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Antifaschismus

Eisenhüttenstadt: Aufmarsch von III. Weg, NPD und “Freien Kräften”

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Eisen­hüt­ten­stadt wirkt an diesem früheren Sam­sta­gnach­mit­tag etwas ver­schlafen. Nur wenige Men­schen bewe­gen sich in den, für heutige Ver­hält­nisse, zu groß dimen­sion­ierten Straßen­zü­gen, deren Antlitz den Architek­turstil der 1950er bis 1970er Jahre wider­spiegelt. Patinierte Fas­saden dominieren das Ensem­ble. Lediglich das Rathaus, das Friedrich Wolf The­ater und einige wenige weit­ere Gebäude strahlen in neuem Glanz, neben vergilbten und bröck­el­nden Fassaden.
In der Stadt patrouil­liert viel Polizei. An allen Knoten­punk­ten vom Eisen­hüt­tenkom­bi­nat bis zur Bahn­hal­testelle im alten Ort­steil Fürsten­berg ist sie präsent. Jedoch scheint heute weniger die viel disku­tierte „Gren­zkrim­i­nal­ität“ der Hin­ter­grund der Maß­nahme zu sein, als denn zwei kon­träre Ver­anstal­tun­gen, die für den früheren Nach­mit­tag angemeldet wur­den. Ein neon­azis­tis­ch­er Auf­marsch und eine Gegenkundgebung.
Für 14.00 Uhr hat­te ein Neon­azi eine Demon­stra­tion unter dem Mot­to „Aus­län­der­stopp – für die Zukun­ft deutsch­er Fam­i­lien“ am Rande des Zen­tralen Platzes, vor dem Eisen­hüt­ten­städter Rathaus, angemeldet. Das Bünd­nis „Hütte stellt sich quer“ hielt auf dem­sel­ben Platz, jedoch zen­tri­ert­er, mit ein­er angemelde­ten Kundge­bung unter dem Mot­to: „Gegen Ras­sis­mus – für ein weltof­fenes Eisen­hüt­ten­stadt“ dage­gen. Let­zt genan­ntes war bere­its sog­ar seit 13.00 Uhr vor Ort. Ein Laut­sprecher­wa­gen war aufge­baut wor­den und unge­fähr 100 Men­schen bekan­nten sich mit Schildern und Trans­par­enten zu einem weltof­fe­nen und bun­ten Eisenhüttenstadt.
Hütte stellt sich quer
Selb­stver­ständlich nutzte das Bünd­nis, ein Net­zw­erk aus Schulen, Jugend­clubs, Vere­inen, Parteien und anderen poli­tis­chen Ini­tia­tiv­en, auch die Zeit sich, um seine Entste­hung, Entwick­lung und Engage­ment darzustellen. Ein Sprech­er von „Hütte stellt sich quer“, betonte, dass er früher immer das Gefühl hat­te, das Eisen­hüt­ten­stadt tol­er­ant sei. Dieser Ein­druck hielt bis vor drei Jahren. Zu diesem Zeit­punkt nahm die Het­ze gegen Asyl­suchende im Inter­net immer weit­er zu. Daraufhin haben er und andere Men­schen begonnen, sich als Bünd­nis „Hütte stellt sich quer“ zu find­en und zu ver­net­zen. Dabei sehen sie ihr Haup­tau­gen­merk übri­gens nicht nur auf Recherche und Aufk­lärung zum The­ma Migra­tion, son­dern eben auch in der konkreten Kon­tak­t­suche zu Asyl­suchen­den, so ein weit­er­er Sprech­er vom Bünd­nis „Hütte stellt sich quer“. Es wur­den Hil­f­s­güter verteilt und eine Begeg­nungsstätte etabliert.
Lobende Worte erhielt das Bünd­nis deshalb vom regionalen Bun­destagsab­ge­ord­neten Mar­tin Patzelt (CDU). Er unter­stütze die Ini­tia­tive, weil sie Mut mache. Schließlich gäbe es auch gar keine andere Alter­na­tive, als ein friedlich­es Zusam­men­leben aller Men­schen. Deshalb sei es, so Patzelt, auch wichtig teilen zu ler­nen, um dadurch die Welt gerechter zu gestalten.
Die Land­tagsab­ge­ord­nete Isabelle Van­dré (DIE.LINKE) lobte anschließend eben­falls noch ein­mal das Bünd­nis und betonte, auf den heuti­gen Anlass bezo­gen, dass wo immer Neon­azis in Bran­den­burg auf­marschieren auch immer mit Protest zurech­nen ist.
Die mil­i­tante Rechte marschiert auf
Während­dessen trafen immer mehr Neon­azis am ihrer­seits angemelde­ten Sam­melpunkt ein. Ins­ge­samt wur­den es unge­fähr 100. Die meis­ten stammten aus dem gesamten Land Bran­den­burg, vor allem aus den Kreisen Ost­prig­nitz-Rup­pin, Havel­land, Bran­den­burg an der Hav­el, Pots­dam-Mit­tel­mark, Pots­dam, Tel­tow-Fläming, Oder-Spree und Frank­furt (Oder). Vere­inzelt waren aber auch Neon­azis aus Berlin und Bay­ern angereist.
Die neon­azis­tis­che Klein­partei „Der dritte Weg“, die haupt­säch­lich im Süden der Repub­lik behei­matet ist, hat­te im Vor­feld für den Auf­marsch gewor­ben. Allerd­ings scheint sich nur ein Teil der angereis­ten Per­so­n­en offen mit dieser Organ­i­sa­tion zu iden­ti­fizieren. Ein Großteil der Veranstaltungsteilnehmer_innen ist u.a. als Funk­tionäre der NPD bekan­nt. Mit Pas­cal Stolle, André Schär, Manuela Kokott und Burkhard Sah­n­er waren so gar Kom­mu­nalpoli­tik­er der nation­aldemokratis­chen Partei anwe­send. Die NPD Pots­dam-Mit­tel­mark zeigte zudem mit eigen­em Ban­ner und Parteifahne Präsenz. Des Weit­eren waren Vertreter_innen der „Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland“ und Sym­pa­thisan­ten der Ini­tia­tive „Witt­stock sagt nein zur Asylpoli­tik“ anwesend.
Maik Eminger aus Grabow (Land­kreis Pots­dam-Mit­tel­mark) , Anmelder der Ver­anstal­tung, trat anschließend in den Vorder­grund, ord­net die Rei­hen und dirigierte die Ban­ner- und Fah­nen­träger, so dass sie die richtige Pro­pa­gan­da­pose bilde­ten. Anschließend eröffnet Manuel Schmidt aus Kloster Lehnin (eben­falls Land­kreis Pots­dam-Mit­tel­mark) mit einem Ein­leitungsmonolog die Veranstaltung.
Unmit­tel­bar danach ist aber wieder Maik Eminger, Brud­er eines in München angeklagten mut­maßlichen NSU Mitäters, am Mikrophon und erk­lärt, dass er hier als Einzelper­son ste­he bzw. keine Partei sym­bol­isiere und für keine Organ­i­sa­tion rede. Eine sehr beschei­dene Auskun­ft. Es drängt sich näm­lich eher der Ein­druck auf, dass er eine führende Fig­ur der mil­i­tan­ten Recht­en ist und seine Jünger hier ver­sam­melt hat. Und die haben sich zurzeit auf das The­ma Asyl eingeschossen. Sinn und Zweck der von Eminger angemelde­ten Ver­samm­lung sei deshalb, so seine Worte, in erster Lin­ie ein Zeichen dage­gen zu set­zen. Denn hier in Eisen­hüt­ten­stadt befind­et sich die Zen­trale Auf­nahmestelle für Asyl­suchende in Bran­den­burg, dem ersten Anlauf­punkt für Men­schen, denen in Bran­den­burg auf­grund von Krieg, Ver­fol­gung und Folter Asyl gewährt wird.
Doch dies spielt für Eminger keine Rolle. Die Bilder, die er in seinem Rede­beitrag entwirft, sind von tiefem Ras­sis­mus und von „Blut und Boden“ Ide­olo­gie geprägt. Let­z­tendlich geht es ihm nicht darum, nur bes­timmten Men­schen Asyl zu gewähren, wie es „besorgte Bürger_innen“ oder die „PEGIDA“ in den zahlre­ichen Ver­anstal­tun­gen der let­zten Zeit lan­dauf und landab predi­gen, son­dern niemanden.
Ähn­lich argu­men­tiert auch der Bad Belziger Stadtverord­nete Pas­cal Stolle (NPD), der offen­bar seit sein­er let­zten öffentlichen Rede einen Rhetorikkurs besucht hat. In flüs­si­gen und klar ver­ständlichen Sätzen echauffiert er sich vor allem über die „rote Bande“, die im Eisen­hüt­ten­städter Rathaus sitze und sich erdreis­tet in der Stadt ein Kranken­haus für Asyl­suchende zu pla­nen. Zwar ist eigentlich das Land Bran­den­burg der Bauherr der Klinik, aber Stolle ist ja auch ohne­hin kein Men­sch, der es mit der Wahrheit so genau nimmt. Für ihn ste­ht fest, dass „Asy­lanten“ sowieso nur „Krankheit­en“ brin­gen und schon deshalb hier nicht hergehören.
Anschließend formiert sich die neon­azis­tis­che Kundge­bung zu einem Demon­stra­tionszug und marschiert, zum Teil auf dem Gehweg, ent­lang der Lin­de­nallee zum Friedrich Wolf The­ater, wo eine Zwis­chenkundge­bung geplant ist. Dort angekom­men, wird eben­falls eine pro­pa­gan­dis­tisch wirk­ende Pose ein­genom­men. Die kommt allerd­ings nicht so zur Gel­tung, denn zuvor hat­te offen­bar die SPD und die IG Met­all Plakate mit der Auf­schrift „Nazis einen Vogel zeigen“ und „Vor­sicht Falle“, auf dem ein in ein­er Mause­falle gefan­ge­nes Hak­enkreuz abge­bildet ist, angebracht.
Trotz­dem ver­ste­hen es die Neon­azis die Szener­ie zu dominieren, da auch bei dieser Zwis­chenkundge­bung geschulte Red­ner auftreten, die aber­mals gegen alles ver­meintlich Nicht­deutsche het­zen. So beispiel­sweise der aus München angereiste Karl Heinz Statzberg­er (Der III. Weg) , welch­er offen die Ansicht ver­tritt, dass wed­er der Islam, noch das Juden­tum zu Deutsch­land gehört. Davon ist er sog­ar so überzeugt, dass er mit weit­eren Neon­azis am 9. Novem­ber 2003 einen Sprengstof­fan­schlag auf die Grund­stein­le­gung des jüdis­chen Gemein­dezen­trums in München plante und deswe­gen recht­skräftig als Mit­glied ein­er ter­ror­is­tis­chen Vere­ini­gung verurteilt wurde.
Soweit ist die Vere­ini­gung „Ini­tia­tive Zukun­ft statt Über­frem­dung“, hin­ter der sich die „Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ ver­ber­gen anscheinend aber noch nicht. Doch für deren Sprech­er Pierre Bod­din, der im näch­sten Rede­beitrag für den soge­nan­nten „Tag der Deutschen Zukun­ft“ am 6. Juni 2015 in Neu­rup­pin warb, ste­ht auch fest, dass „nicht mehr viel Zeit bleibt, um das Rud­er noch ein­mal rum zu reißen“. „Jedoch“, so Bod­din weit­er, „zu spät für den Erhalt sein­er Art und die Zukun­ft unser­er Kinder zu kämpfen“ sei es nie. Als „Mut machen­des Beispiel“ hier­für nan­nte er die Tumulte in der Stadtverord­neten­ver­samm­lung von Nauen (Land­kreis Havel­land), bei denen auch er zuge­gen war. Dort hat­ten Neon­azis und „besorgte“ Bürger_innen ver­sucht die Abstim­mung über den Verkauf ein­er Brach­fläche für den Bau eines neuen Asyl­be­wer­ber­heims und damit die Ein­rich­tung ein­er solchen Unterkun­ft an sich zu verhindern.
Anschließend wurde eine „Gedenkz­er­e­monie“ für die „von Aus­län­dern ermorde­ten Deutschen“ zele­bri­ert und dann zum Rathaus zurück­marschiert, wo Maik Eminger, nach ein­er Schweigeminute und der anschließen­den Skandierung eines „dreifachen Frei, Sozial, Nation­al“, die Ver­anstal­tung beendete.
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Antifaschismus

