Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Zeichen für ein solidarisches Miteinander in Cottbus

Nach Chem­nitz und Köthen hat der Zukun­ft Heimat e.V. für den „Tag der deutschen Ein­heit“ auch in Cot­tbus wieder eine Kundge­bung angemeldet. Dieser Vere­in ste­ht exem­plar­isch für den recht­sradikalen Eskala­tion­skurs von Teilen der AfD. Dage­gen wollen wir von Cot­tbus Naz­ifrei! ein Zeichen für ein offenes und sol­i­darisches Cot­tbus set­zen und ver­anstal­ten am Mittwoch den 3. Okto­ber ab 13.30 Uhr eine Kundge­bung an der Stadt­mauer Ecke Berlin­er Straße. Sie ste­ht unter dem Mot­to: “#Aus­ge­het­zt — Rechte Ein­heit aufbrechen”.
Wir wollen die Masker­ade des Zukun­ft Heimat e.V. been­den, denn diese saß ihnen ohne­hin nie gut. Egal ob Medi­en­crew, Ord­ner oder Demoteil­nehmende, über­all sind organ­isierte Neon­azis am Werk – darunter auch Mit­glieder der ver­bote­nen „Spreelichter“. Dazu meint Luise Mey­er: “Die Beteili­gung des Zukun­ft Heimat e.V an der Organ­i­sa­tion der ras­sis­tis­chen Aufmärsche in Chem­nitz und Köthen haben gezeigt, dass es sich hier nicht um einen harm­losen Heimatvere­in han­delt, son­dern um eine Auf­marscha­gen­tur, mit dem der völkische Flügel der AfD seine Urhe­ber­schaft ver­schleiern will.”
Luise Meier von Cot­tbus Naz­ifrei! sagt dazu weit­er: “Selb­st die Cot­tbuser Stadt­poli­tik lässt sich von der bürg­er­lichen Fas­sade des Zukun­ft Heimat e.V. blenden und treiben. Dadurch wer­den demokratis­che Grundw­erte über Bord gewor­fen. Asylpoli­tik und Krim­i­nal­ität­spräven­tion wer­den zunehmend miteinan­der vermengt.”
Wir wollen erre­ichen, dass die Cot­tbuser Zivilge­sellschaft aktiv­er wird und ein klares Zeichen gegen Ras­sis­mus, Aus­gren­zung und das Schüren von Hass setzt.
Cot­tbus Naz­ifrei! lädt Sie ein, unseren Protest zu dokumentieren.
#cb0310 #aus­ge­het­zt #rech­teein­heitauf­brechen #cot­tbus­fuer­alle #cot­tbus­naz­ifrei #unteil­bar

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration Law & Order

Prozess wegen rassistischem Übergriff in Diskothek

Am kom­menden Don­ner­stag, den 4. Okto­ber, wird vor dem Amts­gericht Pren­zlau der ras­sis­tis­che Angriff auf drei Geflüchtete im März 2016 ver­han­delt. Der Vere­in Opfer­per­spek­tive ruft auf, sich sol­i­darisch mit den Betrof­fe­nen zu zeigen und als Unter­stützung den Prozess zu besuchen.
Wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung vor Gericht ste­ht Timm F., der in sozialen Net­zw­erken offen mit Schwarz­er Sonne-Tat­too und „Sturm­front Pom­mern“ Klei­dungsauf­druck­en posiert. Aus ein­er Gruppe von Neon­azis sollen er und ein weit­er­er Angeklagter die drei Geschädigten vor der Disk­tothek A20 geschla­gen haben. Zuvor sei es bere­its in der Diskothek unter den Augen der Türste­hern zu ver­balen Auseinan­der­set­zun­gen gekom­men. Ein­er der drei Betrof­fe­nen musste im Kranken­haus ambu­lant ver­sorgt werden.
„Lei­der ist der ver­han­delte Fall ein­er von derzeit vie­len ras­sis­tis­chen Über­grif­f­en in der Region“, erk­lärt Jen­nifer Zachert, Mitar­bei­t­erin der Opfer­per­spek­tive e.V. „Umso wichtiger find­en wir es, dass das ras­sis­tis­che Tat­mo­tiv vom Gericht erkan­nt wird. Das wäre ein wichtiges Sig­nal für die Betrof­fe­nen und auch an die Täter, dass Ras­sis­mus nicht geduldet wird.“ Zachert ist Bera­terin für Betrof­fene rechter Gewalt der Opfer­per­spek­tive und begleit­et einen der Geschädigten im Prozess.
Der Prozess begin­nt am 04.10., um 9 Uhr am Amts­gericht Prenzlau.

