Kategorien
Antifaschismus

Rathenow: „Mit Herz statt Hetze“ gegen PEGIDA-nahen Hassaufmarsch

titel
Erst­mals seit drei Wochen hat das zivilge­sellschaftliche Aktions­bünd­nis in Rathenow wieder Flagge für eine Stadt „mit Herz statt Het­ze“ gezeigt. An der Ver­anstal­tung am his­torischen Kur­fürs­ten­denkmal nah­men unge­fähr 200 Men­schen teil. Mit ihrer Teil­nahme an der Ver­samm­lung sprachen sie sich für einen Ort der Vielfalt und der Weltof­fen­heit aus und posi­tion­ierten sich gegen Ras­sis­mus und Het­ze gegen Flüchtlinge. Unge­fähr zeit­gle­ich ver­sam­melten sich allerd­ings auch, und zwar nur einige Meter davon ent­fer­nt­mehrere hun­dert­Men­schen, um gegen dieso genan­nte „Asylpoli­tik“ und das ver­meintliche „Poli­tikver­sagen der Bun­desregierung“ zu protestieren. An einem anschließen­den, harm­los als „Spazier­gang“ angekündigten, Hass-Auf­marsch beteiligten sich bis zu 600 Per­so­n­en. Dabei wur­den u.a. Parolen gerufen, die neon­azis­tis­chen Ver­anstal­tun­gen entlehnt waren, sowie anwe­sende Pres­sev­ertreter belei­digt und bedro­ht. Die Polizei hat­te Mühe die Sit­u­a­tion unter Kon­trolle zu behalten.
„Bürg­er­bünd­nis“ radikalisiert sich
Ähn­lich wie an den vor­ange­gan­genen Ver­anstal­tun­gen des „Bürg­er­bünd­niss­es Havel­land“ auf dem Märkischen Platz, ver­sucht­en die Redner_innen ihr Pub­likum am Auswe­i­chort, dem Edwin_Rolf-Platz, durch polar­isierende Polemik, Kol­portierung von Ressen­ti­ments sowie der Schürung von Äng­sten und Vorurteilen eine berauschende und die Zuhörer_innen verbindende Atmo­sphäre zu schaf­fen. Fast dia­bolisch und dystopisch wirk­te die Szener­ie auf dem schwach beleuchteten Edwin Rolf Platz, dem Tre­ff­punkt der ver­meintlichen Wut- und Angstbürger_innen. Die Redner_innen, ein­mal mehr Chris­t­ian Kaiser, Nico Tews und Sebas­tiano Graziani, aber auch der szenebekan­nte PEGI­DA-Red­ner Curd Schu­mach­er sowie die Videoblog­gerin Stephanie Schulz, tat­en ihr Übriges, um ihr Volk den Takt des „Protestes“, mal seicht, mal scharf, zumeist aber in ein­fachen Worten, vorzugeben. „Lügen­presse“, „Volksver­räter“ und „Merkel muss weg“ rief die in „Wut“ und „Angst“ geeinte Gemein­schaft brav ihren Dem­a­gogen nach. Das neben den ver­meintlich „besorgten Bürger_innen“ auch organ­isierte Neon­azis standen, schien dort ein­mal mehr nie­man­den zu stören. Offen­bar reicht­en dies­bezüglich die „ver­trauensvollen“ Worte eines Nico Tews aus, der sich in der Ver­gan­gen­heit immer wieder von der NPD oder „Nazis“ dis­tanzierte. Und Kri­tik daran lässt Tews ohne­hin nicht zu. Wer sich kri­tisch über das Bürg­er­bünd­nis äußert oder nicht in dessen Inter­esse berichtet, muss mit Schmähkam­pag­nen oder Dro­hun­gen rech­nen. Jüngst durfte ein MAZ Lokalredak­teur dies in einem sozialen Inter­net­net­zw­erk wieder über sich erge­hen lassen. Auch während des Marsches am Dien­stagabend waren Pres­sev­ertreter, nach einem Hin­weis von Chris­t­ian Kaiser bezüglich „link­er Presse“ am Rande, wieder das Ziel wüster Beschimp­fun­gen und Dro­hge­bär­den. Eine Eskala­tion wie in der ver­gan­genen Woche, wo es einen Angriff auf einen Foto­jour­nal­is­ten gab und dabei dessen tech­nis­ches Equip­ment teil­weise beschädigt wurde, blieb jedoch dies­mal aus.Dennoch ist glob­al gese­hen ein Trend zur Radikalisierung erkennbar. Nicht nur in der Steigerung der Aggres­siv­ität, son­dern auch im ver­balen Aus­druck und der ide­ol­o­gis­chen Unter­füt­terung. Klar und deut­lich waren gestern Parolen, wie „krim­inelle Aus­län­der raus“ oder „wer Deutsch­land nicht liebt, soll Deutsch­land ver­lassen“, zu hören, die son­st nur bei Neon­aziver­anstal­tun­gen skandiert wer­den. Doch das scheint nur der Anfang zu sein.
„Bürg­er­bünd­nis“ will sich mit Neu-Rechter Kam­pagne vernetzen
