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Herzstück F_Antifa

18342388_292036231249235_7010650312484268417_nINFORIOT Das „F“ ste­ht für Fem­i­nis­mus und ohne diesen kann Antifaschis­mus nicht beste­hen. Und ein Fem­i­nis­mus ohne Antifaschis­mus „läuft nicht“. Dies sind die Leitideen des F_antifa Kon­gress­es, der unter dem Mot­to „Vor jed­er guten Antifa ste­ht ein fettes F!“ vom 12. bis 14. Mai im frei­Land Pots­dam stat­tfind­en soll. In Vor­bere­itung auf das Woch­enende haben wir mit den Organisator*innen des dre­itägi­gen Kon­gress­es gesprochen.
IR: Auf eur­er Web­seite find­et sich eine Menge an Infor­ma­tio­nen zum Kongress und drum herum. Uns würde inter­essieren, was euch dazu bewegt hat, den Kongress zu organ­isieren und warum eure Wahl aus­gerech­net auf die Stadt Pots­dam gefall­en ist.
Trixi: Also erst­mal sind Fem­i­nis­mus und Antifaschis­mus Herzstücke unser­er poli­tis­chen Arbeit. Die Kom­bi F_antifa ist also qua­si PERFEKT.
Charles: In den 90ern gab es schon mal eine Rei­he von F_antifa Kon­gressen, die ist aber irgend­wann abgeris­sen. Der Kongress let­ztes Jahr in Ham­burg wurde im Vor­feld von vie­len als “Instanz” wahrgenom­men und dankbar begrüszt* und auch wir ken­nen uns teil­weise daher. Aus der f_antifaschistischen Moti­va­tion, die wir daraus mitgenom­men haben, ist dann der Wun­sch ent­standen, die The­men und die Ver­net­zung weit­erzu­tra­gen. Und auch Sachen anders zu machen, die wir auf dem Kongress in Ham­burg uncool fan­den. Die Entschei­dung, den Kongress in Pots­dam zu ver­anstal­ten, hat ganz prag­ma­tis­che Gründe: Die Initiator*innen wohnen und leben hier. Ausz­er­dem woll­ten wir es nicht in Berlin oder anderen (linken) Zen­tren wie Ham­burg oder Leipzig machen.
IR: Wie waren denn die anderen Reak­tio­nen auf eure Idee — bun­desweit, vor allem aber in Brandenburg?
Trixi: Wir haben span­nen­der­weise sehr unter­schiedliche Reak­tio­nen beobachtet: Das Feed­back aus Öster­re­ich, der Schweiz und bun­desweit, das wir mit­gekriegt haben, war super pos­i­tiv. Viele Men­schen sind schon ganz aufgeregt und voller Vor­freude. Bran­den­burg kön­nen wir nur schw­er ein­schätzen, da wir nicht über­all hin ver­net­zt sind. Hof­fentlich ändert sich das auf dem Kongress. WO wir ver­net­zt sind, sind wir zum einen auf Begeis­terung gestoßen
— und auch auf tatkräftige Unter­stützung bei Auf­bau, Work­shops und so. Zum anderen auf Skep­sis. Es gibt immer wieder Momente, in denen Leute uns irgendwelche Kom­pe­ten­zen absprechen. Wir fän­den es span­nend, daraus eine offene Diskus­sion zu machen: Wie kom­men wir zu ein­er soli­den kri­tisch-sol­i­darischen Prax­is, um Bran­den­burg ern­sthaft f_antifaschistisch rev­oluzzen zu kön­nen? Da ist noch Platz nach oben. Auch in Pots­dam selb­st waren/ sind die Reak­tio­nen sehr unter­schiedlich. Viele Men­schen freuen sich total und unter­stützen den Kongress hart, ins­ge­samt find­en wir die Reak­tio­nen aber eher mau und ver­hal­ten. Wir haben die Beobach­tung gemacht: Je lokaler, desto kri­tis­ch­er und abcheck­ender wird die Hal­tung, die Aktivist*innen Pro­jek­ten, die sie nicht selb­st ini­ti­iert haben, gegenüber ein­nehmen. Vielle­icht auch, weil mehr per­sön­lich­er Stis­sel im Spiel ist, donno.
Fri­da: Wer übri­gens das F_an­tifa-Plakat an der Busse über­malt hat und dort das “F” vor “Antifa” weggekritzelt hat, melde sich bitte unter fettesf@systemli.org bei uns. Dann krieg­ste aufs Maul!
IR: Das The­ma Fem­i­nis­mus scheint derzeit eine Hochkon­junk­tur zu erleben. Was zu beobacht­en ist. Das ist abso­lut über­wälti­gend und unter­stützenswert. Was erhofft ihr euch von dem Kongress?
Fri­da: Mehr davon! Mehr F_antifa! Mehr Kon­gresse, mehr Ver­net­zung, mehr Grup­pen, mehr Aktio­nen, mehr Selbstverständlichkeiten.
Charles: Wir waren uns schon rel­a­tiv am Anfang der Orga-Phase einig, dass die Stim­mung, die wir uns erhof­fen, von Empow­er­ment und Angriff geprägt sein soll.
Trixi: Ja, wir haben keine Lust auf so’n “Opfer-Kongress”, wo wir uns nur gegen­seit­ig erzählen, wie schlimm und hoff­nungs­los alles ist, und danach alle demo­tiviert und trau­rig und geschwächt nach Hause gehen.
Charles: Das Pro­gramm geht auch recht stark Rich­tung All­t­agsprax­is. Auf dem Kongress wird es mehrere Ple­na mit allen geben, es gibt Raum für Open Spaces, also ins­ge­samt einen gewis­sen DIY­Charak­ter (DIY = do it your­self). Schön wäre es, wenn sich die Teilnehmer*innen gegen­seit­ig Skills und Wis­sen für ihre weit­ere politsche Arbeit mit­geben kön­nen: So, dass Antifas fem­i­nis­tis­ch­er und Feminist*innen antifaschis­tis­ch­er werden.
IR: Bere­its let­ztes Jahr fand in Ham­burg ein ähn­lich­er F_antifa Kongress statt. Über­schat­tet wurde das Woch­enende jedoch von struk­turellen Prob­le­men der Antifa-Szene. Vor allem nicht-weiße Aktivist*innen fan­den sich auf dem Kongress nicht aus­re­ichend geschützt und gehört. Wie kön­nen wir von den Ereignis­sen aus Ham­burg ler­nen und wie sieht eur­er Strate­gie auf dem Kongress aus, um nicht die gle­ichen Fehler zu wiederholen?
Trixi: Einige von uns (weisze Per­so­n­en) waren in Ham­burg. Wir haben dort viel gel­ernt. Danke, dass F_antifas of Colour sich den Stress gemacht haben, zu inter­ve­nieren, Kri­tik offen zu äusz­ern, und durchzu­fight­en, dass es die Reflek­tion zu sys­tem­a­tis­chem und struk­turellem Ras­sis­mus in der Antifa/in fem­i­nis­tis­chen Com­mu­ni­ties gibt. Es ist natür­lich jet­zt etwas doof, das aus unser­er Posi­tion so zu sagen, weil erst­mal ja wieder Leute ver­let­zt wer­den mussten, damit weisze Aktivist*innen was ler­nen — aber die Diskus­sion in Ham­burg hat uns etwas beige­bracht. Und jet­zt sind wir trotz­dem gar nicht gefeit davor, ähn­liche Fehler zu machen, weil wir sind auch ein grösz­ten­teils weiszes Orgateam und uns begeg­nen immer wieder ras­sis­tis­che Denkmuster in unseren Köpfen und ras­sis­tis­che Hand­lungs­ge­wohn­heit­en. So intu­itive NICHT-Sol­i­dar­itäten und Maßstab­sver­schiebun­gen. Was wir ver­sucht haben, umzuset­zen: Es gibt einen Safer Space für PoC auf dem Kongress. Es hat mehrere antirassistische/intersektionale Work­shops, darunter auch “Antiracism and Antifas­cism” desi­gend für weisz-sozial­isierte Teilnehmer*innen. Wir haben die zutr­e­f­fende Kri­tik bekom­men, dass unser Pro­gramm zwar “Crit­i­cal White” ist, aber wir damit wieder nur Work­shops, in denen weisze Leute etwas ler­nen kön­nen, anbi­eten. Jet­zt haben sich noch Per­so­n­en gemeldet, die groszar­tiger­weise einen Work­shop zum Demon­tieren von inter­nal­isiertem Ras­sis­mus für PoC only machen bzw. über­legen eine Ver­net­zungsphase für FLTI of Colour only anzus­tiften. Ausz­er­dem haben wir ein­mal pro Tag Plenum für alle, um Unwohl­sein aufz­u­fan­gen. Und dann hof­fen wir auf eine solide Inter­ven­tion­skul­tur, wie in Ham­burg. Unser Claim am Anfang war: „Wir wollen NEUE Fehler machen. Wenn wir das schaf­fen, sind wir auf nem guten Weg.“
IR: Auf eur­er Home­page resümiert ihr, dass ihr es als eine Notwendigkeit erachtet „Sex­is­mus in der Antifa weit­er­hin offen­siv anzuge­hen“. Welche konkreten Maß­nah­men wollt ihr auf den Kongress ergreifen, um beispiel­sweise Dom­i­nanzver­hal­ten von „mack­ern­den Cis-Typen“ entgegenzuwirken?
Trixi: Wir wet­zen schon mal die Mess­er. Und es gibt Selbstverteidigungsworkshops.
Fri­da: Ern­sthaft: Wir wer­den ver­suchen, in dem Ein­führungsvor­trag eine Analyse anzu­bi­eten wie Mackrigkeit/Patriachat funk­tion­iert und eine lebendi­ge Inter­ven­tion­skul­tur vorzuschla­gen. Dann bauen wir auf Sol­i­dar­ität und poli­tis­che Erfahrung von teil­nehmenden F*antifas. Zudem sind einige Work­shops FLTI only, da wer­den Cis-Typen gar nicht erst rein­ge­lassen. Um Dom­i­nanzver­hal­ten langfristig ent­ge­gen zu wirken wer­den Work­shops zu Kri­tis­che Männlichkeit, zu Kon­sens, zu Reak­tion­s­möglichkeit­en auf sex­is­tis­che Machtscheisz… ange­boten. Und vielle­icht kann ja die eine oder andere im Work­shop „Mack­er weg­mod­erieren“ noch was dazu lernen. (;
IR: Nach und nach wird auf eur­er Home­page das Pro­gramm veröf­fentlicht und es scheint ein vielver­sprechen­des Woch­enende zu wer­den. Was sind eure per­sön­lichen High­lights, auf die ihr euch sehr freut und welchen Teil des Pro­gramms würdet ihr Aktivist*innen beson­ders ans Herz legen?
Charles: Naja jet­zt auf jeden Fall „Self care als F*antifaschistin“. Knapp am burn-out, oida.
Trixi: Wer Plenum macht wird umgebracht!!!
Fri­da: Prokrasti­na­tion bis zur Rev­o­lu­tion! Natür­lich liegt uns alles am Herzen, logo. Unser pro­gram­ma­tis­ch­er Aus­gangspunkt war: Wir machen das auf dem Kongress, worauf wir selb­st Bock haben. So ganz per­sön­lich hab ich richtig Lust klas­sis­che Antifa-Skills im Recherche Work­shop zu ler­nen. Und wir freuen uns auch riesig auf den geilen Scheisz der in den Open Spaces entste­hen wird. Also bringt mit, was immer ihr mit anderen Men­schen teilen wollt, ini­ti­iert Gespräch­skreise oder worauf ihr son­st so Bock habt. Wir sind ausz­er­dem sehr hap­py, dass wir tolle Men­schen gewin­nen kon­nten, bzw. Men­schen auf uns zuka­men, die einen “Braver space für Men­schen mit jüdis­ch­er Geschichte”, “Selb­stvertei­di­gungstrain­ing vom Rol­li aus” sowie “Col­lec­tive Heal­ing from Opres­sion (PoC only)”
anbieten.
Trixi: Ich bin schon richtig heiß auf “Basis­demokratis­che Gew­erkschaft­sar­beit als antifaschis­tis­che Per­spek­tive” von der FAU Dres­den und hof­fentlich eine Diskus­sion darüber, wie men­sch Gew­erkschaft­sar­beit fem­i­nis­tis­ch­er rock­en kann. Ich steh grad auf Struk­tur und Organ­iserung und radikale Gesamtscheisze-umwälzen-Ansätze.
Charles: Ich werde mir auf jeden Fall “How open are my polit­cal struc­tures for refugee women” von Women in exile and friends gön­nen und ein biss­chen Ökonomiekri­tik darf auch nicht fehlen. Beson­ders freuen wir uns auch über unser fettesf Polit-Kul­tur­pro­gramm, da gibt es z.B. eine Tanz-Per­for­mance zu Kör­per­nor­men in der NS-Zeit, einen queeren Kurz­filmabend und eine Vor­führungein­er Rom­n­ja JugendThe­ater­gruppe aus Berlin.
Fri­da: Wir sind selb­st sau-ges­pan­nt, was dann let­z­tendlich auf dem Woch­enende passiert und wie es Leuten geht und was daraus entste­ht. So Groszpro­jek­te sind ja immer auch ein biss­chen verun­sich­ernd. Unterm Strich wird’s FETT.
Vie­len Dank für das Interview!
Mehr Infos zu dem Kongress find­et ihr unter: http://fettesf.blogsport.eu/
*Anmerkung der Redak­tion: Die “sz” Schreib­weise entspricht der Schreib­weise, die sich die Inter­viewten Per­so­n­en aus­ge­sucht hat­ten und wird im Orig­i­nal übernommen.

