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(Anti-)Rassismus

Geplantes Asylheim in Premnitz: Befürwortung, trotz Ängste

Es war kein Heim­spiel für den havel­ländis­chen Lan­drat Burkhard Schröder (SPD), gestern bei der Infor­ma­tionsver­anstal­tung des Land­kreis­es zum Umbau der ehe­ma­li­gen Förder­schule in der Wald­straße zum Heim für Asyl­suchende in Prem­nitz. Den­noch war der Kreis­chef um Sach­lichkeit und eine trans­par­ente Darstel­lung des Entschei­dung­sprozess­es bemüht. Dazu hat­te er sich auch seinen Sozialdez­ern­ten Wolf­gang Gall sowie einen Vertreter aus der Kreis­baube­hörde als Ver­stärkung mit­ge­bracht. Weit­er­hin nah­men der Bürg­er­meis­ter von Prem­nitz, Roy Wal­len­ta, und Lutz Gün­del, Leit­er der Polizei­in­spek­tion Havel­land, auf dem Podi­um platz. 

Nach ein­er kurzen Vorstel­lungsrunde leit­ete Lan­drat Schröder mit all­ge­meinen Grund­sätzen zur Asylpoli­tik und der Rolle des Land­kreis­es in der Prax­is die Ver­anstal­tung ein. Daran knüpfte anschließend Sozialdez­er­nent Gall an und informierte über die aktuellen Migra­tionsströme im Havel­land. Dem­nach sind im Rathenow­er Flüchtling­sheim am Birken­weg zurzeit 217 Asyl­suchende unterge­bracht, unge­fähr dop­pelt soviel wie nor­mal. Die daraus entste­hen­den Wohn­rau­meng­pässe soll­ten nun durch die Anmi­etung von Woh­nun­gen wett gemacht wer­den. Allerd­ings weit­ge­hend erfol­g­los. Nur einige Fam­i­lien aus Syrien kon­nten im Raum Falkensee in Woh­nun­gen unterge­bracht wer­den, so der Lan­drat zwis­chen­durch. In Prem­nitz hinge­gen lagen keine entsprechen­den Ange­bote von Woh­nungsgenossen­schaften vor, so dass eben auf die ehe­ma­lige Förder­schule in der Wald­straße als krei­seigene Immo­bilie zurück­ge­grif­f­en wurde. Unge­fähr 90 Flüchtlin­gen soll dieses Objekt nun als Unterkun­ft dienen, so Sozialdez­er­nent Gall. Wobei die Aus­rüs­tung des Heimes nur auf das nötig­ste beschränkt sei, so der Vertreter der Baube­hörde. Es werde mehrere 2 bis 3 Bettz­im­mer sowie 2 Küchen und 1 Kinderz­im­mer geben. Baube­ginn sei der 4. Novem­ber,  Fer­tig­stel­lung­ster­min im April 2014 und der Umbau zum Heim somit beschlossene Sache, wie Lan­drat Schröder bekräftigte.

Diskus­sion führt zur Befür­wor­tung des Asylheimes

Ger­ade aber dieser, in Prem­nitz offen­bar, als her­risch emp­fun­dene Entschei­dung­sprozess stieß auch gestern wieder auf Unver­ständ­nis. Bürg­er­meis­ter Roy Wal­len­ta äußerte laut, dass er sich vom Kreis in sein­er Kom­pe­tenz über­gan­gen fühlte und ern­tete dafür den Applaus der anwe­senden Bürger_innen. Die melde­ten sich nun auch zu Wort und beschw­erten sich eben­falls über die offen­bar als Bevor­mundung emp­fun­dene Art und Weise der Entschei­dungs­find­ung. Zudem wurde die ehe­ma­lige Förder­schule als ungeeignet bemän­gelt und auf mod­ernere Ersat­zlö­sun­gen hingewiesen. Der Kreis kon­terte mit man­gel­nden tat­säch­lichen Ange­boten und der fehlen­den Bere­itschaft der Bürger_innen bei Zeit­en darauf hinzuweisen. Kurzzeit­ig entwick­elte sich nun ein „Schwarze-Peter-Spiel“ zwis­chen Kreis, Stadt und Bürger_innen, welch­es hin­sichtlich der Brisanz des The­mas eigentlich unwürdig war.

Erst ein Zwis­chen­ruf, dass es in der Diskus­sion let­z­tendlich auch um Men­schen geht, die Hil­fe benöti­gen, führte bei vie­len Bürger_innen langsam zur Besin­nung. Eine Frau meldete sich nun zu Wort und appel­lierte an die Veranstaltungsteilnehmer_innen, die Entschei­dung zum Heim­stan­dort hinzunehmen und nun­mehr dafür zu sor­gen, die Flüchtlinge würde­voll zu emp­fan­gen. Sie kön­nten schließlich eine Bere­icherung für die demografisch geschwächte Region sein. Der Saal applaudierte!