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration Law & Order

VERSCHOBEN: Prozess wegen rassistischem Übergriff in Diskothek

Am kom­menden Don­ner­stag, den 4. Okto­ber, sollte vor dem Amts­gericht Pren­zlau der ras­sis­tis­che Angriff auf drei Geflüchtete im März 2016 ver­han­delt wer­den. Der Ter­min ist auf den 30.10. verschoben.
Der Vere­in Opfer­per­spek­tive ruft auf, sich sol­i­darisch mit den Betrof­fe­nen zu zeigen und als Unter­stützung den Prozess zu besuchen.
Wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung vor Gericht ste­ht Timm F., der in sozialen Net­zw­erken offen mit Schwarz­er Sonne-Tat­too und „Sturm­front Pom­mern“ Klei­dungsauf­druck­en posiert. Aus ein­er Gruppe von Neon­azis sollen er und ein weit­er­er Angeklagter die drei Geschädigten vor der Disk­tothek A20 geschla­gen haben. Zuvor sei es bere­its in der Diskothek unter den Augen der Türste­hern zu ver­balen Auseinan­der­set­zun­gen gekom­men. Ein­er der drei Betrof­fe­nen musste im Kranken­haus ambu­lant ver­sorgt werden.
„Lei­der ist der ver­han­delte Fall ein­er von derzeit vie­len ras­sis­tis­chen Über­grif­f­en in der Region“, erk­lärt Jen­nifer Zachert, Mitar­bei­t­erin der Opfer­per­spek­tive e.V. „Umso wichtiger find­en wir es, dass das ras­sis­tis­che Tat­mo­tiv vom Gericht erkan­nt wird. Das wäre ein wichtiges Sig­nal für die Betrof­fe­nen und auch an die Täter, dass Ras­sis­mus nicht geduldet wird.“ Zachert ist Bera­terin für Betrof­fene rechter Gewalt der Opfer­per­spek­tive und begleit­et einen der Geschädigten im Prozess.
Der Prozess begin­nt am 09.10., um 9.30 Uhr am Amts­gericht Prenzlau.

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Die neue Dynamik der Gewalt

Fünf Wochen sind ver­gan­gen, seit in Chem­nitz mil­i­tante Recht­sex­treme gemein­sam mit AfD-Funk­tionären auf die Straße gin­gen, seit Gewalt­täter dort Polizeiket­ten durch­brachen, Jour­nal­is­ten angrif­f­en und Men­schen jagten, die sie für Aus­län­der hiel­ten. Die öffentliche Aufmerk­samkeit für das The­ma Recht­sex­trem­is­mus ist seit­dem zurückgegangen.

