee 19

Seit nun­mehr drei Monat­en streiken und protestieren die Bewohner_innen aus dem Flüchtlingslager in Hen­nigs­dorf im Land­kreis Ober­hav­el gegen das men­schver­ach­t­ende Gutschein­sys­tem — Stand der Dinge siehe unten.
Repräsen­ta­tiv für die gesamte Protest­be­we­gung wer­den wie im let­zten Monat cir­ca zehn Per­so­n­en die Wertgutscheine voll­ständig bestreiken. Auch wenn von den übri­gen die Gutscheine zunächst angenom­men wer­den müssen, bleibt die Forderung nach Bargeld weit­er­hin beste­hen und sollte nach Kräften unter­stützt wer­den!
Anlass der (angemelde­ten) Demon­stra­tion ist die all­monatliche Gutschein­aus­gabe im Heim. Dies sollte nicht leise untergehen!

Kommt also zahlre­ich und unter­stützt die Flüchtlinge bei ihrem Vorhaben!

Wegbeschrei­bung:
Aus­gang aus dem Bahn­hof nach Osten, vor­bei am run­den Back­steinge­bäude der Stadtver­wal­tung, über die Kirch­straße und die Haupt­straße zur Rup­pin­er Straße. Brücke über die Hav­el führt zum Kreisverkehr, dort rechts ein­biegen und hin­ter dem Ver­trieb­s­ge­bäude für Schwimm­beck­en rechts in die Ein­fahrt. Das hin­tere Querge­bäude ist das Lager.

Aktueller Stand
Boykott, materielle und finanzielle Spenden, Kundge­bun­gen, Demon­stra­tio­nen, Briefap­pelle, Gespräche, 833 gesam­melte Unterschriften,eine Empfehlung des Lan­des Bran­des­burg, ein Kreistagsbeschluss,Unterstützungserklärungen von Gew­erkschaften, Kirchen, Grup­pen und Einzelper­so­n­en,… alles für die Auszahlung von Bargeld für Flüchtlinge in Oberhavel.

Doch Lan­drat Schröter und Sozialdez­er­nent Garske sträuben sich weit­er mit dubiosen rechtlichen Argu­menten gegen eine Umstel­lung. Lediglich 35 Euro mehr Bargeld beka­men die Flüchtlinge in Ober­hav­el im Juli. Ein erster Erfolg der Proteste. Es ist nun beson­ders wichtig, Sol­i­dar­iät mit den Flüchtlin­gen zu zeigen und den poli­tis­chen Protest gegen die starre Hal­tung des Sozialamtes fortzuführen, um endlich ein ein­lenken zu erreichen!

Um den Streik und die Proteste fortzuset­zen wird noch immer viel Unter­stützung gebraucht. Wenn du / ihr also gute Ideen für Soli­ak­tio­nen oder Spenden (v.a. finanzielle Unter­stützung wird gebraucht!) habt, dann meldet euch unter: uri-hennigsdorf@riseup.net
oder spendet direkt an:

Fördervere­in des Bran­den­bur­gis­chen Flüchtlingsrats e.V.
Mit­tel­bran­den­bur­gis­che Sparkasse Pots­dam
Kon­to Nr.: 350 1010 000
BLZ: 160 500 00
KENNWORT: Hen­nigs­dorf

Alle aktuellen Infos, Press­espiegel usw. unter: uri.blogsport.de

Näch­ste Aktio­nen / Termine

7.09 — Sitzung des Flüchtlingsrates zum The­ma “Abschaf­fung der Wertgutscheine in Bran­den­burg” in Sen­ften­berg
9.09. — Anti­ra-Einkauf in Hen­nigs­dorf
14.09. — Sozialauss­chuss in Oranien­burg
28.09. — Kreistagssitzung

Unit­ed against Racism and Iso­la­tion (u.r.i.) Hennigsdorf

Kategorien
Uncategorized

Bündnis „Kein Ort für Nazis in Frankfurt (Oder)“ formiert sich

Am 24. Sep­tem­ber 2011 ist von mil­i­tan­ten Nazis eine Demon­stra­tion in Frank­furt geplant. Anlass für die Demon­stra­tion ist der im recht­sradikalen Milieu ger­ade disku­tierte „Tag der weißen Gefan­genen und ihrer Unter­stützer“, ein  Sol­i­dar­ität­stag für inhaftierte Neon­azis. Des Weit­eren wollen die Veranstalter_innen den am 24.9.1993 ver­stor­be­nen Sänger Ian Stu­art „ehren“. Dieser war Mit­be­grün­der des mil­i­tan­ten recht­sradikalen und in Deutsch­land ver­bote­nen „Blood and Honour“-Netzwerkes.

