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Antifaschismus

Auf der Suche nach Erleuchtung

Vertreter der Zivilge­sellschaft luden zu ein­er Lichter­kette in Rathenow ein. Unzufriede­nen wurde außer­dem der Dia­log ange­boten. Die kamen dann auch und nutzten das Event für eigene Profilierungszwecke.

Lichtkette gegen die Dunkelheit

2019.01.18 rathenow urmf lichterkette und rep provokation (18)
„Vom Dunkel ins Licht“ – 120 Men­schen bilde­ten eine Lichter­kette in Rathenow

Ein großer Leucht­bal­lon illu­minierte die zen­trale Aus­sage des Abends: „Vom Dunkel ins Licht“. Sie richtete sich in inter­ak­tive Weise an die Teil­nehmenden ein­er Ver­samm­lung des Aktions­bünd­niss­es: Unser Rathenow, Miteinan­der, Füreinan­der (URMF). Denn der Ver­anstal­tungs­be­ginn um 16.29 Uhr markiert den Zeit­punkt des Son­nenun­ter­ganges, also genau das Ereig­nis an dem es in diesem Teil Deutsch­lands dunkelt. Wer nun dem Dun­klen trotzen und somit – sym­bol­isch gese­hen – erleuchtet wer­den wollte, musste sich engagieren – in diesem Fall ein­er Kerze, eine Taschen­lampe oder eine Handy­lampe zum Leucht­en bringen.

Ähn­lich dürften es die Ver­anstal­tenden auch mit dem demokratis­chen Engage­ment in der Gesellschaft sehen. Nur wer sich bewegt, kann etwas bewe­gen. Eine Ein­ladung, die sich auch an die Unzufriede­nen richtete.

Demokratie leben“ bedeutete an diesem Abend somit vor allem sich gemein­sam an einem Ste­htisch zu einem Heißgetränk tre­f­fen und gedanklich auszutauschen.

120 Rathenow­er fol­gten dieser Ein­ladung, lauscht­en zunächst den Ansprachen des Bürg­er­meis­ters, ein­er Vertreterin von URMF, Mit­gliedern des Kinder- und Jugend­par­la­mentes sowie Aktiv­en des Senioren­rates und bilde­ten dann eine Lichter­kette um den Märkischen Platz.

Anschließend stand es jedem Teil­nehmenden offen, das Gespräch zu suchen, Sor­gen oder Anre­gen in einen gemein­samen Gedanke­naus­tausch einzubringen.

Klare Bedin­gung war jedoch der sorgsame Umgang untere­inan­der. „Has­skom­mentare, Belei­di­gun­gen, Verunglimp­fun­gen und per­sön­liche Angriffe“ soll­ten nicht geduldet wer­den. Und von „men­schen­feindlichen, ras­sis­tis­chen und dif­famieren­den Äußerun­gen“ gren­zte sich das ver­anstal­tende Aktions­bünd­nis bere­its eben­falls im Vor­feld ab.

Repub­likan­er / Bürg­er­bünd­nis provozierten am Rand

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Chris­t­ian Kaiser (Repub­likan­er / Bürg­er­bünd­nis Havel­land ) provozierte am Rande mit seinem „Flag­gschiff“

Allerd­ings hielt das einige lokale Ras­sis­ten, die mit dem extrem recht­en Bürg­er­bünd­nis Havel­land, den Repub­likan­ern (REP) oder AfD sym­pa­thisieren, nicht davon ab, die Ver­anstal­tung für eigene Pro­fil­ierungszwecke aufzusuchen bzw sich am Rande in Szene zu setzen.

Diese Klien­tel hat­ten ihr erscheinen bere­its im Vor­feld angekündigt. REP Lan­deschef Chris­t­ian Kaiser, der auch dem Bürg­er­bünd­nis Havel­land vorste­ht, emp­fahl erst am ver­gan­genen Mon­tag im Rah­men ein­er eige­nen Ver­anstal­tung auf dem Märkischen Platz die Teil­nahme. Außer­dem kündigte er „Über­raschun­gen“ an. Diese bestand dann allerd­ings darin, dass er mit einem beflag­gten PKW mehrfach um den Platz fuhr.

