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Eier und Beulen für die NPD

Pots­dam- Mit Pfif­f­en, Parolen, lauter Musik, Block­aden, Eiern und anderen Wur­fgeschossen begeg­neten heute mehrere hun­dert Antifaschist_innen der NPD auf dem Luisen­platz.
Schon als das soge­nan­nte “Flag­gschiff” der Nazis den Platz erre­ichte kam es zu spon­ta­nen Sitzblock­aden mehrerer Gegendemonstrant_innen.
Auf dem Platz angekom­men, riefen Ihnen die Men­schen ihre Abnei­gung ent­ge­gen. Während der nicht zu ver­ste­hen­den Kundge­bung flo­gen mehrere Gegen­stände und Eier auf die Nazis, die in Weis­er Voraus­sicht ihre Red­ner mit einem Schirm vertei­digten.
Nach zir­ka zwei Stun­den pack­ten die 10 NPDler ihre Sachen und ver­sucht­en im Eil­tem­po Pots­dam in Rich­tung Berlin wieder zu ver­lassen. Dabei wurde ein Begleitau­to der Nazis einge­beult und ihnen somit klargemacht, dass sie in Pots­dam und über­all nicht erwün­scht sind.

Der blaue VW-Bus, der die Nazikarawane anführte über­fuhr bei der über­hasteten Flucht bein­na­he einen Block­ier­er, er kon­nte in let­zter Sekunde noch von seinem Fahrrad absprin­gen, welch­es anschließend über­rollt wurde.

Ein Beamter der Bere­itschaft­spolizei zer­störte mit einem Schlag­stock die Kam­era eines Fotojournalisten.Wieder ein­mal hat sich bewiesen, dass für Nazis Pots­dam ein unbe­quemes Pflaster ist.

Heute war ein guter Vorgeschmack auf den 15.09.2012 an dem die NPD erneut ver­suchen will durch Pots­dam zu marschieren.Unter dem Mot­to “THEY SHALL NOT PASS — Sie wer­den nicht durchkom­men” wer­den Antifaschist_innen auch an diesem Tag die Nazis blockieren.

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Die Zi­vil­ge­sell­schaft Ober­ha­vels hat einen Mit­strei­ter verloren

Sein En­ga­ge­ment für ein wür­de­vol­les Ge­den­ken des An­ti­fa­schis­ten Georg Elser und für eine star­ke Zi­vil­ge­sell­schaft in Ober­ha­vel wird uns in Er­in­ne­rung bleiben.

Wir trau­ern mit der Fa­mi­lie und den Freun­den von Burkhard.

Kurz vor sei­nem Tode führ­te er einen Rechts­streit gegen den NPD-?Kreis­tags­ab­ge­ord­ne­ten Det­lef Appel und ver­lor die­sen lei­der. Aus die­sem Rechts­kampf über zwei In­stan­zen und auch aus der Be­er­di­gung sind hohe Kos­ten ent­stan­den, wel­che die Fa­mi­lie nun tra­gen muss.

Es gibt ein Spen­den­kon­to und wir rufen neben an­de­ren dazu auf, dies zu nut­zen und die Fa­mi­lie Gräf zu unterstützen.

Kon­to­in­ha­ber: Cou­ra­ge-?El­ser-?In­itia­ti­ve für Zi­vil­cou­ra­ge heute e.V.
Bank: GLS-?Bank Bo­chum
Kon­to-?Nr: 1130729400
Bank­leit­zahl: 430 609 67
Ver­wen­dungs­zweck: Burkhard 

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Schiffbruch für die NPD!

Die neon­azis­tis­che Partei NPD ver­sucht derzeit, mit einem als „Flagschiff“ hochstil­isierten 7.5 t‑Werbe-LKW ihre ras­sis­tis­cheHet­ze medi­en­wirk­sam bun­desweit auf Straßen und Plätzen zu ver­bre­it­en. In vie­len Städten kam es bei den Mini­auftrit­ten der Neon­azis zu „stür­mis­chem See­gang“, laut­starken Protesten und erzwun­genen Ortsverän­derun­gen. Nun wollen sie schein­bar als Höhep­unkt vor dem Presse­fest ihres Nazi­pam­phlets „Deutsche Stimme“ am 10./11. August in einem Schweinestall in Viereck (Nähe Pase­walk) auch in die „Häfen“ Berlin und Pots­dam einlaufen.

