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(Anti-)Rassismus

Zutritt für Flüchtlinge verboten/ Access for Refugees denied

INFORIOT Ein Schlaglicht auf das Aus­maß ras­sis­tis­ch­er Aus­gren­zung in Eisen­hüt­ten­stadt: Das “Spiel­café Ober­schleuse” hat jüngst einen Ver­bot­shin­weis am Ein­gang ange­bracht. Bewohner­In­nen der zen­tralen Erstauf­nahmestelle für Asyl­suchende ist demzu­folge der Zutritt zum Café verboten.

Der Text des Schildes:
“Achtung! Auf­grund von sozialpoli­tis­chen Maß­nah­men ist das Betreten von Bewohn­ern des Asyl­heimes (ZABH) nicht ges­tat­tet. Wir sind verpflichtet, uns an die geset­zlichen Vorschriften zu hal­ten. Bei Nichtein­hal­tung wer­den wir von unserem Haus­recht Gebrauch machen und eine Anzeige wegen Haus­friedens­bruch (§123) bei der Polizei tätigen.”

Das “Spiel­café” ist nicht nur ein Casi­no, son­dern unter­hält auch ein Inter­net­café, welch­es bish­er von den Flüchtlin­gen genutzt wurde. Mit welchen “geset­zlichen Vorschriften” die ras­sis­tis­che Aus­gren­zung genau begrün­det wird und um welche “sozialpoli­tis­chen Maß­nah­men” die Rede ist, ist auf dem Ver­botss­child, welch­es auf Deutsch und auf Rus­sisch aushängt, nicht vermerkt.

Flüchtlinge und anti­ras­sis­tis­che Ini­tia­tiv­en protestieren seit Monat­en gegen die Zustände in der Erstauf­nahmestelle, das Abschiebege­fäng­nis am gle­ichen Ort sowie die ras­sis­tis­che Aus­gren­zung in Eisenhüttenstadt.

 

Access for Refugees denied 

INFORIOT A hint on the lev­el of racist dis­crim­i­na­tion in Eisen­hüt­ten­stadt: The “Spiel­café Ober­schleuse” recent­ly put up a sign at its entrance: From now on it is for­bid­den for refugees to enter the establishment.

The sign reads:

Atten­tion! Because of sociopo­lit­i­cal mea­sures entrance is for­bid­den for inhab­i­tants of the refugee cen­ter (ZABH). We are oblig­ed to respect the law. Infringe­ments force us to excer­cise prop­er­ty rights and to report to the police because ot tres­pass­ing (§123).”

The “Spiel­café” serves as a Casi­no but also as an Inter­net Café, which was used by many refugees. Which “laws” and which “sociopo­lit­i­cal mea­sure” are referred to, is not made clear in more detail on the sign, which is put up in Ger­man and Russ­ian language.

Refugees and anti­ras­cist groups protest for month against the sit­u­a­tion in the ZABH camp, the depor­ta­tion jail and the racist exclu­sion in Eisenhüttenstadt.

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(Anti-)Rassismus

Offener Brief der Asylbewerber in Prenzlau vom 09. August

eng­lish ver­sion below

 

Von: Asyl­be­wer­ber

Berlin­er Straße 28

17291 Pren­zlau

 

 

An: Heim­leit­er

Berlin­er Straße 28

17291 Pren­zlau

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir als Asylewer­ber wollen, dass Sie unsere Prob­leme zur Ken­nt­nis genom­men werden!

1. Die Reini­gungsmit­tel in Heim sind nicht stark genug, deswe­gen haben die Toi­let­ten, Küche und Dusche immer einen unan­genehmen Geruch.

2. Wir bit­ten um laufend­es warmes Wass­er über­all aller Zeit im Heim. Im Moment wird das Warmwass­er um 22 Uhr abends abgeschaltet.

3. Sicher­heitsper­son­al schal­ten immer die Lichter aus, obwohl sie noch benutzt werden.

4. Unsere Besuch­er soll­ten im Heim ungestört bleiben.

5. Wir bit­ten Sie unsere Pri­vat­sphäre zu respek­tieren und das kein Heim­per­son­al irgend­wann in unsere Zim­mer rein kom­men kann. 6. Unsere Bitte ist, dass die Fam­i­lien mit behin­derten Kindern oder alte Leute wie zum Beispiel im Raum 214 eine Woh­nung unten haben kön­nen, da sie nicht die Trep­pen steigen können.

