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Skinhead-Konzert von der Polizei untersagt

Am Fre­itag hat­te die Polizei im Schutzbere­ich erfahren, dass mehrere Bands
der recht­sex­tremen Szene ein Konz­ert im Raum Schwarzhei­de durchführen
wollen. Die Ermit­tlun­gen ergaben, dass Grünewald der Ver­anstal­tung­sort sein
sollte. 

 

Bei ähn­lichen Ereignis­sen in anderen Bun­deslän­dern, so OSL-Polizeisprecher
Ralph Meier, seien in der Ver­gan­gen­heit Straftat­en verübt wor­den. In der
Folge habe die Polizei die Konz­erte aufgelöst. 

 

Im aktuellen Fall reagierte das Ord­nungsamt in Ruh­land. Deren Leit­er übergab
dem Ver­ant­wortlichen des geplanten Konz­ertes am Sonnabend eine
ord­nungsrechtliche Ver­fü­gung. Damit diese auch befol­gt wurde, set­zte die
Polizei ein großes Aufge­bot in Bewe­gung und kreiste Grünewald prak­tisch ein.
Anreisende Konz­ert­gäste erhiel­ten einen Platzver­weis. Ins­ge­samt wur­den 39
dieser Anord­nun­gen aus­ge­sprochen. Anson­sten habe es keine Störun­gen der
öffentlichen Ord­nung und Sicher­heit in Grünewald gegeben.

Unter­sagtes Skin-Konz­ert in Grünewald (Polizeibericht)

Grünewald — Am Fre­itag wurde bekan­nt, dass mehrere Band’s der recht­sex­tremen Szene ein Konz­ert im Raum Schwarzhei­de (OSL) durch­führen wollen. Durch Ermit­tlun­gen kon­nte als Ver­anstal­tung­sort Grünewald (OSL) ermit­telt werden. 

Bei ähn­lichen Ver­anstal­tun­gen in anderen Bun­deslän­dern kam es in der Ver­gan­gen­heit zu Straftat­en und musste demzu­folge durch die Polizei aufgelöst wer­den. Der Leit­er des Ord­nungsamtes Ruh­land über­gab am Sonnabend, den 30.07.2005, dem Ver­ant­wortlichen eine ord­nungsrechtliche Ver­fü­gung, in dem die Ver­anstal­tung unter­sagt wurde. Der Ver­ant­wortliche nahm die ord­nungsrechtliche Ver­fü­gung entgegen.

Zur Umset­zung der ord­nungsrechtlichen Ver­fü­gung war es notwendig, einen Polizeiein­satz durchzuführen, um anreisenden Teil­nehmern einen Platzver­weis für den Ver­anstal­tung­sort auszus­prechen. Ins­ge­samt wur­den 39 Platzver­weise durch die Polizei aus­ge­sprochen. Es kam zu keinen Störun­gen der öffentlichen Ord­nung und Sicherheit.

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Bilder zur Aktion von “Gendreck weg”

Am 31. Juli 2005 rief die Aktion “Gen­dreck weg!” zu ein­er Frei­willi­gen Feld­be­freiung auf.
Nahe Hohen­stein bei Straus­berg hat der Großbauer Piprek in Zusam­me­nar­beit mit dem Gen­mul­ti­konz­ern Mon­san­to 10 ha Gen­mais aus­gesät . Trotz aller Kri­tik von Lokalpoli­tik­ern aus Straus­berg und NaturschützerIn­nen lässt sich Piprek von seinem Vorhaben bish­er nicht abbrin­gen. Von daher war die Ini­tia­tive aus Süd­deutsch­land von Imk­ern und BiobäuerIn­nen in Hohen­stein willkommen. 

Die angekündigte Aktion gegen Gen­tech­nik in der Land­wirtschaft traf auf ein mas­sives Polizeiange­bot mit mehreren Hun­dertschaften, bis­si­gen Hun­den, ein­er Reit­er­staffel und einem Räumpanz­er. Ein Hub­schrauber sorgte für ein Schot­t­land- Feel­ing unter den AktivistIn­nen. Viele BäuerIn­nen, Imk­erIn­nen waren aus Süd­deutsch­land sowie aus Schweiz, Frankre­ich und Öster­re­ich angereist um die Aktion zu unter­stützen. Die PolizistIn­nen gin­gen unver­hält­nis­mäßig gegen die Protestieren­den vor, eine 63jährige Frau wurde durch den Biss eines Polizei­hun­des ver­let­zt und musste sta­tionär im Kranken­haus behan­delt wer­den. Ins­ge­samt wur­den etwa 60 bis 70 AktivistIn­nen verhaftet. 

Erst nach einigem Hin­und­her durfte die Demon­stra­tion vom Camp, auf dem die Kundge­bung statt fand, in Rihc­tung Hohen­stein los­ge­hen. Zur Umge­hung der Polizeikette wichen viele AktivistIn­nen auf die umliegen­den Felder aus. 

Trotz dem mas­siv­en Polizeiaufge­bot gelang es eini­gen weni­gen unbeobachtet auf den Genack­er zu kom­men und dort den Mais sein­er eigentlichen Bes­tim­mung zuzuführen — näm­lich als Abfall mit Sondermüllentsorgung. 

Etwa zwei Drit­tel der Bevölkerung in Deutsch­land sind laut offiziellen Umfra­gen gegen Gen­tech­nik in Nahrungsmit­teln, 70 Prozent der Bäuer­i­nenn und Bauern lehnen gen­tech­nisch verän­dertes Saatgut ab. Trotz dieser starken Ablehnung ver­sucht der Saatgut­mul­ti Mon­san­to auch hier Gen­tech­nik durchzuset­zen. Seit der Aufhe­bung des EU-Mora­to­ri­ums zur Agro-Gen­tech­nik wer­den dieses Jahr erst­mals in Deutsch­land auf größeren Flächen gen­tech­nisch manip­ulierte Pflanzen (GMO) ange­baut (EU-weit son­st nur in Tschechien und Spanien). Gen­tech­nisch verän­dert­er insek­ten­re­sisten­ter Mais ist auf etwa 113 Hek­tar in Bran­den­burg aus­gesät wor­den. Gen­tech­nik in der Land­wirtschaft ist nicht “rück­hol­bar”, nie­mand kann die Gefahren abschätzen. 