Brandenburg an der Havel: Neonazis provozieren bei Gedenkspaziergang

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Daniel Her­zog ist sauer. Als Anmelder des heuti­gen Gedenkspazier­gangs für den im Jahr 1996 von Neon­azis getöteten Bran­den­burg­er Punk Sven Beuter habe er extra in einem Vor­abge­spräch bei der Polizei darauf bestanden, das die einge­set­zten Beamt_innen auf Per­so­n­en des neon­azis­tis­chen Milieus acht­en und diese dann von der Strecke ver­weisen. Doch es kam anders. In der Graben­straße, kurz vor dem Ende des Gedenkspazier­gangs, postierten sich fünf Neon­azis in dessen unmit­tel­bar­er Nähe und ver­sucht­en durch Posen und ver­bale Beschimp­fun­gen die Teilnehmer_innen des vor­beiziehen­den Aufzuges zu provozieren. Übri­gens nicht irgendwelche Neon­azis, es war der Mann, der den Tod von Sven Beuter vor 19 Jahren haupt­säch­lich zu ver­ant­worten hat­te und seine jün­geren Gesinnungsgenoss_innen, die dort standen und über den Gedenkspazier­gang feix­ten. Ein klares Sym­bol des Verunglimpfens Ver­stor­ben­er. Trotz­dem ver­hielt sich die anwe­sende Polizei recht pas­siv. Den Beamt_innen vor Ort seien die Neon­azis nicht bekan­nt gewe­sen und vor­ab informiert wor­den waren sie ange­blich auch nicht. Es dauerte so erst eine Weile bis die fünf Pro­voka­teure in Rich­tung Bran­den­burg-Neustadt weggeschickt worden.
Erst dann kon­nte der Spazier­gang ord­nungs­gemäß bis zur Abschlusskundge­bung durchge­führt werden.
Gedenkspazier­gang: Erin­nerung an markan­ten Orten
Zum Gedenkspazier­gang aufgerufen hat­ten u.a. ein „Bund Bran­den­burg­er Queru­lanten — BBQ“ und die AG Antifa [BRB]. DIE.LINKE meldete die Demon­stra­tion an und stellte den Laut­sprecher­wa­gen. Etwa 50 Men­schen nah­men an der Ver­anstal­tung teil.
Das Konzept des Gedenkspazier­gangs war von den Veranstalter_innen so angelegt, dass an ver­schiede­nen Punk­ten in der Stadt an Sven Beuter erin­nert wurde. Den Start­punkt bildete das Miet­shaus in der Müh­len­torstraße 13, in dem er zulet­zt wohnte. Hier wurde auch der erste Rede­beitrag gehal­ten, in dem kurz auf die bekan­nten Fak­ten aus dem Leben von Sven Beuter einge­gan­gen wurde. In der Müh­len­torstraße 13 soll sich Sven Beuter auch am Abend des 15. Feb­ru­ar 1996 mit Fre­un­den getrof­fen, Fernseh geguckt und Bier getrunk­en haben. Irgend­wann war dann das Bier alle und Beuter, der Punk Rock­er, machte sich auf neue Getränke zu holen. Angst schien er keine gehabt zu haben, obwohl er bere­its 1993 und 1994 von Neon­azis über­fall­en wurde und bleibende Ver­let­zun­gen davon trug. Beuter ging alleine, ver­mut­lich auf ein­er ähn­lichen Route, wie der heutige Gedenkspazier­gang, zunächst durch die Alt­stadt, dann über die zu dieser Zeit in Umbau befind­liche Jahrtausend­brücke und schließlich in die Graben­straße. Dort traf er dann, genau wie der Gedenkspazier­gang heute, auf die Per­son oder Per­so­n­en, die ihn dort zunächst bru­tal zusam­mengeschlu­gen und trat­en. Anschließend pack­te der Haupt­täter den bere­its nicht mehr wehrfähi­gen Sven Beuter und schleifte ihn 50m hin­ter sich her, bis in die Havel­straße, wo er weit­er mal­trätiert wurde. Erst hier kon­nten Augen­zeu­gen erst ein­greifen und den Täter über­wältigten. Für Sven Beuter kam die Hil­fe jedoch zu spät. Zwar kon­nte er noch in das städtis­che Klinikum über­führt wer­den, erlag jedoch nach fünf Tagen, am 20. Feb­ru­ar 1996, seinen schw­eren Ver­let­zun­gen. Zu diesem Zeit­punkt war Beuter, der am 12. Dezem­ber 1972 geboren wurde, noch nicht ein­mal 24 Jahre alt.
Täter bleibt unverbesser­lich­er Nazi
Obwohl es Indizien für weit­ere Mit­täter gab, wurde allein der aus Kloster Lehnin OT Dams­dorf stam­mende Neon­azi Sascha Lücke der Tat über­führt. Er wurde zu ein­er Frei­heitsstrafe von sieben Jahren und sechs Monat­en wegen Totschlags verurteilt, die er seit zehn Jahren abge­sessen hat. Vom neon­azis­tis­chen Milieu löste er sich jedoch nie. Im Gegen­teil, erst im Jan­u­ar und Feb­ru­ar 2015 lief er bei vier Aufzü­gen der bis vor kurzem von den recht­skon­ser­v­a­tiv­en REPUB­LIKAN­ERn ges­teuerten Ini­tia­tive „Bran­den­burg­er für Mei­n­ungs­frei­heit & Mitbes­tim­mung“ (BraMM) in Bran­den­burg an der Hav­el mit. Lücke erschien stets im sel­ben Dress: kahlrasiert und mit wein­rotem Kapuzen­pullover, der mit den weißen Auf­schriften: „Aryan Hope“, „Hass – Made in Ger­many“ und „Fresst keine Dön­er“ sowie dem Sym­bol eines Eis­er­nen Kreuzes und der Zahl 88, einem Szenecode für „Heil Hitler“, bedruckt war. Bei der ersten Ver­anstal­tung der BraMM am 26. Jan­u­ar 2015 wurde er zu dem kurzzeit­ig in Gewahrsam genom­men, weil er einen ver­boten Gruß gezeigt haben soll. Heute störte er nun den Gedenkspaziergang.
Stilles Erin­nern an Gedenkplakette
Trotz dieser Pro­voka­tion, ließen sich die Teilnehmer_innen des Spazier­gangs ihr Gedenken nicht kaputt machen, wie ein Sprech­er der AG Antifa [BRB] via Laut­sprecher­wa­gen betonte. Nach einem abschließen­den Rede­beitrag fol­gte dann eine Kranznieder­legung an der Gedenkplakette für Sven Beuter sowie eine Schweigeminute. Anschließend hat­te jed­er Men­sch die Möglichkeit per­sön­lich dem Toten zu gedenken. Einige verneigten sich, andere stifteten Kerzen und manche stell­ten sym­bol­isch eine leere Flasche als Erin­nerung ab. Punk Rock­er haben manch­mal son­der­bare Aus­drucks­for­men, doch „Sven hätte es auch so gemacht“, meinen sie nur.
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Antifaschismus