Auch zwei andere Ver­anstal­tung­steil­nehmer trat­en nun als Für­sprech­er der Asyl­suchen­den auf. Eine gemein­same Willkom­mensfeier und weit­ere städte­bauliche Maß­nah­men im Umfeld des Heimes wur­den angeregt. Die Flüchtlinge seien schließlich Gäste und die müsse men­sch auch so behan­deln. Sie sollen sich schließlich sich­er fühlen und nicht ständig, im Hin­blick auf die ver­wahrlosten Grund­stücke  in der benach­barten Friedrich Engels Straße, an Kriegs­ge­bi­ete erin­nert werden.

Den­noch bleibende Ängste 

Neben der Stan­dort­frage waren aber auch Sicher­heit­saspek­te Kern­punk­te der Diskus­sion. Eine junge Frau ver­langte dies­bezüglich eine Stel­lung­nahme zum Bran­dan­schlag auf das geplante Heim, weil sie sich an das Pogrom in Ros­tock-Licht­en­hagen von 1992 erin­nert sah. Dies ver­suchte der Lan­drat jedoch dadurch zu entkräften, dass die Brand­s­tiftung in Prem­nitz lediglich ein banaler Con­tainer­brand gewe­sen sei, der irgend­wie auf die Ein­gangstür des Gebäudes überge­grif­f­en habe. Ver­harm­lo­sung hat halt an eini­gen Stellen Tra­di­tion, in ein­er Region, die seit Jahren um ihr Image kämpft. Insofern rügte Lan­drat Schröder auch das Innen­min­is­teri­um, welch­es nach dem Bran­dan­schlag fest­stellte, dass die Region Rathenow-Prem­nitz ein Schw­er­punkt neon­azis­tis­ch­er Gewalt ist. Dies sehe der Lan­drat nicht so.

Die Stadt bzw. einzelne Abge­ord­nete nutzten die Chance jedoch und erk­lärten, dass sie gegen Aus­län­der­feindlichkeit und auf jeden Fall für die Auf­nahme der Flüchtlinge seien. 

Trotz­dem blieben bei eini­gen Bürger_innen offen­bar Äng­ste und Vorurteilschemen erkennbar. Ein Mann fragte beispiel­sweise, welche Gefahr hinge­gen von einzel­nen Asyl­suchen­den aus­ge­he, ob beispiel­sweise mit religiösen Fanatik­ern zu rech­nen sei. Daraufhin ern­tete er vom Lan­drat den Vor­wurf der Aus­län­der­feindlichkeit. Der Mann wollte dies jedoch so nicht ste­hen lassen und  dis­tanzierte sich umge­hend von der neon­azis­tis­chen NPD. „Die“ seien, im Hin­blick auf den ras­sis­tisch motivierten Wahlkampf und der Kundge­bung der Partei vor Ort, „nur hier­her kom­men, um Bam­bule zu machen.“ 

Um zur Sach­lichkeit zurück­zukom­men gab der Lan­drat dann bekan­nt, dass sowohl die Sicher­heit der Flüchtlinge als auch die der Anwohner_innen, ähn­lich wie in Rathenow, durch einen 24-Stun­den-Wach­schutz am kün­fti­gen Heim garantiert werde. 

Auch Lutz Gün­del, als Vertreter der Polizei, bekräftigte, dass die Sicher­heit in der Region durch regelmäßige Streifen auf jeden Fall gewährleis­tet sei. Die Wache im benach­barten Rathenow sei 24 Stun­den am Tag beset­zt und zwei Streifen­wa­gen im Wachge­bi­et immer im Einsatz.

weit­ere Fotos: hier

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(Anti-)Rassismus

Teltow: Refugees (un)welcome?

INFORIOT — In den ver­gan­genen Wochen kam es zu mehreren Ein­schüchterun­gen und Über­grif­f­en auf Geflüchtete in Tel­tow (Pots­dam-Mit­tel­mark). Stick­er, welche den mus­lim­is­chen Glauben verunglimpfe­nen, wur­den teil­weise als Antifa-Stick­er getarnt und verklebt, eben­so wie NPD-Stick­er. Aus diesem Grund organ­isierten Geflüchtete aus Tel­tow und Unterstützer_innen aus Berlin und Bran­den­burg am ver­gan­genen Son­ntag eine Demon­stra­tion gegen “ras­sis­tis­che Het­ze und Gewalt” und für “eine offene und sol­i­darische Gesellschaft”. Ein weit­eres Ziel war die Ent­fer­nung der ras­sis­tis­chen Stick­er ent­lang der Demonstrationsroute.

