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Antifaschismus

Antifacamp Dortmund 2012

Seit dem Bekan­ntwer­den der NSU Morde fra­gen wir uns, warum die über­wälti­gende Mehrheit der radikalen Linken, auch die Antifa, sich so gut wie gar nicht sol­i­darisch an die Seite der Betrof­fe­nen gestellt hat. Trotz Antifa-Recherche hat die Organ­isiertheit und Kalt­blütigkeit der Morde so manche von uns über­rascht. Was heißt das für uns? Ist unsere Analyse unzure­ichend? Sind unsere Hand­lungsstrate­gien, z.B. unsere Bünd­nisori­en­tierung, zu beschränkt und inwiefern? Was für Aktio­nen sind angesichts dessen über­haupt angemessen? Und wo find­en wir endlich mal Zeit und Raum, darüber auch grund­sät­zlich und ohne tage­sak­tuelle Hek­tik nachzu­denken und zu disku­tieren? Es ist Zeit für ein größeres und län­geres Treffen!

Zusam­men denken, zusam­men han­deln –
Bun­desweites Antifa­camp & Block­ade in Dortmund 

Das Camp wird Platz für Work­shops, Ver­anstal­tun­gen und Aktio­nen bieten, es wer­den Konz­erte stat­tfind­en und Filmabende. Und wir wer­den in die Stadt gehen, um die „nationalen Aktionswochen“ der Nazis vor dem 1. Sep­tem­ber zu unterbinden und ihren Auf­marsch an diesem Tag zu ver­hin­dern. Genau­so wichtig find­en wir Aktio­nen, Diskus­sio­nen und Bünd­nisse gegen die ras­sis­tis­che Het­ze aus der Mitte der Gesellschaft und von staatlichen Behör­den – gemein­sam mit all denen, die mit uns die soziale Frage emanzi­pa­torisch ange­hen wollen. Und Aktio­nen, die unsere prinzip­iell anti­mil­i­taris­tis­che Hal­tung zum Aus­druck brin­gen. Zu für uns wichti­gen Diskus­sio­nen gehört auch, ob und welche geschlechtsspez­i­fis­che Arbeit­steilun­gen und sex­is­tis­che Sichtweisen bei uns beste­hen und wie wir diese über­winden und bekämpfen können.Es ist auch höch­ste Zeit, uns über unsere lokalen Prak­tiken auszu­tauschen. Wir betra­cht­en das Antifa­camp als Gele­gen­heit, städteüber­greifend in die Diskus­sion zu kom­men: Was heißt Antifa für uns heute? Je mehr von uns aus den unter­schiedlichen Regio­nen der Ein­ladung fol­gen, desto bess­er kön­nen wir unsere Ziele erre­ichen: Nazi­auf­marsch ver­hin­dern, Ver­net­zen, Strate­giede­bat­ten führen, Wis­sen weit­ergeben, Bünd­nisse schmieden…

Naziprob­leme gibt es in vie­len Städten –
Warum ger­ade Dortmund? 

Die Main­stream­poli­tik und wir sel­ber, haben das Naziprob­lem lange Zeit auf einige Regio­nen in Ost­deutsch­land reduziert und die mas­sive Organ­isierung im West­en aus dem Blick ver­loren. Inzwis­chen hat der soge­nan­nte Nationale Antikriegstag in Dort­mund für die Naziszene ähn­lich wie das faschis­tis­che „Gedenken“ an die Bom­bardierung Dres­dens bun­desweite Bedeu­tung. Die Dort­munder Nazistruk­turen machen durch offen­sive Aktio­nen, bewaffnete Über­griffe und Anschläge immer wieder von sich reden. Sie sind gut ver­net­zt mit dem Freien Kam­er­ad­schaftsspek­trum aus der Umge­bung sowie dem restlichen Bun­des­ge­bi­et. Genauere Infor­ma­tio­nen find­et ihr auf antifacamp.org.

Zückt eure Som­merkalen­der –
Wir sehen uns in Dortmund!

* Antifas und radikale Linke aus Berlin und Brandenburg

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(Anti-)Rassismus Law & Order

Landkreis verweigert traumatisiertem Opfer rechter Gewalt den Auszug aus dem Heim in Bad Belzig

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir wen­den uns mit diesem Brief an die Öffentlichkeit und an die Ver­ant­wortlichen in der Stadt Bad Belzig, weil wir das Vorge­hen der Ver­wal­tung des Land­kreis Pots­dam-Mit­tel­mark gegenüber dem Flüchtling William K. als men­sche­nun­würdig eracht­en. Wir fordern die Ver­wal­tung des Land­kreis­es auf, dem Antrag Her­rn K.s auf Auszug aus dem Flüchtling­sheim stattzugeben und die Leis­tungskürzun­gen zurück zunehmen.

