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Antiatomkraftkundgebung in Rathenow

 

Der Impuls von Fukushima

Als am 11. März 2011 im japanis­chen Kernkraftwerk Fukushi­ma infolge eines Erd­bebens bzw. eines daraus ent­stande­nen Tsunamis die Stromver­sorgung aus­fiel, damit die Küh­lung der Reak­tor­blöcke ver­sagte und durch die anschließende Über­hitzung mehrere Explo­sio­nen die Kraftwerkss­chutzhüllen zer­störten, höchst­wahrschein­lich die Kern­schmelze einge­set­zt hat­te und sich radioak­tive Par­tikel mil­lio­nen­fach in einem größerem Umkreis ver­bre­it­eten (1.), war auch ein Trau­ma des let­zten Jahrhun­derts – die Ohn­macht gegen die zer­störende Wirkung der radioak­tiv­en Strahlung – ins Bewusst­sein der Men­schen, weltweit, zurückgekehrt.

Lange Zeit war die ver­heerende Wirkung der Radioak­tiv­ität nur noch ein The­ma für die Unter­hal­tungsin­dus­trie, die in Hor­ror­fil­men wie „The Hills Have Eyes“ oder Com­e­dy Serien wie den „Simp­sons“ die Verän­derung der Wirk­lichkeit durch die men­schliche Nutzung der Kernkraft mal bösar­tig, durch Atom­tests genetisch fehlge­bildete Kle­in­stadt­be­wohn­er, oder mal humoris­tisch, durch den berühmten dreiäugi­gen Fisch im Kraftwerk­see, über­spitzte und gewis­ser­maßen die his­torische Reflek­tion der Zeit zwis­chen 1945 und 1989 cineast­isch aufar­beit­ete, als die atom­are Bedro­hung zunächst einen rein mil­itärischen Hin­ter­grund hat­te, später vor allem aber auch durch die zahlre­ichen Stör­fälle und Katas­tro­phen in der zivilen Ato­m­in­dus­trie zu ein­er Sinnkrise des Homo Faber führte.

Die Erin­nerung an Tsch­er­nobyl wurde lebendig

Die tiefe Zäsur in dem Glauben an die men­schliche Kon­trolle der Nuk­leart­ech­nik erfol­gte dabei durch ein Ereig­nis, dessen Schat­ten auch 25 Jahre danach noch große Land­striche Europas verdunkeln.

Als am 26. April 1986 durch ein außer Kon­trolle ger­atenes Exper­i­ment im sow­jetis­chen Kernkraftwerk Tsch­er­nobyl eine Über­hitzung des 4. Reak­tor­blocks ein­set­zte und eine Explo­sion verur­sachte, damit die äußere Hülle zer­störte und die Bren­nele­mente frei­legte, war der bish­er größte anzunehmende Unfall (GAU) in der Geschichte der zivilen Nutzung der Atom­kraft einge­treten. Mil­lio­nen­fach radioak­tiv verseucht­es Mate­r­i­al gelangte dabei in die Atmo­sphäre und belastete große Gebi­ete um das Kraftwerk, bis in nicht abse­hbar­er Zukun­ft. (2.)

Ins­beson­dere in Weißrus­s­land und in der Ukraine hat die Katas­tro­phe bis heute fatale Auswirkun­gen auf Flo­ra und Fau­na. Anschaulich wird dies vor allem durch sig­nifikante Verän­derun­gen im Erbgut, welche die Gesund­heit nach­haltig beein­trächti­gen und damit den Leben­sall­t­ag der dort leben­den Men­schen als Ago­nie erscheinen lassen. Genetis­che Fehlbil­dun­gen, hohe Kreb­srat­en und erhöhte Säuglingssterblichkeit, auch bei niedri­gen Strahlen­dosen, (3.)(4.) sind dort der hohe Preis der Kerntechnologie.

Doch nicht nur im fer­nen Osten Europas hat­te Tsch­er­nobyl direk­te Auswirkun­gen auf Erbgut und Gesund­heit, son­dern auch in der Mitte des Kontinents.

Auswirkun­gen von Tsch­er­nobyl in Brandenburg 

Da die radioak­tiv­en Par­tikel infolge der Reak­tor­ex­plo­sion kilo­me­ter­hoch in die Atmo­sphäre getra­ge­nen wur­den, gelangten sie auch über metrol­o­gis­che Ereignisse in den bran­den­bur­gis­chen Raum. Ins­beson­dere die hefti­gen Gewit­ter im Mai 1986 sorgten dabei für eine erhe­bliche radioak­tive Belas­tung der Region.

Schw­er betrof­fen davon war u.a. auch der Raum um die havel­ländis­che Kle­in­stadt Rathenow. In einem Artikel der Märkischen Volksstimme vom 5. Jan­u­ar 1990 nahm dazu erst­mals der Kreishy­gie­n­earzt öffentlich Stel­lung. Dem­nach wur­den beispiel­weise bei Proben von Speisepilzen, die in den Gemein­den um Rathenow nach der Reak­torkatas­tro­phe in Tsch­er­nobyl ent­nom­men wur­den, das radioak­tive Mate­r­i­al Cäsi­um 137 in 30-fach höher­er Konzen­tra­tion fest­gestellt, als der von der DDR fest­gelegte Gren­zw­ert (300 Bec­quer­el) für ein gesund­heitlich­es Risiko eigentlich zuließ. 1987 wiesen z.B. Maro­nen aus dem Raum Elslaake/Witzke einen Extremw­ert von 8760 und in Parey sog­ar 9240 Bec­quer­el auf, während die durch­schnit­tliche radioak­tive Belas­tung von Maro­nen im dama­li­gen Bezirk Pots­dam „nur“ 689 Bec­quer­el betrug. (5.)

Erwäh­nenswert ist auch die erhöhte Radioak­tiv­ität des damals beliebten Bade­sees in Steck­els­dorf bei Rathenow , infolge der Wolke aus Tsch­er­nobyl. Gemäß Mes­sun­gen wur­den in dem See, die höch­sten Strahlen­werte aller Gewäss­er der dama­li­gen DDR fest­gestellt. (6.)

