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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

10 Impulse für eine Antidiskriminierungspolitik

Liebe Freund*innen und Unterstützer*innen, liebe Aktive,

in knapp zwei Wochen wird in Bran­den­burg gewählt. Die Antidiskri­m­inierungs­ber­atung Bran­den­burg hat *10 Impulse für eine Antidiskri­m­inierungspoli­tik im Land Bran­den­burg* zusammengestellt.
Was muss die Lan­despoli­tik für eine nach­haltige und wirk­same Antidiskri­m­inierungspoli­tik tun?

Bran­den­burg braucht:

* Ein Landesantidiskriminierungsgesetz
* Eine starke Lan­desstelle für Chan­cen­gle­ich­heit und
Antidiskriminierung
* Eine flächen­deck­ende Beratung und Unter­stützung für Betroffene
* Wis­sen über Diskri­m­inierungs­for­men und ‑aus­maße
* Eine diver­sitäts­be­wusste Lan­desver­wal­tung mit Vorbildfunktion
* Eine wirk­same Inklu­sion und Bildungsgerechtigkeit
* Eine Diskri­m­inierungssen­si­bil­ität in Jus­tiz und Rechtsprechung
* Eine Sen­si­bil­ität der Lan­despolizei für Diskriminierung
* Die Förderung eines diskri­m­inierungssen­si­blen und vielfaltsbewussten
Kulturbetriebs
* Die Umset­zung der Anti­ras­sis­mus-Klausel der Landesverfassung

Alle 10 Punk­te sind aus­führlich in der PDF im Anhang und auf der Inter­net­seite beschrieben.

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Antifaschismus

Warum ich immer seltener nach Cottbus fahre

Gedanken von Flo­ri­an Prokop

Die Rechte ist in manchen Regio­nen Ost­deutsch­lands stark gewor­den – und es kön­nte sein, dass sie nach den näch­sten Wahlen noch stärk­er ist. Jour­nal­ist Flo­ri­an Prokop hat das in Cot­tbus miter­lebt, wo er aufwuchs. Heute hält er Dis­tanz zur alten Heimat.

Den kom­plet­ten Beitrag gibt es hier.

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Antifaschismus Gender & Sexualität

Grrrrl-Gangs against AfD

Die AfD macht Frauen zum Objekt, auf deren Rechte nur hingewiesen wird, wenn es der islam­feindlichen, völkischen und ras­sis­tis­chen Mei­n­ungs­mache dient. Im völkischen Fam­i­lien­bild der AfD ist die Frau vor allem Haus­frau und Mut­ter und zuständig für „die Schaf­fung neuer Deutscher“.

Das vorherrschende Ide­al der weißen Het­ero-Kle­in­fam­i­lie, in der die Rollen klar verteilt sind, geht mit ein­er gle­ichzeit­i­gen Abw­er­tung aller davon abwe­ichen­den For­men des Zusam­men­lebens ein­her und sta­bil­isiert patri­ar­chale Struk­turen. Diese begeg­nen uns dann im öffentlichen Raum: in der Wer­bung oder auf Wahlplakat­en als normierte Kör­p­er in klas­sis­chen Rol­len­bildern. Aber auch in direkt spür­baren Über­grif­f­en, Pöbeleien und dum­men Sprüchen auf der Straße.

Angelehnt an das Pro­jekt “Girl Gangs against street harass­ment” aus Mannheim wollen wir in Bran­den­burg eine Gegenöf­fentlichkeit schaf­fen und Posi­tio­nen gegen die AfD und andere rechte und recht­sex­treme Kräfte noch sicht­bar­er machen. Die Grrrl-Gangs sollen in öffentlichen Räu­men und Plätzen verklebt wer­den. Wir über­lassen Nazis, Mack­ern und Kon­ser­v­a­tiv­en nicht das Feld!

  

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Mith­il­fe der Sprech­blasen, kannst du deine Argu­mente gegen kon­ser­v­a­tive und rechte Kackscheisze mit in diesen Raum tra­gen und den Grrrl-Gangs eine Stimme geben.
Sprech­blasen: 1 | 2

Und jet­zt los­geschnip­pelt, gepuzzelt und rumgeklebt!