William K. lebt seit April 2008 in dem Flüchtling­sheim in Bad Belzig, derzeit mit ein­er Dul­dung. Seit Dezem­ber 2011 wurde er zweimal Opfer rechter Angriffe. Seit­dem lei­det er unter den psy­chis­chen Fol­gen dieser Attack­en. Herr K. befind­et sich auf­grund sein­er Trau­ma­tisierung durch die Angriffe in ther­a­peutis­ch­er Behand­lung. Allerd­ings ist es ihm nicht möglich, in dem über­füll­ten Flüchtling­sheim die drin­gend benötigte Ruhe zur Gene­sung zu find­en. Im April dieses Jahres stellte er mit Unter­stützung der Opfer­per­spek­tive e.V. einen Antrag, um aus dem Wohn­heim in eine pri­vate Woh­nung umziehen zu kön­nen. Anfang Juli, nach fast drei Monat­en Bear­beitungszeit, lehnte der Land­kreis diesen Antrag ab. Diese Ver­weigerung der Ver­wal­tung Her­rn K.s Umzug zu genehmi­gen, wider­läuft einen Land­kreis­beschluss. In diesem heißt es: Flüchtlin­gen soll ein möglichst schneller Auszug aus dem Wohn­heim ermöglicht wer­den. Am 2. August 2012 erhielt er vom Sozialamt ein Bescheid über Kürzun­gen sein­er monatlichen Leis­tun­gen auf 184 €. Für William K. führt dies zu ein­er weit­eren Ver­schlim­merung sein­er Leben­sum­stände. Diese Maß­nahme ist unfass­bar, vor dem Hin­ter­grund, dass erst kür­zlich das Ver­fas­sungs­gericht Leis­tungskürzun­gen für Asyl­be­wer­berIn­nen als ver­fas­sungswidrig erk­lärte. Zukün­ftig sollen Asyl­suchen­den 336 € als Min­i­mal­be­trag zur Ver­fü­gung stehen.

Die Weigerung­shal­tung und der Kürzungswillen der ver­ant­wortlichen Stellen führen zu ein­er weit­eren Zus­pitzung der Not­lage William K.s. Diese Mis­sach­tung des gesund­heitlichen Zus­tands des Flüchtlings ist ein Skandal.

Wir als Opfer­per­spek­tive sind entset­zt über das Aus­län­der­be­hörde. Nicht nur wer­den hier Han­deln des Sozialamtes und der Beschlüsse des Land­kreis­es und des Bun­desver­fas­sungs­gerichts ad absur­dum geführt, schlim­mer noch wird wissentlich der gesund­heitliche Zus­tand eines Opfers ras­sis­tis­ch­er Gewalt über­gan­gen und missachtet.

Wir fordern den Land­kreis erneut auf, Her­rn K. den Auszug aus dem Heim zu ermöglichen sowie die unverzügliche Rück­nahme der Leis­tungskürzun­gen. Wir zählen auf die Unter­stützung durch Ihre Ämter.

Danke.

Pots­dam, den 3. August 2012

Kopi­en an:

Info­cafe Der Winkel
Bürg­er­büro Stadt Belzig
Kreistags­büro Pots­dam-Mit­tel­mark
Sozialamt Pots­dam-Mit­tel­mark
Lan­drat Pots­dam-Mit­tel­mark
Zen­tralver­wal­tung Bad Belzig
Bürg­er­meis­terin Bad Belzig
Mobiles Beratung­steam Potsdam

Infor­ma­tio­nen zu den Angrif­f­en auf William K.

Seit mehreren Jahren engagiert sich William K. in Bad Belzig und set­zt sich für eine tol­er­ante und weltof­fene Stadt ein. Er trainierte Jugend­mannschaften in einem Belziger Fußball­club und unter­stützt regelmäßig das Info­café Der Winkel. Der erste rechte Angriff auf William K. ereignete sich im Rah­men seines dor­ti­gen Engage­ments. Nach­dem zwei Män­ner am späten Nach­mit­tag des 12. Dezem­ber 2011 in dem Info­cafe Der Winkel Gäste beschimpften und durch Herr K. der Räum­lichkeit­en ver­wiesen wur­den, belei­digten sie ihn vor der Tür ras­sis­tisch und schlu­gen ihn mit ein­er Glas­flasche an den Kopf. Der zweite Angriff ereignete sich am späten Abend des 22.03.2012. Herr K. war auf dem Weg in das Heim, als er in der Nähe des Schwimm­bades ras­sis­tisch beleidigt

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Antifaschismus

NW Berlin goes Brandenburg?

INFORIOT Ein nächtlich­er und unangemelde­ter Fack­el­marsch von mask­ierten Neon­azis in Hen­nigs­dorf am Woch­enende hat in den let­zten Tagen für einige medi­ale Aufmerk­samkeit gesorgt. Eine einige Dutzend Per­so­n­en starke Gruppe von Recht­en war aus Anlass des 99. Geburt­stags von SS-Kriegsver­brech­er Erich Priebke durch die Stadt gezo­gen. Im Woch­enend­magazin des “Oranien­burg­er Gen­er­alanzeigers” hat­te ein “Fre­un­deskreis aus Ober­hav­el / Vel­ten” zudem einen Geburt­stags­gruß als Anzeige platziert. Die Polizei stellte die Per­son­alien von eini­gen Neon­azis fest und sucht momen­tan nach weit­eren Beteiligten.

Maßge­bliche Kraft hin­ter dem Aufzug, der stilis­tisch an die Aktio­nen der jüngst ver­bote­nen Bran­den­burg­er Nazi­gruppe um die “Spreelichter” anknüpft, war offen­sichtlich der “Nationale Wider­stand Berlin” (NW Berlin). Diese mil­i­tante Kam­er­ad­schaft veröf­fentlichte auf ihrer Inter­net­seite einen Bericht über die Demon­stra­tion. In diesem Artikel wird her­aus­gestellt, dass Priebke, Jahrgang 1913, in Hen­nigs­dorf geboren wurde.

Nicht nur in Hen­nigs­dorf, son­dern auch ander­norts in Bran­den­burg taucht der­weil das Label des “NW Berlin” ver­mehrt auf. So kam es im Laufe des Juli zu drei Aktio­nen im Land­kreis Oder-Spree.