Die Veranstalter_innen der Nazide­mo am 24. Sep­tem­ber kom­men aus dem Umfeld des deutschsprachi­gen Ablegers der „Racial Vol­un­teer Force“ („Völkische Frei­willi­genein­heit“) aus der Pfalz. Diese Grup­pierung ver­ste­ht sich als Nach­fol­ge­or­gan­i­sa­tion der „Com­bat 18“, ein­er europaweit agieren­den,  neon­azis­tis­chen, ter­ror­is­tis­chen Organ­i­sa­tion. Die RVF-Pfalz sym­pa­thisiert in Deutsch­land mit der „Hil­f­sor­gan­i­sa­tion für Nationale Gefan­gene und ihre Ange­höri­gen e. V.“ (HNG). Die HNG hat sich recht­sradikalen Straftäter_innen ver­schrieben und pflegt Kon­tak­te in das mil­i­tante recht­sradikale Milieu. Sie betreut Neon­azis während und nach ein­er Frei­heitsstrafe und trägt zu ihrer recht­sradikalen Resozial­i­sa­tion bei. Das Innen­min­is­teri­um prüft seit Län­gerem ein Ver­bot der HNG.

Gegen die geplante Demon­stra­tion hat sich nun Wider­stand formiert. Das Bünd­nis „Kein Ort für Nazis Frank­furt (Oder)“ hat sich zum Ziel geset­zt, den Nazis mit friedlichen Massen­block­aden eine antifaschis­tis­che demokratis­che Kul­tur  ent­ge­gen­zuset­zen. Rund um den Bahn­hof, den Anfangs- und End­punkt der Nazidemon­stra­tion, wur­den seit­ens des Bünd­niss­es ver­schiedene Kundge­bung­sorte angemeldet, von denen vielfältige Gegen­proteste aus­ge­hen sollen. Janek Las­sau, der Press­esprech­er des Bünd­niss­es, meint dazu: „Wir wer­den nicht akzep­tieren, dass Nazis durch Frank­furts Straßen marschieren. Unser bre­ites  zivilge­sellschaftlich­es Bünd­nis wird laut­stark dage­gen protestieren.“.

Das Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ vere­int aktive zivilge­sellschaftliche Akteure aus Frank­furt (Oder), S?ubice und dem Land Bran­den­burg. Hier find­en Kirchen, Gew­erkschaften, Parteien, antifaschis­tis­che Ini­tia­tiv­en, Vere­ine sowie Bürg­erin­nen und Bürg­er ihren Platz.

Alle Bürger_innen sind aufgerufen, sich dem Bünd­nis anzuschließen und mit uns gemein­sam die Nazis am 24. Sep­tem­ber zu blockieren.

Der Aufruf des Bünd­niss­es sowie weit­ere Infor­ma­tio­nen kön­nen hier einge­se­hen wer­den: keinortfuernazisffo.blogsport.de

Kon­takt:

Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“
E‑Mail: keinortfuernazisffo@riseup.net

Kategorien
Uncategorized

Neonazis versuchen Bündnispartner_Innen einzuschüchtern

In der Nacht vom Fre­itag, den 26. August auf Sonnabend, den 27. August 2011 wur­den die Räum­lichkeit­en des Friedens­dorf Storkow e.V. und das Arbeits­büro der Bürg­er­meis­terkan­di­datin, Cor­nelia Schulze Lud­wig (SPD), mit Plakat­en der NPD zugek­lebt. Außer­dem kon­nten an ein­er Bushal­testelle am Hort­ge­bäude rechtswidrige Plakatierun­gen mit NPD-Motiv­en fest­gestellt werden.

Das Friedens­dorf, sowie Cor­nelia Schulze Lud­wig sind aktive Bündnispartner_Innen der neu ini­ti­ierten Kam­pange „Keine Stimme den Nazis in Storkow und ander­swo!“ Das Bünd­nis wertet dieses undemokratis­che Ver­hal­ten als Angriff und zeigt ein­mal mehr, dass Neon­azis jedes Mit­tel recht ist, um poli­tis­che Gegner_Innen zu provozieren und einzuschüchtern. Es wurde Anzeige gegen Unbekan­nt erstattet.

Außer­dem wur­den im Stadt­ge­bi­et Plakate, die sich ein­deutig gegen Neon­azis­mus und Ras­sis­mus posi­tion­ieren, mit Plakat­en vom neon­azis­tis­chen „Freien Netz“ überklebt. Let­ztere fordern einen „Nationalen Sozial­is­mus“. „Viele Anhänger_Innen des Bünd­niss­es werten diese Tat als zunehmende Ner­vosität der Neon­azis in der Region, da nun eine bre­ite Zivilge­sellschaft sich der NPD aktiv ent­ge­gen­stellt. “ erk­lärt der Press­esprech­er von „Keine Stimme den Nazis in Storkow und ander­swo!“, Christo­pher Voß.

