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Gaby braucht dich! Crowdfounding für Punkrocktheater in Eberswalde

In 1 Woche ist Pre­miere +++ jet­zt Karten sich­ern +++ beim Crowd­fund­ing unter­stützen! +++ Die heilige Gaby des SVKE +++ Punkrock­the­ater — open air
Um das Spek­takel angemessen beleucht­en zu kön­nen, brauchen wir noch Unter­stützer unser­er Crowd­fund­ing-Kam­pagne: http://www.startnext.de/gaby Dort find­et sich auch wieder ein Film-Trail­er und Proben­fo­tos. Die Spender erwarten coole Dankeschöns!
Pre­miere: Fre­itag 15. August 2014, 20 Uhr
weit­ere Vorstel­lun­gen: Sa. 16.08., Fr. 22.08., Sa. 23.08., Do. 04.09., Fr. 05.09.2014, jew­eils 20 Uhr
Exil, Am Bahn­hof Eisenspal­terei, Eber­swalde (ca. 45 Minuten von Berlin Hbf)
Karten­re­servierung E‑mail: tolerantes_eberswalde@web.de
Karten­vorverkauf: Touris­ten­in­for­ma­tion im Muse­um Eber­swalde, Ste­in­str. 3
Gespräch­srun­den für ehe­ma­lige Mitarbeiter/innen des SVKE/ KFM und SZME und Inter­essierte: Mi. 06.08. und Mi. 20.08.2014 jew­eils 18.30 Uhr, mod­eriert von Sabine Schulz
Worum geht es in diesem Projekt?
Die in den 70er Jahren mit mod­ern­ster Tech­nik aufge­baute fleis­chver­ar­bei­t­ende Indus­trie in Eber­swalde zog tausende von Arbeit­skräften in die Stadt. Neubau­vier­tel, Kindergärten, Schulen, Kul­turhäuser wur­den errichtet, Schweine wur­den einge­flo­gen. Mit dem Schweine­mast- und ver­ar­beitungskom­plex (KFM, SZME, SVKE) brach ein neues Zeital­ter der indus­triellen Land­wirtschaft an.
Nach der Wende geri­eten alle drei Betriebe in die Tur­bu­len­zen gesellschaftlich­er Umwälzun­gen. Der größte Teil wurde let­z­tendlich geschlossen, die Mitarbeiter_innen entlassen.
Viele ehe­ma­lige Mitarbeiter_innen blieben in Eber­swalde. Mit ihnen haben wir zahlre­iche Inter­views über ihre Arbeit, die Zeit der Wende und ihr heutiges Leben geführt. Wie sehen sie all diese schwieri­gen Prozesse heute? Was ist ihnen wichtig zu erzählen und zu erinnern?
Der Autor Sascha Hargesheimer ver­legt diese Geschichte in die Welt von Son­nen­bad. Auf dieser idyl­lis­chen Insel mit reichen Fis­chgrün­den, ver­sucht die dor­tige Kurver­wal­tung weit ab von den sie umgeben­den Touris­musver­wal­tun­gen ganz eigene Wege zu gehen. Nach anfänglich­er Zus­tim­mung wehren sich die Insel­be­wohn­er, die obrigkeitliche Abschot­tung von der Außen­welt weit­er zu akzep­tieren. Das Gesellschaft­sex­per­i­ment ist zum Scheit­ern verurteilt, denn die steten Erfol­gsparolen der Kurver­wal­tung, die immer Recht haben will, erzür­nen die Fis­ch­er. Gaby, eine junge Mitar­bei­t­erin der Son­nen­sar­di­nen und Venus­muschel Kon­ser­ven­fab­rika­tions sowie Export-GmbH (kurz SVKE) vere­int die unzufriede­nen Bewohn­er und zieht mit ihnen gemein­sam vor die Kurver­wal­tung. Sie machen ihrem Wun­sch nach freier Selb­st­bes­tim­mung lau­thals Luft und fordern die Öff­nung von Son­nen­bad. Damit begin­nt ein neues Kapi­tel in ihrem Leben.
Warum “heilige Gaby”? Es sei nur soviel ver­rat­en: Es geschehen erstaunliche Dinge, die dem ein oder anderen bekan­nt vorkom­men kön­nten… In Schlagern der 70er blitzen ver­gan­gene Geschicht­en auf und ste­hen neben anar­chisch-lustvollem alle Begren­zun­gen spren­gen­der Punkmusik.
Was sind die Ziele und wer die Zielgruppe?
Ein Pro­jekt für alle Eberswalder_innen, die die DDR miter­lebt haben, um sich in der Geschichte wiederzufind­en. Für alle Eberswalder_innen, die nach der Wende geboren oder aufgewach­sen sind, um ein Stück Geschichte ihrer Eltern­gener­a­tion bess­er nachvol­lziehen zu kön­nen. Alle Zuge­zo­ge­nen und Besucher_innen, um ein Stück Eber­swalde bess­er zu ver­ste­hen. Alle gemein­sam, um einen unter­halt­samen und lustvollen The­at­er­abend zu erleben. Alle, die mehr erfahren wollen, als nur Klis­chees über das Land und seine Geschichte und Geschichten.

Warum sollte man dieses Projekt unterstützen?