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Aufruf zur Prozessbeobachtung: Solidarität mit Erich!

Iuli­ia I. ist ein Trans­Mann aus Ruß­land, er selb­st nen­nt sich Erich. In Ruß­land hat sich Erich in ein­er Vere­ini­gung gegen die Diskri­m­inierung nicht-het­ero­sex­ueller Men­schen engagiert, in sozialen Medi­en ist er noch heute als Admin­is­tra­tor tätig. In seinem Heima­tort wurde er von ein­er Gruppe Män­nern ver­prügelt, an seinem Arbeit­splatz gemobbt und er bekam immer wieder Dro­hun­gen. Ein­mal hat er sog­ar ver­sucht, sich das Leben zu nehmen.
Im Okto­ber ver­gan­genen Jahres kam der Lin­guist nach Deutsch­land und beantragte Asyl. Bere­its wenige Tage später fand die Anhörung beim BAMF in Eisen­hüt­ten­stadt statt. Über die Schwu­len­ber­atung Berlin kam Erich dann zu uns nach Bran­den­burg an der Hav­el. Er befind­et sich in psy­chol­o­gis­ch­er Behand­lung und möchte sehr gern eine Hormontherapie
beginnen.
Im Dezem­ber wurde Erich’s Asy­lantrag abgelehnt. Gemein­sam mit ein­er Berlin­er Anwältin haben Erich und unsere Unter­stützer_in­nen-Gruppe Klage gegen diese Entschei­dung beim Ver­wal­tungs­gericht Pots­dam ein­gere­icht. Die Ver­hand­lung find­et dort am 27. April ab 10.45 Uhr statt. Die Ver­hand­lung ist öffentlich, Erich und wir wüden uns sehr darüber freuen, wenn sich Men­schen für eine (unab­hängige) Prozess­beobach­tung an diesem Tag find­en würden.
Wir kämpfen auf jeden Fall weit­er dafür, dass Erich in Deutsch­land bleiben und sich hier ein neues Leben auf­bauen kann!

