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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration Law & Order

Brandenburger Willkommenskultur der besonderen Art: Polizeiübungen direkt neben der Flüchtlingsunterkunft

Trotz Protesten von Willkom­mensini­tia­tiv­en hat die FH der Polizei die Manöverübun­gen auf dem TÜV-Gelände direkt neben der Unterkun­ft für Flüchtlinge in Lehnitz/Oranienburg im Land­kreis Ober­hav­el fort­ge­set­zt. In der Flüchtling­sun­terkun­ft wohnen mehr als 200 Män­ner, Frauen und Kinder, die vor Krieg und Ver­fol­gung geflo­hen sind. Fach­leute schätzen, dass min­destens 40% der Flüchtlinge auf­grund der erlebten Ver­fol­gung und der Flucht trau­ma­tisiert sind.
 
Mit den Polizeiübun­gen in unmit­tel­bar­er Nach­barschaft ihrer Unterkun­ft sind sie erneut mit ein­er Geräuschkulisse kon­fron­tiert, die viele von ihnen mit ihrer Ver­fol­gung assozi­ieren: Hub­schraubere­in­sätze, Spezial­fahrzeuge und Hun­dertschaften in Uni­form, Übun­gen zur Häuser­stür­mung und Ver­fol­gung, Schießübun­gen mit unschar­fer Munition.
 
Auch die Polizeifach­hochschule sieht ein Prob­lem, offen­bar jedoch vor allem im Protest der Willkom­mensini­tia­tiv­en. Gespräch­sange­bote des Flüchtlingsrates unter Ein­beziehung ein­er Trau­maspezial­istin, die jahre­lange Erfahrung in der Arbeit mit Flüchtlin­gen hat, hielt die Fach­hochschule für unange­bracht. Zwar wird weit­er­hin Gesprächs­bere­itschaft sig­nal­isiert, es stellt sich jedoch die Frage, welch­es Ziel die Gespräche haben sollen, wenn die Fach­hochschule es ablehnt, Exper­tin­nen auch nur anzuhören und klarstellt, dass es Über­legun­gen zu einem Auswe­i­chort nicht gäbe.
 
Die Fach­hochschule lädt Flüchtlinge ein, durch Beobach­tung der Polizeimanöver ihre Äng­ste abzubauen — ein frag­würdi­ges Unter­fan­gen, das den jahre­lan­gen Erfahrun­gen der Trau­mather­a­pie wider­spricht. Denn eines der Symp­tome von Trau­ma­tisierung ist es ger­ade, die Kon­fronta­tion mit Erleb­nis­sen, die Assozi­a­tio­nen zum Trau­ma aus­lösen kön­nten, zu ver­mei­den. Und so gibt es die stilleren nicht-öffentlichen Stim­men in dem Heim in Lehnitz, die ihr Unbe­ha­gen mit der starken Polizeipräsenz in der Nach­barschaft in ein­er Atmo­sphäre des Ver­trauens sehr klar for­mulieren und den Wun­sch äußern, so schnell wie möglich einen anderen Wohnort zu finden.
Das erste Manöver in diesem Jahr ist been­det – die Auseinan­der­set­zung darüber, dass ein Gelände für Ter­ror­bekämp­fung, Schießübun­gen und Polizeigroßein­sätze direkt neben ein­er Unterkun­ft für Flüchtlinge wed­er ein­er human­itären Flüchtlingsauf­nahme noch den Europäis­chen Verpflich­tun­gen zur Berück­sich­ti­gung der Bedürfnisse beson­ders schutzbedürftiger Men­schen entspricht, geht weiter.
 
Willkom­men­skul­tur sieht anders aus! Der Flüchtlingsrat fordert die sofor­tige Aus­set­zung aller Polizeiübun­gen und per­spek­tivisch ein Auf­nah­mekonzept, das Flüchtlinge und andere sachkundi­ge Men­schen in die Gestal­tung der Unter­bringung einbezieht. 

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration Law & Order

Rassistische Gewalt steigt auch in Brandenburg

Für das Jahr 2014 hat der Vere­in Opfer­per­spek­tive bis­lang 92 rechte Gewalt­tat­en (im Vor­jahr 85) reg­istri­ert. Sie richteten sich nach Ken­nt­nis der Beratungsstelle gegen min­destens 149 Betrof­fene. Der Anteil der ras­sis­tisch motivierten Tat­en liegt mit 58 deut­lich höher als im Jahr davor (41) und macht 63 Prozent aller reg­istri­erten Tat­en aus (2013: 48 Prozent). 19 Gewalt­tat­en wur­den aus Hass gegen poli­tis­che Gegner_innen verübt, 11 richteten sich gegen nicht Rechte, 2 gegen sozial Aus­ge­gren­zte / Men­schen mit Behin­derun­gen, jew­eils ein homo­phober und ein anti­semi­tis­ch­er Angriff wur­den erfasst. Es wur­den 76 Kör­per­ver­let­zun­gen — davon 41gefährliche — reg­istri­ert sowie 3 ver­suchte Kör­per­ver­let­zun­gen, 9 Bedro­hun­gen, 2 Brand­s­tiftun­gen, 1 Sachbeschädi­gung und eine sex­uelle Nöti­gung. Von einem hohen Dunkelfeld ist auszuge­hen. Nicht erfasst wur­den Kundge­bun­gen gegen die Auf­nahme von Flüchtlin­gen vor Flüchtling­sheimen und Pri­vat­woh­nun­gen, in denen Flüchtlinge leben. Sie sind von den Ver­anstal­tern als Ein­schüchterung gemeint und wer­den von den Betrof­fe­nen als Bedro­hung emp­fun­den, kön­nen aber sta­tis­tisch nicht als Gewalt­de­likt gew­ertet werden.
Die meis­ten Angriffe wur­den in Cot­tbus reg­istri­ert, gefol­gt vom Land­kreis Spree-Neiße, in dem nach wie vor Sprem­berg mit ein­er agilen gewalt­täti­gen Neon­aziszene einen Schw­er­punkt bildet.
 
Der Anstieg ras­sis­tis­ch­er Gewalt ist nach Ein­schätzung der Opfer­per­spek­tive auf die andauernde und mas­sive Mobil­isierung gegen Flüchtlinge zurück­zuführen (1). Sie wen­det sich let­z­tendlich gegen alle als Migrant_innen wahrgenomme­nen Men­schen. Ras­sis­tisch eingestellte Durchschnittsbürger_innen fühlen sich ermuntert und wer­den zu Gelegenheitstäter_innen, so wie in Pots­dam am 6. Sep­tem­ber, als ein nige­ri­an­is­ch­er Staats­bürg­er seine neue Woh­nung am Schlaatz beziehen will. Zwei Nach­barn stellen sich ihm in den Weg, um ihn nicht ins Haus zu lassen. Sie beschimpfen ihn ras­sis­tisch und erk­lären, er würde hier nicht wohnen. Als er darauf beste­ht, eine Woh­nung gemietet zu haben, sog­ar seine Schlüs­sel zeigt, schlägt ein­er der bei­den ihm ins Gesicht und besprüht ihn mit Pfef­fer­spray. In Elster­w­er­da belei­digt am 13. Mai ein Rechter einen Deutschen libane­sis­ch­er Herkun­ft ras­sis­tisch, als er diesen bei der Arbeit auf einem Garten­grund­stück beobachtet. Er tritt den sichtlich Erkrank­ten zweimal in den Unter­leib und dro­ht ihm mit dem Tod, falls er die Stadt nicht ver­lasse. Der Betrof­fene muss in Folge des Angriffs sta­tionär behan­delt werden.
 