7. Wir bit­ten um men­schen­würdi­ge Badez­im­mer und Küchen. Im Moment funk­tion­ieren nur 2 Duschen und 2 Spülen für eine Etage, die immer dreck­ig sind und nicht richtig geputzt werden.

8. Wir bit­ten darum, dass der Heim­leit­er uns mit Respekt behan­delt. Im Moment ist die Kom­mu­nika­tion und die Behand­lung herablassend.

9. Wir bit­ten darum, dass alle Wasser­leitun­gen funktionieren.

10. Wir hat­ten ein Com­put­erz­im­mer mit Inter­net und dieses wurde vor einem Monat aus­geräumt ohne War­nung. Jet­zt lebt eine Fam­i­lie in dem Zimmer. 

Wir bedanken uns bei Ihnen für Ihre Aufmerk­samkeit und fordern die sofor­tige Aufhe­bung unser­er Probleme.

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open letter from asylumseekers in Prenzlau from 9th of august
from: asylumseekers
Berliner Straße 28
17291 Prenzlau
to: camp-director
Berliner Straße 28
17291 Prenzlau
ladies and gentlemen,
we as asylumseekers want, that you recognize our problems!
1. The detergents are not strong enough, because of that the toiletts, the kitchen and the showwer always have an unpleasent smell.
2. We ask for running warm water everywhere, all the time in the camp. At the moment the warm water is turned off at 10 pm.
3. Security is always switching off the lights despite they are still used.
4. Our visitors in the camp should be left undisturbed.
5. We ask to respect our privacy and the staff not be allowed to enter our rooms at any time.
6. We ask for families with handicapped children or old people like in room 214 to get a flat downstairs, because they can not climb up the stairs.
7. We ask for humane washing and kitchen facilities. At the moment only 2 sinks and 2 showers are working on each floor. They are always dirty and are not cleaned well.
8. We ask the director to treat us with respect. At the moment the communication and the treatment is patronizing.
9. We ask for all water pipes to be working.
10. We hab a computer-room with internet access, that had been cleared out one month ago without any warning. Now a family lives in that room.
We thank you for your attention and demand the imediate solution of our problems!

 

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

NPD Mitglieder greifen Gegendemonstranten an

Am gestri­gen Sam­stag wollte der Lan­desver­band Bran­den­burg der neon­azis­tis­chen NPD wie angekündigt Infor­ma­tion­sstände in Eisen­hüt­ten­stadt und Fürsten­walde (Spree) durch­führen. Gegen die ras­sis­tis­che Het­ze der Partei protestierten zahlre­iche Flüchtlinge und Unterstützer_innen. Zu diesem zivilge­sellschaftlichen Protest aufgerufen hat­ten unter anderem das “Net­zw­erk gegen Lager und Abschiebung in Eisen­hüt­ten­stadt” sowie das Bünd­nis “Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)”.

Etwa 80 Men­schen waren heute mor­gen in Eisen­hüt­ten­stadt an der Zen­tralen Erstauf­nahmestelle (ZAST), wo die NPD ihre Kundge­bung angemeldet hat­te. Während die Protestieren­den ihre anti­ras­sis­tis­che Mei­n­ung friedlich kund tat­en, wur­den sie von den etwa 20 anreisenden Neon­azis kurz nach deren Ankun­ft unver­mit­telt ange­grif­f­en. Unter den Augen des Bun­desvor­standsmit­glieds der NPD und Vor­sitzen­den des bran­den­bur­gis­chen Lan­desver­ban­des, Klaus Beier, riefen sie die Parole “Straße frei der deutschen Jugend” und ver­let­zten mit Pfef­fer­spray und Fah­nen­stan­gen min­destens sechs Per­so­n­en, eine davon so schw­er, dass sie im Kranken­haus sta­tionär behan­delt wer­den muss. Unter den Angreifern befan­den sich auch regionale NPD-Funk­tionäre wie Frank Maar, Frank Odoy, Markus Noack sowie Mar­cel Teske.

Die mit vier Ein­satz­fahrzeu­gen anwe­sende Polizei schritt zunächst nicht ein. In kur­sieren­den Pressemel­dun­gen bew­ertete sie den neon­azis­tis­chen Über­griff ver­harm­losend als “Rangelei”.