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Gender & Sexualität

Adbustings zu sexistischer Werbung in der Frauenwoche

Wer heute durch Pots­dam geht, wird sie unschw­er überse­hen: Über Nacht haben sich einige Wer­betafeln verän­dert. Statt wie immer die übliche sex­is­tis­che Wer­bung unkom­men­tiert zu zeigen, ist diese nun mit ergänzen­den Überkle­bern verse­hen. „Wir hat­ten echt kein Bock mehr, uns den ganzen sex­is­tis­chen Kackscheiß jeden Tag aufs Neue anzu­tun!“ sagte Erna, die Initiator*in der Aktion Selb­st­bes­timmte Wer­be­vit­ri­nen für Emanzi­pa­tion und Herrschafts­frei­heit (SWfEuH)“ und sel­ber Wer­be­vit­rine, die oft unter sex­is­tis­ch­er Wer­bung lei­den muss.

Beitrag der Wer­bung zur Pots­damer Frauenwoche

Anlässlich des Frauenkampf­tages am 8. März ist in der bran­den­bur­gis­chen Lan­deshaupt­stadt Pots­dam Frauen­woche. Unter dem Mot­to „Frauen Macht faire Chan­cen“ wird mit vie­len Ver­anstal­tun­gen auf die lei­der weit­er beste­hen­den Diskri­m­inierun­gen von allem, was nicht männlich, weiß und het­ero­sex­uell ist, hingewiesen. Ein beson­deres High­light ist dabei die Ausstel­lung „Wer braucht Fem­i­nis­mus?“ im Rathaus. Die Ange­bote scheinen der­art überzeu­gend zu sein, dass sich in der Nacht vom 11. auf den 12.3.2017 einige Wer­betafeln in der Pots­damer Innen­stadt der fem­i­nis­tis­chen Bewe­gung anschlossen und mit­tels Überkle­ber auf sex­is­tis­che Wer­bung aufmerk­sam machten.

Rathaus

Mit dabei sind zwei Wer­betafeln am Rathaus. Auf ein­er Wer­bung für Par­füm fragt der abge­bildete Frauenkopf nun: „Warum sind Frauenkör­p­er nur Eye­catch­er?“ Gegenüber zeigte eine Wer­betafel ursprünglich Wer­bung für ein Einkauf­szen­trum und bildete dabei eine weiße Klis­chee-Kle­in­fam­i­lie ab. Die Wer­betafel schloss sich dem Protest an und ergänzte sich dazu um einen Überkle­ber. Statt „Gen­er­a­tion Stern-Cen­ter“ lautet der Slo­gan nun „Gen­er­a­tion Patri­ar­chat“ und „Unsere Wer­bung: Sexistisch“.

Platz der Einheit

Auch am Platz der Ein­heit drei Wer­be­vit­ri­nen offen­sichtlich unzufrieden mit den Wer­bekam­pag­nen ihrer Mieter*innen. Die Wer­bung für das Einkauf­szen­trum änderte sich auf „Gen­er­a­tion Sex­is­mus“   und wahlweise „Unsere Mode: Rock und Hose“ oder „Boys in blue. Girls in pink“. Eine weit­ere Vari­ante ergänzte sich um eine Sprech­blase. Eine der weib­lich gele­se­nen Per­so­n­en kom­men­tiert das Plakat nun mit den Worten: „Gut, dass ich diese Show nur für‘s Bild ertra­gen muss…“.

Bil­dungs­fo­rum

Am Bil­dungs­fo­rum verän­derte sich u.a. eine Wer­bung für Zigaret­ten. In der ursprünglichen Ver­sion zeigt das Plakat eine männlich gele­sene Per­son, die in mack­riger Pose neben einem Motor­rad sitzt. Die Schrift lautete „1 Bike. 3 Stun­den Tun­ing. 5 Minuten Frei­heit“. Nun ste­ht dort: „1 Bike. 3 Stun­den Tun­ing. Alle Klis­chees bedi­ent“ und „Geschlechter-Stereo­type über­winden!“ Die bere­its oben beschriebe Par­fümwer­bung ergänzte sich über Nacht um die die Abbil­dung kom­men­tierende Frage: „(Warum) haben Frauen keine Achsel­haare?“ Die Wer­bung für eine Internet-Partner*innenvermittlung hat­te auch keine Lust mehr auf die Repro­duk­tion sex­is­tis­ch­er Wahrnehmungsmuster. Dem Kom­men­tar „Ein Auss­chnitt sex­is­tis­ch­er Kackscheiße“ ist wohl nichts hinzu zu fügen. 

Nach­trag: Blöde Geschichte am Schloss/Landtag

Viel Glück hat­te die Aktion Selb­st­bes­timmte Wer­be­vit­ri­nen für Emanzi­pa­tion und Herrschafts­frei­heit (SWfEuH) am als Bran­den­bur­gis­ch­er Land­tag genutzten Pots­damer Stadtschloss. Hier fiel der Aktion­s­gruppe ein vom Platz der Ein­heit zunächst mit Blaulicht her­an­rasender Streifen­wa­gen auf. Beim Ein­fahren auf die Straßen­bahn­spur schal­teten die Beamt*innen das Blaulicht ab. Das Muster der soge­nan­nten Stillen Fah­n­dung erken­nend, set­zen sich die heim­lichen Werbevitrinen-Veränderer*innen unauf­fäl­lig ab. 

Unbeteiligte von Polizei behelligt

Weniger Glück hat­ten Passant*innen, die neugierig vor den Wer­be­vit­rine ste­hen blieben. Als der Streifen­wa­gen die Per­so­n­en erre­ichte, ver­sucht­en die Beamt*innen ver­mut­lich, sich diese vorzuknöpfen. Das führte dazu, dass die Per­so­n­en ver­sucht­en, wegzuren­nen (wir wollen gar nicht darüber spekulieren, wieso, es gibt genug gute Gründe, warum man in ein­er Sam­stag Nacht keine Lust auf Polizei haben kön­nte, und eine Menge davon sind erst mal sym­pa­thisch…). Lei­der scheint die Streifen­wa­genbe­satzung min­destens eine Per­son gestellt zu haben. 

Bitte um Verständnis

Wir haben das Geschehen nicht weit­er ver­fol­gt und die Gun­st der Stunde genutzt, dass die Cops mit irgendwelchen Leute beschäftigt sind, um ein paar Meter zwis­chen uns und das Geschehen zu brin­gen. Wir möcht­en dafür auf diesem Wege für Ver­ständ­nis bit­ten. Falls irgendwelche Leute da draußen jet­zt Stress wegen uns haben soll­ten, meldet euch bitte bei unser­er Mailadresse (swfeuh@riseup.net). Wenn ihr nicht ger­ade Nazis seid, und sie euch jet­zt nicht aus­gerech­net wegen Nazikram Ärg­er machen, bemühen wir uns, bei dem Tra­gen der Fol­gen einen Beitrag zu leisten.

Aktion Selb­st­bes­timmte Wer­be­vit­ri­nen für Emanzi­pa­tion und Herrschafts­frei­heit (SWfEuH)

Bilder zu der Aktion gibt es hier.