Kundge­bung gegen Kernkraft in Rathenow

25 Jahre nach der Katas­tro­phe von Tsch­er­nobyl und deren Auswirkun­gen war dies auch ein Anlass für Mit­glieder und Sympathisant_innen der Linksju­gend [SOLID] sich am ver­gan­genen Dien­stag auf dem Märkischen Platz in Rathenow zu posi­tion­ieren und mit ein­er pro­voka­tiv­en Kundge­bung, zu der sie sich mit Schutzanzü­gen verklei­de­ten und gelb bemalte Fäss­er mit Gefahrze­ichen für Radioak­tiv­ität auf­stell­ten, auf die Gefahren der derzeit­i­gen Atom­poli­tik aufmerk­sam zu machen.

Atom­en­ergie sei keine unprob­lema­tis­che Brück­en­tech­nolo­gie und der aktuelle Kurs derzeit­i­gen Bun­desregierung in der Atom­poli­tik sehr frag­würdig, kri­tisierte Chriss Kühnl, Aktivist der Linksju­gend. Auch die ungelöste Frage der Entsorgung des Atom­mülls mache ihm sor­gen. Die Protes­tak­tio­nen gegen die Atom­en­ergie, ins­beson­dere am geplanten End­lager im nieder­säch­sis­chen Gor­leben seien deshalb die logis­che Kon­se­quenz, so Kühnl weiter.

Das auch die Region um Rathenow, trotz des Rück­baus der nahen Kernkraftwerke in Stendal/Arneburg (Sach­sen-Anhalt) und Rheins­berg (Land­kreis Ost­prig­nitz-Rup­pin) nach wie vor von Unfällen in der Kern­tech­nik betrof­fen sein kön­nte, beweist die räum­liche Nähe zum noch aktiv­en Forschungsreak­tor BER II des Helmholtz Zen­trum (bis 2008 Hahn Meit­ner Insti­tut) in Berlin-Wahnsee (7.). Zu dem gibt es im gesamten Bun­des­ge­bi­et noch ins­ge­samt zehn weit­ere Forschungsreak­toren und vor allem 17 Kernkraftwerke, von denen nur sieben auf Grund ein­er Sicher­heit­süber­prü­fung derzeit nicht am Netz sind.

Sollte es in den Reak­toren tat­säch­lich ein­mal zum GAU kom­men, wäre, so Kühnl, die Bun­desre­pub­lik gar nicht darauf vor­bere­it­et. Es gebe wed­er genü­gend Ret­tungsanzüge für die Bevölkerung noch aus­re­ichend Kranken­häuser, die darauf eingestellt sind Opfer eines Ato­m­un­falls zu versorgen.

Und dass es zu schw­er­wiegen­den oder gar katas­trophalen Stör­fällen kommt, könne dabei nie ganz aus­geschlossen wer­den, schließlich habe die derzeit­ige Bun­desregierung im ver­gan­genen Jahr die Sicher­heits­bes­tim­mungen für Kernkraftwerke herun­terge­fahren. „Und die Über­prü­fung sei für alle Kraftwerke generell nur frei­willig“, so Susanne Meier, Rathenow­er Stadtverord­nete der Frak­tion Die Linke und Kundge­bung­steil­nehmerin. Kein Wun­der also, dass es keine Ver­sicherungs­ge­sellschaft gebe, die Kernkraftwerke ver­sich­ern würde.

Nach dem 15. Juni soll entsch­ieden wer­den, ob die derzeit nicht am Netz befind­lichen Atom­kraftwerke, die nach dem katas­trophalen Unfall in Fukushi­ma abgeschal­tet wur­den, wieder aktiviert werden.

Die Linksju­gend [SOLID] posi­tion­ierte sich jeden­falls schon am ver­gan­genen Dien­stag und ste­ht für einen unmissver­ständlichen Ausstieg.

 

Quellen:

  1. http://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Fukushima

  2. http://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophe_von_Tschernobyl

  3. http://www.strahlentelex.de/Tschernobyl-Folgen.htm

  4. http://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Atomenergie/tschernobylbroschuere.pdf

  5. Märkische Volksstimme: „Beste­ht eine Gesund­heits­ge­fahr nach Tsch­er­nobyl“, 5. Jan­u­ar 1990

  6. wie vor

  7. http://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Experimentier-Reaktor

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Mahnwachen gegen Atompolitik in ganz Brandenburg

Anti-Atomkraft-Kundgebung

Nach dem schw­eren Unfall im japanis­chen Kernkraftwerk Fukushi­ma vor mehreren Tagen hat­ten Anti-Atom-Ini­tia­tiv­en und die Partei „Die Grü­nen“ auch am gestri­gen Mon­tag zu bun­desweit­en Mah­nwachen bzw. Gedenkkundge­bun­gen aufgerufen. 

Anti-Atomkraft-Kundgebung

Auch im Land Bran­den­burg waren dies­bezüglich Ver­anstal­tun­gen in über 20 Gemein­den geplant.

Anti-Atomkraft-Kundgebung

In Bran­den­burg an der Hav­el kamen so, anknüpfend an die Mah­nwache vom ver­gan­genen Mon­tag, wieder unge­fähr 30 Men­schen zusam­men, um den Opfern der Naturkatas­tro­phe sowie des Reak­torun­falls zu gedenken. Gle­ichzeit­ig sollte aber auch ein Zeichen des Protestes gegen die derzeit­ige Atom­poli­tik der Bun­desregierung geset­zt wer­den, wie eine Vertreterin der Grü­nen betonte. Konkret auf Bran­den­burg an der Hav­el bezo­gen, will sich zudem ein Vertreter der Piraten­partei dafür ein­set­zen, dass die Stadtwerke kün­ftig in ihrem Energiemix auf die Zufuhr von Kernen­ergie verzichten. 

Anti-Atomkraft-Kundgebung

Die Linksju­gend SOLID nahm eben­falls an der Mah­nwache teil und verdeut­lichte auf darstel­lerisch­er Weise, mit Schutzanzü­gen und einem Imi­tat eines klas­sis­chen „Atom­müll-Fass“, die Gesund­heits­ge­fahr durch radioak­tive Stoffe sowie des leicht­fer­ti­gen Umgangs mit ihnen. 