Brandenburg an der Havel: BraMM will nach Fürstenwalde/Spree weiterziehen

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Nach ihrem mit­tler­weile vierten Mon­tagss­pazier­gang in der Stadt Bran­den­burg wollen die „Bran­den­burg­er für Mei­n­ungs­frei­heit & Mitbes­tim­mung“ am kom­menden Mon­tag, offen­bar vor­erst nicht mehr in der Havel­stadt marschieren. Nach sink­enden Teilnehmer_innenzahlen von anfangs 150, dann 100, 80 und heute schließlich nur 70, scheint die „Luft raus zu sein“. Zumin­d­est im West­en Brandenburgs.
Stattdessen hat BraMM angekündigt an den näch­sten bei­den Mon­ta­gen in Ost­bran­den­burg, genauer gesagt in Fürstenwalde/Spree (Land­kreis Oder-Spree) weit­er zu demon­stri­eren. Und noch etwas ist neu: Der führende Kopf der BraMM, Heiko Müller, bis zum 13. Feb­ru­ar 2015 Chef der recht­skon­ser­v­a­tiv­en REPUBLIKANER in Bran­den­burg, hat im Social­me­dia angekündigt, alle Parteiämter niederzule­gen. Den­noch, „der Kampf für mehr poli­tis­che Gerechtigkeit und mehr Demokratie“ gehe „im Sinne unser­er Heimat Deutsch­land (…) weit­er“ und würde von ihm „inten­siviert“ wer­den, so Müller. Offen­bar will er ver­suchen „BraMM“ in die weit­en Flächen Bran­den­burgs auszudehnen.
In wie fern dies gelin­gen kön­nte, bleibt unklar, eben­so wen Müller let­z­tendlich erre­ichen möchte. Die Anzahl der mit­laufend­en, augen­schein­lichen Bürger_innen nahm stetig ab. Am heuti­gen Abend liefen sog­ar nur unge­fähr zehn Per­so­n­en aus dem bürg­er­lichen Spek­trum mit. Stattdessen zogen die Abendspaziergänge immer mehr Neon­azis an. Heute waren es, ein­schließlich Mitläufern und weib­lichen Anhang, unge­fähr 60 Per­so­n­en, also die deut­liche Mehrheit der Versammlungsteilnehmer_innen. Ein Teil der Neon­azis kam aus Bran­den­burg an der Hav­el, andere waren aus dem Havel­land und Pots­dam-Mit­tel­mark zugereist.
Die Gegendemonstrant_innen sam­melten sich heute übri­gens wieder auf dem Neustädtis­chen Markt und bekan­nten sich zu einem „bun­ten und weltof­fe­nen Bran­den­burg an der Hav­el“. An dieser Ver­anstal­tung nah­men unge­fähr 200 Men­schen teil.
Weit­ere, vor allem ver­bale Protest­bekun­dun­gen fan­den zudem am west­lichen Rand des Neustädtis­chen Mark­tes, direkt gegenüber der Auf­tak­tkundge­bung, statt.
Der Ver­such junger Antifa-Aktist_in­nen eine Spon­tan- oder Eilan­mel­dung direkt an der Demon­stra­tionsroute durchzuführen scheit­erte hinge­gen. Trotz gut ver­ste­hbar­er Bekun­dung eines Sprech­ers der Antifas eine Kundge­bung sofort und eiligst anzumelden, wurde dieser Bitte durch die einge­set­zten Beamt_innen nicht entsprochen. Stattdessen wur­den die Antifa-Aktist_in­nen aufge­fordert, sich von der Demon­stra­tionsroute zu entfernen.
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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Nauen: Stadtverordnetenversammlung stimmt über Grundstück für Asylunterkunft ab / Ausländerfeindliche Parolen im Publikum führen zur Saalräumung / Neonazis provozieren vor dem Gebäude