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Rechte Gewalt in Brandenburg auf unverändert hohem Stand

Der Vere­in Opfer­per­spek­tive e.V. zählt für das Jahr 2016 in Bran­den­burg 221 rechte Angriffe. Dies ist ein erneuter Anstieg im Ver­gle­ich zum Jahr 2015 (203). Gegenüber 2014 haben sich die Angriff­szahlen mehr als ver­dop­pelt (98).
Die Mehrheit der Tat­en waren ras­sis­tisch motivierte Angriffe. Sowohl ihre absolute Zahl als auch ihr prozen­tualer Anteil an den recht­en Gewalt­tat­en nah­men erneut erhe­blich zu – von 142 Angrif­f­en im Jahr 2015 auf 175 im Jahr 2016, bzw. von 68 auf 79 Prozent.
Neben den 175 ras­sis­tis­chen Angrif­f­en, wur­den 24 Tat­en aus Hass gegen poli­tis­che Geg­ner­In­nen verübt, 14 richteten sich gegen nicht-rechte Per­so­n­en, je 1 war sozial­dar­win­is­tisch bzw. anti­semi­tisch motiviert. Zwei Mal wur­den Men­schen auf­grund ihrer sex­uellen Ori­en­tierung angrif­f­en und vier Gewalt­tat­en richteten sich gegen Jour­nal­istIn­nen, die über rechte Aktiv­itäten berichteten. Bei der über­wiegen­den Mehrheit der Tat­en han­delte es sich um Kör­per­ver­let­zun­gen, davon 85 ein­fache (2015: 61) und 101 gefährliche (2015: 76). Es wur­den 13 Nöti­gun­gen und Bedro­hun­gen (2015: 30), 6 Sachbeschädi­gun­gen (2015: 19) und 9 Brand­s­tiftun­gen (2015: 10) Brand­s­tiftun­gen gezählt. Von den Angrif­f­en waren 335 Men­schen direkt betrof­fen und min­destens 196 indi­rekt (z.B. Ange­hörige und Zeug­In­nen). Weit­er­hin geht die Opfer­per­spek­tive von einem hohen Dunkelfeld aus, vor allem bei Angrif­f­en gegen Geflüchtete.
Die Sit­u­a­tion bleibt lan­desweit besorgnis­er­re­gend. Zwar ist punk­tuell ein Rück­gang rechter Gewalt­tat­en festzustellen (in Pots­dam, Ober­hav­el und Dahme-Spree­wald). In den meis­ten Land­kreisen ist jedoch ein weit­er­er Anstieg bzw. gle­ich­bleibend hohe Angriff­szahlen zu verze­ich­nen. Beson­ders bedrohlich ist die Sit­u­a­tion in Frankfurt/Oder und Cot­tbus. Hier ist eine über­pro­por­tionale Zunahme rechter Gewalt zu verze­ich­nen. In Cot­tbus zeu­gen 41 rechte Angriffe im Jahr 2016 davon, dass eine mil­i­tante rechte Szene ver­sucht, den öffentlichen Raum der Stadt zu dominieren.
Ins­beson­dere der hohe Anteil ras­sis­tis­ch­er Gewalt­tat­en lässt sich auf einen enthemmten Vertrei­bungswillen bei den TäterIn­nen zurück­führen. Judith Porath, Geschäfts­führerin der Opfer­per­spek­tive erk­lärt dazu: „Die vie­len ras­sis­tis­chen Angriffe sprechen dafür, dass es den TäterIn­nen darum geht, Migran­tInnen und Geflüchtete um jeden Preis zu vertreiben – sowohl aus ihrer Nach­barschaft als auch aus dem Land. Bedrohlich viele Men­schen in Bran­den­burg haben keine Hem­mungen, ihren ras­sis­tis­chen Ansicht­en im All­t­ag gewalt­tätig Aus­druck zu ver­lei­hen. Dabei schreck­en sie auch nicht davor zurück, Frauen, Kinder oder Jugendliche anzugreifen.“
Die Opfer­per­spek­tive ruft Zivilge­sellschaft, Kom­mu­nalver­wal­tun­gen und Lan­desregierung auf, alles dafür zu tun, die rechte Gewaltwelle zu been­den. Dazu ist es notwendig ras­sis­tis­ch­er Het­ze entsch­ieden ent­ge­gen­zutreten, Diskri­m­inierun­gen abzubauen und ein gewalt­freies Zusam­men­leben aller Men­schen in Bran­den­burg zu fördern.
Im Anhang find­en Sie das Hin­ter­grund­pa­pi­er der Opfer­per­spek­tive zur Veröf­fentlichung der Angriff­szahlen mit aus­führlichen Analy­sen, sowie eine grafis­che Auf­schlüs­selung der Zahlen zur freien Ver­wen­dung. Bei Nutzung der Grafik bit­ten wir um Nen­nung der Quelle (Peer Neu­mann / Opferperspektive).
Für Rück­fra­gen am 9.3.2017 ab 12 Uhr ste­hen Ihnen zur Verfügung:

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FLTI-Räume sind notwendig!

Zur Notwendigkeit von cis-Typen-freien Räu­men zur Selb­stre­flex­ion und als Empowerment
Gegen­wär­tig ver­anstal­ten wir eine Tour unter dem Namen “Skills for Inter­ven­tion”, in deren Rah­men Ver­anstal­tungswoch­enen­den in ver­schiede­nen Städten Bran­den­burgs stat­tfind­en. Es geht primär darum Frauen­Les­ben­TransIn­ter zu empow­ern und ihnen Räume zu eröff­nen, in denen sie sich trauen Dinge auszupro­bieren, die in der weib­lichen Sozial­i­sa­tion klas­sis­cher­weise nicht erlernt wer­den und/oder nicht zu den gesellschaftlichen Vorstel­lun­gen passen, „wie eine Frau zu sein hat“. Hierzu gehören ins­beson­dere tech­nis­che Fähigkeit­en, wie sie bei diversen prax­isori­en­tierten Work­shops erlernt wer­den kön­nen, oder aber selb­st­be­wusstes Auftreten und das Aufzeigen von Gren­zen, wie zum Beispiel im Work­shop zum Ver­anstal­tungs- und Projektschutz.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass ohne cis-männliche# Präsenz und Blicke die Hemm­schwelle, zu sich zu ste­hen und sich auszupro­bieren, viel geringer ist. Außer­dem gibt es Work­shops, in denen es um den Aus­tauschen über Erfahrun­gen mit Sex­is­mus und mit sex­u­al­isiert­er Gewalt geht. Hier­für ist es notwendig, sicherere Räume zu schaf­fen. Meis­tens sind cis-Män­ner diejeni­gen, von denen sex­u­al­isierte Gewalt aus­ge­ht, weswe­gen ihr Auss­chluss für die Schaf­fung von Schutzräu­men bei diesen The­men wichtig ist.
Wir find­en es wichtig, sich an eini­gen Punk­ten solche geschützten Räume (auch gegen Wider­stand) anzueignen, um im Anschluss, durch den Aus­tausch und das Empow­er­ment untere­inan­der gestärkt, wieder herauszutreten.
Unter einem Sys­tem, dass alle Men­schen in nur zwei Kat­e­gorien, näm­lich “Mann” und “Frau”, ein­teilt und diesen ganz bes­timmte Eigen­schaften zuschreibt, lei­den natür­lich auch cis-Män­ner. Denn auch ihnen will dieses Sys­tem vorschreiben, wie sie sich ver­hal­ten sollen und wie sie ausse­hen müssen, was sie gut kön­nen und was sie auf gar keinen Fall tun dür­fen. Allerd­ings kön­nen wir dabei nicht vergessen, dass dieses Sys­tem eben im Ungle­ichgewicht zugun­sten von cis-Män­nern beste­ht: alles was mit Vorstel­lun­gen von Männlichkeit verknüpft wird, ist höher bew­ertet oder bess­er bezahlt. Daher haben cis-Män­ner, trotz ihrer eige­nen Betrof­fen­heit von Sex­is­mus, eben auch Priv­i­legien inne. Und auch sich selb­st als fem­i­nis­tisch beze­ich­nende cis-Män­ner kön­nen (unbe­wusst) patri­ar­chale Struk­turen repro­duzieren und dadurch anwe­sende Frauen­Les­ben­TransIn­ter einschränken.
Daher begrüßen wir es sehr, wenn sich cis-Typen inten­siv mit der ihnen zugewiese­nen Geschlechter­rolle sowie den sich daraus ergeben­den Ein­schränkun­gen und Priv­i­legien beschäfti­gen und find­en Work­shops zu z.B. kri­tis­ch­er Männlichkeit eine pri­ma Sache. Aber wir als Frauen*-Gruppe haben keine Lust, solch einen Work­shop für cis-Män­ner zu organ­isieren. Ein­mal, weil ein Teil der weib­lichen Sozial­i­sa­tion die Zuschrei­bung der Pflegerolle ist („Frauen küm­mern sich“) und wir diese nicht ständig repro­duzieren wollen. Ander­er­seits erwarten wir von kri­tis­chen cis-Män­nern, dass sie sich selb­st ihre Räume schaf­fen und sich selb­st um ihre Reflex­ion küm­mern. Wir ver­mit­teln gerne Kon­takt zu Men­schen, die solche Work­shops zu kri­tis­ch­er Männlichkeit anbi­eten, aber wir wer­den das nicht organ­isieren. Weil Sex­is­mus uns alle bet­rifft, soll­ten wir uns auch alle damit auseinan­der­set­zen und diese Auseinan­der­set­zung nicht wieder denen über­lassen, die stärk­er davon betrof­fen sind.
Wir haben den Sex­is­mus in dieser Gesellschaft noch lange nicht über­wun­den und solange das so ist, wollen und brauchen wir unbe­d­ingt cis-Typen-freie Räume und mehr wirk­lich kri­tis­che cis-Män­ner! YEAH!
#cis beze­ich­net das Gegen­teil von trans und meint, dass eine Per­son das Geschlecht haben möchte, das ihr bei der Geburt zugeschrieben wurde.
Mit dem * wollen wir deut­lich machen, dass die jew­eils markierten Beze­ich­nun­gen alle diejeni­gen meinen, die sich selb­st in ihnen verorten.