Bilder sind unter Umbruch Bilder­ar­chiv zu finden

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Genmais-Gegner planen weitere Aktionen

Straus­berg (ddp) Die Organ­isatoren der Proteste gegen gen­tech­nisch verän­derten Mais am Woch­enende in Hohen­stein pla­nen weit­ere Aktio­nen. Bis zu einem endgülti­gen Anbau­ver­bot von gen­tech­nisch-verän­derten Organ­is­men wür­den die Aktivis­ten weit­ere Gen­tech­nik-Felder “in Sicher­heitsver­wahrung” nehmen, sagte der Sprech­er der “Gen­dreck weg”-Initiative, Michael Grolm, am Mon­tag in Straus­berg. Der friedliche Ver­lauf der so genan­nten Feld­be­freiung habe “große Sym­pa­thien” erzeugt, fügte er hinzu. Die Aktivis­ten seien zuver­sichtlich, dass der Warn­schuss in Rich­tung Poli­tik seine Wirkung nicht ver­fehlt habe und nun ein Anbau­ver­bot für diese “Risikotech­nolo­gie” erlassen werde. Der Besitzer des betrof­fe­nen Feldes in Hohen­stein, Jörg Piprek, beze­ich­nete die Aktion der Gen­tech­nik-Geg­n­er hinge­gen als “vol­lkom­men sinnlos”.

Nach eige­nen Angaben waren einige der Aktivis­ten am Son­ntag trotz des mas­siv­en Polizeiaufge­botes auf das Feld gelangt und hat­ten dabei auf ein­er Fläche von 600 Quadrat­meter Maispflanzen her­aus­geris­sen. Piprek wies diese Zahlen auf ddp-Anfrage jedoch zurück. Es seien lediglich 50 Quadrat­meter auf einem Feld mit herkömm­lichem Mais zer­stört wor­den. Die Gen­tech­nik-Geg­n­er hät­ten sich mit ihrem anar­chis­tis­chen Ver­hal­ten selb­st geschadet. Er wolle weit­er an dem Anbau von Gen­mais fes­thal­ten, sagte er in Strausberg.

Dage­gen forderten die Aktivis­ten Piprek auf, den gen­tech­nisch verän­derten Mais sofort unterzupflü­gen und zu ver­nicht­en. Nur so könne ver­hin­dert wer­den, dass sich die Pollen auf Nach­bar­felder aus­bre­it­eten. Ein Nebeneinan­der von Agro-Gen­tech­nik und tra­di­tioneller Anbau­ver­fahren sei nicht möglich, da sich das manip­ulierte Erbgut unkon­trol­liert ausbreite.

Rund 300 Umweltak­tivis­ten, Bauern und Gärt­ner aus der gesamten Bun­desre­pub­lik und mehreren Nach­barstaat­en hat­ten am Woch­enende nahe Straus­berg gegen den Anbau von gen­tech­nisch verän­dertem Mais in Deutsch­land protestiert. Ein Großaufge­bot der Polizei ver­hin­derte dabei die Zer­störung eines rund zehn Hek­tar großes Gen­ma­is­feld in Hohen­stein durch die Demonstranten.

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Aktiv werden bei der BUNDjugend

Die BUND­ju­gend Bran­den­burg ‑Jugen­dor­gan­i­sa­tion im
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutsch­land (BUND)- sucht junge
Men­schen, die sich ehre­namtlich in die Vere­in­sar­beit ein­brin­gen möchten.
Hier­bei gibt es die ver­schiede­nen Möglichkeit­en: Von der Presse- und
Öffentlichkeit­sar­beit, vom Organ­isieren und Betreuen von Seminaren
oder Freizeit­en für Kinder und Jugendliche bis zur Mitar­beit im Vorstand
ist alles möglich. Auch im EDV-Bere­ich braucht der Umweltverband
Unter­stützung. Egal ob es um das ständi­ge Aktu­al­isieren der Homepage
oder um die Pro­gram­mierung neuer Web-Seit­en geht, helfende Hände
sind sehr willkommen!
Es ist auch zu jed­er Zeit möglich, ein Prak­tikum ‑für Schüler oder
Stu­den­ten- bei der BUND­ju­gend zu absolvieren. 

Eine gute Möglichkeit, den Vere­in und seine Aktiv­itäten kennenzulernen
bietet sich beim Sem­i­nar “Aktiv wer­den im Umweltschutz”. Dieses
Sem­i­nar find­et vom 14. bis 16. Okto­ber statt. Hier wer­den nicht nur die
BUND­ju­gend und Berufe im Umwelt­bere­ich vorgestellt, son­dern es wird
eben­so gezeigt, wo noch ehre­namtlich­es Engage­ment gebraucht wird. 

Wer nun Lust bekom­men hat, in den näch­sten Wochen ‑und gern
auch darüber hin­aus!- aktiv zu wer­den, meldet sich am besten bei der
BUND­ju­gend Bran­den­burg, Friedrich-Ebert-Straße 114 a, 14467
Pots­dam; Tele­fon: 0331 9511971; Email: bundjugend-bb@bund.net.

Auf der Home­page www.bundjugend-brandenburg.de find­et man noch
mehr Infor­ma­tio­nen über die laufend­en Pro­jek­te und den Umweltverein.