Die Polizei been­dete die Ver­samm­lung der Neon­azis dann vorzeitig.Fahrzeuge wur­den durch­sucht, Per­son­alien der Angreifer fest­gestellt und min­destens eine Anzeige wegen schw­er­er Kör­per­ver­let­zung aufgenom­men. Dann kon­nte die NPD ihre Tour unge­hin­dert fortsetzen.

Nach einem kurzen Zwis­chenaufen­thalt in Frank­furt (Oder) — hier wurde ihnen eine spon­tane Kundge­bung seit­ens der Polizei unter­sagt — baute die NPD ihren Stand in Fürsten­walde auf. Auch dort sah sie sich mit einem vielfälti­gen Gegen­protest konfrontiert.

Der Über­griff auf engagierte Antifaschist_innen zeigt, mit welch­er Gewalt­bere­itschaft Neon­azis ihren poli­tis­chen Geg­n­ern gegenübertreten. Daher ist es unab­d­ing­bar, sich weit­er­hin gegen die ras­sis­tis­che und neon­azis­tis­che Het­ze der NPD und der sie unter­stützen­den Struk­turen einzuset­zen! Das Nichtein­schre­it­en der Polizei bei dem Vor­fall in Eisen­hüt­ten­stadt ist unver­ant­wortlich, hat­te sie doch von der NPD-Aktion sowie den Gegen­protesten im Vor­feld Kenntnis.

Frank­furt (Oder), den 4. August 2013

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Law & Order

Praktische Solidarität und Unterstützung ist notwendig!”

eng­lish ver­sion below

Pressemit­teilung vom Net­zw­erk protestieren­der Refugees und Unterstützer*Innen aus Berlin und Bran­den­burg gegen Lager und Abschiebung in Eisen­hüt­ten­stadt vom 02.08.2013

Die Aus­gren­zung von Geflüchteten in Eisen­hüt­ten­stadt und der gesamten Bun­desre­pub­lik hat Sys­tem. Eingeschränk­ter Zugang zu Kinder­be­treu­ung, Bil­dung, Spra­chunter­richt und zum Arbeits- und Woh­nungs­markt, kein aus­re­ichen­der Rechtss­chutz und medi­zinis­che sowie psy­chosoziale Ver­sorgung, Ein­schränkung der Bewe­gungs­frei­heit durch Res­i­den­zpflicht sowie das Lager­sys­tem und der Abschiebek­nast isolieren Geflüchtete sys­tem­a­tisch von der Mehrheits­ge­sellschaft. Die Botschaft die bei Geflüchteten ankommt ist klar: wir wollen euch nicht, ihr seid uns nichts wert!

Rechtswidrige und poli­tisch motivierte Abschiebun­gen und Gerich­turteile sind an der Tage­sor­d­nung. Bran­den­burgs Innen­staatssekretär Rudolf Zeeb besuchte zwar das Lager und seit Jahren gibt es leere Ver­sprechun­gen, die zeit­gle­ich im Hunger­streik befind­lichen Abschiebe­häflinge inter­essierten ihn dage­gen nicht. Ein­er dieser Geflüchteter wurde später direkt aus dem Kranken­haus und während des Hunger­streiks in ein­er Nacht- und Nebe­lak­tion abgeschoben, ohnedas er Kon­takt zur Anwältin oder seinem sozialem Umfeld aufnehmen kon­nte. Erst vor weni­gen Tagen wurde ein Kurde, der über Rumänien und Polen nach Deutsch­land ein­gereist war und dessen Frau in Polen lebt, direkt in die Türkei abgeschoben. Ein in Let­t­land geboren­er Flüchtling soll in Kürze abgeschoben wer­den, obwohl völk­erechtswidrig mit Bezug auf seine ver­meintliche rus­sis­che Herkun­ft im let­tis­chen Pass “staaten­los” einge­tra­gen ist. Struk­tureller und insti­tu­tioneller Ras­sis­mus sowie Diskri­m­inierun­gen ganze Bevölkerung­steile find­en bei Asy­lanträ­gen kein­er­lei Berück­sich­ti­gung, wie wir es auch derzeit bei Roma und den Schnel­lver­fahren erleben. Auch die Annahme und Unter­stützung der Peti­tion gegen die Abschiebung von Usman Manir mit über 5000 Unter­schriften wurde als nicht “zielführend” abgelehnt.