 

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Sonstiges

Queerfeminist Holidays | Workshops, Konzert & Party

Wir nehmen uns Raum! Und zwar am 01. Juni im JWP Neu­rup­pin. Weil wir uns aus­tauschen und unsere Erfahrun­gen, Fähigkeit­en und Wis­sen teilen wollen in einem gesicherten Rah­men. Frei von abfäl­li­gen Klugscheißer*innenkommentaren, Macht­demon­stra­tio­nen und Macho-Attitü­den, wollen wir die Möglichkeit geben sich Skills anzueignen im Punk­to Ton­tech­nik und DJ*ing. All das wollen wir dann im Anschluss mit allen feiern!

01.06.2019 | ab 14 Uhr | Soziales Zen­trum (Bahn­hof­s­traße 10A, 16816 Neuruppin)

PROGRAMM
Ab 14 Uhr FLTIQ*-only Workshops
■ Grund­la­gen der Ton­tech­nik m2it den TCX Crew – Tekchix
DJ*ing mit DJ Freshfluke
Außer­dem Graf­fi­ti & veg­anes BBQ

Ab 21 Uhr All-gen­der Konz­ert & Party
■ Finna
■ Lady Lazy
■ Fabb Allstars
■ Joldi

FLTIQ* only meint, dass die Work­shops nur für Per­so­n­en offen sind, die sich als Frauen*, Les­ben, trans‑, intergeschlechtliche sowie Queers Men­schen definieren. Die Kat­e­gorie umfasst darüber hin­aus auch alle Per­so­n­en, die sich nicht als cis-männlich definieren. Cis bedeutet, dass sich die Per­son mit ihrer Geschlecht­si­den­tität iden­ti­fiziert, die ihr bei der Geburt zugewiesen wurde. Please respect!

All-gen­der meint, dass das Konz­ert & die Par­ty für alle offen ist. Trotz­dem gilt: No Mack­er, No Sex­ism, No Bullshit!

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Antifaschismus Parlamentarismus

Hier der Höhenflug der Liberalität, dort Hass und Abgrenzung

Vielerorts gewin­nen die Grü­nen, ander­swo tri­um­phieren die Radikalen. Das zeigt: das Land hat sich gefährlich auseinan­dergelebt. Ein Kom­men­tar. MATHIAS MÜLLER VON BLUMENCRON

Zum Artikel: hier.

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Antifaschismus

Auf zur JWD-CAMP.ferenz 2019!

Join.Workshops.&.Diskuss (JWD)
antifaschis­tis­che CAMP.ferenz zu den Wahlen in Brandenburg

12.–13. Juli in Potsdam

Mit den Kommunal‑, Europa- und Land­tagswahlen ist 2019 das „Super­wahl­jahr“ in Bran­den­burg. Jet­zt, wo rechte Kräfte immer stärk­er wer­den, ist es an der Zeit die Zähne zusam­men­zubeißen, den Arsch hochzukriegen und zusam­men­zuste­hen. Dafür bietet die Join.Workshops.&.Discuss (JWD) CAMP.ferenz am 12. und 13. Juli in Pots­dam eine Gelegenheit.

Bere­its jet­zt zeich­net sich ab, welche Prob­leme uns in der Zukun­ft erwarten. Längst ist die nation­al-pop­ulis­tis­che Alter­na­tive für Deutsch­land (AfD) in die Par­la­mente vorge­drun­gen und will ihren Ein­fluss ausweit­en. Die AfD ver­tritt ras­sis­tis­che, anti­semi­tis­che, sex­is­tis­che und chau­vin­is­tis­che Posi­tio­nen, leugnet den Kli­mawan­del und propagiert einen Nation­al­is­mus, der sein Ziel in der Abschot­tung Europas und der Schaf­fung ein­er eth­nisch-homo­ge­nen Gemein­schaft sieht. All dies bedro­ht alle Men­schen, die von der Vorstel­lung dieser völkischen Ideen abwe­ichen. Sei es durch eine andere Herkun­ft, andere geschlechtliche oder sex­uelle Identität(en) oder durch alter­na­tive Vorstel­lun­gen vom Leben – die AfD dro­ht die ohne­hin ungle­ich verteil­ten Möglichkeit­en auf Leben, kör­per­liche Selb­st­bes­tim­mung und freie Ent­fal­tung kom­plett auszulöschen.

