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(Anti-)Rassismus

Abschaffung der diskriminierenden Gutscheine!

Hen­nigs­dor­fer Ratschlag, Unit­ed against Racism and Iso­la­tion (U.R.I.), IG Met­all, Ver­di Ober­hav­el und Flüchtlingsrat Bran­den­burg rufen gemein­sam auf zur

Kundge­bung am Dien­stag, den 11.10.11 um 16.30 Uhr vor dem Lan­drat­samt in Oranien­burg Adolf-Dechert-Str.1

vorher tre­f­fen sich Flüchtlinge + Ini­tia­tiv­en am Bahn­hof um 15.30 Uhr zu ein­er Demo zum Kundgebungsort

Wir fordern die Abschaf­fung der diskri­m­inieren­den Gutscheine für Flüchtlinge – auch in Oberhavel! 

Gle­iche soziale Rechte für alle – für ein weltof­fenes Oberhavel!

* Seit Juni boykot­tieren Flüchtlinge im Land­kreis die Gutscheine. Aktuell ver­weigern 6 Erwach­sene und 3 Kinder aus ver­schiede­nen Teilen der Welt die Annahme der Gutscheine.

* Zahlre­iche zivilge­sellschaftliche Ini­tia­tiv­en aus Ober­hav­el und Bran­den­burg bis hin zur Lan­desregierung und SPD Chef Gabriel unter­stützen die Forderung nach Abschaf­fung der entwürdi­gen­den Gutscheinpraxis.

* Der Kreistag von Ober­hav­el hat sich zweimal für eine Umstel­lung auf Bargel­dauszahlung ausgesprochen.

* Ober­hav­el gehört zu den let­zten 4 Land­kreisen, die noch an der aus­gren­zen­den Gutschein­prax­is festhalten.

* Gutscheine pro­duzieren nichts als Ärg­er, Erniedri­gung, Kosten und Ver­wal­tungsaufwand ( von den Polizeiein­sätzen der let­zten Monate ganz zu schweigen )

* Sozial­gerichte stellen aktuell fest, dass durch das 1993 einge­führte Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz das Grun­drecht auf Gewährung eines men­schen­würdi­gen Exis­tenzmin­i­mums ver­let­zt wird. Die Leis­tun­gen für Flüchtlinge liegen 1/3 unter­halb des Arbeit­slosen­geldes II, der Zugang zu medi­zinis­ch­er Ver­sorgung ist unzure­ichend. Das Gesetz ste­ht auf dem ver­fas­sungsrechtlichen Prüf­s­tand, aber in Ober­hav­el wird seit 18 Jahren an der restrik­tivsten Ausle­gung fest­ge­hal­ten. Die unter SPD-Lan­drat Karl-Heinz Schröter straff geführte Ver­wal­tung ist für Argu­mente nicht zugänglich – ganz offen­sichtlich sollen Flüchtlinge weit­er aus­ge­gren­zt werden.

*Sagen wir SPD–Landrat Schröter, seinen BeamtIn­nen und JuristIn­nen noch ein­mal in ein­fachen, ver­ständlichen Worten, was wir von ihren Son­der­regelun­gen für Flüchtlinge halten!*

Anreise-Ser­vice für Berliner_innen:

Berlin Hbf (tief) Gleis 5, 14:30

Berlin-Gesund­brun­nen Gleis 10, 14:40

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(Anti-)Rassismus

Spendet für den Gutscheinboykott in Hennigsdorf!

Seit Juni bestreiken Flüchtlinge in Hen­nigs­dorf (Land­kreis Ober­hav­el) das dort noch immer existierende Gutschein­sys­tem. Um den Boykott auch im Okto­ber aufrecht erhal­ten zu kön­nen brauchen wir neue Spenden. Auch
kleine Beträge helfen und unter­stützen die Proteste!

Spendenkon­to:

Fördervere­in des Bran­den­bur­gis­chen Flüchtlingsrats e.V.,
Mit­tel­bran­den­bur­gis­che Sparkasse Pots­dam,
Kon­to Nr.: 350 1010 000,
BLZ: 160 500 00,
Wichtig: Mit dem Kennwort„Hennigsdorf“ als Verwendungszweck.

Bis zum jet­zi­gen Zeit­punkt kann der Boykott einige Erfolge verze­ich­nen: Das The­ma Gutscheine und Asylpoli­tik ist ein Dauerthe­ma im Land­kreis gewor­den, wir kon­nten im Juni einen Kreistags­beschluss für die Umstel­lung auf Bargeld erwirken (an den sich die Ver­wal­tung lei­der nicht hal­ten muss und dies auch nicht tut) und der Kreistag wird sich Ende Sep­tem­ber erneut mit dem The­ma befassen.