In seinem ein­lei­t­en­den Rede­beitrag stellte Chris­t­ian Kaiser, presserechtlich Ver­ant­wortlich­er des „Bürg­er­bünd­niss­es Havel­land“, ein Ver­net­zung­spro­jekt vor, welch­es eine enge Zusam­me­nar­beit so genan­nter „Bürg­er­be­we­gun­gen“ bein­hal­tet. Diese momen­tan auch in anderen Orten als bun­desweite Kam­pagne bewor­bene Ver­net­zung trägt den unver­fänglichen Arbeit­sti­tel: „ein Prozent für unser Land“. Die Idee dahin­ter klingt dann allerd­ings weit weniger harm­los. 800.000 Men­schen, also ein Prozent der bun­desre­pub­likanis­chen Bevölkerung, sollen sich, gemäß den Ini­tia­toren der Kam­pagne, find­en, um deren „juris­tis­che, medi­ale und poli­tis­che Aktio­nen“ zu unter­stützen. Ziel sei es die durch wach­sende Flüchtlingsströme befürchtete „Auflö­sung“ des „Staates“ zu ver­hin­dern. Da die führen­den Köpfe der „Einprozent“-Gruppe allerd­ings auch bekan­nte Köpfe der extremen Recht­en, wie der Neu-Rechte Götz Kubitschek oder der Quer­frontler Jür­gen Elsäss­er, sind, kön­nten damit auch ganz andere Zwecke, wie beispiel­sweise die bre­ite Sabotierung oder gar die Abschaf­fung des demokratis­chen Recht­staates angestrebt wer­den. Mit 800.000 Sympathisant_innen wäre diese Kam­pagne sog­ar stärk­er als die SPD, mit ihren 460.000 Mit­gliedern, als größte poli­tis­che Partei der Bun­desre­pub­lik. Diese Dimen­sio­nen lassen dieses Vorhaben aber ander­er­seits auch gle­icher­maßen irre­al erscheinen. Zudem sind die anvisierten „Bürg­er­be­we­gun­gen“ keine homo­ge­nen Aktion­s­grup­pen, sie eint lediglich der Frust auf „die da oben“. Trotz des eher aus­sicht­slosen Vorhabens ist jedoch jet­zt zumin­d­est, durch die deut­liche Sym­pa­thie mit der­ar­ti­gen Pro­jek­ten, eine deut­liche Offen­heit des „Bürg­er­bünd­niss­es Havel­land“ gegenüber der extremen Recht­en erkennbar.
Tum­melplatz für extrem rechte Parteigänger_innen
Darüber hin­aus bleibt die Ver­samm­lung des „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ nach wie vor ein Tum­melplatz für recht­spop­ulis­tis­che und neon­azis­tis­che Vere­ini­gun­gen. Erst­mals nahm am Dien­stagabend beispiel­sweise „PEGIDA Havel­land“, eine Gruppe die haupt­säch­lich in und um Schön­walde-Glien aktiv sein soll und auch schon zu entsprechen­den Ver­anstal­tun­gen in Dres­den fährt, mit einem eige­nen Ban­ner an der „Bündnis“-Versammlung in Rathenow teil. Eine Abor­d­nung der neon­azis­tis­chen „Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ war eben­falls vertreten, genau wie die üblichen NPD Sympathisant_innen aus Rathenow, Prem­nitz und Nauen. Neon­az­ibarde Thomas L. alias „TOy­ton­i­cus“ war zudem wieder als Ord­ner einge­set­zt. Des Weit­eren nah­men bekan­nte Sym­pa­thisan­ten der Partei „DIE.RECHTE“ aus Sten­dal am Marsch des „Bürg­er­bünd­niss­es Havel­land“ teil.
Sin­gen gegen Hass und Hetze
All dem kon­nte das zivilge­sellschaftliche Aktions­bünd­nis „Rathenow zeigt Flagge“ allerd­ings nur wenig ent­ge­genset­zen. Ein­er­seits will es über die Gerüchte und Vorurteile aufk­lären, also schon einen Kon­tra­punkt zu der Pro­pa­gan­da des „Bürg­er­bünd­niss­es Havel­land“ set­zen, ander­er­seits aber auch Bürger_innen zurück­gewin­nen. Von ein­er „Gegen­ver­anstal­tung“ im eigentlichen Sinne kann also nicht gesprochen wer­den. Die Posi­tion­ierung von „Rathenow zeigt Flagge“ war im Wesentlichen neu­tral, dafür aber mit einem konkreten Ange­bot für eine vielfältige und offene Gesellschaft „mit Herz statt Het­ze“. Neben poli­tis­chen Reden gab es so beispiel­sweise Auftritte von unter­schiedlichen, auch inter­na­tionalen Musik­in­ter­pre­ten. Vielfach war den Men­schen auch ein­fach nur wichtig an dem Abend öffentlich präsent zu sein und sich gegen­seit­ig Mut zu machen. Konkret sah dies beispiel­sweise so aus, dass gemein­sam das Lied „die Gedanken sind frei“ gesun­gen wurde.
Fotos: hier