Neben der tat­säch­lichen Zunahme ras­sis­tis­ch­er Gewalt wirken sich ver­mut­lich fol­gende Entwick­lun­gen auf die sta­tis­tis­che Erfas­sung aus: eine langsam zunehmende Sen­si­bil­isierung der Polizei für ras­sis­tis­che Tat­en und damit eine Verbesserung der Doku­men­ta­tion von Hin­weisen auf ras­sis­tis­che Motive und die große Unter­stützung von Asyl­suchen­den durch zahlre­iche Ini­tia­tiv­en. Die soziale Ein­bindung fördert die Bere­itschaft, nach ras­sis­tis­chen Angrif­f­en Anzeige zu erstat­ten und pro­fes­sionelle Hil­fe in Anspruch zu nehmen. Zur Ver­hin­derung langfristiger psy­chis­ch­er Angriffs­fol­gen man­gelt es in Bran­den­burg allerd­ings nach wie vor an qual­i­fizierten Über­set­zungsmöglichkeit­en bei Psy­chother­a­pi­en und ein­er unbürokratis­chen Regelung für Asyl­suchende, nach ras­sis­tis­chen Bedro­hun­gen bzw. Angrif­f­en den Wohnort wech­seln zu kön­nen (soge­nan­nte Umverteilung).
 
Mit Sorge beobachtet der Vere­in die Neuein­rich­tung von großen Sam­mel­lagern ohne abge­tren­nte Wohnein­heit­en. Masse­nun­terkün­fte stig­ma­tisieren die hier Unterge­bracht­en und schüren vor allem in kleinen Ortschaften ras­sis­tis­che Ressen­ti­ments. Die fehlende Pri­vat­sphäre beschädigt nicht nur die Bewohner_innen, sie fördert zudem Gewalt in den Unterkün­ften. Die geringe Ausstat­tung mit qual­i­fizierten Sozialarbeiter_innen ver­schärft die Situation.
Der Vere­in Opfer­per­spek­tive fordert die Lan­desregierung dazu auf, die Unter­bringungspoli­tik neu auszuricht­en. Das Innen­min­is­teri­um sollte in Rück­griff auf die Anti­ras­sis­musklausel in der Lan­desver­fas­sung die ihm unter­stell­ten Behör­den anweisen, Kundge­bun­gen gegen die Auf­nahme von Flüchtlin­gen nicht vor deren Woh­nun­gen bzw. Unterkün­ften zu genehmigen.
 
(1) Siehe: Netz gegen Nazis „Ras­sis­tis­che Mobil­isierun­gen gegen Flüchtling­sun­terkün­fte, Rechte Demon­stra­tio­nen und Wahlkampf bei NPD und AfD – Das Jahr 2014 in Brandenburg“

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration jüdisches Leben & Antisemitismus Sonstiges

Montagsdemo, die Dritte

Am 23. März um 18 Uhr ist es die AGUS GADAT beru­fliche Schulen, die zum Protest gegen Ras­sis­mus und Frem­den­feindlichkeit aufruft. Unter anderem soll auf großer Lein­wand ein Kurz­film gezeigt wer­den, der die Aus­gren­zung von Obdachlosen deut­lich macht, es wird Musik geben und Arbeit­en von Auszu­bilden­den zum The­ma wer­den zu sehen sein. Im Jan­u­ar hat­ten Schü­lerin­nen und Schüler der Evan­ge­lis­chen Schule unter dem Ein­druck von „Pegi­da“ die erste Neu­rup­pin­er Mon­tags­demon­stra­tion „Für Vielfalt gegen Ein­falt“ organ­isiert. Bei Schnee und Regen kamen mehr als 300 Men­schen auf den Schulplatz. Im Feb­ru­ar set­zte das Ober­stufen­zen­trum Ost­prig­nitz-Rup­pin die Rei­he fort, wieder bei sehr mäßi­gen Wit­terungs­be­din­gun­gen. Jet­zt ist endlich Früh­ling, und die Ver­anstal­ter hof­fen auf wach­sende Beteili­gung. Das Aktions­bünd­nis Neu­rup­pin bleibt bunt unter­stützt die Schü­lerini­tia­tive und set­zt sich dafür ein, dass die Demon­stra­tio­nen bis zum Som­mer fort­ge­set­zt wer­den. Denn für den 6. Juni rufen Recht­sex­trem­is­ten zu ein­er frem­den­feindlichen Großdemon­stra­tion „gegen Über­frem­dung“ nach Neu­rup­pin. Sie scheuen nicht ein­mal davor zurück, das Fontane­denkmal und den welt­bekan­nten Schrift­steller selb­st für ihre ras­sis­tis­che Pro­pa­gan­da zu miss­brauchen. Aus­gerech­net den Welt­bürg­er Theodor Fontane für frem­den­feindliche Ziele zu miss­brauchen – das ist ein schlechter Witz. Die Fam­i­lie Fontane war eine hugenot­tis­che Flüchtlings­fam­i­lie, die hier gut aufgenom­men wurde. Die Neu­rup­pin­er haben und hat­ten ein sehr entspan­ntes Ver­hält­nis zu ihren Zuwan­der­ern. „Neon­azis kön­nen hier nicht punk­ten, das wird nichts in Neu­rup­pin“, ist Bünd­nis­sprech­er Mar­tin Osin­s­ki überzeugt. In Neu­rup­pin kön­nten die Recht­sex­trem­is­ten mit frem­den­feindlichen Parolen keinen Blu­men­topf gewin­nen. Die Mon­tags­demos bere­it­en den bre­it­en, friedlichen Protest vor, mit dem Anfang Juni der braune Spuk zurück­gewiesen wer­den soll. Die Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland ste­hen seit Jahren unter Beobach­tung des Verfassungsschutzes.

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Antifaschismus Flucht & Migration

Unsere Demo “Keine Lager für Frauen! Alle Lager abschaffen!”