Die Kreisver­wal­tung ste­ht unter starkem Druck und reagiert mit vie­len kleinen Zugeständ­nis­sen, wie der Erhöhung des Bargel­dan­teils in den Leis­tun­gen für Flüchtlinge von 40 auf 70 Euro, der Öff­nung des Gemein­schaft­sraums im Flüchtling­sheim oder dem Bau eines Kinder­spielplatzes auf dem Gelände des Heims. Diese Schritte verbessern
zwar das Leben im Heim punk­tuell, ändern jedoch nichts am zen­tralen Anliegen der Proteste: der Auszahlung von Bargeld statt Gutscheinen!

Im Land Bran­den­burg ste­ht die Ver­wal­tung von Ober­hav­el zunehmend isoliert da. Die Lan­desregierung emp­fahl mehrfach die Umstel­lung auf Bargeld. So wur­den im Sep­tem­ber und wer­den per­spek­tivisch im Okto­ber, zwei weit­ere Land­kreise in Bran­den­burg auf die Auszahlung der Sozialleis­tun­gen in Bargeld umstellen – erk­lärter­maßen auch auf­grund der Auseinan­der­set­zung in Ober­hav­el! Damit verbleiben inklu­sive Ober­hav­el noch 4 Land­kreise in Bran­den­burg, die diese diskri­m­inierende Prak­tik anwenden.

Jet­zt gilt es den Druck auf die Ver­wal­tung aufrecht zu erhal­ten, bis die Gutscheine auch in Ober­hav­el abgeschafft sind!

Die boykot­tieren­den Flüchtlinge haben entsch­ieden, dass eine Gruppe beste­hend aus 10 Men­schen aus ver­schiede­nen Regio­nen der Erde sym­bol­isch für alle Flüchtlinge den Boykott unbe­fris­tet fort­set­zen wird. Die
mehrheitliche Zusam­menset­zung der Gruppe soll wech­seln, doch zwei Per­so­n­en sind und bleiben darunter, die bere­its seit dem 1. Juni die Gutscheinan­nahme verweigern.

Für Sep­tem­ber ist die Ver­sorgung durch Spenden noch sichergestellt. Für eine Fort­set­zung im Okto­ber und gegebe­nen­falls darüber hin­aus brauchen wir jedoch drin­gend weit­ere Spenden!

Last but not least wollen wir uns bei allen Unterstützer_innen für die großzügi­gen Spenden bedanken, die uns seit Juni erre­icht haben.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Wissen ist nicht zerstörbar

Vor eini­gen Tagen wurde die anti­ras­sis­tis­che Ausstel­lung „Flüchtlingsleben erleben“ in Neu­rup­pin von Unbekan­nten zer­stört. Im Stadt­ge­bi­et wur­den in zeitlich­er Nähe große Men­gen neon­azis­tis­ch­er Stick­er verklebt. Erst wenige Stun­den zuvor war die Schau im Pavil­lon auf dem Neu­rup­pin­er Schulplatz eröffnet wor­den. Wir doku­men­tieren an dieser Stelle Fotos von der Home­page des Bünd­niss­es “Neu­rup­pin bleibt bunt”.

Plakate lassen sich ent­fer­nen oder kaputt machen. Der Inhalt wird dadurch nicht aus der Welt geschafft. Wir haben die Arbeit von EvaMi­grA e.V. doku­men­tiert, bevor sie zer­stört wurde – so kön­nen wir hier zeigen, worum es geht.”

 

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(Anti-)Rassismus Arbeit & Soziales

Gegen das rassistische Gutscheinsystem!

Datum: Mittwoch, 7.09.2011
Zeit: 9.00 Uhr
Ort: Asyl­ber­wer­ber­heim Hen­nigs­dorf — Rup­pin­er Chaussee 19

Seit nun­mehr drei Monat­en streiken und protestieren die Bewohner_innen aus dem Flüchtlingslager in Hen­nigs­dorf im Land­kreis Ober­hav­el gegen das men­schver­ach­t­ende Gutschein­sys­tem — Stand der Dinge siehe unten.
Repräsen­ta­tiv für die gesamte Protest­be­we­gung wer­den wie im let­zten Monat cir­ca zehn Per­so­n­en die Wertgutscheine voll­ständig bestreiken. Auch wenn von den übri­gen die Gutscheine zunächst angenom­men wer­den müssen, bleibt die Forderung nach Bargeld weit­er­hin beste­hen und sollte nach Kräften unter­stützt wer­den!
Anlass der (angemelde­ten) Demon­stra­tion ist die all­monatliche Gutschein­aus­gabe im Heim. Dies sollte nicht leise untergehen!