 

Kategorien
(Anti-)Rassismus Flucht & Migration Gender & Sexualität

Schutz für geflüchtete Frauen – vor allen Formen von Gewalt!

Women in Exile und Flüchtlingsrat fordern zum Inter­na­tionalen Tag der Gewalt gegen Frauen: Schutz für geflüchtete Frauen – vor allen For­men von Gewalt!
Flüchtlings­frauen sind akut bedro­ht: „Wir sind alle betrof­fen von sex­ueller Beläs­ti­gung im Lager, es gibt keine Frau, die nicht eine Geschichte von auf­dringlichen Blick­en, wider­lichen Kom­mentaren, uner­wün­schtem Anfassen oder ver­suchter oder tat­säch­lich­er Verge­wal­ti­gung erzählen kön­nte,“ berichtete eine geflüchtete Frau der Organ­i­sa­tion Women in Exile während ein­er Bus­tour durch Flüchtlingslager. Das Ergeb­nis der Besuche ist alarmierend. Geflüchtete Frauen und LGBTI Per­so­n­en wer­den auf­grund ihres Geschlechts oder sex­uellen Iden­tität mehrfach diskri­m­iniert und ver­let­zt: durch ras­sis­tis­che Über­griffe und Asylge­set­ze, durch trau­ma­tis­che Erfahrun­gen auf der Flucht, die in den Masse­nun­terkün­ften ihre Fort­set­zung find­en, durch kör­per­liche und sex­uelle Beläs­ti­gun­gen, fehlende Pri­vat­sphäre und Angst vor Abschiebung.
Keine Masse­nun­terkun­ft kann geflüchteten Frauen Schutz bieten. Ein Leben im Lager bedeutet die tägliche Erfahrung struk­tureller Gewalt, die in Form von Iso­la­tion, Aus­gren­zung und Schut­zlosigkeit statt find­et. Diese struk­turelle Gewalt ver­stärkt Gewalt­poten­ziale und führt oft zu physis­chen, psy­chis­chen und sex­u­al­isierten Über­grif­f­en vor allem gegen Frauen, Kinder und LGBTI Per­so­n­en. Solche Über­griffe passieren auch auf deutschen Straßen und ins­beson­dere in deutschen Haushal­ten. Aber in ein­er Sam­melun­terkun­ft, die eine Zwangswohn­form ist, treten sie konzen­tri­ert­er und ver­mehrt auf. Denn dort haben Men­schen kaum Rück­zugsmöglichkeit­en und sind häu­fig extremen All­t­agssi­t­u­a­tio­nen, Enge und Stress aus­ge­set­zt. Das deutsche Gewaltschutzge­setz ermöglicht Inter­ven­tions­befug­nisse für die Polizei: Wenn gewalt­tätige Über­griffe in deutschen Haushal­ten passieren, kann die Polizei die oder den Täter/in des „Platzes ver­weisen“. Dies find­et im deutschen Lager­sys­tem keine Anwen­dung. Geflüchtete Frauen erhal­ten damit in Deutsch­land kaum Schutz vor Gewalt.
Laut der seit Mitte 2015 auch in Deutsch­land gel­tenden EU-Auf­nah­merichtlin­ie für Flüchtlinge müssen beson­ders schutzbedürftige Flüchtlinge als solche erkan­nt, angemessen ver­sorgt und unterge­bracht wer­den. Der Schutz dieser Grup­pen (unter anderem Schwan­gere, Allein­erziehende, Men­schen, die sex­u­al­isierte Gewalt erlebt haben und Min­der­jährige) ste­ht in großer Zahl Frauen und ihren Kindern zu. Dieser Schutz kann ihnen in über­füll­ten Masse­nun­terkün­ften ohne aus­re­ichen­den Zugang zu Ver­sorgungs- und Unter­stützungsstruk­turen nicht zukom­men. Darum sagen wir: Beson­ders schutzbedürftige Flüchtlinge kön­nen nicht in ein­er Masse­nun­terkun­ft leben!
Die kür­zlich ver­schärften Asylge­set­ze sehen vor, dass Flüchtlinge sechs Monate und viele darüber hin­aus in den über­füll­ten Erstauf­nah­me­lagern verbleiben müssen. Sie unter­liegen in dieser Zeit der Res­i­den­zpflicht und dür­fen die Unterkün­fte nicht oder nur aus­nahm­sweise ver­lassen. Sie müssen schnellere Abschiebun­gen befürcht­en, sind fak­tisch ohne Zugang zu Rechts­ber­atung und Über­set­zung, ohne Bargeld und mit Arbeitsver­boten belegt. Frauen und LGBTI Per­so­n­en aus den so genan­nten sicheren­Herkun­ftsstaat­en unter­liegen diesen Restrik­tio­nen während des gesamten Asylver­fahrens. Aus den West­balkan­län­dern fliehende Rom­ni­ja sind beson­ders häu­fig exis­ten­tiell bedro­ht und von Gewalt und Über­grif­f­en betrof­fen. In Deutsch­land angekom­men, wer­den sie durch Schnel­lver­fahren geschleust, dür­fen die Flüchtlingslager nicht mehr ver­lassen und ihre Flucht­gründe wer­den gar nicht mehr geprüft. Damit wer­den ganze Flüchtlings­grup­pen entrechtet, die geset­zlich als „falsche“ Flüchtlinge abge­han­delt werden.
Kriege, befeuert durch Rüs­tung­sex­porte, und die Zer­störung regionaler Märk­te durch multi­na­tionale Konz­erne, rauben Men­schen weltweit Lebens­möglichkeit­en und Exis­ten­z­grund­la­gen. Davon sind ins­beson­dere Frauen und Kinder betrof­fen. Sie sind in der Regel ärmer, schut­zlos­er, schneller in ihrer Exis­tenz bedro­ht und laufen stärk­er Gefahr, auf der Flucht Über­griffe zu erlei­den. Die Abschot­tung der Gren­zen ist unter­lassene Hil­feleis­tung, die für viele Frauen und Kinder mit dem Tod endet.
Wir fordern, dass geschlechtsspez­i­fis­che Flucht­gründe immer anerkan­nt werden!
Die Asyl­rechtsver­schär­fun­gen, die schutzbedürftige Per­so­n­en beson­deren Gefahren aus­set­zen, müssen zurück genom­men werden!
Gewaltschutz und Zugang zu Regelleis­tun­gen für geflüchtete Frauen und LGBTI Personen!
Wir fordern: Frauen, Kinder und LGBTI Per­so­n­en sofort raus aus den Lagern! Alle Lager abschaffen!
Nein zur Fes­tung Europa — Bewe­gungs­frei­heit für alle!

Kategorien
Sonstiges

Dein Soziales Zentrum braucht dich!

Liebe Genoss_Innen,
Liebe Fre­undin­nen und Freunde,
wir benöti­gen deine/eure Hil­fe! Am 28.11.2015 ab 10:00Uhr wollen wir unseren Umzug aus dem alten Mit­ten­Drin in das neue Gebäude im Sozialen Zen­trum (Bahn­hof) durch­führen. Es ist eine logis­tis­che Mam­mu­tauf­gabe für uns und wir kön­nen das lei­der nicht alleine bewälti­gen. Wir haben für den Tag einen LKW gemietet und wer­den die Vor­bere­itungsar­beit­en im Vor­feld erledigt haben.
Für den Tag selb­st benöti­gen wir allerd­ings min­destens 20 Helfer_Innen die beim Tra­gen, Ein­laden, Aus­laden, Ein­lagern und dem Abbau/Aufbau des verbliebe­nen Inven­tars helfen. Eure Voll-Verpfle­gung (Essen+Getränke) wer­den wir organ­isieren! Schlaf­plätze stellen wir bei Bedarf zur Ver­fü­gung, an euren Fahrtkosten wer­den wir uns beteili­gen oder sie voll tra­gen – das wird indi­vidu­ell ausgehandelt.
Diese Nachricht kann gerne weit­ergeleit­et werden!
Bitte meldet euch per Mail unter info@jwp-mittendrin.de verbindlich zurück, sodass wir eine Pla­nungs­grund­lage haben. Wir zählen auf euch!
Freundschaft!
Eure JWP-Bahnhofscrew

Kategorien
Flucht & Migration jüdisches Leben & Antisemitismus

Unser Stadthaus zieht in Leichtbauhallen


Umzugshil­fe gesucht – Unser Stadthaus zieht um!
Das Stadthaus übern­immt Ver­ant­wor­tung und macht Platz für Geflüchtete.
Pots­dams Wohn­poli­tik ist gescheit­ert. Seit Jahren fehlt es an sozialem Wohn­raum für Alteinge­sessene und Neuankömm­linge. Nicht die Men­schen, die aus Krieg und Elend geflo­hen sind, sollen nun die Kon­se­quen­zen der ver­fehlten Wohn­poli­tik tra­gen. Das Stadthaus zieht ab sofort in bere­it­gestellte Leicht­bauhallen und sucht hier­für ehre­namtliche Umzugshelferin­nen und ‑helfer! Ihr Engage­ment beim Umzug stärkt unsere Stadt­ge­mein­schaft und ent­lastet den Finanzhaushalt.
Machen Sie mit als Umzugshelfer/in und kom­men Sie am Don­ner­stag, den 26.11.2015 um 15 Uhr in angemessen­er Arbeit­sklei­dung zum Stadthaus. Wir zählen auf Sie!