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Hunderte Polizisten bewachen ein Maisfeld

Trotz eines mas­siv­en Polizeiein­satz kon­nte „Befreiung“ des Gen-Mais-Feldes nicht ver­hin­dert werden 

Mit einem mas­siv­en Großaufge­bot von mehreren Hun­dertschaften, Pfer­den und Hun­destaffeln sowie Hub­schraubern ver­suchte die Polizei, das umstrit­tene Gen-Mais-Feld im bran­den­bur­gis­chen Natur­park Märkische — Schweiz nahe Straus­berg-Hohen­stein zu schützen, auf dem Gen-Mais des US-Gen­tech­nik-Konz­erns Mon­san­to wächst. Von der Polizeipräsenz ließen sich die rund 300 Land­wirte, Imk­er, Gärt­ner und Ver­brauch­er aus Deutsch­land, Öster­re­ich, Schweiz und Frankre­ich nicht abschreck­en. Bei dem Ver­such, den „Gen­dreck“ zu beseit­i­gen, hat die Polizei jedoch 70 von ihnen verhaftet. 

Eini­gen Feld­be­freiern gelang es, auf den Ack­er zu kom­men und Gen-Mais-Pflanzen auszureißen. So kon­nte ein Mit­glied der örtlichen Bürg­erini­tia­tive den Mais auf ein­er Fläche von rund 600 Quadrat­metern zerstören.

Eine 62 jährige Frau ist am Nach­mit­tag auf­grund des unver­hält­nis­mäßig harten Ein­satzes der Polizei, durch einen Biss eines Polizei­hun­des ver­let­zt wor­den. Sie muss für drei Tage in sta­tionär­er Behand­lung im Kranken­haus Märkisch-Oder­land in Straus­berg bleiben. Die Kripo ermittelt. 

„Die Aktion zeigt, dass jed­er, der Gen-Mais anbaut, mit erhe­blichem Wider­stand rech­nen muss“, sagt Michael Grolm, Diplom-Agrarin­ge­nieur und Beruf­simk­er. „Die Poli­tik­er müssen endlich aufwachen. In ein­er Demokratie muss die Poli­tik den Willen der Mehrheit der Bürg­erin­nen und Bürg­er respek­tieren.“ Umfra­gen zufolge lehnen 70 Prozent der Bevölkerung Gen­tech­nik ab. „Wenn die Poli­tik dies weit­er ignori­ert, muss sie sich nicht wun­dern, wenn der Wider­stand wächst und Gen-Pflanzen nur noch unter Polizeis­chutz gedei­hen können.“ 

Der Gen-Mais in Straus­berg-Hohen­stein soll bish­er als Körn­er­mais entwed­er für Lebens­mit­tel oder als Tier­fut­ter für die Fleis­ch­pro­duk­tion ver­wen­det wer­den. Die Ini­tia­tive ‚Gen­dreck weg’ fordert den Bauern Piprek auf, den Mais sofort unterzupflü­gen. Nur dadurch kann er ver­hin­dern, dass sich die Pollen auf Nach­bar­felder ausbreiten. 

Es gibt kein ‚Jein’ zur Gen­tech­nik. Entwed­er die Gen-Pflanzen bre­it­en sich unkon­trol­liert aus und zer­stören die ökol­o­gis­che und kon­ven­tionelle Land­wirtschaft. Oder wir ver­ban­nen alle Gen-Pflanzen von unseren Feldern. Ein Zwis­chend­ing ist unmöglich. Koex­is­tenz ist ein Mythos“, sagt Michael Grolm. „ Geset­ze ändern sich, Naturge­set­ze nicht: Bienen hal­ten sich nicht an Ackergrenzen.“ 

Die Ini­tia­tive „Gen­dreck-weg“ nimmt den Anbau von Gen-Mais nicht hin. Ohne­hin ist noch zu klären, ob der Anbau des Gen-Mais MON810 von Mon­san­to über­haupt legal ist. Dieser Gen-Mais unter­läuft zum einen EU-Vorschriften, da Mon­san­to den erforder­lichen Überwachungs­plan bei den Behör­den nicht ein­gere­icht hat. Zum anderen fehlt eine Umweltverträglichkeit­sprü­fung, die Mon­san­to nach der €päis­chen Fau­na-Flo­ra-Habi­tat-Richtlin­ie hätte durchge­führt müssen. Denn der Gen-Ack­er befind­et sich im Europäis­chen Vogelschutzge­bi­et Märkische Schweiz.

Wir erwarten von allen Parteien, dass Sie sich im Wahlkampf ein­deutig zum The­ma Gen­tech­nik posi­tion­ieren. Wer wie CDU/CSU, FDP und SPD die Gen­tech­nik auf unseren Feldern durch­set­zen will, macht sich zum Hand­langer von Mon­san­to. Das ist krim­inell,“ sagt Michael Grolm. 

Weit­ere Aktio­nen wer­den folgen. 

www.gendreck-weg.de

Hun­derte Polizis­ten bewachen ein Maisfeld

HOHENSTEIN. “Bio-Ter­ror­is­ten”, so nan­nte die Bran­den­burg­er CDU-Bun­destagsab­ge­ord­nete Kathe­ri­na Reiche die Leute, die am Woch­enende in das kleine Dör­fchen Ruhls­dorf bei Straus­berg (Märkisch-Oder­land) reisen woll­ten, um ein nah­es Feld mit gen­ma­nip­uliertem Mais zu zer­stören. Auf ein­er Wiese, etwa drei Kilo­me­ter vom Gen­ma­is­feld in Hohen­stein ent­fer­nt, sitzen an diesem Son­ntag­mit­tag etwa 300 Leute in der Sonne. Wie Ter­ror­is­ten sehen sie nicht aus. Es sind Bauern, Imk­er, Gärt­ner und Anti-Gen-Aktivis­ten aus ganz Deutsch­land, aus Öster­re­ich, der Schweiz und Frankreich. 