Anti-Atomkraft-Kundgebung

Ein­mal mehr hat­te näm­lich die, offen­bar selb­st im tech­nol­o­gisch hochen­twick­el­ten Japan große Krise­nan­fäl­ligkeit von Kernkraftwerken, bewiesen, wie sen­si­bel und vor allem lebens­ge­fährlich der­ar­tige tech­nis­che Anla­gen eigentlich sind. Ander­er­seits ist diese Tat­sache spätestens seit dem katas­trophalen Unfall am 26. April 1986 im damals noch sow­jetis­chen Kernkraftwerk Tsch­er­nobyl bekan­nt. Sowohl in Japan als auch hier. Nicht ohne Grund wurde deshalb beispiel­sweise das Kernkraftwerk Rheins­berg (Bran­den­burg) am 1. Juni 1990 still­gelegt und im 50 km von Bran­den­burg an der Hav­el ent­fer­n­ten Arneb­urg (Sach­sen-Anhalt) der Bau des größten Atom­meil­ers der Bun­desre­pub­lik am 1. März 1991 endgültig gestoppt. Viele andere Kraftwerke blieben jedoch trotz der bekan­nten Gefahren und unzure­ichen­der Sicher­heit­stech­nik weit­er­hin am Netz. Dieser Weit­er­be­trieb von Kernen­ergiean­la­gen seit Tsch­er­nobyl hat sich im Zuge des Unfalls von Fukushi­ma ein­mal mehr nicht nur als unvernün­ftig erwiesen, son­dern auch als extrem ver­ant­wor­tungs­los gegenüber Men­sch und Umwelt. Die Mah­nwache in Bran­den­burg an der Hav­el sowie auch die anderen Ver­anstal­tun­gen in Land und Bund sind so auch ein Beken­nt­nis gegen die geplante Laufzeitver­längerung der noch aktiv­en Kraftwerke sowie eine deut­liche Forderung für den sofor­ti­gen Ausstieg aus der Kernenergie. 

Anti-Atomkraft-Kundgebung

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Für den schnellstmöglichen Atomausstieg

Demon­stra­tion für den schnell­st­möglichen Atom­ausstieg in Deutsch­land und die sofor­tige Wende in der Energiepoli­tik weltweit

Wann: Don­ner­stag, 17. März 2011

Zeit: 18 bis 20 Uhr

Wo: Pots­dam, ab Luisen­platz

Wir sind erschüt­tert von der Katas­tro­phe, die die Men­schen in Japan durch­leben müssen- bei der momen­tan laufend­en Atom­katas­tro­phe kön­nen die einst dichtbe­siedel­ten Regio­nen um die Fukushi­ma – Atom­kraftan­la­gen auch für tausende von Jahren der Radioak­tiv­ität aus­ge­set­zt wer­den. Auch Teile von Tokio sind in Gefahr, radioak­tiv verseucht zu werden.

Erst vor 25 Jahren haben wir gese­hen, was die Tsch­er­nobyl-Katas­tro­phe angerichtet hat. Atom­kraftwerke, egal ob alte oder neue, sind und bleiben eine Risikotech­nolo­gie, dessen soge­nan­ntes Restrisiko wir nicht ein­schätzen kön­nen. Einzig allein wis­sen wir, dass sie – im Falle eines GAUs- im wahrsten Sinne des Wortes t o d – sich­er sind.

Die Debat­te um die Atom­kraft flammt nicht ger­ade erst jet­zt wieder auf, sie ist schon seit Jahrzehn­ten im vollem Gange. Aber nun haben die Ereignisse in Japan das Fass endgültig zum Über­laufen gebracht. Die Men­schheit muss nun endgültig ein­se­hen: die Atom­kraft ist wed­er ein­er Renais­sance wert, noch eine Brück­en­tech­nolo­gie. Das Risiko zur ver­nich­t­en­den Katas­tro­phe und das seit Jahrzehn­ten ungelöste Entsorgung­sprob­lem sind untragbar.

Wir müssen auch ein­se­hen, dass wir aus unserem blind­en Tech­nik- und Wach­s­tums­glauben endlich aufwachen müssen. Nicht nur die Prof­it­gi­er einzel­ner Energiekonz­erne ver­an­lasst die Men­schen, die gefährliche Atom­kraft zu nutzen, son­dern auch der Glaube der Gesellschaft an die Beherrschbarkeit aller Prob­leme durch Tech­nik und das Streben nach Wach­s­tum ‑auch über Leichen- offen­bart sich momen­tan in Japan ganz deut­lich als fataler Trugschluss.

Darüber müssen wir auch in Deutsch­land und über­all auf dieser Welt disku­tieren und der Igno­ranz und falschen Ver­sprechun­gen von Atom­poli­tik­erIn­nen Wider­stand zeigen.

 

Die Atom­poli­tik wankt, brin­gen wir sie gemein­sam zur endgülti­gen Umkehr! Deshalb rufen wir am Don­ner­stag, 17.03.2011, um 18 Uhr auf dem Luisen­platz gemein­sam in ganz Deutsch­land zu demonstrieren:

Wir fordern eine weltweite Wende in der Energiepoli­tik. Und zwar jet­zt. Sofort. Die Zukun­ft gehört ein­er demokratis­chen und dezen­tralen Energiev­er­sorgung mit erneuer­baren Energien! In weni­gen Jahrzehn­ten wer­den die fos­silen Rohstoffe weltweit zu Ende gehen. Wir müssen uns darauf ein­stellen. Anson­sten wird die zu vorherse­hbare Energiekrise um ein vielfach­es drama­tis­ch­er sein als die Finanzkrise. Von der anste­hen­den Kli­makatas­tro­phe ganz abzusehen.