Kategorien
Antifaschismus

Rathenow: Zivilgesellschaft will wieder Flagge zeigen

Rathenow Transpi Zivilgesellschaft
Am kom­menden Dien­stagabend wird es wieder eine Ver­anstal­tung des Aktions­bünd­niss­es „Rathenow zeigt Flagge“ geben. Dazu hat­te sich die zivilge­sellschaftliche Ini­tia­tive bei ihrem Tre­f­fen am ver­gan­genen Mittwoch entschlossen. Die Ver­samm­lung soll wieder unter dem Mot­to: „Mein Rathenow: Mit Herz statt Het­ze“ stat­tfind­en. Gle­ichzeit­ig wird das selb­ster­nan­nte „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ seine mit­tler­weile fün­fte öffentliche Ver­anstal­tung durch­führen. Da ein szenebekan­nter PEGI­DA-Red­ner dort auftreten soll, wird mit ein­er großen Teilnehmer_innenzahl gerechnet.
„Bürgerbündnis“mit PEGI­DA-Red­ner am Rolf-Platz
Als Ver­samm­lung­sort hat das „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“, genau wie in der ver­gan­genen Woche, den Edwin-Rolf-Platz in der Rathenow­er Alt­stadt angemeldet. Dort wird es zunächst eine Kundge­bung und dann einen so genan­nten „Spazier­gang“ geben. Eine genaue Strecke ist jedoch noch nicht bekan­nt. In der ver­gan­genen Woche fre­quen­tierte der Aufzug allerd­ings die Baus­traße, die Große Burgstraße und die Ste­in­straße. Der Märkische Platz, ursprünglich­er Ver­samm­lung­sort des „Bürg­er­bünd­niss­es Havel­land“ bei den ersten drei Ver­anstal­tun­gen, kann derzeit nicht für Ver­samm­lun­gen genutzt wer­den, da dort der Wei­h­nachts­markt stat­tfind­et. Dies schließt jedoch nicht aus, dass es einen angemelde­ten „Spazier­gang“ in diese Rich­tung geben kön­nte. Genauere Angaben machte der Ver­anstal­ter dazu aber bish­er nicht.
Im Zuge der Bewer­bung ihrer Ver­anstal­tung, wurde durch das „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“, lediglich bekan­nt gegeben, dass der szenebekan­nte Videokanal-Blog­ger Curd Schu­mach­er alias „Curd ben Nem­si“ dort als Red­ner auftreten soll. Schu­mach­er gilt als beson­ders mit­teilungs­bedürftig und tritt mit seinem plumpen, ver­meintlich volk­snah wirk­enden Sprach-Reper­toire regelmäßig bei PEGI­DA-Aufmärschen in Duis­burg (Nor­drhein-West­falen) auf. Dabei polemisiert er haupt­säch­lich gegen die Bun­desregierung und kol­portiert Ressen­ti­ments gegen Flüchtlinge. Insofern ist inhaltlich eine Fort­set­zung der üblichen Het­zre­den zu erwarten.
Het­ze und Dro­hun­gen gegen Pressevertreter
Kon­tinuier­lich fortzuset­zen scheinen sich übri­gens auch die Het­ze und Dro­hge­bär­den gegen Pressevertreter_innen mit kri­tis­ch­er Berichter­stat­tung. Nach­dem das „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ auf seinen Ver­anstal­tun­gen eine Rathenow­er Lokalzeitung als „Lügen­presse“ dif­famierte und einen lokalen Fernsehsender aus Bran­den­burg an der Hav­el, nach dessen Fernse­hbeitrag vom 12. Novem­ber 2015, eben­falls mit öffentlich­er Dif­famierung dro­hte, enthemmte sich in der ver­gan­genen Woche nun die rohe Gewalt. Diese richtete sich vor allem gegen das tech­nis­che Equip­ment eines Foto­jour­nal­is­ten und verur­sachte einen dreis­tel­li­gen Schaden.
Trotz des Sach­schadens und der mitunter bedrohlichen Sit­u­a­tion sah das „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ jedoch noch keine Ver­an­las­sung sich von der­ar­ti­gen Exzessen zu dis­tanzieren. Im Gegen­teil, die Sympathisant_innen ver­sucht­en die Gewalt zu recht­fer­ti­gen und riefen teil­weise zu weit­eren, mitunter straf­baren Hand­lun­gen auf. Ein „Pas­cal B.“ schrieb beispiel­sweise in einem Kom­men­tar auf der Ver­anstal­tungs­seite des Bünd­niss­es in einem sozialen Inter­net­net­zw­erk: “für auf­dringliche Fotografen kann ich einen Lip­pen­s­tift oder Creme empfehlen … fürs objek­tiv“. „B.“ ist zumin­d­est in diesem sozialen Net­zw­erk sowohl mit einem der bei­den Haup­tak­teure des „Bürg­er­bünd­niss­es Havel­land“, als auch bekan­nten Aktivist_innen des neon­azis­tis­chen Milieus aus dem Osthavel­land bzw. dem Land­kreis Ost­prig­nitz-Rup­pin befre­un­det. Deut­lich dro­hen­der agierte hinge­gen der Klei­n­un­ternehmer Lutz M., der bish­er an allen Ver­samm­lun­gen des „Bürg­er­bünd­niss­es Havel­land“ teil­nahm. In ein­er Has­s­mail an den bere­its in der ver­gan­genen Woche attack­ierten Foto­jour­nal­is­ten dro­hte er u.a.: „Pass auf was du machst ich kriege dich und dann bist du im kranken­haus“ (Rechtschrei­bung im Original).
Kundge­bung der Zivilge­sellschaft am Schleusenplatz
Nach dem das Aktions­bünd­nis „Rathenow zeigt Flagge“ in den ver­gan­genen bei­den Wochen keine adäquate Ver­anstal­tung zur Ver­samm­lung des „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ ange­boten hat­te, wurde inner­halb der Zivilge­sellschaft vielfach Kri­tik an dem als zu pas­siv emp­fun­de­nen Auftreten gegenüber den Het­zern und Dem­a­gogen laut. Auf ein­er Sitzung der zivilge­sellschaftlichen Ini­tia­tive am ver­gan­genen Mittwoch set­zte sich deshalb der Vorschlag ein­er erneuten Ver­anstal­tung „mit Herz statt Het­ze“ durch. Diese Ver­samm­lung ist inzwis­chen angemeldet und polizeilich bestätigt. Sie soll am Dien­stagabend um 18.00 Uhr auf dem Schleusen­platz in der Berlin­er Straße Ecke Schleusen­straße begin­nen und ein vielfältiges Kul­tur­ange­bot beinhalten.
Der Wech­sel vom August-Bebel-Platz, dem ursprünglichen Kundge­bung­sort der Zivilge­sellschaft bei vor­ange­gan­genen Ver­anstal­tun­gen, zum Schleusen­platz scheint dabei bewusst gewählt zu sein. Offen­bar will „Rathenow zeigt Flagge“ in räum­lich­er Nähe zum „Bürg­er­bünd­nis“ für eine Stadt „mit Herz statt Het­ze“ werben.
Jugen­dini­tia­tive gegründet
Neben dem Set­zen von Zeichen strebt die Rathenow­er Zivilge­sellschaft aber auch langfristige Pro­jek­te für eine Stadt „mit Herz statt Het­ze“ an. Ein Beispiel dafür soll kün­ftig die „Jugen­dini­tia­tive Rathenow“ sein. Diese Ini­tia­tive hat sich zum Ziel geset­zt „für eine bessere Aufk­lärung von Gerücht­en“ zu sor­gen sowie „Fra­gen bezo­gen auf die Flüchtlings­the­matik“ zu beant­worten. Betreut wer­den soll das Vorhaben durch den Rathenow­er Erzieher Max Vogt, der zuvor im Kinder- und Jugend­par­la­ment der Stadt aktiv war und zurzeit im kirch­lichen Jugend­haus „Oase“ arbeit­et. Er will durch seine Ini­tia­tive vor allem Jugendliche motivieren sich in die Gesellschaft einzubrin­gen. Diese sollen dann beispiel­sweise Fra­gen zur Flüchtlings­the­matik sam­meln und dann Antworten in Inter­views mit Sachver­ständi­gen oder sachkundi­gen Bürger_innen find­en. Die Ergeb­nisse der Arbeit sollen dann, gemäß Vogt, auf ein­er Seite in einem sozialen Inter­net­net­zw­erk veröf­fentlicht werden.
 