Auf all diese Prob­leme find­et auch die rot-rote Lan­desregierung von Bran­den­burg keine adäquat­en Antworten. Stattdessen wird sich auf ver­meintliche nicht-Zuständigkeit berufen. Mehr als 700 Men­schen, davon 300 Kinder, müssen derzeit unter katas­trophalen Bedin­gun­gen im Lager Eisen­hüt­ten­stadt leben. Ein Teil davon kön­nte bere­its umverteilt wer­den, doch es hapert an Unterkün­ften und dem poli­tis­chen Willen. Dies hat nicht nur die Lan­desregierung von Bran­den­burg mit zu ver­ant­worten, auch die Kom­munen ver­weigern oder zögern bei der Auf­nahme von Asyl­suchen­den. Oder wie besip­iel­sweise in Pots­dam, wo Geflüchtete in Con­tain­ern in einem Indus­triege­bi­et leben sollen. Diese staatlich sub­ven­tion­ierte Diskri­m­inierung muss aufhören! Prak­tis­che Sol­i­dar­ität und Unter­stützung ist notwendig um die Iso­la­tion der Geflüchteten zu durch­brechen. Mit unseren Aktio­nen in den let­zten Wochen und dem Kinder­fest ver­gan­genen Sam­stag vor der ZAST in Eisen­hüt­ten­stadt haben wir einen Teil dazu beigetragen.

Wie bere­its angekündigt, wer­den wir am morgi­gen Sam­stag nach Eisen­hüt­ten­stadt kom­men um die ras­sis­tis­chen Pro­voka­tio­nen der NPD vor dem Lager nicht unbeant­wortet zu lassen. Aktiv­er Protest gegen Neon­azis ist für uns eine Selb­stver­ständlichkeit. Jedoch schein­bar nicht für die Ver­ant­wortlichen der Stadt Eisen­hüt­ten­stadt. Bis jet­zt gibt es wed­er eine offizielle Stel­lung­nahme, noch die Zusage, an den morgi­gen Protesten gegen die NPD-Aktion teilzunehmen. Auch in Fürsten­walde wird es Gegen­proteste geben.

Kundgebungen:
Eisenhüttenstadt
Ort: Poststraße 72 (ZAST)
Zeit: ab 09:30
Fürstenwalde (Spree)
Ort: Gegenüber des großen Parkplatzes an der August-Bebel-Straße in Fürstenwalde Süd, nähe Spreebrücke Zeit: ab 11:30

 

Weit­ere Ter­mi­nankündi­gung: Som­mer-Soli­par­ty für Eisen­hüt­ten­stadt-Refugeep­roteste am Sam­stag 22:00 Uhr im Rauch­haus – Berlin. Ein­tritt gegen Spende!

 

Lineup:
DJ Deviance - Alltimes-Pop-Worldmusic
//
DipDeep - Deephouse
//
Elektrolux- Techno
+Love Techno-Hate Germany+
//
Kommando Barretto - Techno
+utz: Krachtigall+
//
DJ Schnecke-Fuchs -Techno
*No go for racism, sexism and homophobia!*