Die Demon­stra­tion startete um 15:00 Uhr am Lager in der Pots­damer Straße 5. In Tel­tow lebende Geflüchtete führten die Demon­stra­tion an. Laut­stark lief der Aufzug in Rich­tung S‑Bahnhof Tel­tow Stadt. In ver­schiede­nen Rede­beiträ­gen macht­en Geflüchtete nicht nur auf die momen­tane bedro­hende Sit­u­a­tion aufmerk­sam, son­dern forderten auch ein Ende der unmen­schlichen Asylpoli­tik in Bran­den­burg und Deutschland.

Willkom­men­skul­tur in Teltow

Viele Anwohner_innen aus Tel­tow bzw. Besucher_innen des gle­ichzeit­ig stat­tfind­en­den Stadt­festes beobachteten die Demon­stri­eren­den. Einige äußerten sich abfäl­lig über Asyl­suchende, eine Per­son zeigte darüber hin­aus den “Hit­ler­gruß”. Auf Höhe der Pots­damer Straße 89b ver­sucht­en dann zwei ver­mummte Neon­azis die Demon­stra­tion abzu­fo­tografieren. Im Umfeld des Wohn­haus­es befan­den sich zudem eine Vielzahl an NPD-Stick­ern, welche von Demon­stri­eren­den ent­fer­nt wur­den, am Kreisverkehr beim Zeppelinufer/Teltower Damm wur­den weit­ere Stick­er ent­fer­nt. Auf diesen befan­den sich antimus­lim­is­che Darstel­lun­gen, welche mit dem Antifa-Logo verse­hen waren. Dass es sich hier­bei um von Rassist_Innen getarnte Pro­pa­gan­da han­delt, ist offensichtlich. 

Als die Demon­stra­tion am Bahn­hof been­det wurde, kam es zu ein­er weit­eren Pro­voka­tion seit­ens eines Tel­tow­er Anwohn­ers. Beim Ver­lassen des Bahn­hofes zeigte er unter “Aus­län­der raus!”- Rufen den “Hit­ler­gruß”.

Weit­ere Bilder: hier.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Law & Order

Premnitz: Brandanschlag auf geplantes Asylheim

Die Diskus­sion um das geplante Flüchtling­sheim im bran­den­bur­gis­chen Prem­nitz (Land­kreis Havel­land) hat eine neue Dimen­sion erreicht.

In der Nacht von Dien­stag zu Mittwoch haben offen­bar unbekan­nte Täter_innen ver­sucht, die für den Bezug von Flüchtlin­gen vorge­se­hene, ehe­ma­lige Beruf­ss­chule in der Wald­straße anzuzün­den. Hierzu waren anscheinend brennbare Gegen­stände aus Müll vor dem Ein­gang des Gebäudes platziert und dann in Brand geset­zt wor­den. Die Frei­willige Feuer­wehr löschte das Feuer kurz nach der Alarmierung nach 01.00 Uhr. Der Staatss­chutz ermittelt. 

Die Diskus­sion um das geplante Flüchtling­sheim schwelt inzwis­chen seit Ende August. Zu dieser Zeit war bekan­nt gewor­den, dass der Kreis Havel­land, auf­grund man­gel­nder Kapaz­itäten in Rathenow, eine Asyl­heim in Prem­nitz erricht­en wolle. 

Die Stadt Prem­nitz sprach sich dage­gen aus, weil sie das Wohnge­bi­et in der Wald­straße für ungeeignet hielt und schlug stattdessen eine KiTa-Ruine oder einen Wohn­block im Gewer­bege­bi­et als Ersat­zlö­sung vor. 

Auch einige Bürger_innen echauffierten sich über das Heim, zunächst im Inter­net dann via Ban­ner direkt am Heim.
Und vor zwei Wochen marschierte schließlich die NPD direkt vor dem geplanten Flüchtling­sheim auf und het­zte gegen Asylsuchende. 

Fotos vom Heim von heute Nach­mit­tag:
http://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/sets/72157635628823266/

Links zum The­ma:
Dro­ht in Prem­nitz ein neues Hellers­dorf? http://de.indymedia.org/2013/08/348016.shtml
NPD het­zte gegen neue Asyl­heime
http://de.indymedia.org/2013/09/348300.shtml

Bürg­er­liche Presse:
http://www.maz-online.de/Lokales/Havelland/Brandanschlag-auf-kuenftiges-Asylheim

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Sonstiges

Vieles ist besser geworden – aber es ist noch viel zu tun

Deutsch­lands erste Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt wird 15 Jahre alt und mah­nt Änderung der polizeilichen Ermit­tlungsar­beit an.