Kategorien
Antifaschismus

Strausberg: Bramm mit über 120 Teilnehmern

Am Mon­tag den 16.11. 2015 hat­te die BraMM (Bran­den­burg­er für Mei­n­ungs­frei­heit) zu ein­er Kundge­bung ab 19.30 auf dem Müncheberger
Park­platz in Straus­berg aufgerufen.
Die Organ­i­sa­tion gilt als bran­den­burg­er PEGI­DA-Ableger, wurde von Mit­gliedern der REP gegrün­det und ste­ht in Zusam­men­hang mit der NPD und organ­isierten Neon­azis. Dem entsprechend tritt die BraMM zumeist mit The­men auf, die den ras­sis­tis­chen Ein­stel­lun­gen ihrer Ziel­gruppe entsprechen.
Offiziell gibt man sich aber bürg­er­lich und ver­sucht mit so unkonkreten wie bre­it­ge­fächerten The­men möglichst viele Men­schen anzus­prechen. Dies­mal wurde ver­sucht, mit einem einem the­ma­tis­chen Sam­mel­so­ri­um von Schlag­worten wie Asylchaos, Islamisierung, Gen­der­wahn, Rund­funkge­bühren und Hartz‑4 Betrug Men­schen auf ihre Ver­anstal­tung zu mobil­isieren. Das Ergeb­nis: 120 Per­so­n­en kamen aus ganz Märkisch Oder­land, anderen Teilen Bran­den­burgs und auch Berlin, von denen ein beträchtlich­er Teil der recht­en Szene zuzuord­nen ist.
In den Rede­beiträ­gen ging es dann um die Vertei­di­gung des Abend­lan­des durch Schließung der Gren­zen, sowie die Abschiebung aller Geflüchteten, den Kampf gegen die von Merkel geführte Scheindikatur und para­dox­er Weise gegen Extrem­is­mus, während die anwe­senden Nazis geduldet wur­den. In Straus­berg wer­den, wie in vie­len anderen Städten, dem­nächst Flüchtlinge in der Barn­imkaserne unterge­bracht. An vie­len Orten lösten solche Pläne seit­ens der Bürger_innen, meist von Nazis organ­isierte ras­sis­tis­che Proteste und Gewalt gegen die Geflüchtete aus. Ver­mut­lich hat­te die BraMM darauf spekuliert in Straus­berg ein ähn­lich­es Kli­ma vor zu finden.
Dem aber bließ der bunte und laute Wind von 200 Gegenprotestler_innen entgegen.
Das Bünd­nis “Straus­berg Naz­ifrei” hat­te zur Gegenkundge­bung aufgerufen. 200 engagierte Men­schen aus Straus­berg und der Welt zeigten den Rassist_innen dass hier kein Platz ist für Hass und Rassimus.
Viele hat­ten sich ihre ganz eige­nen Mit­tel aus­gedacht und mit­ge­bracht um ihren Ablehnung gegen Ras­simus zum Aus­druck zu bringen.
Trom­meln, Pfeifen, Fly­er, viele bunte Plakate und laute, entschlossene Stimmen.
Eben­so bunt waren die Leute, alte und junge, aus den ver­schieden­sten Vere­inen, Insti­tu­tio­nen und Parteien. Wir freuten uns sehr, dass auch die Bürg­er­meis­terin ihren Protest zeigte und mit uns an der Kundge­bung von “Straus­berg Naz­ifrei” teilnahm.
Wir bedanken uns bei allen, die an diesem Tag, dem Anruf von “Straus­berg Naz­ifrei” gefol­gt sind und sich gegen die BraMM und ihre ras­sis­tis­che Het­ze positionierten.
Lei­der wurde für den 30.11. eine weit­ere Ver­anstal­tung des PEGI­DA-Ablegers angekündigt, wobei noch nicht ganz klar ist, was an
diesem Tag passieren wird. Achtet deshalb auf weit­ere Ankündi­gun­gen. Eines ist jedoch sich­er: sobald Rassist_innen und Rechte den
öffentlichen Raum für sich beanspruchen, um ihre men­schen­ver­ach­t­ende Ide­olo­gie zu ver­bre­it­en, wer­den wir das nicht schweigend hin­nehmen. Deswe­gen kommt auch an diesem Mon­tagabend wieder gemein­sam mit uns auf die Straße, um gegen die rechte Mobil­machung zu protestieren. Werdet kreativ, schreibt euern Protest auf Schilder oder Tran­spis. Nehmt Pfeifen, Trom­meln und alles andere mit, was Krach macht. Bringt Freund_innen mit und passt auf euch auf.