Weit­er­lesen auf Zeit.de

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration

03.10. #AUSGEHETZT

Nach Chem­nitz und Köthen hat der Zukun­ft Heimat e.V. für den „Tag der deutschen Ein­heit“ auch in Cot­tbus wieder eine Kundge­bung angemeldet. Doch die Frage wie offen die AfD weit­er­hin mit faschis­tis­chen Kräften zusam­me­nar­beit­et ist momen­tan in der Partei umkämpft. Der Zukun­ft Heimat e.V. ste­ht exem­plar­isch für genau diesen Kurs der Eskala­tion auf der Straße. Mit unser­er Kundge­bung wollen wir uns klar gegen ihren Hass und ihre Het­ze stellen.
Kommt zur Kundgebung!
#AUSGEHETZT – Rechte Ein­heit aufbrechen
WANN: 3. Okto­ber, 13:30
WO: Stadt­mauer Cot­tbus / Berlin­er Straße
MEHR INFOS: www.cottbus-nazifrei.info
Hin­ter­grund: Die bürg­er­liche Maske des Zukun­ft Heimat e.V. saß nie beson­ders gut. Egal ob Medi­en­crew, Ord­ner oder Demoteil­nehmende, über­all sind organ­isierte Neon­azis am Werk – darunter auch Mit­glieder der ver­bote­nen „Spreelichter“. Durch die Reden zieht sich der rote Faden der völkischen Stim­mungs­mache. Die Organ­i­sa­tion der ras­sis­tis­chen Aufmärsche in Chem­nitz und Köthen haben gezeigt, dass es sich beim Zukun­ft Heimat e.V. nicht um einen regionalen Heimatvere­in han­delt, son­dern um eine Auf­marscha­gen­tur, mit dem der völkische Flügel der AfD seine Urhe­ber­schaft ver­schleiern will.
Die ver­lo­gene Trauer der ras­sis­tis­chen Täter
Der völkische Flügel der AfD nutzt die vorge­blichen Trauer­märsche für die Insze­nierung eines Opfer­kults für die eigene Anhänger­schaft, die gerne selb­st wieder unges­traft zu Tätern wer­den wollen. Als Vor­wand dafür dienen Krim­i­nalfälle, die in den sozialen Medi­en aus­ge­bre­it­et wer­den und das völkische Fre­und-Feind-Schema stützen. Die Krim­i­nal­sta­tis­tik zeich­net aber ein anderes Bild: Straftat­en sind rück­läu­fig und Migra­tion wirkt sich nicht neg­a­tiv aus. Die Aufmärsche in Chem­nitz, Köthen und auch Cot­tbus sind der Ver­such mit ein­er Kam­pagne das Außen­bild ost­deutsch­er Städte in eine ras­sis­tis­che Karikatur zu verwandeln.
Das Prob­lem heißt Rassismus
Auch die Cot­tbuser Stadt­poli­tik lässt sich von dieser Kam­pagne bee­in­flussen und wirft dabei demokratis­che Grundw­erte über Bord: Asylpoli­tik und Krim­i­nal­ität­spräven­tion wer­den zunehmend miteinan­der ver­mengt. Dieser Rechts­drall wirkt aber nicht erst seit gestern in deutschen Insti­tu­tio­nen. Der Ver­fas­sungss­chutz war aktiv am Auf­bau des NSU-Kom­plex und der AfD beteiligt und trägt damit auch Ver­ant­wor­tung für die mörderischen Taten.Maaßen und See­hofer bilden nur die jüng­ste Spitze des Eis­bergs. Dieser skru­pel­losen und ras­sis­tis­chen Macht­poli­tik set­zen wir unsere gren­zen­lose Sol­i­dar­ität entgegen!
#cb0310 #aus­ge­het­zt #rech­teein­heitauf­brechen #cot­tbus­fuer­alle #cot­tbus­naz­ifrei #unteil­bar
Kategorien
Antifaschismus

Identitären Dietmar Gröper geoutet

Wir haben das Mit­glied der Iden­titären Bewe­gung Berlin/Brandenburg Diemar Gröper in seinem Wohnum­feld in Berlin-Steglitz geoutet: Diet­mar Gröper | Hack­er­straße 13 | 12163 Berlin Steglitz

Gröper ist Mit­glied der ‘Iden­titären Bewe­gung (IB)’. Die Iden­titäre Bewe­gung ver­sucht mit antifem­i­nis­tis­chen, ras­sis­tis­chen und islam­feindlichen Aktio­nen eine außer­par­la­men­tarische recht­sex­treme Bewe­gung zu etablieren.

Die let­zten Aktio­nen der ‘IB’ waren die Beset­zung des Bran­den­burg­er Tors und die Störung ein­er Ver­anstal­tung im Max­im-Gor­ki-The­ater. Die IB schüchtert gezielt ein und hat per­son­ell große Über­schnei­dun­gen mit der Jugen­dor­gan­i­sa­tion der AfD ‘Junge Alter­na­tive’. ‘Iden­titäre’ wie Diet­mar Gröper arbeit­en auch mit den gewalt­bere­it­en Nazis der Kam­er­ad­schaften, der NPD und des ‘Drit­ten Wegs’ zusammen.

Gröper war in den let­zten Jahren an vie­len Aktio­nen der IB beteiligt, unter anderem beim Auf­marsch der IB in Wien (10.06.2016) und Berlin (17.06.2016) oder der Störung ein­er SPD-Ver­anstal­tung zum The­ma Flucht und Migra­tion in Dall­gow-Döberitz (31.05.2016).

