Kategorien
Antifaschismus

Frankfurt (Oder) wehrt sich“ mit dem „III. Weg“

Zynisch: Die knapp 55 Neonazis liefen erneut mit ihrem Transparent "Freundliches Frankfurt (Oder) gegen Asylantenheime und Asylwahn" durch die Oderstadt. Am Transparent in der Mitte: Franziska Koss (Foto: pressedienst frankfurt (oder))
Zynisch: Die knapp 55 Neon­azis liefen erneut mit ihrem Trans­par­ent “Fre­undlich­es Frank­furt (Oder) gegen Asy­lanten­heime und Asyl­wahn” durch die Oder­stadt. Am Trans­par­ent in der Mitte: Franziska Koss (Foto: presse­di­enst frank­furt (oder))

Zum 25. April mobil­isierte die neon­azis­tis­che Face­book-Gruppe „Frank­furt (Oder) wehrt sich“ wieder zu einem Auf­marsch in Frank­furt (Oder). Unter dem Mot­to „Gegen die Über­frem­dung unseres Volkes“ woll­ten sie erneut gegen Geflüchtete het­zen. Damit war dies die dritte Ver­anstal­tung inner­halb von nur vier Monat­en. Jedoch anders als bei den bei­den ersten Aufmärschen im Januar[1] und Februar[2] wurde dies­mal nicht mehr der Ver­such unter­nom­men die Ver­samm­lung als bürg­er­lichen Protest zu tar­nen. Dafür lud man sich Gäste ein­deutig rechter Grup­pierun­gen und Parteien ein.
Kaum Mobil­isierung, noch weniger Teilnehmer*innen
Am 3. April posteten die Macher*innen von „Frank­furt (Oder) wehrt sich“ ein Bild ihrer Demon­stra­tion vom 17. Jan­u­ar 2015 mit der Bil­dun­ter­schrift: „Am 25.04.2015 ist es wieder soweit… Frank­furt (Oder) wehrt sich!!!“[3] In den fol­gen­den Tagen wurde dieser Post immer wieder in der Time­line der Seite wieder­holt. Eine offene Ankündi­gung, wo und wann ein möglich­er Auf­marsch starten sollte wurde nicht bekan­nt gegeben. Auf Nach­fra­gen von User*innen antworteten die Administrator*innen lediglich, dass Angaben zu Zeit und Ort rechtzeit­ig bekan­nt­gegeben wer­den. Der User „Kai Uwe“, offen­sichtlich ein­er der Organisator*innen, postete am Don­ner­stag vor der geplanten Demon­stra­tion kurz und knapp: „An alle,Treffpunkt ist Sta­dion um 12 Uhr!!!“[4]. Dass das Sta­dion als Start­punkt für den ras­sis­tis­chen Auf­marsch gewählt wurde ist nicht ver­wun­der­lich. Bere­its im März 2012 ver­sucht­en Neon­azis aus NPD und „Freien Kräften“ von dort aus in die Frank­furter Innen­stadt zu gelan­gen, was ihnen auf­grund zahlre­ich­er Proteste und Block­aden nicht gelang. [5]
Die "Jugend im Sturm"?: Anmelder Peer Koss mit seiner Frau Franziska auf dem Weg zum Auftaktort ihrer Demonstration. Direkt dahinter: NPDlerin Manuela Kokott aus Markgrafpieske. (Foto: pressedienst frankfurt (oder))
Die “Jugend im Sturm”?: Anmelder Peer Koss mit sein­er Frau Franziska auf dem Weg zum Auf­tak­tort ihrer Demon­stra­tion. Direkt dahin­ter: NPDlerin Manuela Kokott aus Mark­graf­pieske. (Foto: presse­di­enst frank­furt (oder))

Infolge der recht spär­lichen Mobil­isierung sagten laut Face­book lediglich 24 ihre Teil­nahme zu. [6] Noch im Jan­u­ar woll­ten laut face­book-Ver­anstal­tung mehr als 500 Leute teil­nehmen. Am Ende waren es etwa 250. Im Feb­ru­ar waren es bere­its deut­lich weniger gewe­sen (80). Auch dies­mal war zu rech­nen, das weniger Leute teil­nehmen würden.
Man kennt sich: Kameradschaftsführer Sven Lemke (links) im Plausch mit Frank Odoy und Manuela Kokott (beide NPD-Oderland). (Foto: antifaschistische recherchegruppe frankfurt (oder))
Man ken­nt sich: Kam­er­ad­schafts­führer Sven Lemke (links) im Plausch mit Frank Odoy und Manuela Kokott (bei­de NPD-Oder­land). (Foto: antifaschis­tis­che recherchegruppe frank­furt (oder))

Am geplanten Demon­stra­tionstag ver­sam­melten sich dann, weit abgeschirmt von der Polizei etwa 55 Men­schen am besagten Tre­ff­punkt. Unter ihnen waren keine „besorgten“ Bürger*innen, die die Demon­stra­tion als Mei­n­ungsäußerung unzufrieden­er Mit­men­schen darstellen hätte kön­nen. Ganz im Gegen­teil erre­ichte der ver­mut­lich interne weit­ergeleit­ete Aufruf vor allem organ­isierte Neon­azis, die zumeist selb­st aus der Oder­stadt kamen. Die Frank­furter Neon­azis Eric Hempel, Andy Köbke und Mar­tin Wilke gehörten genau­so dazu, wie auch Sven Lemke mit weit­eren Mit­gliedern der Kam­er­ad­schaft „Kom­man­do Wer­wolf“. Daneben waren NPDler*innen, wie etwa Alexan­der Bode, Frank Odoy und Manuela Kokott eben­so anwe­send, wie die bei­den aus Pots­dam-Mit­tel­mark stam­menden Neon­azis Maik Eminger und Pas­cal Stolle, die seit kurzem für die neue neon­azis­tis­che Partei „Der III. Weg“ aktiv sind. Frank Odoy verteilte zu Beginn Fly­er für den ras­sis­tis­chen BraMM-Auf­marsch, der am darauf­fol­gen­den Mon­tag in Fürsten­walde stat­tfand. [7] Als Ver­anstal­ter trat­en erneut das Paar Franziska und Peer Koss auf, wobei dies­mal zu beobacht­en war, dass diese Unter­stützung bei der Organ­i­sa­tion erhielten.
Zu den regelmäßigen Teilnehmer*innen der Frankfurter Neonazis gehören Martin Wilke (links), Eric Hempel (mitte, mit DDR-Shirt) und "Rückreisemanager" Andy Köbke (rechts) (Foto: antifaschistische recherchegruppe frankfurt (oder))
Zu den regelmäßi­gen Teilnehmer*innen der Frank­furter Neon­azis gehören Mar­tin Wilke (links), Eric Hempel (mitte, mit DDR-Shirt) und “Rück­reise­m­an­ag­er” Andy Köbke (rechts) (Foto: antifaschis­tis­che recherchegruppe frank­furt (oder))

Zwei Parteien, kein Problem!?: Die NPDlerInnen Manuela Kokott (Mitte) und Alexander Bode (rechts, verdeckt mit roten Shirt) zusammen mit Neonazis vom "III. Weg". (Foto: pressedienst frankfurt (oder))
Zwei Parteien, kein Prob­lem!?: Die NPDlerIn­nen Manuela Kokott (Mitte) und Alexan­der Bode (rechts, verdeckt mit roten Shirt) zusam­men mit Neon­azis vom “III. Weg”. (Foto: presse­di­enst frank­furt (oder))