Sie sind nicht im klas­sis­chen Sinne mil­i­tant — so wie andere, die nachts Tiere aus Ver­such­sla­boren befreien oder unbe­merkt gen­ma­nip­ulierte Pflanzen auf Feldern zer­stören. Zwar wollen auch sie Gen-Mais her­aus­reißen und damit eine Straftat bege­hen — aber erst­mals haben Geg­n­er des gen­ma­nip­ulierten Anbaus eine solche Aktion im Voraus angekündigt.

Indes sper­ren Polizis­ten die Zufahrt nach Hohen­stein ab. “Hier darf nur durch, wer ein berechtigtes Inter­esse nach­weisen kann”, sagt ein Polizist. “Die Gen-Geg­n­er gehören nicht dazu.” Am Anfang und Ende des Mais-Ack­ers ste­hen Panz­er­wa­gen. Über­all sind Polizis­ten mit Schuss­west­en und Hun­den zu sehen. Mehrere Hun­dert Beamte sind an den rot-weißen Absper­rbän­dern ent­lang des Feldrains im Ein­satz. Über­all ste­hen gelbe Schilder, auf denen ste­ht: “Betreten ver­boten.” “Vier Per­so­n­en haben am Sonnabend ver­sucht, auf das Feld zu kom­men. Sie erhiel­ten einen Platzver­weis”, sagt Polizeis­prech­er Thomas Wilde. Den Gen-Geg­n­ern ist es unter­sagt, näher als 250 Meter an den Ack­er heranzukommen. 

Michael Grolm aus Rot­ten­burg bei Tübin­gen ist ein­er der Organ­isatoren der Aktion. Auf seinem Hemd ste­ht das Mot­to sein­er Ini­tia­tive “Gen­dreck weg”. Grolm ist Agrarin­ge­nieur und hat eine Imk­erei mit 80 Bienen­völk­ern. Die “Feld­be­freiung” sieht er als demokratis­chen Protest. “Die Poli­tik darf nicht länger den Willen der Bevölkerungsmehrheit ignori­eren”, sagt der 33-Jährige. Bei Umfra­gen lehn­ten regelmäßig 70 Prozent der Befragten gen­verän­derte Nahrungsmit­tel ab. “Nicht wir sind krim­inell oder undemokratisch, wie uns gern vorge­wor­fen wird, son­dern die, die Geset­ze gegen die Bevölkerung machen.” 

Auf 50 Hek­tar ste­ht in Hohen­stein der gen­verän­derte Mais. Direkt im Natur­park. Das wurde dem Land­wirt erlaubt. Und genau das sehen die Aktivis­ten als Pro­voka­tion. “Ich weiß nicht, wie wir weit­er wirtschaften sollen”, sagt Grolm. “Unsere Bienen hal­ten sich nicht an die Geset­ze der Poli­tik, son­dern an die der Natur.” Die Pollen der gen­verän­derten Pflanzen wür­den von Bienen auch zu anderen Feldern gebracht. Eine Tren­nung von Gen-Land­wirtschaft und gen-freier Bewirtschaf­tung sei nicht möglich. “Nie­mand weiß, wie sich gen­verän­derte Nahrungsmit­tel auf Tiere und Men­schen auswirken”, sagt Grolm. 

Regine Bless­ing ist aus der Nähe von Stuttgart angereist. “Ich will kein Feld zer­stören”, sagt die 35-jährige Bäuerin, die einen Öko­hof mit 100 Kühen betreibt. “Ich habe Unter­schriften gesam­melt, habe friedlich protestiert, es ging den Leuten am Arsch vor­bei.” Doch jet­zt, da eine Feldz­er­störung angekündigt ist, werde endlich über die Gefahren der Gen­tech­nik in der Land­wirtschaft geredet.

Am Nach­mit­tag set­zt sich der Protestzug in Bewe­gung. Die Polizei will die nicht genehmigte Kundge­bung auflösen. Einige Aktivis­ten block­ieren die Straße. Polizis­ten drän­gen sie ab. In Hohen­stein dür­fen die Gen-Geg­n­er nicht bis ans Feld her­an. Trotz­dem ver­suchen es 20 Demon­stran­ten immer wieder. Es gibt Fes­t­nah­men. Eine Frau wird von einem Polizei­hund gebissen.

Einem Mit­glied des Aktions­bünd­niss­es gegen Gen­tech­nik gelingt es schließlich doch, auf den Ack­er zu gelan­gen und Teile des Feldes zu zer­stören. Nach eige­nen Angaben trat der Aktivist die Maispflanzen auf über 500 Quadrat­metern kom­plett nieder.

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Das ist Anarchie”

Straus­berg-Hohen­stein (MOZ) Über dem Mais­feld kreist ein Polizei­hub­schrauber. In den Feld­we­gen und auf der Dorf-Straße haben sich Polizeibeamte postiert — hoch zu ROSS oder mit Hund, im Mannschaftswa­gen oder mit schw­er­er Tech­nik Jörg Piprek, der Land­wirt, der auf zehn Hek­tar seines 50 Hek­tar großen Feldes gen­verän­derte Pflanzen ange­baut hat, pen­delt zwis­chen seinem Betrieb in Hohen­stein und seinem Ack­er im benach­barten Glad­ow­shöhe hin und her. Ein wenig ist er ver­wun­dert: „Ich hätte nicht gedacht, das s der Staat so viel macht, um mein Feld zu schützen”, sagt er — und freut sich. Gle­ich­wohl hätte er es lieber gehabt, wenn es des Großaufge­bots an Polizis­ten gar nicht erst bedurft hätte. Doch es liegt nicht mehr in sein­er Hand.

