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Guben: Bunter Protest gegen Neonazi-Kundgebung

INFORIOT Knapp 250 Men­schen protestierten heute gegen eine Neon­aziskundge­bung vor dem Asyl­be­we­ber­ber­heim in der Deu­low­itzer Straße. An der Kundge­bung nah­men viele Vertreter*innen ver­schieden­er örtlich­er Ini­tia­tiv­en, Vere­ine, Kirchen­ver­bände und Parteien teil. Auch die Bünd­nis “Cot­tbus Naz­ifrei”, “Eisen­hüt­ten­stadt stellt sich quer” und die Ini­tia­tive “Flucht und Migra­tion Cot­tbus” waren u.a. unter­stützend vor Ort. Mit vie­len Trans­par­enten, Trillerpfeifen, Sprechchören und Gesang wurde die Neon­azi-Ver­anstal­tung begleitet.

Gegenkundgebung vor dem Asylbewerberheim in Guben
Gegenkundge­bung vor dem Asyl­be­wer­ber­heim in Guben

Ursprünglich woll­ten die Organisator*innen des Gegen­protests eine Men­schen­kette um das Asyl­be­wer­ber­heim erricht­en. Diese Aktion war als Schutz vor den Neon­azis gedacht. Durch die über­wälti­gende Teil­nahme an der Gegenkundge­bung posi­tion­ierte sich der Aufzug jedeoch schützend im Hal­bkreis vor dem Heim.
Die Neonazi-Kundgebung
Die Neon­azi-Kundge­bung

Zu der Neon­aziver­anstal­tung, an der 70 Per­so­n­en teil­nah­men, hat­te die Macher*innen der Face­book-Seite “Nein zum Heim in Guben” aufgerufen. Wie auch bei anderen Bran­den­burg­er “Nein zum Heim”-Seiten wird auch hier die NPD dahin­ter ver­mutet. An der Kundge­bung hat­ten zumin­d­est ettliche NPD Funktionär*innen aus dem Oder­land sowie der Lausitz teilgenom­men, eben­so wie Anhänger*innen der JN Bran­den­burg. Auf der Kundge­bung redete die Barn­imer NPD-Chefin und Bran­den­buger NPD-Press­esprecherin Aileen Rokohl und die NPD-Funk­tionärin Manuela Kokott. Bei­de het­zten gegen die Auf­nahme von Geflüchteten in der Gren­zs­tadt Guben.
Die Neonazikundgebung
Die Neon­azikundge­bung

Außer­dem nah­men Neon­azis aus Königs Wuster­hausen an der Ver­anstal­tung teil und waren mit eine Trans­par­ent als “Freie Kräfte Königs Wuster­hausen” vertreten. An den kom­menden zwei Mon­ta­gen will BraMM, ein PEGI­DA-Ableger in Bran­den­burg, in Königs Wuster­hausen auf­marschieren. Bei den let­zten Aufmärschen von BraMM in Bran­den­burg an der Hav­el und Fürsten­walde nah­men auch immer örtliche Neon­azis teil. Auch in Königs Wuster­hausen ist damit zu rechnen.
Die "Freien Kräfte Königs Wusterhausen"
Die “Freien Kräfte Königs Wusterhausen”

Bilder wur­den mit fre­undlich­er Genehmi­gung von Ney Som­mer­feld über­nom­men. Mehr Bilder: hier und hier.
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200 Rassist*innen marschierten erneut durch Oranienburg

INFORIOT Bere­its zum vierten Mal marschierten Neon­azis, Rassist*innen und Heimgegner*innen in der Kreis­stadt Oranien­burg (Ober­hav­el) auf. Erneut beteiligte sich die örtliche NPD stark an der Organ­i­sa­tion. Unter einem größeren Aufge­bot der Polizei marschierten die rund 200 Teilnehmer*innen durch strö­menden Regen und men­schen­leere Straßen, ohne größeren Gegenprotest.
Vorver­legung der Demon­stra­tion als Reak­tion auf den Gegenprotest
Die Organisator*innen des Auf­marsches hat­ten kurzfristig ihren „Abendspazier­gang“ um einen Tag vorver­legt. Die Vorver­legung hängt mit dem großen Bürg­er­fest zusam­men, welch­es am morgi­gen Mittwoch am Schloss­platz Oranien­burg stat­tfind­en soll. Zum dem Bürg­erst ruft das Bünd­nis „Ober­hav­el Naz­ifrei“ auf, dem ein Vielzahl von Ini­tia­tiv­en, Parteien und Organ­i­sa­tio­nen ange­hören. Neben Infor­ma­tion­sstän­den und Rede­beiträ­gen treten sieben lokale Bands auf. Ursprünglich war das Bürg­er­fest als Gegen­ver­anstal­tung zum Auf­marsch gedacht, welch­er für den 4. März datiert war. Auf eine Gegen­ver­anstal­tung an dem heuti­gen Dien­stag hat­te das Bünd­nis „Ober­hav­el Naz­ifrei“ zugun­sten des Bürg­er­fests verzichtet. Vere­inzelt wurde der Auf­marsch durch Einzelper­so­n­en kri­tisch begleitet.