Auch den Kon­takt zu weit­eren recht­sradikalen Grup­pen scheut Gröper nicht. So nahm er unter anderem am Auf­marsch des 3. Wegs in Frankfurt/Oder (03.09.2016) oder dem Hooli­ganauf­marsch in Molen­beek (Bel­gien, 02.04.2016) teil.

Wir haben keine Lust auf solche Nach­barn. Nicht in Steglitz, nicht in Berlin, nirgendwo.

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus Law & Order

Unerträgliches Ausmaß rechter Gewalt

Unab­hängige Opfer­ber­atungsstellen reg­istri­eren schon jet­zt 93 Vor­fälle ras­sis­tis­ch­er, rechter und anti­semi­tisch motiviert­er Gewalt und Bedro­hun­gen, seit­dem die extreme Rechte und organ­isierte Rassist*innen bun­desweit den gewalt­samen Tod von Daniel H. (35) in Chem­nitz in der Nacht vom 24./25. August 2018 instrumentalisieren.
In der im Anhang befind­lichen Auswahl sind lediglich diejeni­gen Angriffe und Bedro­hun­gen aufge­führt, die entwed­er durch die Betrof­fe­nen, Polizei- oder Medi­en- und Blogger*innenberichte öffentlich gemacht wur­den. Nicht im Einzel­nen aufge­führt sind min­destens 34 Vor­fälle von Kör­per­ver­let­zun­gen, Nöti­gun­gen und Bedro­hun­gen, die die Opfer­ber­atung der RAA Sach­sen alleine in Chem­nitz seit dem 26. August 2018 reg­istri­ert hat.
“Das ohne­hin schon viel zu hohe Niveau ras­sis­tis­ch­er und rechter Gewalt der ver­gan­genen zwei Jahre steigt in einem besorgnis­er­re­gen­den Maß weit­er“, sagt Judith Porath, Mit­glied im Vor­stand der Ver­bands der Beratungsstellen für Opfer rechter, ras­sis­tis­ch­er und anti­semi­tis­ch­er Gewalt und Geschäfts­führerin des Vere­ins Opfer­per­spek­tive. “Die All­ge­gen­wart ras­sis­tis­ch­er Het­ze führt dazu, dass es keine sicheren Orte mehr gibt: Ob in der Eis­diele beim Eisessen in Wies­loch, beim Zeitungsaus­tra­gen in Freiburg, beim S‑Bahnfahren in Berlin und München, beim Bier­fest im ländlichen Bay­ern oder in der eige­nen Woh­nung in Dem­min — Geflüchtete, Fam­i­lien mit Migra­tionsh­in­ter­grund und Schwarze Deutsche müssen derzeit tat­säch­lich über­all damit rech­nen, von organ­isierten Neon­azis und Ras­sis­ten oder von ras­sis­tis­chen Gelegenheitstäter*innen ange­grif­f­en zu werden.”
Aus Sicht der im VBRG zusam­mengeschlosse­nen dreizehn unab­hängi­gen Beratungsstellen sei es jet­zt wichtiger denn je, „bei ras­sis­tis­chen Bedro­hun­gen und Gewalt­tat­en einzu­greifen statt wegzuschauen“, betont Judith Porath. Es gelte jet­zt deut­lich zu machen, dass „die Sol­i­dar­ität mit den Betrof­fe­nen sich nicht auf Son­ntagsre­den reduziert.“ Das könne der Anruf beim polizeilichen Notruf sein, die Bere­itschaft sich als Zeug*in zur Ver­fü­gung zu stellen oder sich unmit­tel­bar an die Seite von Ange­grif­f­en den Täter*innen entgegenzutreten.
Darüber hin­aus fordern die Opfer­ber­atungsstellen eine kon­se­quentere Strafver­fol­gung rechter, ras­sis­tis­ch­er und anti­semi­tisch motiviert­er Gewalt und Bedro­hun­gen: „Wir brauchen endlich in allen Bun­deslän­dern Schw­er­punk­t­staat­san­waltschaften sowie eine Bere­itschaft bei den Strafver­fol­gungs­be­hör­den, ras­sis­tis­che, anti­semi­tis­che und poli­tisch rechte Tat­mo­tive adäquat zu erken­nen, zu benen­nen und unter Anwen­dung von §46 Abs. 2 Satz 2 StGB auch straf­schär­fend zu bew­erten“, so Porath. „Im Übri­gen wer­den wir es nicht zulassen, dass die extreme Rechte mit Daniel H. und auch Sophia L. aus Leipzig den gewalt­samen Tod von Men­schen für ras­sis­tis­che Het­z­jag­den instru­men­tal­isiert, die unter anderen Umstän­den Zielscheibe für Ras­sis­mus und recht­en Bedro­hun­gen waren.“
Ver­band der Beratungsstellen für Betrof­fene rechter, ras­sis­tis­ch­er und anti­semi­tis­ch­er Gewalt, 26.09.2018