In Storkow wurde vor das Haus eines jun­gen Alter­na­tiv­en dessen Name und Wohnadresse, Kel­tenkreuze und die Losung “Game Over” gesprayt. Sig­niert wurde die Dro­hung mit “NW Berlin”. In Beeskow wiederum wur­den auf dem Vere­ins­gelände des Jugend­klubs Bumerang eben­falls Kel­tenkreuze und “NW Berlin” geschmiert. Außer­dem ging eine Glass­cheibe zu Bruch. Und auch am Park­club in Fürsten­walde wur­den Kel­tenkreuze und “NW Berlin” gesprayt. Bei­de genan­nten Klubs betreiben nicht-rechte Jugendarbeit.

Zu erwäh­nen ist, dass am Bumerang in Beeskow ein Schup­pen niederge­bran­nt wurde. In Storkow kam es wiederum zu mas­siv­en Dro­hun­gen und ras­sis­tis­chen Beschimp­fun­gen gegen die Teil­nehmerIn­nen eines inter­na­tionalen Camps.

Auf Inter­net­seit­en des “NW Berlin” wer­den bere­its seit län­geren Dat­en von linken Ein­rich­tun­gen in Berlin gesam­melt und veröf­fentlicht. In der Folge kam es an vie­len der gelis­teten Häuser zu Sprayere­inen, Sachbeschädi­gun­gen und Brand­s­tiftun­gen. Ein Jugend­klub des Ver­ban­des “Die Falken” in Berlin-Neukölln wurde zwei mal in Brand gesteckt. Als presserechtlich ver­ant­wortlich­er von Aufk­le­bern des “NW Berlin” trat bis in die jün­gere Ver­gan­gen­heit Sebas­t­ian Schmidtke auf. Der aus Straus­berg stam­mende Neon­azi ist inzwis­chen Lan­desvor­sitzen­der der NPD in Berlin.

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(Anti-)Rassismus Arbeit & Soziales

Berlin-Brandenburger Flüchtlingsprotest ab heute in Kreuzberg

eng­lish fol­lows
Wir, Asyl­suchende, Flüchtlinge, Migranten und Aktivis­ten sind Teil der Protest­be­we­gung, die sich aus den Lagerun­terkün­ften über ganz Deutsch­land aus­bre­it­et. Wir wer­den auf der Strasse kämpfen bis unsere Rechte und Fore­run­gen erfüllt sind. Wir gehen nicht zurück ins Lager!Die aktuelle Welle des Protests nahm ihren Anfang in Würzburg, wo eine Gruppe Asyl­suchen­der in einen Hunger­streik trat in Reak­tion auf den tragis­chen Selb­st­mord eines Freundes.?Die men­sche­nun­würdi­gen Bedin­gun­gen und das jahre­lan­gen Warten in Ungewis­sheit über eine Entschei­dung über seinen Asy­lantrag trieben diesen Men­schen in seine verzweifelte Tat. Die Würzburg­er Gruppe fordert nichts weniger als die sofor­tige Umset­zung und Anerken­nung von Men­schen­rechte für Flüchtlinge und Asyl­suchende. Viele Men­schen in Lagerun­terkün­ften und Aktivis­ten in Sol­i­dar­ität sind in diese Kampf mit eingestiegen und unter­stützen die Forderungen:

Stoppt alle Abschiebun­gen­jede Abschiebung ist ein Vebrechen gegen die Men­schlichkeit
Schließung aller Lagerun­terkün­fteWir entschei­den Wo und unter welchen Bedin­gun­gen wir leben wollen
Abschaf­fung der Res­i­den­zpflicht! Über­all!
Stoppt die Erniedri­gungs-Maschiner­ieEssenspakete / Gutscheine statt Bargeld / Arbeitsverbot

Europas Krieg gegen Migra­tion, in der Deutsch­land eine führende Rolle einnimmt,ist im vollen Gange. An den Gren­zen, sowie inner­halb der einzel­nen Län­dern wer­den die mörderischen Meth­o­d­en als Sicher­heit­skonzepte ange­wandt. Etliche Ster­ben täglich an den Toren der Fes­tung Europa koor­diniert und umge­set­zt von Fron­tex, die gemein­same europäis­che Gren­zpolizei, “offiziell “Migra­tions­analyse genannt”)Jede Migra­tions­geschichte hat ihre eigene Gründe und Bedin­gun­gen, der Feind jedoch ist uns allen der­selbe: Die staatlichen Kräfte, die uns in unmen­schlichen Ver­hält­nis­sen einsper­ren und die uns die fun­da­men­tal­en Men­schen­rechte voren­thal­ten. Wir rufen alle auf sich diesem Protest anzuschließen!Organsiert Euch! Erzählt es euren Fre­un­den! Kommt zu unseren Zelt!
mehr Infor­ma­tio­nen:
Karawane Net­zw­erk: thecaravan.org
The Voice — Refugee Forum: thevoiceforum.org
DÜSSELDORF — refugee-resist-duesseldorf.de
BAMBERG — fluechtlinge-bayerns.com
WÜRZBURG — gustreik.blogsport.eu
AUB — asylaub.wordpress.com
REGENSBURG — strikeregensburg.wordpress.com