AStA der Uni­ver­sität Pots­dam
Anti-Atom-Bünd­nis Pots­dam
BUND Pots­dam
Antikap­i­tal­is­tis­ches Bünd­nis Pots­dam
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Erfolgreiche Proteste im Barnim gegen den kommenden Castor

Das Barn­imer Anti-Cas­tor Aktions­bünd­nis hat am 12. Feb­ru­ar einen Aktion­stag gegen den kom­menden Cas­tor-Trans­port ver­anstal­tet, denn am 16. und 17. Feb­ru­ar wird voraus­sichtlich ein neuer Cas­tor mit hochra­dioak­tivem Atom­müll von Karl­sruhe in das Zwis­chen­lager nach Greifswald/Lubmin rollen, wo dieser Zwis­chen­ge­lagert wer­den soll. Dabei führt die Route eventuell auch durch den Barn­im. Ent­lang der Cas­torstrecke fan­den bun­desweit heute vielfältige Aktio­nen gegen die schwarz-gelbe Atom­poli­tik statt. Im Barn­im startete der Aktion­stag des Bünd­niss­es um 11 Uhr am Bahn­hof Bernau mit ein­er Kundge­bung, wo in diversen Rede­beiträ­gen auch auf die lokalen Ver­strick­un­gen von EnBW (Energie Baden-Würt­tem­berg AG) und EWE (Ems-Weser-Elbe Energie Konz­ern) aufmerk­sam gemacht wurde. EWE gehört zu 26 Prozent dem Energiekonz­ern EnBW, d. h. das EnBW auch eine Menge der Gewinne von EWE erhält und somit sich die Atom­lob­by direkt bere­ichert. Dieser, in Baden-Würt­tem­berg ansäs­sige Konz­ern unter­hält vier Atom­kraftwerke und der nahende Cas­tor-Trans­port kommt aus einem der vier, näm­lich aus Karl­sruhe. Somit beste­ht eine direk­te Verbindun­gen zwis­chen dem lokalen Energiean­bi­eter EWE und dem Konz­ern EnBW, weshalb EWE ein gutes Ziel für die Protes­tak­tio­nen darstellt.

Gegen 12 Uhr macht­en sich die Kundge­bung­steil­nehmerIn­nen dann mit dem Zug auf nach Biesen­thal, wo die näch­ste Kundge­bung dies­mal vor dem örtlichen EWE-Sitz statt fand. Auch dort waren durch die rege Teil­nahme der lokalen Bevölkerung etwa 60 Men­schen zusam­men gekom­men, die gegen die Atom­poli­tik protestierten und ein deut­lich­es Zeichen für Erneuer­bare Energien setzten.

Da es sich um eine Wan­derkundge­bung han­delte, zogen die Protestieren­den dann weit­er zur näch­sten Sta­tion zum Eber­swalder Mark­t­platz direkt vor die Ser­vice-Stelle der EWE. Denn EWE set­zt sich außer­dem vehe­ment gegen Ökostrom ein, indem sie Beispiel­sweise vor dem Europäis­chen Gericht­shof gegen das Erneur­bare-Energien-Gesetz klagten, weshalb es unbe­d­ingt notwendig ist die Men­schen auf diese Konz­ern­poli­tik aufmerk­sam zu machen und zum Stromwech­sel zu ani­mieren, um eine Energiewende endlich voran zu treiben.

Am Eber­swalder Markt fand ein kleines Straßenthe­ater statt, wo AktivistIn­nen sym­bol­isch als Strahlung­sopfer ster­bend zu Boden fie­len und von einem Atom­räu­mungskom­man­do entsorgt wur­den. Außer­dem gab es auch dort ver­schiedene Rede­beiträge, die mit Musik unter­malt wurden.

Ins­ge­samt beteiligten sich etwa 180 Men­schen an den Aktio­nen in Bernau, Biesen­thal und Eber­swalde. Mit vie­len Men­schen wurde laut und bunt mit­tels Trans­par­enten, Atom­fässern und einigem mehr auf den Protest aufmerk­sam gemacht, um den Trans­port nicht kri­tik­los über die Bühne gehen zu lassen. Aber die wider­ständi­gen Aktio­nen sind noch nicht zu Ende, denn in den fol­gen­den Tagen, wenn der Cas­tor-Trans­port fahren wird, ruft das Barn­imer Anti-Cas­tor Aktions­bünd­nis zu Mah­nwachen und weit­eren vielfälti­gen Aktio­nen auf. Als Zen­trale Info-Punk­te wer­den in Bernau die Post­stelle am Bahn­hof, das Bahn­hof­s­ge­bäude in Biesen­thal und in Eber­swalde wahrschein­lich das Exil dienen. Außer­dem wer­den auch Aktio­nen direkt an den Bah­n­gleisen der Trans­port­strecke statt find­en. Beispiel­sweise wird es Flash-Mobs geben oder auch das soge­nan­nte Schienen-Check­en, wo sich AktivistIn­nen direkt an die Gleise begeben und mit ihrer Anwe­sen­heit den Cas­tor zum langsamer fahren oder zum Still­stand nöti­gen, um somit gegen Atom­kraft zu protestieren und die Kosten des Trans­portes in die Höhe zu treiben, damit die Sinnlosigkeit des sel­bi­gen verdeut­licht wird.

Alle Men­schen sind her­zlich dazu aufgerufen sich an diesen Protesten zu beteili­gen und gemein­sam Zeichen zu set­zen gegen die Atom­poli­tik der Regierung, die nur der Gewin­n­max­imierung der Konz­erne dient und wed­er auf Men­sch noch Natur Rück­sicht nimmt.

 

Das Barn­imer Anti-Cas­tor Aktions­bünd­nis beste­ht aus Vertretern des Dos­to Bernau, der Aktion­s­gruppe Stopp Cas­tor Biesen­thal, Green­peace, die Linksju­gend sol­id’ sowie die Linke Aktion­s­gruppe Eberswalde.

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Castor-Alarm im Barnim

Eine der möglichen Trans­portrouten führt durch den Barn­im. Deswe­gen organ­isieren wir am 12. Feb­ru­ar Protestver­anstal­tun­gen in Bernau, Biesen­thal und Eber­swalde. Auch wenn in der Zeit vom 15.–17. Feb­ru­ar der Cas­tor durch dem Barn­im rollen sollte, wer­den wir uns an die Strecke begeben, um dort für den sofor­ti­gen und weltweit­en Ausstieg aus der Atom­en­ergie zu demonstrieren.