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Friedensfest gegen braune Hetze

INFORIOT – Am Sam­stag ver­sam­melten sich 200 Men­schen gegen eine Kundge­bung der extrem recht­en AfD mit ca. 100 Teil­nehmenden am Bahn­hof Bernau. Am Abend zuvor hat­te die lokale NPD zu einem Vor­trag eingeladen.

Seit dem frühen Nach­mit­tag lud das zivilge­sellschaftliche Bünd­nis „Net­zw­erk für Weltof­fen­heit Bernau“ zu einem Friedens­fest am Bernauer Bahn­hof ein. Ein reich­haltiges Pro­gramm unter dem Mot­to „Auf­ste­hen gegen Hass und Het­ze“ wurde vom Bünd­nis und ein­er Vielzahl Unterstützer*innen geboten. In kurzen Reden posi­tion­ierten sich die Anwe­senden für ein sol­i­darisches Zusam­men­leben, für eine human­itäre Asylpoli­tik und offene Gren­zen. Erin­nert wurde an Men­schen, die auf dem Mit­telmeer auf­grund der abgeschot­ten­ten EU-Gren­zen ums Leben kom­men. Für die Aktion „See­brücke“, die sich für die Seenotret­tung von geflüchteten Men­schen ein­set­zt, befand sich wenige Meter weit­er ein Graf­fi­ti auf dem Boden.

Wider­stand und Männlichkeit
An genau dieser Stelle standen 100 Anhän­gerIn­nen der extrem recht­en AfD und NPD, die zur Schließung der Gren­zen auf­forderten. Zur Kundge­bung hat­te Mar­cel Don­sch, stel­lvertre­tender Vor­sitzen­der des AfD Kreisver­band Barn­im, aufgerufen. Gemein­sam mit Joachim Schaaf, der den Kreisver­band 2014 auf­baute, unter­hielt Don­sch die Teil­nehmenden. In den ein­fach gehal­te­nen State­ments beze­ich­neten die Red­ner die Bun­desre­pub­lik als „Dik­tatur Merkel“, gegen die durch Streik und Wider­stand aufzuste­hen sei. Sie bezichtigten Migrant*innen per se als Krim­inelle und beschworen einen bevorste­hen­den Krieg herauf.

Auch ein weit­eres klas­sis­ches neon­azis­tis­ches The­ma sollte nicht fehlen: Der ver­meintliche Schutz von Frauen und Kindern galt den fast auss­chließlich männlichen Anwe­senden als Vor­wand, gegen Geflüchtete Stim­mung zu machen. Die Instru­men­tal­isierung sex­u­al­isiert­er Gewalt zeigte sich in der Ver­gan­gen­heit bei ein­er Vielzahl von AfD-Ver­samm­lun­gen, sei es in Kan­del oder Chem­nitz. In der Region Barn­im demon­stri­erten neon­azis­tis­che Grup­pen mehrere Jahre in Joachim­sthal.
Keine Tren­nung zwis­chen AfD und NPD
Neben den genan­nten inhaltlichen Über­schnei­dun­gen, zeigten sich in Bernau erneut auch per­son­elle Schnittmen­gen zur neon­azis­tis­chen NPD. Bekan­nte Aktivis­ten der NPD beteiligten sich mit einem Trans­par­ent an der Ver­samm­lung. Auch weit­ere Neon­azis aus der Stadt waren anwe­send. Zwar war AfD’ler Joachim Schaaf bere­its im Vor­jahr Red­ner auf ein­er NPD-Demon­stra­tion in Bernau, allerd­ings unter­schied sich ein Großteil der Teil­nehmenden von AfD und NPD Ver­anstal­tun­gen zu dem Zeit­punkt noch. An diesem Sam­stag war eine Ver­mis­chung dage­gen klar zu erkennen.