Kommt also zahlre­ich und unter­stützt die Flüchtlinge bei ihrem Vorhaben!

Wegbeschrei­bung:
Aus­gang aus dem Bahn­hof nach Osten, vor­bei am run­den Back­steinge­bäude der Stadtver­wal­tung, über die Kirch­straße und die Haupt­straße zur Rup­pin­er Straße. Brücke über die Hav­el führt zum Kreisverkehr, dort rechts ein­biegen und hin­ter dem Ver­trieb­s­ge­bäude für Schwimm­beck­en rechts in die Ein­fahrt. Das hin­tere Querge­bäude ist das Lager.

Aktueller Stand
Boykott, materielle und finanzielle Spenden, Kundge­bun­gen, Demon­stra­tio­nen, Briefap­pelle, Gespräche, 833 gesam­melte Unterschriften,eine Empfehlung des Lan­des Bran­des­burg, ein Kreistagsbeschluss,Unterstützungserklärungen von Gew­erkschaften, Kirchen, Grup­pen und Einzelper­so­n­en,… alles für die Auszahlung von Bargeld für Flüchtlinge in Oberhavel.

Doch Lan­drat Schröter und Sozialdez­er­nent Garske sträuben sich weit­er mit dubiosen rechtlichen Argu­menten gegen eine Umstel­lung. Lediglich 35 Euro mehr Bargeld beka­men die Flüchtlinge in Ober­hav­el im Juli. Ein erster Erfolg der Proteste. Es ist nun beson­ders wichtig, Sol­i­dar­iät mit den Flüchtlin­gen zu zeigen und den poli­tis­chen Protest gegen die starre Hal­tung des Sozialamtes fortzuführen, um endlich ein ein­lenken zu erreichen!

Um den Streik und die Proteste fortzuset­zen wird noch immer viel Unter­stützung gebraucht. Wenn du / ihr also gute Ideen für Soli­ak­tio­nen oder Spenden (v.a. finanzielle Unter­stützung wird gebraucht!) habt, dann meldet euch unter: uri-hennigsdorf@riseup.net
oder spendet direkt an:

Fördervere­in des Bran­den­bur­gis­chen Flüchtlingsrats e.V.
Mit­tel­bran­den­bur­gis­che Sparkasse Pots­dam
Kon­to Nr.: 350 1010 000
BLZ: 160 500 00
KENNWORT: Hen­nigs­dorf

Alle aktuellen Infos, Press­espiegel usw. unter: uri.blogsport.de

Näch­ste Aktio­nen / Termine

7.09 — Sitzung des Flüchtlingsrates zum The­ma “Abschaf­fung der Wertgutscheine in Bran­den­burg” in Sen­ften­berg
9.09. — Anti­ra-Einkauf in Hen­nigs­dorf
14.09. — Sozialauss­chuss in Oranien­burg
28.09. — Kreistagssitzung

Unit­ed against Racism and Iso­la­tion (u.r.i.) Hennigsdorf

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus

Heßliches Potsdam“ — Neonazipropaganda zum Todestag von Rudolf Heß

Wie die Polizei am ver­gan­genen Mittwoch (17.08.) mit­teilte, wur­den am Dien­stag Abend (16.08.) im Pots­damer Ort­steil Fahrland sowie in Wald­stadt mehrere Nazi-Schmier­ereien fest­gestellt. Dabei han­delt es sich um Pro­pa­gan­daak­tio­nen Pots­damer Neon­azis bezüglich des Todestag des Naziver­brech­ers Rudolf Heß, wie sie auch schon in den ver­gan­genen Jahren auszu­machen waren (Vgl. siehe unten). Auch dieses Jahr nutzen die Neon­azis wieder das gle­iche Sprüh­sch­ablo­nen­mo­tiv für ihre Aktio­nen. Dieses tauchte sowohl in Wald­stadt als auch in Fahrland auf.

Für die Sprühereien in Fahrland sind sehr wahrschein­lich wieder die Neon­azis der „Alter­na­tive Jugend Pots­dam“ (AJP) Ver­ant­wortlich. Auch wenn diese in den ver­gan­genen Monat­en eher zurück­hal­tend agierten und ihre Internepräsenz ver­nach­läs­sigten, scheinen sie immer noch vor Ort und auch aktiv zu sein. Wie es mit ihnen weit­erge­ht, ist ger­ade nicht zu sagen und wird sich mit der Zeit zeigen.