Der "Abendspaziergang"
Der “Abendspazier­gang”

Ein Sam­mel­beck­en an NPD, Hooli­gans und Dorfnazis 
Die Demon­stra­tion ver­sam­melte sich, wie schon die Male zuvor, auf dem Post­platz vor dem Bahn­hof. Die Ver­samm­lung wurde deut­lich dominiert durch Per­so­n­en aus dem Hooli­ganspeck­trum, sowie NPD Mit­glieder und Neon­azis, die ein­schlägige Bek­lei­dungs­marken, wie beispiel­sweise „Thor Steinar“, tru­gen. Neben den üblichen „Wir sind das Volk“-Transparenten wur­den auf­fal­l­end viele Bran­den­burg-Fah­nen auf der Demon­stra­tion getra­gen, wom­it die Ver­anstatung einem typ­is­chen Bran­den­burg­er Neon­azi­aufzug ähnelte. Den Ein­gang der Post bedeck­ten mehrere Trans­par­ente der Oranien­burg­er Willkom­mensini­tia­tive und den Bünd­nis „Ober­hav­el Naz­ifrei“, denn die Nutzung des Trep­pen­gelän­des wurde für die ras­sis­tis­che Ver­anstal­tung durch den Betreiber des Gelän­des untersagt.
Die Banner des Bündnisses "Oberhavel Nazifrei" versperrten die Posttreppe
Die Ban­ner des Bünd­niss­es “Ober­hav­el Naz­ifrei” versper­rten die Posttreppe

Die bürg­er­liche Fas­sade bröck­elt weiter
Erneut beteiligte sich die NPD organ­isatorisch an der Ver­anstal­tung und nutzte den Aufzug als Agi­ta­tions­feld. Zu Beginn verteilte der NPD Kreis- und Stadtverord­nete Detlef Appel Fly­er an die Teilnehmer*innen. Die Tech­nik wurde auch dieses Mal durch die NPD gestellt, welche die am Post­platz ange­bracht­en Box­en durch ihre Mit­glieder und Sym­pa­thisan­ten, darunter Robert Weg­n­er, bewachen ließ. Auch wie gewohnt hielt das NPD/JN Mar­tin Ulbricht eine Rede, die im Gegen­teil zu seinen Reden zuvor einen deut­lich gemäßigten Ton anschlug. Allerd­ings behauptete er schon zum Beginn sein­er Rede, dass Asyl­suchende in lux­u­riösen Villen unter­bracht wer­den, die sich der Durch­schnitts­bürg­er nicht leis­ten kann. In weit­eren Auszü­gen sein­er Rede sprach er über eine „Asylflut“, die Deutsch­land schon erre­icht habe. Er sprach davon, dass ein Teil der Geflüchteten hier geduldet wären, da ihnen in ihrem Land die Folter dro­ht, an die sie nach sein­er Auf­fa­sung selb­st Schuld seien.
Detlef Appel (trägt Hut) beim Verteilen von Flyern
Detlef Appel (trägt Hut) beim Verteilen von Flyern

Auch in der Demon­stra­tion lief der Anmelder Car­lo-Eik Christopeit zusam­men mit bekan­nten NPD/JN und Freie Kräften Mit­gliedern Karsten B. und Chris­t­ian Sch., sowie den frisch gewählten Beisitzer des NPD Lan­desvor­standes, Robert Wolin­s­ki in ein­er Rei­he. Dieder Umstand lässt die bürg­er­liche Fassede der Ver­anstal­tung weit­er bröck­eln. Auch wenn Christopeit mehrfach behauptet habe kein Neon­azi zu sein und auch nichts mit der NPD zu tun haben, lässt ein Blick auf seine Face­book-Seite stark daran zweifeln. Neben weit­er­er „Nein zum Heim“-Seiten find­en sich auf sein­er Seite außer­dem Likes für den Neon­azi­rap­per „A3stus“, der Kam­pag­nen der JN und Freien Kräften „Sag was du denkst“ und „Ein Licht für Deutsch­land gegen Über­frem­dung“, sowie zufäl­liger­weise des ehe­ma­li­gen Bran­den­burg­er NPD-Press­esprech­er Flo­ri­an Stein.
v.l.n.r Christian Sch., Karsten B., Anmelder Carlo-Eik Christopheit im Gespräch mit Robert Wolinski
v.l.n.r Chris­t­ian Sch., Karsten B., Anmelder Car­lo-Eik Christopheit im Gespräch mit Robert Wolinski

Spanunun­gen auf den Bürg­er­fest erwartet
Von den Organisator*innen des Abendspazier­gangs wird auf den üblichen Face­book-Seite aktiv dazu aufgerufen, sich an dem anti­ras­sis­tis­chen Bürg­er­fest mor­gen zu beteili­gen. Es ver­spricht daher eine span­nungs­ge­ladene Ver­anstal­tung zu wer­den. Die Ver­nastal­ter des Bürg­er­festes behal­ten sich das Recht vor Per­so­n­en, die als störend emp­fun­den wer­den, oder in der Ver­gan­gen­heit „durch ras­sis­tis­che, nation­al­is­tis­che, anti­semi­tis­che oder son­stige men­schen­ver­ach­t­ende Äußerun­gen in Erschei­n­ung getreten sind“ sowie bekan­nt sind als Mit­glieder extrem rechter Parteien und Organ­i­sa­tio­nen von der Ver­anstal­tung auszuschließen.
Flyer zum Bürgerfest
Fly­er zum Bürgerfest

Weit­ere Bilder: hier.
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Keine Zukunft für Nazis! Mobilisierung gegen den „Tag der Deutschen Zukunft“ (TDDZ) 2015 gestartet