Keine klare Abgren­zung zu extrem Rechten

Später ver­sam­melten sich dann Kaiser und seine Getreuen am Rande der zivilge­sellschaftlichen Ver­anstal­tung, beäugt von mehreren Polizeibeamten. Doch zu einem Ein­satz gegen die Zaungäste aus Rathenows extrem recht­en Spek­trum kam es nicht. Auch für diese Leute sollte anscheinend der Weg für Gespräche offen bleiben, trotz deren men­schen­feindlichen, ras­sis­tis­chen und dif­famierende Äußerun­gen in den ver­gan­genen dreiein­halb Jahren.

Hier hätte dur­chaus mehr Hal­tung gezeigt wer­den können.

weit­ere Fotos hier

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Gender & Sexualität

Feministische Januar in Eberswalde

Mit dem Jahr 2019 feiern wir nicht nur 100 Jahre Frauen­wahlrecht, son­dern auch den Fem­i­nis­mus im All­ge­meinen und starten die anti­sex­is­tis­che Ini­tia­tive Eber­swalde! Dazu haben wir einige Ver­anstal­tun­gen, Work­shops und Vorträge organ­isiert und freuen uns auf euch. Wir haben Bock auf Aus­tausch, frucht­bare Diskus­sio­nen und Action!

Was euch alles erwartet, kön­nt ihr hier auf unserem Blog lesen: https://asie.blackblogs.org/

Hier die Über­sicht zu unseren Ver­anstal­tun­gen im fem­i­nis­tis­chen Januar:

Schnip­peln und Schnack­en am 09.01.19 im Schöpfw­erk (Schöp­furter Str. 5)
Was bedeutet Fem­i­nis­mus für dich/ für uns? Was bedeutet Patri­ar­chat? Welch­es Buch hat dich zulet­zt inspiri­ert und empowert?Höchste Zeit, dass wir uns darüber aus­tauschen und den fem­i­nis­tis­chen Jan­u­ar in Eber­swalde ein­läuten! Die f_antifa bran­den­burg (http://fabb.blogsport.eu/) stellt sich mit dem Vor­trag „F*Antifa abseits der Großs­tadt“ vor, dazu wollen wir mit euch kochen und essen, unsere Ver­anstal­tungsrei­he vorstellen und über Fem­i­nis­mus quatschen.
Ort: Schöpfw­erk (Schöp­furter Str. 5 in Eberswalde)
all gen­ders welcome

Cryp­to Work­shop am 10.01.19 ab 17:00
Du denkst du hast nichts zu ver­ber­gen? Warum Daten­sicher­heit uns alle ange­ht und wie ein sicher­er Umgang beispiel­sweise mit dem Smart­phone aussieht, wollen wir an diesem Abend besprechen. Danach gibt es eine Ein­führung zum The­ma Mail­ver­schlüs­selung. Bitte bringt euren Lap­top mit.Der Work­shop ist für FLTI*
Anmel­dung unter: asie@riseup.net

100 Jahre Frauen­wahlrecht am 21.01.19 um 18 Uhr an der HNEE, Haus 4

100 Jahre Frauen­wahlrecht: Friede, Freude, Eierkuchen?
100 Jahre Frauen­wahlrecht – und jetzt?
100 Jahre Frauen­wahlrecht – es bleibt noch viel zu tun!
Inter­ak­tiv­er Vortrag