Die heilige Gaby des SVKE zeigt, wie wichtig uns als Theatermacher_innen die All­t­ags-Geschicht­en einzel­ner Men­schen sind. All­t­ags­geschicht­en tre­f­fen auf die große Geschichte. All­t­ags­geschicht­en bilden unsere gemein­same Kul­tur. All­t­ags­geschicht­en geben den Stoff für die Bühne.… Die heilige Gaby des SVKE beste­ht aus All­t­ags­geschicht­en und wäre ohne diese nicht entstanden.
Was passiert mit dem Geld bei erfol­gre­ich­er Finanzierung?
Wir spie­len Open Air und benöti­gen drin­gend eure Unter­stützung für die Licht- und Ton­tech­nik. Ohne Licht und Ton geht’s nicht, wenn alle etwas sehen und hören sollen. Die Spiel­er brauchen Mikro­ports, damit alle Texte und Songs gut zu hören sind. Die Schein­wer­fer müssen zu jed­er Auf­führung neu instal­liert wer­den. Sie sollen “Die heilige Gaby des SVKE” aufleucht­en und die Mitspieler_innen im recht­en Licht erstrahlen lassen. Dafür brauchen wir eure Unterstützung!
Wer ste­ht hin­ter dem Projekt?
Punkrocker_innen aus Eber­swalde und ihre Kumpels, die ganze EXIL Crew, die den eige­nen Ver­anstal­tung­sort immer wieder mit neuen Aktio­nen bespielt. Und in diesem Jahr noch mehr Eber­swalderin­nen und Eberswalder.
Es spie­len: Buche, Mar­shall, Sophia Berndt, Franzi Brose, Cathrin Clift, Kai Jahns, Elis­a­beth Adler, Lars Kroll, Alexan­der Leifels, Christoph Lust, Patrick Mein­hardt, Tom­my Bot­tin, Paul Manske, Ron­ny Röck, Ange­li­ka Röder, Hen­drik Schmidt, Susan­na Schmidt, Anas­ta­sia Suvo­roff, Paula Thor­mann, Udo Wes­solek + die Kinder Elisa, Lea und Richard sowie Lara Sophia Mila­gro und Manuel Grosse
Text: Sascha Hargesheimer (aus Inter­views mit ehe­ma­li­gen Mitarbeiter_innen des SVKE + SZME — her­zlichen Dank an alle!)
Regie: Heike Scharpff
Dra­maturgie: Kat­ja Kettner
Ausstat­tung: Lea Wal­loschke + Sebas­t­ian König
Musik: Ans­gar Tap­pert + Anas­ta­sia Suvoroff
Chore­o­gra­phie: Howard Katz
Regieas­sis­tenz: Clau­dia Gerecke, Deb­o­ra Gerber
Pro­duk­tion­sleitung: Lars Kroll
Pro­jek­tleitung: Kai Jahns
Der Autor Sascha Hargesheimer studierte Szenis­ches Schreiben an der UdK Berlin und arbeit­et als freier Regis­seur u.a. auf Kamp­nagel Ham­burg, am Ball­haus Ost sowie mit Chris Kon­dek am mouson­turm Frank­furt und am HAU in Berlin. Sein Stück ALANS KRIEGDIE ERINNERUNGEN DES G ALAN COPE wurde 2011 im Rah­men des Fes­ti­vals „Real­i­ty Kills“ am Max­im Gor­ki The­ater Berlin, sein let­ztes Stück “Polen ist mein Ital­ien wurde im Juni 2014 an den Münch­en­er Kam­mer­spie­len uraufge­führt. Sascha Hargesheimer hat aus den Inter­views mit ehe­ma­li­gen Mitarbeiter/innen des SVKE + SZME das Stück “Die heilige Gaby des SVKE” geschrieben. Nach der Idee von Kai Jahns, Kat­ja Ket­tner und Heike Scharpff.
Heike Scharpff hat als Regis­seurin eine ganze Rei­he sozialer Chore­o­gra­phien entwick­elt: ‘besitznichtbe­sitz’ und ‘patch­work heimat’ in Frankfurt/ Main sowie ‘Attacke Alter!’ und ‘Jack­ie B.- ein Leben in Extremen’ in Ober­hausen. In ihnen beka­men Alt­ag­sex­perten einen Raum sich auf ein­er Bühne zu gesellschaftlichen Zustän­den zu äußern: “Denn jede Stimme zählt gle­ich viel in diesem Konz­ert, das ein genaueres Bild aktueller gesellschaftlich­er Befind­lichkeit­en liefert als jede Klas­sik­erin­sze­nierung, ohne dabei die nötige Dis­tanz, die das The­ater jed­er Art der Darstel­lung abver­langt, zu ver­lieren. (FAZ zu besitznichtbesitz).
Die heilige Gaby des SVKE ist nach „Punk a Gonny!“ (2013) die zweite Insze­nierung, die Heike Scharpff zusam­men mit dem Team des EXIL, dem Pro­jek­tleit­er Kai Jahns, der Dra­matur­gin Kat­ja Ket­tner und den Musiker_innen Ans­gar Tap­pert und Anas­ta­sia Suvo­roff real­isiert. In diesem Jahr neu dabei ist die Büh­nen- und Kostüm­bild­ner­in Lea Walloschke.
Mehr auf www.heikescharpff.de, www.toleranteseberswalde.de und www.facebook.com/exil.eberswalde
Ein Pro­jekt des Eber­swalder Zen­trum für demokratis­che Kul­tur, Jugen­dar­beit und Schule e.V.
Gefördert durch den FONDS SOZIOKULTUR, das Min­is­teri­um für Wis­senschaft, Forschung und Kul­tur des Lan­des Bran­den­burg, den Land­kreis Barn­im und die Stadt Eberswalde.

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R.A.S.H. Brandenburg Tour 2014 für eine starke antifaschistische Subkultur

Aber warum über­haupt, warum jet­zt und warum dort? Die meis­ten von uns wohnen in Berlin oder Pots­dam in Vierteln, in denen durch oft Jahrzehnte lange Kämpfe Nazis aus dem Stadt­bild gedrängt wur­den. Wir kön­nen uns aus­suchen, ob wir die Kon­fronta­tion mit Nazis suchen oder ob wir uns emanzi­pa­torischen Pro­jek­ten wid­men wollen, ohne dass wir uns dabei Sor­gen vor Naz­iüber­grif­f­en machen müssen. Einige von uns ken­nen aus ihrer Jugend aber ein Welt, in der es solche Schutzräume nicht gibt, sie erst aufge­baut oder ständig gegen mil­i­tante Nazis und die kon­ser­v­a­tive Lokalpoli­tik vertei­digt wer­den müssen.

Gebi­ete in denen „nor­mal“ feiern heißt, mit Nazikadern sich den Bier­wa­gen teilen zu müssen. Wo alle, die nicht „deutsch genug“ ausse­hen, auf die Fresse bekom­men. Wo allzu oft Nazis und ihre Ide­olo­gie ignori­ert und Prob­leme auf der Ebene von „rival­isieren­den Jugend­ban­den“ ent­poli­tisiert wer­den. Wo Sub­kul­tur nicht nur ein Chick ist, den man sich kauft und nach Belieben an- und wieder abgele­gen kann. Mit dieser Tour wollen wir einen Teil zu ein­er starken antifaschis­tis­chen Sub­kul­tur in ganz Bran­den­burg beitra­gen, die für Viele die einzige Alter­na­tive zur bürg­er­lichen Einöde oder der ver­meintlich „unpoli­tis­chen“ Rebel­lion ist.