tddz-postAm 06. Juni wollen Neon­azis den „Tag der Deutschen Zukun­ft“ (TDDZ) in Neu­rup­pin aus­tra­gen. Der TDDZ ist eine seit 2009 jährlich stat­tfind­ende Neon­azi-Kam­pagne, welche in Neu­rup­pin ihren diesjähri­gen Höhep­unkt als Großauf­marsch find­en soll. Mit dieser Veröf­fentlichung begin­nt die antifaschis­tis­che Mobil­isierung zu Gege­nak­tiv­itäten zum TDDZ.
Kün­ftig bietet die Web­seite http://neuruppin.no-tddz.org Infor­ma­tio­nen zu Aktio­nen, Ter­mi­nen, Hin­ter­grün­den und Gege­nak­tiv­itäten rum um die TDDZ Kam­pagne und stellt Mobi-Mate­r­i­al und Anreiseempfehlun­gen zur Verfügung.
Für den TDDZ engagieren sich die lokal ansäs­si­gen Neon­azi-Struk­turen der „Freien Kräfte Neuruppin/ Osthavel­land“. Sie wollen mit diesem Großauf­marsch, bei dem bis zu 500 Teilnehmer_innen erwartet wer­den, an ver­gan­gene neon­azis­tis­che Ver­anstal­tun­gen in Neu­rup­pin anknüpfen und ihre Posi­tion in der Region Nord­west­bran­den­burg fes­ti­gen. Der Tag stellt den Höhep­unkt ein­er bere­its laufend­en Rei­he von Ver­samm­lun­gen und Aktio­nen dar. Dabei wird jede Gele­gen­heit genutzt, um sich in Szene zu set­zen und Anhänger_innen zu mobil­isieren. In diesem Rah­men wollen sie ein­er­seits durch Anheizen ras­sis­tis­ch­er Denkmuster an beste­hende Ressen­ti­ments und die ras­sis­tis­che Stim­mungen in Teilen der Gesellschaft anknüpfen und ander­er­seits eine Drohkulisse gegenüber Migrant_innen und Geflüchteten auf­bauen. Es ist mit einem der größten Aufzüge seit den jährlichen Märschen im bran­den­bur­gis­chen Halbe zu rechnen.
Wir wollen dies nicht hin­nehmen und rufen alle engagierten Antifaschist_innen dazu auf, gemein­sam den Neon­azis ent­ge­gen zu treten und den TDDZ durch Men­schen­block­aden scheit­ern zu lassen.
Kommt am 6. Juni 2015 nach Neu­rup­pin und lasst uns gemein­sam den TDDZ blockieren.
Keine Zukun­ft für Nazis! TDDZ in Neu­rup­pin verhindern!

Kurza­ufruf | Lange Ver­sion | Mobistuff
Alle Infos:
[Web] http://neuruppin.no-tddz.org
[Mail] kontakt(ät)neuruppin.no-tddz.org
[Face­book] NOTDDZ 2015
[Twit­ter] @NOTDDZ2015
[Hash­tag] #not­d­dz

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Fürstenwalde: Kein Platz für RassistInnen

1613908_589100034523794_4030827491681722944_nAm 2. März rufen die BraMM zum Mon­tagss­pazier­gang durch Fürsten­walde auf.
Die BraMM fordern eine Asylpoli­tik, die es ermöglicht, die Schutzbedürftigkeit von Men­schen im Schnel­lver­fahren zu beurteilen und diese genau­so schnell abzuschieben, wenn es sein muss in den Tod.
Sie geben sich als „über­parteilich“ aus, obwohl ihre Aktiv­ität von der REP, ein­er nation­al­is­tisch-kon­ser­v­a­tiv­en Partei, aus­ge­ht und ihre Anhänger­schaft großteils aus alt­bekan­nten Neon­azis besteht.
Sie beze­ich­nen Aufk­lärung in der Schule als „ide­olo­giebe­lastet“ und „früh­sex­u­al­isierend“. Sie schüren unbe­grün­dete und irra­tionale Äng­ste vor dem Islam, in Deutsch­land leben­den Migranten, vor linksalter­na­tiv­er Bewe­gung, vor generell allem, was nicht in ihr Welt­bild passt.
Sie sind eine Rat­ten­fänger­be­we­gung der neuen Recht­en und dür­fen in unser­er Stadt nicht wider­stand­s­los geduldet werden.
Lasst diesen Auf­marsch nicht unkom­men­tiert. Gegenkundge­bun­gen wer­den stat­tfind­en um
17:00 am Bahnhof
17:30 am Stern
Kommt vor­bei und zeigt, dass Fürsten­walde mehr ist als das.
‑Antifaschis­tis­che Aktion Fürstenwalde

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Chronologie der Ereignisse mit Polizeigewalt am 15. Februar 2015