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Press release from the network of protesting refugees and supporters from Berlin and Brandenburg against the lager and deportations in Eisenhüttenstadt
### Systematic isolation of refugees in Eisenhüttenstadt has to stop! ### Protest actions against the NPD in Eisenhüttenstadt and Fürstenwalde ###
The exclusion of refugees in Eisenhüttenstadt and in the whole federal republic of Germany has a system. Restricted access to childcare, education, german lessons, labour- and housing market, no adequate legal protection or adequate medical and psychosocial care, restrictions of the freedom of movement through the ‘Residenzpflicht’, as well as the lager system and the deportation prison is systematically isolating the refugees from the majority society. The message to the refugees is clear: we don’t want you; you have no value to us!
Illegal and political motivated deportations and court judgments are the order of the day. The state Undersecretary for Internal Affairs, Rudolf Zeeb, visited the lager in Eisenhüttenstadt but since years there are empty promises and he had no interest in the deportation prisoners who were in hunger strike at the same time. One of those refugees was later deported directly from the hospital, while he was still in hunger strike, without any possibility to contact his lawyer or anyone from his social environment. Just few days ago one person from Kurdistan, who came to Germany through Romania and Poland and whose wife lives in Poland, was deported directly to Turkey. One refugee born in the Republic of Latvia is supposed to get deported soon, although in relation to his alleged Russian origin in his Latvian passport it is written ‘stateless’, which is against international law. Structural and institutional racism as well as the discrimination of entire sections of populations are not taking into consideration, as we also experience it now with the Roma and the expeditious court proceedings. Also the petition against the deportation of Usman Manir with more than 5000 signatures was declined as ‘not achieving their objectives’.
The Red-Red (SPD, Die Linke) coalition in Brandenburg does not find adequate answers to all these problems. Rather they refer to alleged ‘non-competencies’. More than 700 people, therefrom 300 children, have to live in catastrophic conditions in the lager in Eisenhüttenstadt. Sections of them could be already re-allocated but fails due to lacking housing and the political willingness. This is not only the responsibility of the Brandenburg state government; the local authorities hesitate and refuse the reception of asylum seekers.
Or for example in Potsdam where refugees have to live in container buildings in an industrial zone. This state-subsidized discrimination has to stop! Practical solidarity and support is needed to break the isolation of refugees. With our actions during the past weeks and the children’s party last Saturday in front of the ZAST in Eisenhüttenstadt we have already contributed a part.
As already announced we will come tomorrow (Saturday the 3rd of August) to Eisenhüttenstadt to not leave this racist provocation of the NPD in front of the lager unanswered. Active protests against Neo-Nazis are a matter of course for us. But apparently not for the authorities in Eisenhüttenstadt. Until now there is no official statement, and definitely no confirmation that they will take part in the protests against the NPD-actions tomorrow. In Fürstenwalde there will also be protests against the NPD.
Protests:
Eisenhüttenstadt
Location: Poststraße 72 (ZAST)
Time: 09.30am
Fürstenwalde (Spree)
Location: Across from the big parking lots at August-Bebel-Straße in Fürstenwalde Süd, close to Spreebrücke
Time: 11.30am
Further announcements:
Summer-Soliparty for refugee protests in Eisenhüttenstadt on Saturday, 3rd of August 10pm at Rauchhaus (Berlin)
Entry for donation!
Lineup:
DJ Deviance - Alltimes-Pop-Worldmusic
//
DipDeep - Deephouse
//
Elektrolux- Techno
+Love Techno-Hate Germany+
//
Kommando Barretto - Techno
+utz: Krachtigall+
//
DJ Schnecke-Fuchs -Techno
*No go for racism, sexism and homophobia!*

 

 

 

 

 

 

 

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(Anti-)Rassismus Law & Order

Abschiebung aus dem Krankenhaus

Gestern stoppte das Ver­wal­tungs­gericht Frankfurt/Oder per Eilbeschluss die dro­hende Rückschiebung von Usman M. nach Ungarn und been­dete seine über Wochen rechtwidrig aufrechter­hal­tene Inhaftierung. Usman M. hat damit in sein­er kurzen Zeit in Deutsch­land bere­its drei­monatige Haft, eine ver­hin­derte Abschiebung in let­zter Minute nach bere­its vol­l­zo­gen­er Ver­frach­tung ins Flugzeug, einen Hunger­streik, Kranken­hausaufen­thalt und fort­dauernde Angst und Unsicher­heit vom ersten Tag an hin­ter sich. Eben­falls gestern wurde still und heim­lich ein­er der Mit­stre­it­er von Usman M., der geor­gis­che Flüchtling Gena­di K. direkt aus dem Kranken­haus nach Georgien abgeschoben. Er war eben­falls von Abschiebung bedro­ht und hat­te am Hunger­streik teilgenom­men, um gegen die rechtswidrige Haft zu protestieren. Wegen seines schlecht­en Gesund­heit­szu­s­tands wurde auch er in das städtis­che Kranken­haus Eisen­hüt­ten­stadt ver­legt. Die ganze Zeit über wurde Gena­di K. im Kranken­haus bewacht. Und nun wurde er dort offen­bar hin­ter ver­schlosse­nen Türen begutachtet, ad hoc für reise­fähig erk­lärt und vom Kranken­bett aus in ärztlich­er Begleitung nach Georgien abgeschoben. Diese Art von Begutach­tung ist ger­ade wieder öffentlich in die Kri­tik ger­at­en, nach­dem vor weni­gen Tagen ein bei der Bun­de­spolizei Eisen­hüt­ten­stadt tätiger Hon­o­rararzt in einem Gutacht­en von „Asy­lanten­miss­brauch” sprach und Usman M., dessen Rückschiebung gerichtlich unter­sagt wurde, da er „Gefahr laufe, ein­er unmen­schlichen und erniedri­gen­den Behand­lung aus­ge­set­zt zu wer­den”, als „wein­er­lich” beze­ich­nete. Dage­gen protestierte der Flüchtlingsrat, die Anwältin prüft nun rechtliche Schritte. Die klammheim­liche Abschiebung von Gena­di K. ist skan­dalös und zeugt von inhu­man­er Härte der Bun­de­spolizei, die offen­sichtlich bere­it ist, Abschiebun­gen mit allen Mit­teln und trotz aller gesund­heitlichen Risiken durchzuset­zen. Die Abschiebung eines Men­schen aus dem Kranken­haus her­aus ist psy­chisch extrem belas­tend, ethisch inakzept­abel und ver­stößt gegen gängige human­itäre Stan­dards. PRESSEKONTAKT: IVANA DOMAZET 0176 3148 3547