Die Sprühereien und Krei­deschriftzüge in Wald­stadt kön­nen den „Freie Kräfte Pots­dam“ (FKP) Zugerech­net werden.

Sowohl in Fahrland als auch in Wald­stadt waren am gestri­gen Abend (21.08.) die Sprühereien und Krei­de­malereien noch zu find­en (siehe Fotos). Das Ord­nungsamt, welch­es bere­its am ver­gan­genen Mittwoch Mor­gen (17.08.) von der Polizei informiert wurde, kon­nte am heuti­gen Tag keine Auskun­ft über die Ent­fer­nung bzw. Dul­dung der Nazipro­pa­gan­da im Stadt­bild geben. Laut Presse vom 16.08. wurde jedoch die von den Neon­azis zuvor in „Rudolf-Hess-Straße“ umbe­nan­nte Bran­den­burg­er Straße bere­its von den entsprechen­den Aufk­le­bern zeit­nah gesäu­bert. Dies wäre auch für die anderen Pro­pa­gan­daak­tio­nen wün­schenswert, unab­hängig davon ob die jew­eilige Nazipro­pa­gan­da straf­baren Inhalt trans­portiert oder nicht. Denn darum geht es im Kampf gegen Neon­azis und der Ablehnung ihrer men­schen­feindlichen Ide­olo­gie nicht.

Vgl. 2005: http://www.pnn.de/potsdam/82865/

Vgl. 2006: http://ak.antifa.cc/index.php?site=archiv&mode=single&id=88

Vgl. 2007: http://www.pnn.de/potsdam/33511/

Vgl. 2009: https://inforiot.de/artikel/leidige-thema-neonazis-potsdam

Vgl. 2011: http://www.internetwache.brandenburg.de/sixcms/detail.php?id=10717892

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus jüdisches Leben & Antisemitismus

Erfolgreicher Protest gegen die NPD-Infotour!

Neon­azis um Klaus Beier ent­blößen sich mehrmals als Rassist_Innen und Sozialchauvinist_Innen/ Nahezu kein Men­sch an NPD-Info­s­tand zu sehen. 

Am ver­gan­genen Woch­enende protestierte das neuge­grün­dete Bünd­nis „Keine Stimme den Nazis in Storkow und ander­swo!“ gegen die Info­tour der Neon­azi­partei, welche jew­eils am Sam­stag und Son­ntag durch sechs ver­schiedene Ort­steile von Storkow führen sollte. Anlass dafür war die am 11.09.2011 stat­tfind­ende Bürg­er­meis­ter­wahl in Storkow, für die auch Bran­den­burgs NDP-Chef Klaus Beier kandidiert.

Erste Sta­tion am Sam­stag war in Riep­los. Noch vor der Ankun­ft der Neon­azis kon­nten sich die Gegendemonstrant_Innen auf der gegenüber­liegen­den Straßen­seite postieren und empfin­gen die NPD mit „Buh“-Rufen. Mit dabei war die gesamte Führungsriege der NPD Oder­land, darunter Klaus Beier, Manuela Kokott, Frank Odoy, Andreas Kava­lier, Antje Kot­tusch, sowie Frank Maar. Let­zter­er war es auch, der sofort nach Ankun­ft Kon­takt mit den Gegendemonstrant_Innen aufnehmen wollte, aber bes­timmt zu seinen Kamerad_Innen zurück­gewiesen wurde. Des weit­eren beteiligten sich an den Infor­ma­tion­sstän­den drei Jugendliche, bei einem han­delte es sich offen­sichtlich um einen Sym­pa­thisant der gewalt­bere­it­en „Autonomen Nation­al­is­ten“. Viel zu hören war von dem Neon­azi-Nach­wuchs allerd­ings nicht, schein­bar haben sie den Befehl erhal­ten sich nicht zu äußern, was sie auch gehor­sam befol­gten. Sie halfen bei dem Aufhän­gen von Klaus Beier – Plakat­en und zusam­men mit Frank Maar steck­ten sie Fly­er in die umliegen­den Briefkästen. 

Falls die NPD mit Andrang gerech­net hat­te, wurde sie bit­ter ent­täuscht: Auch in Alt-Stahns­dorf, Kum­mers­dorf und Philadel­phia kon­nten sie ihre Infor­ma­tions­broschüren fast auss­chließlich in den Briefkästen von Anwohner_Innen unter­brin­gen. Diese wur­den jedoch auch über Klaus Beier und seine Machen­schaften mit Fly­ern des Bünd­niss­es „Keine Stimme den Nazis!“ aufgek­lärt. Schon im Vor­feld kon­nten in allen Orten Plakate aufge­hangen wer­den, die ein­deutig Posi­tion gegen Neon­azis bezogen. 