Kategorien
Antifaschismus

Naziterror und Rassismus im Raum Finsterwalde

Die faschis­tis­chen und ras­sis­tis­chen Demon­stra­tio­nen und Kundge­bun­gen von besorgten Bürg­ern, bekan­nten Nazis und recht­sori­en­tierten Hools zie­len immer weit­er auf Süd­bran­den­burg ab. Neben den großen wöchentlichen Demon­stra­tio­nen in Cot­tbus, die regelmäßig durch die Afd, Npd oder durch „Nein zum Heim“ Grup­pen organ­isiert wer­den oder neben der großen Demon­stra­tion mit ca. 700 Teil­nehmern in Lübbe­nau, organ­isiert vom Afd-nahen Vere­in „Zukun­ft Heimat e.V.“ find­en auch immer mehr Kundge­bun­gen und Demon­stra­tio­nen im Umland von Fin­ster­walde statt. Hier mal eine kurze Auflistung:
19.10.2015 „Mon­tags­de­mo“ in Großräschen
26.10.2015 „Mon­tags­de­mo“ in Großräschen
29.10.2015 Afd Info­tisch in Elsterwerda
30.10.2015 BraMM Demo in Senftenberg
01.11 2015 ras­sis­tis­che Kundge­bung und „Grablicht aktion“ in Badliebenwerda
02.11.2015 „Mon­tags­de­mo“ in Großräschen
05.11.2015 faschis­tis­che Kundge­bung bekan­nter Nazis in Sonnewalde
08.11.2015 ras­sis­tis­che Kundge­bung und „Grablicht Aktion“ in Bad Liebenwerda
09.11.2015 „Mon­tags­de­mo“ in Großräschen
13.11.2015 Afd „Stammtisch“ in Sonnewalde
14.11.2015 „Gedenkak­tion“ für Paris und Ver­bre­itung faschis­tis­ch­er Pro­pa­gan­da in Finsterwalde
Bei den selb­ster­nan­nten „Mon­tags­demos“ in Großräschen find­en sich wöchentlich ca. 100–150 Nazis und Wut­bürg­er zusam­men um in ein­er ein­stündi­gen Kundge­bung gegen die beste­hende Asylpoli­tik und gegen den Antifaschis­mus zu wet­tern. Organ­isiert wird der braune Müll vom Reichs­bürg­er R. Hand­ta. Ver­packt wird die faschis­tistche Het­ze in schlecht vor­ge­tra­ge­nen Reden von ver­schiede­nen Red­nern wie „Andy“ oder der „Anheiz­er Sven“. Ab und zu kann man von den meist stark betrunk­e­nen Nazis Sprüche hören wie „Wir sind das Volk“ und „Wer Deutsch­land nicht liebt muss Deutsch­land verlassen“.
Am 30.10.2015 ver­anstal­tete die faschis­tis­che BraMM in Sen­ften­berg nach ihrer Som­mer­pause ihre erste Demon­stra­tion. An dieser Demo nah­men ca. 200–250 Men­schen teil. Auf der Demon­stra­tion redete der BraMM-Chef und Vor­sitzende der Frei­heitlichen Liga e.V., Haiko Müller. Weit­ere Gas­tred­ner aus Sach­sen kamen außer­dem zu Wort. Unter anderem sprach Engel­bert Merz. Nach dem die Faschis­ten mehrere Reden auf den Sen­ften­berg­er Mark­t­platz abhiel­ten sollte ihre Demo durch die Innen­stadt ziehen welche aber durch eine Block­ade umgeleit­et wurde. Nach einem 30 minüti­gen Fuß­marsch endete der ras­sis­tis­che Spuk mit ein­er Abschlussrede.
In Bad Lieben­wer­da trifft sich Son­ntags die soge­nan­nte „Graswurzel­be­we­gung“ die einen bun­desweit­en Bürg­er­protest mit den Namen „Aktion Grablicht“ organ­isieren. Dafür ver­sam­meln sich ca. 100 „Bürg­er Deutsch­lands“ vor dem Rathaus in Bad Lieben­wer­da um schweigend mit einen Grablicht gegen Flüchtlinge und „offene Gren­zen“ zu demon­stri­eren. Das Mot­to der Demon­stran­ten „still, friedlich und demokratisch“ damit fordern sie den Rück­tritt der Merkel und ein Stop der Ein­wan­derung von Geflüchteten.
Am 05.11.2015 ver­sam­melten sich in Son­newalde ca. 50 bekan­nte Nazis aus Fin­ster­walde und den umliegen­den Dör­fern. Auf dem Mark­t­platz von Son­newalde hiel­ten sie mehrere Reden mit einem Mega­phone ab und ver­sucht­en durch das Ansprechen von den in Son­newalde immer aktuellen Abwasser­prob­lem Bürg­er auf ihre Seite zu ziehen. Die Faschis­ten standen ca. eine Stunde unbeachtet auf dem Markt.
Am Sam­stag den 14.11.2015 mobil­isierten Neon­azis aus den Raum Fin­ster­walde zu ein­er „Gedenkak­tion“ für Paris auf den Rathausvor­platz. Nach­dem sich die Nazis dort trafen und auch einige Bürg­er die von der Schein­ver­anstal­tung nichts wussten erschienen, verteil­ten die Faschis­ten regierungs­feindliche Pro­pa­gan­da. Beim Ein­tr­e­f­fen der ersten Antifaschis­ten aus Fin­ster­walde ver­schwand das braune Pack. Diese Aktion bleibt nicht unbeantwortet!
Für Mon­tag den 23.11.2015 mobil­isieren die Nazis zu ihrer let­zten „Mon­tags­de­mo“. Am 27.11.2015 will die faschis­tis­che BraMM wieder in Sen­ften­berg demon­stri­eren! Wir rufen euch auf gemein­sam mit uns die bevorste­hen­den Nazikundge­bun­gen zu sabotieren und zu block­ieren! Gemein­sam gegen Naziter­ror und Ras­sis­mus in Süd­bran­den­burg in der BRD und auf der restlichen Welt. Den Faschis­mus im Keim zu erstick­en bleibt unser Ziel!
Sup­port your local Antifa and Join the Fight!