Laut Infor­ma­tio­nen aus NPD-Kreisen ist dafür der 10. August vor­mit­tags in Pots­dam und nach­mit­tags in Berlin vorge­se­hen. Aber selb­st wenn es noch zu kurzfristi­gen Änderun­gen der Ter­mine und Uhrzeit­en kom­men sollte: „Wir wer­den da sein und den Neon­azis die „öffentlichen Seewege“ stre­it­ig machen! Ein heftiger See­gang mit dazuge­höriger Wind­stärke wur­den lt. antifaschis­tis­ch­er Wet­ter­vorher­sage bere­its voraus­ge­sagt.“ Die Unwet­ter­war­nung soll sowohl für die Anreise nach Pots­dam, den dor­ti­gen Aufen­thalt, die Weit­er­reise nach Berlin und die Berlin­er Innen­stadt aus­gegeben wor­den sein. Zumin­d­est mit Ver­spä­tun­gen oder auch Ortsverän­derun­gen, muss daher nach deren Bekan­nt­gabe gerech­net werden.

Aktuelle Infor­ma­tio­nen fol­gen daher unter:
www.zusammenhandeln.blogsport.eu // www.berlin.vvn-bda.org

Protest
10. August 2012
Pots­dam, 11 Uhr
Berlin, 15 Uhr

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Antifacamp Dortmund 2012

Seit dem Bekan­ntwer­den der NSU Morde fra­gen wir uns, warum die über­wälti­gende Mehrheit der radikalen Linken, auch die Antifa, sich so gut wie gar nicht sol­i­darisch an die Seite der Betrof­fe­nen gestellt hat. Trotz Antifa-Recherche hat die Organ­isiertheit und Kalt­blütigkeit der Morde so manche von uns über­rascht. Was heißt das für uns? Ist unsere Analyse unzure­ichend? Sind unsere Hand­lungsstrate­gien, z.B. unsere Bünd­nisori­en­tierung, zu beschränkt und inwiefern? Was für Aktio­nen sind angesichts dessen über­haupt angemessen? Und wo find­en wir endlich mal Zeit und Raum, darüber auch grund­sät­zlich und ohne tage­sak­tuelle Hek­tik nachzu­denken und zu disku­tieren? Es ist Zeit für ein größeres und län­geres Treffen!

Zusam­men denken, zusam­men han­deln –
Bun­desweites Antifa­camp & Block­ade in Dortmund 

Das Camp wird Platz für Work­shops, Ver­anstal­tun­gen und Aktio­nen bieten, es wer­den Konz­erte stat­tfind­en und Filmabende. Und wir wer­den in die Stadt gehen, um die „nationalen Aktionswochen“ der Nazis vor dem 1. Sep­tem­ber zu unterbinden und ihren Auf­marsch an diesem Tag zu ver­hin­dern. Genau­so wichtig find­en wir Aktio­nen, Diskus­sio­nen und Bünd­nisse gegen die ras­sis­tis­che Het­ze aus der Mitte der Gesellschaft und von staatlichen Behör­den – gemein­sam mit all denen, die mit uns die soziale Frage emanzi­pa­torisch ange­hen wollen. Und Aktio­nen, die unsere prinzip­iell anti­mil­i­taris­tis­che Hal­tung zum Aus­druck brin­gen. Zu für uns wichti­gen Diskus­sio­nen gehört auch, ob und welche geschlechtsspez­i­fis­che Arbeit­steilun­gen und sex­is­tis­che Sichtweisen bei uns beste­hen und wie wir diese über­winden und bekämpfen können.Es ist auch höch­ste Zeit, uns über unsere lokalen Prak­tiken auszu­tauschen. Wir betra­cht­en das Antifa­camp als Gele­gen­heit, städteüber­greifend in die Diskus­sion zu kom­men: Was heißt Antifa für uns heute? Je mehr von uns aus den unter­schiedlichen Regio­nen der Ein­ladung fol­gen, desto bess­er kön­nen wir unsere Ziele erre­ichen: Nazi­auf­marsch ver­hin­dern, Ver­net­zen, Strate­giede­bat­ten führen, Wis­sen weit­ergeben, Bünd­nisse schmieden…

Naziprob­leme gibt es in vie­len Städten –
Warum ger­ade Dortmund? 