Am 15.02.2015 fol­gten mehrere hun­dert Men­schen dem Aufruf des Bünd­niss­es „Cot­tbus Naz­ifrei!“ und woll­ten sich den Geschichtsverdreher*innen der NPD in den Weg stellen. Rund 800 friedliche Blockierer*innen waren am Aktion­stag auf den Cot­tbuser Straßen unter­wegs. Die Neon­azis mobil­isierten zum Cot­tbuser Haupt­bahn­hof als Tre­ff­punkt, obwohl ihr angemelde­ter Kundge­bung­sort das rund 2,5 km ent­fer­nte Turn­er­denkmal war. Cot­tbus Naz­ifrei! ver­suchte einen möglichen Neon­azi­auf­marsch durch die Cot­tbuser Süd­vorstadt zu verhindern.
Cot­tbus Naz­ifrei! machte bere­its vor dem 15.Februar auf die öffentliche Mobil­isierung durch die NPD zu einem nicht angemelde­ten Ver­samm­lung­sort aufmerksam.Trotz mehrfachen Hin­weis­es darauf, haben die Ver­samm­lungs­be­hör­den darin kein Prob­lem gese­hen. So hätte ein Neon­azi-Auf­marsch durch die Süd­vorstadt stat­tfind­en können.
Die Demon­stra­tion von Cot­tbus Naz­ifrei! führte am Spree­wald-Bahn­hof vor­bei zur Güterzu­fuhrstraße und wurde dort zunächst ohne Angabe von Gründe durch die Polizei gestoppt. Er führte dann weit­er über die Bahn­hofs­brücke und die Thiem­straße. Auf der Thiem­straße kam es im weit­eren Ver­lauf des Tages zu rabi­at­en Über­grif­f­en auf Demonstrant*innen durch die Polizei auf dieser angemelde­ten Demonstrationsroute.
Gegen 13.30 Uhr bewegte sich eine große Men­schen­gruppe auf der Thiem­straße. Sowohl die Straße als auch der Bürg­er­steig wur­den dabei genutzt. Die Gruppe wurde auf dem linken Bürg­er­steig ab der Kreuzung Bahnhofstraße/ Stadtring von ein­er Beweis­sicherungs- und Fes­t­nah­meein­heit (BFE) begleit­et. Auf Höhe des Kinder- und Jugend­not­di­en­stes eskalierte die Sit­u­a­tion plöt­zlich. Die für diese Auf­gabe völ­lig unterbe­set­zte Polizeiein­heit zog sich über die Thiem­straße und ver­suchte diese abzus­per­ren. Einige der Polizist*innen hat­ten bere­its im Laufen ihr Pfef­fer­spray gezo­gen. In Panik ver­sucht­en die Demonstrant*innen der zu erwartenden Gewalt zu ent­ge­hen. Die Polizist*innen ran­nten auf die Straße und fol­gten den Fliehen­den. Demonstrant*innen wur­den gezielt geschub­st und zu Fall gebracht. Augen­zeu­gen und Betrof­fene bericht­en von Schlag­stock- und Pfef­fer­sprayein­sätzen, sowie geziel­ten Faustschlägen.
15022015
Einem 13-jähri­gen, der verängstigt am Rand ste­hen geblieben war, griff ein Beamter mit seinem Quarzhand­schuh direkt ins Gesicht und schub­ste ihn. Eine junge Frau, die auf den Bürg­er­steig ran­nte, wurde von einem voll gepanz­erten Polizis­ten so rabi­at zu Fall gebracht, dass sie kurze Zeit bewusst­los am Boden liegen blieb. Die junge Frau erlitt einen Trüm­mer­bruch im Ober­arm und musste noch am sel­ben Abend notoperiert wer­den und lag eine Woche sta­tionär im Kranken­haus. Darüber hin­aus erlitt sie Schürf- und Platzwun­den am Kopf und im Gesichts­bere­ich, sowie diverse Prel­lun­gen am Kör­p­er. Die Demosanitäter*innen küm­merten sich vor Ort um die Ver­let­zte und riefen einen Krankenwagen.
Zeit­gle­ich geleit­eten die Polizeikräfte die Neon­azis weit­er südlich über die Thiem­straße, um diese zu ihrem eigentlichen Kundge­bung­sort am Turn­er­denkmal zu brin­gen. Dass dies über eine angemeldete Demon­stra­tionsroute passieren sollte und dass deswe­gen Demon­stra­tionsteil­nehmende ins Kranken­haus ein­geliefert wer­den mussten, bleibt für alle Betrof­fe­nen abso­lut unverständlich.
Kurze Zeit später, gegen 13.40 Uhr, wurde eine Gruppe von 20–30 Per­so­n­en in der Leipziger Straße/ Ecke Thiem­straße von der Polizei umzin­gelt. Die Gruppe brem­ste und hob die Hände, um ein­er Eskala­tion der Sit­u­a­tion vorzubeu­gen. Die Beamt*innen trieben die Men­schen­menge zusam­men, bedrängten und schub­sten die Leute. Einzelne hak­ten sich beieinan­der ein, um zu ver­hin­dern, dass jemand zu Fall kommt. Die Polizist*innen began­nen am Rand in die Menge hinein zu schla­gen. Einem Demon­stran­ten wurde dabei mehrfach direkt auf den Kopf geschla­gen, ein ander­er berichtete von Schlä­gen in die Magen­grube. Während des Gerangels knick­te ein Men­sch am Bor­d­stein um und erlitt einen Bän­der­riss. In der­sel­ben Sit­u­a­tion kam es außer­dem zu mehreren bru­tal­en Festnahmen
(https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/16355453740/in/album-72157650775498986/).
Auf Höhe des Klinikums spiel­ten sich zur sel­ben Zeit eben­falls sehr unschöne Szenen ab. Hier wur­den erneut Men­schen gezielt zu Fall gebracht und lan­de­ten zum Teil im Dor­nengestrüpp. Ein­er jun­gen Frau wurde in die Beine getreten. Sie ging zu Boden und wurde von dem Beamten aufge­fordert wieder zurück zu gehen. Als die Betrof­fene nicht schnell genug auf­s­tand, brachte der Polizist sie erneut zu Fall und drück­te sie zu Boden. Die junge Frau wurde am Pullover von dem Polizis­ten hoch gehoben und in eine nah­este­hende Men­schen­menge geschub­st. Wegen stark­er Schmerzen im Fuß ließ sie sich von den Sanitäter*innen vor Ort unter­suchen und suchte auf deren Rat hin die Notauf­nahme im Klinikum auf. Dort wurde ihr eine schwere Mit­tel­fußprel­lung und eine Bän­derver­let­zung diag­nos­tiziert. Sie kon­nte nur noch auf Unter­arm­stützen laufen.