„Der III. Weg“ auf Propagandatour
Beson­ders Maik Eminger brachte sich in die Organ­i­sa­tion der Demo mit ein. So stellte er nicht nur seinen Opel Cor­sa als Laut­sprecher­wa­gen zur Ver­fü­gung, son­dern trat zusam­men mit Anmelder Peer Koss in die Ver­hand­lun­gen mit der Polizei. Mit ihm und dem erst kür­zlich von der NPD zum „Der III. Weg“ gewech­sel­ten Bad Belziger Stadtverord­neten Pas­cal Stolle [8] reis­ten weit­ere Aktivist*innen aus dem Land­kreis Pots­dam-Mit­tel­mark an. Maik Eminger und Pas­cal Stolle tru­gen anfangs noch T‑Shirts ihrer Partei mit der Auf­schrift „Nation­al, Rev­o­lu­tionär, Sozial­is­tisch“. Aus nicht näher bekan­nten Grün­den unter­sagte die Polizeiführung das Tra­gen dieser Shirts, sowie das Zeigen eines der Trans­par­ente, welch­es eben­falls die Insignien der neon­azis­tis­chen Kle­in­st­partei tru­gen. Auch das mit­ge­brachte Pult, an welchem die Auf­tak­trede gehal­ten wer­den sollte, musste auf­grund tech­nis­ch­er Prob­leme wieder eingepackt werden.
Diese auf­fal­l­ende Ein­bringung in die Demoor­gan­i­sa­tion kommt jedoch nicht von unge­fähr. Zwar waren Maik Emi­niger und Pas­cal Stolle bere­its zu Gast auf den Aufmärschen der Frank­furter Neon­azis, jedoch noch nie unter dem Label, der u.a. von Matthias Fis­ch­er und Klaus Arm­stroff 2013 gegrün­de­ten recht­en Partei. [9]
Zum ersten Mal als „Der III. Weg“ öffentlich aufge­treten sind Maik Eminger aus Grabow (Land­kreis Pots­dam-Mit­tel­mark) und seine Anhänger*innen am 21. Feb­ru­ar in Eisen­hüt­ten­stadt. [10] Angemeldet als Kundge­bung gegen die ange­bliche Über­frem­dung insze­nierte sich die Partei hier selb­st. Dort wurde der Startschuss ein­er Pro­pa­gan­da-Tour des Bran­den­burg­er Ablegers der neuen Neon­azi-Partei geset­zt. Nicht anders zu erk­lären ist die große Teil­nahme von etwa 100 Neon­azis aus mehreren Bun­deslän­dern auf ein­er Kundge­bung mit dem regelmäßig gewählten The­ma der Über­frem­dung und ange­blichen Asylflut von recht­en Parteien in der bran­den­bur­gis­chen Prov­inz. Maik Eminger, Brud­er des beim NSU-Prozess in München angeklagten André Eminger, [11] ver­suchte damit seine Anhänger­schaft zu fes­ti­gen, die er bere­its mit der Grup­pierung „Ein Licht für Deutsch­land gegen Über­frem­dung“ in den ver­gan­genen Monat­en aufge­baut hat­te. [12] Ende März und Mitte April fol­gten weit­ere öffentliche Auftritte des „III. Wegs“, u.a. bei einem Auf­marsch in Witt­stock [13] sowie bei Kundge­bun­gen in Nauen und Bran­den­burg an der Hav­el. [14]
Bei dem ersten öffentlichen Auftritt der recht­en Split­ter­partei in Bran­den­burg in Eisen­hüt­ten­stadt nah­men neben „Freien Kräften“ auch Mit­glieder der NPD Oder­land sowie Frank­furter Neon­azis, u.a. Andy Köbke, Franziska und Peer Koss teil. Ein Inter­esse an dieser neuen neon­azis­tis­chen Partei war also vorhan­den und Kon­tak­te bestanden bere­its. So lässt sich der let­zte Auf­marsch in Frank­furt (Oder) eben­falls in der Rei­he „Der III. Weg“-Propaganda-Tour sehen.
Schweigend in die Innenstadt 
Nach dem miss­lun­genen Beginn des Auf­marsches startete die Demon­stra­tion in Rich­tung Frank­furter Innen­stadt. Die Spitze bilde­ten lokale Neon­azis, die dabei erneut das zynis­che Front­trans­par­ent tru­gen, welch­es bere­its am 14. Feb­ru­ar zum Ein­satz kam. [15] Dem zweit­en Demon­stra­tions­block ging das Trans­par­ent „Wir für Deutsch­land gegen Über­frem­dung“ voraus. Dies führten angereiste Neon­azis, die zum Umfeld von Maik Eminger zu zählen sind bere­its bei den bei­den let­zten Frank­furter Aufmärschen mit sich. Neben son­st üblichen Deutsch­land­fah­nen markierten das Ende des kurzen Demozug zwei Fah­nen des „III. Weg“. Optisch waren sie damit die einzige Partei die an der Demon­stra­tion teilnahm.
Die Neon­azis zogen ungestört von Gegendemonstrant*innen über die Wal­ter-Kors­ing-Straße, vor­bei am Arbeit­samt und Oder-Turm auf die Karl-Marx-Straße. Trotz dieser Marschroute, die ent­lang zahlre­ich­er Wohnge­bäude zog, blieben die Ewiggestri­gen auf­fal­l­end still. Lediglich leise Recht­sRock-Musik war aus Emingers Auto zu hören. Erst auf der Karl-Marx-Straße und dann weit­er bis zu ihrer Abschlusskundge­bung, die sich in der Nähe des Gren­züber­gangs befand, wur­den vere­inzelt Parolen gerufen. Darunter waren nur wenige die sich gegen Flüchtlinge richteten. Vielmehr woll­ten die Neon­azis den Zuhörer*innen in der Stadt klar­ma­chen, dass sie „Frei, Sozial und Nation­al“ seien.
Die Abschlusskundge­bung wurde dann erneut zu ein­er Insze­nierung des „Der III. Weg“. Einger­ahmt von den zwei mit­ge­führten Fah­nen der Partei sprachen die bei­den Aktivis­ten Eminger und Stolle die einzi­gen Rede­beiträge der Demon­stra­tion. Het­ze gegen Asyl­suchende und Wider­stand gegen das herrschende Sys­tem waren die inhaltliche Schw­er­punk­te in den Reden. Pas­cal Stolle der sich am 14. Feb­ru­ar noch als ein­fach­er Frank­furter Bürg­er mit Äng­sten um seine Kinder aus­gab, provozierte mit anti­semi­tis­chen Äußerun­gen. Er forderte ein Ende des Schuld­kultes und ein Ende der Zahlun­gen an Juden*Jüdinnen, für „Dinge, die vor 80 Jahren geschehen sein sollen“. Dies fiel auch der Polizei auf, die Peer Koss ermah­n­ten, gegen den Red­ner Stolle jedoch nicht ein­schrit­ten. Anschließend been­dete Maik Emimger die Demon­stra­tion und die Neon­azis wur­den zum Sta­dion von der Polizei zurückbegleitet.
Pascal Stolle (links mit Fahne) und André Eminger (Mitte) (beide III. Weg) waren die einzigen beiden Redner bei der Demonstration. (Foto: pressedienst frankfurt (oder))
Pas­cal Stolle (links mit Fahne) und André Eminger (Mitte) (bei­de III. Weg) waren die einzi­gen bei­den Red­ner bei der Demon­stra­tion. (Foto: presse­di­enst frank­furt (oder))