Die Stim­mung unter den Gegendemonstrant_Innen war bestens und sie ließen sich auch nicht von Belei­di­gun­gen wie „Sozialschmarotzer“ davon abbrin­gen, die Neon­azis darauf hinzuweisen, dass sie nicht erwün­scht sind und am besten ein­fach nach Hause fahren soll­ten. Nach­dem sich in Görs­dorf wieder nie­mand für die sichtlich deprim­ierten Anhänger_Innen der NPD inter­essierte, fuhren sie zulet­zt nach Groß Schauen. Hier erre­ichte die NPD bei den Kreistagswahlen 2008 23% der Stim­men, von denen sich an diesem Tag nie­mand öffentlich dazu beken­nen wollte. Schon am Sam­stag wurde klar, dass das Bünd­nis aus ver­schieden­sten zivilge­sellschaftlichen Akteuren, Antifaschist_Innen und demokratis­chen Parteien aller Altersstufen ein klares Zeichen gegen die Bürg­er­meis­terkan­di­datur von Klaus Beier geset­zt hat. In vie­len Orten schlossen sich Bewohner_Innen spon­tan den Protesten an. 

Auf­fäl­lig war die Gereiztheit der Neon­azis, welche die Gegendemonstrant_Innen nicht nur beschimpften und belei­digten, son­dern auch mit Gewalt bis hin zu „Haus­be­suchen“ drohten. 

Auch am Son­ntag fol­gten wieder bis zu 40 Men­schen dem Aufruf des Bünd­niss­es und macht­en sich zuerst auf nach Sel­chow, wo der Orts­bürg­er­meis­ter sich mit den Gegendemonstrant_Innen sol­i­darisierte und ihren Protest unter­stützte. In Groß Eich­holz bekam die NPD Unter­stützung vom NPD-Ortsvor­sitzen­den aus Königs Wuster­hausen, Michael Thal­heim, sowie dem Vor­sitzen­den des NPD Kreisver­ban­des Dah­me­land, Sven Haver­landt. Let­zter­er geri­et erst vor kurzem in den Fokus der Öffentlichkeit, weil er an dem Auf­bau eines „nationalen Jugend- und Freizeitzen­trums“ in Märkisch Buch­holz beteiligt ist. Das Inter­net­por­tal Infori­ot berichtete.
In Kehrigk war es mit der Unter­stützung aber schon wieder vor­bei, bei­de ließen sich nicht mehr blicken. 

Näch­ste Sta­tion war Lims­dorf. Hier beka­men die Protestieren­den Unter­stützung von dem Ortsvorste­her. Der­weil gesell­ten sich vier Jugendliche zu den NPDlern. Sofort wur­den sie mit Info­ma­te­r­i­al ver­sorgt und es ent­stand der Ein­druck, dass es nicht die erste Begeg­nung mit den Kadern der NPD war. Außer­dem wurde bekan­nt, dass im benach­barten Möl­len­dorf in der let­zten Zeit immer wieder Stick­er der NPD auf­taucht­en und in dem Jugend­club des Ortes rechte Jugendliche ihr Unwe­sen treiben. In Lims­dorf wurde ein Verkehrss­child gese­hen, auf dem die anti­semi­tis­che Parole „Stop Israel“ zu lesen war. Die let­zte Sta­tion des Tages war Bugk, dort schloßen sich, wie in vie­len anderen Orten, Bewohner_Innen, sowie der Orts­bürg­er­meis­ter den Protestieren­den an. Noch ein­mal wur­den den Neon­azis laut­stark klargemacht, dass sie doch bess­er die Heim­reise antreten sollten. 

Für das Bünd­nis bleibt nun Zeit ein Resümee der ver­gan­genen Tage zu ziehen. Inner­halb weniger Tage kon­nte ein bre­ites, demokratis­ches Bünd­nis auf die Beine gestellt wer­den, welch­es gezeigt hat, dass es wichtig ist, men­schen­ver­ach­t­en­dem Gedankengut eine vielfältige, antifaschis­tis­che Kul­tur ent­ge­gen­zuset­zen. Es wur­den in jedem Ort Fly­er verteilt, Plakate aufge­hangen und Men­schen für den Kampf gegen Neon­azis sen­si­bil­isiert. Wir werten das Woch­enende als einen vollen Erfolg, mit dem wir so nicht gerech­net hät­ten. Bis zum 11. Sep­tem­ber stellen wir uns auf weit­ere Wahlkamp­fak­tio­nen der NPD ein und wer­den weit­er­hin ver­suchen ihren selb­ster­nan­nten „Wer­be­feldzug“ zum Desaster zu machen!