Ein klein­er Rück­blick auf unsere Demo zum Inter­na­tionalen Frauen­tag am 7.3.:

Unge­fähr 200 Flüchtlings­frauen und ihre Freund*Innen sam­melten sich vor dem Pots­damer Haupt­bahn­hof, während schwungvolle Tromm­lerin­nen für gute Sim­mung sorgten.
In einem Rede­beitrag beschrieb Elis­a­beth Ngari, unter welchen Bedin­gun­gen Frauen und Kinder in abgele­ge­nen Bran­den­burg­er Sam­melun­terkün­ften leben müssen: Qualvolle Enge, durch Arbeitsver­bote erzwun­gene Untätigkeit, Stress und Angst vor Über­grif­f­en bes­tim­men den All­t­ag. “Wie lange noch soll Angst unsere Leben bes­tim­men?” klagte sie die Ver­ant­wortlichen an und forderte endlich lan­desweite Regelun­gen zu erlassen, Asyl­suchende in Woh­nun­gen unterzubrin­gen – vor allem die Frauen und Kinder!
Mit laut­en Parolen zog die Demon­stra­tion durch die Pots­damer Innen­stadt und endete mit der Abschlusskundge­bung vor dem Land­tags­ge­bäude mit Rede­beiträ­gen und mit klas­sis­ch­er Musik von Musik­erin­nen der Gruppe Lebenslaute.
Sehr bewegt hat uns, dass viele asyl­suchen­den Frauen von weit­em für die Demon­stra­tion angereist waren, sog­ar aus Nürn­berg und München waren Flüchtlings­frauen gekom­men um in vie­len Sprachen laut zu rufen: “Keine Lager für Frauen! Alle Lager Abschaffen!”
Rede­beiträge zum Nach­hören beziehungsweise Nachlesen:
Speech of Women in Exile in English
Rede­beitrag von Women in Exile in Deutsch
Rede­beitrag von Women in Exile & Friends in Deutsch
Sol­i­darische Grüße aus Frankfurt
Sol­i­darische Grüße aus Göttingen
Aktivist*Innen vom queeren Wagen­platz ‘Schwarz­er Kanal’
Wir bedanken uns bei Allen, die uns bei der Organ­i­sa­tion der Demo tatkräftig oder mit Spenden unter­stützt haben.

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Theaterprojekt soll Debatte um Asylbewerber begleiten

Rund 50 Sports­chü­lerin­nen und Sports­chüler haben es sich in Frank­furt zur Auf­gabe gemacht, eine The­aterin­stal­la­tion zur aktuellen Asyl­be­wer­berde­bat­te auf die Beine zu stellen. Unter dem Titel „Ankom­men“ gehen sie seit Mitte Feb­ru­ar den Fra­gen nach dem Fremd­sein in einem anderen Land und dem, was dies für einen Asyl­suchen­den bedeutet, auf den Grund.
Zunächst ging es allerd­ings darum, einen Ein­stieg in die The­at­er­ar­beit zu find­en. Bei ein­er Werk­statt im Kleist Forum Frank­furt haben sich die Schüler anhand ein­er Ver­such­sanord­nung der Kün­st­lerin Mari­na Avramovic mit der eige­nen Per­son auseinan­derge­set­zt. Sie spürten der eigen Aus­drucks­fähigkeit nach, die Grund­lage für jede The­at­er­ar­beit ist.
Inzwis­chen geht es um die the­ma­tis­che Auseinan­der­set­zung mit der aktuellen Asylbewerberdebatte.Drei Asyl­suchende wer­den den Unter­richt an der Soortschule in Frank­furt besuchen und über ihre Flucht, über ihre pos­i­tiv­en und neg­a­tiv­en Erfahrun­gen sowie über ihr „Ankom­men“ in Frank­furt sprechen. Außer­dem wer­den die Schüler Inter­view­ma­te­r­i­al sam­meln, das sie in ihrer Per­for­mance szenisch umset­zen wollen. Dazu wer­den die Schüler beispiel­sweise Pas­san­tinnen, Lehrer und Mitschüler inter­viewen, aber auch mit drei Asyl­suchen­den im Asyl­be­wer­ber­heim sprechen.
Wenn das Mate­r­i­al gesam­melt und bear­beit­et ist, begin­nen die eigen­lichen Proben. Das Ergeb­nis des Schüler­pro­jek­tes soll am 26. März gle­ich sieben Mal in der großen Schar­rn­straße zu erleben sein.
Das gesamte The­ater-Pro­jekt der Frank­furter Sports­chüler wird in Koop­er­a­tion mit der Messe und Ver­anstal­tungs­ge­sellschaft vom Vere­in Vielfalt statt Ein­falt, dem Quartiers­man­age­ment Innen­stadt Beresinchen und dem Stadt­teil­fo­rum Mitte unter­stützt. Daran beteiligt ist auch der Chor „Gesang der Kul­turen“, der sich erst vor kurz­er Zeit in Frank­furt gegrün­det hat.

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Gegen Rassismus! Für ein weltoffenes Eisenhüttenstadt!

Hütte stellt sich quer
Hütte stellt sich quer
Unter dem Mot­to “Gegen Ras­sis­mus! Für ein weltof­fenes Eisen­hüt­ten­stadt!” rufen die Ini­tia­tive “Hütte stellt sich quer” und ihre Bünd­nis­part­ner für den 21.02.2015 von 13–18 Uhr zu ein­er Kundge­bung vor dem Rathaus, Zen­traler Platz, auf. Da Ras­sistIn­nen für diesen Tag eine frem­den­feindliche Ver­anstal­tung geplant haben, wollen wir zeigen, dass Eisen­hüt­ten­stadt bunt ist und keinen Platz für Ras­sistIn­nen bietet.
Als wir uns im Herb­st 2014 dazu entschlossen haben, diese Seite zu grün­den, brodelte die Stim­mung in Eisen­hüt­ten­stadt auf Grund steigen­der Auf­nahme von Flüchtlin­gen in Eisen­hüt­ten­stadt — die ras­sis­tis­che Het­ze gegen unsere aus­ländis­chen Mit­bürg­erIn­nen war auf dem Höhep­unkt. Umso mehr wurde es Zeit, dass sich in Eisen­hüt­ten­stadt im Bezug auf unsere Willkom­men­skul­tur etwas verän­dern muss.
“Die Würde des Men­schen ist unan­tast­bar” heißt es in Artikel 1 des Grundge­set­zes. Dazu gehört auch ein men­schen­würdi­ges Leben aller in Deutsch­land leben­den Men­schen. Doch Ras­sistIn­nen und fehlin­formierte Bürg­erIn­nen benei­den Flüchtlinge des Öfteren, obwohl diese unter den Ver­hält­nis­sen deutsch­er Staats­bürg­erIn­nen leben.
Wir wollen eine neue Willkom­men­skul­tur schaffen!
Durch einige engagierte Bürg­erIn­nen scheint dies nun möglich zu sein. Verteilak­tio­nen von Klei­dung oder Spielzeug, Deutschunter­richt in der Erstauf­nah­meein­rich­tung und andere Aktiv­itäten zeigen, dass sich etwas Gutes in Eisen­hüt­ten­stadt entwick­elt und für Ras­sistIn­nen kein Platz ist. Dies gilt es nun, durch ein Zeichen, zu man­i­festieren. Wir müssen zeigen, dass wir zu all unseren Ein­wohner­In­nen Eisen­hüt­ten­stadts ste­hen. Dabei soll es keine Rolle spie­len, ob diese homo- oder het­ero­sex­uell, schwarz oder weiß, gläu­big oder nicht gläu­big sind.
Flüchtlinge nehmen diese Gefahren, die auf sie zukom­men, um nach Europa zu gelan­gen, nicht auf sich, weil sie unsere Sozial­sys­teme aus­beuten wollen. Sie kom­men hier­her, weil in ihrem Land Krieg herrscht oder weil sie auf Grund ihrer sozialen Herkun­ft, sex­uellen Ori­en­tierung oder ihrem Glauben diskri­m­iniert, ver­fol­gt und gefoltert wer­den — bis hin zur Todesstrafe. Jed­er von uns würde in ihr er Sit­u­a­tion das Gle­iche auf sich nehmen. Sei es nun, um sich oder
seine Lieb­sten zu schützen.
Deshalb ist es unsere Pflicht, Men­schen in Not zu helfen! Dies kann man auf ver­schiedene Weise machen, aber vor allem durch per­sön­lichen Kon­takt, um zu zeigen,dass jed­er bei uns willkom­men ist. Die Ini­tia­tive “Hütte stellt sich quer” und die engagierten Bürg­erIn­nen wer­den sich auch weit­er hin für Flüchtlinge ein­set­zen. Nicht jedem, der auf ras­sis­tis­che Het­ze here­in­fällt, ist ein Vor­wurf zu machen. Vielmehr muss man diese Men­schen noch bess­er aufklären.
Wir wollen am 21.02.2015 von 13 Uhr-18 Uhr gemein­sam friedlich zeigen, dass wir jeden akzep­tieren, um eine neue Willkom­men­skul­tur wer­ben und Ras­sistIn­nen zeigen, dass sie kein Gehör finden!
Unter­stützer und Bündnispartner:
Tol­er­antes Brandenburg
Jubs und Flüchtlings­ber­atung des Diakonis­ches Werk Nieder­lausitz e.V.
Kräuter­hex­en­vere­in e.V.
Albert-Schweitzer-Gymnasium
Weit­ere Bünd­nis­part­ner und Unter­stützer sind gerne gesehen.
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Flucht & Migration