Aus Anlass der heuti­gen 15-Jahrfeier fordert Mar­cus Rein­ert, Geschäfts­führer des Vere­ins Opfer­per­spek­tive, die Poli­tik zum Han­deln auf: „Unsere Erfahrun­gen über all die Jahre zeigen,dass die Ermit­tlungs­be­hör­den dazu verpflichtet wer­den müssen, bei Gewalt­tat­en gegen Ange­hörige der typ­is­chen Opfer­grup­pen von Neon­azis und ras­sis­tis­chen Gele­gen­heit­stätern ein poli­tis­ches Tat­mo­tiv aktiv auszuschließen.

In Bran­den­burg ist in den let­zten Jahren viel passiert. Das Bewusst­sein für die Gefahr durch Neon­azis­mus und die extremen Recht­en ist vorhan­den und es wird aktiv gegenges­teuert, aber es liegt noch viel im Argen. Im August prügeln in Eisen­hüt­ten­stadt NPD-Mit­glieder auf Gegen­demon­stran­ten ein und schla­gen einen jun­gen Mann kranken­haus­reif. Die Polizei schreibt: “Bei der Kundge­bung kam es zu Rangeleien, als bei­de Lager aufeinan­der­trafen“. Ein Polizeibericht aus Wan­dlitz über einen Vor­fall im Juni ist über­schreiben „Mei­n­ungsver­schieden­heit endet in Kör­per­ver­let­zung“. Wer weit­er liest erfährt, die eine Mei­n­ung war ein „Hit­ler­gruß“, den sich der mit der anderen Mei­n­ung ver­bat. Zwei Beispiele, die zeigen, dass alltäglich ist, was der NSU-Skan­dal in sein­er ganzen Grausamkeit offen­bart: rechte Gewalt wird immer noch ver­harm­lost, ver­schleiert, geleugnet, ent­poli­tisiert. Han­delt es sich um Ras­sis­mus, so wird er oft nicht erkan­nt, die Opfer zu Mitschuldigen oder gar Tätern erk­lärt. In Bran­den­burg gab es seit dem Jahr 2000 weit über 100 ras­sis­tis­che Anschläge auf migrantis­che Imbiss­be­triebe. Fehlten ein­deutige Hin­weise auf Täter, wurde immer wieder unter­stellt, es han­dele sich um einen Ver­sicherungs­be­trug oder die Tat eines Konkurrenten.

Die Opfer­per­spek­tive nahm 1998 ihre Arbeit als bun­desweit erste Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt auf und entwick­elte beispiel­gebend für das ganze Bun­des­ge­bi­et ein ganzheitlich­es – das heißt auch poli­tisch und gesellschaftlich wirk­sames – Beratungskonzept. Für diese Pio­nier­ar­beit wurde der Vere­in mehrfach aus­geze­ich­net. In den fol­gen­den 15 Jahren ist in Bran­den­burg eine tragfähige Struk­tur zur Unter­stützung der Betrof­fe­nen und ihres sozialen Umfeldes ent­standen und die Tat­sache, dass Opfer rechter Gewalt ein­er spez­i­fis­chen Beratung und Begleitung bedür­fen, ist all­ge­mein anerkan­nt und wis­senschaftlich unter­mauert. Heute arbeit­en in allen neuen und eini­gen alten Bun­deslän­dern Beratungsstellen mit dem Konzept und den Stan­dards, die ursprünglich von der Opfer­per­spek­tive entwick­elt wur­den. Seit 2009 gibt es unter dem Dach des Vere­ins auch eine Beratungsstelle für Betrof­fene von ras­sis­tis­ch­er Diskri­m­inierung. Bis Ende 2014 ist die Finanzierung des gesamten Pro­jek­tes gesichert, eine langfristige Absicherung gibt es nach lan­gen Jahren Kampf darum immer noch nicht.

Das Ziel des Vere­ins und der Beratungsar­beit ist nach wie vor ein poli­tis­ches: Jed­er Men­sch soll sich frei und ohne Angst bewe­gen kön­nen und gle­ich­berechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben.

Ab 15 Uhr sprechen Jus­tizmin­is­ter Dr. Schöneb­urg, Staassekretärin Daniela Tro­chows­ki, Prof. Bir­git Rom­melspach­er, Anet­ta Kahane und Ulli Jentsch auf unser­er 15-Jahr-Feier. Ver­anstal­tung­sort: Frei­Land, Friedrich-Engels-Str. 22 (Haus 2), Potsdam

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(Anti-)Rassismus Law & Order

Vater und Kinder dürfen nach Abschiebung zur Mutter zurück

Die Proteste haben Wirkung gezeigt: Die Fam­i­lie soll nun nach zwei­monatiger Tren­nung wieder zusam­menge­führt wer­den. Das Bun­de­samt für Migra­tion und Flüchtlinge stimmte nun endlich ein­er Rück­kehr des Vaters und der vier Kinder zu der erkrank­ten Mut­ter zu.