Dieser Trans­port ist nicht nur vol­lkom­men sinn­los (Was soll der Atom­müll in Greif­swald?), er ist auch gefährlich. Bei einem Unfall dro­ht eine radioak­tive
Ver­strahlung der gesamten Umge­bung. Durch den Weit­er­be­trieb der Atom­an­la­gen wird immer weit­er hochra­dioak­tiv­er Müll pro­duziert, ohne dass irgend­je­mand weiss, wie dieser Müll sich­er gelagert wer­den soll. Hochra­dioak­tiv­er Müll strahlt mehrere zehn­tausend Jahre. Völ­lig absurd ist es für einen solch lan­gen Zeitraum eine sichere End­lagerung garantieren zu wollen, wie zur Zeit in Asse und Morsleben auf tragis­che Weise betra­chtet wer­den kann. Das einzig vernün­ftige in dieser Sit­u­a­tion ist ein Ende der Atom­müll­pro­duk­tion, also die sofor­tige Abschal­tung aller Atomanlagen.

Der Atom­müll stammt aus der Wieder­auf­bear­beitungsan­lage in Karl­sruhe. Hier wurde eine Ver­such­san­lage betrieben, der dann mehrere große Anla­gen in Deutsch­land fol­gen soll­ten. Das kon­nte von der Anti-AKW-Bewe­gung ver­hin­dert wer­den. Der in Karl­sruhe ver­ar­beit­ete Atom­müll stammte vor allem aus den Atom­kraftwerken der Energiekonz­erne. Die Kosten für den Trans­port und die Lagerung soll nun aber kom­plett vom Staat bezahlt wer­den. Zu den Prof­i­teuren dieser Regelung gehört der Energiekoz­ern EnBW, Betreiber der Atom­kraftwerke in Baden Würtem­berg. Deren Tochterun­ternehmen EWE gehört zu den führen­den Gas- und Stro­man­bi­etern in der Region und hat mit über 40% von allen Stro­man­bi­etern in Deutsch­land den höch­sten Anteil von Atom­en­ergie im Energiemix. Es ist an der Zeit für einen Wech­sel des Strom- und Gasan­bi­eters. Atom­strom­freie und ökol­o­gis­che Ange­bote find­en sich hier und hier.

Am 12. Feb­ru­ar wird es bun­desweit an den möglichen Trans­port­streck­en Aktio­nen geben. Wir rufen zu Kundge­bun­gen in Bernau, Biesen­thal und Eber­swalde auf. Sie sind zeitlich so gestaffelt, dass wer mag auch an allen drei Ver­anstal­tun­gen teil­nehmen kann (gemein­same Fahrt mit dem Zug).

Für den sofor­ti­gen und weltweit­en Atom­austieg! Keinen Cas­tor-Trans­port durch den Barnim!

11:00 Uhr Kundge­bung Bahn­hofsvor­platz Bernau
12:30 Uhr Kundge­bung vor dem EWE-Sitz in der Biesen­thaler Bahn­hof­s­traße
14:00 Uhr Kundge­bung vor dem EWE-Sitz am Eber­swalder Marktplatz

Wenn der Cas­tor-Trans­port in Karl­sruhe startet, öff­nen die Infop­unk­te in Bernau und Biesen­thal. Hier kann sich jed­er und jede informieren, wo sich die Cas­toren ger­ade befind­en und welche Streck­en sie nehmen. Sollte der Zug über den Barn­im fahren, wer­den wir von dort rechtzeit­ig zu den Bahn­höfen gehen, um dort für den sofor­ti­gen und weltweit­en Atom­ausstieg zu demonstrieren.

Infop­unkt Bernau: Alte Post am Bahn­hofsvor­platz
Infop­unkt Biesen­thal: Kulturbahnhof

Die Infop­unk­te sind beheizt, es gibt Essen und Getränke, Infor­ma­tio­nen und Filme. Bei Bedarf kann dort auch über­nachtet wer­den (Schlaf­säcke mit­brin­gen). Von dort kann auch noch rechtzeit­ig zu den Protes­tak­tio­nen in Greif­swald aufge­brochen wer­den, wenn der Cas­tor nicht durch den Barn­im fahren sollte.

Am 16.12. um 20 Uhr läuft im Kul­tur­bahn­hof Biesen­thal der Film “Yel­lo Cake” über den Uran­ab­bau in Thürin­gen, Sach­sen, Kana­da, Aus­tralien und Namibia.

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Cas­tor-Trans­port:
http://lubmin-nixda.de/
http://contratom.de

Barn­imer Anti-Cas­tor Aktions­bünd­nis:
Dos­to Bernau
Aktion­s­gruppe Stopp Cas­tor Biesen­thal
Linke Aktion­s­gruppe Eberswalde

Unterze­ich­ner­In­nen:
Linksju­gend [’sol­id] Barn­im
DIE LINKE. Barn­im
Grüne Kreisver­band Barn­im
Grüne Jugend
Lokale Agen­da 21 Biesen­thal
Green­peace Eber­swalde
Gruppe Arbeit­er­ma­cht Eberswalde

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Castor-Transport am 16.–17. Februar nach Greifswald — Biesenthal stellt sich quer

Biesen­thal — Am 16. und 17. Feb­ru­ar soll der näch­ste Cas­tor-Trans­port nach Lub­min bei Greif­swald rollen. Starten wird der Zug in Karl­sruhe. Voraus­sichtlich fährt der Cas­tor wie im Dezem­ber 2010 über Magde­burg, Sten­dal,  Wit­ten­berge, Lud­wigslust und Ros­tock, aber auch die Strecke über Berlin und Biesen­thal ist möglich. Wir bere­it­en deswe­gen Protest- und Block­adeak­tio­nen an der Strecke zwis­chen Bernau und Eber­swalde vor, genauere Infor­ma­tio­nen dazu wer­den wir Anfang Feb­ru­ar bekan­nt­geben. Wir wollen zeigen, dass wir den Weit­er­be­trieb der
Atom­an­la­gen nicht wider­spruch­s­los hin­nehmen und auch der Trans­port von Atom­müll über­all mit Wider­stand begleit­et wird. Sollte der Cas­tor nicht über Biesen­thal fahren schließen wir uns den Protesten und Block­aden in Greif­swald an.