Von „unpoli­tis­chen“ Rebellen, alten und neuen Nazis

Diese „unpoli­tis­chen“ Rebellen kauen gerne die staatliche Ide­olo­gie der zwei Extreme wieder, nach der Nazis und Antifas doch das gle­iche seien. Sie ignori­eren dabei die men­schen­ver­ach­t­en­den Ein­stel­lun­gen der Faschos. Mit dieser Igno­ranz kann dann auch ganz „unpoli­tisch“ gemein­sam Skrew­driv­er und Landser gehört wer­den. Nur wegen der Musik – ver­ste­ht sich – und vielle­icht auch noch, weil die mit den zu vie­len „Asy­lanten“ ja doch recht haben. Wir sind der Mei­n­ung, dass das, was man hört, auch mit einem etwas macht. Diese „Erleb­niswelt“ Recht­srock muss man sich in Bran­den­burg aber nicht nur aus der Kon­serve geben. Zwar ist das Blood & Hon­or Net­zw­erk im Jahr 2000 offiziell ver­boten wor­den, doch in Bran­den­burg gibt es weit­er­hin rund zwei Dutzend gut ver­net­zte Naz­ibands. Auftreten kön­nen diese regelmäßig auf dem Pri­vat­gelände des Die Rechte Lan­desvor­sitzen­den Klaus Mann in Finow­furt. Mit­tler­weile wird aber selb­st den staatlichen Insti­tu­tio­nen das Treiben dort zu bunt und es kam immer wieder zu Konz­ertab­brüchen, nach­dem indizierte Lieder gespielt wur­den. Im Umfeld der Cot­tbuser Band Frontalkraft gibt es mit Rebel Records und The Dev­ils Right Hand Store auch eine Geschäftsstruk­tur, die recht­es Gedankengut mit schlechtem Geschmack verbindet: Vom Nach Frankre­ichen fahren wir nur auf Ket­ten T‑Shirt von der Naz­i­marke Ans­gar Aryan, Thor­sham­mer mit Skrew­driv­er Gravur über Ku-Klux-Klan-But­ton bis zur Reichskriegsfahne.

In Finow­furt kon­nte die NPD in der Ver­gan­gen­heit auch ihre Preußen­t­age ver­anstal­ten, 2012 kamen dor­thin rund 600 Nazis. Manns Partei Die Rechte ist mit der NPD gemein­sam zur Kom­mu­nal­wahl im Mai 2014 ange­treten. Zur Land­tagswahl am 14. Sep­tem­ber 2014 gibt die NPD sich bürg­er­nah und greift das vir­u­lente The­ma der Polizeire­form auf und fordert mehr Polizei­wachen. Bei der Schaf­fung ihrer „nation­al befre­it­en Zonen“ ist es ihnen jedoch eigentlich lieber, nicht von den Bullen gestört zu wer­den. Das alte Märchen von den „Aus­län­dern“, die den „Deutschen“ die Arbeit­splätze weg­nehmen, wird auch mal wieder aufgewärmt. Verkan­nt wird dabei wie immer, dass es z.B. nicht die „heimtück­ischen“ Saisonarbeiter_innen sind, die unbe­d­ingt für unter 3 € die Stunde arbeit­en wollen. Es ist der gren­zenüber­greifende Kap­i­tal­is­mus, der die beschissene Sit­u­a­tion dieser Leute aus­nutzt und sie knechtet, damit „wir“ bil­lig unsere Deutschen Erd­beeren in den Super­märk­ten bekom­men. In der par­la­men­tarischen Land­schaft mis­cht nun ein weit­er­er Koch mit, der die alte NPD-Suppe Zurück zur D‑Mark wieder aufwärmt. Nur kön­nen sich die gut­bürg­er­lichen mehr oder weniger Neupoli­tik­er der selb­ster­nan­nten Alter­na­tive für Deutschland(AfD) schickere Anzüge leis­ten. Auch ihre Aus­druck­sweise ist gehoben­er als die der Holo­caustleugn­er von der NPD. Die AfD mit ihren alten und neuen Recht­en, ver­schiebt das von der „bürg­er­lichen Mitte“ noch sag­bare nach rechts. Im Gegen­satz zum ein­stiegen CSU Patri­archen Strauß, ebnet die CDU in Bran­den­burg den Weg für eine Partei rechts von der CDU indem sie im Elbe-Elster Kreistag eine gemein­same Frak­tion gebildet haben und auch der Spitzenkan­di­dat im CDU Lan­tagswahlkampf Michael Schier­ack die Möglichkeit zur Koali­tion mit der AfD offen hält. Bei der AfD Klien­tel han­delt es sich nicht um mil­i­tante Nazis, inhaltlich schließen sie aber direkt an diese an. Ihre Panik vor ein­er „Ein­wan­derung in deutsche Sozial­sys­teme“ geht davon aus, dass jed­er „Kul­turkreis“ seinen Platz auf der Welt hat und die Leute ihr Prob­leme dort doch sel­ber lösen sollen. Wenn irgend­wo auf der Welt Krieg herrscht, dann sind da bes­timmt keine deutschen Waf­fen im Spiel und bes­timmt auch keine wirtschaftlichen Inter­essen deutsch­er Unternehmen. Die Welt ist auch nicht durch Kolo­nial­is­mus, Impe­ri­al­is­mus und Kriege in ein ungle­ich­es Gefüge ver­schoben wor­den. Außer­dem ist Deutsch­lands Vor­ma­cht­stel­lung in der EU natür­lich nur dadurch begrün­det, dass hier alle so hart arbeit­en und ander­swo eben nicht.

Ja, ne – is klar!

Wir heißen Refugees willkom­men, wo auch immer sie herkom­men in der Hoff­nung auf ein besseres Leben. Hier wer­den sie in Lager gesteckt und kön­nen noch nicht mal arbeit­en, wenn sie es wollen – was man ihnen dann als Faul­heit vor­wirft. Wir hal­ten es mit dem Beispiel unser­er Genoss_innen aus Ham­burg, die nachts die St. Pauli Kirche bewacht haben, damit drin­nen die trau­ma­tisierten Geflüchteten endlich ein­mal pen­nen kon­nten. Die Wurzeln unser­er Sub­kul­tur spren­gen von sich aus die (neu-)rechte Schönred­erei von „Kul­turkreisen“. Reg­gae und Ska und alles was daraus ent­standen ist, kann man nicht mit einem Volk oder ein­er Nation verknüpfen.

Uns ist es egal, ob Bul­len­re­viere dicht gemacht wer­den, weil die allzu oft bei Nazige­walt weg schauen – was nicht zulet­zt der soge­nan­nte „NSU“ gezeigt hat. Antifaschis­tis­ch­er Selb­stschutz musste schon immer ohne staatliche Insti­tu­tio­nen oder sog­ar gegen den Wider­stand dieser organ­isiert wer­den. Dafür brauchen wir selb­stver­wal­tete Räume als Möglichkeit, uns über­haupt organ­isieren zu kön­nen. Wenn in Frank­furt (Oder) die Ger­age zum Okto­ber schließen muss und damit der einzige selb­stor­gan­isierte Club in dieser größeren Stadt ver­schwindet, zeigt uns das einaml mehr auf welchem dün­nen Eis wir uns bewe­gen. Deshalb ist es aber beson­ders wichtig uns gegen­seit­ig zu ver­net­zen und zu unter­stützen und eben auch mal an Orte zu fahren an denen es etwas unan­genehmer wer­den kann! Deshalb unter­stützt uns im August- und Sep­tem­ber bei unser­er kleinen Konz­ert- und Ver­anstal­tungs­tour durch Bran­den­burg und sup­port­et Eure lokalen antifaschis­tis­chen Struk­turen oder werdet ein­fach selb­st aktiv!