Die tschetschenis­che Fam­i­lie war im Novem­ber 2012 aus Tschetsche­nien über Polen nach Deutsch­land geflo­hen. Das Bun­de­samt für Migra­tion und Flüchtlinge stellte daraufhin eine Zuständigkeit Polens für das Asylver­fahren fest und ord­nete die Abschiebung an. Vor der ange­ord­neten Über­stel­lung musste die Mut­ter im Kranken­haus aufgenom­men wer­den. Noch während sie sich in sta­tionär­er Behand­lung befand, schob die Aus­län­der­be­hörde des Land­kreis Barn­im am 15. Juli 2013 den Vater und die vier Kinder nach Polen ab. Damit mis­sachtete die Aus­län­der­be­hörde den grundge­set­zlich garantierten Schutz der Fam­i­lie und eben­so einen laufend­en Peti­tion­santrag beim Deutschen Bun­destag, der zu diesem Zeit­punkt noch anhängig war.

Daraufhin ver­schlechterte sich der Gesund­heit­szu­s­tand der erkrank­ten Mut­ter weit­er. Am 27. August 2013 ver­suchte dieselbe Aus­län­der­be­hörde, die Mut­ter aus dem Kranken­haus nach Polen abzuschieben, obwohl ersichtlich war, dass sie, da noch in Kranken­be­hand­lung, nicht reise­fähig ist. Nur unter engagiertem Ein­satz des medi­zinis­chen Per­son­als kon­nte eine Abschiebung aus dem Kranken­haus ver­hin­dert werden.

Hier zeigen sich die Auswirkun­gen europäis­ch­er Asylpoli­tik, die mis­sachtet, dass Flüchtlinge nicht in allen europäis­chen Län­dern die gle­iche Chance auf Schutz und ein­heitliche Auf­nah­mebe­din­gun­gen haben. Die Staat­en im Inneren der EU erk­lären sich für nicht zuständig, schutz­suchende Flüchtlinge wer­den in die Gren­zs­taat­en der Europäis­chen Union abgeschoben. So wird derzeit jed­er vierte Asy­lantrag von deutschen Behör­den inhaltlich nicht mehr geprüft. Stattdessen wird lediglich fest­gestellt, dass ein ander­er EU-Staat zuständig ist und fol­glich eine soge­nan­nte „Über­stel­lung“ erfol­gen kann. Danach sucht man, jede Ver­ant­wor­tung für die schutz­suchen­den Men­schen, seien sie krank oder son­stig beson­ders schutzbedürftig, von sich zu weisen.

Wir fordern die Poli­tik im Land Bran­den­burg auf, eine Weisungslage zu schaf­fen, nach der die Behör­den verpflichtet wer­den, den Schutz der Fam­i­lie auch bei Flüchtlin­gen zu respek­tieren, Abschiebun­gen aus dem Kranken­haus in jedem Fall zu unter­lassen und ab sofort das Peti­tion­srecht zu beachten!

Siehe auch: Tagesspiegel 06.09.2013

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(Anti-)Rassismus

Ausländerbehörde in Barnim trennt Familie und will erkrankte Mutter abschieben

Die Aus­län­der­be­hörde des Land­kreis­es Barn­im betreibt Abschiebung kranker Tschetschenin aus dem Krankenhaus

Einen Monat zuvor wurde sie von ihrem Ehe­mann und den vier Kindern getren­nt, als diese nach Polen abgeschoben wur­den Offen­sichtlich will die Aus­län­der­be­hörde mit ihrem harten Vorge­hen ein Exem­pel statuieren

Gestern ver­sucht­en Mitar­bei­t­erin­nen der Aus­län­der­be­hörde des Land­kreis­es Barn­im in der Klinik in Bernau, eine tschetschenis­che Pati­entin nach Polen abzuschieben. Frau B., ist unter anderem an ein­er schw­eren post­trau­ma­tis­chen Belas­tungsstörung erkrankt. Sie hat­te im Novem­ber 2012mit ihrem Ehe­mann und ihren vier Kindern im Alter von 10, 12, 15 und 17 Jahren Asyl in der Bun­desre­pub­lik beantragt.

Nach­dem ihre Asy­lanträge für unzuläs­sig erk­lärt wur­den, wurde der Vater im Juni 2013 mit den vier Kindern früh­mor­gens nach Polen geschoben,obwohl sich die Mut­ter bere­its in sta­tionär­er Behand­lung befand. Die Aus­län­der­be­hörde ignori­erte geflissentlich, dass eine Peti­tion beim Deutschen Bun­destag noch nicht entschei­den wor­den war. Üblicher­weise wer­den Abschiebun­gen vor­läu­fig aus­ge­set­zt, wenn eine par­la­men­tarischeP­rü­fung im Peti­tion­sauss­chuss des Deutschen Bun­destages noch im Gange ist. Offen­bar wollte die Aus­län­der­be­hörde in Eber­swalde ein Exem­pel sta­tu­ieren und riss die Fam­i­lie trotz laufen­d­em Peti­tion­santrag und ohne Rück­sicht auf die Krankheit der Mut­ter auseinander.