Die Main­stream­poli­tik und wir sel­ber, haben das Naziprob­lem lange Zeit auf einige Regio­nen in Ost­deutsch­land reduziert und die mas­sive Organ­isierung im West­en aus dem Blick ver­loren. Inzwis­chen hat der soge­nan­nte Nationale Antikriegstag in Dort­mund für die Naziszene ähn­lich wie das faschis­tis­che „Gedenken“ an die Bom­bardierung Dres­dens bun­desweite Bedeu­tung. Die Dort­munder Nazistruk­turen machen durch offen­sive Aktio­nen, bewaffnete Über­griffe und Anschläge immer wieder von sich reden. Sie sind gut ver­net­zt mit dem Freien Kam­er­ad­schaftsspek­trum aus der Umge­bung sowie dem restlichen Bun­des­ge­bi­et. Genauere Infor­ma­tio­nen find­et ihr auf antifacamp.org.

Zückt eure Som­merkalen­der –
Wir sehen uns in Dortmund!

* Antifas und radikale Linke aus Berlin und Brandenburg

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NPD-Oderland hetzt weiter gegen Polen / Infotour in Frankfurt (Oder) massiv gestört

Mit Unter­stützung von NPD-Laus­tiz und Schenken­länd­chen het­zen sie, wie schon am 24. März1 in der Gren­zs­tadt Frank­furt (Oder), gegen Polen und forderten die Schließung der Gren­ze. Vor Ort wur­den sie mit antifaschis­tis­chem Protest konfrontiert.

Kon­nten die Neon­azis in Guben und Eisen­hüt­ten­stadt noch unbe­hel­ligt Rede­beiträge hal­ten und Pro­pa­gan­da­ma­te­r­i­al verteilen, wur­den sie in Frank­furt (Oder) mit laut­starkem Protest emp­fan­gen. Bis zu 30 Men­schen, mit Trans­par­enten und Trom­meln aus­ges­tat­tet, nah­men den Nazis um Klaus Beier und Manuela Kokott zumin­d­est in Frank­furt den Raum für ihre ras­sis­tis­che Het­ze. Ihre „Oder­land­stimme“ kon­nten sie nicht verteilen, und auch die Rede­beiträge wur­den, in direk­ter Nähe zur Grenzbrücke, von laut­starkem Protest übertönt.

Unter den knapp 20 anwe­senden Nazis befan­den sich u.a. die NPD’ler Klaus Beier, Manuela Kokott, Frank Maar, Flo­ri­an Stein, Frank Odoy und Antje Kot­tusch vom Kreisver­band Oder­land. Ron­ny Zasowk, Vor­sitzen­der der NPD-Lausitz, und Markus Noack aus Guben waren auch vor Ort. Eben­so Ralf Michal­s­ki aus Märkisch-Bucholz, Ver­ant­wortlich­er für den NPD-Bere­ich Schenken­länd­chen. Eric Lade­mann ver­trat die „Nationale Jugend Storkow“. In sel­biger Stadt wurde erst let­zte Woche ein alter­na­tiv­er Jugendlich­er in seinem Wohnum­feld durch neon­azis­tis­che Sprühere­in bedro­ht [2]. In Eisen­hüt­ten­stadt leis­teten Dan­ny Zink und sein klein­er Brud­er, sowie der Frank­furter Robert Krause von den „Autonomen Nation­al­is­ten Oder-Spree“ [3] den NPD’lern Gesellschaft. In Frank­furt gesellte sich noch Eric Hempel dazu.

Für den 10. Novem­ber plant die NPD eine weit­ere Ver­anstal­tung in Frank­furt (Oder). Das lokale Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ [4] kündigte bere­its an, einen möglichen Auf­marsch zu blockieren.

 

[1] http://recherchegruppe.wordpress.com/2012/05/10/das-war-wohl-nichts/
[2] https://inforiot.de/artikel/nw-berlin-goes-brandenburg
[3] https://recherchegruppe.wordpress.com/2012/05/10/neonazistische-jugendkultur-im-wandel-am-beispiel-der-autonomen-nationalisten-oder-spree/
[4] http://kein-ort-fuer-nazis.de/

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NW Berlin goes Brandenburg?