Wir Müt­ter, Töchter und Schwest­ern, Repräsen­tan­tinnen der Nation, fordern, Bestandteil der Nation­alver­samm­lung zu wer­den (…) wir haben beschlossen, in ein­er feier­lichen Erk­lärung die natür­lichen, unveräusser­lichen und heili­gen Rechte der Frau festzule­gen.“ Diese Sätze stam­men von der franzö­sis­chen Frauen­recht­lerin Olympe de Gouges aus dem Jahr 1791 und doch benötigte es in Deutsch­land noch viele behar­rliche Kämpfe und mehr als 100 Jahre, genauer bis 1918, bis Frauen das Wahlrecht zuerkan­nt bekom­men haben. Ein Jahr später, am 19. Jan­u­ar 1919, kon­nten Frauen schließlich als Wäh­lerin­nen und Gewählte an der Wahl zur ver­fas­sunggeben­den Nation­alver­samm­lung teil­nehmen: endlich!
100 Jahre danach wiederum, wollen wir uns im Rah­men des inter­ak­tiv­en Vor­trags gemein­sam erar­beit­en, was die fem­i­nis­tis­che Bewe­gung in ihren ver­schiede­nen Phasen beschäftigte und erkämpfte, welche his­torischen Debat­ten geführt wur­den. Nicht zulet­zt wollen wir uns auch anschauen, welche Kämpfe Feminist*innen heute führen, und wo wir vielle­icht auch eigene Anknüp­fungspunk­te find­en können.
Vorken­nt­nisse sowie Anmel­dun­gen sind nicht von Nöten.

God is a Djane*! am 31.01.19 von 14 – 20 Uhr
Dich nervt es, wenn auf deinem Lieblings­fes­ti­val von 150 DJ’s nur eine Hand­voll Frauen sind? Ein­fach weil es dich freut, auch mal Frauen auf der Bühne zu sehen und weil es sich gut anfühlt und empow­ernd für dich ist, mal keinen Mann hin­ter den Decks zu sehen? Wie viele Bere­iche ist auch das Musik- und Club­busi­ness eine stark von Män­nern dominierte Szene. Mit unserem Work­shop wollen wir Abhil­fe schaf­fen und neuen Frauen die zeigen, wie das Mix­en und die Tech­nik funk­tion­iert. Unsere Moti­va­tion ist daraus ent­standen, dass wir selb­st mal damit ange­fan­gen haben ein­fach zu üben und uns das ganze viel ein­fach­er vorgekom­men ist, als ursprünglich angenom­men. Wir möcht­en euch zeigen, wie ihr mit einem ein­fachen DJ-Con­trol­er umge­hen kön­nt und frei ver­füg­bar­er DJ-Soft­ware auch von zu Hause aus üben kön­nt. Der Work­shop ist für (nur) 6 Teil­nehmende konzip­iert, da wir allen Teil­nehmenden genü­gend Zeit zum Aus­pro­bieren geben möcht­en. Im Anschluss an das Train­ing kön­nen wir noch gemütlich zusam­men sitzen und unsere Liebling-Tracks hören. Für euren per­sön­lichen Mix bringt bitte 5 Songs eur­er Wahl auf einem USB-Stick mit – welch­es Genre ist kom­plett egal, Haupt­sache ihr find­et die Songs gut.Trainerinnen: Wir sind Hele­na und Meta und leg­en seit etwa 2 Jahren auf diversen Par­tys auf. Heute spie­len wir in kleineren Clubs in Berlin und leg­en im Som­mer auf DIY-Fes­ti­vals auf. Die Idee für den Work­shop ist ent­standen, nach­dem wir selb­st einen Musik-Tech­nik Work­shop von den Soundsys­ters besucht haben.

Der Work­shop ist für FLTI*
Anmel­dung unter: asie@riseup.net

Let’s talk about Sex-ism am 05.02.19 ab 17 Uhr
All­t­ags­sex­is­mus und sex­uelle Über­griffe sicht­bar machen: Wir tauschen Erleb­nisse aus und ver­suchen Lösun­gen zu finden.
Der Work­shop ist für FLTI*
Anmel­dung unter: asie@riseup.net
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FLTI* ste­ht für Frauen, Les­ben, Trans und Inter – mehr zu cis-Typen freien Räu­men und warum diese notwendig sind, kön­nt ihr hier lesen: https://inforiot.de/flti-raeume-sind-notwendig/

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Rassismus ist keine Alternative!