Kategorien
Antifaschismus

Es ist immer ein Angriff auf uns alle!

Am Dien­stag, den 17.11.2015, kam es in Rathenow im Zuge eines Auf­marsches des ras­sis­tis­chen „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ zu einem Über­griff auf einen befre­un­de­ten Fotografen. Unser Fre­und wurde dabei glück­licher­weise nicht ver­let­zt, allerd­ings ein Teil sein­er Aus­rüs­tung durch die “besorgten Bürg­er” zer­stört. Der Täter kon­nte im Anschluss festgenom­men wer­den und erhielt eine Anzeige.
Wir rufen dazu auf, sich mit allen Betrof­fe­nen, der Über­griffe des recht­en Mobs, zu sol­i­darisieren! Konkret wollen wir eine kleine Spendenkam­pagne starten, damit die zer­störte Aus­rüs­tung nicht nur erset­zt, son­dern eventuell sog­ar erweit­ert wer­den kann! Unser Fre­und macht seit Jahren eine her­vor­ra­gende Arbeit und beg­ibt sich dafür immer wieder in Gefahr. Es ist Zeit, ihm auch dafür zu danken! Bitte spendet an:
JWP-Mit­ten­Drin e.V.
IBAN: DE81 1605 0202 1730 0101 95
BIC: WELADED1OPR
Ver­wen­dung: Unter­stützung Rathenow
Desweit­eren fordern wir die Zivilge­sellschaft in Rathenow auf, endlich Farbe gegen die recht­en Umtriebe in ihrer Stadt zu beken­nen. Es muss Gegen­protest in Sicht- und Hör­weite stat­tfind­en, um zu zeigen, dass es Wider­spruch zu den recht­en Het­z­parolen gibt. Eben­so wer­den wir den Gegen­protest am kom­menden Dien­stag auch per­son­ell unter­stützen und rufen alle Antifaschist_Innen auf, sich eben­falls zu beteili­gen. Weit­ere Infos folgen!
Recht­en Het­zern das Handw­erk legen!
Refugees are wel­come here!
Weit­ere Infos: https://presseservicern.wordpress.com/2015/11/17/rathenow-trauermarsch-mit-ubergriff/
Bilder: https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/sets/72157661270189856/with/22705532359/

Kategorien
Antifaschismus

Rathenow: „Trauermarsch“ mit Übergriff

Titel
Nach dem gestern bere­its die evan­ge­lis­che Kirche, unter Beteili­gung von 200 Men­schen, eine Gedenkz­er­e­monie für die Opfer der heimtück­ischen Anschläge des so genan­nten „Islamis­chen Staates“ durchge­führt hat­te, zog heute das flüchtlings­feindliche „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ mit ein­er eige­nen Ver­anstal­tung nach. An diesem so genan­nten Trauer­marsch beteiligten sich unge­fähr 180 Per­so­n­en. Deut­lich weniger als bei den Ver­anstal­tun­gen an den drei voran gegan­genen Dien­sta­gen. Und klar aggres­siv­er. Nach dem bere­its bei den vor­ange­gan­genen Ver­anstal­tun­gen gegen die ver­meintliche „Lügen­presse“ gehet­zt und seit let­zter Woche konkret auch gegen einen bes­timmten Foto­jour­nal­is­ten Stim­mung gemacht wurde, eskalierte die Sit­u­a­tion heute am Rande. Mehrere Per­so­n­en umringten zunächst den Fotografen, dann griff ein­er nach dessen Tech­nik und zer­störte einen Teil sein­er Aus­rüs­tung. Der mut­maßliche Täter wurde durch die Polizei gestellt und Anzeige wegen Sachbeschädi­gung erstattet.
Gegen den Marsch des „Bürg­er­bünd­niss­es“ gab es auch heute keine Proteste. Lediglich am Märkischen Platz gab es eine Lichtin­stal­la­tion, die darauf hin­wies, dass Anschläge nicht nur in Frankre­ich stat­tfind­en, son­dern beispiel­sweise in Syrien alltäglich und somit Ursache für die Flucht nach Europa sind.
Fotos: hier