Regelmäßiges Event für Frank­furter Neonaziszene
Trotz der gerin­gen Teilnehmer*innenzahl macht der Auf­marsch jedoch deut­lich, dass sich die Ver­samm­lun­gen der Grup­pierung „Frank­furt (Oder) wehrt sich“ in ihrer drit­ten Auflage zu einem regelmäßi­gen Event lokaler Neon­azis entwick­elt hat. Auch in der Ver­gan­gen­heit weniger aktive Rechte aus der Stadt bieten die Demon­stra­tio­nen die Möglichkeit regelmäßig ihr men­schen­ver­ach­t­en­des Welt­bild auf die Straße zu tra­gen, ohne sich hin­ter dem Trans­par­ent irgen­dein­er recht­en Partei zu ver­sam­meln. Eine schein­bar selb­stor­gan­isierte Demon­stra­tion eines neon­azis­tis­chen Fre­un­deskreis­es lockt mehr auf die Straße als Parteiparolen.
Der „III. Weg“ stellt zudem eine Alter­na­tive zur NPD dar. Bei ver­gle­ich­baren Ver­anstal­tun­gen der NPD in der Ver­gan­gen­heit waren viele Frank­furter Neon­azis diesen fer­nge­blieben. [16]
Neben Franziska und Peer Koss steckt auch Sven Lemke hin­ter der Organ­i­sa­tion. Mit seinem Auto lieferte er u.a. die Tech­nik für den Laut­sprecher­wa­gen und Trans­par­ente an. Später mis­chte er sich auch bei den Gesprächen mit der Polizei ein.
Nazi-Mobil: Mit dem Auto von Sven Lemke wurden Transparente und Fahnen zur Demonstration gebracht. Gut neben dem Nummernschild zu erkennen: Das Logo der Kameradschaft "Kommando Werwolf". (Foto: antifaschistische recherchegruppe frankfurt (oder))
Nazi-Mobil: Mit dem Auto von Sven Lemke wur­den Trans­par­ente und Fah­nen zur Demon­stra­tion gebracht. Gut neben dem Num­mern­schild zu erken­nen: Das Logo der Kam­er­ad­schaft “Kom­man­do Wer­wolf”. (Foto: antifaschis­tis­che recherchegruppe frank­furt (oder))

Es ist also davon auszuge­hen, dass in Zukun­ft mit weit­eren Aufmärschen von Frank­furter Neon­azis zu rech­nen ist. Das Label „Frank­furt (Oder) wehrt sich“ bietet dafür eine her­vor­ra­gende Mobil­isierungsplat­tform. Auch ist damit zu rech­nen, das „Der III. Weg“ weit­er­hin zu den Beteiligten gehören wird. Maik Eminger will seine Partei flächen­deck­end auf­stellen und dafür braucht er Kad­er, die Stützpunk­te leit­en kön­nen um an kom­menden Wahlen teil­nehmen zu dür­fen. [17] Bis­lang gelingt dies nur für seinen Heimatkreis Potsdam-Mittelmark.
Dies macht deut­lich, dass „Frank­furt (Oder) wehrt sich“ nicht nur ein Zusam­men­schluss ras­sis­tisch argu­men­tieren­der Frank­furter ist, son­dern sich vor allem Neon­azis dahin­ter verbergen.
Quellen:
[1] Vgl. antifaschis­tis­che recherchegruppe frank­furt (oder): Auf­s­tand der Ekel­haften, 5. Feb­ru­ar 2015, https://linksunten.indymedia.org/de/node/134011.
[2] Vgl. Infori­ot: Frank­furt (Oder): Schweigsame Neon­azis und laut­starke antifaschis­tis­che Demon­stra­tion, 14. Feb­ru­ar 2015, https://inforiot.de/frankfurt-oder-schweigsame-neonazis-und-lautstarke-antifaschistische-demonstration/, einge­se­hen am 28. April 2015.
[3] Vgl. https://www.facebook.com/pages/Frankfurtoder-wehrt-sich/693079740809110, Beitrag vom 3. April, 1:24, einge­se­hen am 28. April 2015.
[4] https://www.facebook.com/events/915898615098055/, Beitrag vom 23. April, 10:00, einge­se­hen am 28. April 2015.
[5] Vgl. antifaschis­tis­che recherchegruppe frank­furt (oder): Das war wohl nichts, 10. Mai 2012, https://recherchegruppe.wordpress.com/2012/05/10/das-war-wohl-nichts/.
[6] Vgl. https://www.facebook.com/events/915898615098055/, einge­se­hen am 28. April 2015.
[7] Vgl. https://www.facebook.com/photo.php?fbid=341008442773547&set=p.341008442773547&type=1&theater, eingesh­en am 29. April 2015.
[8] Vgl. Press­eser­vice Rathenow: Bad Belzig: NPD Stad­trat wech­selt zum „Drit­ten Weg“ / Neon­azis­tis­che Klein­partei will nach Bran­den­burg expandieren, 4. März 2015, https://presseservicern.wordpress.com/2015/03/04/bad-belzig-npd-stadtrat-wechselt-zum-dritten-weg-neonazistische-kleinpartei-will-nach-brandenburg-expandieren/, einge­se­hen am 29. April 2015.
[9] Vgl. netz-gegen-nazis.de: “Der III. Weg” — eine recht­sex­treme Kle­in­st­partei aus dem Neon­azi-Spek­trum, 4. März 2015, http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/der-iii-weg-eine-neue-rechtsextreme-kleinstpartei-9317, einge­se­hen am 29. April 2015.
[10] Vgl. Press­eser­vice Rathenow: Eisen­hüt­ten­stadt: Auf­marsch von III. Weg, NPD und „Freien Kräften“, 22. Feb­ru­ar 2015, https://inforiot.de/eisenhuettenstadt-militante-neonazis-hetzten-gegen-asylsuchende/, einge­se­hen am 29. April 2015.
[11] Vgl. Andreas Speit: Eine schreck­lich nette Fam­i­lie, 15. Novem­ber 2013, http://www.taz.de/!127575/, einge­se­hen am 29. April 2015.
[12] Vgl. Infori­ot: Pots­dam und Gransee: Lichter­märsche gegen Asyl­suchende, 17. Novem­ber 2014, https://inforiot.de/potsdamgransee-lichtermaersche-gegen-asylsuchende/, einge­se­hen am 29. April 2015.
[13] Vgl. Press­eser­vice Rathenow: Kundge­bun­gen und Stützpunk­t­grün­dung des „drit­ten Weges“ in Bran­den­burg, 18. April 2015, , einge­se­hen am 29. April 2015.
[14] Vgl. Infori­ot: Erneut 200 bei Neon­azi­auf­marsch in Wittstock/Dosse, 29. März 2015, https://inforiot.de/erneut-200-bei-neonaziaufmarsch-in-wittstockdosse/, einge­se­hen am 29. April 2015.
[15] Vgl. Infori­ot: Frank­furt (Oder): Schweigsame Neon­azis und laut­starke antifaschis­tis­che Demon­stra­tion, 14. Feb­ru­ar 2015, https://inforiot.de/frankfurt-oder-schweigsame-neonazis-und-lautstarke-antifaschistische-demonstration/, einge­se­hen am 29. April 2015.
[16] Vgl. antifaschis­tis­che recherchegruppe frank­furt (oder): Die NPD am 1. Mai in Bran­den­burg – Gewalt­bere­it in den Wahlkampf, 21. Mai 2014, https://recherchegruppe.wordpress.com/2014/05/21/die-npd-am-1-mai-in-bra.…
[17] Vgl. Ver­fas­sungss­chutz Bran­den­burg: Maik Eminger und „Der III. Weg“ in Bran­den­burg, 14. April 2015, http://www.verfassungsschutz.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.395040.de, einge­se­hen am 29. April 2015.
Kategorien
Antifaschismus