Du hast gar keinen Bock auf die Scheiße, die uns nach den Wahlen dro­ht? Du fragst dich, was alles zu den diesjähri­gen Wahlen in Bran­den­burg geht? Du möcht­est dich organ­isierten und suchst weit­ere Mitsteiter_innen? Dann komm nach Pots­dam zur JWD-CAMP.ferenz!

Am 12. und 13. Juli geht es von JanzWeit­Draußen nach JanzWeit­Drin­nen in die Lan­deshaupt­stadt Pots­dam. Bei der CAMP.ferenz, einem Mix aus Camp und Kon­ferenz, erwarten euch ver­schiedene Work­shops, die euch mit den notwendi­gen Werkzeu­gen ausstat­ten um über den Wahlkampf hin­aus aktiv zu bleiben und euch zu organ­isieren. Außer­dem wird es Raum für Diskus­sio­nen geben, aber auch für Entspan­nung, Selb­stre­flex­ion und Vernetzung.

Lasst uns gemein­sam den recht­en Vor­marsch stoppen!
Antifa bleibt Lan­dar­beit & Handarbeit.

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Antifaschismus

Ein Experiment gelebter Anarchie

Das A‑Camp 2019 richtet sich an alle, die sich in anar­chis­tis­chen Ideen wieder­erken­nen oder sich für solche inter­essieren. Auf der Grund­lage von Sol­i­dar­ität, gegen­seit­iger Hil­fe, freier Assozi­a­tion und Selb­stor­gan­i­sa­tion soll über eine Woche mit Anarchie(n) exper­i­men­tiert wer­den. Ger­ade in einem sich ver­schär­fend­en autoritären Gesellschaft­skli­ma braucht es Ver­suche in gelebter Prax­is Frei­heit, Herrschaft­slosigkeit und indi­vidu­elle Autonomie mit Inhal­ten zu füllen. Genau­so wer­den eigene Ideen auf die Probe gestellt, um an diesen Erfahrun­gen zu wachsen.
Die Tage des A‑Camps wer­den gefüllt mit Auseinan­der­set­zung, Diskus­sio­nen, prak­tis­chen Work­shops, Sport, Kreativem und allem, was Leute ini­tia­tiv ein­brin­gen und daraus machen. Dabei ste­ht der Aus­tausch, das gegen­seit­ige Ken­nen­ler­nen und das Ver­tiefen von bere­its geknüpften Beziehun­gen im Vorder­grund, um Per­spek­tiv­en und Wege zu find­en die Über­win­dung der beste­hen­den Ord­nung voranzutreiben.

Wenn wir das A‑Camp als ein Exper­i­ment ver­ste­hen, als einen Zeitraum, in dem es keine ord­nende Gewalt gibt, in dem Indi­viduen aufeinan­der tre­f­fen und mit anderen For­men des Zusam­men­lebens exper­i­men­tieren, ist klar, dass es nur Gehver­suche sein können.

Wir alle sind durch die Welt in der wir leben geprägt und kön­nen die verin­ner­licht­en Ver­hal­tens- und Denkweisen lei­der nicht so ein­fach able­gen, wie wir es gerne täten. Es reicht nicht, zu sagen es gibt keine Hier­ar­chien und alle sind frei zu tun was sie wollen. Die Gefahr, dass sich unter dem Schein der indi­vidu­ellen Frei­heit doch wieder gesellschaftliche Hier­ar­chien und/oder Macht­dy­namiken repro­duzieren, ist groß. Deshalb wollen wir uns auf diesem Camp aktiv damit auseinan­der set­zen und Prak­tiken entwick­eln, welche mit der Real­ität aus der wir kom­men umge­hen kön­nen. Wir schließen dabei unter anderem an fem­i­nis­tis­che Kämpfe an, welche aus der Auseinan­der­set­zung mit diesem Prob­lem ver­schiedenene Meth­o­d­en zum Umgang entwick­elt haben. (sieh Aware­ness Konzept).