Aktion­s­gruppe Stopp-Cas­tor-Biesen­thal
stopp-castor-biesenthal@gmx.de

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Transport:

http://lubmin-nixda.de/
http://www.contratom.de/

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Der Castor rollt durch Brandenburg — In Potsdam wird demonstriert

Ein Zusam­men­schluss aus Student_innen, Partei­ju­gen­dor­gan­i­sa­tio­nen und dem Antikap­i­tal­is­tis­chen Bünd­nis Pots­dam rief zu einem kurzfristi­gen Demon­stra­tionzug durch die Pot­damer Innen­stadt auf. Anlass für die Demon­stra­tion ist der Trans­port mit hoch radioak­tiv­en Cas­tor-Behäl­tern aus dem franzö­sis­chen Cadarache nach Lub­min bei Greif­swald. Der Trans­port soll nach Ver­mu­tun­gen von Atomkraftgegner_innen über Belzig, an Pots­dam vor­bei nach Oranien­burg, über Fürsten­berg oder Eber­swalde Rich­tung Ost­see fahren.

Das Pots­damer Bünd­nis organ­isierte einen sym­bol­is­chen Cas­tor­trans­port durch Pots­dam direkt zur CDU-Zen­trale in der Friedrich-Ebert-Straße. Direkt vor der Tür des CDU-Büros wur­den die selb­st­ge­baut­en Atom­müllfäss­er zwis­chen­ge­lagert. Mit dieser Aktion wurde auf die Ver­ant­wor­tung der schwarz-gel­ben Regierung hingewiesen.

Im Vor­feld der Proteste kündigte Sven Petke (CDU-Bran­den­burg) an, “Stör­er [..] an Kosten für Polizeiein­sätze zu beteili­gen”. Zeitungs­bericht­en zufolge dro­hen Gemeindevertreter_innen aus Lub­min rechtliche Schritte gegen Journalist_innen an, “die den Namen des See­bades im Zusam­men­hang mit dem Zwis­chen­lager nennen”.

Der Trans­port wird vom Antikap­i­tal­is­tis­chen Bünd­nis Pots­dam unter anderem auf Grund der “Wit­terungsver­hält­nisse” als ein “gefährlich­es Spiel” betra­chtet. Dieser Trans­port sei “nur durch rechtliche Tricks möglich gewesen”.

Das Bünd­nis rief dazu auf, nach der Demon­stra­tion gemein­sam nach Sten­dal zu ein­er angemelde­ten Mah­nwache zu fahren und eine Streck­enbesich­ti­gung durchzuführen.

Der Trans­port mit dem radioak­tiv­en Müll soll ver­aus­sichtlich am 16. Dezem­ber in Lub­min bei Greif­swald eintreffen. 

Weit­ere Infor­ma­tio­nen sind zu find­en unter: Con­tratom und Cas­tortick­er.

 

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Klima & Umwelt

Den Castor nach Potsdam holen!

Mitte Dezem­ber soll ein Cas­tor-Trans­port mit radioak­tivem Müll in das Zwis­chen­lager in Lub­min bei Greif­swald rollen. Das Aktions­bünd­nis “Lub­min – Nix da!” schlägt deswe­gen Cas­tor-Alarm und ruft auf zum Protest gegen den Transport.

Demo in Pots­dam am 15.12. um 17.00 Uhr, Tre­ff­punkt Film­mu­se­um Potsdam:

Komm zur Demo am Mittwoch, den 15. Dezem­ber um 17.00 Uhr in Pots­dam! Wir wollen den Cas­tor­trans­port (wenn er schon so in der Nähe sein soll) ganz nach Pots­dam holen! Für den Atom­müll sollen allein die Per­so­n­en ver­ant­wortlich sein, die die momen­tane und jahrzehn­te­lange igno­rante Atom­poli­tik betreiben: Daher wollen wir den Atom­mül­lzug zum CDU-Büro in Pots­dam umleit­en, um ihn dann dort endzu­lagern. Somit klap­pen dann auch die Laufzeitver­längerun­gen: der jährlich 400 t schwere pro­duzierte hochra­dioak­tive Atom­müll wird in allen CDU- und FDP-Büros ein­ge­lagert. Die Büros bieten sicher­lich genug Platz, und die dafür wichtige pos­i­tive Ein­stel­lung zur Risikotech­nolo­gie ist auch schon vorhanden…

Für die Demo bringt alles mit, was strahlt! Reflek­toren an die Klei­dung anbrin­gen, Leucht­stäbchen usw. Für die Ein­lagerung brauchen wir auch die entsprechen­den Fäss­er, für deren Trans­port Hand­kar­ren, Schlit­ten, usw. . Mit fol­gen­den ver­link­ten Vor­druck, kön­nt ihr jede Dose schnell in ein Atom­fass umwan­deln oder malt selb­st Dosen mit Radioak­tiv­ität­sze­ichen an. Große Fäss­er sind natür­lich beson­ders gut, wer welche hat: schnell ein Atom­ze­ichen drauf und ab in unseren Zug durch Pots­dam!
Link zum Vor­druck: Vor­lage für Atom”dose”

Kommt nach Lub­min, macht Aktio­nen in Pots­dam gegen den Cas­tor­trans­port und unter­stützt den Protest gegen den Atommüll-Transport!

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Stop Castor Biesenthal

Vom 14.–16. Dezem­ber soll ein Cas­tor-Zug mit hochra­dioak­tivem Atom­müll von Cadarache (Frankre­ich) nach Greifswald/Lubmin ins dor­tige Zwis­chen­lager rollen. Eine der möglichen Trans­port­streck­en führt über Biesenthal.