Bran­den­burg and Berlin’s refugees are on strike!We take our pow­er back
We; asy­lum seek­ers, refugees, migrants, and activists; join in the protest move­ments of asy­lum seek­ers all over Ger­many; we pre­fer to stay in the street till we get all our rights and demands . We will not go back to the camps.The cur­rent wave of protests start­ed in Würzburg on March 2012, when a group of asy­lum seek­ers opened a hunger strike in reac­tion to the trag­ic sucide of an asy­lum seek­er in the Würzburg camp ear­li­er that month. The sucide was due to the inhu­man con­di­tions of his life at the camp and the years of await­ing a deci­sion in his case. Würzburg’s group demands asy­lum seek­ers rights to be imple­ment­ed and respect­ed, and asy­lum seek­ers from dif­fer­ent camps in Ger­many have joined their protest, as well as numer­ous of activists who joined in solidarity.The strug­gle is one for us all. The demands are noth­ing less than fun­da­men­tal human rights, which ger­many vio­lates:
• Stop depor­ta­tion (every depor­ta­tion is a crime against human­i­ty)
• Close all asy­lum-camps: we all have the right to choose where and under which con­di­tions we want to live
• We demand our free­dom of move­ment: abol­ish the res­i­den­zpflicht (restric­tion on move­ment) every­where
• Stop the machin­ery of con­trol and degra­da­tion: Food Pack­ages / vouch­ers (Gutscheine) instead of mon­ey /Prohibition to work /

Europe has launched a war against migra­tion, in which Ger­many plays a cen­tral role. Mur­der­ous poli­cies are being enforced by europe’s “secu­ri­ty” forces, both on the bor­ders and with­in the Euro­pean Coun­tries; hun­dreds die every­day on the doors of ‘Fortress Europe’ as a result of opeta­tions con­duct­ed by Fron­tex (joint bor­der Police of all Euro­pean countries).Every migra­tion sto­ry has its own par­tic­u­lar nar­ra­tive and cir­cum­stances, yet we all face the same per­se­cu­tor; the same forces who enclose us in inhu­man con­di­tions and steale our rights.We must stand togeth­er in solidarity.(Resist the machin­ery of sup­pres­sion (?))We have to take our (stolen) rights and our pow­er back!We call upon all Asy­lum seek­ers and sup­port­ers of this strug­gle to join our protest. Come to our tent, tell your friends
more Infor­ma­tion:
Karawane Net­zw­erk: thecaravan.org
The Voice — Refugee Forum: thevoiceforum.org
DÜSSELDORF — refugee-resist-duesseldorf.de
BAMBERG — fluechtlinge-bayerns.com
WÜRZBURG — gustreik.blogsport.eu
AUB — asylaub.wordpress.com
REGENSBURG — strikeregensburg.wordpress.com

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Antifaschismus

Nazis wollens wieder versuchen

Wie dem Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)” kür­zlich bekan­nt wurde, hat die NPD für den 10. Novem­ber erneut eine Ver­anstal­tung in Frank­furt angemeldet. Das Bünd­nis wird mit vielfälti­gen Aktio­nen gegen die men­schen­ver­ach­t­ende Ide­olo­gie der recht­en Partei erneut auf die Straße gehen und hofft auf bre­ite Unter­stützung durch die Frank­furter und S?ubicer Bevölkerung.

Das bre­ite zivilge­sellschaftliche Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ hat­te sich anlässlich ein­er geplanten Neon­azi-Demon­stra­tion am 24. Sep­tem­ber 2011 kon­sti­tu­iert, die jedoch ver­boten wurde. Ein halbes Jahr später, am 24. März 2012, kon­nte das Bünd­nis mit bis zu 1000 Men­schen durch friedlichen Protest und Sitzblock­aden einen NPD-Auf­marsch erfol­gre­ich verhindern.

Frank­furt (Oder), den 29.07.2012
Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)”

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Law & Order

Der Geheimdienst ist nicht das Finanzamt!

Bran­den­burg — Ich habe mein Leben lang Steuern gezahlt und mich immer gefreut, wenn das Geld für Kindergärten statt Krieg­sein­sätze aus­gegeben wurde. Das Finan­zamt kann man mögen oder auch has­sen. Mir ist jedoch wichtig, dass es seine Auf­gaben nach Recht und Gesetz wahrn­immt. So soll es zum Beispiel darüber befind­en, ob ein Vere­in weniger Steuern zahlen kann, wenn er gemein­nützige Arbeit leis­tet und somit als gemein­nützig anerkan­nt ist. Wer denn auch sonst?

Nun gibt es im Jahress­teuerge­setz eine Klausel, den §51/3, die besagt, dass ein Vere­in dann nicht mehr gemein­nützig ist, wenn er im Bericht des Geheim­di­en­stes “VS” genan­nt wird. Und das will die Bun­desregierung ger­ade ver­schär­fen, so dass dies automa­tisch geschieht. Egal ob später ein Gericht entschei­det, dass die Vor­würfe des Geheim­di­en­stes wieder ein­mal falsch waren. Wie unser­iös und pop­ulis­tisch die Damen und Her­ren vom Bran­den­burg­er “Ver­fas­sungss­chutz” arbeit­en, haben meine Enkel lei­der oft genug erfahren müssen. Deshalb muss diese Regelung weg. Der Geheim­di­enst “Ver­fas­sungss­chutz” ist näm­lich nicht das Finan­zamt. Aber lest selbst:

Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck
Stel­lv. Min­is­ter­präsi­dent und Finanzmin­is­ter Hel­muth Markov
Hein­rich-Mann-Allee 107
14473 Potsdam

Pots­dam, 19. Juli 2012

Offen­er Brief von Trägern der Jugend- und Bil­dungsar­beit im Demokratis­chen Jugend­FO­RUM Bran­den­burg e.V.

Der Ver­fas­sungss­chutz ist nicht das Finan­zamt – Das Land Bran­den­burg darf keine Änderung des §51 Abs. 3 AO des Jahress­teuerge­set­zes zulassen.