Eine eigene Wohnung – so früh wie möglich.

Am 12. Feb­ru­ar ste­ht in der Frank­furter Stadtverord­neten­ver­samm­lung das von der Ver­wal­tung aus­gear­beit­ete Unter­bringungskonzept zur Abstim­mung. Es sieht vor, Flüchtlinge dezen­tral in Woh­nun­gen statt in Sam­melun­terkün­ften unterzubrin­gen. Der Flüchtlingsrat Bran­den­burg begrüßt diesen Schritt in die richtige Richtung.
Am Rande des „Asyl­gipfels“ am 23. Jan­u­ar hat­te der Vor­sitzende des Land­kreistages Wolf­gang Blasig noch verkün­det: „Die Frage von Woh­nun­gen stellt sich nicht mehr.“ Angesichts der steigen­den Flüchtlingszahlen sei eine Unter­bringung nur noch in Gemein­schaft­sun­terkün­ften zu bewerkstelligen.
Die SVV Frank­furt straft ihn Lügen: Ori­en­tiert am Bericht der Lan­desregierung zum Unter­bringungskonzept aus dem Jahr 2013 sollen Asyl­suchende nach zwölf Monat­en in ein­er Gemein­schaft­sun­terkun­ft in Woh­nun­gen unterge­bracht wer­den, Flüchtlinge mit beson­derem Schutzbe­darf nach drei Monat­en. Das Wohnen in der Gemein­schaft­sun­terkun­ft solle der
Vor­bere­itung eines selb­st­ständi­gen Lebens in Woh­nun­gen dienen, nicht wie bish­er der bloßen Verwahrung.
Der Vorstoß der SVV Frank­furt ist beson­ders vor dem Hin­ter­grund erfreulich, dass 2013 die Ver­suche der Lan­desregierung, ein Lan­desun­ter­bringungskonzept zu entwick­eln, gescheit­ert sind, obwohl drin­gen­der Hand­lungs­be­darf besteht.Das Deutsche Insti­tut für Men­schen­rechte hält die län­gere Unter­bringung in Sam­melun­terkün­ften für nicht men­schen­recht­skon­form. Anlässlich des „Asyl­gipfels“ hat auch der Flüchtlingsrat in einem Offe­nen Brief, der von mehr als 100 Ini­tia­tiv­en, Organ­i­sa­tio­nen und engagierten Einzelper­so­n­en unterze­ich­net wurde, ein Ums­teuern in der Unter­bringungspoli­tik gefordert. Abgele­gene Masse­nun­terkün­fte in still­gelegten Kaser­nen mit bis zu 400 Plätzen, wie
jet­zt im Land­kreis Dahme-Spree­wald geplant, führen in die Iso­la­tion und erzeu­gen Konflikte.
Kri­tisch sieht der Flüchtlingsrat das in Frank­furt vorge­se­hene Ver­fahren, wonach die Genehmi­gung zum Auszug aus der
Gemein­schaft­sun­terkun­ft von Empfehlun­gen der Sozialarbeiter/innen abhän­gen soll. Eine solche Auf­fas­sung wider­spricht dem Ver­ständ­nis von Wohnen als Men­schen­recht und zeugt von ein­er bevor­munden­den Haltung.
Andere Kom­munen verzicht­en auf der­ar­tiges Schönre­den der Sam­melun­terkün­fte. So stellt der Bürg­er­meis­ter von Treb­bin Thomas Berg­er fest: „Bei der Unter­bringung in vorüberge­hen­den Sam­melun­terkün­ften stehlen wir diesen Men­schen nur Leben­szeit, die sie wesentlich sin­nvoller für eine schnelle Inte­gra­tion bei uns nutzen kön­nen.“ Der Flüchtlingsrat hofft, dass sich andere Land­kreise und Kom­munen diese Ansicht zu eigen machen.
*Pressean­fra­gen:* Gabi Jaschke, Tel. 0176 45 64 75 80, Kay Wen­del, Tel.
0170 9 65 90 42