INFORIOT Ein nächtlich­er und unangemelde­ter Fack­el­marsch von mask­ierten Neon­azis in Hen­nigs­dorf am Woch­enende hat in den let­zten Tagen für einige medi­ale Aufmerk­samkeit gesorgt. Eine einige Dutzend Per­so­n­en starke Gruppe von Recht­en war aus Anlass des 99. Geburt­stags von SS-Kriegsver­brech­er Erich Priebke durch die Stadt gezo­gen. Im Woch­enend­magazin des “Oranien­burg­er Gen­er­alanzeigers” hat­te ein “Fre­un­deskreis aus Ober­hav­el / Vel­ten” zudem einen Geburt­stags­gruß als Anzeige platziert. Die Polizei stellte die Per­son­alien von eini­gen Neon­azis fest und sucht momen­tan nach weit­eren Beteiligten.

Maßge­bliche Kraft hin­ter dem Aufzug, der stilis­tisch an die Aktio­nen der jüngst ver­bote­nen Bran­den­burg­er Nazi­gruppe um die “Spreelichter” anknüpft, war offen­sichtlich der “Nationale Wider­stand Berlin” (NW Berlin). Diese mil­i­tante Kam­er­ad­schaft veröf­fentlichte auf ihrer Inter­net­seite einen Bericht über die Demon­stra­tion. In diesem Artikel wird her­aus­gestellt, dass Priebke, Jahrgang 1913, in Hen­nigs­dorf geboren wurde.

Nicht nur in Hen­nigs­dorf, son­dern auch ander­norts in Bran­den­burg taucht der­weil das Label des “NW Berlin” ver­mehrt auf. So kam es im Laufe des Juli zu drei Aktio­nen im Land­kreis Oder-Spree.

In Storkow wurde vor das Haus eines jun­gen Alter­na­tiv­en dessen Name und Wohnadresse, Kel­tenkreuze und die Losung “Game Over” gesprayt. Sig­niert wurde die Dro­hung mit “NW Berlin”. In Beeskow wiederum wur­den auf dem Vere­ins­gelände des Jugend­klubs Bumerang eben­falls Kel­tenkreuze und “NW Berlin” geschmiert. Außer­dem ging eine Glass­cheibe zu Bruch. Und auch am Park­club in Fürsten­walde wur­den Kel­tenkreuze und “NW Berlin” gesprayt. Bei­de genan­nten Klubs betreiben nicht-rechte Jugendarbeit.

Zu erwäh­nen ist, dass am Bumerang in Beeskow ein Schup­pen niederge­bran­nt wurde. In Storkow kam es wiederum zu mas­siv­en Dro­hun­gen und ras­sis­tis­chen Beschimp­fun­gen gegen die Teil­nehmerIn­nen eines inter­na­tionalen Camps.

Auf Inter­net­seit­en des “NW Berlin” wer­den bere­its seit län­geren Dat­en von linken Ein­rich­tun­gen in Berlin gesam­melt und veröf­fentlicht. In der Folge kam es an vie­len der gelis­teten Häuser zu Sprayere­inen, Sachbeschädi­gun­gen und Brand­s­tiftun­gen. Ein Jugend­klub des Ver­ban­des “Die Falken” in Berlin-Neukölln wurde zwei mal in Brand gesteckt. Als presserechtlich ver­ant­wortlich­er von Aufk­le­bern des “NW Berlin” trat bis in die jün­gere Ver­gan­gen­heit Sebas­t­ian Schmidtke auf. Der aus Straus­berg stam­mende Neon­azi ist inzwis­chen Lan­desvor­sitzen­der der NPD in Berlin.

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Nazis wollens wieder versuchen

Wie dem Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)” kür­zlich bekan­nt wurde, hat die NPD für den 10. Novem­ber erneut eine Ver­anstal­tung in Frank­furt angemeldet. Das Bünd­nis wird mit vielfälti­gen Aktio­nen gegen die men­schen­ver­ach­t­ende Ide­olo­gie der recht­en Partei erneut auf die Straße gehen und hofft auf bre­ite Unter­stützung durch die Frank­furter und S?ubicer Bevölkerung.

Das bre­ite zivilge­sellschaftliche Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ hat­te sich anlässlich ein­er geplanten Neon­azi-Demon­stra­tion am 24. Sep­tem­ber 2011 kon­sti­tu­iert, die jedoch ver­boten wurde. Ein halbes Jahr später, am 24. März 2012, kon­nte das Bünd­nis mit bis zu 1000 Men­schen durch friedlichen Protest und Sitzblock­aden einen NPD-Auf­marsch erfol­gre­ich verhindern.