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(Anti-)Rassismus

Untersagung der Abschiebung von Usman M.

Damit ist Usman, der heute nach Ungarn abgeschoben wer­den sollte, endlich auch aus fast drei­monatiger, rechtswidriger Abschiebe­haft ent­lassen wor­den und vor­erst vor ein­er erneuten Abschiebung nach Ungarn sich­er. Strafrechtliche Schritte gegen die Ver­ant­wortlichen wer­den geprüft. Eine zweite Dien­stauf­sichts­beschw­erde gegen den zuständi­gen Richter am Amts­gericht Eisen­hüt­ten­stadt ist in Vor­bere­itung. Gegen den Usman im Auf­trag der Bun­de­spolizei unter­suchen­den Arzt wird eben­falls ein Ver­fahren vor der Ärztekam­mer ein­geleit­et wer­den. Es wird eine angemessene Haf­tentschädi­gung beantragt wer­den. Der Fall von Usman M. zeigt die struk­turellen und sys­temis­chen Män­gel und Rechtss­chut­zlück­en im Asylver­fahren auf. Wed­er hat­te Usman M. das Recht, über­haupt einen Asy­lantrag zu stellen, noch wurde seine gesund­heitliche Sit­u­a­tion angemessen berück­sichtigt. Nur durch Zivil­courage eines Einzel­nen wurde eine Abschiebung ver­hin­dert, die wie das Ver­wal­tungs­gericht jet­zt fest­gestellt hat, rechtswidrig gewe­sen wäre.

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(Anti-)Rassismus

BUNDESAMT UND BUNDESPOLIZEI PLANEN FÜR HEUTE, DEN 25. JULI 2013 RECHTSWIDRIG ERNEUT DIE ABSCHIEBUNG VON USMAN M.

Im Fall des Asyl­suchen­den Pak­istan­ers Usman M., der bere­its ein­mal nach Ungarn abgeschoben wer­den sollte, was nur auf Inter­ven­tion eine Kanadiers im Flugzeug ver­hin­det wurde, soll es am 25. Juli 2013 eine erneute Abschiebung nach Ungarn geben. Dies obwohl das Ver­wal­tungs­gericht dies aus­drück­lich unter­sagt hat. Im anhängi­gen Rechtss­chutzver­fahren hat das zuständi­ge Ver­wal­tungs­gericht Frankfurt/Oder dem Bun­de­samt aufgegeben, auf die “Bun­de­spolizei einzuwirken, dass eine Abschiebung des Antrag­stellers (Usman M.) bis zu ein­er Entschei­dung des Gerichts im vor­läu­fi­gen Rechtss­chutzver­fahren unterbleibt.” Eine endgültige Entschei­dung des Ver­wal­tungs­gerichts liegt noch nicht vor. In krass­er Mis­sach­tung des Gerichts soll aber nun am morgi­gen Tag die Abschiebung erfol­gen. Usman M. befind­et sich weit­er in Abschiebe­haft. Seit dem 18. Juli 2013 ist er im Kranken­haus. Zwei Polizis­ten ste­hen Tag und Nacht vor sein­er Tür. Ein von der Bun­de­spolizei her­beigeschaffter Arzt, der in seinem let­zten Pseu­do-Attest bezüglich Her­rn Usman M. von “Asy­lanten­miss­brauch” sprach, stellt lap­i­dar fest, Usman M. sei “wein­er­lich” und jeden­falls reise­fähig. Andere ärztliche Stel­lung­nah­men wer­den bewusst mis­sachtet. Berenice Böh­lo Recht­san­wältin PRESSEKONTAKT: BERENICE BÖHLO, RECHTSANWÄLTIN: 030 4467 9224 IVANA DOMAZET, FLÜCHTLINGSRAT BRANDENBURG: 0176 3148 3547