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration Law & Order

Demonstration am 14.02.2015 gegen rassistische Kundgebung geplant

Erneut hat ein Mit­glied der Gruppe „Frankfurt/Oder wehrt sich“ eine ras­sis­tis­che Kundge­bung unter dem Mot­to „Frankfurt/Oder wehrt sich gegen Asylmiss­brauch und Asy­lanten­heime“ angemeldet.
Das Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ ruft zu Gegen­protesten auf: Unter dem Mot­to „Für die Frei­heit, Für das Leben – Sol­i­dar­ität mit Flüchtlin­gen“ führt eine Demon­stra­tion durch die Innen­stadt und macht sich für eine demokratis­che und sol­i­darische Gesellschaft stark.
Im Fahrwass­er von Pegi­da marschierten bere­its am 17.01.2015 cir­ca 160 Rassist*innen – vor allem Neon­azis – unter dem Mot­to „Stopp dem Asylmiss­brauch“ durch Frank­furt (Oder). Ihr Ver­such, sich als bürg­er­liche Bewe­gung darzustellen, ist spätestens mit der Zusam­menset­zung der Teilnehmer*innen des ver­gan­genen Auf­marsches gescheit­ert. „Organ­isierte Neon­azis von Rock­ern und Hooli­gans bis zur NPD und Per­so­n­en aus dem Umfeld des NSU bilde­ten das Rück­grat und das Gros des Auf­marsches.“, so Janek Las­sau, Sprech­er des Bünd­niss­es „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“. „Wir wollen am 14.02.2015 erneut zeigen, dass Frank­furt (Oder) kein Ort für Ras­sis­mus ist. Deswe­gen rufen wir alle Demokrat*innen auf, sich an unser­er Demon­stra­tion zu beteili­gen“, so Las­sau weiter.
Das zivilge­sellschaftliche Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ protestierte bere­its am 17.01.2015 erfol­gre­ich gegen einen ras­sis­tis­chen Auf­marsch der Gruppe „Frankfurt/Oder wehrt sich“. Durch friedliche Block­aden kon­nte ver­hin­dert wer­den, dass die Rassist*innen wed­er auf ihrer angemelde­ten Route laufen noch ihre Het­ze ins Stadtzen­trum tra­gen kon­nten. Etwa 800 Bürger*innen beteiligten sich mit ver­schiede­nen Protest­for­men an den Aktio­nen gegen den ras­sis­tis­chen Aufmarsch.
Das Bünd­nis ist ein Zusam­men­schluss ver­schieden­er Gew­erkschaften, Vere­ine, Parteien, antifaschis­tis­ch­er Ini­tia­tiv­en und Einzelper­so­n­en. Bere­its 2012 wur­den erfol­gre­ich zwei Aufmärsche der NPD in der Oder­stadt block­iert. Alle Akteur*innen engagieren sich kon­tinuier­lich für demokratis­che Teil­habe Aller, leis­ten anti­ras­sis­tis­che und antifaschis­tis­che Arbeit und stellen sich gegen Men­schen­ver­ach­tung und Diskriminierung.
„Wir haben in der Ver­gan­gen­heit bewiesen, dass die Zivilge­sellschaft erfol­gre­ich gegen Aufmärsche und Kundge­bun­gen von Rassist*innen wehren kann. Wir set­zen mit der Demon­stra­tion ein Zeichen für Sol­i­dar­ität mit Geflüchteten und für eine antifaschis­tis­che demokratis­che Kul­tur. Frankfurt(Oder) ist kein Ort für Ras­sis­mus, und das wollen wir am 14.02.2015 auch zeigen.“, so Janek Lassau.
 
Demon­stra­tion des Bünd­niss­es „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ „Für die Frei­heit, Für das Leben – Sol­i­dar­ität mit Flüchtlin­gen“. Eine anti­ras­sis­tis­che und antifaschis­tis­che Demon­stra­tion 14.02.2015
Auf­tak­tkundge­bung: 10:30 Bahnhofsvorplatz

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration

PEGIDA distanziert sich von BraMM – AG Antifa ruft weiter zu Protesten auf

Nach­dem sowohl die Märkische All­ge­meine Zeitung als auch die AG Antifa BRB in der ver­gan­genen Woche auf den poli­tis­chen Hin­ter­grund der Organisator_innen der BraMM aufmerk­sam macht­en, erfol­gte zeit­nah die Reak­tion der Gruppe. Sie ver­wies darauf, dass die Anmelder der Spaziergänge zwar Mit­glieder bei den Repub­likan­ern seien, aber alle Per­so­n­en im Organ­i­sa­tion­steam als Pri­vat­per­so­n­en han­deln. Fraglich bleibt hier­bei nur, warum dann ger­ade die bei­den Mit­glieder ein­er recht­skon­ser­v­a­tiv­en Partei als Anmelder und V.i.S.d.P auf der Inter­net- und Face­bookpräsenz her­hal­ten mu?ssen. Die Ursache scheint im Per­sonal­man­gel inner­halb der BraMM zu liegen, denn sie suchen hän­derin­gend nach möglichen Ordner_innen fu?r kom­menden Mon­tag, wie ein Beitrag auf Face­book zeigt (siehe Bild).

BraMM mobilsiert via Facebook
BraMM mobilsiert via Facebook

Mit­tler­weile haben auch die PEGI­DA-Organ­isator_in­nen in Dres­den von ihrem Ableger im Land Bran­den­burg Wind bekom­men. Nach aktuellen Erken­nt­nis­sen dis­tanziert sich PEGIDA von [2]. Die Vor­sitzende Kathrin Oer­tel äußerte sich wie fol­gt: „Pegi­da ist und bleibt ein Dres­d­ner Orig­i­nal. Wir wer­den gegen jeden Trit­tbret­tfahrer vorge­hen, der uns und unser 19-Punk­te-Pro­gramm instru­men­tal­isiert, beispiel­sweise die NPD oder die Repub­likan­er in Brandenburg.“[3]. Welche Schritte jedoch von ihr gegen die Funk­tionäre der Partei Die Repub­likan­er unter­nom­men wer­den ist bish­er unklar. Diese Stel­lung­nahme der PEGIDA wird am kom­menden Mon­tag, den 26. Jan­u­ar, sicher­lich dazu beitra­gen, dass zahlre­iche poten­tielle Teilnehmer_innen dem Spazier­gang der BraMM fern­bleiben. Die Dis­tanzierung von PEGI­DA-Ablegern ist nicht auf die BraMM beschränkt, son­dern bet­rifft beispiel­sweise auch die LEGIDA in Leipzig. Offiziell wird zwar angegeben, LEGIDA hätte sich nicht zum 19-Punk­te-Pro­gramm bekan­nt, aber die Ursache ist eher in den gewalt­täti­gen Auseinan­der­set­zun­gen am ver­gan­genen Mittwoch zu suchen [4]. Eine Gruppe von Hooli­gans attack­ierte Journalist_innen und zer­störte dabei zum Teil ihr Equip­ment. Hier wird deut­lich, dass es ein schmaler Grad ist, zwis­chen der Het­ze gegen die soge­nan­nte „Lu?genpresse“ und Über­grif­f­en auf sie. Durch solche und weit­ere Parolen wird ein Kli­ma erzeugt in dem sich gewaltaffine Per­so­n­en in ihren Ansicht­en bestärkt fu?hlen und dementsprechend handeln.
Weit­er­hin ist mit ein­er regen Teil­nahme von regionalen und u?berregionalen NPD-Struk­turen und anderen neon­azis­tis­chen Grup­pierun­gen zu rech­nen. Diese ver­sucht­en bere­its in der Ver­gan­gen­heit PEGIDA und die lokalen Ableger fu?r ihre Ziele zu instru­men­tal­isieren. Seit kurzem ruft auch die neon­azis­tis­che Gruppe „Ein Licht fu?r Deutsch­land gegen Über­frem­dung“ zur Teil­nahme am kom­menden Mon­tag auf (siehe Bild).
Ein Licht fu?r Deutschland
Diese nahm an zahlre­ichen ein­deutig neon­azis­tis­chen Ver­anstal­tun­gen im gesamten Bun­des­ge­bi­et teil, so unter anderem bei einem unangemelde­ten Fack­el­marsch in Gransee zum Volk­strauertag 2014. Fu?hrender Kopf scheint M. Eminger zu sein. Er und sein im NSU Prozess angeklagter Zwill­ings­brud­er sind keine unbekan­nten in der regionalen und u?berregionalen Neonaziszene.
Wer sich dem Spazier­gang am kom­menden Mon­tag anschließt, muss sich bewusst sein das er gemein­sam mit gewalt­bere­it­en Neon­azis und Rassist_innen auf die Straße geht.
AG Antifa ruft weit­er zu Protesten auf
Mit­tler­weile hat sich in Bran­den­burg an der Hav­el ein bre­ites Bu?ndnis unter Federfu?hrung der Koor­dinierungs­gruppe fu?r Tol­er­anz und Demokratie gebildet. Gemein­sam rufen Parteien und Ini­tia­tiv­en zu ein­er Kundge­bung am 26. Jan­u­ar ab 18:30 Uhr auf dem Neustädtis­chen Markt auf. Es wird mit bis zu 500 Teilnehmer_innen gerech­net. Das Mot­to lautet „Fu?r ein buntes und weltof­fenes Bran­den­burg an der Havel“.
Die AG Antifa BRB unterstu?tzt die Kundge­bung und weist jedoch zusät­zlich darauf hin, dass der Protest nicht auf den Auf­tak­tort des Spazier­gangs beschränkt bleiben darf. Die Route ver­läuft vom Neustädtis­chen Markt u?ber die Ste­in­straße zum Trauer­berg und es ergibt sich somit genug Raum fu?r friedlichen und kreativ­en Protest am Rande der Strecke.
Entschlossen gegen Ras­sis­mus und Islamfeindlichkeit!
AG Antifa BRB
1 Face­book­seite von BraMM
2 MAZ, 20. Jan­u­ar 2015
3 MAZ, 20. Jan­u­ar 2015
4 MAZ, 23. Jan­u­ar 2015
5 Face­book­seite von “Ein Licht für Deutsch­land gegen Überfremdung”
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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Menschenrechtliche Verpflichtungen bei der Unterbringung von Flu?chtlingen