Dass es sich bei der AfD nicht um ein Sam­mel­beck­en für ent­täuschte Kon­ser­v­a­tive, son­dern um extrem Rechte und Neon­azis han­delt, bewegte auch das zivilge­sellschaftliche Friedens­fest. Zum sym­bol­is­chen Schutz von Betrof­fe­nen rechter Gewalt und Todes­opfer der nation­al­sozial­is­tis­chen Ter­ror­regimes bilde­ten Teilnehmer*innen eine Kette um das Mah­n­mal für die Opfer das Faschis­mus, was sich neben der AfD-Kundge­bung befand.
NPD-Vor­tragsabend
Am Fre­itagabend hat­te die Barn­imer NPD zu einem Vor­tragsabend ein­ge­laden. Der Berlin­er NPD-Aktivist Sebas­t­ian Schmidtke sollte über Selb­stschutz, Krisen­vor­sorge und Rechts­grund­la­gen reden. Die NPD fährt seit eini­gen Wochen eine Kam­pagne, in denen Neon­azis in Grup­pen durch Städte und Kieze patrouil­lieren und Orte zu soge­nan­nten „Schutz­zo­nen“ erk­lären. Auch hier zeigt sich die Par­al­lele zur AfD-Ver­samm­lung: Die Vor­bere­itung auf einen ver­meintlichen Bürg­erkrieg. Waf­fen, Erfahrun­gen in mil­itärischen Auseinan­der­set­zun­gen und kör­per­lich­er Gewalt, gehören eben­so wie Sur­vival­train­ings dazu. In der Neon­aziszene heißt es zu all diesen Aktiv­itäten schlicht Vor­bere­itung auf den Tag X.
Mehr Bilder: hier.