Alle, die sich von der Beschrei­bung oben ange­sprochen fühlen, sollen die Möglichkeit haben vor­bei zu kom­men. Um das zu ermöglichen ist für ausgrenzendes/diskriminierendes oder über­grif­figes Ver­hal­ten auf diesem Camp kein Platz.

Grund­lage für ein bere­ich­ern­des Camp ist, dass wir alle ver­suchen es nach unseren Wün­schen und Bedürfnis­sen zu gestal­ten, ohne Mach­tansprüche zu stellen.
Das A‑Camp wird das, was jede* Einzelne* daraus macht.

Für die Anarchie!

Kinder: Während den Work­shops wird es einen Kids­space zur Betreu­ung geben. Aber die Kinder sind natür­lich auch bei den Work­shops erwünscht.
Tiere: Wenn möglich zuhause lassen. (genauere Infos siehe Website)
Bar­ri­ere­frei­heit: Der Ort ist lei­der nicht Bar­ri­ere­frei (keine befes­tigten Wege und Trep­pen). Es gibt aber sich­er immer helfende Hände wenn das gewün­scht ist.

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Antifaschismus

Zehdenick: Rocker veranstalten Rechtsrock-Event

Fleyer der RechtsRock-Veranstaltung
Fley­er der RechtsRock-Veranstaltung

INFORIOT — Vom 30. Mai bis 1. Juni wollen sich Rock­er der Vere­ini­gun­gen „Sons of Future / Nomads“ aus Zehdenick und der „Bur­gun­den“ aus Schwedt/Oder zu ein­er zweitäti­gen „Vatertagsver­längerung“ tre­f­fen. Bei dem Open Air sollen Musik­erIn­nen auftreten, die tief im AfD- und Pegi­da-affinen und im neon­azis­tis­chen Milieu ver­ankert sind.

Auf der Fly­er zu der Ver­anstal­tung sind als musikalis­che Attrak­tio­nen Sacha Korn, „Wut­bürg­er“, „Julia Juls“ und „Mirko Borchert“ angekündigt.

Bekan­ntester Name im Line Up ist Sacha Korn. „Neue Deutsche Härte“ ist der Begriff, der Sacha Korns Musik, nach dessen eigen­er Vorstel­lung beschreiben soll. Zwis­chen Rock, Met­al und elek­tro­n­is­chen Sam­ples ange­siedelt, tritt der aus Tel­tow stam­mende Musik­er mit sein­er gle­ich­nami­gen Band „Sacha Korn“ seit 2009 in Deutsch­land und im Aus­land auf. „Wed­er links noch rechts“, dafür „100 % poli­tisch unko­r­rekt“ ist die nach außen for­mulierte poli­tis­che Lin­ie der Band. Ein Blick in die musikalis­che Vita lässt allerd­ings andere Schlüsse zu. Bere­its 2011 hat­te Sacha Korn ein Konz­ert mit der Beeskow­er NS-Black Met­al Band „Mogon“ in Sach­sen gespielt, trat 2012 zusam­men mit der Bre­mer Neon­azi-Hooli­gan-Band „Kat­e­gorie C“ in Nien­hagen auf und fand sich 2015 auf dem Line-Up für die siebte Aus­gabe des „Tana delle tigri“-Festivals in Rom – organ­isiert von der neo­faschis­tis­chen Organ­i­sa­tion „Casa Pound“. Auf der „Schul­hof-CD“ der NPD Sach­sen-Anhalt wur­den 2011 drei Songs von Sacha Korn veröf­fentlicht. Der Song „Mein Land“ wurde zudem als Hin­ter­grund­musik für einen NPD-Wahlwerbespot im sel­ben Jahr ver­wen­det. Im Inter­net kur­siert ein Foto, welch­es Korn zusam­men mit dem Berlin­er Neon­azi-Rap­per Patrick Kil­lat und dem ter­ro­raf­finen Schweiz­er Neon­azi Jonas Schnee­berg­er in fre­und­schaftlich­er Geste zeigen.

Jule Juls“ ist eine Lie­der­ma­cherin aus dem Milieu des ras­sis­tis­chen „Frauen­bünd­niss­es Kan­del“. Immer wieder tritt sie auf Ver­anstal­tun­gen in Kan­del und darüber hin­aus bei diversen recht­e­sex­tremen Demon­stra­tio­nen auf.