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Eine öffentliche Stadtverord­neten­ver­samm­lung ist am frühen Don­ner­stagabend völ­lig eskaliert. Dutzende Sym­pa­thisan­ten der Bürg­erini­tia­tive „Zukun­ft Nauen“ hat­ten durch die per­ma­nente Unter­brechung der Sitzung und das Skandieren von aus­län­der­feindlichen Parolen die Räu­mung des Pub­likums­bere­ich im Sitzungssaal provoziert. Außer­halb des Gebäudes sam­melten zudem NPD Funk­tionäre, die auch ein Ban­ner der „Nein zum Heim“ Kam­pagne mit sich führten, sowie Sym­pa­thisan­ten der „Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland“ weit­ere Per­so­n­en um sich und ver­sucht­en die Stadtverord­neten­ver­samm­lung von draußen, durch das Schla­gen gegen die Scheiben sowie das Rufen von Losun­gen zu stören.
Aus­gangssi­t­u­a­tion
Hin­ter­grund des Tumults war die geplante Abstim­mung der Stadtverord­neten zum Verkauf eines Grund­stück­es am Nauen­er Walde­mar­damm an den Land­kreis Havel­land, damit dieser dort eine Unterkun­ft für Asyl­suchende bauen kann.
Eine erste Abstim­mung zu dem Fall war bere­its am 26. Jan­u­ar 2015 gescheit­ert, da einige Abge­ord­nete das Vorge­hen der Stadt als intrans­par­ent kri­tisierten. Anschließend wurde ein neuer Ter­min auf den heuti­gen Tag verlegt.
Allerd­ings fand die heutige Sitzung, nicht wie son­st üblich, im Rathaus statt, son­dern wurde auf­grund des erhe­blichen öffentlichen Inter­ess­es in den Evan­ge­lis­chen Gemein­de­saal in der Ham­burg­er Straße verlegt.
Außer­dem lud der Vor­sitzende der Stadtverord­neten­ver­samm­lung, Hart­mut Siegel­bert (SPD), die Bürg­erini­tia­tiv­en „Nein zum Heim in Nauen“ und „Zukun­ft Nauen“ bzw. deren Sprech­er ein, um in ein­er geplanten Bürg­er­sprech­stunde mit ihnen in Dia­log zu treten. Diese Ini­tia­tiv­en hat­ten ihr kom­men im Vor­feld ohne­hin durch eine mas­sive Plakatak­tion am ver­gan­genen Sam­stag angekündigt. Allerd­ings war offen­bar nie­mand aus der Stadt auf eine so rege Anteil­nahme von Bürger_innen vor­bere­it­et. Lediglich 150 Per­so­n­en kon­nten deshalb nur, neben den Stadtverord­neten, herein­ge­lassen wer­den. Die übri­gen 50 Bürger_innen blieben vor der Tür und ver­sam­melten sich dann vor der Fen­ster­front des Sitzungssaales.
Ablauf der Sitzung
Dann begann die eigentliche Stadtverord­neten­ver­samm­lung mit der Ein­leitungsrede des Bürg­er­meis­ter Detlef Fleis­chmann (SPD). Da der Stadt im Hin­blick auf die Suche nach einem geeigneten Grund­stück für den Bau ein­er Unterkun­ft für Asyl­suchende Intrans­parenz vorge­wor­fen wurde, erläuterte Fleis­chmann den bish­eri­gen Entschei­dung­sprozess sehr detail­liert. Seinen Angaben zu Folge habe die Stadt Nauen wed­er Wohn­raum noch geeignete Gebäude für die Unter­bringung von Asylbewerber_innen. Deshalb wur­den alle in Frage kom­menden Liegen­schaften hin­sichtlich der Pro- und Kon­trakri­te­rien geprüft. Dabei han­delt es sich um ins­ge­samt 16 Grund­stücke: u.a. der Sägew­erk­splatz, das ehe­ma­lige Gaswerk, der Bahn­hofsvor­platz, der Goetheweg, die Oranien­burg­er Straße, Am Bah­n­damm, der Walde­mar­damm, der Liet­zow­platz, das Gewer­bege­bi­et Nauen-Ost, zum Kirch­berg (im OT Berge), die Gäert­nerei (im OT Groß Behnitz), in Quer­ma­th­en (im OT Groß Behnitz), der Bren­nerei­weg (im OT Ribbeck), die Briese­langer Straße (in der Wald­sied­lung) sowie der Falken­berg (eben­falls Waldsiedlung).
Als geeignet­sten hat­te die Stadt dann den Stan­dort Walde­mar­damm 20 ausgewählt.
Bei sein­er Aus­führung wird der Bürg­er­meis­ter immer wieder vom Pub­likum unter­brochen. Ein vernün­ftiges referieren ist kaum noch möglich, doch Fleis­chmann macht weit­er. Er wirkt hil­f­los, ver­sucht beschwichti­gend auf die Pro­voka­teure im Pub­likum einzuge­hen. Doch die haben anscheinend gar kein Inter­esse an einem vernün­fti­gen und sach­lichen Sitzungsablauf. Draußen vor dem Fen­ster ist die dort postierte Menge eben­falls unruhig. Anges­timmt vom Neu­rup­pin­er Stadtverord­neten Dave Trick (NPD) und dem ehe­ma­li­gen Nauen­er Stad­trat Maik Schnei­der (NPD) sowie Sym­pa­thisan­ten der „Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland“ wer­den dort nun Parolen, wie „Nein zum Asy­lanten­heim“ und ähn­lich­es skandiert. Dazu schla­gen die draußen befind­lichen Per­so­n­en im Takt ihrer Losun­gen mit den Fäusten gegen die Fen­ster­front, so dass diese dro­ht aus der Ver­ankerung zu fall­en. Maik Schnei­der zeigt zu dem ein Ban­ner mit der Auf­schrift: „Asyl­be­trug ist kein Men­schen­recht – Nein zum Heim“.
Nur mit Mühe kann Detlef Fleis­chmann dann seinen Vor­trag kurzzeit­ig fort­set­zen. Als er aber von sein­er Idee ein­er gelebten Willkom­men­skul­tur spricht, wird er wiederum vom Pub­likum in unfleglich­er Weise unterbrochen.
Anschließend ver­suchte der Havel­ländis­che Lan­drat Burkhard Schröder (SPD) seinen Rede­beitrag zu hal­ten. Doch auch er hat mit dem ungemütlichen Nauen­er Pub­likum zu kämpfen. Selb­st als Schröder erk­lärt kein „Gut­men­sch“ zu sein und hier – im Hin­blick auf die Auf­nahme von Flüchtlin­gen – nur seine Pflicht zu tut, lässt ihn kein­er ausre­den. Immer wieder wird dazwis­chen gere­det. Schröder will nun mit den pos­i­tiv­en Erfahrun­gen im Land­kreis Havel­land punk­ten, als er wieder unter­brochen wird: „Alle Ein­rich­tun­gen…“. „…wer­den abge­fack­elt“, murmelt eine Bürg­erin vor sich hin. „…machen keine Prob­leme“, been­det der Lan­drat seinen Satz.
Schließlich geht die Ver­samm­lung nun direkt in eine Bürg­er­sprech­stunde über, bei der zunächst der Bürg­er Den­nis Nau­mann von der Bürg­erini­tia­tive „Zukun­ft Nauen“ das Wort ergreift. Er weiß, dass er die Mehrheit, der im Saal sitzen­den Bürger_innen, hin­ter sich hat und zeich­net ein sehr drama­tis­ches Bild. Schule, Kinder­garten, Wohnge­bi­et, Klein­gar­te­nan­lage, Gara­gen – alles wäre ange­blich zu Nahe an der kün­fti­gen Unterkun­ft für Asyl­suchende. Das Grund­stück sei damit untrag­bar für das Umfeld und schaffe nur „soziale Bren­npunk­te“. Kräftiger Applaus hallt durch den Saal. Die Stim­mung ist anges­pan­nt, das emo­tionale Hoch der Heimgegner_innen ist deut­lich zu spüren.
Der Bürg­er Heiko Kürch­n­er, eben­falls von der Bürg­erini­tia­tive „Zukun­ft Nauen“, ver­sucht anschließend daran anzuknüpfen und die heutige aus­führliche Infor­ma­tion der Stadt zum Heim als den Erfolg sein­er Ini­tia­tive darzustellen. Wiederum wird applaudiert. Dann wird Kürch­n­er frech und ver­sucht den Vor­sitzen­den der Stadtverord­neten­ver­samm­lung gegen den Bürg­er­meis­ter auszus­pie­len. Bei­de ver­suchen sich dann auch noch zu recht­fer­ti­gen und geben kein gutes Bild als Entschei­dungsträger ab.
Schließlich wird die Ver­anstal­tung völ­lig zur Farce als ein junger Mann das Mikro­fon ergreift und fragt: was ihm die Asylbewerber_innen eigentlich brächt­en. „Die kriegen Begrüßungs­geld und fahren alle Mer­cedes“, glaubt er zu wis­sen. Nun wer­den alle Klis­chees bedi­ent, ein Mann raunt im Pub­likum, dass die Flüchtlinge nur Krankheit­en brin­gen, eine Bürg­erin beschw­ert sich, dass sie andern die Arbeit weg­nehmen würden.
Diesem und ähn­lichen „Argu­menten“ will eine junge Frau begeg­nen, die sich zwis­chen­zeitlich das Mikro­fon geschnappt hat. „Asyl­suchende bekom­men gar keine Arbeit­ser­laub­nis“, ver­sucht sie der aufgewühlten Sym­pa­thisan­tin zu ent­geg­nen. Doch die Bürg­erin reagiert ablehnend, will sich nicht belehren lassen. Stattdessen wird nun die junge Frau heftig ver­bal attack­iert. Außer­dem wer­den nun auch im Saal lau­thals Parolen, wie „Aus­län­der raus“ oder „Wir wollen kein Asy­lanten­heim“, gegrölt.
Dann hat auch der Vor­sitzende der Stadtverord­neten­ver­samm­lung die Nase voll und ord­net an den Sitzungssaal für die Öffentlichkeit zu räu­men. Doch auch hier man­gelt es an Durch­set­zungs­fähigkeit. Erst nach langem überre­den, erst durch den Wach­schutz, dann durch zwei Polizeibeamt_innen und schließlich dem Bürg­er­meis­ter sel­ber, sind die let­zten Sym­pa­thisan­ten der Bürg­erini­tia­tive bere­it den Saal zu verlassen.
Sie gesellen sich zu den anderen Per­so­n­en, welche die ganze Zeit über draußen waren und immer noch vor der Fen­ster­front ste­hen. Aber­mals wer­den Parolen gebrüllt.
Erst als die Polizei Ver­stärkung erhält, gelingt es die Stör­er zu zer­streuen. Als erstes wurde dabei der mut­maßliche Rädels­führer Maik Schnei­der des Grund­stück­es ver­wiesen. Dann fol­gten die restlichen Stör­er, darunter auch Dave Trick und weit­ere Neon­azis aus den „Freien Kräften“.
Sie sam­melten sich noch kurz vor dem Tor und pöbel­ten gegen Journalist_innen, bis sie schließlich verschwanden.
Stadtverord­neten­ver­samm­lung stimmt für Grundstücksverkauf
Die Stadtverord­neten tagten inzwis­chen unter Auss­chluss der Öffentlichkeit weit­er. Bei der Abstim­mung über den Verkauf des Grund­stücks für die kün­ftige Asyl­suchen­de­nun­terkun­ft an den Land­kreis sprachen sich schließlich 13 Abge­ord­nete dafür aus, zehn enthiel­ten sich, ein Abge­ord­neter stimmte dagegen.
Die NPD ist übri­gens mit ihrem Abge­ord­neten Erik Brün­ing in der Nauen­er Stadtverord­neten­ver­samm­lung vertreten. 

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Oberhavel Nazifrei“ demonstriert für eine „Willkommenskultur“