Unser Workshopreihe "Skills for Intervention" ist derzeit in Brandenburg unterwegs.
Unser Work­shoprei­he “Skills for Inter­ven­tion” ist derzeit in Bran­den­burg unterwegs.

Mehr Infos zur Work­shoprei­he find­et ihr unter www.fabb.antifa.cc/
P.S. Das queer_topia*Workshop-Kollektiv bietet z.B. Work­shops zu Kri­tis­ch­er Männlichkeit an
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Flucht & Migration Gender & Sexualität

Because Love Still Has No Borders

Nach­dem dem Ende des sum­mer of migra­tion und der Schließung der europäis­chen Außen­gren­zen ist ist die Zahl der ank­om­menden, schutz­suchen­den Men­schen in Europa zurück­ge­gan­gen. Die Ursachen hier­für sind nicht etwa, die Lösung der Prob­leme, die die Men­schen dazu treibt alles aufzugeben und zu fliehen, son­dern die Ver­schär­fung der Geset­ze, die Kon­trolle der europäis­chen Außen­gren­zen und das Abkom­men mit der Türkei.
Flüch­t­ende Men­schen wer­den gezwun­gen an Europas Außen­gren­zen in Lagern zu vere­len­den oder ver­suchen auf immer gefährlicheren Routen nach Europa zu gelan­gen und viele ster­ben dabei. Wenn sie es doch nach Deutsch­land schaf­fen wer­den alle Reg­is­ter gezo­gen um ihren Antrag abzulehnen und ihnen das Leben wie die Inte­gra­tion zu erschw­eren: Dublin-III-Abkom­men, der Def­i­n­i­tion von ange­blich sichere Drittstaat­en und Herkun­ft­slän­dern, die Erschwerung des Fam­i­li­en­nachzugs, kaum Zugang und Benachteili­gung auf dem Arbeits­markt, Diskri­m­inierung durch die Behörden.
LGBTIQ*s erwarten noch weit­ere Schwierigkeit­en, so zum Beispiel wenn ver­langt wird, dass sie ihre sex­uelle Aus­rich­tung beweisen, ihre Beziehun­gen und Lebenspart­ner­schaften nicht anerkan­nt wer­den, Sozialarbeiter_innen nicht genü­gend sen­si­bil­isiert sind und den Betrof­fe­nen rat­en ihre Sex­u­al­ität in den Masse­nun­terkün­ften zu ver­ber­gen um Ärg­er mit anderen Bewohner_innen vorzubeu­gen. Teil­weise sind Sozialarbeiter_innen und das BAMF kaum oder gar nicht sen­si­bil­isiert und kön­nen oder wollen bei (sex­u­al­isiert­er) Gewalt, egal ob ver­bal, psy­chisch oder kör­per­lich, nicht eingreifen.
Während LGBTIQ* in vie­len Staat­en nicht nur gesellschaftlich­er Aus­gren­zung, son­dern auch struk­tureller Diskri­m­inierung und staatlich­er Repres­sion aus­ge­set­zt sind, die oft mit Haft, Folter und/oder Mord, min­destens aber mit dem Ver­bot eines Auslebens der eige­nen Sex­u­al­ität ein­her geht, sieht sich Deutsch­land gern in der Rolle des Morala­pos­tels. Doch auch hier gibt es die Aus­gren­zung von Lebensen­twür­fen jen­seits der Het­ero­nor­ma­tiv­ität, sei es die Anerken­nung ein­er Ehe, die Frage ob LGBTIQ*-Paare Kinder haben soll­ten oder über­haupt dür­fen oder die sim­ple Erwäh­nung nicht-het­ero­nor­ma­tiv­er Sex­u­a­len­twürfe im Rah­men des Sexualkundeunterrichts.
Und all dies spiegelt sich im Umgang mit geflüchteten LGBTIQ*s wieder. Während es inner­halb des let­zten Jahres viele Fortschritte auf diesem Gebi­et gab, genan­nt seien hier spezielle Unterkün­fte oder neu geschaf­fene Ver­net­zun­gen, so bleiben doch alte Prob­leme weit­er­hin beste­hen, denn diese Verän­derun­gen betr­e­f­fen primär große Städte und die Ange­bote wer­den von NGOs geschaf­fen. Von staatlich­er Seite hat sich dies­bezüglich nahezu nichts geändert.
Um diesen Prob­le­men sowie der repres­siv­en und diskri­m­inieren­den Asyl­prax­is ent­ge­gen­zutreten, ist eine weit­ere Ver­net­zung von Geflüchteten wie Unterstützer_innen, (Selb­st-) Bil­dung und Sen­si­bil­isierung der Öffentlichkeit für die speziellen Bedürfnisse und Prob­le­men von geflüchteten LGBTIQ*s notwendig. Eben­so unab­d­ing­bar ist es einen Raum zu schaf­fen in dem Betrof­fene Zeit mit anderen Betrof­fe­nen ver­brin­gen kön­nen, unter sich sind und sich aus­tauschen kön­nen, und das nicht nur mit Per­so­n­en aus der gle­ichen Region, son­dern bun­desweit, denn meist sind die Men­schen in ihren Unterkün­ften isoliert und haben nur via Inter­net Kon­takt zu anderen LGBTIQ*s. Aus diesen Notwendigkeit­en und der pos­i­tiv­en Res­o­nanz der Teilnehmer_innen der let­zten Kon­ferenz stand für uns schon schnell fest, dass es ein weit­eres Pro­jekt geben wird. Die Ziele sind iden­tisch mit denen der let­zten Konferenz:
1. (Weit­er-) Bil­dung für Geflüchtete und Unterstützer_innen
2. Ken­nen­ler­nen, Net­zw­erken, Aus­tauschen und Spaß haben
3. Öffentliche Aufmerk­samkeit für die Lage von LGBTIQ*-Geflüchtete schaffen