Gegen 13.50 Uhr gin­gen die Über­griffe an der Grün­fläche bei der Europakreuzung weit­er. Hier raste ein Mannschaftswa­gen der Polizei über die Wiese durch eine lose Men­schen­gruppe hin­durch. Nur durch die Aufmerk­samkeit einiger Men­schen dieser Gruppe wurde nie­mand ange­fahren. An der­sel­ben Stelle kam es zu weit­eren Über­grif­f­en. Augen­zeu­gen berichteten von Polizist*innen, die auf einen am Boden liegen­den Men­schen ein­trat­en. Auch hier kam es zu einem Schlag­stock­ein­satz. Es wurde sog­ar beobachtet, dass das mas­sive Sta­tiv ein­er Polizeikam­era als Schlag­stock genutzt wurde. Eine Frau soll außer­dem geschüt­telt und gegen einen Lat­er­nen­mas­ten gestoßen wor­den sein.
Die Polizei­willkür wollte allerd­ings auch dann noch kein Ende nehmen. Gegen 14.15 Uhr hielt es die Polizei für nötig einen Laut­sprecher­wa­gen an der Ecke Gaglow­er Straße/ Her­mann-Löns-Straße zu durch­suchen. Während das Fahrzeug durch­sucht wurde, grüßte die Mod­er­a­tion eine vor­bei laufende Men­schen­gruppe mit den Worten „Schön, dass ihr da seid!“. Daraufhin warf die Polizei der Lautibesatzung vor, zu Straftat­en aufgerufen zu haben. Die Per­son­alien aller Insassen wur­den aufgenom­men und mit Platzver­weisen gedro­ht. Außer­dem wur­den sie aufge­fordert den Laut­sprecher­wa­gen abzubauen. Tele­fonisch wurde Kon­takt zu Anwält*innen aufge­baut, die Polizei ver­weigerte allerd­ings die Kom­mu­nika­tion und kon­nte keine*n Verantwortliche*n benen­nen. Erst als sich unter anderem die Bun­destagsab­ge­ord­nete Bir­git Wöllert vor Ort ein­fand, entspan­nte sich die Sit­u­a­tion. Die Platzver­weise wur­den zurück genom­men und gal­ten nur noch für eine Stunde. Der Laut­sprecher­wa­gen musste den­noch abge­baut wer­den und durfte keine Durch­sagen mehr machen.
Zum Abschluss des Tages sollte eine Spon­tandemon­stra­tion von der Dres­den­er Straße über die wenig befahrene Garten­straße angemeldet wer­den. Diese Demon­stra­tion wurde mit der Begrün­dung unter­sagt, es gäbe nicht aus­re­ichend Polizeikräfte um den Straßen­verkehr umzuleiten.
Trotz­dem fan­den die Demonstrant*innen ihren Weg zum Infop­unkt von Cot­tbus Naz­ifrei! in der Wein­bergstraße. Doch auch hier wollte die Polizei keine Ruhe geben. Auf einem LKW spiel­ten vor Ort mehrere Bands, doch offen­bar hielt die Ein­sat­zleitung eine mas­sive Polizeipräsenz vor Ort für notwendig. Behelmte Polizist*innen zogen eine Schneise zwis­chen den LKW und die tanzen­den Men­schen. Die Ver­anstal­tung wurde daraufhin angemeldet und somit legit­imiert. Doch auch dies kon­nte die Ein­satzkräfte offen­bar nicht besän­fti­gen. Es wurde mit der sofor­ti­gen Räu­mung der Ver­anstal­tung gedro­ht. Wegen der Gewal­ter­fahrun­gen im Tagesver­lauf, soll­ten die Veranstaltungsteilnehmer*innen nicht weit­er gefährdet wer­den, daher wurde die Ver­samm­lung örtlich ver­legt in eine Neben­straße. Dort wurde die Ver­anstal­tung weit­erge­führt und eine weit­ere Band kon­nte auftreten. Hier wur­den Teil­nehmende von den anwe­senden Polizeibeamt*innen mit Tierg­eräuschen ver­al­bert und mit Sprüchen wie „Na, habt ihr heute nichts geschafft?“ provoziert. Im Ver­lauf der Abschlusspar­ty, die ein völ­lig prob­lem­los­es Konz­ert hätte sein kön­nen, kam es zu zwei weit­eren Festnahmen.
Die Festgenomme­nen wur­den zur Gefan­genen­sam­mel­stelle am Bon­nasken­platz gebracht. Ihnen wurde ange­dro­ht, dass sie mit einem Feuer­wehrschlauch abge­spritzt wer­den wür­den. Nach dieser Ein­schüchterung mussten sich die bei­den (von denen ein­er erst 16 Jahre alt ist) vor ver­sam­melter Polizeimannschaft ausziehen. Vor der Wache wur­den die Gefan­genen nach ihrer Freilas­sung von sol­i­darischen Men­schen in Emp­fang genom­men. Die bei­den wirk­ten sehr eingeschüchtert und verstört.
Mon­tag Nacht gegen 22.30 Uhr leis­tete sich die Polizei bere­its den näch­sten Faux­pas. Sie woll­ten die schw­er ver­let­zte junge Frau im Kranken­haus befra­gen. Dass die von der Nachtschwest­er geweck­te Geschädigte nicht mit den Kriminalbeamt*innen sprechen wollte, über­rascht nicht. Wenn Täter ihre Opfer mit­ten in der Nacht im Kranken­haus besuchen, ist dies an Unsen­si­bil­ität wirk­lich kaum zu übertr­e­f­fen. Für die junge Frau hat nun vor allem der Heilung­sprozess höch­ste Pri­or­ität. Alles Weit­ere wird nach ihrer Ent­las­sung mir anwaltlich­er Unter­stützung in die Wege geleit­et werden.
Ins­ge­samt kann fest­ge­hal­ten wer­den, dass es zu mehreren gewalt­täti­gen Über­grif­f­en seit­ens der Polizei auf Teil­nehmende ein­er angemelde­ten Demon­stra­tion kam und die Lage seit­ens der Polizei an ver­schiede­nen Stellen ohne Not eskaliert wurde. Immer noch tre­f­fen ver­schiedene Zeu­ge­naus­sagen bei den Organisator*innen der Demon­stra­tion ein und die Betrof­fe­nen erhal­ten juris­tis­che Unterstützung.
Fotos vom Geschehen am 15.Februar:
https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/sets/72157650775498986/
https://www.flickr.com/photos/soerenkohlhuber/sets/72157650773225356/
https://www.flickr.com/photos/neysommerfeld/sets/72157650421702917/