Bei „Mirko Bor­chart“ han­delt es sich um einen bis­lang unbekan­nten Lie­der­ma­ch­er. Sein Youtube-Kanal ist bish­er von ein­er sehr gerin­gen Anzahl von UserIn­nen abonniert.

Die Berlin­er Band „Wut­bürg­er“ soll in Zehdenick ihr Konz­ert-Debut geben. Die Band verortet sich selb­st als „Deutschrock“. Auf ihrer Face­book-Seite beze­ich­nen sich die Band­mit­glieder als „Patri­oten“. Weil ein­er ihrer Songs auf Youtube wegen prob­lema­tis­ch­er Inhalte gelöscht wurde, stil­isiert sich die Band selb­st zu „Juden“. Die Band stellt sich selb­st in einen recht­en poli­tis­chen Kon­text. Auf ihrer Face­book-Seite doku­men­tieren sie beispiel­sweise, dass eines ihrer Lieder vom Laut­sprecher­wa­gen ein­er recht­sex­tremen „Wir für Deutsch­land“ Demon­stra­tion am 3. März 2018 in Berlin gespielt wurde. Am 29. Sep­tem­ber 2018 sollte die Band bei ein­er recht­sex­tremen Demon­stra­tion in Köthen spie­len, sagte diesen Auftritt jedoch ab. Gitar­rist und Grün­dungsmitlied Oliv­er Sem­britz­ki soll, so wird im Inter­net berichtet, wegen Gewalt­tat­en vorbe­straft sein.

Auch bei den ver­anstal­tenden Rock­er­grup­pen find­en sich Bezüge zur extremen Recht­en. Mit­glieder der „Sons of Future“ etwa sind auf einem Foto zusam­men mit dem ehe­ma­li­gen „Landser“-Sänger Michael „Lunikoff“ Regen­er zu sehen – also der wohl wichtig­sten Kult­band des mil­i­tan­ten Neon­azis­mus. Das Tre­f­fen mit dem Berlin­er habe „im engen Kreis“ stattge­fun­den, bericht­en die „Sons of Future“ nicht ohne Stolz auf ihrer Facebook-Seite.

"Sons of Future" gemeinsam mit Michael "Lunikoff" Regener im privaten Kreis
“Sons of Future” gemein­sam mit Michael “Lunikoff” Regen­er im pri­vat­en Kreis

Das Konz­ert in Zehdenick sollte ursprünglich im Wald­bad Zehdenick stat­tfind­en. Die Ver­anstal­tung wurde laut ein­er Mit­teilung der „Wut­bürg­er“ jedoch auf das Gelände der ehe­ma­li­gen Glass­chleifer­ei verlegt.

 

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Antifaschismus

RechtsRocker bedrohten antifaschistische Jugendliche

Am Fre­itag (den 12. April)  über­nah­men Freund_innen des Vere­ins „Alter­na­tives Jugend­pro­jekt 1260 e.V. – Horte“ die Bewer­bung der Ver­anstal­tung am 20.April, in dem Plakate in Straus­berg ange­bracht wur­den. Der 20. April wird von Neon­azis gemein­hin als „Führerge­burt­stag“ gefeiert. Dieses im Hin­terkopf habend, hat­ten die Plakate einen klaren antifaschis­tis­chen und anti­hit­lerischen Inhalt.

Gegen 23 Uhr wur­den die Plakatieren­den dann am Bahn­hof Straus­berg-Stadt anfangs von nur ein­er schwarz-gek­lei­de­ten Per­son ange­sprochen, was sie da machen wür­den. Die Plakatieren­den erk­lärten daraufhin , dass sie Wer­bung für die Ver­anstal­tung kleben wür­den. Kurz darauf kamen zwei weit­ere, eben­falls schwarz gek­lei­dete und teil­weise ver­mummte Per­so­n­en, aus der anderen Rich­tung und sprachen die Plakatieren­den eben­falls an. Die drei Per­so­n­en gehörten klar zusam­men und forderten die Plakatieren­den auf, ihre Tätigkeit­en sofort einzustellen, teils mit der Begrün­dung, dass sie nicht der gle­ichen poli­tis­chen Mei­n­ung wären.