Die Ini­tia­tive „Gen­dreck weg” will an seinem Feld ein Exem­pel sta­tu­ieren. Sie will den gen­verän­derten Mais zer­stören, hat ihre Aktion öffentlich angekündigt und andere dazu aufgerufen, es ihr gle­ich zu tun. Das ist, so sagt die Polizei, eine Ans­tiftung zur Straftat. „Jed­er, der sich daran beteiligt, stellt die Grund­sätze dieser Gesellschaft in Frage”, ist auch Wolf­gang Scher­fke, der Geschäfts­führer des Lan­des­bauern­ver­ban­des, überzeugt. „Wo kom­men wir denn da hin, wenn sich jed­er am Eigen­tum eines anderen ver­greift und das auch noch ankündigt?”, regt er sich auf und beant­wortet seine Frage gle­ich selb­st: „Das ist Anarchie”.

Im benach­barten Ruhls­dorf, wo die Ini­tia­tive „Gen­dreck weg” an diesem Woch­enende ihr Lager aufgeschla­gen hat, will man sich nicht in eine solche Ecke stellen lassen — jeden­falls nicht offiziell. Jür­gen Binder, Imk­er­meis­ter aus dem Schwaben­land und ein­er der Ini­tia­toren der Aktion, betont: „Wir han­deln in Notwehr. Es ist Gefahr im Verzug.” Immer wieder, sagt er, dass man nie­man­den dazu auf­fordern werde, Maispflanzen aus Pipreks Feld zu reißen. „Doch eine per­sön­liche Erk­lärung kann jed­er hier am Mikro­fon abgeben”, sagt er auf der Kundge­bung. Und gibt den Text gle­ich vor. Binder: „Diese per­sön­liche Erk­lärung kön­nte so laut­en: ‚Ich bin ein per­sön­lich­er Feld­be­freier und möchte mir meine per­sön­liche Maispflanze holen, weil…” Kurze Zeit später dro­ht er unver­hohlen jedem Land­wirt, der gen­verän­derte Pflanzen anbaut: „Das soll für jeden eine War­nung sein, dass er mit ein­er frei­willi­gen Feld­be­freiung rech­nen muss.” Spitzen­poli­tik­er von Union, FDP und SPD beze­ich­net er als „Hand­langer der krim­inellen Gentechnikindustrie”.

Manche Teil­nehmer der Kundge­bung tun Binder den Gefall­en, und bekun­den öffentlich, dass sie am Nach­mit­tag Pipreks Feld einen Besuch abstat­ten wer­den. Andere, wie der Straus­berg­er Uwe Müller, tun es nicht. Er sei zwar gegen den Ein­satz von Gen­tech­nik in der Land­wirtschaft, sagt der 40-Jährige, „ich bin aber auch gegen Gewalt”.

Dass man sich gegen gen­ma­nip­ulierte Pflanzen wehren müsse ste­ht für den Inhab­er eines Bio­ladens fest. Im Neben­beruf seit 20 Jahren Imk­er, ist er davon überzeugt, dass solche Pflanzen giftig sind. „Die wirk­liche Gefahr ken­nt kein­er.” Und durch Auswilderun­gen, so glaubt er, könne früher oder später nie­mand mehr „was Gesun­des anbauen”.

„Wir brauchen eine nach­haltige, unser­er Region angepasste Land­wirtschaft”, sagt der Straus­berg­er und hofft darauf, „dass die Bauern die Gefahr, die auch für sie entste­ht, endlich erken­nen und keine gen­tech­nisch verän­derten Pflanzen mehr anbauen”. Am lieb­sten wäre es ihm, wenn Land­wirt Piprek seinen Mais selb­st abmäht. „Da würde er der Stadt Straus­berg und dem Natur­park Märkische Schweiz einen riesi­gen Dienst erweisen”, sagt Uwe Müller.

Piprek allerd­ings ist weit davon ent­fer­nt, sich seinen Geg­n­ern zu unter­w­er­fen. „So geht man unter zivil­isierten Men­schen nicht miteinan­der um”, ist er überzeugt. Deshalb hat er auch eine so genan­nte Entschädi­gung, die ihm die Ini­tia­tive „Gen­dreck weg” für Zer­störun­gen an seinem Feld zahlen will, abgelehnt. „Ich will keine Spenden, ich will meinen Mais”, sagt der Land­wirt. „Und ich möchte, dass die Ver­brauch­er inten­siv zu dem The­ma aufgek­lärt wer­den, damit sie keine Äng­ste mehr haben.”

Lange bevor er den Gen­mais anbaute, hat sich Piprek mit der The­matik beschäftigt, sagt er. „Ich denke, das ist eine inter­es­sante Tech­nolo­gie.” Nicht nur, dass sich der Gen­mais gegenüber „nor­malem Saatgut” allein vom Anschaf­fung­spreis her rech­net: Er trägt auch ein Gen eines Boden­bak­teri­ums in sich, das ständig Gift gegen den Maiszünsler pro­duziert. Und der macht den Bauern ger­ade in Märkisch-Oder-land zu schaf­fen. Abge­se­hen davon, dass durch den Par­a­siten­be­fall zwis­chen 30 und 100 Prozent der Mais­ernte ver­nichtet wer­den, ist er mit Insek­tiziden schlecht zu bekämpfen. Kein Zufall also, dass von sieben land­wirtschaftlichen Betrieben in Bran­den­burg, die auf ins­ge­samt 123 Hek­tar gen­tech­nisch verän­derte Pflanzen anbauen, sechs aus dem Land­kreis Märkisch-Oder­land stammen.