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(Anti-)Rassismus

Solierklärung des Antifa-Camps Ravensbrück

Wir, das Antifa Camp Ravens­brück, sol­i­darisieren uns mit den hunger­streik­enden Flüchtlin­gen in Eisen­hüt­ten­stadt und fordern ein Ende der unmen­schlichen, sys­tem­a­tis­chen und ras­sis­tis­chen Abschiebeprax­is. Die Ver­ant­wortlichen müssen ihre Hin­hal­te­tak­tik aufgeben und endlich auf die Forderun­gen der Geflüchteten einge­hen! Seit dem Suizid von Dja­maa Isu Ende Mai ste­ht der Abschiebek­nast Eisen­hüt­ten­stadt wieder im Fokus der öffentlichen Kri­tik. Bei ein­er Sol­i­dar­itäts­de­mo gab es den unter­stützenswerten Ver­such, die inhaftierten Men­schen zu befreien. In diesem Knast wer­den Men­schen fest­ge­hal­ten, ein­fach nur weil sie nicht den „richti­gen“ Pass besitzen. Mit einem Hunger­streiks machen nun mehrere Flüchtlinge seit über ein­er Woche erneut auf die unhalt­baren Zustände aufmerk­sam. Ihr Zus­tand ist mit­tler­weile lebens­bedrohlich. Wir unter­stützen die Streik­enden in all ihren Forderun­gen, zu denen die Aufhe­bung der Haft, ein fair­er Zugang zu einem unbürokratis­chen Asylver­fahren, der freie Zugang zu extern­er, unab­hängiger medi­zinis­ch­er und psy­chotrau­ma­tis­ch­er Ver­sorgung, ein freier und kosten­los­er Rechtss­chutz sowie der Zugang zu unab­hängi­gen Dolmetscher_innen gehören. Es kotzt uns an, dass Geflüchtete wie Men­schen zweit­er Klasse behan­delt und mit ras­sis­tis­chen Son­derge­set­zen drangsaliert wer­den. Viele von ihnen sind trau­ma­tisiert – was sie hier in Deutsch­land aber erwartet ist nicht etwa Unter­stützung und psy­chol­o­gis­che Betreu­ung son­dern Aus­gren­zung und ras­sis­tis­che Het­ze und zwar nicht nur von den ein­deutig Recht­en, son­dern auch aus der soge­nan­nten bürg­er­lichen Mitte oder staatlichen Insti­tu­tio­nen wie der Polizei. Wir sind sol­i­darisch mit allen kämpfend­en Flüchtlin­gen! Ihre Forderun­gen sind berechtigt. Abschiebeknäste sind unmen­schlich und gehören ersat­z­los abgeschafft. Die Beschäf­ti­gung mit der faschis­tis­chen, deutschen Ver­gan­gen­heit reicht nicht aus, struk­tureller Ras­sis­mus ist immer noch vorhan­den und muss endlich aus den (deutschen) Behör­den, Geset­zen und allen Köpfen ver­schwinden! No bor­ders! No nations! Stop the depor­ta­tion! Kein Men­sch ist ille­gal! Ravens­brück, 23.07.2013 Das Plenum des Antifa Camp Ravens­brück 2013

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(Anti-)Rassismus Law & Order

Solidarität mit den Flüchtlingen im Hungerstreik!