Das Deutsche Insti­tut fu?r Men­schen­rechte hat im Dezem­ber ein bemerkenswertes Papi­er her­aus­gegeben: Men­schen­rechtliche Verpflich­tun­gen bei der Unter­bringung von Flu?chtlingen. Der Autor Hen­drik Cre­mer benennt
darin „men­schen­rechtliche Hand­lungspflicht­en von Län­dern, Kom­munen und vom Bund“. Denn Deutsch­land ist nach inter­na­tionalem Flu?chtlingsrecht und den Men­schen­recht­en dazu verpflichtet, menschenrechtskonforme
Auf­nah­mebe­din­gun­gen fu?r Asyl­suchende sicherzustellen. „Die Real­ität sieht häu­fig anders aus“, schreibt Cre­mer. „Nicht sel­ten sind die Zustände in den Flu?chtlingsunterku?nften menschenunwu?rdig.“
Der Flu?chtlingsrat Bran­den­burg schließt sich dieser Kri­tik an. Mit dem Argu­ment, es herrsche ein „Unter­bringungsnot­stand“, wer­den beste­hende Min­dest­stan­dards fu?r Sammelunterku?nfte außer Kraft geset­zt. Die im Bericht der Lan­desregierung zum Lan­desun­ter­bringungskonzept im Jahr 2013 for­mulierten Ziele, vor allem der Vor­rang der Unter­bringung in Woh­nun­gen, wer­den zur Maku­latur, die Zahl der Sammelunterku?nfte wurde seit 2012 ver­dop­pelt. Das Deutsche Insti­tut fu?r Men­schen­rechte hält dage­gen: „Mit dem Anstieg der Flu?chtlingszahlen sind die Prob­leme in Flu?chtlingsunterbringungen nicht zu rechtfertigen.“
Im Einzel­nen gibt das Deutsche Insti­tut fu?r Men­schen­rechte sieben Empfehlungen:
1. „Auf­nahme- und Sammelunterku?nfte du?rfen nicht an Orten ohne vorhan­dene Infra­struk­tur ein­gerichtet wer­den.“ Unterku?nfte an Stadträn­dern oder in Gewer­bege­bi­eten kön­nen die Rechte der betrof­fe­nen Men­schen, beispiel­sweise auf Bil­dung oder Gesund­heit, fak­tisch vereiteln.
Die Real­ität in Bran­den­burg: Abgele­gen in einem Gewer­bege­bi­et bei Ferch hat die Lan­desregierung eine Außen­stelle der Erstauf­nah­meein­rich­tung Eisenhu?ttenstadt eröffnet. An den Plä­nen, die ehe­ma­lige Lausitz-Kaserne im Wald bei Dober­lug-Kirch­hain eben­falls als Erstauf­nah­meein­rich­tung zu nutzen, wird fest­ge­hal­ten. Der Stan­dort ein­er Rei­he geplanter Anschluss-Sammelunterku?nfte stellt eben­falls eine Ver­let­zung des Men­schen­rechts auf Teil­habe am gesellschaftlichen Leben dar: darunter Oder­berg im Barn­im, Hohen­bucko in Elbe-Elster, Pre­be­low an der Gren­ze zu Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Groß Glienicke bei Pots­dam, Friedrichshain in Spree-Neiße sowie die Sam­melun­terkun­ft im Gewer­bege­bi­et von Lud­wigs­felde, die wieder­eröffnet wer­den soll. Prob­lema­tisch ist eben­falls die Lage des bere­its eröffneten Wohn­ver­bunds Wald­drehna in Dahme-Spree­wald, ganz zu schweigen von den „Dschun­gel­heimen“ Hohen­leip­isch in Elbe-Elster und Althu?ttendorf im Barn­im, fu?r deren Schließung Bewohner/innen und Flu?chtlingsorganisationen seit Jahren ein­treten. Ent­ge­gen einem Kreistags­beschluss hat das Lan­drat­samt Barn­im vor, die fu?r näch­stes Jahr geplante Schließung der Sam­melun­terkun­ft Althu?ttendorf zu revidieren.
2. „Schaf­fung und Durch­set­zung von bun­de­sein­heitlichen verbindlichen Min­dest­stan­dards fu?r den Betrieb von
Flu?chtlingsunterku?nften.“ Ob bun­de­sein­heitliche Stan­dards sin­nvoll sind, ist unter Flu?chtlingsorganisationen umstrit­ten. Sie bergen die Gefahr der Niv­el­lierung auf dem niedrig­sten Unter­bringungsniveau. Bran­den­burg ist eines der vier Bun­deslän­der mit verbindlichen Min­dest­stan­dards, doch diese sind weit­ge­hend ungenu?gend. Ihre Verbesserung scheit­erte an der Weigerung der Lan­desregierung, den Kom­munen zusät­zliche Kosten zu erstat­ten. Daher gilt immer noch eine Min­dest­wohn­fläche von 6 m² pro Flu?chtling, die im Okto­ber fu?r einen Zeitraum von max­i­mal sechs Monat­en sog­ar auf 5 m² her­abge­set­zt wurde. In solcher­maßen voll­gepfer­cht­en Mehrbettz­im­mern wird das Men­schen­recht auf Pri­vat­sphäre andauernd ver­let­zt, das nur mit abgeschlosse­nen Wohnein­heit­en zu gewährleis­teten ist. Folge der Unter­bringung in engen Sammelunterku?nften ohne aus­re­ichende Pri­vat­sphäre sind Auseinan­der­set­zung und Gewalt zwis­chen Flu?chtlingen, erhöhte Gefahr von sex­uellen Über­grif­f­en und Beläs­ti­gun­gen, Lärm und Enge, die die Lern­er­folge der Min­der­jähri­gen beein­trächti­gen und auch die Erwach­se­nen länger­fristig krank machen, beson­ders wenn sie trau­ma­tisiert sind. Diese For­men der Unter­bringung wider­sprechen dem Recht auf Fam­i­lien­leben und der UN-Kinder­recht­skon­ven­tion. Soziale Arbeit kann hier wenig aus­richt­en, solange ein Betreuungsschlu?ssel von ein­er Stelle fu?r 120 Bewohner/innen gilt.