Doch die Argu­mente, die Land­wirte wie Jörg Piprek haben, zählen für die Geg­n­er der
Gen­tech­nik nicht. Sie ver­weisen auf Län­der wie Indi­en, wo der Liefer­ant des gen­tech­nisch verän­derten Saatgutes, Mon­san­to, „die Bauern in den Ruin und in den Selb­st­mord treibt”, wie Aktivist Jür­gen Binder argu­men­tiert. Und so set­zt sich am Nach­mit­tag ein Demon­stra­tionszug in Rich­tung Pipreks Feld in Bewe­gung. Nach der genehmigten Kundge­bung in Ruhls­dorf, wird eine „spon­tane” in Hohen­stein gemacht. Noch während diese läuft, bewe­gen sich kleine Grup­pen von sechs, acht Mann in Rich­tung Feld und ver­suchen, die Polizeiab­sper­run­gen zu durch­brechen. Sie sind hart­näck­ig. Nicht alle lassen sich ohne weit­eres stop­pen. So set­zt die Polizei auch ihre mit­ge­bracht­en Dien­sthunde ein. Eine Frau trägt Bissver­let­zun­gen davon und muss ins Kranken­haus gebracht wer­den. 58 Per­so­n­en nimmt die Polizei in Gewahrsam — wie es heißt, „zur Ver­hin­derung von Straftat­en”. Unter den Festgenomme­nen ist auch der Ini­tia­tor der Aktion, Imk­er­meis­ter Jür­gen Binder.

Ver­samm­lung nimmt unfriedlichen Ver­lauf (Polizeibericht)

Straus­berg / Ruhlsldorf / Hohen­stein — Die für den 30./31.07.2005 in Ruhls­dorf angemeldete Ver­samm­lung von Gen­feldgeg­n­ern ver­lief am 30. Juli weit­ge­hend störungs­frei. Es kam im Ver­lauf des Nach­mit­tags bzw. Abends zu 4 Platzver­weisen im Bere­ich des Mais­feldes bei Gladowshöhe.
Am 31. Juli wurde die angemeldete Ver­samm­lung um 14:00 Uhr in Ruhls­dorf been­det. Im Anschluss daran bilde­ten die Ver­anstal­tung­steil­nehmer einen sog. Sprecher­rat, der bei der Polizei eine Spon­tandemon­stra­tion anmeldete. Durch die Polizei wurde alles getan, um einen weit­eren friedlichen Protest zu ermöglichen und hat die Spon­tandemon­stra­tion nach Hohen­stein ges­tat­tet, wo eine 15minütige Abschlusskundge­bung durchge­führt wurde. Von dort aus soll­ten die Teil­nehmer wieder nach Ruhls­dorf zurück­kehren, nach­dem die Ver­samm­lung been­det wurde.

Im Ver­lauf der Kundge­bung in Hohen­stein ver­sucht­en deren Teil­nehmer mehrfach ener­gisch die Polizeiab­sper­run­gen zu durch­brechen und in Kle­in­grup­pen in Rich­tung des Mais­feldes bei Glad­ow­shöhe durchzubrechen.

Berit­tene Bun­de­spolizei im Ein­satzEine Teil­nehmerin der Ver­samm­lung griff den Polizeiführer des Ein­satzes tätlich mit Trit­ten an. Gegen sie wird wegen Wider­stands gegen Voll­streck­ungs­beamte ermittelt.
Mit Stand 17:30 Uhr musste die Polizei 58 Per­so­n­en zur Ver­hin­derung von Straftat­en in Gewahrsam nehmen. In enger Abstim­mung mit der Staat­san­waltschaft Frank­furt (Oder) wird der Tatbe­stand des Land­friedens­bruchs geprüft.

Bei dem Ver­such in das Mais­feld zu gelan­gen ist nach derzeit­igem Erken­nt­nis­stand eine weib­liche Per­son von einem Polizei­di­en­sthund gebis­sen word
en. Die Erstver­sorgung der Ver­let­zten erfol­gte durch San­ität­skräfte der Ein­satzhun­dertschaft, die zur weit­eren Behand­lung ins Kranken­haus Straus­berg gebracht wurde.

Der Ein­satz, in dem sich 280 Beamte der Polizei des Lan­des Bran­den­burg, Berlins sowie der Bun­de­spolizei befind­en, dauert an.

Thomas Wilde

Pressesprecher

Infos und Bilder unter www.gendreck-weg.de

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Den ersten Schultag zum Tanzen bringen

Schü­lerin­nen und Schüler,

euch sind diese Fra­gen sicher­lich bekan­nt: Warum macht das Ler­nen meis­tens keinen Spaß? Warum kön­nen wir uns in der Schule nicht frei ent­fal­ten? Warum herrscht in ihr so ein Leis­tungs­druck? Warum kostet die Schule einen Teil mein­er Freizeit? Warum müssen wir immer zur Schule kom­men, auch wenn es uns schlecht geht oder wir vielle­icht Prob­leme mit anderen haben? Warum kostet Schule uns Geld? Warum kön­nen wir in der Schule nicht das ler­nen, was uns inter­essiert oder was wir wis­sen wollen? Warum wer­den wir Schü­lerin­nen und Schüler so in Massen gehal­ten? Warum wer­den wir stu­pide von 1 bis 6 eingeteilt? Warum müssen wir Tag für Tag Lehrerin­nen und Lehrer sehen? Kön­nen wir nicht sel­ber Unter­richt gestal­ten? Warum bekom­men wir von der Schule Alp­träume? Warum nervt Schule uns? Kann Schule über­haupt ein akzep­tiert­er Teil meines Lebens sein? Kön­nen wir auch ohne Schule schlau wer­den? Wer legt eigentlich fest, was All­ge­mein­bil­dung ist? Fra­gen über Fragen… 

Deshalb: 

Nutzt sym­bol­isch den ersten Schul­t­ag um diese Fra­gen untere­inan­der oder mit den Lehrkräften zusam­men zu disku­tieren. Am besten ver­bun­den mit ein­er kleinen Aktion, um Aufmerk­sam zu erre­gen: druckt Fly­er und teilt auf ihnen mit, was euch an eur­er Schule stört, bringt Musik zur Schule und tanzt auf dem Schul­hof anstatt in die Schule zu gehen, organ­isiert ein „Faulen­z­er-Pick­nick“, bleibt sym­bol­isch nach dem Schul­t­ag im Schul­ge­bäude und macht euren Unter­richt, der euch inter­essiert (oder auch ne Par­ty) oder ruft spon­tan zu einem „Ende der Ferien“ Trauerzug auf… Eur­er Phan­tasie sind keine Gren­zen geset­zt. Es ist ein­fach­er als ihr denkt! 