Kategorien
Uncategorized

Wenn der „Volkstod“ an jeder Ecke lauert

Wird der Polizeilichen Auswer­tung „poli­tisch motiviert­er Krim­i­nal­ität“ (PMK) für 2010 (1.) glauben geschenkt, ist die Stadt Bran­den­burg an der Hav­el kein Schw­er­punkt (neo)nazistischer Aktiv­itäten in der Region. Die von der Sicher­heits­be­hörde erfassten Straftat­en mit (neo)nazistischen Hin­ter­grund erscheinen mit null Gewalt­de­lik­ten und sieben son­sti­gen Tat­en tat­säch­lich eher ger­ing. Ander­er­seits zeigen aber die 40 reg­istri­erten Pro­pa­gan­dav­erge­hen schon einen nicht zu ver­nach­läs­si­gen Extremw­ert auf.

Ver­mehrte Propagandaaktivitäten 

Und die zunehmende Ver­bre­itung (neo)nazistischer Pro­pa­gan­da scheint sich auch 2011 fortzuset­zen, wenn auch die Polizei in den ersten vier Monat­en (bis zum 30. April 2011) mit sieben reg­istri­erten Fällen zunächst etwas weniger Delik­te verze­ich­nete als im sel­ben Zeitraum ein Jahr zuvor (12). (2.)
Dafür begann jedoch im Mai 2011 eine größere „Pro­pa­gan­daof­fen­sive“ des (neo)nazistischen Milieus, die bis heute andauert. Fast täglich bere­ini­gen Antifaschist_innen – in Eigenini­tia­tive – ganze Straßen­züge von (neo)nazistischen Aufk­le­bern oder Plakat­en, die an Verkehrss­childern, Straßen­lam­p­en, Fall­rohren, Lit­fasssäulen, Müll­ton­nen, Bushal­testellen und selb­st pri­vat­en Autos ange­bracht wur­den und vom „Volk­stod“, den „uns“ ange­blich „die Demokrat­en brin­gen“, oder von der ver­meintlichen „Frei­heit“, die der „National(e) Sozial­is­mus“ bietet, kün­den. Einige Pro­pa­gan­dazettel rufen sog­ar ein­deutig zum „Auf­s­tand“ auf.

Far­ban­schläge auf Imbisse

Doch nicht nur die pro­gres­siv ansteigende Papier­pro­pa­gan­da hin­ter­lässt deut­liche Spuren im Straßen­bild Bran­den­burgs, son­dern auch die zunehmenden Far­ban­schläge an Gebäu­den oder Imbis­s­wa­gen von Migrant_innen oder Gastarbeiter_innen. Zynisch dro­ht die dafür ver­ant­wortliche (Neo)nazivereinigung „Freie Kräfte Ost“ dabei u.a. mit ein­er „Gute(n) Heim­reise“. Wie eine solche „Reise“ allerd­ings in der Prax­is ausse­hen kön­nte, haben beispiel­sweise die Bran­dan­schläge auf türkische oder asi­atis­che Imbiss­bu­den im Jahr 2005 gezeigt. Damals hat­te die Nazi-Ter­ro­ror­gan­i­sa­tion „Freiko­rps Havel­land“, in unge­fähr 30km Ent­fer­nung von Bran­den­burg an der Hav­el, zahlre­iche Lokalitäten mit Brandbeschle­u­nigern verwüstet.

So weit wollen wir es nicht kom­men lassen und laden alle inter­essierten Men­schen zu einem gemein­samen und entschlosse­nen Vorge­hen gegen (neo)nazistische Ten­den­zen in unser­er Gesellschaft ein.

Aler­ta Antifascista!

Quelle:

(1.) PMK Auswer­tung Polizei­wache Bran­den­burg
(2.) wie vor

Kategorien
(Anti)militarismus Geschichte & Gedenken

Heil dir im Siegerkranz!”

INFORIOT Als sich am Sam­stag, dem 27. August, in Pots­dam Friedrich Prinz von Preußen und Sophie Prinzessin von Isen­burg ver­mählten, sam­melten sich rund 80 ganz beson­ders begeis­terte Preußen­fans für einen satirischen Jubelumzug in der Innen­stadt. Vom Bass­in­platz aus ging es Rich­tung Schloss­park Sanssouci. Die Stadt war voll mit waschecht­en Adels­fans – viele schaut­en den Umzug dur­chaus fre­undlich zu, andere reagierten mit Kopf­schüt­teln oder aggres­siv­en Gegenrufen.

Die Jubel­gruppe ließ sich nicht beir­ren. “Jet­zt oder nie – Monar­chie” wurde beispiel­sweise gerufen. Oder: “Kni­et nieder, ihr Bauern – der Kaiser ist da!”