Gemein­sam und sol­i­darisch gegen staatlichen und alltäglichen Rassismus!
Für eine starke antifaschis­tis­che Sub­kul­tur – für die soziale Revolution!
red and anar­chist Skin­heads Berlin Brandenburg
August 2014
www.red-skins.de
Warm-up Konzi: 21. August: Schokoladen/ Berlin: 100. RASH-Jubiläums-Tre­sen mit Con­traReal & Kom­man­do Kronstadt
Anlässlich unseres gefühlten ein­hun­dert­sten RASH-Tre­sens im Ban­di­to Rosso (die North East Antifas­cists kamen erst später als Partner_Innen hinzu) möcht­en wir im Nahe gele­ge­nen Schoko­laden eine ordentliche Geburt­stagspar­ty schmeis­sen! Wir haben zwei sehr sym­pa­this­che Punkbands ein­ge­laden:  Con­traReal (Antifas­cist Riot­punk) aus Ham­burg und Kom­man­do Kro­n­stadt (Anar­chopolit­punk) aus Leipzig! Im Anschluss an das Konz­ert wer­den noch die großar­ti­gen Northko­re­an Rude­boys plus Gäste zum Tanze aufle­gen! Das Konz­ert ist ein Soli für von Repres­sion betrof­fene Genoss_Innen! Kommt zahlre­ich und lasst uns auf weit­ere ein­hun­dert RASH-/Nea-Tre­sen feiern! An dieser Stelle möcht­en wir uns auch noch ganz her­zlich bei der sehr liebevollen und manch­mal auch sehr stress­re­sisten­ten Hauscrew des Ban­di­to Rosso bedanken! Schön dass es Euch gibt & hof­fentlich existiert Euer wun­der­bares Haus­pro­jekt trotz der grassieren­den Edel­gen­tri­fizierung im Pren­zlauer Berg noch lange Zeit! Let´s party!
Ein­lass: 19.00 Uhr – Beginn: Pünk­tlich 20.00 Uhr! Ab 22.00 Uhr Aftershowparty!
www.schokoladen-mitte.de
Con­traReal: https://www.facebook.com/pages/ContraReal/234834016559445?sk=wall&filter=12
Kom­man­do Kro­n­stadt: http://kommandokronstadt.blogsport.de/
 
Infos­tände, Vorträge und Konzerte:
23.8.2014: Garage/Frankfurt (Oder) (http://garageffo.blogsport.de/): Antifaschis­tis­ch­er Aktion­stag mit Konz­ert der Toylettes (Punk/Ber­lin-Pots­dam) https://de-de.facebook.com/Toylettes, Kira Kano (Antifas­cist HC-Punk aus Neu­rup­pin) und den P.I.T.S. (Vorschul-HC/Las Vegas-Pots­dam) http://fistfullofnothing.bandcamp.com/
11.9.2014: Qua­si Mono/Cottbus (http://www.quasimono.info/): Antifaschis­tis­ch­er Aktion­stag mit Infover­anstal­tung und anschließen­dem Konz­ert  des  Accoustic Pun­klie­der­ma­ch­ers Han­nez übern Zaun (http://uebernzaun.bandcamp.com/)
12.9.2014: Horte/Strausberg (http://www.horte-srb.de/): Antifaschis­tis­ch­er Aktion­stag mit Infover­anstal­tung und anschließen­dem Konz­ert von den Zeckenrapper*innen Ref­polk (https://de-de.facebook.com/Refpolk), Daisy Chain (https://el-gr.facebook.com/daisy.chain.731572) & Mis Zebra
13.9.2014: MittenDrinn/Neuruppin (http://jwp-mittendrin.de/blog/): Antifaschis­tis­ch­er Aktion­stag mit Infover­anstal­tung und anschließen­dem Konz­ert von Han­nez übern Zaun (http://uebernzaun.bandcamp.com/) und voraus­sichtlich den Zeckenrappern*innen Wav­ing the Guns (Rio­trap aus Ros­tock: http://wavingtheguns.blogsport.de/), Ref­polk (https://de-de.facebook.com/Refpolk), Daisy Chain (https://el-gr.facebook.com/daisy.chain.731572) & Mis Zebra
Die aktu­al­isierte Unterstützer_innenliste sowie aktuelle Infos und Berichte von Aktio­nen find­et Ihr auf red-skins.de. Wenn auch Ihr den Aufruf unter­stützen wollt, schickt ein­fach eine Mail an kontakt@red-skins.de
 
Unterstützer*innen (Stand: 4.8.2014):
JWP Mit­ten­drin Neu­rup­pin: http://jwp-mittendrin.de/blog/
Red & Anar­chist Skin­heads Süd­bran­den­burg: http://rashsb.blogsport.de/
Ultra­sh: http://ultrash.blogsport.eu/
Utopia. e.V.: http://utopiaffo.blogsport.de/
120015    120014

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Sonstiges

Erneut Nazi-Sportfest in Finowfurt

INFORIOT — Am 26. Juli fand zum drit­ten Mal auf dem Grund­stück der Fam­i­lie Mann (Die Rechte) in Finow­furt ein Neon­azi-Sport­fest statt. Unter Auf­sicht der Bere­itschaft­spolizei kon­nte die Ver­anstal­tung außer­halb der Öffentlichkeit durchge­führt wer­den. 40 Per­so­n­en, darunter Kinder, sollen an dem Event in der kleinen Gemeinde im Land­kreis Barn­im teilgenom­men haben, hieß es auf der Face­book-Seite der NPD Ober­hav­el. Auch eine Hüpf­burg und Zuck­er­wat­te sollen bere­it­gestellt wor­den sein. Bere­its im let­zten Jahr ver­anstal­tete die Neon­azi-Kam­er­ad­schaft “Märkische Skin­heads 88” aus Ober­hav­el ein Sport­fest mit anschließen­dem Konz­ert auf dem Gelände im Finow­furt. Drahtzieher der Kam­er­ad­schaft ist der Vel­tener NPD-Stadtverod­nete Robert Wolinski.
Die Ver­anstal­tung wurde nicht wie üblich als eine öffentliche Ver­anstal­tung angemeldet, sodass die Behör­den und das lokale Bünd­nis “Finow­furt Naz­ifrei” im Vor­feld keine Ken­nt­nis hat­ten und so Gege­nak­tiv­itäten aus­blieben. In den let­zten Jahren formte sich gegen das Treiben auf den Gelände bre­it­er Protest. Erst­mals schafften es Demonstrant_innen bei einem Konz­ert 2013 die Zufahrt zum Gelände zu block­ieren, wodurch die anreisenden Neon­azis lange Umwege in Kauf nehmen mussten. Der öffentliche Druck gegen die Neon­azis brachte außer­dem die Behör­den zum Han­deln: Im Laufe der Zeit hat­ten diese Aufla­gen für Ver­anstal­tun­gen der­art hin­der­lich ange­set­zt, dass das Gelände der Manns als Ort für Groß-Events mit­tler­weile nicht mehr attrak­tiv ist.
Für das näch­ste Jahr haben die Veranstalter_innen ein weit­eres Sport­fest angekündigt.