Der erste Schul­t­ag ist ein guter Anlass, um allen zu zeigen, was wir an der Schule nicht gut find­en. Dieser Tag ist auch die Möglichkeit, andere Lern­meth­o­d­en öffentlich miteinan­der zu disku­tieren. Macht etwas daraus! Wir wer­den es auch machen! 

Ein Aufruf der ISKRA Frank­furt (Oder)

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Neonazi-Auflauf in Südbrandenburg

POTSDAM/SENFTENBERG Hun­derte von Neon­azis aus Deutsch­land und mehreren
€päis­chen Län­dern pla­nen nach Infor­ma­tio­nen der MAZ für den heutigen
Sonnabend eines der größten Skin­head­konz­erte seit Jahren in Brandenburg.
Erwartet wer­den etwa 600 Teil­nehmer. Als Tre­ff­punkt vorge­se­hen ist offenbar
ein Pri­vat­grund­stück nahe der Gren­ze des Land­kreis­es Oberspreewald-Lausitz
(OSL) zu Sach­sen. Angekündigt sind Auftritte der Neon­azi-Bands “Eisen­herz”
aus Pir­na sowie “Voice of Thun­der” und “Act of Vio­lence” aus Bayern.
Let­ztere soll nach Insid­er-Infor­ma­tio­nen in der recht­sex­tremen Kameradschaft
“Wider­stand Schwaben” organ­isiert sein. Das brandenburgische
Innen­min­is­teri­um gab dazu gestern keine Stel­lung­nahme ab. 

Neon­azis ver­suchen offen­bar seit einiger Zeit, ihre Aktio­nen in Süden
Bran­den­burg zu ver­stärken und dabei auch das Ver­hal­ten der Polizei zu
testen — trotz des hohen Ver­fol­gungs­drucks, den Innen­min­is­ter Jörg Schönbohm
(CDU) schon seit Jahren auf die Neon­azi-Szene ausüben lässt. 

Schon am ver­gan­genen Woch­enende hat­ten sich etwa 120 Neon­azis auf dem
Gelände eines Klein­tierzüchter­vere­ins in Calau (OSL) getrof­fen. Die
Ver­samm­lung — bei der die Neon­azi-Band “Frontalkraft” aus Cottbus/Spremberg
spielte — wurde von der Polizei nicht aufgelöst. In Bran­den­burg gelte jedoch
weit­er­hin die Hand­lungsrichtlin­ie für die Polizei, möglichst jedes
Skin-Konz­ert aufzulösen, betonte Innen­min­is­teri­umssprech­er Wolf­gang Brandt.
Einen Zusam­men­hang zwis­chen dem zurück­hal­tenden Ver­hal­ten der Polizei in
Calau und der Massen­ver­samm­lung heute schließt man im Min­is­teri­um aus. 

Die Auflö­sung von Neon­azis-Konz­erten ist laut Brandt an strenge rechtliche
Vor­gaben gebun­den und somit nicht ein­fach. Sobald Pri­vat­feiern in
geschlossen­er Gesellschaft stat­tfind­en, sinkt die Ein­griff­s­möglichkeit der
Polizei. Verur­sacht jedoch eine Feier ruh­estören­den Lärm oder ertönen
ver­botene, den Nation­al­sozial­is­mus ver­her­rlichende Texte, schre­it­et die
Polizei in der Regel ein. In Calau jedoch soll die Musik außer­halb des
Saales kaum wahrnehm­bar gewe­sen sein. Ob ver­botene Texte gesun­gen wurden,
ist unbekan­nt. Die Polizei hat­te den Ver­anstal­tung­sort nicht betreten,
son­dern lediglich aus der Dis­tanz beobachtet. 

Beden­klich erscheint Sicher­heit­sex­perten den­noch, dass, wie in Calau,
“Frontalkraft” ungestört auftreten durfte. Auf der rechtsextremen
Schul­hof-CD, die deutsch­landweit in Hun­dert­tausender-Auflage als Köder für
die braune Ide­olo­gie ver­schenkt wer­den sollte, find­et sich auch Musik von
“Frontalkraft”.

Nach Angaben des Ver­fas­sungss­chutzes wur­den 2003 und 2004 in Brandenburg
jew­eils acht Skin­head­konz­erte bekan­nt. Zwei weit­ere Konz­erte ver­hin­derte die
Polizei 2004 durch ihr Eingreifen.

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Mapping Right Winged Extremism Teil II

Recht­sex­trem­is­mus und Ras­sis­mus sind in Bran­den­burg nach wie vor ein
akutes Prob­lem. Ein ras­si­tis­ch­er Grundtenor ist eben­so häu­fig zu
find­en, wie Kam­er­ad­schaften Demon­stra­tio­nen ver­anstal­ten, Übergiffe
auf Einzelper­so­n­en, Jugend- und Kul­turzen­tren und alternative
Fes­ti­vals verübt wer­den. Im Land Bran­den­burg, im strukturschwachen
Nord­west­en und ‑osten, im infra­struk­turell abgeschnit­te­nen Süden sowie
im berlin­na­hen “Speck­gür­tel” haben sich zahlre­iche rechtsradikale
Kam­er­ad­schaften organ­isiert und Net­zw­erke aufge­baut, die nicht nur dem
staatlichen Repres­sions­druck aus­re­ichend gewach­sen sind (und eventuell
von den Repres­sion­sor­ga­nen wie VS sog­ar finanziert wer­den). Diese
Kam­er­ad­schaften haben sich neuerd­ings mit finanzkräftigeren
Parteistruk­turen wie der NPD und DVU arrang­iert und gle­ichzeit­ig eine
sich wirtschaftlich selb­st­tra­gende Kleingewerbe­struk­tur geschaffen,
beste­hend aus Musik­busi­ness und tex­tilem rechtsradikalen
Mer­chan­dis­ing, wodurch Arbeit­splätze für Kad­er entste­hen und
finanzielle Ressoucen aquiri­ert wer­den. Seit Jahren betreiben diese
Struk­turen eine mal mehr, mal weniger professionelle
Jugend(bildungs)arbeit — authen­tisch und sozial verankert. 