Keine Zukunft für Nazis – Antifaschistisches Bündnis „NOTDDZ2015“ ruft zu Blockaden auf

Am 06.06.2015 wollen Neon­azis den „Tag der deutschen Zukun­ft“ (TDDZ) in Neu­rup­pin bege­hen. In Hin­blick auf die let­zten TDDZs ist eine Anzahl von bis zu 500 Neon­azis zu erwarten. Einem Auf­marsch mit der­ar­ti­gen Größe müssen sich Antifaschist*innen entschlossen in den Weg stellen. Daher ruft das Bünd­nis „NOTDDZ2015“ neben den bürg­er­lichen Protesten des zivilge­sellschaftlichen Bünd­nis­es „Neu­rup­pin bleibt bunt“ dazu auf den Auf­marsch zu block­ieren. Damit soll ver­hin­dert wer­den, dass die ras­sis­tis­che Het­ze auf die Straßen und in die Stadt Neu­rup­pin getra­gen wer­den kann.
Die „Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland“ mobil­isieren mit etlichen Fly­er- und Tran­spi­ak­tio­nen und kleineren Demon­stra­tio­nen seit dem let­zten TDDZ 2014 in Dres­den für den Auf­marsch in Neu­rup­pin. Das Bünd­nis „NOTDDZ2015“ rech­net mit vie­len mil­i­tan­ten und gewalt­bere­it­en Neon­azis. Ins­beson­dere in Neu­rup­pin und Umge­bung sind gewalt­bere­ite Neon­azis aktiv, die nicht vor Über­grif­f­en oder Hau­san­grif­f­en zurückschreck­en. Am 01. Mai dieses Jahres grif­f­en mil­i­tan­ten Neon­azis in Saalfeld (Thürin­gen) eine Gegenkundge­bung und eine Haus­pro­jekt aus der Demon­stra­tion her­aus an. Auch die Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland hat­ten sich an diesem Auf­marsch beteiligt. In der Ver­gan­gen­heit sind Neon­azis nach erfol­gre­ichen antifaschis­tis­chen Block­aden oft auf andere Städte in der Umge­bung aus­gewichen und haben dort ohne großen Gegen­protest die Straßen für ihre men­schen­ver­ach­t­ende Pro­pa­gan­da genutzt, so auch in Neuruppin.
Block­aden sind das Mit­tel der Wahl, um den Neon­azis keinen Fußbre­it der Straße zu gewähren. „Es gibt kein Recht auf rechte Pro­pa­gan­da. Mit­tels erfol­gre­ich­er Block­aden kön­nen wir den Tag für uns entschei­den und den Nazis damit in die Suppe spuck­en. Wir sind entschlossen den soge­nan­nten ‘Tag der deutschen Zukun­ft’ erst­mals zu ver­hin­dern. Mut machen uns die zahlre­ichen Antifaschist*innen aus dem ganzen Bun­des­ge­bi­et die ihr Kom­men angekündigt haben.“, so eine Sprecherin des Bünd­niss­es. Die bun­desweite Sol­i­dar­ität mit den Neu­rup­pin­er Antifaschist*innen wird auss­chlaggebend für den Erfolg am 06.06.2015 sein.
„Daher rufen wir alle Antifaschist*innen auf uns am 06.06.2015 in Neu­rup­pin zu unter­stützen. Wir sind viele!“ so weit­er eine Sprecherin vom Bünd­nis „NOTDDZ2015“.
Neben den antifaschis­tis­chen Block­aden wird es am Tag seit­ens des bürg­er­lichen Bünd­nis „Neu­rup­pin bleibt bunt“ ein Fest sowie eine Demon­stra­tion unter dem Mot­to „Vielfalt ist unsere Zukun­ft“ geben.

Kategorien
Antifaschismus

Keine Zukunft fu?r Nazis — “Tag der Deutschen Zukunft” verhindern! Bu?ndnis “Kein Ort fu?r Nazis in Frankfurt (Oder)” unterstu?tzt antifaschistische Proteste

Frank­furt (Oder) — Am 06.06.2015 wollen Neon­azis den „Tag der Deutschen Zukun­ft“ (TDDZ) in Neu­rup­pin ver­anstal­ten. Dieses Event avancierte inner­halb der bun­desre­pub­likanis­chen Neon­aziszene in den ver­gan­genen Jahren zu einem Höhep­unkt, vor allem was Mobil­isierung und Größe des Auf­marsches ange­ht. Nach­dem der “Tag der Deutschen Zukun­ft” mit bis zu 750 Teilnehmer*innen
in Schleswig-Hol­stein, Nieder­sach­sen, Ham­burg und Sach­sen Halt machte, soll die siebente Auflage erst­mals in Bran­den­burg stat­tfind­en. Das Welt­bild der neon­azis­tis­chen Kam­er­ad­schaften ste­ht fest: Geflu?chtete wer­den als Bedro­hung gese­hen und fu?r eine her­bei hal­luzinierte “Über­frem­dung“ ver­ant­wortlich gemacht.
Engagierte Antifaschist_innen wollen dieser Neon­aziver­anstal­tung etwas ent­ge­genset­zen. Mit ver­schiede­nen Protesten soll sich der ras­sis­tis­chen Stim­mung­mache der Neon­azis in den Weg gestellt wer­den. Das Bu?ndnis “Kein Ort fu?r Nazis in Frank­furt (Oder)” ruft dazu auf, sich an den
u?berregionalen Protesten in Neu­rup­pin zu beteiligen.
Am 19.05.2015 wird in Form ein­er Infor­ma­tionsver­anstal­tung u?ber den “Tag der Deutschen Zukun­ft”, die Neu­rup­pin­er Neon­aziszene und den antifaschis­tis­chen Gegen­protest informiert. Die Ver­anstal­tung find­et um 18:30 Uhr in der Europa-Uni­ver­sität Viad­ri­na, Audi­max AM03 statt.
Aus Frank­furt wird ein Bus zu den antifaschis­tis­chen Protesten nach Neu­rup­pin fahren. Inter­essierte melden sich bitte unter
keinortfuernazisffo@riseup.net. Der Unkosten­beitrag beträgt 10 Euro (emp­fohlen).