Achtet auf weit­ere Ankündi­gun­gen!
Keine Stimme den Nazis in Storkow und anderswo!

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(Anti-)Rassismus

Amadeu-Antonio-Straße” in Eberswalde

Amadeu Anto­nio hätte ohne Ras­sis­mus am 12.08.2012 seinen 50. Geburt­stag feiern kön­nen. Er wurde jedoch mit 28 Jahren in Eber­swalde getötet. Nur wegen sein­er Hautfarbe.

Eber­swalde ist deutsch­landweit und darüber hin­aus durch den ras­sis­tis­chen Mord an Amadeu Anto­nio bekan­nt gewor­den und wird bis heute mit dem Ter­ror von Nazis verbunden.

Die Barn­imer Kam­pagne „Light me Amadeu“ / Entzünde mich Amadeu” startete im April 2011 die Ini­tia­tive für eine Amadeu-Anto­nio-Straße in Eber­swalde. Noch bis Ende August wer­den dafür Unter­schriften gesammelt.

Eine Frau schrieb uns im Juli: „Danke für euren Ein­satz. Es ist so wichtig, dass Tat­en wie diese in Erin­nerung bleiben, damit sie hof­fentlich irgend­wann nie mehr passieren…“

Straßen­na­men ermöglichen Ori­en­tierung, im direk­ten wie im über­tra­ge­nen Sinn. Daher sagen wir: Es ist Zeit, in Eber­swalde eine Straße nach Amadeu Anto­nio zu benen­nen, am besten zu oder vor seinem 50. Geburtstag.

Wir laden Sie ein zu ein­er kurzen Aktion am Fre­itag, 12.08.2011 um 11 Uhr, in Eber­swalde an der Kreuzung vor dem Fam­i­lien­garten (Am Alten Walzwerk/Eberswalder Straße).

Der Abschnitt der Eber­swalder Straße zwis­chen Heegermüh­ler Straße und Kopernikus­ring wäre unser­er Mei­n­ung nach für die Umbe­nen­nung in Amadeu-Anto­nio-Straße am meis­ten geeignet. Hier am ehem. Hüt­ten­gasthof und vor der ehem. Chemis­chen Fab­rik ereigneten sich die Het­z­jagd auf Schwarze Ver­tragsar­beit­er, die bru­tal­en Schläge und Tritte gegen Amadeu Anto­nio, die zu seinem Tod am 6. Dezem­ber 1990 führten. Die Heime der Ver­tragsar­beit­er aus Ango­la und Mosam­bik befan­den sich ein Stück weit­er in den Blöck­en nah am Kopernikusring.

Barn­imer Kam­pagne „Light me Amadeu“

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus jüdisches Leben & Antisemitismus

Antifa-Spaziergang in Waldstadt

Pots­dam — Das Wet­ter meinte es gut mit den ca. 40 Antifaschist_innen, die sich am späten Nach­mit­tag (05.08.2011) im Pots­damer Stadt­teil Wald­stadt II trafen. Aus­ges­tat­tet mit Fly­ern, Plakat­en und Stick­ern, ging es dann in das Plat­ten­bauge­bi­et im Süden Pots­dams. Dieses, bzw. die hier wohnen­den Neon­azis, machte Anfang des Jahres immer wieder durch sein Neon­aziprob­lem [1] auf sich aufmerk­sam. Mit den Fly­ern wur­den die Anwohner_innen über Pro­pa­gan­daak­tio­nen, Ein­schüchterungsver­suche und Über­griffe der Neon­azis aufgek­lärt und zum aktiv­en Han­deln dage­gen aufgerufen. Bere­its am 08. Juli traf sich eine ähn­liche Gruppe von Antifaschist_innen am soge­nan­nten Wald­stadt­cen­ter, um Fly­er an Passant_Innen, zu verteilen und Rede­beiträge zu ver­lesen. Diese und auch die gestrige Aktion ver­liefen entspan­nt und ohne Kon­fronta­tio­nen mit ort­san­säs­si­gen Neonazis.

Dies­mal wurde sich für einen Spazier­gang entsch­ieden, um einen größeren Teil von Wald­stadt zu bege­hen und nicht auss­chließlich an „Lauf­pub­likum“ gebun­den zu sein. Auch kon­nte dadurch mehr Nazipro­pa­gan­da doku­men­tiert und ent­fer­nt werden.