Immer wieder wurde die Kaiser­hymne “Heil dir im Siegerkranz” angestimmt.

Am Schloss­park schließlich endete der Aufzug. Ger­ade rechtzeit­ig, um dem Braut­paar ganz direkt zu winken und ihm Grat­u­la­tio­nen ent­ge­gen rufen zu kön­nen. Die frisch Ver­mählten fuhren in ein­er Kutsche, gezo­gen von sechs Pfer­den und ver­fol­gt von dutzende Paparazzi, direkt an der Demon­stra­tion vorbei.

In einem abschließen­den Rede­beitrag der “Preußen Armee Frak­tion” wurde ein Lob auf die Monar­chie gesprochen und die Dekadenz der Gegen­wart gegeißelt: “Wahlen, Frauen, Muselmän­ner, Rev­o­lu­tio­nen haben, seit­dem der let­zte Kaiser per Dolch­stoß vom Thron gestoßen wurde, einen Schleier des Vergessens über uns gelegt. Auf dem Land wird längst nicht mehr gear­beit­et, in den Städten herrscht Chaos und Pros­ti­tu­tion und die Jugend ver­bringt mehr Zeit vor der Rechen­mas­chine als in der Wehrsport­gruppe. Es gab Zeit­en, da hieß der Städtetrip noch Krieg und die Ferien Fronturlaub.”

Doch auch leise Kri­tik am Bräutigam wurde geübt: “Deine Sophie ist ’ne Katho­likin. Wofür haben wir eigentlich im Dreißigjähri­gen Krieg gekämpft?”

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus

Heßliches Potsdam“ — Neonazipropaganda zum Todestag von Rudolf Heß

Wie die Polizei am ver­gan­genen Mittwoch (17.08.) mit­teilte, wur­den am Dien­stag Abend (16.08.) im Pots­damer Ort­steil Fahrland sowie in Wald­stadt mehrere Nazi-Schmier­ereien fest­gestellt. Dabei han­delt es sich um Pro­pa­gan­daak­tio­nen Pots­damer Neon­azis bezüglich des Todestag des Naziver­brech­ers Rudolf Heß, wie sie auch schon in den ver­gan­genen Jahren auszu­machen waren (Vgl. siehe unten). Auch dieses Jahr nutzen die Neon­azis wieder das gle­iche Sprüh­sch­ablo­nen­mo­tiv für ihre Aktio­nen. Dieses tauchte sowohl in Wald­stadt als auch in Fahrland auf.

Für die Sprühereien in Fahrland sind sehr wahrschein­lich wieder die Neon­azis der „Alter­na­tive Jugend Pots­dam“ (AJP) Ver­ant­wortlich. Auch wenn diese in den ver­gan­genen Monat­en eher zurück­hal­tend agierten und ihre Internepräsenz ver­nach­läs­sigten, scheinen sie immer noch vor Ort und auch aktiv zu sein. Wie es mit ihnen weit­erge­ht, ist ger­ade nicht zu sagen und wird sich mit der Zeit zeigen.

Die Sprühereien und Krei­deschriftzüge in Wald­stadt kön­nen den „Freie Kräfte Pots­dam“ (FKP) Zugerech­net werden.

Sowohl in Fahrland als auch in Wald­stadt waren am gestri­gen Abend (21.08.) die Sprühereien und Krei­de­malereien noch zu find­en (siehe Fotos). Das Ord­nungsamt, welch­es bere­its am ver­gan­genen Mittwoch Mor­gen (17.08.) von der Polizei informiert wurde, kon­nte am heuti­gen Tag keine Auskun­ft über die Ent­fer­nung bzw. Dul­dung der Nazipro­pa­gan­da im Stadt­bild geben. Laut Presse vom 16.08. wurde jedoch die von den Neon­azis zuvor in „Rudolf-Hess-Straße“ umbe­nan­nte Bran­den­burg­er Straße bere­its von den entsprechen­den Aufk­le­bern zeit­nah gesäu­bert. Dies wäre auch für die anderen Pro­pa­gan­daak­tio­nen wün­schenswert, unab­hängig davon ob die jew­eilige Nazipro­pa­gan­da straf­baren Inhalt trans­portiert oder nicht. Denn darum geht es im Kampf gegen Neon­azis und der Ablehnung ihrer men­schen­feindlichen Ide­olo­gie nicht.

Vgl. 2005: http://www.pnn.de/potsdam/82865/

Vgl. 2006: http://ak.antifa.cc/index.php?site=archiv&mode=single&id=88

Vgl. 2007: http://www.pnn.de/potsdam/33511/

Vgl. 2009: https://inforiot.de/artikel/leidige-thema-neonazis-potsdam

Vgl. 2011: http://www.internetwache.brandenburg.de/sixcms/detail.php?id=10717892

Inforiot