Kategorien
Antifaschismus

Nauen: Proteste gegen erneuten Aufmarsch von Neonazis und Rassist_innen

collage
Unge­fähr 70 Men­schen haben am gestri­gen frühen Abend gegen einen erneuten Auf­marsch von Neon­azis und Rassist_innen protestiert. Schw­er­punk­te der Proteste war erneut der Platz vor dem Rathaus. Dort fand eine angemeldete Kundge­bung statt an der sich u.a. auch der Bürg­er­meis­ter von Nauen, der Vor­sitzende der Stadtverord­neten­ver­samm­lung sowie Abge­ord­nete und Vertreter_innen von vie­len Parteien und Ini­tia­tiv­en beteiligten. Den in Hör- und Sichtweite vor­beiziehen­den Neon­azis wur­den Schilder mit Auf­schriften wie „Refuges are wel­come here“ oder „Flucht ist kein Ver­brechen“ ent­ge­genge­hal­ten und die Marschier­er aus­gep­fif­f­en. Zu nen­nenswerten Zwis­chen­fällen kam es nicht. Die Polizei war mit unge­fähr 200 Beamt_innen im Einsatz.
70 bei Rassist_innenaufmarsch
Die Neon­azis und Rassist_innen hat­ten sich gegen 19.00 Uhr am Nauen­er Bahn­hof ver­sam­melt. Ins­ge­samt nah­men ca. 70 Per­so­n­en an dieser Ver­anstal­tung teil. Unge­fähr 50 Per­so­n­en sind als Sympathisant_innen und Funk­tionäre von NPD, den „Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland“ und „Freien Kräfte Prig­nitz“ bekan­nt. Ein Großteil dieser Per­so­n­en war aus den Land­kreisen Ost­prig­nitz-Rup­pin, Prig­nitz und Ober­havel­sowie dem sach­sen-anhal­tinis­chen Land­kreis Sten­dal zugereist. Der Rest stammte aus dem Land­kreis Hav­el, ins­beson­dere aus Nauen und Ketzin/Havel. Vom Bahn­hof zog der Auf­marsch unter dem Mot­to: „Nauen schlägt zurück! Aus­län­derge­walt stop­pen!“ durch das gesamte Stadt­ge­bi­et. Ein NPD Funk­tionär aus Neu­rup­pin und ein autonomer Nation­al­ist aus Ketzin/Havel verkün­de­ten dabei via Mikro- oder Mega­fon, dass das Nauen kein Asyl­heim wolle. Bei ein­er Zwis­chenkundge­bung kamen weit­ere Neon­azis zu Wort. Sowohl Pierre Bod­din, als auch Mar­vin Koch, bei­de von den „Freien Kräften Neuruppin/Osthavelland“, sprachen sich gegen ver­meintlich „krim­inelle Aus­län­der“ und „Aus­län­derge­walt“ aus. Koch sprach dies­bezüglich auch davon, dass die Devise kün­ftig: „Auge um Auge und Zahn um Zahn“ laut­en werde. Eine dur­chaus ernst zunehmende Dro­hung. Koch wurde erst vor weni­gen Tagen vom Amts­gericht Pase­walk (Meck­len­burg-Vor­pom­mern) wegen Land­friedens­bruch­es zu ein­er Frei­heitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Er soll im Herb­st 2013 unge­fähr 100 Neon­azis dazu anges­tiftet haben Polizeiket­ten zu durch­brechen und die Beamt_innen mit Flaschen und Steinen zu bewerfen.
Kneipen­schlägerei als Anlass
Hin­ter­grund des gestri­gen Auf­marsches soll übri­gens eine Schlägerei am 3. Mai 2015, gegen 00.30 Uhr, in einem berüchtigten Trinker_innentreff in der Nauen­er Garten­straße gewe­sen sein. Nach Infor­ma­tio­nen ein­er neon­azis­tis­chen Mobil­isierungs­seite für eine Großver­anstal­tung in Neu­rup­pin soll es in der Lokalität zunächst zu ein­er ver­balen Auseinan­der­set­zung gekom­men sein. Zwei Män­ner sollen dann eine Frau, die sich übri­gens gestern auch unter den Marschier­ern befand, nach draußen gez­er­rt und anschließend ver­prügelt haben. Bei den Tätern soll es sich, laut Anschuldigun­gen der Neon­azis, um „polizeibekan­nte Aus­län­der“ gehan­delt haben. Die Polizei bestätigte zwar in ein­er Pressemit­teilung vom 4. Mai 2015 die gewalt­tätige Auseinan­der­set­zung vor der Lokalität, stellte jedoch als mut­maßliche Schläger lediglich zwei angetrunk­ene „Havel­län­der“, 20 und 23, fest. Warum die Neon­azis in ihrer Schilderung von „Aus­län­dern“ sprechen ist bish­er unklar. Möglicher­weise ist Ras­sis­mus hier­für der Hin­ter­grund. Der Fall scheint jeden­falls ein willkommen­er Anlass zu sein, um den Protest gegen den geplanten Bau ein­er Gemein­schaft­sun­terkun­ft für Asyl­suchende noch ein­mal zu forcieren. Auch die Rolle der Frau, als mut­maßliche Betrof­fene der Gewalt­tat ist bish­er noch nicht abschließend gek­lärt. Sie soll mit Nauens Neon­aziszene sym­pa­thisieren und beteiligte sich bere­its vor dem Über­griff an mehreren Ver­samm­lun­gen mit ras­sis­tis­chen und geschicht­sre­vi­sion­is­tis­chen Inhal­ten im Ort. Während eines Auf­marsches im April trug die Frau beispiel­sweise auch ein Klei­dungsstück mit der Auf­schrift: „Asyl­be­trüger sind nicht willkom­men“. Auf ihrem öffentlich ein­se­hbaren Social­me­dia-Pro­fil befind­en sich zudem zahlre­iche Beken­nt­nisse zu neon­azis­tis­chen Parteien und Vere­ini­gun­gen sowie ver­her­rlichende Bild­nisse oder Sym­bole des Nationalsozialismus.
Fotos: hier
 