Nach­dem der Fall an uns her­an getra­gen wurde, sahen wir uns mit den Bedro­ht­en gemein­sam Bilder/Fotos im Inter­net zur örtlichen Neon­aziszene an und kon­nten die Angreifer zweifels­frei iden­ti­fizieren. Hier­bei han­delt es sich um die zwei Band­mit­glieder der Recht­srock­band „Exzess“: Tobias V. (Gesang, MMA-Kämpfer) und Patrick A. (Schlagzeug, ehe­mals DVU-Kan­di­dat), sowie um Andrew Ron S. (NPD). Auf­fal­l­end ist, dass Herr Patrick A. hier gezielt und unter dem Ein­druck eines „besorgten Bürg­ers“ einen der Plakatieren­den ansprach, wis­sen wollte, was da passiert und sich völ­lig ahnungs­los gab. Im weit­eren Ver­lauf über­nahm dann Herr Tobias V. die Redege­walt, während Herr Andrew Ron S. – teil­weise ver­mummt – und Herr Patrick A. mar­tialisch um die Per­so­n­en liefen.

Zu den genan­nten Per­so­n­en lassen sich aller­hand Beispiele für ihre rechte Gesin­nung benen­nen, die hier aber nicht Bestandteil sind.

Neben der schon erwäh­n­ten Begrün­dung, dass die drei Neon­azis nicht der gle­ichen poli­tis­chen Mei­n­ung seien und sie deshalb die Plakate nicht gut find­en – unab­hängig davon das es sich um Wer­bung für eine Ver­anstal­tung han­delte – wur­den ver­schiedene andere Begrün­dun­gen herange­zo­gen. Zum Beispiel, dass die Plakate schlecht für die Umwelt seien, da sie jet­zt alle Plakate abreißen wür­den und so Papier­müll entste­he. Auch wurde argu­men­tiert, dass sie ja eben­falls keine Plakate mit ihrer poli­tis­chen Mei­n­ung kleben wür­den. Krud­er wurde es, als anschließend an diesen Argu­men­ta­tio­nen Tobias V. von einem „Gen­tle­man agree­ment“ sprach, das besagt, dass man sich hier in Straus­berg nicht gegen­seit­ig „auf die Schnau­ze“ haut.

Die Plakatier­er been­de­ten daraufhin ihre Arbeit und ver­ließen den Ort. Was die Neon­azis macht­en ist unklar.

Als Faz­it ist zu beurteilen, dass es sich hier nicht um eine zufäl­lige Begeg­nung gehan­delt hat, son­dern die recht­en Pro­tag­o­nis­ten gezielt nach den Per­so­n­en gesucht haben, da sie bestens darüber informiert waren, dass bere­its an anderen Stellen plakatiert wurde und sie eine ein­heitliche Klei­dung tru­gen, um im Zweifels­fall schwieriger iden­ti­fiziert wer­den zu kön­nen. Es ist anzunehmen, dass die Betrof­fe­nen bere­its in der Straus­berg­er Vorstadt beobachtet wur­den und über Handy der mil­i­tante Kreis mobil­isiert wurde.

Hier­mit ist klar erkennbar, dass Teile des recht­en Spek­trums gezielt die Gewalt im öffentlichen Raum suchen, um in rock­erähn­lich­er Attitüde Gebi­et­sansprüche gel­tend zu machen Inwieweit ggf. aus diesem Per­so­n­enkreis weit­ere Straftat­en began­gen wur­den oder began­gen wer­den, ist bis­lang nicht klar zu beurteilen. Darüber hin­aus stellt dieses Ereig­nis eine Zäsur dar, da organ­isierte Neon­azis in den ver­gan­genen Jahren fast nie so offen und bedro­hend aufge­treten sind. Was das mit dem „Gen­tle­man agree­ment“ auf sich hat, ist dabei fraglich.

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Antifaschismus Arbeit & Soziales

Unsere Solidarität ist unteilbar

Es find­et eine drama­tis­che poli­tis­che Ver­schiebung statt: Ras­sis­mus und Men­schen­ver­ach­tung wer­den gesellschafts­fähig. Was gestern noch undenkbar war und als unsag­bar galt, ist heute Real­ität. Human­ität und Men­schen­rechte, Reli­gions­frei­heit und Rechtsstaat wer­den offen ange­grif­f­en. Es ist ein Angriff, der uns allen gilt.