Kategorien
Antifaschismus

Pritzwalk: Proteste gegen AfD-Versammlung


An ein­er von einem Kreistagsab­ge­ord­neten der recht­spop­ulis­tis­chen „Alter­na­tive für Deutsch­land“ (AfD) angemelde­ten Ver­samm­lung in Pritzwalk (Land­keis Prig­nitz) nah­men am Mon­tagabend unge­fähr 160 Men­schen teil. Die Ver­anstal­tung hat­te das Mot­to „Gegen das Poli­tikver­sagen“ und richtete sich über­wiegend gegen die weit­ere Auf­nahme von Flüchtlin­gen. Die Kundge­bung in der Mark­t­straße wurde zuvor sowohl vom AfD Kreisver­band Prig­nitz, von einem „Prig­nitzer Bürg­erzusam­men­schluss“ und der latent neon­azis­tis­chen Inter­net-Ini­tia­tive „Pritzwalk sagt NEIN zur Asylpoli­tik“ bewor­ben. Zeit­gle­ich zu der flüchtlings­feindlichen Ver­samm­lung fand zwis­chen St. Niko­laikirche und Markt eine Gegen­ver­anstal­tung statt, an der ins­ge­samt 100 Men­schen teilnahmen.
Proteste in Hör- und Sichtweite
Zen­traler Pro­tes­tort war der Platz nördlich der Mark­t­straße, zwis­chen Stadtver­wal­tung und einem Kred­itin­sti­tut. Dort hat­ten sich unge­fähr 50 Men­schen ver­sam­melt und laut­stark ver­sucht, die AfD-Kundge­bung auf der anderen Straßen­seite mit Pfif­f­en und Rufen zu stören. Die Polizei hielt jedoch die Teilnehmer_innen bei­der Ver­anstal­tun­gen weit­ge­hend auf Dis­tanz. Zwis­chen den kon­trären Ver­samm­lun­gen war ein Raum von 15 bis 20m in der Bre­ite, der mit Git­tern abge­tren­nt war. Dort hiel­ten sich auch zusät­zliche Beamt_innen der Bere­itschaft­spolizei, mit Blick­rich­tung Gegen­demon­stra­tion, auf. Der Protest in Hör- und Sichtweite blieb allerd­ings friedlich.
Eine zweite Ver­samm­lung, die eben­falls als Gegenkundge­bung zur AfD-Ver­samm­lung gew­ertet wer­den kann, fand wenige Meter weit­er in um die St. Niko­laikirche statt. Bei dieser Ver­anstal­tung han­delte es sich um ein Friedens­ge­bet. Unge­fähr 50 Men­schen beteiligten sich daran.
AfD-Kundge­bung mit flüchtlings­feindlichem Charakter
Hin­ter­grund der AfD-Ver­samm­lung soll die derzeit­ige „Asylpoli­tik” gewe­sen sein. Anmelder Thomas Schlaf­fke hat­te der Lokalzeitung „Der Prig­nitzer“ gegenüber erwäh­nt, dass sich bei so genan­nten „Bürg­er­stammtis­chen“ sein­er Partei einige Men­schen nicht aus­re­ichend über das The­ma Asyl informiert sahen. Obwohl er als Kreistagsab­ge­ord­neter Zahlen und Fak­ten kenne, sei er trotz­dem um eine Anmel­dung zu ein­er Demon­stra­tion gebeten worden.
Die Gründe hier­für scheinen auf der Hand zu liegen. Flüchtlings­feindliche Ver­samm­lun­gen sind momen­tan pop­ulär und ver­sprechen kün­ftige Wähler_innenstimmen. Momen­tan liegt die momen­tan nicht im Bun­destag vertre­tende AfD, laut For­sa-Umfrage vom 11. Novem­ber 2015, im Bun­de­strend bei stolzen 7 %, bei INSA sog­ar bei 10 % (Umfrage vom 9. Novem­ber 2015).
Bei den let­zten Kom­mu­nal­wahlen im Mai 2014 holte die „Alter­na­tive für Deutsch­land“ im Land­kreis Prig­nitz allerd­ings ger­ade ein­mal 1,0 % der gülti­gen Wähler_innenstimmen und lag damit sog­ar noch unter dem Lan­des­durch­schnitt von 1,3 %. Für das Man­dat von Thomas Schlaf­fke im Land­kreis Prig­nitz reichte es also ger­ade so. Deshalb vielle­icht zur Ver­stärkung, hat­te die AfD am Mon­tagabend mit Andreas Kalb­itz und Stef­fen Königer auch zwei ihrer Land­tagsab­ge­ord­neten zur Kundge­bung nach Pritzwalk entsandt. Ihr The­ma war vor allem die derzeit­ige Flüchtlingssituation.
Kalb­itz, der eine Biografie in der extremen Recht­en hat, beklagte vor allem die, sein­er Mei­n­ung nach, „völ­lig unkon­trol­lierte Zuwan­derung“ und wandte sich gegen den Zuzug von Fam­i­lien­ange­höri­gen von Flüchtlin­gen. Weit­er­hin schürte er Über­frem­dungsäng­ste und warf den „Poli­tik­ern“ im All­ge­meinen den „Ver­rat am deutschen Volk“ vor. Speziell wurde aber auch Bun­deskan­z­lerin Angela Merkel in sein­er Rede ange­grif­f­en. Weit­er­hin the­ma­tisierte Kalb­itz den demografis­chen Wan­del und präsen­tierte als ein­fach­es Rezept, statt Aus­län­der ins Land zu holen, ein­fach mehr Kinder zu machen. Ähn­lich argu­men­tiert übri­gens auch die extreme Rechte inner­halb ihrer so genan­nten „Volkstod“-Kampagne. Mit „Nazis“ wolle die AfD jedoch nichts zu tun haben. Dies­bezüglich meinte Stef­fen Königer in seinem Rede­beitrag, dass er hier, auf der Kundge­bung, keine Ver­fas­sungs­feinde sehe. Diese ver­mutete er eher im Bun­destag in Berlin. Die Schwarz-weiß-rote Reichs­flagge, die auf der AfD Kundge­bung wehte, war Königer anscheinend nicht aufge­fall­en. Er bejam­merte stattdessen, dass gegen seine Partei immer wieder die „Nazikeule“ geschwun­gen werde. Dies beklagte auch der aus Neu­rup­pin angereiste ehe­ma­lige Vor­sitzen­der des Parteiver­ban­des Ost­prig­nitz-Rup­pin, Klaus Engel­bertz, in seinem Rede­beitrag. Er kri­tisierte vor allem die Gew­erkschaften für deren ver­meintlichen „Goebbels-Jar­gon“ und set­zte die Antifa mit der „SA“ gle­ich. Zu dem deut­lichen Anstieg von Anschlä­gen auf Flüchtling­sun­terkün­fte ver­lor er hinge­gen kein Wort.
Neon­azis auf der AfD-Kundgebung
Trotz der schein­heili­gen Dis­tanzierungsver­suche, scheinen die „Alter­na­tive für Deutsch­land“ und die extreme Rechte zumin­d­est in der Beant­wor­tung der Flüchtlings­frage gemein­same Schnittstellen zu haben. Auch gestern zog es so einige Sympathisant_innen des neon­azis­tis­chen Milieus, es mögen zwis­chen 30 und 40 gewe­sen sein, zu der AfD-Kundge­bung auf den Pritzwalk­er Mark­t­platz. Auch Neon­azis aus lose organ­isierten Grup­pen, wie den „Freien Kräften Prig­nitz“ oder den „Freien Kräften Wittstock/Dosse“ waren anwe­send. Sie waren offen­bar dem Aufruf der latent neon­azis­tis­chen Inter­net-Ini­tia­tive „Pritzwalk sagt NEIN zur Asylpoli­tik“ gefol­gt. Eine deut­liche Dis­tanzierung der AfD zu dieser Seite gab es im Vor­feld nicht. Eben­so wenig erfol­gte der Auss­chluss der Neon­azis von der Ver­samm­lung. Dies wäre übri­gens ohne weit­eres möglich gewe­sen, da der Kundge­bung­sort kom­plett mit Polizeigit­tern abgezäunt war und die Zugänge von Ordner_innen der Ver­samm­lung kon­trol­liert wur­den. Stattdessen wur­den einzelne Neon­azis von den Ord­nungskräften per Hand­schlag per­sön­lich begrüßt.
Fotos: hier

Inforiot