Kategorien
Antifaschismus

Wir sind alle kriminell…

Neu­rup­pin — Am Sam­stag, dem 09. Mai 2015 fan­den sich ca. 20 Jugendliche zusam­men, um den Tag für kün­st­lerische Aktio­nen zu nutzen. Hier­bei lag der Fokus auf dem am 06.06.2015 geplanten Neon­azi­auf­marsch zum soge­nan­nten “Tag der deutschen Zukun­ft”, welch­er in Neu­rup­pin stat­tfind­en soll. Die Idee war, durch ver­schiedene, kün­st­lerische Ele­mente auf den Tag und die damit ver­bun­de­nen Gegen­proteste aufmerk­sam zu machen und dadurch ein Zeichen gegen Neon­azis und Ras­sis­mus zu setzen.
screen-page
So wurde z.B. das Soziale Zen­trum in der Bahn­hof­sstraße mit einem Trans­par­ent ver­schön­ert und eine Fotomon­tage erstellt. Zum Abschluss des Tages sollte am Bahn­hof ein selb­st gedreht­es Video erstellt wer­den, welch­es sich mit den geplanten Gegen­protesten am 06.06.2015 sol­i­darisiert. Auch hier für war Kreativ­ität voraus­ge­set­zt. So kamen die Jugendlichen mit ver­schiede­nen, bun­ten Verklei­dun­gen, mit kreativ­en Masken und geschmink­ten Gesichtern und stell­ten ein buntes Bild dar.
Nach einem pro­duk­tiv­en und spaßi­gen Tag woll­ten diese dann ins JWP-Mit­ten­drin gehen, wo noch eine Infover­anstal­tung geplant war. Mit lustiger Verklei­dung ging es also in Rich­tung des Haus­es. Die weni­gen vor­beifahrende Autos und Radfahrer*innen waren sichtlich belustigt von dem Umzug und macht­en nicht den Ein­druck als würde sie sich von der Gruppe gestört fühlen.
Kaum 20 Meter später wurde die Gruppe dann von einem aufge­heizten „Typen“, der anscheint vom polizeilichen Staatss­chutz war, gestoppt. Er zeigte uns eine „Marke“, welche durch das sofor­tige Weg­steck­en nicht erkennbar war. Ohne Vor­war­nung begann er, die Gruppe von der Straße zu schub­sen. Mehrere Ver­suche, die Sit­u­a­tion zu beruhi­gen, z.B. durch die Anmel­dung ein­er Eil­ver­samm­lung, die er ver­wehrte, wurde durch das aggres­sive und gewaltvolle Auftreten des Beamten unmöglich gemacht. Er wen­dete mehrfach einen Hebel­griff an, aus von uns nicht ersichtlichen Grün­den und provozierte damit eine aufge­heizte Stim­mung. Hier­bei kam es zu kleineren Ver­let­zun­gen unser­er Leute.Dann wur­den unsere Per­son­alien fest­gestellt und mehrere Anzeigen gefertigt.
Wir verurteilen dieses aggres­sive Auftreten, das Ver­wehren unser­er Rechte und lassen uns von dieser Pro­voka­tion nicht einschüchtern!
Wir set­zen aus ein­er Notwenigkeit her­aus Zeichen gegen Ras­sis­mus, Sozial­dar­win­is­mus und eine men­schen­ver­ach­t­ende Asylpoli­tik! Solange monatliche hun­derte Flüch­t­ende an den Außen­gren­zen der EU ermordet wer­den und diejeni­gen, welche die gefährliche Flucht über­leben in Asyl­heime gesteckt und später abgeschoben wer­den; solange Neon­azis ihre men­schen­ver­ach­t­ende Scheiße ver­bre­it­en und gegen Flüchtlinge het­zen und solange wir keine Welt haben, die für alle einen Platz bere­i­thält, wer­den wir Zeichen dage­gen set­zen und uns Raum für unsere Utopi­en schaffen!
Wir set­zen uns weit­er für ein sol­i­darisches Miteinan­der, Chan­cen­gle­ich­heit und freie Ent­fal­tungsmöglichkeit für alle Men­schen ein! Wir stellen uns gegen eine soge­nan­nte “Zukun­ft” voller Aus­gren­zung und Unterdrückung!
Gegen eine men­schen­ver­ach­t­ende Asylpoli­tik und für eine Welt in der viele Wel­ten Platz haben! Gegen die ras­sis­tis­che Het­ze und Morde der Neonazis!
Für eine Zukun­ft voller Vielfalt!
 
___
P.S.: Mit der Berichter­stat­tung zu diesem Vor­fall waren wir sehr unzufrieden (siehe: http://www.maz-online.de/). Wieder ein­mal wurde eine Polizeimel­dung unkri­tisch über­nom­men, obwohl schon in der Ver­gan­gen­heit eine ten­den­z­iöse und verz­er­rte Darstel­lung der Polizeimit­teilun­gen offen­sichtlich war (etwa der Vor­fall an Sil­vester).
 
P.P.S.: Liebe Redak­tion der MAZ, wenn Ihr Eure Artikel bebildern wollt, aber kein passendes Bild habt, dann fragt doch ein­fach bei uns an, ob wir aushelfen kön­nen. Reis­serische Bilder von der Walpur­gis­nacht in Berlin mit Rauch und Pyrotech­nik sehen zwar schön aus, sug­gerieren aber, dass sie irgen­det­was mit Neu­rup­pin zu tun hät­ten – was nicht der Fall ist. Diese Art von Jour­nal­is­mus sind wir von Euch eigentlich nicht gewohnt. Das vielle­icht als sol­i­darisch-gemeinte Kri­tik. Liebe Grüße Eure MittenDrin-Crew

Kategorien
Antifaschismus

Eine Handvoll Montagsdemos

Neu­rup­pin — Was im Jan­u­ar bei Schneere­gen und Sturm begonnen wurde, find­et im Früh­lingsmonat Mai seinen Abschluss. Die fün­fte Mon­tags­demon­stra­tion „Für Vielfalt gegen Ein­falt“ begin­nt am 18.05.2015 um 18 Uhr. Sie soll vor­läu­fig die let­zte in der Ver­anstal­tungsrei­he sein.
Auch dies­mal haben sich die Ver­anstal­ter etwas Neues ein­fall­en lassen: während es bish­er Kundge­bun­gen und Büh­nen­pro­gramm auf dem Neu­rup­pin­er Schulplatz gab, „kommt jet­zt Bewe­gung in die Sache“. Das jeden­falls ver­sprechen die Ver­anstal­ter, das Jugend­wohn­pro­jekt Mit­ten­drin e.V. in Zusam­me­nar­beit mit dem Aktions­bünd­nis Neu­rup­pin bleibt bunt. „Dies­mal starten wir auf dem Schulplatz, bleiben aber nicht dort, son­dern laufen quer durch die Stadt zu den Wohnkom­plex­en“, erläutert Mar­tin Osin­s­ki, Sprech­er bei Neu­rup­pin bleibt bunt.
Bei ein­er Zwis­chenkundge­bung am Fontane­denkmal soll der berühmte Sohn der Stadt Theodor Fontane gewürdigt wer­den. „Fontane war viel mehr als ein Heimat­dichter. Es ist ein Und­ing, dass Neon­azis sich auf Fontane berufen.“ erläutern die Ver­anstal­ter. „Er taugt nicht als Kro­nzeuge für ras­sis­tis­che Intol­er­anz.“ Damit wird auf die recht­sex­trem­istis­che Kam­pagne „gegen Über­frem­dung“ ange­spielt, die der Fontanes­tadt am 6. Juni einen Auf­marsch von hun­derten bun­desweit anreisenden Neon­azis bescheren soll.
Vom Fontane­platz zieht die Mon­tags­de­mo weit­er über Junck­er­straße, Hein­rich-Rau- und Artur-Beck­er- bis zur Otto-Grote­wohl-Straße. „Wir wollen den vie­len Neu­rup­pin­ern im Wohnge­bi­et unsere Ein­ladung zum 6. Juni brin­gen“, heißt es dazu. Außer­dem will man zum Asyl­recht und über die europäis­che Flüchtlingspoli­tik informieren.
Am 6. Juni wird dort im Wohnkom­plex III eine der Protest­demon­stra­tio­nen gegen den Auf­marsch der Recht­sex­trem­is­ten starten. Ein bre­ites Bünd­nis von zivilge­sellschaftlichen und antifaschis­tis­chen Ini­tia­tiv­en bere­it­et seit Monat­en die Proteste vor. Beteiligt ist auch das lan­desweite Aktions­bünd­nis gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit. Der Aufruf „Schön­er leben ohne Nazis — Vielfalt ist unsere Zukun­ft“ wurde bish­er von 180 Einzelper­so­n­en und 70 Organ­i­sa­tio­nen unterze­ich­net. Die Liste ist abruf­bar unter
http://www.neuruppin-bleibt-bunt.de/unterstutzerinnen/
www.neuruppin-bleibt-bunt.de
Mar­tin Osinski
Zu den Gärten 18
16816 Neuruppin
0174 7252197