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Antifaschismus

Solidarität mit den von Polizeigewalt betroffenen Demonstrant*innen der Cottbus Nazifrei Demonstration am 15.02.2015

Wie bere­its in den vor­ange­gan­genen Jahren ver­suchte die recht­sex­treme NPD auch dieses Jahr am 15.02 wieder, die Bom­bardierung Cot­tbus’ infolge der Befreiung vom faschis­tis­chen Regime im Jahre 1945 zum Anlass zu nehmen, um ihre nation­al­is­tis­che Pro­pa­gan­da auf die Straße zu tra­gen. Unter dem Ban­ner Cot­tbus beken­nt Farbe fand sich auch dieses Jahr wieder ein mas­sives Aufge­bot von Gegendemonstrant*innen auf Cot­tbus’ Straßen ein, um den Geschichtsrevisionist_Innen den Weg zu Versper­ren und um dafür zu Sor­gen, dass Nazis und ihrer ver­brecherischen Ide­olo­gie kein Raum eingeräumt wird.
Die diversen, zum Teil erfol­gre­ichen Gege­nak­tiv­itäten wur­den jedoch über­schat­tet vom bru­tal­en Vorge­hen der zum Schutz der Faschis­ten einge­set­zten Polizist*innen. Damit, dass Polizei­wa­gen unkon­trol­liert in Men­schen­men­gen hinein rasen, dass Pfef­fer­spray infla­tionär einge­set­zt wird, dass solange auf Gegendemonstrant*innen eingeprügelt wird, bis diese wie im Falle unser­er Cot­tbusser Genossin schw­er ver­let­zt im Kranken­haus lan­den, wurde ein neuer vor­läu­figer Neg­a­tiv-Gipfel von Polizeiein­sätzen in Bran­den­burg erre­icht. Ein Neg­a­tiv-Gipfel, der seit dem 17.01.2015 in Frank­furt (Oder) in Folge der Gegen­proteste zu „Frank­furt (Oder) wehrt sich“ seinen Lauf nimmt.
Wir stellen die Insti­tu­tion Polizei ohne­hin in Frage und stellen keine Erwartun­gen an die Verteidiger*innen der herrschen­den Zustände – jedoch stellt sich trotz­dem die Frage, was mit dieser Tak­tik erre­icht wer­den soll? Hier wird von Neon­azis soge­nan­nter Protest auf die Straße getra­gen, der durch die frei­heitlich demokratis­che Grun­dord­nung legit­imiert ist. Wieso wird in diesem soge­nan­nten demokratis­chen Sys­tem, in dem das Prinzip ein­fach­er Mehrheit­en anson­sten (lei­der) Gang und Gebe ist, eine mar­ginale Ver­samm­lung ewig gestriger Anhänger_Innen nation­al­sozial­is­tis­chem Gedankenguts der Weg durch eine beachtliche Menge von Gegendemonstrant*innen geprügelt? Näm­lich um die beste­hende Grun­dord­nung zu legit­imieren, in der Ras­sis­mus, Nation­al­is­mus und faschis­tis­ches Gedankengut zum Wohle der soge­nan­nten Mei­n­ungs­frei­heit öffentlich­er Raum eingeräumt wird.
Aber es bleibt dabei: Faschis­mus ist keine Mei­n­ung, son­dern ein Ver­brechen! Offen zur Schau getra­gen­er Ras­sis­mus und Nation­al­is­mus ebenso!
Wir wer­den weit­er kämpferisch bleiben und wenn es sein muss, leg­en wir uns dabei auch mit der Staats­macht an. Ihr beruft euch mit eurem Han­deln auf die Pfeil­er eines brüchi­gen, men­sche­nun­würdi­gen Sys­tems, was es längst ver­passt hat zu begreifen, dass es am Ende ist. Wir lassen uns von euch nicht ein­schüchtern und es wird auch weit­er­hin kein ruhiges Hin­ter­land für Nazis und Faschis­ten geben!
Dieser Botschaft ver­ste­ht sich zugle­ich als Grußbotschaft an alle von staatlich­er Repres­sion und Polizeige­walt betrof­fe­nen Genoss*innen aus Cot­tbus und Umland.
Sol­i­darische Anarchist*innen und Antifaschist*innen aus Frank­furt (Oder).
No jus­tice, no peace – fight the police! 

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Antifaschismus

Prozess in Eisenhüttenstadt: Staatsanwaltschaft kommt gewalttätigen Neonazis mit einem Deal entgegen

Am 3. August 2013 schlu­gen NPD-Funk­tionäre auf friedliche Gegen­demon­stran­tInnen ein und ver­let­zten mehrere von ihnen. Dieses Geschehen hätte am 19. Feb­ru­ar am Amts­gericht Eisen­hüt­ten­stadt juris­tisch aufgear­beit­et wer­den kön­nen und müssen. Das scheit­erte jedoch an der Staat­san­waltschaft, der dies zu viel der Mühe war. Sie bot den Anwäl­ten der Täter einen Deal an: Gegen ein for­males Schuldeingeständ­nis wurde der Angriff nur als gefährliche Kör­per­ver­let­zung im min­der­schw­eren Fall gew­ertet. Die Betrof­fe­nen des Angriffs wur­den nicht gehört. Die Täter,
sämtlich bekan­nte und ein­schlägig vorbe­strafte neon­azis­tis­che Gewalt­täter, gin­gen mit Geld­strafen und grin­send aus dem Gerichtssaal.
Das Vorge­hen der Staat­san­waltschaft ist noch unver­ständlich­er vor dem Hin­ter­grund, dass die Betrof­fe­nen als Neben­klägerIn­nen am Prozess beteiligt waren und solche Deals üblicher­weise mit den Neben­klagev­ertreterIn­nen im Vor­feld abge­sprochen wer­den. Nicht in diesem Fall. Die Staat­san­waltschaft ignori­erte die Betrof­fe­nen und ihre
Neben­klagev­ertre­tung vollständig.
Nicht nur die an dem Über­fall vom 3. August beteiligten Neon­azis wur­den im Gericht mit Samthand­schuhen ange­fasst. Begleit­et wur­den sie von etwa 20 Sym­pa­thisan­ten aus Bran­den­burg und Sach­sen, die an Klei­dung und Acces­soires ein­deutig als Neon­azis erkennbar waren. Vor und im Gericht schufen sie eine Atmo­sphäre der Bedro­hung: Betrof­fene des Angriffs, Zeug­In­nen und diese beglei­t­ende Fre­undIn­nen wur­den unter den Augen der Jus­tizwacht­meis­ter bedro­ht, belei­digt und angerem­pelt. Erst nach mehrfachem explizitem Hin­weis u.a. von ein­er der Anwältin­nen der Neben­klage sahen sich die Jus­tizwacht­meis­ter, von denen einige sich gegen­seit­ig schul­terk­lopfend fre­und­schaftlich mit den Neon­azis unter­hiel­ten, ver­an­lasst, diesen Bedro­hun­gen entgegenzutreten.
Ein­er der Betrof­fe­nen erk­lärte dazu: „Wir empfind­en diesen Prozess als Skan­dal. Die Täter sind hier bre­it grin­send aus dem Saal marschiert und haben mehr als deut­lich gemacht, dass sie sich wed­er von ihrer ras­sis­tis­chen Gesin­nung noch von ihrer Bere­itschaft, Gewalt gegen Ander­s­denk­ende einzuset­zen, dis­tanzieren. Die Bagatel­lisierung des Angriffs durch Gericht und Staat­san­waltschaft ermutigt die Täter nur zu weit­eren Gewalt­tat­en. Wir wer­den uns trotz­dem auch in Zukun­ft mit Flüchtlin­gen sol­i­darisieren und gegen Ras­sis­mus eintreten.“
Aus Sicht der Opfer­per­spek­tive ist das Prozessergeb­nis ver­häng­nisvoll. Bei der Tat han­delte es sich um einen mas­siv­en Angriff organ­isiert­er Neon­azis gegen Men­schen, die sich mit Flüchtlin­gen sol­i­darisieren. Zur
Arbeitsent­las­tung von Staat­san­waltschaft und Gericht auf die Aufk­lärung zu verzicht­en, kommt ein­er Ermu­ti­gung der Täter gle­ich und ist ins­beson­dere in Zeit­en zunehmender Angriffe auf Flüchtlinge und Asyl­be­wer­ber­heime ein völ­lig falsches Signal.