Ein Schritt weit­er – von der LGBTI-Con­fer­ence zur LGBTIQ*-Conference
Schon let­ztes Jahr erre­icht­en uns von Zeit zu Zeit die Frage warum wir lediglich den Begriff LGBTI statt LGBTIQ* oder eine andere (voll­ständi­gere) Vari­ante nutzen. Dies und auch die jet­zige Änderung wollen wir kurz erk­lären. Wir möcht­en anmerken, dass wir bei weit­em keine Expert_innen sind und auch keinen Anspruch auf einen richti­gen Begriff haben (wollen).
Seit dem Jahr 2014 ken­nen wir LGBTIQ*-Geflüchtete, die aus der Rus­sis­chen Föder­a­tion geflo­hen sind. Inner­halb der Gemein­schaft vor Ort ist die gängige Selb­st­beze­ich­nung LGBT. Wir als Unterstützer_innen emp­fan­den es als anmaßend eine über Jahre gewach­sene und anerkan­nte Selb­st­beze­ich­nung in Frage zu stellen. Da im deutschen Kon­text statt LGBT eher LGBTI ver­wen­det wird, erweit­erten wir in Absprache mit den Betrof­fe­nen die Selb­st­beze­ich­nung LGBT durch das I.
Als wir Ende des Som­mers das Lay­out für die Kon­ferenz 2017 disku­tierten, blieben wir am Begriff hän­gen und erin­nerten uns an den Nachgeschmack aus dem let­zten Jahr keinen wirk­lich umfassenden Begriff gewählt zu haben und somit Men­schen, die wir expliz­it ansprechen woll­ten, schon mit der Über­schrift unbe­ab­sichtigt auszuschließen. Deshalb erweit­erten wir den Begriff noch um Q und * um zu sagen:
Liebe Lesbian‑, Gay‑, Bi‑, Trans‑, Inter‑, Queer- und sich anders definieren­den Men­schen, ihr seid her­zlich zur Refugee-LGBTIQ*-Conference eingeladen!

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Antifaschismus Gender & Sexualität

Workshopwochenende in Cottbus

In Zeit­en der ras­sis­tis­chen Mobil­isierung ist es wichtig gezielt linke und linksalter­na­tive Aktivist_innen zu unter­stützen und zu ver­net­zen, um sich gemein­sam gegen die stets stärk­er wer­dende Rechte zu engagieren. Doch manch­mal fehlt das nötige Know-How, um die hiesi­gen Zustände effek­tiv aufzu­mis­chen. Mit der f_antifaschistischen “Skills for Intervention”-Tour kommt die f_antifa bran­den­burg (fabb) am 26. und 27.11. nach Cot­tbus und organ­isiert zusam­men mit der „Lady­days“ Ini­tia­tive ein Woch­enende mit Work­shops zu:
– Ein­führung ins Layouten,
– DJ_ane und Tech­nik, mit anschließen­der klein­er Party
– Selbstbehauptung
Worum geht’s?
Antifa & Fem­i­nis­mus sollen zusam­menge­führt wer­den! Wir wollen nicht nur ein prak­tis­ches Bil­dungsange­bot für Antifaschist*innen in Bran­den­burg bieten. Wir stellen und ver­mit­teln einen Pool an Referent_innen für viel­seit­ige Work­shops, die nur von Frauen* und Trans* durchge­führt wer­den. Denn es ist in der antifaschis­tis­chen Szene lei­der keine Selb­stver­ständlichkeit, dass Work­shops nicht von Män­nern durchge­führt wer­den. Mit den Work­shops wollen wir eine stärkere Sicht­bar­ma­chung dieser Men­schen als Macher_innen gewährleis­ten. In dem Pro­jekt sind die Work­shops nur für fltiq* (Frauen-Les­ben-Trans-Inter-Queer) offen, um sich über Sex­is­mus in den eige­nen poli­tis­chen Struk­turen auszu­tauschen und Frauen und Trans* vor Ort zu empow­ern, zu unter­stützen und untere­inan­der zu vernetzen.
Um euch für das Woch­enende oder einzelne Work­shops anzumelden, schreibt
eine Mail an: ladydays-cb@riseup.net
Mehr Infos: fabb.antifa.cc

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Antifaschismus Gender & Sexualität

Regionale Zustände aufmischen: Skills for Intervention f * antifa_action!

stickerLinke und linksalter­na­tive Aktivist_innen ste­hen derzeit vor der großen Auf­gabe den ras­sis­tis­chen Vor­marsch zurück­zu­drän­gen. Viele neue und junge Men­schen haben sich entschlossen die Zustände nicht länger hinzunehmen und sich anti­ras­sis­tis­chen und antifaschis­tis­chen Kämpfen anzuschließen. In Zeit­en der ras­sis­tis­chen Mobil­isierung ist es beson­ders wichtig gezielt linke und linksalter­na­tive Aktivist_innen zu unter­stützen und zu ver­net­zen, um sich gemein­sam gegen die stets stärk­er wer­dende Rechte zu engagieren. Doch manch­mal fehlt das nötige Know-How, um die hiesi­gen Zustände effek­tiv aufzu­mis­chen. Dies soll mit der f_antifaschistischen Herb­stof­fen­sive ändern! Mit der “Skills for Intervention”-Tour kom­men wir in eure Stadt und unter­stützen euch mit einem prak­tis­chen Bil­dungsange­bot. Ziel ist es auf Bedürfnisse von lokalen Grup­pen und Akteur_innen einzuge­hen und mit vorhan­den­em Know-How erwün­schte Impulse zu setzen.
Antifa & Fem­i­nis­mus zusammenführen!
Wir wollen nicht nur ein prak­tis­ches Bil­dungsange­bot für Inter­ven­tio­nen in Bran­den­burg bieten. Wir stellen und ver­mit­teln einen Pool an Referent_innen für viel­seit­ige Work­shops, die nur von Frauen* und Trans* durchge­führt wer­den. Denn es ist in der antifaschis­tis­chen Szene lei­der keine Selb­stver­ständlichkeit, dass Work­shops von nicht cis-männlichen Men­schen durchge­führt wer­den. Mit den Work­shops wollen wir eine stärkere Sicht­bar­ma­chung dieser Men­schen als Macher_innen gewährleis­ten. In dem Pro­jekt sind die Work­shops for all* gen­der offen, es sei denn, es gibt in der Absprache explizite Wün­sche, bes­timmte Work­shops an fltiq* vor Ort zu richt­en. Zudem bieten wir nach Wun­sch im Rah­men der Work­shops fltiq*-Räume an, um sich über Sex­is­men in den eige­nen poli­tis­chen Struk­turen auszu­tauschen und Frauen und Trans* vor Ort zu empow­ern, zu unter­stützen und untere­inan­der zu ver­net­zen. Dies kann z.B. durch einen zusät­zlichen Work­shop, durch einen Kneipen­abend oder eine Par­ty real­isiert werden.
Die Woch­enen­den wer­den gemein­sam mit den Aktivist_innen vor Ort organ­isiert – ob eine Par­ty noch stat­tfind­et, sich Men­schen nur Work­shops oder nur ein fltiq* Cafe wün­schen – entschei­den vor allem die Per­so­n­en vor Ort, da sie die Expert_innen ihrer regionalen Zustände sind. Wir freuen uns auf jeden Fall auf einen heißen Herbst!
Wir kom­men in fol­gende Städte: 
29.10. — 30.10. Frank­furt Oder
12.11. — 13.11. Bernau
26.11. — 27.11. Cottbus
Weit­ere Städte fol­gen! Checkt fabb.antifa.cc

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration Gender & Sexualität

Hennigsdorf: they tried to deport her again!