Dieser Trans­port ist nicht nur vol­lkom­men sinn­los (Was soll der Atom­müll in Greif­swald?), er ist auch gefährlich. Bei einem Unfall dro­ht eine radioak­tive Ver­strahlung der gesamten Umge­bung. Der Skan­dal ist aber vor allem, dass durch den Weit­er­be­trieb der Atom­an­la­gen immer weit­er Atom­müll pro­duziert wird, ohne dass es irgend­je­mand weiss, wie dieser Müll sich­er gelagert wer­den soll. Hochra­dioak­tiv­er Müll strahlt mehrere zehn­tausend Jahre. Völ­lig absurd ist es für einen solch lan­gen Zeitraum eine sichere End­lagerung garantieren zu wollen, wie zur Zeit in Asse und Morsleben auf tragis­che Weise betra­chtet wer­den kann. Das einzig vernün­ftige in dieser Sit­u­a­tion ist ein Ende der Atom­müll­pro­duk­tion, also die sofor­tige Abschal­tung aller Atomanlagen.

Wir wollen deswe­gen auch bei uns in Biesen­thal gegen den Cas­tor-Trans­port demon­stri­eren und zeigen, dass dieser Weg nicht wider­stand­s­los passier­bar ist.

Zur Zeit sind wed­er die Route noch der genaue Zeit­plan des Cas­tors bekan­nt. Wir haben deswe­gen vom 15.12. um 12 Uhr bis zum 16.12. um 24 Uhr eine Mah­nwache am Biesen­thaler Bahn­hof angemeldet. Das Bahn­hof­s­ge­bäude kön­nen wir als Infop­unkt, zum Aufwär­men, Kochen und Filme guck­en nutzen.

Mit Iso­mat­ten und Schlaf­säck­en kön­nen wir dort die Nacht ver­brin­gen. Der Bahn­hof ist stündlich direkt von Berlin-Licht­en­berg, Bernau und Eber­swalde aus erreichbar.

Und natür­lich wollen wir den Cas­tor block­ieren, wenn er über Biesen­thal fährt. Allerd­ings gilt es zu bedenken, dass wir es mit ein­er stark befahre­nen Strecke zu tun haben (für viele Biesen­tha­lerIn­nen ist es der Pen­del­weg zur Arbeit) und schnelle schwere Züge haben einen kilo­me­ter­weit­en Bremsweg .

Block­adeak­tio­nen müssen also sehr gut geplant und vor­bere­it­et wer­den. Lieber den Cas­tor durchrauschen lassen, als Men­schen­leben gefährden. Es ist auch nicht aus­geschlossen, dass die Polizei von Block­iererIn­nen die
Per­son­alien aufn­immt und dann anschliessend die Staat­san­waltschaft ein Strafver­fahren wegen “Gefährlichen Ein­griff in den Schienen­verkehr” eröffnet.

Für den Fall, dass der Cas­tor nicht über Biesen­thal fährt, gibt es die Möglichkeit noch nach Greif­swald zu fahren und sich dort den Protesten und Block­aden anzuschliessen.

Aktion­s­gruppe Stop Cas­tor Biesen­thal
stop-castor-biesenthal@gmx.de
0162 — 3987982

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Cas­tor-Trans­port: http://www.lubmin-nixda.de/

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RWE an der HNEE – NEE!!!

Am 29.11.2010 geschieht skan­dalös­es an der so genan­nten Hochschule für ‘’nach­haltige” Entwick­lung (HNE), denn im Rah­men der Mas­ter Class Course Con­fer­ence “Renew­able Ener­gies” wird einem der größten Atom­strom- und Kohlelob­by­is­ten Deutsch­lands eine Plat­tform für eine Green­wash­ing-Kam­pange geboten, ohne Raum für Kri­tik und Diskus­sio­nen zur Ver­fü­gung zu stellen, das heißt im Klar­text, die Lob­by­is­ten der Kohlein­dus­trie kön­nen in Ruhe unter dem Dach der Hochschule eine Wer­bev­er­anstal­tung hal­ten, ohne dass kri­tis­che Stim­men offiziell einen Platz im Pro­gramm haben.

Der Ref­er­ent Herr Gassner ist Leit­er der Abteilung Märk­te und Poli­tik bei der RWE Inno­gy GmbH und wird über “Erneuer­bare Energien — gemein­sam für Europa” sprechen. Um sich aber wirk­lich eine aus­ge­wo­gene und fundierte Mei­n­ung zu einem The­ma bilden zu kön­nen, muss solch eine Prob­lematik, ger­ade wenn sie so entschei­dend und wichtig für die zukün­ftige Energiegewin­nung ist, von ver­schiede­nen Blick­winkeln beleuchtet und bedacht wer­den kön­nen. Dies ist aber in dem engen Pro­gramm der HNEE nicht vorge­se­hen. Es wird schlicht kein zeitlich­er Raum dafür zur Ver­fü­gung gestellt.

So wird eine ein­seit­ige Sichtweise, die der gewin­nori­en­tierten Energiekonz­erne, welche schon eine monop­o­lis­tis­che Stel­lung auf dem Energiemarkt haben, dargestellt mit­tels des vor­lesungsüblichen Duk­tus des Frontalun­ter­richts ohne eine Ein­beziehung der Hör­er. Kri­tis­ches Mit­denken ist aus­drück­lich nicht erwünscht.Um den Skan­dal bess­er nachvol­lziehen zu kön­nen, hier ein paar Fak­ten über den Konz­ern RWE: 70% der von RWE pro­duzierten Energie stammt aus Braun- und Steinkohle­ver­bren­nung. Das ist die kli­maschädlich­ste Stromerzeu­gungsmeth­ode, bei der RWE jährlich etwa 170.000.000 Ton­nen CO² ausstößt. Somit ist allein RWE für 20% der gesamten CO²-Emis­sio­nen Deutsch­lands verantwortlich.

Außer­dem wer­den 20% der RWE-Energie mit­tels Atom­kraft hergestellt und das obwohl wed­er die End­lager­prob­lematik gek­lärt ist, sowie die so genan­nte ”Brück­en­tech­nolo­gie” den Aus­bau und die Entwick­lung der Erneuer­baren Zukun­ft­stech­nolo­gie behin­dert, welche sieben Mal mehr Arbeit­splätze bietet als die kli­maschädliche Atom­en­ergie. Denn die AKWs sind zu unflex­i­bel, um das schwank­ende Energieange­bot der Erneuer­baren zu ergänzen, d.h. schon heute müssen Wind­kraftan­la­gen abgeschal­tet wer­den, weil Atom­strom die Net­ze verstopft.Hinzu kommt, dass der Anteil an Erneuer­baren Energien bei RWE in Deutsch­land 2009 nur 1,1% seines Stroms betrug, während der Anteil der Erneuer­baren Energien beim Brut­tostromver­brauch bere­its bei 16% lag.