Am Mon­tag den 14. Jan­u­ar Ver­anstal­tet die AFD Auf dem Neu­rup­pin­er Schulplatz eine Kundge­bung mit dem The­ma „gegen Gewalt­tat­en von Migranten und Flüchtlin­gen an deutschen Schülern und zum Schutz deutsch­er Kinder vor Aus­län­dern.“ Das ist völ­liger Schwachsinn wir kön­nen das so nicht ste­hen lassen und sprechen uns deut­lich gegen die AFD und ihren ver­such eine Gewalt­tat für ihre Zwecke auszule­gen und an dem Prob­lem vor­bei zure­den, welch­es nicht „krim­inelle Aus­län­der” sind son­dern Gewalt unter Jugendlichen. Um genau darüber zure­den ruft das Bürg­er­bünd­nis Neu­rup­pin-bleibt-bunt in Form ein­er Andacht auf am Mon­tag, 14. Jan­u­ar 2019, 16:00 Uhr in die Klosterkirche Sankt Trini­tatis, Niemöller­platz, 16816 Neu­rup­pin zu kommen.

weit­eres unter:

http://www.neuruppin-bleibt-bunt.de/montag-14–01-2019-interreligioese-andacht/
Das wird aber nicht alles sein wer es zu 16:00 Uhr nicht schafft kommt ein­fach um 17:00 Uhr zu Klosterkirche da ist dann bes­timmt noch was los 😉 (achtet auf Ankündigung)

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Antifaschismus

AfD beim Neujahrsempfang der Uni Potsdam stören!

TREFFPUNKT: 16.01.2019 | Bhf Grieb­nitzsee, Cam­pus­seite, 15 Uhr

Der AfD den Neu­jahrsemp­fang versauen!
Kein Platz für Nazis an Hochschulen und sonstwo!

Der Präsi­dent der Uni­ver­sität Pots­dam Oliv­er Gün­ther lädt zum 16.01.2019 wie­der­mal Abge­ord­nete der AfD zum Neu­jahrsemp­fang auf dem Cam­pus Grieb­nitzsee ein. Die AfD auf der Gästeliste in ein­er Uni­ver­sität ist ein klares Zeichen des Recht­srucks in Deutsch­land. Die recht­sradikalen Inhalte der Partei wer­den als legit­im anerkan­nt und dadurch ver­harm­lost und normalisiert.
Studierende, Dozierende und Angestellte an der Uni Pots­dam, die nicht in die ver­meintlich zu schützende Leitkul­tur der AfD passen, sind von ihren Forderun­gen direkt bedro­ht. Diese Partei den­noch einzu­laden ist nicht nur rel­a­tivierend, son­dern auch unver­ant­wortlich. Am Mittwoch, dem 16.01. gibt es also die Möglichkeit der AfD und der Uni zu zeigen, dass Per­so­n­en dieser Partei keine willkomme­nen Gäste an ein­er Hochschule sind.

Bastelt Schilder, malt Tran­spis und seid laut!

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Schattenberichte 2/2018 erschienen