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Abschlussaktionen zum Gutscheinsystem Hennigsdorf

Gutschein
Seit über 20 Jahren bekom­men in Hen­nings­dorf geflüchtete Per­so­n­en Gutscheine anstelle von Bargeld. Im Feb­ru­ar wurde dieses diskri­m­inierende Sys­tem abgeschafft, das die Frei­heit, wie, wann und wo Men­schen ihre Asylbewerber_innenleistungen aus­geben möcht­en, ein­schränk­te. Dieser Erfolg kon­nte nur mith­il­fe eures Engage­ments erre­icht werden.
In Hen­nings­dorf zeigten viele Men­schen ihre Sol­i­dar­ität dies­bezüglich mit der Teil­nahme an Demos, Boy­cotts und an den von Cora­sol und URI organ­isierten Anti­ra-Einkäufen. Wir bedanken uns bei euch für eure zahlre­ichen Fahrten trotz schlechtem Wet­ter und dem oft unzu­ver­läs­si­gen öffentlichen Verkehr. Eure Sol­i­dar­ität hat den Asylbewerber_innen Kraft gegeben und dazu beige­tra­gen, Druck auf die poli­tis­che Ebene auszuüben.
Nun laden wir euch ein let­ztes Mal zu einem beson­deren Anti­ra-Einkauf ein, am Fre­itag den 20. Feb­ru­ar 2015 in Hen­nings­dorf. Beson­ders die Bewohner_innen des Lagers sind ein­ge­laden, mitzud­isku­tieren und ihre Ein­drücke zu schildern. Daneben freuen wir uns auch über all die Freund_innen, die sich die let­zten Jahre an unsere Seite gestellt haben und uns unter­stützt haben. Zum Abschluss wird es eine KüfA in der Friedel am 24. Feb­ru­ar geben.
Es ist uns jedoch klar, dass der Kampf noch nicht zu Ende ist. Geflüchtete Per­so­n­en sehen sich immer noch auf­grund ihres Sta­tus mit großen Prob­le­men kon­fron­tiert. Cora­sol gibt nicht auf und set­zt den Kampf für eine Verbesserung der Lebens­be­din­gun­gen von Geflüchteten fort. Deshalb laden wir euch ein, euch weit­er­hin einzu­mis­chen und mitzukämpfen.
+++ Für Bewe­gungs­frei­heit und ein men­schen­würdi­ges Leben für Alle +++

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Gegen Rassismus! Für ein weltoffenes Eisenhüttenstadt!