Sehr geehrter Herr Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck,
sehr geehrter Herr Min­is­ter Hel­muth Markov,

wir, das Demokratis­che Jugend­FO­RUM Bran­den­burg e.V., als ein Net­zw­erk von Trägern der Jugend­kul­tur, ‑sozial und ‑bil­dungsar­beit sind wie viele Vere­ine in der Bun­desre­pub­lik in großer Sorge. Die Bun­desregierung hat vor, eine Änderung im Jahress­teuerge­setz § 51 Abs. 3 AO zu beschließen. Auf der Bun­destagssitzung am 28. Juni 2012 ist der Geset­ze­sen­twurf vor­läu­fig in die Auss­chüsse ver­wiesen worden.

Der Vorschlag der Bun­desregierung erhebt die jährlichen Berichte der Lan­desämter für Ver­fas­sungss­chutz, so auch die Berichte der Abteilung V im Bran­den­burg­er Innen­min­is­teri­um, fak­tisch in den Rang von finanzpoli­tis­chen Grundlagenbescheiden.

Bis­lang gilt für Kör­per­schaften, die in einem Ver­fas­sungss­chutzbericht als soge­nan­nte extrem­istis­che Organ­i­sa­tion erwäh­nt wer­den, die Klausel, dass sie damit ihre Berech­ti­gung zur Steuer­begün­s­ti­gung ver­lieren. Die von den Behör­den jew­eils geäußerten Ver­mu­tun­gen sind allerd­ings „wider­leg­bar“ und ermöglichen es daher den betrof­fe­nen Organ­i­sa­tio­nen, juris­tisch gegen in den Bericht­en aufgestellte Behaup­tun­gen vorzuge­hen. Den Organ­i­sa­tio­nen ste­ht damit ein Rechtsweg offen; zudem verbleibt dem zuständi­gen Finan­zamt ein Entschei­dungsspiel­raum. Mit der Neuregelung im Jahress­teuerge­setz ist nun vorge­se­hen, diese Wider­leg­barkeit­sklausel abzuschaf­fen und einen Automa­tismus zu instal­lieren. Das heißt, wenn eine Organ­i­sa­tion in einem Ver­fas­sungss­chutzbericht Erwäh­nung find­et, soll hier­aus zwin­gend die Ver­sa­gung der Steuer­be­freiung fol­gen. Ein finanzgerichtlich zu prüfend­es Wider­spruch­srecht der Betrof­fe­nen und eine gerichtliche Prü­fung der Vor­würfe ent­fall­en dadurch ersat­z­los. Eben­so wird der Entschei­dungs­freiraum der Finanzämter abgeschafft.

Der Vor­gang ist Ihnen sicher­lich bekannt.

Der Bran­den­burg­er Ver­fas­sungss­chutz musste bere­its in den ver­gan­genen Jahren und bis heute seine Berichte mehrfach kor­rigieren. Betrof­fene hat­ten von ihrem Recht Gebrauch gemacht und die in den Bericht­en enthal­te­nen Nen­nun­gen und Deu­tun­gen von poli­tisch-gesellschaftlichen Aktiv­itäten gerichtlich über­prüfen lassen. Die Arbeit des Ver­fas­sungss­chutzes wurde in mehreren Fällen gerichtlich als ten­den­z­iös und sach­lich falsch bew­ertet. Bere­its unter den jet­zt gel­tenden Bedin­gun­gen war es für die Betrof­fe­nen mit einem hohen finanziellen Aufwand ver­bun­den, falsche Angaben richtig zu stellen. Zudem sahen sie sich stets mit dem Stig­ma eines dif­fusen „Extremismus“-Vorwurfs konfrontiert.

Wir möcht­en exem­plar­isch auf einen Fall hin­weisen: Die Richter am Pots­damer Ver­wal­tungs­gericht stell­ten fest, dass der Bran­den­burg­er Ver­fas­sungss­chutz im Fall des Jugend­wohn­pro­jek­tes Mit­ten­drin e.V. unge­nau recher­chiert hat­te. Die Richter stell­ten weit­er fest, dass die ten­den­z­iöse Art und Weise, in der über den Vere­in berichtet wurde, let­ztlich dazu diente, die Arbeit des Vere­ins zu dif­famieren. 2010 erfol­gte die gerichtlich ange­ord­nete Löschung des Ein­trags.
Im Jahres­bericht 2011 wurde der Vere­in wieder­holt dif­famiert. Noch vor ein­er Unter­las­sungsklage durch die Betrof­fe­nen hat sich das Innen­min­is­teri­um beim Vere­in entschuldigt und eben­so die Löschung der Pas­sage vorgenommen.

Sehr geehrter Herr Platzeck, sehr geehrter Herr Markov,

wir wen­den uns mit fol­gen­den Fra­gen an Sie: Wollen Sie es in Bran­den­burg zulassen, dass aus­gerech­net ein Inlands­ge­heim­di­enst beurteilen darf, welche Vere­ine in unserem Gemein­we­sen als gemein­nützig und daher als steuer­lich zu begün­sti­gen anzuse­hen sind? Zeigt nicht der oben exem­plar­isch skizzierte Fall bere­its alle damit ver­bun­de­nen Gefahren für unser Gemein­we­sen auf?
Was qual­i­fiziert nach Ihrer Auf­fas­sung die Abteilung V im Bran­den­burg­er Innen­min­is­teri­um zu ein­er solchen Bew­er­tung? Wäre nicht statt ein­er Ver­schär­fung der Regelung, die zudem abschließend einen Rechtsweg für die Betrof­fe­nen ver­baut, die Stre­ichung dieser Auf­gabe für die Lan­desämter für Ver­fas­sungss­chutz angezeigt?