3. „Die Errich­tung von Massenunterku?nften ist grund­sät­zlich zu ver­mei­den.“ Massenunterku?nfte enthal­ten ein erhe­blich­es Kon­flik­t­poten­zial und fu?hren zur Stig­ma­tisierung der Bewohner/innen. Flu?chtlingsunterku?nfte soll­ten daher eine Bele­gungska­paz­ität von 50 Per­so­n­en nicht u?berschreiten, wie die Diakonie in einem Posi­tion­spa­pi­er vom Juli 2014 emp­fahl. Die Real­ität in Bran­den­burg: Beste­hende Massenunterku?nfte wer­den erweit­ert, so Waß­manns­dorf auf 330 Plätze, Hen­nigs­dorf auf 495 Plätze, Pren­zlau auf 317 Plätze und Rathenow auf 225 Plätze. Neue Massenunterku?nfte wer­den ein­gerichtet in Lehnitz mit 220 Plätzen und in Tel­tow mit 392 Plätzen.
4. „Dauer­hafte Unter­bringung in Sammelunterku?nften ver­hin­dern.“ Es ist mit dem men­schen­rechtlich ver­brieften Recht auf Wohnen nicht in Ein­klang zu brin­gen, Men­schen u?ber Jahre zum Aufen­thalt in Sammelunterku?nften zu verpflicht­en und ihnen damit den Zugang zum Woh­nungs­markt zu versper­ren. Zwar gibt es in Bran­den­burg nicht — wie in ein­er Rei­he ander­er Bun­deslän­der – eine Lan­desregelung, die eine bestimmte
Ver­weil­dauer in Sammelunterku?nften vorschreibt. Die Sam­melun­terkun­ft ist aber die Regelun­ter­bringung im Anschluss an die Erstauf­nahme, und es ste­ht im Ermessen der Sozialämter, den Umzug in eine Woh­nung zu genehmi­gen. Dies ver­stößt gegen das Recht auf diskri­m­inierungs­freien Zugang zum Woh­nungs­markt und öffnet der Willku?r Tu?r und Tor, den Auszug zu ver­weigern – z. B. als Sank­tion­s­maß­nahme. In Bran­den­burg mu?ssen manche Flu?chtlinge viele Jahre in ein­er Sam­melun­terkun­ft leben. Mit Wohn­sitza­u­fla­gen fu?r einem bes­timmten Land­kreis wird die selb­st­ständi­ge Woh­nungssuche an Orten mit Woh­nungsleer­stand und gu?nstigeren Mieten vereitelt.
5. „Unterstu?tzung von Flu?chtlingen bei der Woh­nungssuche.“ In Bran­den­burg existieren nur in weni­gen Land­kreisen Beratungsstellen, die Flu?chtlinge bei der Woh­nungssuche unterstu?tzen. Wo Flu?chtlinge in Woh­nun­gen unterge­bracht wer­den, erfol­gt dies meist durch eine Zuweisung von Amts wegen. Dadurch wer­den sie in ein­er Abhängigkeit und Bevor­mundung gehal­ten. Stattdessen bedarf es ein­er indi­vidu­ellen Beratung, um Flu?chtlingen die selb­st­ständi­ge Woh­nungssuche zu ermöglichen. Ein Lan­despro­gramm zur Förderung eines Wohn­raum­man­age­ments und der sozialen Begleitung dezen­tral unterge­brachter Flu?chtlinge ste­ht noch aus
6. „Schaf­fung von Woh­nun­gen mit sozialverträglichen Mieten.“ In Bran­den­burg wird die Rede vom Unter­bringungsnot­stand durch den Leer­stand von 70.000 – zum Teil zen­trum­sna­hen und infra­struk­turell gut
ange­bun­de­nen — Woh­nun­gen Lu?gen ges­traft. Die Lan­desregierung bezuschusste seit 2010 im Rah­men des Stad­tum­baupro­gramms den Abriss leer­ste­hen­der Wohnge­bäude mit ca. 28 Mil­lio­nen Euro. Die Ver­wen­dung dieser
Mit­tel fu?r die Ren­ovierung dieser Wohnge­bäude und die Her­rich­tung von Woh­nun­gen fu?r Flu?chtlinge wäre weit sinnvoller.
7. „Eine gesamt­staatliche Strate­gie zur Unter­bringung von Flu?chtlingen entwick­eln.“ Die Lan­desregierung hat angeku?ndigt, die vom Bund fu?r das Jahr 2015 zur Verfu?gung gestell­ten Mit­tel von 22,5 Mil­lio­nen Euro mit der Gießkanne an die Land­kreise zu verteilen. Damit wieder­holt die Lan­desregierung den Fehler des
let­zten Jahres, als sie den Land­kreisen 5 Mil­lio­nen Euro zur Erhöhung der Min­dest­wohn­fläche in Sammelunterku?nften auf 8 m² und zur Her­rich­tung von Woh­nun­gen u?berwies. In solchen zeitlich begren­zten Ad-hoc-Maß­nah­men lässt sich kein strin­gentes Gesamtkonzept der Unter­bringung erken­nen. Das Lan­desun­ter­bringungskonzept, mit dem die Min­dest­stan­dards verbessert und der Vor­rang der Woh­nung­sun­ter­bringung ver­wirk­licht wer­den soll­ten, scheit­erte im Jahr 2013 an der Weigerung ein­er dauer­haften auskömm­lichen Kosten­er­stat­tung – und am Starrsinn der kom­mu­nalen Spitzen­ver­bände, die
unter allen Umstän­den an der Unter­bringung in Sammelunterku?nften fes­thal­ten woll­ten. Es ist davon auszuge­hen, dass die derzeit­ige Gießkan­nen­poli­tik zu ein­er Ausweitung der Unter­bringung in Sammelunterku?nften fu?hren und diese fu?r Jahre festschreiben wird. Die Lan­desregierung hat poli­tis­che und finanzielle Möglichkeit­en, wie die Nov­el­lierung des Lan­desauf­nah­mege­set­zes und der Min­dest­stan­dards fu?r