Kategorien
Antifaschismus

Mittelmark: Schlappe für NPD in Lehnin und Brück

Titel
Gegen zwei Kundge­bun­gen der NPD im Land­kreis Pots­dam-Mit­tel­mark hat sich gestern Vor­mit­tag und am frühen Nach­mit­tag bre­it­er Bürg­er­protest formiert. In der Gemeinde Kloster Lehnin hat­ten sich unge­fähr 50 Men­schen ver­sam­melt, in der Stadt Brück sog­ar 150. Mit Schildern, Trans­par­enten, Pfif­f­en und laut­starken Unmuts­bekun­dun­gen protestierten sie gegen die neon­azis­tis­chen Ver­samm­lun­gen, die jew­eils 25 Per­so­n­en anzogen.
Bürger_innenproteste gegen Rassismus
Sowohl in Kloster Lehnin als auch in Brück hat­ten zuvor die Gemein­de­v­er­wal­tun­gen, mit dem Bürg­er­meis­ter an der Spitze, zu den Protesten gegen die offen­sichtlich ras­sis­tisch motivierten Ver­anstal­tun­gen der NPD aufgerufen. Entsprechende Beken­nt­nisse waren an diesem Tag auch im Orts­bild erkennbar. Kloster Lehnin hat­te u.a. einen Aufruf anbrin­gen lassen, in dem die Ver­wal­tung als Repräsen­tant des Ortes bekan­nte, dass die Gemeinde „Fam­i­lien- und Aus­län­der­fre­undlich“ sei. In Brück war an einem Ver­wal­tungs­ge­bäude ein großes Trans­par­ent mit der Auf­schrift „sol­i­darisch statt ras­sis­tisch“ ange­bracht. Zu dem hin­gen an den Straßen­leucht­en dutzende Plakate der Kam­pagne „Schön­er leben ohne Nazis“. Weit­er­hin wur­den die Brücker_innen durch A4-große Aufrufe der Gemeinde dazu aufge­fordert, durch direk­te Proteste gegen die NPD-Ver­samm­lung ein Zeichen für „Tol­er­anz und Men­schlichkeit“ zu set­zen. Mit Erfolg. Sowohl in Brück, als auch in Lehnin fan­den sich dann tat­säch­lich dutzende Men­schen ein, um in Hör- und Sichtweite gegen die Neon­azis zu protestieren. In Brück waren die NPDler von den Protesten sog­ar so über­wältigt, dass sie ihren Kundge­bung­sort unge­fähr 100m weit­er weg von den Gegendemonstrant_innen leg­en ließen. Mehr Bürger_innen erre­ichen kon­nten sie dadurch jedoch auch nicht. Die Beiträge der Red­ner ver­pufften ohne nen­nenswerte Wirkung auf die Anwohner_innen.
Eben­falls als sinn­los ent­pup­pte sich offen­bar der Ver­such der NPD noch in ein­er anderen Ortschaft spon­tan eine weit­ere Kundge­bung anzumelden. Nach­dem die Protestier_innen ihnen gefol­gt waren und eben­falls eine Ver­samm­lung anmelde­ten, soll die Partei aufgegeben haben.
NPD auf Profilierungskurs
Ursprünglich hat­te die NPD zwei Kundge­bun­gen, zum einen in Kloster Lehnin ab 10.00 Uhr am Mark­t­platz Ecke Bahn­hof­sstraße und zum anderen in Brück ab 11.45 Uhr am Bahn­hof, unter dem Mot­to: „Nein zum Heim!“ angemeldet. Die Ver­anstal­tun­gen wur­den im Social­me­dia u.a. bei der „NPD Pots­dam-Mit­tel­mark“, der „NPD Prig­nitz-Rup­pin“ und den „Freien Kräften Prig­nitz“ bewor­ben. Beim Prig­nitzer Parteiver­band hieß es aber schon vor­ab ein­schränk­end: „Wenn ihr euch zufäl­lig in der Nähe befind­et, dann schaut doch mal vor­bei und unter­stützt die Damen und Her­ren auf der Straße“. Offen­bar war jedoch nie­mand aus dem Nord­west­en Bran­den­burgs in der Nähe. Die Teilnehmer_innen der NPD Ver­samm­lung stammten haupt­säch­lich aus den Land­kreisen Pots­dam-Mit­tel­mark, Havel­land, Ober­hav­el, Tel­tow-Fläming und Oder-Spree. Die meis­ten dieser Per­so­n­en sind als langjährige Funk­tionäre der Partei bzw. ihrer Jugen­dor­gan­i­sa­tion bekan­nt. Rede­beiträge hiel­ten so u.a. der Lan­desvor­sitzende der Jun­gen Nation­aldemokrat­en, Pierre Dorn­brach, und der Vor­sitzende des Kreisver­ban­des Hav­el-Nuthe, Michel Müller. Let­zter­er ver­suchte seine Ablehnung gegenüber Flüchtlin­gen und Asyl­suchen­den durch ver­meintliche Erken­nt­nisse aus Artikeln in mei­n­ungs­bilden­den Tageszeitun­gen, Zitat­en von umstrit­te­nen Politiker_innen und Antworten auf Anfra­gen im havel­ländis­chen Kreistag zu begrün­den. Das diese aus dem Zusam­men­hang geris­sen und so aneinan­derg­erei­ht ein ganz anderes Bild ergeben, als in der Real­ität erleb­bar, scheint dabei offen­bar beab­sichtigt. Auch das mit ver­meintlichen „Fak­ten“ aus einem anderen Land­kreis argu­men­tiert wurde ist beze­ich­nend. Denn die NPD ist mit ihrem Abge­ord­neten André Schär eigentlich auch im Kreistag Pots­dam-Mit­tel­mark vertreten. Der hiesige Kreis­rat scheint dort aber, anders als Müller im Havel­land, nur wenig im Sinne der Partei zu bewe­gen. Ein Rede­beitrag von André Schär war gestern eben­falls nicht vorge­se­hen. Ihm blieb nur die Rolle des Versammlungsleiters.
Über­haupt scheint die Posi­tion der NPD im Land­kreis Pots­dam-Mit­tel­mark des­o­lat. Die neue neon­azis­tis­che Klein­partei „Der dritte Weg“ hat den „Nation­aldemokrat­en“ im szenein­ter­nen Machtkampf hier offen­bar weit­ge­hend das Wass­er abge­graben. Der ehe­ma­lige Bad Belziger Abge­ord­nete Pas­cal Stolle, der erst im ver­gan­genen Jahr für die NPD in die Stadtverord­neten­ver­samm­lung der Kreis­stadt einge­zo­gen war, hat­te beispiel­sweise bere­its im Jan­u­ar die szenein­ter­nen Fron­ten gewech­selt. Er tritt momen­tan bei diversen Ver­anstal­tun­gen als „Mis­sion­ar“ des „drit­ten Weges“ auf. Und auch die „freien Kräfte“ der Region scheinen momen­tan mehr mit der neuen mil­i­tan­ten Bewe­gungspartei zu sym­pa­thisieren und blieben den gestri­gen Kundge­bun­gen, trotz voll­mundi­ger Ankündi­gung der „NPD Pots­dam-Mit­tel­mark“, dass die „viele“ Per­so­n­en aus diesem Spek­trum „vor Ort“ sein wer­den, fern.
Insofern sind die Parteiver­anstal­tun­gen in Lehnin und Brück als verzweifel­ter Ver­such der „Nation­aldemokrat­en“ inter­pretier­bar, in dieser Region wieder Fuß fassen zu wollen.
Fotos: hier