Daraufhin erlitt Frau B. im Kranken­haus einen akuten Zusam­men­bruch. Eine mehrwöchige sta­tionäre Behand­lung auf­grund von Suizidge­fahr und der­mit­tler­weile diag­nos­tizierten Epilep­sie wurde für drin­gend erforder­lich befunden.

Nicht nur, dass die Aus­län­der­be­hörde die akut lebens­ge­fährliche Sit­u­a­tion von Frau B. durch die Abschiebung ihrer Fam­i­lie erst verur­sacht hat­te; nun beab­sichtigte die Behörde auch noch, die Tschetschenin am let­zten Tag der Über­stel­lungs­frist aus dem Kranken­haus her­aus um jeden Preis nach Polen abzuschieben. Nur auf­grund nach­drück­lich­er Inter­ven­tion der anwe­senden Ärzte kon­nte dies ver­hin­dert werden.

Die Vorge­hen der Aus­län­der­be­hörde des Land­kreis­es Barn­im ist skan­dalös und set­zt sich über human­itäre Vor­gaben hin­weg, die sich aus dem grundge­set­zlichen Schutz der Fam­i­lie und auch aus europäis­chen Recht­snor­men ergeben. Ohne jede Rück­sicht auf schw­er­wiegende famil­iäre und gesund­heitliche Umstände wer­den Abschiebun­gen voll­streckt und die Betrof­fe­nen zu rechtss­chut­zlosen Objek­ten behördlichen Han­delns gemacht. Die Tren­nung von Frau B. und ihrer Fam­i­lie wider­spricht der Auf­fas­sung des Europäis­chen Gericht­shofs, der dem Schutz der Fam­i­lie einen hohen Stel­len­wert ein­räumt. Auf­grund der andauern­den sta­tionären Behand­lung war offen­sichtlich, dass Frau B. nicht reise­fähig ist. Insofern stellt die ver­suchte Abschiebung aus dem Kranken­haus einen ekla­tan­ten Ein­griff in die kör­per­liche Unversehrtheit dar.

Dieser Ver­stoß gegen rechtliche und ethis­che Nor­men ist nicht hin­nehm­bar. Wir fordern die sofor­tige Wiedere­in­reise der Fam­i­lie von Frau B. nach Deutsch­land. Der Schutz der Fam­i­lie und die kör­per­liche Unversehrtheit von Flüchtlin­gen sind zu acht­en — Voll­streck­ungs­be­hör­den haben in einem Kranken­haus und bei ein­er sta­tionär behan­del­ten Pati­entin nichts ver­loren.” sagte Simone Tet­zlaff vom Flüchtlingsrat Brandenburg.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Droht in Premnitz ein weiteres Hellersdorf?

INFORIOT In Prem­nitz (Land­kreis Havel­land) spitzt sich die Diskus­sion um ein geplantes Flüchtling­sheim zu. Lieferte sich zunächst die Stadt mit dem Kreis (dem desig­nierten Heim­be­treiber) einen Dis­put um den Heim­stan­dort, offen­baren sich im Zuge der weit­eren Debat­te ras­sis­tis­che Ressen­ti­ments gegen die kün­fti­gen Heimbewohner_innen.

Ras­sis­tis­che Stim­mung in Premnitz

Am Don­ner­stag wurde beispiel­sweise ein Trans­par­ent vom kün­fti­gen Heim ent­fer­nt, auf dem Unbekan­nte mit rot­er Schrift “Asyl­heim nein Danke” und “Heim­reise statt Ein­reise” forderten. Zudem wur­den auf dem Trans­par­ent die Flüchtlinge als Par­a­siten verunglimpft — sie wur­den aufge­fordert, sich “woan­ders einzunisten”.

Ähn­liche Kom­mentare sind unter der Online-Berichter­stat­tung der Lokal­presse zu find­en. Ein junger Mann äußert, dass die Flüchtlinge “sich vom Ack­er machen” soll­ten. Ein ander­er beklagt: “ach du schande! was wird bloß aus der schö­nen Heimat?”. Und eine junge Frau unter­stellt “den wird bes­timmt auch noch alles schön bezahlt” — “unmöglich”. (Quelle)

Stadt ist eben­falls gegen geplantes Heim

Und obwohl es auch Gegen­stim­men gibt, bleibt die Lage weit­er ges­pan­nt. Denn auch die Stadt Prem­nitz ver­hält sich skep­tisch zum Asyl­heim. Der Stan­dort in einem “reinen” Wohnge­bi­et sei “sehr kri­tisch” zu betra­cht­en. Stattdessen, so eine MAZ-Mel­dung, befür­worte die Stadt, die nicht grund­sät­zlich gegen Asyl­suchende sei, als Alter­na­tivob­jek­te die Ruine ein­er ehe­ma­li­gen Kindertagesstätte oder ein Bauw­erk in einem Gewerbegebiet.