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Dumpfer Rassismus im Kern

Rathenow — Mit radikalen State­ments und neuen Fah­nen – betont in Schwarz-Weiß-Rot – set­zte sich am Mon­tagabend in Rathenow die Ver­anstal­tungsrei­he der extrem recht­en Vere­ini­gung „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ fort.
Zu der sta­tionären Kundge­bung auf dem Märkischen Platz erschienen unge­fähr 30 Sym­pa­thisierende, 15 davon ver­sam­melten sich unmit­tel­bar vor der Bühne, 15 weit­ere saßen etwas dis­tanziert auf den Bänken nahe City Cen­ter sowie nahe Goethestraße.
Die Ver­samm­lung fand unter dem Ein­druck zweier Todes­fälle im Zusam­men­hang mit gewalt­täti­gen Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen Geflüchteten und deutschen Staats­bürg­ern in Chem­nitz (Sach­sen) und Köthen (Sach­sen-Anhalt) sowie anschließend ini­ti­iert­er „Trauer­märsche“ extrem rechter Organ­i­sa­tio­nen mit mehreren hun­dert bis mehreren tausend Teil­nehmenden statt.
Nach ein­er „Gedenkz­er­e­monie“, bei der zuvor aus­geteilte Grabkerzen entzün­det und Blu­men niedergelegt wur­den, hielt der Vere­insvor­sitzende Chris­t­ian Kaiser einen – ver­gle­ich­sweise – deut­lich radikaleren Rede­beitrag. Darin rief er zunächst sein „Volk“ zur Geschlossen­heit auf und ver­langte, dass das „eigene Ego immer sechs Schritte hin­ter der Sache“ zu ste­hen habe. „Nur gemein­sam“ sei „man stark“, „einzeln“ hinge­gen, so Kaiser, sei „man gar nichts“. Aus­drück­lich betont wurde, das in seinen Rei­hen „jed­er“ willkom­men wäre, egal ob er nur „AfD“, „Repub­likan­er“, „NPD“, ein­er „freien Bürg­er­be­we­gung“ oder gar „nie­man­den Ange­höre“. Anschließend rel­a­tivierte Kaiser die Gewalt in Chem­nitz, sprach von „Pogromen“ gegen Deutsche und bestritt Über­griffe auf „Aus­län­der“. Angst­mache und Zus­pitzung dürfte auch hin­ter sein­er dem State­ment zum Todes­fall in Köthen gesteckt haben. Ent­ge­gen der bere­its am Son­ntagabend ver­bre­it­eten Mel­dung der Staat­san­waltschaft, dass der dort Ver­stor­bene einem akuten Herzver­sagen erlag, behauptete Kaiser, dass der Tote erstochen wor­den sei und es sich bei der Tat um „einen bru­tal­en Mord“ handele.
Höhep­unkt der Het­ze des Bürg­er­bünd­nis-Chefs, der im fol­gen­den Zusam­men­hang offen­bar auch als Mit­glied der „Repub­likan­er“ sprach, war jedoch ein Zitat ein­er Rede seines Thüringer Parteigenossen David Köck­ert, die dieser am Son­ntag während des „Trauer­marsches“ in Köthen hielt. In dieser Rede wird zunächst fest­gestellt, dass es auf dem Plan­eten „8 Mil­liar­den Men­schen“ gäbe und davon nur noch „300–400 Mil­lio­nen weiße Men­schen“ seien, um dann daraus den Schluss zu ziehen, dass es mit der „Massenein­wan­derung“ einen „Rassenkampf“ in Europa gäbe. Kaisers Kom­men­tar dazu: „Ich finde er hat Recht damit!“. Das ist offen­er Rassismus.
Auch bei zwei anderen Red­nern war eine ras­sis­tis­che Moti­va­tion in den Beiträ­gen erkennbar. Ein­er ver­suchte sich mit einem „Gedicht“, in dem „Schwarz“ als neg­a­tiv, ang­ste­in­flößend dargestellt wurde. Ein weit­er­er Mann äußerte sich am „offe­nen Mikro­fon“ abw­er­tend gegenüber Men­schen mit dun­kler Hautfarbe.
Lediglich zwei Red­ner äußerten sich etwas abgeschwächter. Bei­de äußerten sich jedoch neg­a­tiv gegenüber Geflüchtete. Ein­er der Bei­den gab an, sel­ber in die Bun­desre­pub­lik immi­gri­ert zu sein und seit knapp zehn Jahren die deutsche Staats­bürg­er­schaft zu besitzen. Inwiefern der Mann, der seine Wurzeln im ehe­ma­li­gen Jugoslaw­ien verortete und – soweit bekan­nt – erst­mals beim „Bürg­er­bünd­nis“ auf­tauchte, sich jedoch weit­er­hin bei kün­fti­gen Ver­samm­lun­gen der „Bündler“ ein­bringt, bleibt jedoch offen. Während der let­zten Ver­samm­lung, am 27. August 2018, hat­te Bürg­er­bünd­nis-Chef Kaiser näm­lich noch in ein­er Rede getönt, dass es für ihn nur „Deutsche nach Abstam­mung“ gäbe, „Pass­deutsche“ hinge­gen nicht.
Fotos hier: https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/albums/72157695374334330

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Dumpfer Rassismus im Kern – die Montagskundgebung des extrem rechten Bürgerbündnisses