Die neueste Aus­gabe unseres Rund­briefes Schat­ten­berichte – Nachricht­en aus der Opfer­per­spek­tive ist noch kurz vor Jahre­sende erschienen. Wie immer geben wir hier einige Ein­blicke in unsere Arbeit. Auch dabei ist der Ein­leger der Antidiskri­m­inierungs­ber­atung Brandenburg.
Die Artikel im Einzelnen:
– Edi­to­r­i­al – Unteil­bar für eine sol­i­darische Gesellschaft
– Erfahrungs­bericht ein­er Betroffenen
– Vor Ort: Anger­münde, Guben, Calau & Prenzlau
– Kurz­nachricht­en aus der Arbeit der Opferperspektive
– Pub­lika­tion “Beratung von Opfern rechter und ras­sis­tis­ch­er Gewalt”
PDF Ver­sionSchat­ten­berichte Dezem­ber 2018
Antidiskri­m­inierung – Nachricht­en aus Antidiskri­m­inierungs­ber­atung Bran­den­burg (ADB)
– Diskri­m­inierende Behand­lung: Ras­sis­tis­che Erfahrun­gen im Gesundheitsbereich
– Hau­sor­d­nung oder Grundge­setz? Neue Broschüre der ADB: Gren­zen von Grun­drecht­se­in­grif­f­en in Gemein­schaft­sun­terkün­ften für Geflüchtete
PDF Ver­sionNachricht­en der Antidiskri­m­inierungs­ber­atung Dezem­ber 2018
Ältere Aus­gaben sind unter der Rubrik Mate­r­i­al > Schat­ten­berichte zu find­en: www.opferperspektive.de/schattenberichte
In unserem Rund­brief Schat­ten­berichte – Nachricht­en aus der Opfer­per­spek­tive informieren wir regelmäßig über unsere Arbeit und über das Aus­maß rechter Gewalt und ras­sis­tis­ch­er Diskri­m­inierung. Er erscheint zwei Mal im Jahr. Spender*innen und För­der­mit­glieder erhal­ten ihn regelmäßig per Post oder als dig­i­tal­en Rund­brief. Teilen Sie uns dazu bitte ihr Mailadresse mit. Sie kön­nen den Schat­ten­bericht gern per Mail abonnieren.

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Antifaschismus Parlamentarismus

Gibt es noch einen Ausweg?

In Bran­den­burg dro­ht 2019 ein Wahlsieg der AfD. Diet­mar Woid­ke, der Min­is­ter­präsi­dent, würde ihn gern ver­hin­dern. Doch wirkt er ziem­lich hilflos.
Es gibt einen Satz, den Bran­den­burgs SPD-Min­is­ter­präsi­dent Diet­mar Woid­ke häu­fig ver­wen­det: “Da müssen wir uns keine Sor­gen machen.” Dieser Satz ver­rät wenig über Bran­den­burg, aber viel über ihn. Fragt man Woid­ke nach der Lage sein­er Regierung, nach der SPD, nach der Land­tagswahl am 1. Sep­tem­ber, sagt er: “Da müssen wir uns keine Sor­gen machen.”
Wirk­lich? Geht es um Land­tagswahlen im kom­menden Jahr, dann reden die meis­ten über Sach­sen. Darüber, dass dort die AfD tri­um­phieren kön­nte. Dabei gibt es ein Land, in dem die Lage ähn­lich bedrohlich für die Regierungsparteien ist, vielle­icht bedrohlich­er: Brandenburg.
Weit­er lesen. hier.

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Antifaschismus

REPs eröffnen Schlammschlacht

Eine deutsche Staats­bürg­erin mit kur­dis­chen Wurzeln wird Vor­sitzende eines AfD Ver­ban­des im bran­den­bur­gis­chen Havel­land. Dies empört die Repub­likan­er und deren neuen Bran­den­burg­er Lan­deschef, der mit seinem extrem recht­en Vere­in „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ bish­eriger Platzhirsch in diesem Land­kreis ist. Bei­de engagierten sich allerd­ings noch Anfang des Jahres für die gemein­same Sache. Der REP- und gle­ichzeige Bürg­er­bünd­nis Chef unter­stützte die jet­zige Vor­sitzende des AfD Kreisver­ban­des Havel­land bei einem ihrer recht­en „Frauen­märsche“ in Berlin.
Ley­la Bilge neue AfD Kreisvorsitzende