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Antifaschismus

Provokation endete mit Rauswurf

Neu­rup­pin­er (Neo)nazis fie­len bei Konz­ert in Berlin auf /
Mögliche Pro­pa­gan­daak­tio­nen für TDDZ oder NPD unterbunden
Mit dem Auss­chluss von der Ver­anstal­tung endete ein Konz­ertabend am ver­gan­genen Sam­stag für eine Gruppe (Neo)nazis aus den Bran­den­bur­gis­chen Land­kreisen Prig­nitz, Ost­prig­nitz-Rup­pin und Havel­land im Berlin­er Bezirk Span­dau. Warum? Die Damen und Her­ren, die in der Ver­gan­gen­heit als Rädelsführer_innen der „Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ (NSFKN) auf­trat­en, hat­ten sich ein­fach das falsche Konz­ert aus­ge­sucht. Mit „Feine Sahne Fis­chfilet“ trat näm­lich eine Band auf, die vom Inlands­ge­heim­di­enst „Ver­fas­sungss­chutz Meck­len­burg-Vor­pom­mern“ bere­its mehrfach das Prädikat „link­sex­trem­istisch“ ver­liehen bekam. Und auch der eigentliche Haup­tact, die Düs­sel­dor­fer Punk & Oi Com­bo „Broil­ers“, dis­tanzierte sich in der Ver­gan­gen­heit klar von (Neo)nazis.
Offen­bar hält dies (Neo)nazis aber nicht davon ab, deren Musik zu kon­sum­ieren. Ger­ade die autonomen Quer­frontler aus den „Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ sind ja dafür bekan­nt, auch son­der­bare Wege zu gehen, um Men­schen für ihre wirre Weltan­schau­ung zu agitieren.
Kon­se­quentes Han­deln gegen gezielte Provokation
Im Vor­feld wurde deshalb bere­its gewitzelt, ob die Neu­rup­pin­er (Neo)nazis möglicher­weise an der Konz­ertver­anstal­tung in Berlin-Span­dau teil­nehmen wür­den. Dass sie tat­säch­lich kamen, verblüffte dann schon. Zumin­d­est diejeni­gen Fans von „Feine Sahne Fis­chfilet“ und „Broil­ers“, die eben­falls aus Neu­rup­pin angereist waren und sich in ihrer Heimat­stadt gegen (neo)nazistische Umtriebe und für eine bunte Stadt engagieren.
Die Verblüf­fung erstar­rte allerd­ings nicht zur Ohn­macht. Im Gegen­teil, sofort wur­den Bands und Secu­ri­ty ver­ständigt und die (Neo)nazis, darunter auch der Neu­rup­pin­er Stadtverord­nete Dave Trick (NPD), der Ver­anstal­tung ver­wiesen. Ein klar­er Auswärtssieg für Team bunt.
Das es sich bei der Aktion der (Neo)nazis um eine klare Pro­voka­tion han­delt, wird indes durch ein State­ment auf der Inter­net­seite der „Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ deut­lich. Es sei ihnen näm­lich „bewusst, dass manche finanziellen Mit­tel, die wir beim Kauf der Karten für Oi-Mucke aus­geben direkt in den Kampf gegen uns fließen“, so NFSKN. Den­noch lasse man sich es „nicht nehmen diese [Konz­erte] zu besuchen, da dieses Affenthe­ater mit durchgestrich­enen Hak­enkreuzen und von Frei­heit gröh­len­den Punks (…) doch irgend­wie reizt“, so die (Neo)nazis in ihrer Erk­lärung weit­er. Fern­er beab­sichtigte NSFKN seinen „ Wirkungskreis“ zu erweit­ern und sich zu „bespaßen“, wobei mit „Bespaßung“ im (Neo)nazijargon auch die Suche nach gewalt­täti­gen Auseinan­der­set­zun­gen gemeint sein kann.
Pro­pa­gan­dakam­pagne für TDDZ und NPD
Offen­bar nutzt die (Neo)nazigruppe zurzeit jede Gele­gen­heit, um sich zu pro­fil­ieren. Schließlich ist NSFKN im näch­sten Jahr Aus­richter des so genan­nten „Tages der deutschen Zukun­ft“ (TDDZ), ein­er ras­sis­tis­chen Kam­pagne deren Höhep­unkt in der Ver­gan­gen­heit immer ein Marsch in ein­er nord­deutschen Großs­tadt war. Im Jahr 2014 fand die Ver­anstal­tung erst­mals im ost­deutschen Raum, in Dres­den, statt. Im Juni 2015 soll es dann erst­mals in eine Mit­tel­stadt, ins Bran­den­bur­gis­che Neu­rup­pin, gehen.
Dafür wird bere­its jet­zt kräftig die Wer­be­trom­mel gerührt. So fan­den beispiel­sweise bere­its Fly­er­ak­tio­nen, Info­tis­che und Kundge­bun­gen zum TDDZ 2015 in Salzwedel (Sach­sen-Anhalt), Gera (Thürin­gen), Prem­nitz (Bran­den­burg) und Neu­rup­pin statt.
Auch das Konz­ert von „Broil­ers“ und „Feine Sahne Fis­chfilet“ war somit in Gefahr, als poten­tielle Pro­pa­gand­abühne für dieses Event oder zum Wohl der NPD, die ja mit Dave Trick, eben­falls vertreten war, zu wer­den. Dies wurde aber kon­se­quent verhindert.
Es bleibt zu hof­fen, dass es im näch­sten Jahr in Neu­rup­pin, anlässlich des von den (Neo)nazis aus­gerufe­nen TDDZs, eben­falls gelingt, die zu erwartende, große Pro­pa­gan­dashow zu unterbinden und den „Tag der deutschen Zukun­ft“ erst­mals scheit­ern zu lassen. Wir laden jeden­falls alle inter­essierten Men­schen ein, uns dabei im näch­sten Jahr zu unter­stützen. Näheres folgt. 
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Sonstiges