Wir lassen nicht zu, dass Sozial­staat, Flucht und Migra­tion gegeneinan­der aus­ge­spielt wer­den. Wir hal­ten dage­gen, wenn Grund- und Frei­heit­srechte weit­er eingeschränkt wer­den sollen. Das Ster­ben von Men­schen auf der Flucht nach Europa darf nicht Teil unser­er Nor­mal­ität wer­den. Europa ist von ein­er nation­al­is­tis­chen Stim­mung der Entsol­i­darisierung und Aus­gren­zung erfasst. Kri­tik an diesen unmen­schlichen Ver­hält­nis­sen wird gezielt als real­itäts­fremd abgestem­pelt. Während der Staat soge­nan­nte Sicher­heits­ge­set­ze ver­schärft, die Überwachung aus­baut und so Stärke markiert, ist das Sozial­sys­tem von Schwäche gekennze­ich­net: Mil­lio­nen lei­den darunter, dass viel zu wenig investiert wird, etwa in Pflege, Gesund­heit, Kinder­be­treu­ung und Bil­dung. Unzäh­lige Men­schen wer­den jährlich aus ihren Woh­nun­gen ver­trieben. Die Umverteilung von unten nach oben wurde seit der Agen­da 2010 mas­siv vor­angetrieben. Steuer­lich begün­stigte Mil­liar­dengewinne der Wirtschaft ste­hen einem der größten Niedriglohnsek­toren Europas und der Ver­ar­mung benachteiligter Men­schen gegenüber. Nicht mit uns – Wir hal­ten dagegen!

Wir treten für eine offene und sol­i­darische Gesellschaft ein, in der Men­schen­rechte unteil­bar, in der vielfältige und selb­st­bes­timmte Lebensen­twürfe selb­stver­ständlich sind. Gemein­sam stellen wir uns gegen jegliche Form von Diskri­m­inierung und Hetze.

Wir sind jet­zt schon viele, die sich ein­set­zen: Ob an den Außen­gren­zen Europas, ob vor Ort in Willkom­mensini­tia­tiv­en, ob in fem­i­nis­tis­chen, anti­ras­sis­tis­chen Bewe­gun­gen, in Migrant*innenorganisationen, in Gew­erkschaften, in Ver­bän­den, Nichtregierung­sor­gan­i­sa­tio­nen, Reli­gion­s­ge­mein­schaften, Vere­inen und Nach­barschaften, ob in dem Engage­ment gegen Woh­nungsnot, Ver­drän­gung, Pflegenot­stand, gegen Überwachung und Geset­zesver­schär­fun­gen oder gegen die Entrech­tung von Geflüchteten – auch in Cot­tbus sind Men­schen aktiv, die sich zur Wehr set­zen gegen Diskri­m­inierung, Krim­i­nal­isierung und Ausgrenzung.

Wir – das ist ein Zusam­men­schluss von Men­schen unter­schiedlich­er Geburt­sorte und Prä­gun­gen, mit und ohne Fluchter­fahrun­gen, ver­schieden­er geschlechtlich­er Iden­titäten, unter­schiedlich­er Arbeit, unter­schiedlich­er Haut­farbe, mit und ohne Kinder. Was uns eint, ist die Idee, dass wir mit unseren Prob­le­men nicht allein sind und sie nicht allein lösen kön­nen und wollen.

Unsere Solidarität ist unteilbar – Für eine offene und freie Gesellschaft!

Demon­stra­tion: 1. Mai 2019 – 12:00 Uhr Cot­tbus, Platz am Stadtbrunnen

Bus aus Berlin: Abfahrt 9.45 Uhr. Anmel­dung unter niendorf.ndc@dgb.de

#Wan­nWennNicht­Jet­zt #Unteil­bar #DieVie­len
Für eine Welt der Men­schen­rechte und der sozialen Gerechtigkeit!
Für ein sol­i­darisches und soziales Miteinan­der statt Aus­gren­zung und Rassismus!
Für das Recht auf Schutz und Asyl – Gegen die Abschot­tung Europas!—ä

Inforiot