Foto: Ley­la Bilge (links) mit ihrem Body­gard (rechts, mit „Lebensrunen“-Tattoo) während ein­er ihrer „Frauen­märsche“ am 9. Juni 2018 in Berlin.
Der havel­ländis­che Press­esprech­er der Alter­na­tive für Deutsch­land, Ger­ald Hüb­n­er, verkün­dete vorgestern schein­bar Sen­sa­tionelles. In ein­er über­wiegend iro­nisch ver­fassten Pressemit­teilung, welche in ersten Lin­ie offen­bar Rassismus‑, Sex­is­mus- und Homo­pho­bie-Vor­würfe gegen seine Partei aufs Korn nehmen sollte, verkün­dete der Mann, der in Berlin als Angestell­ter des LKA arbeit­et und vor zwei Jahren wegen rechter Aus­sagen bei Ver­anstal­tun­gen der „PEGIDA Havel­land“ mit dro­hen­den per­son­al­rechtlichen Kon­se­quen­zen zu kämpfen hat­te, das nun die „gebür­tige Kur­din“ Ley­la Bilge zur neuen Kreisvor­sitzen­den der havel­ländis­chen AfD gewählt wurde. Expliz­it betonte er dabei, dass diese sich „mit ihrem Vere­in auch der Entwick­lungs- und Flüchtling­shil­fe in Syrien und Irak“ widme.
Gab es etwa eine Kursko­r­rek­tur in der „AfD“ ?
Nein, die Fak­ten sprechen eher dagegen.
Im Novem­ber 2017 soll Ley­la Bilge beispiel­sweise Mod­er­a­torin ein­er Kon­ferenz des recht­en Com­pact Mag­a­zins in Leipzig gewe­sen sein. Dort habe sie Björn Höcke – Anführer des völkisch-nation­al­is­tis­chen Flügels in der AfD – u.a. als „die Stimme Deutsch­lands“ beze­ich­net. Der „Alter­na­tive für Deutsch­land“ soll sie zudem bere­its im Som­mer 2016 beige­treten sein.
Am 17. Feb­ru­ar 2018 organ­isierte Bilge in Berlin einen so genan­nten „Frauen­marsch“, auf dem u.a. auch PEGI­DA-Mann Lutz Bach­mann auf­trat. Die Berlin­er Innen­be­hörde erkan­nte zudem auch Neon­azis, Mit­glieder der „Iden­titären Bewe­gung“, „Reichs­bürg­er“ und NPD Funk­tionäre auf der Demonstration.
Das Engage­ment Ley­la Bilges im Havel­land erscheint jedoch tat­säch­lich neu. Auf dem Magde­burg­er Kon­vent der Bun­despartei Mitte Novem­ber 2018 hat­te sie sich näm­lich noch um einen Lis­ten­platz für die Kan­di­datur zu den Europawahlen 2019 bewor­ben – vor­erst erfol­g­los. Der Abstieg in die Prov­inz ver­wirrt deshalb zunächst. Jedoch wer­den 2019 im Land Bran­den­burg Kom­mu­nal- und Land­tagswahlen abge­hal­ten. Es kön­nte eine zweite Chance für Bilge sein.
REP Chef Chris­t­ian Kaiser empört über Bilges neuen Posten