26.08. — 01.09. Stop Deportation Camp Eisenhüttenstadt 2014

Wider­stand gegen die Eisen­hüt­ten­städter Abschiebe­maschiner­ie ist notwendig! Wir sind eine Gruppe von Refugees und sol­i­darischen Men­schen, die seit mehr als einem Jahr gegen den Abschiebek­nast und die Iso­la­tion kämpfen. Wir kämpfen weit­er für unser Recht zu Bleiben wo wir wollen, dahin zu gehen wo und wann wir wollen! Wir ver­lan­gen ein besseres Leben! Worin liegt die Notwendigkeit des Abschiebek­nastes? Die Inhaftierten sind keine Täter_Innen und keine Verbrecher_Innen! Warum wird ihnen die Frei­heit ger­aubt und kaum Möglichkeit­en auf Rechtss­chutz ermöglicht? Die Polizei und die Gerichte benutzen Gewalt gegen die Geflüchteten. Was haben sie getan, dass sie ständig kon­trol­liert und eingeschüchtert wer­den? Sie sind nur als Men­schen gekom­men und brauchen wie alle Men­schen ihre Frei­heit! Deshalb organ­isieren wir ein “Stop Depor­ta­tion Camp”, um den Abschiebek­nast zu schließen! Wir möcht­en der deutschen und europäis­chen Aus­gren­zungspoli­tik, sol­i­darische Per­spek­tiv­en ent­ge­genset­zen. Wir möcht­en diesen Raum nutzen, um in Work­shops, Diskus­sio­nen, Konz­erten und vie­len kreativ­en Aktio­nen aufzuk­lären, uns zu ver­net­zen, Per­spek­tiv­en zu entwick­eln und diese auch umzuset­zen. Gemein­sam sind wir stark: Bringt euch ein! Organ­isiert Infover­anstal­tun­gen! Seid kreativ!
Dem Camp wird eine fün­ftägige Rad­tour vom 21. bis 26.08. vor­raus­ge­hen, um in Lagern in Bran­den­burg zu mobil­isieren. Zum Auf­takt des Camps wird es eine anti­ras­sis­tis­che Demon­stra­tion in der Gren­zs­tadt Frankfurt(Oder) geben.
Ob in Eisen­hüt­ten­stadt, Büren, Berlin-Grü­nau oder ander­swo – Abschiebeknäste schließen!
http://www.stopdeportationcamp.orgmail@stopdeportationcamp.org

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(Anti-)Rassismus

Feuer an Flüchtlingsheim in Premnitz gelegt

Mit Verurteilun­gen endete am Don­ner­stag (17. Juli 2014) ein Prozess gegen zwei Angeklagte vor dem Rathenow­er Amts­gericht wegen des Bran­dan­schlages am 18. Sep­tem­ber 2013 auf ein geplantes Flüchtling­sheim in Premnitz.
Hass auf Face­book führte zum Tatplan
Ein­er der Täter, der heute 21-jährige Sebas­t­ian W., räumte gle­ich zu Beginn der Ver­hand­lung die Tat ein. Sein­er Aus­sage nach lief der Abend wie fol­gt ab: W. und der damals 17-jährige Dominique S. trafen sich in der Woh­nung von S. in Prem­nitz. Dort tranken sie Bier, lasen Face­book-Kom­mentare über das geplante Heim und fassten den Entschluss, dort ein Feuer zu leg­en. Kurz nach Mit­ter­nacht begaben sie sich in die Woh­nung von W., holten Lam­p­enöl und Zeitun­gen und fuhren zum Heim. Dort angekom­men stapel­ten sie die Zeitun­gen vor der Tür des Gebäudes, zün­de­ten diese mit Hil­fe des Lam­p­enöls an und ent­fer­n­ten sich zunächst. Als das Feuer dro­hte auszuge­hen, beschlossen sie zurück­zukehren. Sie war­fen Müll auf den glim­menden Stapel, um das Feuer erneut zu ent­fachen. Erst als sie die Alar­man­lage bemerk­ten, flüchteten sie.
Bewährungsstrafen für die Täter
Sebas­t­ian W., welch­er derzeit von ALG II lebt, wurde, dem Antrag der Staatan­waltschaft fol­gend, zu zwei Jahren Gefäng­nis auf drei Jahre Bewährung verurteilt. Außer­dem muss er inner­halb von sechs Monat­en 100 Stun­den gemein­nützige Arbeit leis­ten. Die Strafe set­zt sich zusam­men aus der gemein­schaftlichen Brand­s­tiftung, ein­er mitver­han­del­ten Trunk­en­heits­fahrt aus dem sel­ben Jahr und unter Berück­sich­ti­gung ein­er bere­its erhal­te­nen Frei­heitsstrafe, für die er sich noch auf Bewährung befand. W. wurde 2012 bere­its zu einem Jahr und acht Monat­en Haft auf Bewährung wegen beson­ders schw­erem Raub und gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung verurteilt. Gemein­sam mit zwei Mit­tätern hat­te er 2009 einen schwer­be­hin­derten Mann in dessen Haus über­fall­en, aus­ger­aubt, mit Hand­schellen gefes­selt und schw­er zusam­mengeschla­gen. Der Mann erlitt mehrere Brüche im Gesicht und hat noch heute unter den Fol­gen der Tat zu lei­den. Als Bewährungsver­sager ist W. nur ein­er Haft­strafe ent­gan­gen weil er sich vor Gericht geständig und reuig zeigte und ihm eine gün­stige Sozial­prog­nose bescheinigt wurde.
Der zum dama­li­gen Zeit­punkt min­der­jährige S. stand zum ersten Mal vor Gericht und wurde verurteil, ein soziales Train­ing zu absolvieren und 50 Stun­den gemein­nützige Arbeit abzuleis­ten. Bei­de Angeklagte wur­den auf Grund ihres Alters und ihrer Entwick­lungs­de­fizite nach Jugend­strafrecht verurteilt.
Ras­sis­mus als Tat­mo­tiv nur unzure­ichend benannt
Die ras­sis­tis­che Moti­va­tion der Brand­s­tiftung wurde im Urteil nur am Rande zur Sprache gebracht. Wie solch eine Tat poli­tisch wirkt, wie sie auf die Flüchtlinge wirk­te, die das geplante Heim beziehen soll­ten und die aus ihren Heimatlän­dern auf Grund von Krieg, Ver­fol­gung, Folter flücht­en mussten, wurde nicht the­ma­tisiert. Sowohl die Vertei­di­ger der Angeklagten wie auch der Richter fühlten sich merhmals bemüßigt zu beto­nen, dass die Stan­dort­wahl von Flüchtling­sheimen in bes­timmten Städten nicht akzept­abel sei und Unzufrieden­heit darüber nachvol­lziehbar sei.