Wer­den Sie sich mit uns gemein­sam für die Stre­ichung ein­set­zen? Wer­den Sie zumin­d­est dafür Sorge tra­gen, dass die Neu­fas­sung des Para­graphen im Steuerge­set­zen­twurf nicht zum Tra­gen kommt?

Mit Entset­zen blick­en wir auf den Zus­tand des Inlands­ge­heim­di­en­stes ins­ge­samt. Durch die Selb­stent­tar­nung ein­er Neon­aziter­ror­gruppe ist deut­lich gewor­den, wie intrans­par­ent und der demokratis­chen Kon­trolle ent­zo­gen diese Behörde arbeit­et. Hin­weise auf die Ver­strick­un­gen in die ras­sis­tis­che Mord­serie sind offen­sichtlich, und gle­ichzeit­ig ver­hin­dern Ver­fas­sungss­chutz-Beamte durch Akten­ver­nich­tung sog­ar eine Aufk­lärung. Poli­tik­erin­nen und Poli­tik­er aller Parteien sind tief besorgt über den Zus­tand der Inlands­ge­heim­di­en­ste und ihre Möglichkeit­en, deren Arbeit im Sinne eines demokratis­chen Gemein­we­sens zu kon­trol­lieren. Nie­mand mag gegen­wär­tig irgen­det­was völ­lig ausschließen…

Wir wis­sen, unsere Worte sind hart gewählt. Es darf unseres Eracht­ens jedoch nie wieder in der deutschen Geschichte möglich sein, dass eine in ihrem Wesen zwangsläu­fig intrans­par­ente Organ­i­sa­tion wie ein Geheim­di­enst, dessen Arbeitsweise der demokratis­chen Kon­trolle ent­zo­gen ist und dessen ide­ol­o­gis­che Aus­rich­tung kein­er bre­it­en mei­n­ungs­bilden­den demokratis­chen Diskus­sion unter­liegt, das Recht bekommt, mehr sein zu dür­fen als ein rein­er Beobachter zivilge­sellschaftlichen Engage­ments.
Wir bit­ten Sie auf das Ver­fahren zum Jahress­teuerge­setz einzuwirken und eine Änderung des § 51 Abs. 3 AO, wie von der Bun­desregierung geplant, zu ver­hin­dern. Wir bit­ten Sie weit­er, mit uns und anderen gesellschaftlichen Akteuren in einen Dia­log zu treten mit dem erk­lärten Ziel, den Inlands­ge­heim­di­en­sten eine Rolle zuzuweisen, die unser demokratis­ches Gemein­we­sen stärkt und nicht schwächt oder gar gefährdet.

Der Bran­den­burg­er Ver­fas­sungss­chutz ist wed­er das Finan­zamt noch ein Experte für zivilge­sellschaftlich­es Wirken. Demokratie ist Sache der Bran­den­burg­er Bürg­erin­nen und Bürg­er und nicht die des Geheimdienstes.

Mit fre­undlichen Grüßen
Der Vor­stand des DJB e.V.
Christoph Löf­fler; Daniela Guse; Juliane Lang; Sören Köhler

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Antifaschismus

Am 10. November 2012 Nazis in Frankfurt (Oder) blockieren

Frank­furt (Oder) — Wie dem Bünd­nis “Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)” kür­zlich bekan­nt wurde, hat die NPD für den 10. Novem­ber erneut eine Ver­anstal­tung in Frank­furt angemeldet. Das Bünd­nis wird mit vielfälti­gen Aktio­nen gegen die men­schen­ver­ach­t­ende Ide­olo­gie der recht­en Partei erneut auf die Straße gehen und hofft auf bre­ite Unter­stützung durch die Frank­furter und S?ubicer Bevölkerung.

Das bre­ite zivilge­sellschaftliche Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ hat­te sich anlässlich ein­er geplanten Neon­azi-Demon­stra­tion am 24. Sep­tem­ber 2011 kon­sti­tu­iert, die jedoch ver­boten wurde. Ein halbes Jahr später, am 24. März 2012, kon­nte das Bünd­nis mit bis zu 1000 Men­schen durch friedlichen Protest und Sitzblock­aden einen NPD-Auf­marsch erfol­gre­ich verhindern.

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(Anti-)Rassismus

FLUCHTWEGE freihalten – ASYL ist Menschenrecht!

Die bran­den­bur­gis­che Lan­desregierung will die neu gebaute Internierung­sein­rich­tung für ank­om­mende Flüchtlinge am 1. August in Betrieb nehmen.

 

Am Sam­stag, den 28. Juli ver­anstal­tet der Bran­den­burg­er Frieden­sritt 2012 in Schöne­feld eine Aktion gegen die Internierung von Flüchtlin­gen, das Asylschnel­lver­fahren auf dem Flughafen BER und die Abschot­tung Europas gegen Schutz­suchende unter dem Motto:

 

FLUCHTWEGE frei­hal­ten — ASYL ist Menschenrecht!

Aufzug­be­ginn: Sam­stag, 28. Juli

 

11 UHR in der Wal­ters­dor­fer Chaussee am Ort­sein­gang Schöne­feld ca. 12 UHR Beginn der Kundge­bung vor dem Flughafenge­bäude bis ca. 15 Uhr Rede­beiträge, Infor­ma­tio­nen über die Friedensreiter_innen, den Flughafen-“Asyl-Knast” und das Schnel­lver­fahren, über die Lebens­be­din­gun­gen von Flüchtlin­gen. Außer­dem: Seifen­blasen, Ponyre­it­en für Kinder

 

Mehr Infor­ma­tio­nen unter: www.friedensritt.net

 

Das Bünd­nis gegen Lager Berlin-Bran­den­burg ruft für 14 Uhr zu ein­er Demon­stra­tion vom Flughafenge­bäude zur Internierungsan­lage und ein­er Kundge­bung davor auf. Um die Genehmi­gung wird aktuell noch gestritten.