Auch NPD macht Stim­mung gegen Flüchtlinge

Von der Diskus­sion zu prof­i­tieren ver­sucht hinge­gen die NPD. Die neon­azis­tis­che Partei hängte in den zurück­liegen­den Wochen dutzende Wahlplakate mit Slo­gans wie “Asylflut stop­pen” oder eben “Heim­reise statt Ein­reise” auf.

Weit­ere Fotos: hier

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(Anti-)Rassismus Gender & Sexualität

Flüchtlingsfrauen protestieren gegen Brandenburgs neue Unterbringungskonzeption

Heute haben wir uns in einem offe­nen Brief an die Land­tagsab­ge­ord­neten Bran­den­burg gewen­det,  in dem wir über die Sit­u­a­tion in Sam­melun­terkün­ften für Asyl­suchende informieren und die Land­tagsab­ge­ord­neten drin­gend bit­ten, sich für eine sofor­tige Verbesserung der Sit­u­a­tion  einzusetzen.

Der offene Brief als PDF

Zum Hin­ter­grund:

Am Don­ner­stag, den 29. 08.2013 wird die Lan­desregierung über die Unter­bringungskonzep­tion des Lan­des Bran­den­burg“ (gemäß Beschluss des Land­tages vom 07.06.2012 – Drs.  5/5420‑B) bericht­en. Lei­der wird das Unter­bringungskonzept, das die Lan­desregierung nun vorgelegt  hat, an der gegen­wär­ti­gen, teils mis­er­ablen Unter­bringungssi­t­u­a­tion von Asyl­suchen­den in Bran­den­burgs nichts ändern. Denn es enthält lediglich unverbindliche Richtlin­ien und über­lässt es den Land­kreisen, ob sie diese umset­zen. Eine drin­gende konkrete Maß­nahme wurde auf die näch­ste Leg­is­laturpe­ri­ode ver­schoben: Die Änderung des Lan­desauf­nah­mege­set­zes würde Lan­desmit­tel in Rich­tung  Woh­nung­sun­ter­bringung steuern, statt wie bish­er in den Bau neuer Sam­melun­terkün­fte zu investieren.

Wir fordern eine sofor­tige Verbesserung unser­er Sit­u­a­tion und  bit­ten die Abge­ord­neten des Land­tags Bran­den­burgs sich dafür einzuset­zen, dass die Lan­desregierung das Lan­desauf­nah­mege­setz ändert.

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(Anti-)Rassismus

Brandenburg ChancenLos: Flüchtlingspolitik ist keine Glückssache!

Der Bericht der Lan­desregierung zum „Unter­bringungskonzept für Flüchtlinge im Land Bran­den­burg ste­ht am 29. August 2013 auf der Tage­sor­d­nung der Par­la­mentssitzung. Bere­its am 07. Juni 2012 beauf­tragte der Land­tag die Lan­desregierung, bis Ende März 2013 ein Unter­bringungskonzept für Flüchtlinge in Bran­den­burg zu erarbeiten.

Statt ein Unter­bringungskonzept vorzule­gen bleibt die Lan­desregierung mit dem Bericht weit hin­ter den als notwendig erkan­nten Änderun­gen zurück. Dies ste­ht klar im Wider­spruch zum­Land­tags­beschluss vom 14. April 2011, der die „Verbesserung der Lebenssi­t­u­a­tion der Flüchtlinge im Land Bran­den­burg” zum Ziel hatte.

Bis heute wird die Ver­ant­wor­tung für die Verbesserun­gen zwis­chen den einzel­nen Ressorts der Lan­desregierung sowie den kom­mu­nalen Spitzen­ver­bän­den hin- und hergeschoben, die drin­gend notwendi­gen Verän­derun­gen wer­den nicht umge­set­zt. Diese Poli­tik der Ver­ant­wor­tungsver­schiebung ignori­ert den Beschluss des Land­tags und gehtzu Las­ten der in Bran­den­burg leben­den Flüchtlinge. Dage­gen richt­en sich Fach­stellen und Flüchtling­sor­gan­i­sa­tio­nen mit der Kam­pagne „Bran­den­burg Chan­cen­Los” und set­zen sich für die Verbesserung der Lebenssi­t­u­a­tion der Flüchtlinge im Land Bran­den­burg ein. Denn:

Flüchtlingspoli­tik ist keine Glückssache!