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Unter dem Mot­to „Ober­hav­el für alle – Oranien­burg ist anders. Weltof­fen. Bunt!“ demon­stri­erten heute 200 Men­schen in Oranien­burg (Land­kreis Ober­hav­el) für die Unter­bringung von Flüchtlin­gen und Asyl­suchen­den in der Stadt sowie eine vielfältige Willkom­men­skul­tur. Zu der Ver­anstal­tung aufgerufen hat­te ein über­parteilich­es Bünd­nis aus Parteien, wie SPD, die Grü­nen und DIE.LINKE, und Ini­tia­tiv­en, wie dem „Tol­er­an­ten Bran­den­burg“ und „Willkom­men in Ober­hav­el“. Die Demon­stra­tion richtete sich auch gegen den zeit­gle­ich stat­tfind­en­den, drit­ten „Abendspazier­gang“ von Asylgegner_innen, Hooli­gans, Neon­azis und Rassist_innen. An diesem beteiligten sich heute unge­fähr 200 Personen.
Kon­tro­verse Diskus­sion zu Abendspaziergängen
Die „Abendspaziergänge“ wer­den mit­tler­weile auch von den regionalen Medi­en kri­tisch hin­ter­fragt. Nico Scu­teri vom Mobilen Beratung­steam für Gemein­we­sen­ber­atung, ein Experte für Recht­sex­trem­is­mus im Land­kreis Ober­hav­el, hat­te in einem Inter­view mit der MAZ darauf hingewiesen, dass diese Ver­anstal­tun­gen klar als „recht­sex­trem“ zu werten sind, da NPD und JN Funk­tionäre nicht ein­fach nur mit­laufen, son­dern auch an der Logis­tik der Ver­samm­lung beteiligt sind, in dem sie Laut­sprecher­wa­gen, Ord­ner und Redner_innen stellen. Dem Wider­sprach allerd­ings unlängst der Vel­tener Stadtverord­nete Robert Wollins­ki (NPD). Nach seinen Erken­nt­nis­sen, war die JN über­haupt nicht und einige NPD Mit­glieder nur als Mitläufer aktiv. Jedoch ist die Seriosität solch­er Aus­sagen höchst zweifel­haft. Da selb­st der poli­tisch zuvor noch nicht aufge­fal­l­ene Anmelder der Abendspaziergänge, Car­lo-Eik Christopeit, zugab von einem bekan­nten JN Sym­pa­thisan­ten bei der Anmel­dung berat­en wor­den zu sein. Dieser soll im Übri­gen beim zweit­en Abendspazier­gang auch als Red­ner aufge­treten sein. Wollinskis Wider­spruch ist somit als Desin­for­ma­tion zu Werten, um die Anbiederung der extremen Recht­en an die bürg­er­liche Mitte der Gesellschaft zu verschleiern.
Auch aktuell set­zt sich diese Ver­schleierungstak­tik fort. So rief die Bürg­erini­tia­tive „Nein zum Heim in Oranien­burg“, ein­er mit der NPD ver­wobe­nen Social­me­dia-Kam­pagne, anstatt der Parteior­gan­i­sa­tion zur Teil­nahme am heuti­gen „Abendspazier­gang“ auf.
Wieder Neon­azis im Gefolge
Insofern ist es wenig ver­wun­der­lich das auch wieder mehrere Neon­azis am Aufzug teil­nah­men, darunter die NPD Stadtverord­neten Robert Wollins­ki aus Vel­ten und Detlef Appel aus Oranien­burg. Weit­er­hin wur­den auch Aktivist_innen aus dem Oranien­burg­er JN Spek­trum erkan­nt. Deut­lich geringer war hinge­gen die Anzahl auswär­tiger Neon­azis. Von diesen wurde nur Einzelper­so­n­en aus dem Land­kreis Ost­prig­nitz-Rup­pin und Berlin erkannt.
Statt der offen­sichtlichen Vere­in­nah­mung durch das neon­azis­tis­che Milieu kristallisiert sich immer mehr eine ver­schworene Gemein­schaft von Asylgegner_innen, Hooli­gans, Neon­azis und Rassist_innen her­aus, die sich unter bürg­er­lichem Antlitz auf das The­ma Asyl eingeschossen hat.
Alle Rede­beiträge gin­gen in diese Rich­tung. Manche gaben einen objek­tiv-kri­tis­chen Blick vor, andere bein­hal­teten auss­chließlich dumpfe Polemik gegen Flüchtlinge und Asyl­suchende. Von den sieben Reden waren aber lediglich zwei Beiträge rhetorisch bemerkenswert, in denen unter­schwellig auch neon­azis­tis­che Ide­olo­gie trans­portiert wurde. Diese Reden hat­ten völkische und revi­sion­is­tis­che Züge. Beson­ders bemerkenswert war dies­bezüglich der Rede­beitrag ein­er jun­gen Frau, die zunächst betonte nach 1945 geboren zu sein und nichts mit Konzen­tra­tionslagern zu tun zu haben, um dann vehe­ment ein Ende der aus ihrer Sicht damit ver­bun­de­nen so genan­nten „Schuld­kul­tur“ zu fordern. Und das in ein­er Stadt in eines der ersten Konzen­tra­tionslager Nazideutsch­lands errichtet wurde.
Ober­hav­el Naz­ifrei beset­zt Route
Zwar kon­nte der „Abendspazier­gang“ auch ein drittes mal rel­a­tiv ungestört durch Oranien­burg ziehen, jedoch sorgte das Bünd­nis „Ober­hav­el Naz­ifrei“ dafür, dass dies nicht auf der son­st üblichen Route geschah. Die „Abendspaziergänger_innen“ hat­ten schlechtweg vergessen ihre Ver­anstal­tung rechtzeit­ig anzumelden, so dass die Befürworter_innen ein­er Willkom­men­skul­tur ihnen bei der Anmel­dung ein­er Demon­stra­tion zuvor kom­men kon­nten. Der oblig­a­torische „Abendspazier­gang“ in der Innen­stadt fiel somit aus. Stattdessen mussten die Teilnehmer_innen dieser Ver­samm­lung eine recht unat­trak­tive Strecke, qua­si ein­mal rund um die Bahn­hal­testelle herum, nehmen.
Kleine Zwis­chen­fälle am Rande
Sichtlich gefrostet kon­nten sich dabei auch wieder einige aggres­sive Demon­stran­ten des „Abendspazier­gangs“ nicht beherrschen und ver­sucht­en Pressevertreter_innen anzu­greifen. Die Polizei ver­hin­derte dies, gab aber auch den Hin­weis an die Presse sich auf Dis­tanz zur Demon­stra­tion zu hal­ten, da son­st die Sicher­heit nicht garantiert wer­den könne.
Ein weit­er­er Zwis­chen­fall ereignete sich in unmit­tel­bar­er Nähe der Willkom­mens­de­mo, dort ver­suchte ein junger Mann durch das Zeigen des „Hit­ler­grußes“ zu provozieren. Gegen ihn wird jet­zt wegen Ver­wen­dens von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen ermittelt.
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Brandenburg an der Havel: Proteste gegen rechte Montagsspaziergänge gehen weiter

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Anlässlich ein­er Demon­stra­tion der von den recht­skon­ser­v­a­tiv­en REPUB­LIKAN­ERn (REP) gelenk­ten Ini­tia­tive der „Bran­den­burg­er für Mei­n­ungs­frei­heit & Mitbes­tim­mung“ (BraMM) in Bran­den­burg an der Hav­el kam es wieder zu Protesten und Protestaktionen.
Vielfältige Proteste/Sitzblockade in der Jacobstraße
An ein­er Gegenkundge­bung auf dem Neustädtis­chen Markt beteiligten sich unge­fähr 200 Men­schen, unter ihnen die Ober­bürg­er­meis­terin der Stadt Bran­den­burg an der Hav­el, Dietlind Tie­mann (CDU).
Gegenüber dem Start­punkt des BraMM-Aufzuges ver­sam­melten sich außer­dem unge­fähr 50 Linksalter­na­tive um ihren Unmut über diese Ver­anstal­tung in Hör- und Sichtweite kundzu­tun. Allerd­ings wurde dies durch die Polizei de fac­to ver­hin­dert. Die Beamt_innen postierten mehrere Trans­port­fahrzeuge und Bere­itschaft­spolizeiein­heit­en zwis­chen BraMM-Demo und Gegendemonstrant_innen, so dass ein Protest auf Augen­höhe so nicht möglich war. Ein Teil der Protestierer_innen mussten zu dem diesen Bere­ich auf Anord­nung ver­lassen, darunter auch eine Gruppe junger Leute, die sich als Araber verklei­det hat­ten um ver­meintliche Islamisierungsäng­ste zu persiflieren.
In der Jacob­straße scheit­erte zudem der Ver­such ein­er Block­ade des BraMM-Aufzuges. Als sich unge­fähr zehn Jugendliche dort auf die Straße set­zten und sich ein­hak­ten, stürmte sofort eine Gruppe der Bere­itschaft­spolizei auf sie zu. Ohne große Ver­hand­lun­gen wurde die Block­ade umge­hend aufgelöst und die Blockierer_innen in eine Seit­en­gasse abge­drängt. Weit­ere direk­te Aktio­nen an der Strecke gab es nicht.
Lediglich am Start­punkt des BraMM-Aufzuges ver­sam­melte sich noch ein­mal die Koor­dinierungs­gruppe für Tol­er­anz und Demokratie in Bran­den­burg an der Hav­el, um den Antreteplatz unter dem Mot­to „BraMM aus der Stadt fegen“ sym­bol­isch zu kehren.
BraMM stagniert/Neonazis dominieren
Tat­säch­lich wer­den die Teilnehmer_innen des BraMM-Aufzuges immer weniger. Waren es am 26. Jan­u­ar 2015 immer­hin 150 und am 2. Feb­ru­ar 2015 noch 100 Per­so­n­en, sank die Zahl heute weit­er auf unge­fähr 80, darunter ins­ge­samt höch­stens 30 „Bürger_innen“, die Bran­den­burgs REPUBLIKANER Chef Heiko Müller mobil­isieren konnte.
Die Mehrheit der Veranstaltungsteilnehmer_innen (unge­fähr 50) wur­den als Sympathisant_innen des neon­azis­tis­chen Milieu aus Bran­den­burg an der Hav­el, Bad Belzig, Prem­nitz, Rathenow und Pots­dam erkannt.
Die NPD war durch ihren mit­telmärkischen Kreistagsab­ge­ord­neten André Schär vertreten, die neon­azis­tis­che Bewe­gung „Ein Licht für Deutsch­land“ durch ein Ban­ner und mehrere Plakate. Aus Pots­dam war zudem der Sänger der Naziskin­band „Preussen­stolz“, Patrick D., angereist und aus Bran­den­burg an der Hav­el durfte Totschläger Sascha Lücke nicht fehlen.
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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Nauen: Unbekannte hissen Banner und verkleben Plakate gegen geplantes Asylbewerberheim / Dubiose „Bürgerinitiativen“ formieren sich