 

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Klima & Umwelt

Umzug ins Strombad

Der Stan­dort des Lausitzer Kli­macamp wird dieses Jahr nicht Jän­schwalde sein. Dafür ziehen wir in die City von Cot­tbus, in Laufweite zur Vat­ten­fall Min­ing Zen­trale und in erleb­bare Nähe für inter­essierte Cottbusser*innen. Hin­ter­grund und wieso, weshalb, warum ste­ht unten.

Es war eine span­nungs­ge­ladene Sit­u­a­tion, als die Gemeindevertreter*innen der Großge­meinde Jänschwalde/Janšojce am 05.07.2012 zusam­men trafen. Während der Sitzung tobte draußen ein schw­eres Gewit­ter und auch inner­halb der Runde war es nicht weniger stürmisch.

Aber eines nach dem anderen: Besitzer*innen von Wiesen, die ihr Land der Agrargenossen­schaft Jänschwalde/Janšojce ver­pachtet hat­ten, und auch die Agrargenossen­schaft selb­st, wün­scht­en sich für die Bere­it­stel­lung ein­er Wiese für das Kli­macamp gerne den Rück­halt der Gemeinde. So befan­den sich die Organisator*innen des Lausitz­camps 2012 in ein­er bish­er ein­ma­li­gen Sit­u­a­tion in der Geschichte der Gemein­de­v­ertreter­sitzun­gen des Ortes, bei der nicht weniger als unser Camp­platz auf dem Spiel stand. Ein wün­schenswertes Prozedere bei ein­er solchen Abstim­mung wäre gewe­sen, dass sich die jew­eilige Gruppe ihr Vorhaben vorstellt, die Gemeindevertreter*innen Nach­fra­gen stellen und es daraufhin zur Abstim­mung kommt.

Unsere Chan­cen auf eine Wiese standen zu diesem Zeit­punkt auch nicht schlecht; mit der Erfol­gs­geschichte des let­zten Jahres und zahlre­ichen vor Ort gesam­melten Unterstützer*innen-Unterschriften schien ein­er Zus­tim­mung nicht allzu viel im Weg zu stehen.

Aber es kam anders: die Vorstel­lung des Kli­macamp wurde in die Bürg­er­fragerunde nach der Abstim­mung ver­legt, so dass wir im vorn­here­in keine Chance hat­ten, die Gemeindevertreter*innen von unserem Anliegen zu überzeu­gen. Zusät­zlich gab es erst­ma­lig in den let­zten 20 Jahren in Jänschwalde/Janšojce auf Antrag von Her­rn Richter (Gemein­de­v­ertreter von Drewitz/Drjejce) eine namentliche Abstim­mung, was poten­zielle Befürworter*innen des Camps deut­lich unter Druck set­zte. Das Ergeb­nis fiel mehr als trau­rig aus: sieben Großgemeinde-Vertreter*innen stimmten mit „Nein“, drei enthiel­ten sich ihrer Stimme und zwei stimmten mit einem deut­lichem „Ja“. Damit war die Ort­sentschei­dung für das Kli­macamp 2012 gefällt worden.

In der Bürg­er­frages­tunde wur­den anschließend die Gemeindevertreter*innen mit der Zus­tim­mung der Bevölkerung kon­fron­tiert. Der Gemein­de­v­ertre­tung wurde erk­lärt, dass ca. 70% der Jänschwalder*innen dem Kli­macamp pos­i­tiv gegenüber ste­hen wür­den. Zur Debat­te stand nun­mehr, für wen hier und heute eine Entschei­dung getrof­fen wurde.

Die prompte Antwort kam aus den Rei­hen der Bürger*innen selb­st. Ein Angestell­ter von Vat­ten­fall und Ein­wohn­er von Jän­schwalde-Dor­f/ Janšo­jce explodierte förm­lich „Sie machen nur Schaden!“ rief er in die anges­pan­nte Sit­u­a­tion. Begrün­det wer­den kon­nte diese Aus­sage nicht, da das Kli­macamp des let­zten Jahres, auch ent­ge­gen der zuvor ver­bre­it­eten Stim­mung ohne „Schä­den“ been­det wurde. Zu spüren ist allerd­ings unter­schwellig die Sorge um einen Kon­sens im lokalen Ver­hal­ten gegenüber Vat­ten­fall. Ein Gemein­de­v­ertreter von Grießen/ Gr?šna warf sin­ngemäß ein: „die Leute, die an der Hoftür nach ihrer Unter­schrift zur Unter­stützung des Kli­macamps gefragt wur­den, wis­sen ja gar nicht, was für die Gemeinde alles auf dem Spiel steht“.

Die Nach­frage von Einwohner*innen, welchen konkreten Nutzen die Gemeinde aus der Ver­hin­derung des Kli­macamps beziehen würde, kon­nte von den Gemein­de­v­ertretern nicht beant­wortet wer­den. Nur dass sie im „Hier und Jet­zt“ leben und aus der jet­zi­gen Sit­u­a­tion das Beste für die Gemeinde her­aus­holen müssen. Für eine „enkeltaugliche“ Poli­tik und ein sol­i­darisches, regionales Wirtschaften für die Zukun­ft dieser Region ste­ht diese Entschei­dung jeden­falls nicht!