Foto: Chris­t­ian Kaiser, Chef des „Bürg­er­bünd­niss­es Havel­land“ und Bran­den­burg­er REPUBLIKANER während eines Rede­beitrages an einem mit „Leben­srunen“ verzierten Podi­um (Kundge­bung am 2. Juli 2018 in Rathenow).
Doch kurz nach dem Bekan­ntwer­den der AfD Pressemit­teilung zur Neube­set­zung des Kreisvor­sitzes der Partei empörte sich bere­its die Konkur­renz in Form des Bran­den­burg­er Lan­desver­ban­des der REPUBLIKANER über diese Wahlentschei­dung. „Nie­mand braucht eine Kur­din um Poli­tik für die BRD zu machen“, so Bran­den­burgs REPs auf ihrer offen­bar neuen, zweit­en Seite bei Face­book. „Deutsche für Deutsch­land“ ergänzte der Chef der Bran­den­burg­er REPUBLIKANER, Chris­t­ian Kaiser, zudem beim Teilen der Mei­n­ung seines Parteiverbandes.
Die REPs und ihr Chef in Bran­den­burg unter­stellen der AfD zudem indi­rekt Unehrlichkeit. In ihrer mut­maßlich ras­sis­tisch motivierten „Kri­tik“ berufen sie sich auf Björn Höcke. Dieser gilt wiederum als Kopf des völkisch-nation­al­is­tis­chen „Flügels“ in der AfD, der sich in einem sein­er fünf Grund­sätze u.a. wie fol­gt posi­tion­iert: „Nur Ide­olo­gen glauben, […] dass jed­er zu einem Deutschen wird, sobald er die Lan­des­gren­ze über­schrit­ten hat“.
Diese grund­sät­zliche „Kri­tik“ an der neuen AfD-Kreisvor­sitzen­den passt zwar zu den aktuellen Entwick­lun­gen bei den REPs, ver­wirrt allerd­ings doch ein wenig im Hin­blick darauf, dass Kaiser, der auch Chef der extrem recht­en Vere­ini­gung „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ ist, Bilge noch bei ihrem „Frauen­marsch“ im Feb­ru­ar diesen Jahres mit einem Laut­sprecher­wa­gen, Anla­gen­tech­nik und nicht zulet­zt mit dem Logo-beset­zten Podi­um des Vere­ins unterstützte.
Ander­er­seits offen­bart die Empörung der REPs die per­fide Masche der extremen Recht­en, willige Men­schen, welche nicht dem landläu­fi­gen Bild ihrer Bewe­gung entsprechen und somit gerne als Aushängeschild gezeigt wer­den, so lange für sich auszunutzen, wie es für die Sache dien­lich ist.
Die plöt­zliche fun­da­men­tale Ablehnung der „gebür­ti­gen Kur­din“ kann näm­lich nicht darüber hin­wegtäuschen, dass der havel­ländis­che „Platzhirsch“ der extremen Recht­en, Chris­t­ian Kaiser, durch die bun­desweit bekan­ntere Bilge um seinen Ein­fluss in der Region fürcht­en muss.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration

Templin: Aufruf zu Protest gegen Neonazi-Demonstration

Anm. d. R.: Es wird eben­falls eine Gegen­de­mo unter dem Mot­to “Es gibt kein ruhiges Hin­ter­land!” geben. Tre­ff­punkt ist 16:30 Uhr am Berlin­er Tor.
Am Mon­tag, 3.12. von 17:00 bis 20:00 wollen Nazis unter dem Mot­to “Asylpoli­tik, Migra­tionspakt, Sys­temter­ror stop­pen” durch Tem­plin laufen. Der Anmelder der Demo kommt vom 3. Weg aus Anger­münde. Es ist unklar wie groß das Mobil­isierungspoten­zial ist.
Es ist eine Gegenkundge­bung ab 17 Uhr auf dem Tem­plin­er Mark­t­platz angemeldet, organ­isiert durch das bunte Bünd­nis Tem­plin. Die Gegenkundge­bung ist angelehnt an die Aktions­form in Wun­siedel: Es han­delt sich um einen unfrei­willi­gen Spenden­lauf, es wer­den im Vor­feld Spenden gesam­melt, die für jeden Meter der Demor­oute der Nazis an soziale Pro­jek­te gespendet wer­den, die den Demoteil­nehmern nicht gefall­en wer­den, dieses Mal sind es der Geflüchteten­vere­in “NeuTem­plin­er e.V.” und die frei­willige Feuer­wehr. Block­ade­v­er­suche sind von dieser Seite aus nicht geplant. Stattdessen gibt es Musik auf dem Marktplatz.
Die Gegenkundge­bung befind­et sich auf dem Mark­t­platz und damit auf der Route der Nazide­mo, die von der Sprint-Tankstelle in der Strahl-Goder-Straße, ein­mal quer durch die Stadt am Mark­t­platz vor­bei bis zur Aral-Tankstelle in der Lych­en­er Straße angemeldet ist.
Wir freuen uns über kreativ­en, selb­stor­gan­isierten Protest auf der Demoroute.