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Während in der Stadtverord­neten­ver­samm­lung der Kle­in­stadt Nauen (Land­kreis Havel­land) noch kon­tro­vers über einen Stan­dort ein­er Unterkun­ft für unge­fähr 250 Asyl­suchende disku­tiert wird, haben jet­zt offen­bar auch Unbekan­nte die Ini­tia­tive ergrif­f­en und sich eben­falls zum The­ma posi­tion­iert. Im Gegen­satz zum schwarze-Peter-Spiel der Abge­ord­neten, um den geeignet­sten Platz, scheinen diese Per­so­n­en hinge­gen eine fun­da­men­tale Ablehnung zur Auf­nahme von Flüchtlin­gen und Asyl­suchen­den zu propagieren. Nach ein­er ersten Ban­ner­ak­tion gegen geplante Unterkün­fte am 28. Jan­u­ar 2015, die auch auf der Inter­net­seite der neon­azis­tis­chen Vere­ini­gung „Freien Kräften Neuruppin/Osthavelland“ Erwäh­nung fand, fol­gten gestern und heute früh weit­ere gle­ichar­tige Aktio­nen. Am Fre­itag­mor­gen war an einem leer­ste­hen­den Wohn­haus in der Damm­straße Ecke Herte­felder Straße ein Lak­en mit der Auf­schrift: „Nauen sagt Nein zum Asy­lanten­heim!“ aufge­taucht und am heuti­gen mor­gen eines mit der Auf­schrift: „Nein Nein Nein zum Asy­lanten­heim“, an der Bah­nun­ter­führung B273 (Graf Arco Straße). Bei­de Ban­ner wur­den inzwis­chen von Passant_innen ent­fer­nt, doku­men­tiert und der Polizei übergeben. Weit­er­hin waren heute Mor­gen u.a. in der Damm­straße, in der Garten­straße, in der Neue Str sowie schw­er­punk­t­mäßig im Wohnge­bi­et Karl Bernau Ring / am Bre­dow­er Weg / Feld­straße / Kreuz­taler Straße / Walde­mar­damm dutzende A3-Papi­er-Plakate mit der Auf­schrift „Nein zum Heim“ aufge­taucht. Der Walde­mar­damm 20 gilt übri­gens als der wahrschein­lich­ste Stan­dort des geplanten Asyl­be­wer­ber­heimes. Hierzu will die Stadt, nach ein­er Abstim­mungsver­schiebung bei der let­zten Stadtverord­neten­ver­samm­lung am 26. Jan­u­ar 2015, nun am 12. Feb­ru­ar 2015 Fak­ten schaf­fen. Entsprechend waren die genan­nten A3-Plakate for­muliert. „Ganz Nauen“ solle, nach dem Willen ein­er „Bürg­erinia­tive Nauen“, nun dort erscheinen, um das Heim zu verhindern.
„Zukun­ft Nauen“
Der plöt­zlich recht drastis­che Wider­stand kommt über­raschend. Bere­its am 17. Novem­ber 2014 wurde die Unter­bringung von Asyl­suchen­den in Nauen erörtert. Die Sitzung im Kreishaus wurde öffentlich bewor­ben, Inter­essen­ten seit­ens eines „besorgten“ Bürg­er­tums gab es jedoch keine. Auch nicht von der neuen Bürg­erini­tia­tive „Zukun­ft Nauen“, welche nun die ange­blich spär­liche Informierung zum Asyl­heim anprangert. In einem am 4. Feb­ru­ar 2015 veröf­fentlicht­en Posi­tion­spa­pi­er wird zudem mit den üblichen Vorurteilen gegen der­ar­tige Unterkün­fte gespielt. Das Heim liege zu nahe an ein­er Schule, ein­er Kita und einem Wohnge­bi­et. Zudem befän­den sich Gara­gen und eine Klein­gartensparte in der Nähe.
Welch­es Bild über Asyl­suchende wird hier entwick­elt? Die üblichen Stereo­type: alles Diebe und Krim­inelle. Da darf natür­lich auch nicht der Hin­weis fehlen, dass in einem Asyl­be­wer­ber­heim „Men­schen aus völ­lig unter­schiedlichen Kul­turkreisen mit kom­plett ver­schiede­nen Weltan­schau­un­gen … unweiger­lich aufeinan­der“ tre­f­fen. Als ob dies ein Indiz für krim­inelles Ver­hal­ten wäre. Der bit­tere Beigeschmack des Ras­sis­mus ist offensichtlich.
Hin­ter „Zukun­ft Nauen“ soll übri­gens der Nauen­er Heiko K. steck­en. Dieser ist auch Admin­is­tra­tor der Social­me­dia-Präsenz der „Nauen­er Patri­oten gegen die Islamisierung des Abend­lan­des“ (PEGIDA Nauen). Anson­sten ist nur recht wenig über ihn bekannt.
„Nein zum Heim in Nauen“
Eine typ­is­che NPD Kreation scheint hinge­gen die Social­me­dia-Präsenz „Nein zum Heim in Nauen“ zu sein. Diese ist seit Novem­ber 2014 online und wird seit dem fort­laufend aktu­al­isiert. In der Regel wer­den ein­er­seits Presse­berichte, ander­er­seits aber auch Artikel und State­ments der neurecht­en Zeitschrift „Junge Frei­heit“, der NPD Ini­tia­tive „Nein zum Heim in Bad Belzig“ oder der NPD sel­ber geteilt. Am 27. Jan­u­ar 2015 veröf­fentliche „Nein zum Heim in Nauen“ einen Artikel über eine Zusam­menkun­ft der Nauen­er Stadtverord­neten­ver­samm­lung am 26. Jan­u­ar 2015, der etwas später, am 2. Feb­ru­ar 2015, auch 1:1 auf der Social­me­dia-Präsenz der „NPD Hav­el Nuthe“ als Bericht des Stadtverord­neten Erik Brün­ing (NPD) pub­liziert wurde. In diesem wurde sich ein­mal mehr über eine ange­blich „man­gel­nde Infor­ma­tion­spoli­tik“ beschw­ert. Des weit­eren wurde darüber berichtet, dass es zu ein­er „laut­starken Diskus­sion zwis­chen Ein­wohn­ern und Bürg­er­meis­ter“ gekom­men sei und „der Saal kurz vor der Räu­mung durch die Polizei“ stand. Des Weit­eren, so „Nein zum Heim in Nauen“, soll „die kom­plette Frak­tion“ von „Bauern- und frisch­er Wind für Nauen“ sich ablehnend gegenüber des Heim­neubaus gezeigt haben, eben­so wie einige Mit­glieder von SPD und CDU. Dies trifft allerd­ings, laut MAZ, zumin­d­est zu let­zt genan­nter Behaup­tung so nicht zu. Grund­sät­zlich wurde zunächst erst ein­mal betont, dass gegen die Auf­nahme von Asyl­suchen­den nichts spricht. Lediglich der Stan­dort, neben einem von der Stadt aus­gewiese­nen sozialen Bren­npunkt, einem Plat­ten­bau­vier­tel am Rande Nauens, mache den ablehnen­den Abge­ord­neten sorgen.
Doch genau auf diese Karte wollem jet­zt offen­bar auch die „Bürg­erini­tia­tiv­en“ set­zen, indem Sympathisant_innen heute an nahezu jedem Hau­sein­gang in diesem Gebi­et Plakate, mit dem Aufruf sich am 12. Feb­ru­ar 2015 zur Stadtverord­neten­ver­samm­lung einzufind­en und das Heim zu ver­hin­dern, anbrachten.
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Antifaschismus

Friesack: Ausländerfeindliche Kundgebung am vergangenen Wochenende

2015.02.04 Friesack
Eine Kundge­bung der neon­azis­tis­chen Ini­tia­tive „Zukun­ft statt Über­frem­dung“ sorgte am ver­gan­genen Son­ntag für Unruhe in der osthavel­ländis­chen Kle­in­stadt Frie­sack (Land­kreis Havel­land) bzw. im regionalen Social­me­dia. Pas­san­ten war die Ver­anstal­tung aufge­fall­en und als­bald wurde sich über Sinn und Unsinn der Ver­samm­lung u.a. in der öffentlichen Pin­nwand eines lokalen DJs aus­ge­tauscht. Wirk­liche Fak­ten liefer­ten aber erst die mut­maßlichen Veranstalter_innen selb­st. Auf einem Twit­ter-Account wurde ein Bild hochge­laden, auf dem zehn Per­so­n­en zu erken­nen sind, die u.a. zwei Ban­ner hal­ten. Auf diesen ste­ht u.a. mit großen Buch­staben „AUSLÄNDER UND ASYLANTEN RAUS“, wobei vor den bei­den Sub­stan­tiv­en – offen­bar aus rechtlichen Grün­den – jew­eils noch in kleiner­er Schrift: „krim­inelle“ und „Schein“ hinzuge­fügt wurde.
Aktion der „Freien Kräfte“
Hin­ter den Ban­nern ste­hen bekan­nte Neon­azis aus Neu­rup­pin (Land­kreis Ost­prig­nitz-Rup­pin) und Ketzin/Havel (Land­kreis Havel­land), die den so genan­nten „Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland“ zu zuord­nen sind. Auch der Neu­rup­pin­er Stadtverord­nete der NPD, Dave Trick, war wieder mit dabei. Dass die Per­so­n­en auf dem Twit­ter-Foto zu erken­nen sind, war offen­bar nicht beab­sichtigt, denn auf ein­er anderen Inter­net­seite war dieselbe Auf­nahme mit unken­ntlich gemacht­en Gesichtern zu sehen.
Trotz der gescheit­erten Anonymisierung in der Auswer­tung, gelang es den Veranstalter_innen jedoch wenig­stens am Ver­anstal­tungstag rel­a­tiv unerkan­nt zu bleiben. Zumin­d­est ver­bucht­en sie es später als Erfolg, dass kein „Gegen­protest“ stat­tfand. Ein Umstand der allerd­ings weniger ein­er ver­meintlichen kri­tik­losen Hin­nahme der­ar­tiger Ver­samm­lun­gen geschuldet ist, als denn ein­er bewussten Ver­schleierung solch­er Veranstaltungen.
Bewusstes Ver­steck­spiel
Wed­er die Versammlungsveranstalter_innen hat­ten im Vor­feld die Öffentlichkeit über die Kundge­bung in Ken­nt­nis geset­zt, noch die Ver­samm­lungs­be­hörde. Eine Prax­is, die sich in Bran­den­burg mit­tler­weile fest etabliert hat. So fan­den am Son­ntag in Wusterhausen/Dosse (Land­kreis Ost­prig­nitz-Rup­pin) sowie am Sam­stag in Wittstock/Dosse (Land­kreis Ost­prig­nitz-Rup­pin), Lud­wigs­felde (Land­kreis Tel­tow-Fläming), Blanken­felde (Land­kreis Tel­tow-Fläming) und Königs Wuster­hausen (Land­kreis Dahme-Spree­wald) weit­ere öffentliche Neon­azik­lein­ver­anstal­tun­gen statt, die zuvor nicht bekan­nt waren, jedoch anschließend von Versammlungsteilnehmer_innen im Inter­net, ungeachtet ihrer tat­säch­lichen Wirkung, als große Pro­pa­gan­daer­folge gefeiert werden.
Schürung von Ausländerhass
In Frie­sack, wie auch in Wusterhausen/Dosse, spielt dabei jedoch nicht nur die richtige Pro­pa­gan­da­pose eine Rolle, son­dern eben auch das Ver­bre­it­en konkreter Het­ze gegen Ausländer_innen, ins­beson­dere gegen Asyl­suchende. In bei­den Orten stellen näm­lich die jew­eils zuständi­gen Land­kreise seit 2014 Unterkün­fte für Flüchtlinge und Asylbewerber_innen zur Ver­fü­gung, was ins­beson­dere die „Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland“ erzürnt. Zumin­d­est ist es vor allem diese Vere­ini­gung, deren Sym­pa­thisan­ten die Bürg­erver­samm­lun­gen wahrnehmen, sich anschließend dazu im Inter­net abfäl­lig äußern oder eben an den Orten Aktio­nen durchführen.
Neben Frie­sack und Wusterhausen/Dosse ist seit neuestem offen­bar auch die Kle­in­stadt Nauen (Land­kreis Havel­land) in den Fokus der Neu­rup­pin­er Neon­azis gerückt. Dort sollen eben­falls Unterkün­fte für Asyl­suchende entste­hen. Über erste Gege­nak­tio­nen wurde bere­its aus­führlich auf der Inter­net­seite der „Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland“ berichtet.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Brandenburg an der Havel: Nur noch 100 Teilnehmer_innen bei zweiter „BraMM“-Demo, davon 40 Neonazis / 300 Menschen protestierten dagegen