Rathenow — Mit radikalen State­ments und neuen Fah­nen – betont in Schwarz-Weiß-Rot – set­zte sich am Mon­tagabend in Rathenow die Ver­anstal­tungsrei­he der extrem recht­en Vere­ini­gung „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ fort.
Zu der sta­tionären Kundge­bung auf dem Märkischen Platz erschienen unge­fähr 30 Sym­pa­thisierende, 15 davon ver­sam­melten sich unmit­tel­bar vor der Bühne, 15 weit­ere saßen etwas dis­tanziert auf den Bänken nahe City Cen­ter sowie nahe Goethestraße.
Die Ver­samm­lung fand unter dem Ein­druck zweier Todes­fälle im Zusam­men­hang mit gewalt­täti­gen Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen Geflüchteten und deutschen Staats­bürg­ern in Chem­nitz (Sach­sen) und Köthen (Sach­sen-Anhalt) sowie anschließend ini­ti­iert­er „Trauer­märsche“ extrem rechter Organ­i­sa­tio­nen mit mehreren hun­dert bis mehreren tausend Teil­nehmenden statt.
Nach ein­er „Gedenkz­er­e­monie“, bei der zuvor aus­geteilte Grabkerzen entzün­det und Blu­men niedergelegt wur­den, hielt der Vere­insvor­sitzende Chris­t­ian Kaiser einen – ver­gle­ich­sweise – deut­lich radikaleren Rede­beitrag. Darin rief er zunächst sein „Volk“ zur Geschlossen­heit auf und ver­langte, dass das „eigene Ego immer sechs Schritte hin­ter der Sache“ zu ste­hen habe. „Nur gemein­sam“ sei „man stark“, „einzeln“ hinge­gen, so Kaiser, sei „man gar nichts“. Aus­drück­lich betont wurde, das in seinen Rei­hen „jed­er“ willkom­men wäre, egal ob er nur „AfD“, „Repub­likan­er“, „NPD“, ein­er „freien Bürg­er­be­we­gung“ oder gar „nie­man­den Ange­höre“. Anschließend rel­a­tivierte Kaiser die Gewalt in Chem­nitz, sprach von „Pogromen“ gegen Deutsche und bestritt Über­griffe auf „Aus­län­der“. Angst­mache und Zus­pitzung dürfte auch hin­ter sein­er dem State­ment zum Todes­fall in Köthen gesteckt haben. Ent­ge­gen der bere­its am Son­ntagabend ver­bre­it­eten Mel­dung der Staat­san­waltschaft, dass der dort Ver­stor­bene einem akuten Herzver­sagen erlag, behauptete Kaiser, dass der Tote erstochen wor­den sei und es sich bei der Tat um „einen bru­tal­en Mord“ handele.
Höhep­unkt der Het­ze des Bürg­er­bünd­nis-Chefs, der im fol­gen­den Zusam­men­hang offen­bar auch als Mit­glied der „Repub­likan­er“ sprach, war jedoch ein Zitat ein­er Rede seines Thüringer Parteigenossen David Köck­ert, die dieser am Son­ntag während des „Trauer­marsches“ in Köthen hielt. In dieser Rede wird zunächst fest­gestellt, dass es auf dem Plan­eten „8 Mil­liar­den Men­schen“ gäbe und davon nur noch „300–400 Mil­lio­nen weiße Men­schen“ seien, um dann daraus den Schluss zu ziehen, dass es mit der „Massenein­wan­derung“ einen „Rassenkampf“ in Europa gäbe. Kaisers Kom­men­tar dazu: „Ich finde er hat Recht damit!“. Das ist offen­er Rassismus.
Auch bei zwei anderen Red­nern war eine ras­sis­tis­che Moti­va­tion in den Beiträ­gen erkennbar. Ein­er ver­suchte sich mit einem „Gedicht“, in dem „Schwarz“ als neg­a­tiv, ang­ste­in­flößend dargestellt wurde. Ein weit­er­er Mann äußerte sich am „offe­nen Mikro­fon“ abw­er­tend gegenüber Men­schen mit dun­kler Hautfarbe.
Lediglich zwei Red­ner äußerten sich etwas abgeschwächter. Bei­de äußerten sich jedoch neg­a­tiv gegenüber Geflüchtete. Ein­er der Bei­den gab an, sel­ber in die Bun­desre­pub­lik immi­gri­ert zu sein und seit knapp zehn Jahren die deutsche Staats­bürg­er­schaft zu besitzen. Inwiefern der Mann, der seine Wurzeln im ehe­ma­li­gen Jugoslaw­ien verortete und – soweit bekan­nt – erst­mals beim „Bürg­er­bünd­nis“ auf­tauchte, sich jedoch weit­er­hin bei kün­fti­gen Ver­samm­lun­gen der „Bündler“ ein­bringt, bleibt jedoch offen. Während der let­zten Ver­samm­lung, am 27. August 2018, hat­te Bürg­er­bünd­nis-Chef Kaiser näm­lich noch in ein­er Rede getönt, dass es für ihn nur „Deutsche nach Abstam­mung“ gäbe, „Pass­deutsche“ hinge­gen nicht.
Fotos hier: https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/albums/72157695374334330

Inforiot