Es ist in der „Braunkohlere­gion Lausitz/?užyca“ inten­siv zu spüren, dass ein Konz­ern, der Mil­liar­den mit der Abbag­gerung ganz­er Land­schaften und Dör­fer ver­di­ent, mit Hil­fe von eigentlichen Entschädi­gungsleis­tun­gen, z.B. land­wirtschaftliche Ertrag­sein­bußen oder Häuser- und Straßen­risse durch die Grund­wasser­ab­senkung des Tage­baus sowie mit kleineren frei­willi­gen finanziellen „Zusat­zleis­tun­gen“ eine Region sub­til ver­sucht zu steuern.

Aber auch: wir set­zen hier in Jänschwalde/Janšojce, das dem Kraftwerk lediglich seinen Namen gab, mit unserem Kampf für eine Energiewende, Energiesou­veränität und Energiedemokratie an der richti­gen Stelle an. Hier geht es nicht nur um ein Kli­macamp, son­dern um die Zukun­ft der Region und um die entschei­den­den Akteur*innen. Eine Frage, deren Beant­wor­tung schon längst über­fäl­lig ist.

Trotz allem: wir freuen uns auf euch auf dem Camp! Macht mit! Strom­bad Cot­tbus, Strom­straße 14

P.S. Wir haben während des Camps einige Pro­grammbe­standteile nach Jänschwalde/Janšojce ver­legt.
Mon­tag, 13.08. – Diskus­sion­srunde zum Kli­macamp in Jän­schwalde „Zur Dor­faue“ (K5)
Dien­stag, 14.08. – Fußball­fre­und­schaftsspiel SC Jän­schwalde : Kli­macamp
Don­ner­stag, 16.08. – Bus-Shut­tle von Jän­schwalde zum The­ater­gast­spiel „Berlin­er Com­pag­nie“ nach Cot­tbus, Strom­bad
Fre­itag, 17.08. – Fahrrad-Exkur­sion zu den Aus­sicht­spunk­ten Tage­bau Jänschwalde/Janšojce
Son­ntag, 19.08. – Evan­ge­lis­ch­er Gottes­di­enst und gemein­same Für­bitte in der Kirche zu Jänschwalde/Janšojce
Son­ntag und Mittwoch – „Energi­e­tour“ – mehrstündi­ge Busexkur­sion mit Spreescouts zu Eck­punk­ten der Energies­trate­gie Lausitz, u.a. Kraftwerk Jän­schwalde, Solarpark Lieberos­er Hei­de, Aus­sicht­spunkt Lacoma/?akoma u.a..

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Klima & Umwelt

Greenpeace-Aktivisten verstärken bundesweiten Protest gegen Shell

Green­peace-Aktivis­ten ver­stärken den bun­desweit­en Protest an Shell-Tankstellen gegen die Ölbohrun­gen des Konz­erns in der Ark­tis. In über 50 Städten bek­leben Aktivis­ten Zapf­säulen und Zapf­pis­tolen mit Protest-Labeln und informieren die Kun­den über die Pläne von Shell. Auch in Eber­swalde demon­stri­eren Mit­glieder von Green­peace Eber­swalde heute ab 11 Uhr gegen die geplanten Ölbohrun­gen in der Ark­tis. „Das Ökosys­tem der Ark­tis ist eine der empfind­lich­sten Regio­nen dieser Welt. Ölun­fälle sind dort kaum zu bekämpfen“, sagt Green­peace Sprecherin Anna-Maria Ren­ner. „Shell ignori­ert weit­er die beson­ders hohen Umwelt­ge­fahren in der Arktis.“

Ölbohrun­gen von Shell bedro­hen die Ark­tis – erster Unfall in Dutch Harbour

Wie schwierig die Wet­ter­ver­hält­nisse in der Ark­tis sind, zeigt der jüng­ste Unfall eines Shell-Bohrschiffes in Dutch Har­bour (Alas­ka). Die ‚Noble Dis­cov­er­er’ soll diesen Som­mer mit Ölbohrun­gen in der Ark­tis begin­nen. Am ver­gan­genen Woch­enende war das Schiff bei starkem Wind an die fel­sige Küste getrieben. Derzeit gibt es wider­sprüch­liche Infor­ma­tio­nen darüber, ob das Schiff auf Grund lief oder nicht (http://www.adn.com/2012/07/17/2545159/shell-drill-ship-also-had-anchor.html)

 

Shell geht der­weil juris­tisch gegen den Green­peace-Protest vor. Der Konz­ern will gerichtlich mit einst­weili­gen Ver­fü­gun­gen weit­ere Demon­stra­tio­nen ver­hin­dern. So dür­fen sich beispiel­sweise Green­peace-Schiffe oder Green­peace-Mitar­beit­er in US-Gewässern nicht näher als 500 Metern in manchen Fällen sog­ar 1,5 Kilo­me­ter der Shell-Flotte nähern. 

 

In der ver­gan­genen Woche haben in Deutsch­land über 500 ehre­namtliche Green­peace-Aktivis­ten in 73 Städten an Shell-Tankstellen informiert. Die Aktio­nen in Deutsch­land sind Teil ein­er weltweit­en Infor­ma­tions- und Aktionswoche von Green­peace. Die ‚Glob­al Week of Action’ richtet sich gegen die Pläne von Shell, diesen Som­mer in der Ark­tis nach Öl zu suchen. „Die Ark­tis ist unser gemein­sames Erbe, wir wer­den nicht taten­los zuse­hen, wie Indus­triegi­gan­ten sie aus rein­er Prof­it­gi­er zer­stören“, so Renner.

 

Inforiot