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In Bran­den­burg an der Hav­el ver­sam­melten sich wiederum mehrere hun­dert Men­schen auf dem Neustädtis­chen Markt um gegen die eben­falls dort angemeldete Ver­anstal­tung der „Bran­den­burg­er für Mei­n­ungs­frei­heit & Mitbes­tim­mung“ (BraMM) zu protestieren. Am Aufzug der von den recht­skon­ser­v­a­tiv­en REPUB­LIKAN­ERn (REP) gelenk­ten Ini­tia­tive beteiligten sich an diesem Mon­tag unge­fähr 100 Men­schen, 50 weniger als bei ersten Ver­anstal­tung am 26. Jan­u­ar 2015. Trotz Aufruf der Ver­anstal­ter, von der „BraMM“-Demo fern zu bleiben, nah­men auch wieder 40 Neon­azis teil.
Säch­sis­che PEGIDA bleibt auf Distanz
Ungeachtet der offen­sichtlichen Imi­tierung der Dres­den­er Mon­tags­demon­stra­tio­nen des ver­gan­genen Jahres in Bran­den­burg an der Hav­el bleibt der Vere­in „Patri­o­tis­chen Europäer gegen die Islamisierung des Abend­lan­des“ (PEGIDA) weit­er­hin auf Dis­tanz zu ihrem Bran­den­burg­er Ableger. Die deut­liche Ein­flussnahme ein­er Partei entspräche nicht den Vorstel­lun­gen der Veranstalter_innen der Märsche in Dres­den. BraMM zeigte sich davon jedoch rel­a­tiv unbeein­druckt, verzichtete stattdessen bei der Bewer­bung ihrer heuti­gen Ver­samm­lung auf den Namen­szusatz „PEGIDA“. Als Mobil­isierung­shil­fe dürfte der Namen ohne­hin nicht mehr benötigt wer­den, seit dem das säch­sis­che Orig­i­nal durch Rück­tritte und Spal­tung­sprozesse schwächelt.
Nährbo­den der extremen Rechten
Während die Sprachrohre der „frus­tri­erten“ und nur um ihre „Mei­n­ung“ bemüht­en „Bürger_innen“ von der PEGIDA Führungsspitze also mehr oder weniger allein gelassen wer­den, sind die organ­isierten Parteien und Vere­ini­gun­gen der extremen Recht­en offen­bar nun bestrebt das bestellte Feld zu ern­ten. Doch selb­st die „REPUBLIKANER mit ihrem Lan­desvor­sitzen­den Heiko Müller sowie ihrem Jugend­beauf­tragten Andreas Jahnke als Haup­taushängeschilder der „BraMM“, dürften auf­grund der lokalen Per­son­alschwäche der Partei und ihres gerin­gen Ein­flusses in derzeit­i­gen recht­skon­ser­v­a­tiv­en Parteien­land­schaft nicht unbe­d­ingt die Haupt­prof­i­teure ihrer eige­nen Ver­anstal­tung sein. Denn längst bilden Funk­tionäre und Sympathisant_innen der NPD und so genan­nter „freier Kräfte“ einen zahlen­mäßi­gen nicht uner­he­blichen Anteil an der Bran­den­burg­er Demo. Die größten Neon­azi­grup­pen stam­men dabei aus Bran­den­burg an der Hav­el, Bad Belzig, Rathenow und Prem­nitz. Von den bekan­nten NPD Funk­tionären, marschierten wieder die Abge­ord­neten André Schär und Pas­cal Stolle mit. Eben­falls mit dabei war auch wieder Totschläger Sascha Lücke, der erst am let­zten Mon­tag einen ver­boten Gruß gezeigt haben soll. Anson­sten waren eher Neon­azis aus der „zweit­en Rei­he“ anwe­send, die in der Ver­gan­gen­heit vor allem durch Gewalt- und Pro­pa­gan­dade­lik­te auffie­len. Auch heute bekan­nten sich diese Per­so­n­en wieder recht offen zu ihrer Gesin­nung. Eine Beglei­t­erin von Sascha Lücke trug beispiel­sweise einen Pullover mit der Auf­schrift: „NSBM – Töten für W.o.t.a.n.“ (NSBM ste­ht für „Nation­al Social­ist Black Met­al“) und Mar­tin K. aus Rathenow eine Mütze mit dem Slo­gan „Blod & Ära“ (die schwedis­che Aussprache für die ver­botene Organ­i­sa­tion „Blood & Hon­our“ bzw. der deutschen Inschrift „Blut und Ehre“ im HJ-Fahrtenmesser).
Immer­hin war „BraMM“ durch eine zuvor auf ihrer Social­me­dia-Präsenz ver­bre­it­ete Erk­lärung bemüht im Vor­feld solche Per­so­n­en von der Teil­nahme an der Demo abzu­rat­en, auch wurde ein einzelnes Schild mit ein­er schwarz-weiß-roten Fahne nicht im Aufzug zuge­lassen, jedoch im Hin­blick auf die immer noch große Anzahl an Ver­stößen gegen die eige­nen Aufla­gen blieben die Ver­anstal­ter gegenüber dem Neon­az­i­block wenig durchsetzungsfähig.
Pro Inte­gra­tion jet­zt doch gegen Flüchtlinge?
Neben den üblichen Verdächti­gen, die größ­ten­teils bere­its am ver­gan­genen Mon­tag, bei der ersten „BraMM“-Demo mit­ge­laufen sind, nahm heute auch eine bemerkenswerte Per­son, Regi­na R. aus Rathenow, teil. R. ist Mit­glied der Rathenow­er „Bürg­erini­tia­tive Pro Inte­gra­tion – Con­tra Masse­nun­terkün­fte“, die im ver­gan­genen Jahr vor allem durch Unter­schrifte­nak­tio­nen gegen das damals geplante, jüngst gebaute und inzwis­chen fer­tiggestellte Asyl­heim am Grü­nauer Weg in Rathenow, von sich reden machte. Ange­blich gin­ge es der Bürg­erini­tia­tive, bei der auch zwei CDU Stadtverord­nete mit­machen, haupt­säch­lich um eine Ver­hin­derung von Con­tainerun­terkün­ften. Vorge­blich natür­lich aus edlen Grün­den, wie ein­er Verbesserung der Inte­gra­tion durch die alter­na­tive Anmi­etung von Wohnen. Allerd­ings haftete „Pro Inte­gra­tion“ schon immer der Geruch der Faden­scheinigkeit und – zumin­d­est in bezug auf die Unter­schrifte­nak­tion – die Koop­er­a­tion mit dem neon­azis­tis­chen Milieu an, was diese jedoch vehe­ment bestrit­ten. Heute zeigte R., eine der bekan­ntesten Gesichter der Bürg­erini­tia­tive, sich jedoch ganz unge­niert auf der „BraMM“-Demo, wohlge­merkt ein­er Ini­tia­tive der recht­skon­ser­v­a­tiv­en REPUBLIKANER, mit einem Schild und der offen­sichtlich gegen die derzeit­ige Asylpoli­tik gerichteten Auf­schrift: „Macht erst mal das eigene Volk satt.“
Proteste leb­hafter
Auch heute wurde natür­lich auch gegen BraMM protestiert. Unge­fähr 300 Men­schen, darunter auch die Ober­bürg­er­meis­terin Dietlind Tie­mann (CDU), kamen dazu zunächst auf einem etwas abseits gele­ge­nen Teil des Neustädtis­chen Mark­tes zusam­men und bekan­nten sich zu einem „bun­ten“ und „weltof­fe­nen“ Bran­den­burg an der Havel.
Anschließend begaben sich unge­fähr 200 Men­schen in unmit­tel­bar­er Nähe der „BraMM“-Auftaktkundgebung und bekan­nten laut­stark ihren Unmut über die Ver­samm­lung. Der Rede­beitrag von Heiko Müller wurde zudem mit Pfif­f­en übertönt.
Trotz­dem will „BraMM“ offen­bar weit­er­ma­chen und hat für den näch­sten Mon­tag eine weit­ere Demon­stra­tion angekündigt.
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Brandenburg an der Havel: Brandenburger PEGIDA-Ableger „BraMM“ zieht etliche Neonazis / Marsch durch die Innenstadt / Proteste am Neustädtischen Markt