Bei diesen Infor­ma­tio­nen läuft einem ein kalter Schauer über den Rück­en und man fragt sich, was so ein Mitar­beit­er solch eines Konz­erns über Erneuer­bare Energien erzählen sollte. Wäre es nicht bess­er einen Fachmann/frau beispiel­sweise von den Elek­triz­itätswerken Schö­nau einzu­laden und zu diesem The­ma referieren zu lassen? Die Elek­triz­itätswerke Schö­nau erzeu­gen 90,9% ihres Stromes Mit­tels Erneuer­bar­er Energien, z.B. wer­den 73% aus Wasserkraft in Neuan­la­gen pro­duziert. Die restlichen 9,1% wer­den mit gas­be­trieben­er, hochef­fizien­ter Kraft-Wärme-Kop­plung hergestellt. Aber nein, die E‑Werke Schö­nau haben wed­er so viel Geld, noch so eine ein­flussre­iche Lob­by wie RWE, Vat­ten­fall etc. hin­ter sich.

Hier zeigt sich wieder, dass es nicht gut ist, wie es im Kap­i­tal­is­mus die Norm ist, dass Bil­dung zur Ware wird und Hochschulen zu Unternehmen, die nicht mehr das Hauptziel haben Wis­sen zu ver­mit­teln und zum Kri­tis­chen Denken an zu regen, son­dern Hochschulen sind dem kap­i­tal­is­tis­chen Mark­tzwän­gen unter­wor­fen, um ihre Lehre zu finanzieren, denn im Bil­dungssek­tor wer­den immer fröh­lich die Gelder gestrichen, ob die regieren­den Mar­i­onet­ten der Konz­erne nun rot-grün oder schwarz-gelb sind, spielt dabei nur eine neben­säch­liche Rolle.Um der ganzen Ver­anstal­tung an der HNE noch die Kro­ne auf zu set­zen, spricht zwei Stun­den vorher in der gle­ichen Ver­anstal­tung nur unter dem Titel „CCS — Inno­v­a­tive Lösun­gen zum Kli­maschutz aus Bran­den­burg“ Dr. Klaus Frey­tag, der Präsi­dent vom Lan­desamt für Berg­bau, Geolo­gie und Rohstoffe Bran­den­burg. Die CCS-Tech­nolo­gie wird von Energiekonz­er­nen wie E.ON, RWE und Vat­ten­fall als Recht­fer­ti­gung für den Bau neuer Kohlekraftwerke benutzt, kommt aber viel zu spät, denn bish­er wer­den nur Tes­tanla­gen gebaut und ob diese wirk­lich sich­er sind, ste­ht noch in den Sternen.

Hinzu kommt, dass die CCS-Tech­nolo­gie nicht nur gefährlich ist, denn an undicht­en Stellen, an welchen CO² hochkonzen­tri­ert aus­tritt, wür­den Men­schen­leben gefährdet sowie Boden und Grund­wass­er verseuchen wer­den. Diese Tech­nolo­gie ist außer­dem noch extrem kosten- und energiein­ten­siv, sowie immer noch in der Test­phase. Also, kann am sel­ben Tag ein zweit­er Lob­by­ist fröh­lich Green­wash­ing, in diesem Fall für eine unsichere, unökol­o­gis­che und inef­fiziente Tech­nolo­gie, betreiben. Was soll man dazu noch sagen?

Zum Glück regt sich Wider­stand gegen das Green­wash­ing und der Käu­flichkeit der HNEE, denn ini­tiert von der Grü­nen Jugend und in Koop­er­a­tion mit der LINKEN AKTIONSGRUPPE EW find­et eine Aufk­lärungsak­tion über die Machen­schaften RWEs statt, die zum Ziel hat die Teilnehmer_innen dieser, aus ökol­o­gis­ch­er Sicht frag­würdi­gen Ver­anstal­tung, über die genauen Hin­ter­gründe zu informieren. Dies geschieht mit­tels ein­er Fly­er­ak­tion. Auf den Fly­ern wird auch dazu aufgerufen Her­rn Gassner mit diesen Fak­ten zu kon­fron­tieren. Da die Teilnehmer_innen auch ein Pro­tokoll der Ver­anstal­tung anle­gen müssen, wer­den wir sie auf­fordern diese Fak­ten auch in das Pro­tokoll aufzunehmen. Außer­dem wer­den wir zum Zeit­punkt des Vor­trages mit einem Trans­par­ent, Atom­fässern und einigem mehr zuge­gen sein, um den Vor­trag nicht kri­tik­los über die Bühne gehen zu lassen und unserem Protest nach­drück­lich Aus­druck zu verleihen.

Unser Ziel ist es, den Wider­spruch deut­lich zu machen, der zwis­chen dem Namen der Hochschule (für Nach­haltige Entwick­lung) und diesem Green­wash­ing von RWE beste­ht. Solche Vorträge soll­ten an der HNEE keine Bühne bekom­men! Als wir den Hör­saal stürmten und die Ver­anstal­tung block­ierten, kam es zu ein­er Diskus­sion mit dem Präsi­den­ten der Hochschule, der uns Aktivis­ten dann zur kostelosen Teil­nahme ein­lud, die wir an nah­men. So ent­stand eine Möglichkeit an der Poli­tik der HNE sowie dem Konz­ern nochmals aus­drück­lich Raum zu ver­lei­hen, was wir auch inten­siv nutzten. Da an der Diskus­sion auch viele erst unbeteiligte Stu­den­ten mit­macht­en, war die Aktion ein voller Erfolg, denn man kann nun hof­fen, dass die Organ­isatoren der HNE es sich noch ein­mal gründlich über­legen, ob sie solche Lob­by­is­ten einladen…

Inforiot