So ging es vom Bahn­hof Rehbrück aus, über den Caputher­heuweg, hinein in den tris­ten Teil von Wald­stadt, in dem neben Mar­cel Guse [2] auch zahlre­iche weit­ere Neon­azis der „Freie Kräfte Pots­dam“ (FKP) wohnen und aktiv sind.
Am ehe­ma­li­gen Ede­ka, in der Straße zum Teufelssee, ent­fer­n­ten die Antifas ver­schiedene Parolen und Nazisym­bole. So zum Beispiel den Spruch „Sum­mer of hate reloaded“, „Anti-Antifa Area“ oder die Buch­stabenkom­bi­na­tion „P.A.C.“ [3]. Diese wurde in den ver­gan­genen Monat­en immer wieder im Zusam­men­hang mit Neon­azis­prühereien und Ein­schüchterungsver­suchen beobachtet und ist somit den Neon­azis in Wald­stadt klar zuzuordnen.

Es ist ernüchternd zu sehen, dass trotz mehrma­liger Pressemit­teilun­gen und Hin­weisen auf die klar neon­azis­tis­chen Sprühereien, die Stadt Pots­dam sich nicht im Stande sieht jene ent­fer­nen zu lassen.
Daher wur­den die Kan­nen selb­st in die Hand genom­men, Plakate für das jährlich stat­tfind­ende „Siem­pre Antifascista Fes­ti­val“ aus­gerollt und die stören­den Schriftzüge über­malt/-klebt.
Die weni­gen Passant_Innen auf den Straßen, zeigten kaum eine Regung, geschweige denn Anze­ichen der Zustimmung.

Am Wald­stadt­cen­ter wurde die Aktion schließlich been­det und alle Teil­nehmenden kon­nten ohne weit­eren Stress den Stadt­teil verlassen.

[1]http://www.neues-deutschland.de/artikel/201911.potsdam-hat-ein-grosses-nazi-problem.html

[2]http://arpu.blogsport.eu/2011/07/31/vom-deutschlandfahnenschwinger-zum-redner-der-%E2%80%9Efreie-krafte-potsdam%E2%80%9C/

http://arpu.blogsport.eu/2010/06/07/marcel_guse_portrait/#more‑1

[3]http://apap.blogsport.eu/2011/07/01/chronik-neonazistischer-aktivitaten-in-potsdam-und-umgebung-fur-den-zeitraum-januar-bis-juni-2011/

Kon­takt zu antifa_united: united‑a@gmx.de

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(Anti-)Rassismus (Anti)militarismus Antifaschismus Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus Law & Order

Schöner Leben. Alles für alle! Die Perspektive im Anti…

Pots­dam — … Schön­er Leben. Alles für alle! Die Per­spek­tive im Anti …heißt für uns: Leben, lieben und feiern ohne Angst – aber auch ohne Leis­tungs­druck und normierte Erwartung­shal­tun­gen. Es bedeutet für uns gegen­seit­i­gen Respekt und Ver­ant­wor­tung für einan­der. Dies bein­hal­tet wiederum auch die klare Isolierung jeglich­er Form der Diskri­m­inierung sowie men­schen­ver­ach­t­en­der Ein­stel­lun­gen­von und schließt den Kampf gegen diese mit ein. Nazis kön­nen also gle­ich zu Hause bleiben! Aber auch jegliche andere For­men des Ras­sis­mus, Anti­semitismus, Sex­is­mus oder SchwuLesBIsch*Trans-Feindlichkeit wird von uns mit aktiv­er Intol­er­anz belohnt!

In der näch­sten Woche wird in Pots­dam das “Schön­er Leben. Alles für alle!” Fes­ti­val anlaufen. Es wird ein buntes Pro­gramm geben, für jede_n soll etwas dabei sein.

Ab Mon­tag wer­den jeden Tag Infover­anstal­tun­gen und Work­shops stat­tfind­en. Welche wann und wo stat­tfind­en, erfahrt ihr auf unser­er Web­site.

Am Fre­itag, dem 12. August steigt der erste kul­turelle Höhep­unkt in Form eines Konz­ertes mit “Feine Sahne Fis­chfilet” und anschließen­der Par­ty. Das alles find­et im Spar­ta­cus statt.