Titelbild
In Bran­den­burg an der Hav­el protestierten am frühen Abend mehrere hun­dert Men­schen auf dem Neustädtis­chen Markt gegen eine „Demo für Mei­n­ungs­frei­heit und Mitbes­tim­mung im Sinne der Pegi­da-Bewe­gung“ der von den REPUB­LIKAN­ERn (REP) gelenk­ten Ini­tia­tive „Bran­den­burg­er für Mei­n­ungs­frei­heit & Mitbes­tim­mung“ (BraMM). An dieser beteiligten sich wiederum unge­fähr 150 Per­so­n­en, haupt­säch­lich Hooli­gans, Neon­azis und Rassist_innen, die sich in Hör- und Sichtweite der Gegendemonstrant_innen ver­sam­melten und von dort über die Ste­in­straße zum Trauer­berg zogen.
BraMM imi­tiert PEGIDA
Die seit 2014 bekan­nte Ini­tia­tive „Bran­den­burg­er für Mei­n­ungs­frei­heit & Mitbes­tim­mung“ zeigte sich erst­mals auf den Ver­samm­lun­gen der „Patri­o­tis­chen Europäer gegen die Islamisierung des Abend­lan­des“ (PEGIDA) in Dres­den. Dort trat sie unter anderem am 22. Dezem­ber 2014 mit einem eige­nen Hochban­ner auf. Seit Ende des ver­gan­genen Jahres ist BraMM nun bestrebt das PEGIDA Konzept der Mon­tagsaufzüge nach Bran­den­burg zu tra­gen. Der heutige Auf­marsch sollte in diesem Sinne den Anfang bilden. Allerd­ings ist die BraMM selb­st im eige­nen Lager nicht unum­strit­ten, denn die Mut­teror­gan­i­sa­tion PEGIDA hat sich inzwis­chen von ihrem Bran­den­burg­er Ableger dis­tanziert. Die „Bran­den­burg­er für Mei­n­ungs­frei­heit & Mitbes­tim­mung“ seien näm­lich keine Inter­es­sen­ge­mein­schaft von Bürger_innen, son­dern eine Schöp­fung ein­er poli­tis­chen Partei, den REPUB­LIKAN­ERn. Der Bran­den­burg­er Vor­sitzende der REPs, Heiko Müller aus Lud­wigs­felde, wird als Ver­ant­wortlich­er der Inter­net­seite von BraMM benan­nt, nahm heute Abend die Funk­tion des Ver­samm­lungsleit­ers während des Auf­marsches war und hielt mehrere Redebeiträge.
BraMM und die extreme Rechte
Des Weit­eren ist das Haupt­the­ma der „Bran­den­burg­er für Mei­n­ungs­frei­heit & Mitbes­tim­mung“ nicht die ange­bliche „Islamisierung des Abend­lan­des“, son­dern der Protest gegen eine ver­meintlich zu lockere Asylpoli­tik. In einem 13 Punk­te Papi­er fordert die Ini­tia­tive deshalb u.a. die Ver­schär­fung des Asyl­recht­es bzw. die kon­se­quente Anwen­dung der gel­tenden Recht­snor­men. Und auch den Asyl­suchen­den, deren Asyl­sta­tus in der Bun­desre­pub­lik anerkan­nt wurde, soll das Leben offen­bar so schw­er wie möglich gemacht wer­den, geht es nach Punkt 10 der BraMM-Forderun­gen: „(…)gegen die weit­ere Förderung der deutsche Sozial- und Integrationsindustrie“.
Insofern sind deut­liche Anknüp­fungspunk­te zu Posi­tio­nen der extremen Recht­en erkennbar. Nicht um son­st, wurde die heutige Ver­anstal­tung in Bran­den­burg an der Hav­el auch sowohl auf der Inter­net­seite der REPUBLIKANER, als auch in der Chronik der Social­me­dia-Auftritte des NPD Kreisver­ban­des Hav­el-Nuthe sowie der „NPD Pots­dam-Mit­tel­mark“ beworben.
Insofern muss deshalb auch die Ini­tia­tiven­beze­ich­nung „Bran­den­burg­er für Mei­n­ungs­frei­heit & Mitbes­tim­mung“ in Frage gestellt wer­den. Diese sug­geriert näm­lich das „Mei­n­ungs­frei­heit“ und „Mitbes­tim­mung“, trotz aus­drück­lich­er Garantie durch das Grundge­setz, in der Bun­desre­pub­lik bish­er nicht ver­wirk­licht wur­den. Wäre dies der Fall, wäre eine Ver­samm­lung oder Mei­n­ungskundgabe der „BraMM“ jedoch heute nicht möglich gewe­sen. Deshalb bleibt die berechtigte Frage, an welche Art der „Mei­n­ungs­frei­heit“ die Ini­tia­tive über­haupt inter­essiert ist. Etwa an Äußerun­gen, die momen­tan den Straftats­be­stand der Volksver­het­zung erfüllen?
Eben­so muss hin­ter­fragt wer­den, welch­es Pub­likum die „BraMM“ erre­ichen will. Unter den 150 Teilnehmer_innen befan­den sich größere Neon­azi­abor­d­nun­gen aus Bran­den­burg an der Hav­el, dem Havel­land, Pots­dam, Pots­dam-Mit­tel­mark, Tel­tow-Fläming und Ostprignitz-Ruppin.
Die NPD war mit mehreren Kreistagsab­ge­ord­neten und Stadtverord­neten, darunter Michel Müller aus Rathenow sowie André Schär und Pas­cal Stolle aus Bad Belzig vertreten.
Aus Grabow war Maik Eminger, Drahtzieher der „Freien Kräfte“ in Pots­dam-Mit­tel­mark angereist.
Aus Bran­den­burg an der Hav­el nahm der verurteilte Totschläger Sascha Lücke teil. Lücke hat­te übri­gens während der Ver­samm­lung einen ver­bote­nen Gruß gezeigt und wurde daraufhin kurzzeit­ig von der Polizei in Gewahrsam genom­men worden.
Auch einige Ordner_innen sind als Mit­glieder der mil­i­tan­ten Neon­aziszene bekan­nt, beispiel­sweise Patrick H. Der Glatzkopf gilt als Sym­pa­thisant der „Freien Kräfte Brandenburg/Havel“ und trug deren Ban­ner bei mehreren Neon­azi­aufmärschen. Heute trug er eine gelbe Ord­ner­weste und sicherte den BraMM-Marsch.
Dazu kamen rechte Hooli­gans des BFC Dynamo und des FC Stahl Bran­den­burg. Selb­st die „Iden­titäre Bewe­gung“ zeigte heut Abend Flagge.
Offiziell kri­tisch beäugt wer­den die Konkur­renten um die Wäh­ler­gun­st im bürg­er­lich kon­ser­v­a­tiv­en Lager hinge­gen von der „Alter­na­tive für Deutsch­land“ (AfD). Diese argu­men­tiert ähn­lich wie PEGIDA und lehnte die Ver­samm­lung in Bran­den­burg an der Hav­el bere­its im Vor­feld deshalb ab, weil eine poli­tis­che Partei dazu aufgerufen hat­te. Jedoch nahm der Stel­lvertre­tende Vor­sitzende der AfD Havel­land, Nor­man Wol­len­zien, auch aktiv an der BraMM-Demo teil. Er hielt dabei ein Schild mit der Auf­schrift: „Anti­ras­sis­mus, Weltof­fen­heit, Vielfalt sind Ken­nwörter für weißen Genozid – Europa den Europäern“ in der Hand. Ver­ständlich das die AfD trotz aller Kri­tik an der Demo so auch nicht an den Protesten gegen BraMM teil­nehmen wollte.
Proteste gegen BraMM
Die Proteste gegen die heutige Ver­anstal­tung der BraMM wur­den eher von den großen Parteien und zivilge­sellschaftlichen Organ­i­sa­tio­nen, die in der so genan­nten „Koor­dinierungs­gruppe für Demokratie und Tol­er­anz“ vertreten sind, getra­gen. Zu ein­er von dieser Gruppe unter dem Mot­to „Für ein buntes und weltof­fenes Bran­den­burg an der Hav­el“ ver­anstal­teten Gegen­demon­stra­tion kamen unge­fähr 500 Men­schen, darunter auch Bil­dungsmin­is­ter Gün­ter Baaske (SPD) und Bran­den­burgs Ober­bürg­er­meis­terin Dietlind Tie­mann (CDU).
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