Unterku?nfte, die Unter­bringung in Woh­nun­gen zu erhöhen, Massenunterku?nfte zu ver­mei­den und die Wohn­si­t­u­a­tion fu?r Flu?chtlinge men­schen­recht­skon­form zu gestal­ten. Wenn sie diese nicht endlich nutzt, wird Bran­den­burg bun­desweit eines der Län­der mit der niedrig­sten Woh­nungsquote bleiben. Isolierte Massenunterku?nfte, wie sie in den 1990er Jahren ent­standen, gal­ten dem let­zten Land­tag als Zeichen ein­er ver­fehlten und unmen­schlichen Flu?chtlingspolitik, die es dauer­haft zu kor­rigieren gilt. Das geforderte und nach wie vor drin­gend nötige Unter­bringungskonzept liegt immer noch nicht vor, das Auf­nah­mege­setz wurde nicht geän­dert, die Stan­dards nicht verbessert, mit dem Ergeb­nis, dass genau solche Unterku?nfte wieder etabliert wer­den. Eine men­schen­recht­skon­forme Unter­bringungspoli­tik sieht anders aus, daran hat das Deutsche Insti­tut fu?r Men­schen­rechte erinnert.
Pots­dam, 21. Jan­u­ar 20015
ErstunterzeichnerInnen
1. Aktionsbu?ndnis Bran­den­burg gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Fremdenfeindlichkeit
2. Prof. Dr. Bir­git Ammann, Fach­hochschule Potsdam
3. Nad­ja Hitzel-Andel­hamid, Antidiskri­m­inierungs­ber­atung der Opferperspektive
4. Arbeits­gruppe Flucht und Migra­tion Kirchenkreis Oberes Havelland
5. Asylver­fahrens­ber­atungsini­tia­tive ‑ange­hört-
6. AUSTAUSCH am KANAL, Potsdam
7. Autonomes Frauen­zen­trum Potsdam
8. Barn­imer Kam­pagne “Light me Amadeu”, Eberswalde
9. Annett Bauer,
10. Lutz Boede, Stadtverord­neter Pots­dam und Mit­glied des Migrantenbeirates
11. Ruth Brinkmeier
12. Dorothee Bruch, Xenion
13. Chill out e.V., Potsdam
14. Cot­tbuser Flu?chtlingsverein
15. Der Runde Tisch Willkom­men, Wandlitz
16. Kirsten Dieck­mann, Diplom-Psychologe
17. Rolf Diet­rich, Potsdam
18. Franziska Don­ner, Potsdam
19. Ulla van Dorp, Teltow
20. Vera Dost, VVN-BdA Brandenburg
21. Judith Dubiel, Run­der Tisch Willkom­men, Wandlitz
22. Stef­fen Ehlert, Eberswalde,
23. Flu?chtlingsberatungsstelle Hennigsdorf
24. Flu?chtlingsprojekt “Inte­gra­tion+” Pro­jek­thaus Potsdam
25. Frei­land Potsdam
26. Fre­un­deskreis zur Unterstu?tzung der Asyl­be­wer­ber in Teltow
27. Pfar­rer Bern­hard Fricke, Hohen Neuendorf
28. Hei­drun und Dieter Gadis­chke, Bernau
29. Gabi und Kon­rad Geburek
30. Gemeinde­di­akonis­che Ini­tia­tive ESTArup­pin e.V.
31. Han­na Greve, Diplom-Psychologin
32. Benedikt Gu?nther
33. Frank Grunau
34. Chris­t­ian Haase, Mallnow
35. Jut­ta Hen­glein-Bil­dau, Teltow
36. Hei­di Hildebrand,Sozialarbeiterin, Johan­niter-Unfall-Hil­fe e.V., Lan­desver­band Nordbrandenburg
37. Hochschul­gruppe der Uni­ver­sität Pots­dam “Refugees Wel­come Brandenburg”
38. Karin Hopf­mann, Über­re­gionale Flu?chtlingsberatung AWO Ostprignitz-Ruppin
39. Dr. Knut Horst, Mit­glied in Willkom­men in Falkensee
40. Kristin Has­sel, Gerswalde,Uckermark
41. Hen­nigs­dor­fer Ausländerbeirat
42. Hen­nigs­dor­fer Ratschlag
43. Ini­tia­tive “Bunte Zora” Lauchhammer
44. Ini­tia­tive Willkom­men in Gransee
45. Ini­tia­tiv­gruppe gegen Gewalt und Ras­sis­mus Velten
46. Inwole e.V., Potsdam
47. Thomas Keller, Wandlitz
48. Kom­m­Mit — fu?r Migranten und Flu?chtlinge e. V.
49. Koop­er­a­tion fu?r Flu?chtlinge in Brandenburg
50. Ina Krahl
51. S.Krebs
52. Elis­a­beth Kuck, ehre­namtliche Mitar­bei­t­erin im Wohn­heim Nuthetal, Potsdam
53. Kul­tur­lob­by Potsdam
54. Kath­leen Kunath, Mit­glied in Willkom­men in Falkensee
55. Lan­desju­gen­dring Bran­den­burg e.V.
56. Lan­desver­band Sozial­is­tis­chen Jugend – die Falken
57. Shaun Law­ton, Schauspieler
58. Johann-Georg Hofer von Loben­stein, Hamburg
59. Dr.Armin Mey­er, Niederfinow
60. Horst Nacht­sheim, Mit­glied im Willkom­men­skreis Neuhard­en­berg e.V.
61. Neu­rup­pin bleibt bunt
62. N.N. — Auf zu Neuen Nach­barschaften Potsdam-West
63. Opfer­per­spek­tive e.V.
64. Ire­na Pet­zoldo­va, Psych. Psy­chother­a­peutin, KommMit
65. Christoph Pol­drack, Pfar­rer in Leegebruch/Velten/Marwitz + Mit­glied der Willkommensinitiative
Leegebruch/Oberkrämer
66. Pro­jekt Farfalla
67. Host Rab­bow, Über­re­gionale Flu?chtlingsberatungsstelle AWO-OPR
68. Clau­dia Rashied, Teltow
69. Refugees Eman­ci­pa­tion e.V
70. Refugees Wel­come Senftenberg
71. Joachim Ru?ffer, Pro­jek­tko­or­di­na­tor KommMit
72. Ru?diger Schmolke
73. Peter Siebert
74. Ulrich Stahn, Sydow­er Fließ
75. Iris Rodriguez, Freie Journalistin
76. Vic­tor Rodriguez, Berlin
77. Sibylle Rothkegel, Dipl. Psych., Psych. Psychotherapeutin.
78. Katha­ri­na Tietz
79. Vielfalt statt Ein­falt — fu?r ein fre­undlich­es Frank­furt (Oder)
80. Sabine Wald­ner, Mit­glied in Willkom­men in Falkensee
81. Michael Weber
82. Willkom­men in Falkensee
83. Willkom­men in Oberhavel
84. Willkom­men­skreis Neuhard­en­berg e.V.
85. Willkom­mensini­tia­tive Oranienburg
86. Simon Wohlfahrt
87. Heike Wolff, Potsdam
88. Women in Exile e.V.
89. Zossen zeigt Gesicht

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