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Antifaschismus

Cottbus: ARD radiofeature über Gewalt in einer überforderten Stadt

In Bran­den­burg gibt es bun­desweit die meis­ten Angriffe von Neon­azis. In Cot­tbus sprechen Bürg­erini­tia­tiv­en schon von ein­er all­ge­gen­wär­ti­gen Bedro­hung und einem feind­seli­gen Kli­ma. Wie leben Geflüchtete, Linke, Punks und lib­erale Fußball­fans in dieser Stadt?
Zum Nach­hören: hier.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration

Rathenow: Kundgebung des extrem rechten Bürgerbündnisses gegen den „Migrationspakt“

Am Mon­tagabend set­zte die extrem rechte Vere­ini­gung „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ ihre regelmäßige Kundge­bungsrei­he auf dem Märkischen Platz in Rathenow fort. Die Ver­anstal­tung wurde im Inter­net unter dem Mot­to: „Wir für unser Volk“ bewor­ben und sollte sich gegen den von den Vere­in­ten Natio­nen angestrebten „Glob­alen Pakt für eine sichere, geord­nete und reg­uläre Migra­tion“, umgangssprach­lich: „Migra­tionspakt“ richt­en. An der Ver­anstal­tung nah­men im Kern 15 Per­so­n­en aus Rathenow, Prem­nitz und Berlin teil.
Nach der üblichen Ein­leitung­sproze­dur, dem Abspie­len der umstrit­te­nen, inof­fiziellen Lan­deshymne „Märkische Hei­de“, hielt Vere­insvor­sitzen­der Chris­t­ian Kaiser den ersten Rede­beitrag. Dessen Kern bein­hal­tete allerd­ings fast nur die Ver­lesung von Antworten auf eine offizielle Anfrage des Bürg­er­bünd­niss­es an die Stadtver­wal­tung Rathenow. Entsprechend ihrer üblichen Mei­n­ungskundgaben fragte die flüchtlings­feindliche Vere­ini­gung vor allem zu The­men wie „Zuwan­derung“ und „Asylpoli­tik“. Ins­beson­dere inter­essierte die Ras­sis­ten, wie viele Men­schen „nicht­deutsch­er Herkun­ft“ im Stadt­ge­bi­et gemeldet seien.
Des Weit­eren erkundigte sich das Bürg­er­bünd­nis über ange­blich „zunehmende Krim­i­nal­ität“, „Dro­gen­prob­leme“ oder aber auch wie die Bedin­gun­gen seien, um zur Wahl der Stadtverord­neten im Jahr 2019 zu gelassen zu wer­den. Dabei betonte Kaiser ein­mal mehr seine Absicht­en bei der Kom­mu­nal­wahl anzutreten, um im Stadt­par­la­ment aktiv zu werden.
Anschließend set­zte eine ver­bit­tert und von Hass zer­fressen wirk­ende, ältere Red­ner­in aus Berlin die Ver­lesung der Antworten der Rathenow­er Stadtver­wal­tung auf die Anfra­gen des Bürg­er­bünd­niss­es fort und kom­men­tierte diese in der für sie üblichen, ger­ingschätzen­den Art und Weise.
Auch die anderen drei Red­ner tat­en sich schw­er das Niveau der Ver­anstal­tung zu heben. Ein­er hat­te Prob­leme einen inhaltlich zusam­men­fassenden Beitrag über den Besuch der Bun­deskan­z­lerin in Chem­nitz (Sach­sen) vorzu­tra­gen. Ein Ander­er sprach von seinen Ein­drück­en beim Fack­el­marsch in Magde­burg sowie der Volksver­dum­mung durch Migra­tion, Chem­trails, Alko­hol und Pornos. Und ein weit­er­er Red­ner sin­nierte über wirre Träume sowie den Sturz der Regierung.
So blieb der „Migra­tionspakt“ nur der Aufhänger, um die wahn­haften öffentlichen Auftritte des Bürg­er­bünd­niss­es fortzuset­zen. Eine inhaltliche Auseinan­der­set­zung mit dem 32 seit­i­gen Doku­ment bzw. den darin for­mulierten Zie­len fand nicht statt. Die all­ge­mein gehal­te­nen, polemis­chen State­ments erweck­ten den Ein­druck, dass sich die Reden­den nur ober­fläch­lich mit dem Pakt beschäftigt hatten.
Fotos zur Kundge­bung: https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/sets/72157703717882034

Inforiot