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Antifaschismus

Pünktlich zum WM-Finale: Nazi-Aktion gegen Soziales Zentrum

Am Mor­gen des 13.Juli 2014 gegen 08:20Uhr attack­iert ins­ge­samt 9 Nazis unser Pro­jekt in der Bahn­hof­s­traße in Neu­rup­pin. Dabei entwen­de­ten sie mit­tels ein­er mit­ge­bracht­en Leit­er mehrere in 4m Höhe ange­brachte Fah­nen sowie 3 Trans­par­ente mit antifaschis­tis­chen Inhal­ten. Die Tran­spis waren teil­weise am Baugerüst ange­bracht, sodass davon auszuge­hen ist, dass die Nazis auch auf dieses Gerüst kletterten.
Sol­i­darische Anwohner_Innen wur­den auf das Treiben aufmerk­sam, informierten die Polizei und sprachen die Nazis an. Diese reagierten mit Dro­hun­gen ála “Wir wis­sen jet­zt wo du wohnst”. Ungewöhn­lich schnell traf dann auch die Polizei am Bahn­hof ein und kon­nte die Per­son­alien der ins­ge­samt 9 Per­so­n­en fest­stellen. Die Tran­pis und Fah­nen wur­den aber nicht gefun­den – momen­tan ist unklar, ob die Polizei die bei­den Fahrzeuge wirk­lich durch­suchte oder nur die Per­son­alien fest­stellte. Offen­sichtlich kamen die Nazis aus dem Land­kreis Barn­im, da eines ihrer Fahrzeuge das Num­mern­schild “BAR JV 118? führte. Weit­ere Infos zu Fahrzeu­gen und beteiligten Per­so­n­en wer­den fol­gen, sobald wir hier Klarheit haben.
Bei den gestohle­nen Fah­nen han­delt es sich um eine Antifa-Fahne mit Stern, eine Regen­bo­gen­fahne sowie eine große rote Fahne. Die 3 entwen­de­ten Trans­par­ente waren alle­samt antifaschis­tis­chen Inhaltes. Wir inter­pretieren den Dieb­stahl als direk­ten Angriff auf die Inhalte, die durch sie trans­portiert wer­den sollen.
Zudem sehen wir einen Zusam­men­hang mit dem am Abend stat­tfind­en­den WM-Finale der deutschen Män­ner-Fuss­ball­na­tional­mannschaft. In diesem Kon­text ist die Pro­voka­tion der Nazis der Ver­such eine nationale Hege­monie und Dom­i­nanz zu sug­gerieren, in der es für Inhal­ten keinen Platz gibt, die sich gegen ihren Volks­ge­mein­schafts-Ein­heits­brei stellen. Die Ent­fer­nung anti-nationaler Sym­bole – ger­ade an einem Tag, an dem das “Volk” zusam­men­ste­ht – zeugt von diesem Wun­sch der Nazis eine dom­i­nante Kraft zu sein.
Aktio­nen bzw. Angriffe dieser Art gegen unser Pro­jekt haben in den let­zten Monat­en mas­siv zugenom­men. Die Nazis der Region haben offen­sichtlich “Ober­wass­er”. Als Antifaschist_Innen sind wir jet­zt in der Pflicht eine angemessene Antwort auf dieses Treiben zu find­en. Es ist nicht davon auszuge­hen, dass die Nazi­ak­tiv­itäten abnehmen wer­den, ger­ade auch weil die Nazis ihren “Tag der deutschen Zukun­ft 2015? in Neu­rup­pin angekündigt haben.
Wir möcht­en uns nochmals bei allen Nach­barin­nen und Nach­barn bedanken, die nicht wegse­hen, wenn Nazis agieren son­dern Zivil­courage zeigen.

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

240 Menschen auf Gedenkdemo für Erich Mühsam

Am 12. Juli 2014 demon­stri­erten 240 Men­schen im Gedenken an den Schrift­steller, Antifaschis­ten und Rev­o­lu­tionär Erich Müh­sam in Oranien­burg unter dem Mot­to „Sich fügen heißt lügen!“ Aufgerufen hat­ten die Berlin­er Grup­pen North East Antifa, das Kul­turzent­trum WB13 und die Anar­chosyn­dikalis­tis­che Jugend.
An der Demon­stra­tion beteiligten sich Men­schen aus Bran­den­burg, Berlin und anderen Bun­deslän­dern. Teil­nehmerIn­nen kamen aus Neu­rup­pin, Straus­berg und Frankfurt/Oder. Sog­ar aus Bochum, Kiel und Göt­tin­gen waren Demon­stran­tInnen angereist. Auch Anwohner­In­nen und Mit­glieder der Linksju­gend [’sol­id] Ober­hav­el rei­ht­en sich im Laufe der Ver­anstal­tung in den Demon­stra­tionszug ein.
„Während der Demo wur­den zahlre­iche „Nein zum Heim“-Aufkleber ent­fer­nt, die sich gegen die Eröff­nung der Asyl-Unterkün­fte in Gransee und Lehnitz richt­en. Dies zeigt für uns auch die tage­spoli­tis­che Notwendigkeit für antifaschis­tis­che Demos wie die unsere.“ So Mar­tin Son­nen­burg, Sprech­er des Demobünd­niss­es. Mit der Teil­nehmerIn­nen­zahl sei man „Sehr zufrieden“ so Son­neb­urg weiter.
In Rede­beiträ­gen wurde die Rolle des Ober­havelkreis­es als Rück­zugsraum für Nazikad­er (Bsp.: Nazi-Anwalt Wol­fram Nahrath, Birken­werder) so wie die Rolle Oranien­burgs in der Nazi-Zeit thematisiert.
Trotz starkem Regen ab Mitte der Demon­stra­tionsstrecke blieben zahle­iche Demon­stra­tionsteil­nehmerIn­nen noch bis zum Ende der Gedenkkundge­bung am Ort der Ermor­dung Erich Müh­sams, dem ehe­ma­li­gen Gelände des KZ-Oranienburg.
Während des Gedenkens boten die Lie­der­ma­ch­er Christoph Holzhöfer und „Geigerzäh­ler“ Ver­to­nun­gen bekan­nter Müh­sam-Gedichte wie „Mein Gefäng­nis“, der „Rev­oluzzer“, oder „Der Gefan­gene“ dar. Die Lese­büh­nen-Autoren Peter und Susanne Bäß berichteten über Erich Müh­sams Leben und gaben dessen Anti-Krieg­s­text „Der Feuer­wehrbund“ zum besten. Nach ein­er Schweigeminute legten die Ver­anstal­terIn­nen, die Freie Arbei­t­erIn­nen Union Berlin, so wie die Pirat­en-Frak­tion Berlin Kränze am Gedenkstein für Erich Müh­sam nieder.
Bilder: https://www.flickr.com/photos/neysommerfeld/sets/72157645236862239/
https://www.flickr.com/photos/soerenkohlhuber/sets/72157645636605681/
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Antifaschismus Bildung & Kultur

Utopia e.V. bald auf der Straße?