Im
Kam­er­ad­schaftsm­i­lieu schließlich verbinden sich erlebnisorientierte
Aktio­nen mit inhaltlich aus­re­ichen­den Wel­terk­lärungsmustern und
sozialer Selb­stvergewis­serung, die hin und wieder For­men sozialer und
poli­tis­ch­er Sol­i­dar­ität annimmt. Ger­ade in Bran­den­burg hat der Aufbau
und die Förderung alter­na­tiv­er Struk­turen ein­er glaubwürdigen
nicht-recht­en und anti­ras­sis­tis­chen Jugend­kul­tur und ‑bil­dung nie
sub­stantiell stattgefunden. 

Auf der Suche nach Möglichkeit­en der Stärkung alternativer
Jugend­kul­turen und lokaler Jugen­dini­tia­tiv­en, nach überregionaler
Ver­net­zung und dem Aus­tausch von von Strate­gien gegen
Recht­sex­trem­is­mus und Ras­sis­mus fuhren im August 2004 20 Jugendliche
aus Ini­tia­tiv­en und alter­na­tiv­en Jugend­kul­turzen­tren Bran­den­burgs nach
Novi Sad, Vojvo­d­i­na, in Ser­bi­en und trafen sich dort mit
Gle­ich­gesin­nten. Wir fan­den uns mit einem erstark­enden Nationalismus
und Recht­sex­trem­is­mus und ein­er Zunahme von ras­sis­tis­chen und
recht­sex­trem­istis­chen Übergif­f­en kon­fron­tiert und began­nen einen
Aus­tausch hin­sichtlich der Prob­leme mit Recht­sex­trem­is­mus und
Ras­sis­mus im ehe­mals sozial­is­tis­chen Ost­deutsch­land und Jugoslavien.
In der Woche disku­tierten wir die Auswirkun­gen einer
Nicht­ta­u­far­beitung und Verk­lärung von Kriegs­geschichte und verglichen
die ländliche Jugend­kul­tur Vojvo­d­i­nas mit der Brandenburgs. 

Aus unser­er jahre­lan­gen poli­tis­chen Arbeit in Bran­den­burg heraus
sehen wir die Notwenigkeit ein­er über­re­gionalen Ver­net­zung von
Jugen­dini­tia­tiv­en. Der Aus­tausch von Bil­dung­spro­jek­ten, die Förderung
von Jugen­dini­tia­tiv­en und selb­st­bes­timmten alter­na­tiv­en kulturellen
und sozialen Zen­tren über die EU Gren­zen hin­aus stellt einen
wesentlichen Bestandteil im Kampf gegen Recht­sex­trem­is­mus und
Ras­sis­mus dar. 

Vom 26.07. bis zum 04.08.2005 find­et Map­ping Right Winged Extremism
Teil II statt. Wir wer­den in Kle­in­grup­pen in Bran­den­burg und Berlin
auss­chwär­men und For­men emanzi­pa­torischen Lebens nach­spüren. Wir
wer­den uns zwis­chen linken Haus- und Wohn­pro­jek­ten, alternativen
Jugend- und Sozialzen­tren bewe­gen, die Prax­en alternativer
Medi­en­nutzung vorstellen und disku­tieren, Geschichte und
Geschicht­sre­vi­sion­is­mus in Bran­den­burg recherchieren,das Konzept
Opfer­ber­atung von Betrof­fe­nen rechter Gewalt vorstellen und
antifaschis­tis­che Stadtspaziergänge organ­isieren. Es wird neben der
Analyse der aktuellen Entwick­lun­gen von Recht­sex­trem­is­mus und
Ras­sis­mus ger­ade auch um Gegen­strate­gien gehen. 

Wichtiger Fokus wird die Abschlußver­anstal­tung am 2.8.05 im Größenwahn
(Berlin, Kinzigstrasse 9) ab 20:00 sein. Zu der Präsen­ta­tion der
Ergeb­nisse der einzel­nen Work­shops und der Diskus­sion um
Inter­vern­tion­s­möglichkeit­en gegen Recht­sex­trem­is­mus und Rassismus
durch eine über­re­gionale Ver­net­zung von Jugen­dini­tia­tiv­en seid ihr
her­zlich eingeladen. 

Weit­ere Infor­ma­tio­nen find­et ihr unter: 

www.djb-ev.de

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Mehr politische Bildung

Pots­dam (epd) In Branden­burg soll der Rechtsextremis­mus ver­stärkt mit poli­tis­ch­er Bil­dung bekämpft wer­den. Vor allem in der pädagogi­schen Arbeit stelle die öffent­liche Präsenz recht­sex­tremer Akteure und die Gefahr ein­er schle­ichen­den Normali­sierung erhöhte Anforderun­gen, erk­lärte die Press­es­telle des Land­tages am Fre­itag in Potsdam.

40 Lehrer wür­den deshalb am Dien­stag zu ein­er ersten Fort­bil­dungsver­anstal­tung im Land­tag erwartet. Ziel sei unter anderem eine stär­kere Koop­er­a­tion von Schu­len, außer­schulis­chen Ju­gendeinrichtungen sowie der poli­tis­chen Jugend- und Er­wachsenenbildung bei der Be­kämpfung des Rechtsextre­mismus, hieß es weiter.

Inforiot