On the 7th of Sep­tem­ber, around 4 o’clock in the morn­ing, in a Heim in Hen­nigs­dorf, a refugee woman was again com­pelled out of her room, vio­lent­ly pushed in to a police car and tak­en to the air­port in one more forced depor­ta­tion attempt. They didn’t suc­ceed because the pilot refused to take in a woman in such a dis­tress. They came as they do: in many, vio­lent­ly push­ing, humil­i­at­ing, hand­cuff­ing as if the woman was a dan­ger­ous criminal.
We, from the IWS, went to Hen­nigs­dorf, to see her, after once again she resist­ed her depor­ta­tion and what fol­lowed was a hor­ror dis­play of more vio­lence against her and also against us, her friends.
We arrived in the Heim around 12h. She was ner­vous, weak, scared. Her arms were red and swollen. Her night­gown, clothes she was wear­ing when she was arrest­ed, was full of blood, her back had red marks left by the police. We agreed she should see a doc­tor, go to the hos­pi­tal. We then called the Ambu­lance. They came, but they didn’t seem inter­est­ed in help­ing her. They were more wor­ried about a mobile phone we used to film her, not them. One of the male nurs­es came to us and asked us to delete our footage, which we did immed­i­tate­ly in order to calm them down and give our friend the atten­tion she need­ed. It was too late though. They decid­ed to cre­ate a scence out of the short and mean­ing­less dis­cus­sion about the film­ing and opt­ed for call­ing the police. Mean­while the unfriend­ly faces of the Heim’s admin­is­tra­tion sur­round­ed us. We didn’t know what was ter­ri­fy­ing them the most: the fact that in our group there was not one ger­man look­ing per­son and we were speak­ing in eng­lish, the fact that we could be from the press because one of us showed a press card or the obvi­ous fact that none of us was the ger­man white pro­to­type of a human being. Maybe all of these togeth­er. In a few min­utes four police cars arrived. To do what? Keine Ahnung, no idea. There was absolute­ly no need for cre­at­ing such a fuss. There was the need to help a woman to go to the hos­pi­tal. That was their main duty. That is why they were called.
The police asked us a few ques­tions and left. We tried a last com­mu­ni­ca­tion with the male nurs­es by ask­ing them the address of the hos­pi­tal they were final­ly tak­ing our friend, but they refused to tell us. No prob­lem, we knew Hen­nigs­dorf doesn’t have many hos­pi­tals and went to the one they took her to.
So we ask our­selves: until when refugees will be treat­ed like crim­i­nals, sus­pects? What leads peo­ple to dis­re­gard the needs of oth­er human beings in such a way? Tak­ing even their rights to be helped. Male nurs­es called the police against us because we were stand­ing for our friend and we should learn that to do so is also con­sid­ered a crime because refugees are not sup­posed to have friends. Why is the soci­ety in gen­er­al so qui­et about the abuse com­mit­ted against peo­ple who came to Ger­many to seek for pro­tec­tion? The only answer we can find is Racism. It is because Racism still plays the biggest role and as Racism is an irra­tional feel­ing, the result can­not be oth­er than violence.
Below you find Facts and Fiction.
Fiction:
https://iwspace.files.wordpress.com/2016/09/focus.jpg
Facts:
Full tran­scrip­tion of the tes­ti­mo­ni­al below the video.