Hütte stellt sich quer
Hütte stellt sich quer
Unter dem Mot­to “Gegen Ras­sis­mus! Für ein weltof­fenes Eisen­hüt­ten­stadt!” rufen die Ini­tia­tive “Hütte stellt sich quer” und ihre Bünd­nis­part­ner für den 21.02.2015 von 13–18 Uhr zu ein­er Kundge­bung vor dem Rathaus, Zen­traler Platz, auf. Da Ras­sistIn­nen für diesen Tag eine frem­den­feindliche Ver­anstal­tung geplant haben, wollen wir zeigen, dass Eisen­hüt­ten­stadt bunt ist und keinen Platz für Ras­sistIn­nen bietet.
Als wir uns im Herb­st 2014 dazu entschlossen haben, diese Seite zu grün­den, brodelte die Stim­mung in Eisen­hüt­ten­stadt auf Grund steigen­der Auf­nahme von Flüchtlin­gen in Eisen­hüt­ten­stadt — die ras­sis­tis­che Het­ze gegen unsere aus­ländis­chen Mit­bürg­erIn­nen war auf dem Höhep­unkt. Umso mehr wurde es Zeit, dass sich in Eisen­hüt­ten­stadt im Bezug auf unsere Willkom­men­skul­tur etwas verän­dern muss.
“Die Würde des Men­schen ist unan­tast­bar” heißt es in Artikel 1 des Grundge­set­zes. Dazu gehört auch ein men­schen­würdi­ges Leben aller in Deutsch­land leben­den Men­schen. Doch Ras­sistIn­nen und fehlin­formierte Bürg­erIn­nen benei­den Flüchtlinge des Öfteren, obwohl diese unter den Ver­hält­nis­sen deutsch­er Staats­bürg­erIn­nen leben.
Wir wollen eine neue Willkom­men­skul­tur schaffen!
Durch einige engagierte Bürg­erIn­nen scheint dies nun möglich zu sein. Verteilak­tio­nen von Klei­dung oder Spielzeug, Deutschunter­richt in der Erstauf­nah­meein­rich­tung und andere Aktiv­itäten zeigen, dass sich etwas Gutes in Eisen­hüt­ten­stadt entwick­elt und für Ras­sistIn­nen kein Platz ist. Dies gilt es nun, durch ein Zeichen, zu man­i­festieren. Wir müssen zeigen, dass wir zu all unseren Ein­wohner­In­nen Eisen­hüt­ten­stadts ste­hen. Dabei soll es keine Rolle spie­len, ob diese homo- oder het­ero­sex­uell, schwarz oder weiß, gläu­big oder nicht gläu­big sind.
Flüchtlinge nehmen diese Gefahren, die auf sie zukom­men, um nach Europa zu gelan­gen, nicht auf sich, weil sie unsere Sozial­sys­teme aus­beuten wollen. Sie kom­men hier­her, weil in ihrem Land Krieg herrscht oder weil sie auf Grund ihrer sozialen Herkun­ft, sex­uellen Ori­en­tierung oder ihrem Glauben diskri­m­iniert, ver­fol­gt und gefoltert wer­den — bis hin zur Todesstrafe. Jed­er von uns würde in ihr er Sit­u­a­tion das Gle­iche auf sich nehmen. Sei es nun, um sich oder
seine Lieb­sten zu schützen.
Deshalb ist es unsere Pflicht, Men­schen in Not zu helfen! Dies kann man auf ver­schiedene Weise machen, aber vor allem durch per­sön­lichen Kon­takt, um zu zeigen,dass jed­er bei uns willkom­men ist. Die Ini­tia­tive “Hütte stellt sich quer” und die engagierten Bürg­erIn­nen wer­den sich auch weit­er hin für Flüchtlinge ein­set­zen. Nicht jedem, der auf ras­sis­tis­che Het­ze here­in­fällt, ist ein Vor­wurf zu machen. Vielmehr muss man diese Men­schen noch bess­er aufklären.
Wir wollen am 21.02.2015 von 13 Uhr-18 Uhr gemein­sam friedlich zeigen, dass wir jeden akzep­tieren, um eine neue Willkom­men­skul­tur wer­ben und Ras­sistIn­nen zeigen, dass sie kein Gehör finden!
Unter­stützer und Bündnispartner:
Tol­er­antes Brandenburg
Jubs und Flüchtlings­ber­atung des Diakonis­ches Werk Nieder­lausitz e.V.
Kräuter­hex­en­vere­in e.V.
Albert-Schweitzer-Gymnasium
Weit­ere Bünd­nis­part­ner und Unter­stützer sind gerne gesehen.
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Der III. Weg will nach Eisenhüttenstadt

Der III. Weg Flyer
Der III. Weg Flyer
INFORIOT Für den kom­menden Sonnabend, den 21. Feb­ru­ar, hat die extrem Rechte Split­ter­partei “Der III. Weg” eine Aktion auf den zen­tralen Platz 1 in Eisen­hüt­ten­stadt angekündigt. In Eisen­hüt­ten­stadt befind­et sich die zen­trale Erstauf­nahmestelle (ZAST) für Geflüchtete. Im Inter­net wird ein Fly­er der Partei ver­bre­it­et, der sich unter den Mot­to “Aus­län­der­stopp — Für die Zukun­ft deutsch­er Fam­i­lien” gegen Geflüchtete richtet.
Schon einen Tag zuvor postete die NPD Pots­dam-Mit­tel­mark einen Fly­er, der eine Aktion “gegen Über­frem­dung” vor dem Rathaus in Eisen­hüt­ten­stadt am sel­bi­gen Tag ankündigt. Der Fly­er wirbt damit “In Eisen­hüt­tem­stadt ein gemein­sames Zeichen gegen Über­frem­dung zu set­zen” über “Partei­gren­zen hin­aus”. Dum­mer­weise sollte der Fly­er jedoch intern bleiben und nur über sichere Kanäle ver­bre­it­et wer­den, da die Ver­anstal­tung noch nicht angemeldet war. Durch die Veröf­fentlichung kam der IG Met­all den Neon­azis zuvor und meldete an dem zen­tralen Platz vor dem Rathaus vorsät­zlich eine Kundge­bung an.
Screenshot der NPD Potsdam-Mittelmark Facebook Seite
Screen­shot der NPD Pots­dam-Mit­tel­mark Face­book Seite

Der III. Weg in Brandenburg
Mit dem Zuzug des ehe­ma­li­gen „Freies Netz Süd“ (FNS) Akti­vis­ten Mat­thias Fis­ch­er von Fürth nach Anger­münde ist „Der III. Weg“ in Bran­den­burg all­mä­lig auf dem Vor­marsch. Das FNS wurde am 23 Juli 2014 durch das Bay­ri­sche Innen­mi­nis­te­rium vor­bo­ten. Um den Ver­bot vor­zu­grei­fen, grün­de­ten die FNS-AktivistIn­nen die Split­ter­par­tei. Bun­des­weit grün­det „Der III. Weg“ der­weil Stütz­punkte. In einem Bericht vom 28. Novem­ber 2014 kün­digte „Der III. Weg“ auf ihrer Seite an „sich als junge revo­lu­tio­näre Par­tei die­ser Auf­gabe nun zuneh­mend auch in Bran­den­burg anzuneh­men“. Gemeint war damit „eine alter­na­tive zum herr­schen­den Sys­tem“ zu bie­ten, so dem Bericht zu entnehmen.
In Bran­den­burg wurde noch kein eigen­stän­di­ger Stütz­punkt gegrün­det, aller­dings wur­den im Namen der Par­tei meh­rere Aktio­nen in Bran­den­burg durch­ge­führt. So wur­den asyl– und flücht­lings­feind­li­che Fly­er in Anger­münde (Jan­u­ar 2015), Bran­den­burg an der Hav­el (Okto­ber 2014) und Leh­nin (Dezem­ber 2014) im ver­gan­ge­nem Jahr gesteckt. Am 25. Novem­ber nahm „Der III. Weg“ an ein­er Kund­ge­bung der „Gefan­ge­nen­hilfe“, der Nach­fol­ger­or­ga­ni­sa­tion der „Hilfs­ge­mein­schaft Natio­na­ler Gefan­ge­ner“ (HNG), in Bran­den­burg an der Hav­el teil. 
Inforiot