Der Sam­stag begin­nt 14 Uhr mit ein­er Street­pa­rade, die unter dem Mot­to “Her mit dem schö­nen Leben!” ste­ht.
Sie geht vom Frei­land quer durch die Innen­stadt zum Bass­in­platz, wo 16.00 Uhr das Open Air stat­tfind­et. Unter dem Mot­to unseres Fes­ti­vals treten in bis in die Abend­stun­den Fire at Will, Off the Hook, Radio Havan­na, Pyro One und Conex­ion Musi­cal auf. Außer­dem wird das ganze Pro­gramm von Infover­anstal­tun­gen und Work­shops begleit­et. Für Kinder­be­treu­ung, Essen und Trinken wird auch gesorgt sein. Auf der After­show­par­ty in der Datscha kön­nen danach alle, die noch nicht genug haben, den Tag zu fet­ten Beats ausklin­gen lassen.

Eine Woche später, am 20. August wird auf der Review Par­ty im Black Fleck, die Möglichkeit beste­hen die let­zten Tage Revue passieren zu lassen.

Mehr Infor­ma­tio­nen find­et ihr auf: www.schoenerleben.tk

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(Anti-)Rassismus

Boykott geht weiter

*Land­kreis Ober­hav­el: Diskri­m­inierung wichtiger als Recht*

Auch die heutige Aus­gabe der Wertgutscheine für die Flüchtlinge im Flüchtlingslager Hen­nigs­dorf wurde von Protesten begleit­et. Etwa 30 Flüchtlinge und Unterstützer_innen protestierten mit Trans­par­enten und Rede­beiträ­gen gegen die fort­ge­führte Diskri­m­inierung von Flüchtlin­gen durch Wertgutscheine. Zur Ver­an­schaulichung der Prob­lematik häuften Teilnehmer_innen vor dem Flüchtlingslager Gegen­stände auf, die mit Gutscheinen nicht erwor­ben wer­den können.

Im Monat August boykot­tieren 10 Flüchtlinge die diskri­m­inieren­den Wertgutscheine im Land­kreis Ober­hav­el. Diese Men­schen aus ver­schiede­nen Län­dern führen den Boykott stel­lvertre­tend für alle Flüchtlinge fort. Für einige der Flüchtlinge geht der Boykott der Wertgutscheine nun in den drit­ten Monat.

Auch eine Fam­i­lie aus dem Iran hat die Annahme der Wertgutscheine ver­weigert. Sie gehören zu der Gruppe von Flüchtlin­gen, die seit über 4 Jahren in Deutsch­land sind und nicht mehr in einem Flüchtlingslager wohnen müssen. Wie das Min­is­teri­um für Arbeit, Soziales, Frauen und Fam­i­lie in einem Brief vom 8. Juli 2011 bestätigte, hat dieser Per­so­n­enkreis einen rechtlichen Anspruch auf Geldleis­tun­gen. Ober­hav­el — als einziger Land­kreis in Bran­den­burg — gibt auch an diese Flüchtlinge Wertgutscheine aus.

Die Kreisver­wal­tung straft damit ihre eigene Aus­sage Lügen, sich bloß peni­bel an Geset­zes­texte zu hal­ten. Vielmehr zeigt sich, dass die Moti­va­tion der Kreisver­wal­tung die größt­mögliche Diskri­m­inierung von Flüchtlin­gen ist, selb­st wenn das Gesetz einen humaneren Umgang vorsieht.

In diesem Zusam­men­hang kann aber eine erfreuliche Entwick­lung ver­meldet wer­den: Die Gutschein- und Abschiebev­er­wal­tung von Ober­hav­el hat es bei der heuti­gen Kundge­bung unter­lassen, rechtswidrige Fes­t­nah­men durchzuführen.

Im ver­gan­genen Monat ließ der Land­kreis Ober­hav­el in engem Schul­ter­schluss mit dem Amts­gericht Oranien­burg während der Protestkundge­bung vor dem Flüchtlingslager einen Flüchtling ohne jeglichen Haft­grund fes­t­nehmen und nach Eisen­hüt­ten­stadt verschleppen.

Das Landgericht Neu­rup­pin hat mit­tler­weile diesem Treiben Ein­halt geboten. In einem Beschluss vom 25. Juli bestätigte es die Rechtswidrigkeit der Fes­t­nahme und ord­nete die sofor­tige Aufhe­bung der Haft an.

*Spende­naufruf*

Für die sym­bol­is­che Fort­führung des Boykotts wer­den wieder drin­gend Spenden benötigt:

Fördervere­in des Bran­den­bur­gis­chen Flüchtlingsrats e.V.,

Mit­tel­bran­den­bur­gis­che Sparkasse Potsdam,

Kon­to Nr.: 350 1010 000,

BLZ: 160 500 00,

Ken­nwort “Hen­nigs­dorf” (als Verwendungszweck)

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