Tran­scrip­tion: When I get up in the morn­ing, I was still sleep­ing, when I was in my bed and then I went to hear peo­ple they knock on my door and when I went and open the door I saw these peo­ple from the Aus­län­der­be­hörde Police, this woman, she was there, its not Donov, its the police, its this woman that first time was there and these two police they were there and this fat man, that it is in Oranien­burg, the one that has a very big stom­ach, he use to wear only shirt every time, the man too was there and then they come, I open the door and they told me I have to go now, they want to come and enter and pack my things.
I was out­side and then they entered and then they are pack­ing my things. They car­ry two box­es that were here and then they take this bag. I was only wear­ing this dress, this one and I didn’t have this one, I didn’t have this one and I didn’t have shoes I was have just socks, those socks they did it in the air­port, they removed it there and then they put me this one.
And after that they car­ry me, I was out­side here, they hand­cuffed my hands. They hand­cuffed my hands, they were going to pull me, they hand­cuffed my hands and they hand­cuffed my legs and they tide me from this place(showing the waist) with these things that the use to tie peo­ple, every­thing was tied, my hand. The chain. I was in chain, you under­stand? Chained.
The thing they tie you, you can not do some­thing you cant move some­thing, with your legs, you cant move you cant do some­thing. Then after they car­ried me and put me in their car, then I was there I was only pray­ing, I was there I was always pray­ing, I was there I was always pray­ing. We reached the air­port now. When we reach the air­port they car­ry me, they are the ones who car­ry me.
Because I was in chain, they tie my legs, they car­ry me. They go back in the same room that they bring me first time and that they put me there. The same per­son that time that they said that they are going to bring me back here. The same per­son too was there today, they are the one that were mak­ing me today to do this thing.
I was there, I was pray­ing and they want­ed me to do some­thing and I was only pray­ing. They hand­cuffed me and they were doing bad things to me, they were beat­ing me, he was beat­ing me and the oth­er one, very fat, he climbed and sits with me, on my legs here and I say do you want to break my legs?! Do you want to break my legs? Anoth­er woman was there and she was hold­ing my hand like this, she was press­ing me. And anoth­er man was here, he was press­ing my hand.
And anoth­er man said: Oh, don’t break her hand – in their lan­guage I don’t under­stand – don’t break her hand, and he said: No, I am not break­ing her hand. And after now, I do this thing, I was only there because I shouldn’t hold some­thing i should not remove any­thing. And after now they talked and fin­ished their talk then after I sit there they go and bring me shoe, they bring the shoe and I told them I am not going to put that shoe, that shoe is not for me, I am not going to put. They are the one that put shoe on my leg, I remove, I remove!
I was mak­ing like this every­thing, go aside, then they tried to put just one side, then they car­ry me now right way at the plane.
They take me, they put me in the car, the car went with them there and we reach there, they remove me out­side, there are 5 of them. 6 peo­ple they car­ry me up. When they car­ry me up I jumped like this and then I fall down, I fall down. When I fall down they come again and they car­ry me again and they go now inside the plane.
They put me in the plane that there is nobody, where I was sup­pose to sit there, was nobody there. There was nobody, nobody was sit­ting on that place.
When I was there and entered this thing, two police peo­ple was here, and then anoth­er per­son was here and anoth­er per­son was here and they chained the way that you see me and they tied my mouth with some­thing that I should not talk, but I was only pray­ing, I was only pray­ing, I was only shout­ing and crying.
And there is this one man and one woman then she come and she told them: You can­not car­ry this girl like this, she is talk­ing and she is cry­ing, you can­not take her like this to Africa, you wouldn’t go. Then after that, they car­ried me down back, those police peo­ple, they car­ried me back and they go now and put me in the carand the car bring me to that place and they remove me again and go in the room, this pri­vate room I went the first time.
Where I went the first time they show me where that I sit, I sit only in that place then after they were telling me now every­thing is over, every­thing is over, you are going now home. Are you stay­ing in the Heim? Yes, I am stay­ing in the Heim, You have been in the Heim for how many years? I told them that I have been in the Heim for almost 5 years.
Then the oth­er one wastelling me, they start­ed to remove these things from me, they are the ones who remove those chains in me, they start­ed to remove those chains and then they say I will not trav­el again.Then they car­ry me and start­ed to remove the chains in me, they start­ed to beg me, I was not say­ing I was only cry­ing, I was only cry­ing, I was only cry­ing, I was only cry­ing, I was only cry­ing all the time.
And after that they do this things, they remove.
And the oth­er man was say­in­glet them take me to the hos­pi­tal for this on my hand. After the oth­er was say­ing: No. After the oth­er one say: No, its not too bad let them bring med­i­cine. And they put it there and after they make my hand like this, and say every­thing is fine, you are going now at home, I didn’t talk to them. And then after now they do this thing, they didn’t told me they do this thing. Then after now they bring back med­i­cine and they give me these paper there are some papers I didn’t take but they put them in my bag, I didn’t know they put them in my bag.
And they say I should sign some­thing here I said No, I am not sign­ing any­thing from this place. I wont sign any­thing. And they told me then, go and get your bag from that place where things are sup­pose to go. And then I told them: No, I am not going some­where, go and bring my bag there, my bag was not there, how can you told me now I should go and take my bag there, you peo­ple go and bring my bag and come and bring me here. I am not going there. They say this is the tick­et, you just go and show the per­son and the per­son will give your bag to you. I say No, I am not going there. I am not going there. My bag is there, my bag is in the air­port I leave there and then I come. The bag which I only bring is only this bag then with this dress inside, this is the dress that I put with me to trav­el and to go to Cameron with it. And after now I say I will not take my bag, they are there.
I didn’t know where to go to air­port, I didn’t know what to do, then when I want to go I saw one woman, I think she was a ger­man or what woman and then I beg her that please I have prob­lem this morn­ing and I don’t have tick­ets, please can you help me with your tick­ets because I am going some­where. What the woman do is she gave me 2 tick­ets, the 2 tick­ets they were here, she gives me 2 tick­ets, the tick­ets were here…yes, there. I hold her hand and I say thank you so much, this 2 tick­et that brought me here, I come and reach here.I walk only with my legs i was com­ing just like this and I reach here. Thats all that passed my sister.
J:So they left you at the airport?
D:Yes they left me there.
J:And what is this with your dress can we see, how did you get all this blood?
What hap­pened to you at the back?
D:They knock me on my back. They hurt me from my back.
I think that blood come out, I don’t know. The blood come too from the hand so much.
J:Did they give you any doc­u­ments to come here, Ausweis?
D:Thats the thing that they give to me.
The oth­er one, I didn’t take the oth­er one.I opened my bag and saw this one.I am sor­ry for this I saw this one.
They want­ed me to sign and I said I am not sign­ing anything.
J:This hand looks a lit­tle bit swollen.
D:Yes because my hands are very hurt because they pressed me a lot, they pressed me a lot.some peo­ple were even climb­ing in my hand, so my hands should broke so I could not do any­thing. Some of them climb on my foot so I could any­thing but god helped me.
This one I was just oth­er and give me that one I was sup­pose to go there today
Its only this one that they give to me too.
If I should not go today they should kill me, this is their plan today, I will not hide you.
If I did not go today they should kill me.
Because why they bring me into air­port in that house? They want to kill me in that place
and then the guy speaking….
Today they want to kill me, they want to kill.
Even today this one was not good too.
Where they put me in the room in the air­port wait­ing that the flight will car­ry me and go away.
What they were doing to me, was tying me , some would climb on my foot, some here, some here, press­ing me. They don’t want me to talk, they don’t want me to see some­thing, they take this thing from the hos­pi­tal and tied my mouth , tied my mouth they dont want me to talk. They put med­i­cine in my mouth and then I pru­uu!! 3 times I threw. And then the oth­er man said: Be very care­ful, I will give you med­i­cine to sleep. I said I am not going to take any med­i­cine. But you peo­ple should leave me to pray. You peo­ple does not want me to pray for what? You peo­ple should leave me alone.They say we don’t lis­ten to God here and we don’t want to know any­thing about this thing. My sis­ter, nkt! you do not know. They are very dev­il. They planed me today, they planed me today. That if I don’t go today they should kill me. Thats how they planed me today that if didn’t go they would kill me.
But their plan didn’t work, didn’t work, didn’t work. My dress­es are in the air­port, two box­es of dress­es, they are there. They told me to get my dress­es from that place that they pack and I said: No, I am not going there. They said: the tick­et is there…

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Wir werden immer lauter!”

Vom 25.7.–14.8.2016 geht Women in Exile and Friends unter dem Mot­to “Wir wer­den immer lauter!” auf Aktion­s­tour quer durch Deutsch­land. Die drei­wöchige Tour soll auf die Sit­u­a­tion von geflüchteten Frauen und Kindern aufmerk­sam machen und Flüchtlings­frauen unter­stützen, für sich selb­st zu sprechen.
Eliz­a­beth Ngari, Mit­be­grün­derin von Women in Exile: “Die Erfahrun­gen, die wir in Bran­den­burg machen, sind den Erfahrun­gen von Frauen aus anderen Bun­deslän­dern ähn­lich. Flüchtlings­frauen sind dop­pelt Opfer von Diskri­m­inierung: Sie wer­den als Asyl­be­wer­berin­nen durch ras­sis­tis­che Geset­ze aus­ge­gren­zt und als Frauen diskriminiert..”
Women in Exile and Friends wird Unterkün­fte besuchen, mit lokalen Ini­tia­tiv­en zusam­me­nar­beit­en und öffen­lichkeitswirk­same Aktio­nen durch­führen. So ist beispiel­sweise am 29.7. eine Protestkundge­bung vor dem Bun­de­samt für Migra­tion und Flüchtlinge in Nürn­berg geplant. Eine zen­trale Forderung ist die Anerken­nung geschlechtsspez­i­fis­ch­er Flucht­gründe. Der Focus der Tour wird jedoch auf dem Empow­er­ment und gegen­seit­igem Aus­tausch der Flüchtlings­frauen liegen.
Eliz­a­beth Ngari: “Über die Jahre haben wir Verbindun­gen mit zahlre­ichen Flüchtlings­frauen und Unterstützer*innengruppen aufge­baut. Jet­zt geht es darum, unsere Gemein­samen Forderun­gen an die Öffentlichkeit zu brin­gen.” Wir wür­den uns freuen, wenn Sie über die Tour bericht­en und den Ter­min wahrnehmen, um mit uns über die Sit­u­a­tion von Flüchtlings­frauen zu sprechen. Es beste­ht auch die
Möglichkeit, die Bus­tour zu begleiten.
Weit­ere Infor­ma­tion über die Gruppe “Women in Exile & Friends”: http://women-in-exile.net/ oder auf facebook.com/Women-in-Exile-Summer-Bus-Tour-2016
Tour­dat­en: 25.7. War Starts Here-Camp Alt­mark // 26.–27.7. Halle/Saale // 28.7.Leipzig // 29.–31.7. Nürn­berg // 1.8. Oberursel // 2.–3.8. Köln // 4.8. Osnabrück // 5.8. Biele­feld // 6.8. Göt­tin­gen // 7.8. Witzen­hausen // 8.–9.8 Bre­men // 10.–11.8. Ham­burg // 12.8. Pots­dam // 13.–14.8. Berlin

Inforiot