Kategorien
Antifaschismus

Keine Zukunft für Nazis — »WARM-UP-WOCHEN « in Potsdam

flpAm 6. Juni 2015 pla­nen Neon­azis in der bran­den­bur­gis­chen Stadt Neu­rup­pin ihre seit 2009 jährlich stat­tfind­ende Kam­pagne zum sog. „Tag der deutschen Zukun­ft“ (TDDZ) fortzuset­zen. In diesem Rah­men wollen sie ein­er­seits durch Anheizen ras­sis­tis­ch­er Denkmuster an beste­hende Ressen­ti­ments und die ras­sis­tis­che Stim­mungen in Teilen der Gesellschaft anknüpfen und ander­er­seits eine Drohkulisse gegenüber Migrant_innen und Geflüchteten aufbauen.
Wir wollen dies nicht hin­nehmen und rufen alle engagierten Antifaschist_innen dazu auf, gemein­sam den Neon­azis ent­ge­gen zu treten und den TDDZ durch Men­schen­block­aden scheit­ern zu lassen. Wir set­zen uns für ein sol­i­darisches Miteinan­der, Chan­cen­gle­ich­heit und freie Ent­fal­tungsmöglichkeit für alle Men­schen ein. Eine “Zukun­ft” voller Aus­gren­zung und Unter­drück­ung muss ver­hin­dert werden!
Kommt am 6. Juni 2015 nach Neu­rup­pin und lasst uns gemein­sam dem TDDZ block­ieren. Keine Zukun­ft den Nazis!
»WARM-UP-WOCHEN « IN POTSDAM
Aus Pots­dam wer­den Busse organ­isiert, weit­ere Infos fol­gen auf den Veranstaltungen.
» Fre­itag, 08.05. // 20Uhr // Archiv:
Infover­anstal­tung zum TDDZ in Neuruppin
außerdem:
Spar­ta­cus: “Dis­co für alle goes Tag der Befreiung” Soli-Sause für Gegenproteste
» Mittwoch, 13.05. // 19Uhr // Spartacus: 
Work­shop “Demo- und Basisgruppentraining”
» Mon­tag, 18.05. // 18.30Uhr Uhr // Nowawes: 
Infover­anstal­tung “Recht­shil­fe”
» Son­ntag, 31.05. //16Uhr // La Datscha: 
Work­shop “Aktions- und Blockadetraining”
» Dien­stag, 02.06. // 20Uhr // Black Fleck: 
Solitre­sen und let­zte Infos für die Antifamo­bil­isierung gegen den TDDZ
Fly­er Vorderseite
Fly­er Rückseite

Kategorien
Antifaschismus

Aufruf zum Protest gegen den BraMM-Spaziergang am 04.05.15

Trotz­dem die Zeit des großen Erfolges für PEGIDA & Co. Vor­bei ist, ist die ras­sis­tis­che Stim­mung in Deutsch­land geblieben. In Tröglitz wurde erst vor eini­gen Wochen Zeit ein Bran­dan­schlag auf ein kün­ftiges Asylbewerber_innenheim verübt. „Tröglitz“ wurde so, auch in der Neon­azis­szene ein Syn­onym für mil­i­tante Aktio­nen gegen Asyl­suchende und deren Unterstützer_innen. So wurde vor zwei Wochen in Nauen dem Bul­li eines Vere­ins, der sich gegen einen Neon­azi­auf­marsch am 16. April in Nauen stellte, die Reifen zer­stochen und eine Dro­hung das Tröglitz auch hier sei zurückgelassen.
Diesen Entwick­lun­gen heißt es sich, nun zum 5. Mal, auch in Bran­den­burg an der Hav­el ent­ge­gen­zustellen! Deutsch­land ist als Teil der Europäis­chen EU mit sein­er Asylpoli­tik Schuld an der Mis­ere von Flüchtlin­gen an den Grenz­zäunen der EU und in den Flüchtling­sheimen im eige­nen Land, und trägt somit auch eine Mitver­ant­wor­tung für ihre Lage und die Stim­mung in Deutsch­land. Am 1. Mai haben wir unsere Forderun­gen in Bran­den­burg an der Hav­el auf die Straße getra­gen und dies wer­den wir auch am Mon­tag tun, wenn die Rassist_innen der BraMM wieder nach Bran­den­burg kommen!
Stellt euch mit uns gemein­sam und sol­i­darisch gegen den BraMM-Spaziergang!
SAY IT LOUD,
SAY IT CLEAR,
REFUGEES ARE WELCOME HERE!

Kategorien
(Anti)militarismus Antifaschismus jüdisches Leben & Antisemitismus

8. Mai, Tag der Befreiung — Wer nicht feiert, hat verloren!

Am 8. Mai 1945 kapit­ulierte die deutsche Wehrma­cht und damit das 3. Reich. Nach 12 Jahren nation­al­sozial­is­tis­ch­er Herrschaft, davon sechs Jahre im Krieg, die über 70 Mil­lio­nen Men­schen, darunter sechs Mil­lio­nen Juden*Jüdinnen das Leben gekostet hat wurde das Mor­den, Brand­schatzen und Aus­plün­dern ganz­er Län­der Europas durch die gemein­same Entschlossen­heit der alli­ierten Natio­nen ein Ende bere­it­et. Deshalb soll dieser Tag Anlass zum Feiern sein!
Den­noch bedeutet das Ende des Krieges in Europa und die Nieder­schla­gung des nation­al­sozial­is­tis­chen Deutsch­lands kein Ende nation­al­is­tis­ch­er, anti­semi­tis­ch­er und ras­sis­tis­ch­er Ide­olo­gien. Die von Politiker*innen und eini­gen Historiker*innen viel beschworene Stunde Null existierte nicht. Ganz im Gegen­teil weisen Aus­gren­zung und Hass eine Kon­ti­nu­ität in der wieder­ent­stande­nen Bun­desre­pub­lik, aber auch in der DDR auf. Die Deutsche Täter wur­den zu Opfern gemacht.
Mit der Wiedervere­ini­gung 1990 entwick­elte sich aus diesem Nährbo­den ein wieder­erstark­ter Nation­al­is­mus der zu mörderischen Bran­dan­schlä­gen führte, die teil­weise von der Bevölkerung mit­ge­tra­gen wurde.
Dieser Nation­al­is­mus ist heute keineswegs ver­schwun­den. Grup­pen wie PEGIDA und Co. ver­suchen an diesen anzuknüpfen. Die ras­sis­tis­che Het­ze nimmt immer weit­er zu. Angriffe auf Geflüchtete sind an der Tage­sor­d­nung. Gle­ichzeit­ig nehmen auch anti­semi­tis­che Straftat­en europaweit zu.
Deshalb wollen wir den Tag zu einem zum Feiern nutzen, um den Men­schen zu danken, die die Welt vom Nation­al­sozial­is­mus befre­it haben, aber auch wach­sam sein und gegen aktuelle gesellschaftliche Zustände zu kämpfen, die völkisch-nation­al­is­tis­che Ideen wieder aufleben lassen wollen.
„Es ist geschehen, und fol­glich kann es wieder geschehen“. Die Worte des Auschwitz-Über­leben­den Pri­mo Levi soll­ten uns Mah­nung sein und uns stärken beim Kampf gegen nation­al­is­tis­che, ras­sis­tis­che und anti­semi­tis­che Stim­mungen in Deutsch­land und Europa.
Daher kommt am 8. Mai ab 17 Uhr zur Kundge­bung des VVN-BdA zum Sow­jetis­chen Ehren­mal auf dem Anger und demon­stri­ert mit uns anschließend gegen Nation­al­is­mus und Antisemitismus.
organ­is­ert von autonomer antifa frank­furt (Oder), lib­ertären Aktion Frank­furt (Oder), Utopia e.V. — AG Erin­nern & Gedenken

Inforiot