In ein­er öffentlichen Aktion übergeben die Organ­i­sa­tio­nen und Unter­stützerIn­nen das „Bran­den­burg Chan­cen­Los” an die Abge­ord­neten vor dem Ein­gang des Land­tags. Damit erin­nern sie die Abge­ord­neten an den von ihnen gefassten Beschluss, weisen auf die im Bericht der Lan­desregierung ver­passten Hand­lungsmöglichkeit­en hin und machen konkrete Vorschläge, wie die Lebenssi­t­u­a­tion für Flüchtlinge in Bran­den­burg jet­zt verbessern wer­den könnte.

Land­tag Bran­den­burg, Hauptein­gang
Don­ner­stag, 29. August 2013, ab 08.30 Uhr
Am Havel­blick 8, 14473 Potsdam

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(Anti-)Rassismus Law & Order

Schluss mit den rechtswidrigen Inhaftierungen in Justizvollzugsanstalten

PRO ASYL fordert: Schluss mit den rechtswidri­gen Inhaftierun­gen in Justizvollzugsanstalten

Flüchtlingsrat Bran­den­burg kri­tisiert: Das Land Bran­den­burg mis­sachtet EU-Recht und will im Krankheits­fall in der JVA vollziehen

Wegen eines möglichen Ver­stoßes der deutschen Abschiebung­shaft-Prax­is gegen EU-Recht hat der Bun­des­gericht­shof (BGH) den Europäis­chen Gericht­shof (EuGH) in Lux­em­burg angerufen. In der jet­zt bekan­nt gewor­de­nen BGH-Vor­lage vom 11. Juli 2013 geht es um die Frage, ob die Inhaftierung in ein­er Jus­tizvol­lzugsanstalt zum Zwecke der Abschiebung gegen das Tren­nungs­ge­bot nach EU-Recht ver­stößt. Da der bloße Umstand, aus­reisepflichtig zu sein, keine Straftat ist, will das EU-Recht eine gemein­same Inhaftierung mit Straftätern verhindern.

Bun­desweit wird in zehn von 16 Bun­deslän­dern die Abschiebung­shaft in ein­er Jus­tizvol­lzugsanstalt vol­l­zo­gen. PRO ASYL befürchtet, dass die Prü­fung beim EuGH nun mehrere Jahre dauern kön­nte und fordert deswe­gen, die prob­lema­tis­che Prax­is schon jet­zt aufzugeben. “Im Zweifel für die Recht­mäßigkeit! Auch wenn der EuGH noch nicht entsch­ieden hat, muss der Vol­lzug in Jus­tizvol­lzugsanstal­ten endlich been­det wer­den”, fordert Marei Pelz­er, recht­spoli­tis­che Ref­er­entin von PRO ASYL. Für die Betrof­fe­nen sei es nicht länger zumut­bar die in den Jus­tizvol­lzugsanstal­ten herrschen­den Restrik­tio­nen — wie über­triebene Sicher­heits­maß­nah­men, Handyver­bote oder eingeschränk­te Besuch­szeit­en — zu erdulden.

Auch der BGH geht von einem Ver­stoß gegen EU-Recht aus — über­lässt die endgültige Klärung jedoch dem EuGH, an dessen Entschei­dung auch alle anderen EU-Län­der gebun­den sind.

Aktuell plant das Land Bran­den­burg in einem Ref­er­ente­nen­twurf, erkrank­te Abschiebung­shäftlinge nicht mehr im städtis­chen Kranken­haus ver­sor­gen zu lassen, son­dern den Vol­lzug trotz Krankheit in einem JVA-Kranken­haus fortzuset­zen. Damit ver­stößt das Land gegen das vom EU-Recht vorgegebene und nun auch vom BGH her­vorge­hobene Tren­nungs­ge­bot zwis­chen der Abschiebung­shaft und der Strafhaft. Auch der Zugang der Inhaftierten zu AnwältIn­nen, Bera­terIn­nen und NGOs wäre damit gefährdet oder eingeschränkt. Zudem ver­let­zt das Land mit seinen Plä­nen den Grund­satz der Ver­hält­nis­mäßigkeit bei Frei­heits­ber­aubung: Kranke Flüchtlinge sind beson­ders schutzbedürftig und gehören von vorn­here­in nicht in Haft. „Kranke Men­schen müssen medi­zinisch ver­sorgt und dür­fen nicht inhaftiert wer­den. Ger­ade im Krankheits­fall haben Flüchtlinge einen hohen Beratungs­be­darf und kön­nen wegen ihrer Krankheit ohne­hin nicht abgeschoben wer­den. Daher sind sie im Krankheits­fall sofort zu ent­lassen, weil sich die Abschiebung­shaft zur Sicherung ein­er nicht möglichen Abschiebung erübrigt.” sagte Ivana Domazet vom Flüchtlingsrat Brandenburg.

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