Mit ver­schiede­nen Aktio­nen will der Utopia e.V. in der kom­menden Woche auf seine poli­tis­che und kul­turelle Arbeit aufmerk­sam machen. Anlass ist die Kündi­gung des Ver­anstal­tungsraumes “Garage” zum Okto­ber, wom­it ein wichtiger Freiraum zunächst ein­mal ersat­z­los weg­brechen wird.
Das “Mobile Wohnz­im­mer”, das Don­ner­stag bis Sam­stag auf dem Mark­t­platz, dem Uni-Cam­pus, dem Bahn­hofsvor­platz und am Oder­turm Halt machen wird, soll Inter­essierten die Möglichkeit geben, sich über die Freiraumkam­pagne und Unter­stützungsmöglichkeit­en zu informieren.
Begleit­et wird dies mit Rede­beiträ­gen, Musik von Falkos Orch­ester der Ver­wüs­tung sowie Thomas Strauch, The­ater, dem Gaukelzirkus “Toka­ri­na” und vie­len kleine Über­raschun­gen. Ein Höhep­unkt ist der Auftritt der “Asyl-Monologe”, eines Doku­men­tarthe­ater­stücks, das sich mit den The­men Flucht, Asyl und Men­schen­recht­en befasst. Die Vorstel­lung find­et am Don­ner­stag, den 12. Juni, um 13:00 Uhr auf dem Uni-Cam­pus statt. Abschließen wer­den die Aktion­stage mit einem Punk-Konz­ert in der “Garage” am Sam­stag, den 14. Juni um 20:00 Uhr. Es treten auf: “Auf Bewährung”, “Bei Bedarf” und “Bock­wurscht­bude”.
Voll­ständi­ges Programm
+++ Don­ner­stag 12. Juni +++ // 10:00–12:00 Mark­t­platz Gaukelzirkus Toka­ri­na: Jonglagen und Spiele zum Mit­machen Falkos Orch­ester der Ver­wüs­tung (Punk/Jazz) Jam­ses­sion: Bringt eure Instru­mente mit! // 13:00–14:30 Uni-Cam­pus „Asyl-Monologe“ — Doku­men­tarthe­ater zum The­ma Flucht, Asyl & Men­schen­rechte // 15:00–17:00 Bahn­hofsvor­platz Gaukelzirkus Toka­ri­na: Jonglagen und Spiele zum Mit­machen Falkos Orch­ester der Ver­wüs­tung (Punk/Jazz) Jam­ses­sion: Bringt eure Instru­mente mit!
+++ Fre­itag 13. Juni +++ // 10:00–12:00 Mark­t­platz Falkos Orch­ester der Ver­wüs­tung (Punk/Jazz) Jam­ses­sion: Bringt eure Instru­mente mit! // 12:30–14:30 Uni-Cam­pus Gaukelzirkus Toka­ri­na: Jonglagen und Spiele zum Mit­machen Falkos Orch­ester der Ver­wüs­tung (Punk/Jazz) Jam­ses­sion: Bringt eure Instru­mente mit! // 15:00–17:00 Bahn­hofsvor­platz Gaukelzirkus Toka­ri­na: Jonglagen und Spiele zum Mit­machen Falkos Orch­ester der Ver­wüs­tung (Punk/Jazz) Jam­ses­sion: Bringt eure Instru­mente mit!
+++ Sam­stag 14. Juni +++ // 10:00–12:00 Bahn­hofsvor­platz Thomas Strauch macht Musik // 12:30–14:00 Mark­t­platz Thomas Strauch macht Musik // 14:00–16:00 Oder­turm Thomas Strauch macht Musik // ab 20:00 in der Garage Konz­ert mit Auf Bewährung, Bei Bedarf + Bockwurschtbude
Mehr Infor­ma­tio­nen zur Freiraumkam­pagne: http://linkerfreiraumffo.blogsport.eu/
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Antifaschismus

Neonazis planen “Tag der Deutschen Zukunft“ 2015 in Neuruppin

INFORIOT Auf der Abschlusskundge­bung der heute in Dres­den stattge­fun­de­nen Demon­stra­tion der neon­azis­tis­chen Kam­pagne „Tag der Deutschen Zukun­ft“ (TddZ) wurde Neu­rup­pin als näch­ster Aus­tra­gung­sort verkün­det. Der Anmelder Maik Müller, der in den ver­gan­genen Jahren auch die Trauer­märsche im Feb­ru­ar anmeldete, über­gab den sog. „Staffel­stab“ an die “Freien Kräfte Neu­rup­pin” (FKNRP), die die Kam­pagne, die haupt­säch­lich von soge­nan­nten “Freien Kam­er­ad­schaften” organ­isiert wird, in Bran­den­burg für das kom­mende Jahr aus­tra­gen sollen. Während die FKN­RP-Anführerin Beat­rice Koch hierzu eine Rede hielt, verteil­ten FKN­RP-Aktivist_in­nen aus Wit­ten­berge und Witt­stock zeit­gle­ich Fly­er für das Event.
Durch zahlre­iche Gegen­proteste im Bere­ich Pieschen und Neustadt, war es den Teil­nehmenden des TddZ nicht möglich ihr eigentlich­es Ziel, den Gold­e­nen Reit­er in der Dres­den­er Innen­stadt zu erre­ichen. Den­noch gelang den Neon­azis eine ungestörte Route von 2,5km Länge durch den Dres­den­er Stadteil Tra­chau. Mit knapp 500 blieb die Zahl der Teil­nehmenden jedoch weit unter den Erwartun­gen. Angereist waren aber Bran­den­burg­er Neon­azis aus Prig­nitz, Ost­prig­nitz-Rup­pin und dem Land­kreis Oder-Spree.
Der TddZ, ursprünglich eine Neon­azi-Kam­pagne für den nord­deutschen Raum, wurde auch dieses Mal durch die Szene-Größen Dieter Riefling und den Grün­der der Split­ter­partei Die Rechte, Chris­t­ian Worch, ini­ti­iert. Nach­dem es immer wieder zu Störak­tio­nen bei den ver­gan­genen Aufmärschen kam und die Teil­nehmenden­zahl stag­nierte fand der TddZ nun erst­mals in Ost­deutsch­land statt. Die für das gesamte Jahr angelegte Kam­pagne bein­hal­tet Infor­ma­tion­s­touren und internes Wer­ben für die anschließende Abschluss­demon­stra­tion, die in der Ver­gan­gen­heit in Pin­neberg, Braun­schweig, Hildesheim, Ham­burg und Wolfs­burg stattfanden.
Keines der sechs TddZ-Aufmärsche kon­nte bis heute kom­plett block­iert wer­den. In Neu­rup­pin gelang in den let­zten Jahre das Block­ade-Konzept erfol­gre­ich. Dieses ging soweit, dass die “Freien Kräfte Neu­rup­pin” seit 2012 keine Demon­stra­tio­nen durch Neu­rup­pin mehr angemeldet haben und auf andere Städte in der Region aus­gewichen sind. Doch auch in den Auswe­i­chort­en Witt­stock (Dosse) und Wit­ten­berge kon­nten die Aufmärsche ver­hin­dert werden. 
Inforiot