Frank­furt (Oder), den 29.07.2012
Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)”

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Am 10. November 2012 Nazis in Frankfurt (Oder) blockieren

Frank­furt (Oder) — Wie dem Bünd­nis “Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)” kür­zlich bekan­nt wurde, hat die NPD für den 10. Novem­ber erneut eine Ver­anstal­tung in Frank­furt angemeldet. Das Bünd­nis wird mit vielfälti­gen Aktio­nen gegen die men­schen­ver­ach­t­ende Ide­olo­gie der recht­en Partei erneut auf die Straße gehen und hofft auf bre­ite Unter­stützung durch die Frank­furter und S?ubicer Bevölkerung.

Das bre­ite zivilge­sellschaftliche Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ hat­te sich anlässlich ein­er geplanten Neon­azi-Demon­stra­tion am 24. Sep­tem­ber 2011 kon­sti­tu­iert, die jedoch ver­boten wurde. Ein halbes Jahr später, am 24. März 2012, kon­nte das Bünd­nis mit bis zu 1000 Men­schen durch friedlichen Protest und Sitzblock­aden einen NPD-Auf­marsch erfol­gre­ich verhindern.

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Eine Gedenkradtour für Marinus Schöberl

Zum zehn­ten Mal jährte sich der grauen­volle Mord an Mar­i­nus Schöberl. In der Nacht vom 12.Juli zum 13.Juli 2002 wurde der sechzehn­jährige Mar­i­nus Schöberl von drei recht­sradikalen Jugendlichen zu Tode gequält. Sie mis­shan­del­ten ihn auf bes­tialis­che Weise und trat­en ihn schließlich mit dem soge­nan­nten „Bor­d­stein­kick“ zu Tode. Mar­i­nus Leiche ver­schar­rten die drei Täter in ein­er Gül­le­grube neben einem Schweinestall. Heute erin­nert ein Gedenkstein neben dem Pot­zlow­er Fried­hof an die schreck­liche Bluttat.

Um an diese schreck­liche Ermor­dung von Mar­i­nus Schöberl zu erin­nern und sie nicht in Vergessen­heit ger­at­en zu lassen, organ­isierte die Antifa-Jugend-Pren­zlau und die DIE LINKE.Prenzlau gemein­sam mit dem Mobilen Beratung­steam eine „Antifaschis­tis­che Rad­tour“ zum Ort des Ver­brechens. Am Nach­mit­tag des 13.Julis 2012 ver­sam­melten sich 15 tapfere Rad­fahrer unter Ihnen auch die  Bun­destagsab­ge­ord­nete Sabine Stüber vor dem Pren­zlauer Kino in der Friedrich­straße, die trotz des starken Regens den Weg ent­lang des Uck­ersees nach Pot­zlow auf sich nah­men. In Pot­zlow wurde wir von etwa 10 Bürg­erin­nen und Bürg­ern der Gemeinde emp­fan­gen.  Zunächst tauscht­en wir unsere Gedanken aus und Gerd Krug, Vor­sitzen­der des Vere­ins „Mit­telpunkt der Uck­er­mark e.V.“, erzählte uns von dem Umgang mit der Tat inner­halb des Dor­fes. Danach gin­gen wir gemein­sam zum Gedenkstein, an dem die Antifa-Jugend-Pren­zlau eine Gedenkrede für die Opfer rechter Gewalt hielt. Zum Zeichen der Unvergessen­heit legten alle Teil­nehmer weiße Nelken nieder. Wie in jedem Jahr gedachte die Pot­zlow­er Gemeinde mit ein­er Gedenk-Andacht an Mar­i­nus Ermor­dung, denn für das Leben in ein­er Gemein­schaft ist die Erin­nerung wichtig.

Wir alle sind uns einig, dass wir recht­sradikalem Gedankengut keinen Raum lassen dür­fen. Deshalb sprechen wir uns  gegen Gewalt­tat­en aller Art und gegen die Ver­harm­lo­sung und Igno­ranz nation­al­sozial­is­tis­ch­er Mei­n­un­gen aus. Für uns ist es von großer  Bedeu­tung uns für eine tol­er­ante, aufmerk­same, antifaschis­tis­che, demokratis­che Ein­heit stark zu machen und dies unab­hängig von Parteizuge­hörigkeit, poli­tis­ch­er Überzeu­gung, Kon­fes­sion, Nation­al­ität und eth­nis­ch­er Zuge­hörigkeit. Aus diesen Grün­den haben wir schon in der Ver­gan­gen­heit durch Infos­tände, Demon­stra­tio­nen und Gedenkver­anstal­tun­gen auf rechte Gewalt aufmerk­sam  gemacht. Und auch in Zukun­ft wer­den wir Aktio­nen zur Aufk­lärung und zur Infor­ma­tion durch­führen. Im Sep­tem­ber haben wir einen „Tag der Tol­er­anz“ mit Work­shops, Unter­hal­tung­spro­gramm und viel­seit­i­gen Infos­tän­den geplant.