Seit dem Selb­st­mord von Dja­maa Isu Ende Mai gerät die Abschiebe­haf­tanstalt Eisen­hüt­ten­stadt immer weit­er in Kri­tik. Mit einem trock­e­nen Hunger­streiks machen nun mehrere Flüchtlinge seit über ein­er Woche erneut auf die unhalt­baren Zustände aufmerksam.

Wir unter­stützen die Streik­enden in all ihren Forderun­gen, zu denen die Aufhe­bung der Haft, ein­fair­er Zugang zu einem Asylver­fahren, der freie Zugang zu extern­er, unab­hängiger medi­zinis­ch­er und psy­chotrau­ma­tis­ch­er Ver­sorgung, ein freier und kosten­los­er Rechtss­chutz sowie der Zugang zu unab­hängi­gen Dolmetscher_innen gehören.

Die Forderun­gen der Flüchtlinge müssen bei den Zuständi­gen, der Aus­län­der­be­hörde in Eisen­hüt­ten­stadt, dem Bun­de­samt für Migra­tion und Flüchtlinge (BAMF) in Eisen­hüt­ten­stadt, der Fir­ma BOSS, welche die ZAST und das Abschiebege­fäng­nis betreibt, sowie bei der Lan­des- und Bun­desregierung Gehör find­en und Verän­derung­sprozesse in Gang setzen.

Der Hunger­streik beweist, wie groß die Not und Verzwei­flung der Flüchtlinge ist. Dass Men­schen einges­per­rt wer­den, weil sie ihr Grun­drecht auf Asyl wahrnehmen, ist nicht hin­nehm­bar. Den men­schen­ver­ach­t­en­den Iso­la­tion­sprak­tiken, unter denen Schutzbedürftige hierzu­lande zu lei­den haben, muss ein entschlossenes und sol­i­darisches Zeichen ent­ge­genge­set­zt werden!

Wir unter­stützen daher das Anliegen vom „Net­zw­erk Lager Eisen­hüt­ten­stadt – Net­zw­erk protestieren­der Refugees und Unterstützer*Innen“, alle zuständi­gen Akteure offen und entschlossen zu kritisieren.

Wir fordern das Ende der Abschiebeprax­is und die Schließung des Abschiebege­fäng­niss­es in Eisen­hüt­ten­stadt sowie die dezen­trale Unter­bringung aller Flüchtlinge!

Frank­furt (Oder), den 21.07.2013

Utopia e.V.

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(Anti-)Rassismus Law & Order

Eisenhüttenstadt im Fokus

- Kurzver­sion —
Seit Fre­itag befind­en sich acht im Abschiebek­nast inhaftierte Geflüchtete im Hunger­streik, ein Teil davon zusät­zlich im Durst­streik. Geflüchtete, die nach Eisen­hüt­ten­stadt kom­men, wer­den sys­tem­a­tisch krim­i­nal­isiert, isoliert, zum Ver­schwinden gebracht, abgeschoben und mis­shan­delt. Wir möcht­en alle Akteur_innen der Eisen­hüt­ten­städter Abschiebe­maschiner­ie öffentlich unter Druck set­zen. Am Dien­stag, 16.07.13, errichteten Refugees und Unterstuetzer_innen aus Berlin und Bran­den­burg ein Infor­ma­tions- und Sol­i­dar­ität­szelt vor den Toren des Lagers. Skan­dalöse Bedin­gung­nen für Geflüchtete müssen offen­gelegt wer­den! Wir wollen mit den Geflüchteten in einen dauer­haften Kon­takt treten, um Iso­la­tion zu brechen und fehlende unter­stützende Infra­struk­tur auf- und auszubauen und sie in ihren Forderun­gen unter­stützen. Wir fordern den Stop aller Abschiebun­gen, die Schließung des Abschiebek­nastes in Eisen­hüt­ten­stadt sowie aus­re­ichende unab­hängige rechtliche und medi­zinis­che Versorgung! 

Der voll­ständi­ge Demo-Aufruf und weit­ere Infos:
http://lagerwatcheisen.blogsport.eu/

Pressemit­teilung vom 17.07.

Gemein­same Zug­fahrt von Berlin: Tre­f­fen um 12 Uhr am Ost­bahn­hof, Gleis 1, Abfahrt um 12.31 Uhr. Vom Bahn­hof geht es dann gemein­sam zur Startkundge­bung am Asyllager.

Inforiot