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Sommer, Sonne, Antifa!”

Som­mer, Sonne, Antifa!“ sollte auch dieses Jahr Mot­to des antifaschis­tis­chen Work­ing-Camps sein, welch­es bere­its zum 3. Mal in der Gedenkstätte Ravens­brück stat­tfind­et. Vom 14. bis zum 21. Juli arbeit­en rund 50 Jugendliche auf dem Gelände des ehe­ma­li­gen Siemens-Zwangsar­bei­t­erin­nen-Lagers. Die Teil­nehmerIn­nen und Teil­nehmer kom­men nicht nur aus Berlin und Bran­den­burg, son­dern auch aus Hes­sen, Sach­sen und Nor­drhein-West­falen. Das Durch­schnittsalter beträgt 18 Jahren.

Am Vor­mit­tag ste­hen die Arbeit­spro­jek­te auf dem Siemensgelände im Fokus, welch­es bis­lang nicht Bestandteil der Gedenkstätte ist und der Zugang durch Ver­wilderung zunehmend erschw­ert wird. Der Siemens-Konz­ern beschäftigte zur Zeit des deutschen Faschis­mus rund 2.400 Zwangsar­bei­t­erIn­nen auf diesem Gelände und übern­immt bis heute kein­er­lei Ver­ant­wor­tung für das Lager und seine Geschichte. Dem unbeschreib­lichen Leid der ehe­ma­li­gen Zwangsar­bei­t­erIn­nen von Siemens ste­hen riesige Prof­ite gegenüber, die bis heute nicht zurück­gezahlt wurde. Siemens kon­nte seine Stel­lung als weltweit führen­der Konz­ern erst durch die mas­sive Aus­beu­tung von Men­schen behaupten. Ziel unseres Work­ing-Camps ist es, zum Einen darauf aufmerk­sam zu machen, dass  Zwangsar­beit geleis­tet wurde. Zum Anderen wollen wir den Ver­fall dieses Ortes ver­hin­dern, um ein würdi­ges Gedenken zu ermöglichen, aber auch poli­tis­chen Druck auf die Ver­ant­wortlichen aufzubauen.

Um dies zu erre­ichen gibt es ver­schiedene Arbeits­grup­pen, die den Weg von der Gedenkstätte ins Lager zugänglich machen, während Andere die Gleise, Lager­mauer und Fun­da­mente der Mon­tage­hallen von Bewuchs befreien. Durch unsere Arbeit wurde beispiel­sweise ermöglicht, dass Über­lebende wieder mit dem Auto auf das Gelände gefahren wer­den können.

Bish­er kon­nten wir trotz durchwach­sen­em Wet­ter 20m Gleise reini­gen, 200m Weg säu­bern und begr­a­di­gen, sowie eine Lager­mauer, den ehe­ma­li­gen Reit­stall und das Fun­da­ment ein­er Mon­tage­halle frei­le­gen. Zeit­gle­ich wird täglich auf dem Fürsten­berg­er Mark­t­platz ein Lesezirkel ver­anstal­tet, der ver­schiedene antifaschis­tis­che Texte vorträgt und zum Disku­tieren einlädt.

Ergänzend zum prak­tis­chen Teil gibt es am Nach­mit­tag ver­schiedene Work­shops und Infover­anstal­tun­gen. Unter anderem han­delt es sich dabei um Zeitzeug­In­nen-Gespräche oder Vorträge zu The­men wie Täter­schaft und aktuellen Entwick­lun­gen der recht­en Szene. Zum Abschluss find­et wie jedes Jahr ein Aktion­stag statt, der die Arbeit des Camps nach außen trägt und ein öffentlich­es Forum für die The­matik der Zwangsar­beit in der Zeit des Faschis­mus darstellt.

Weit­ere Infos, Bilder und Videos zum Hin­ter­grund wer­den in der näch­sten Zeit im Inter­net unter http://www.antifa-ravensbrueck.de zu find­en sein.

Inforiot