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Brandenburg an der Havel: 31-Jähriger von drei Männern zusammengeschlagen

BRANDENBURG/HAVEL Dien­stagabend wurde ein 31-jähriger Bran­den­burg­er von drei unbekannten
Tätern zusam­mengeschla­gen. Der Geschädigte befand sich in der
Haydnstraße,
als er von drei ihm unbekan­nten Per­so­n­en vor der dortigen
Mozartkaufhalle
herangerufen wurde. Das Gespräch eskalierte, und der 31-Jährige wurde
von
den Män­nern zusam­mengeschla­gen. Sie trat­en ihn mit Füßen und flüchteten
anschließend in Rich­tung Mozart­straße. Eine sofort eingeleitete
Fahndung
blieb ohne Erfolg. Der Geschädigte erlitt Kopf­platzwun­den und wurde vor
Ort
ambu­lant behan­delt. Zu den Tätern ist nur so viel bekan­nt, dass zwei
von
ihnen dunkel bek­lei­det waren und eine Per­son ein rotes Sweat­shirt trug.
Ein­er der Täter hat­te einen spitzge­formten Kinnbart. Des Weiteren
führten
sie zwei Hunde bei sich. Wer Hin­weise zur Tat oder den Tätern geben
kann,
melde sich bei der Polizei­wache in Bran­den­burg, Tel. 03381/560–0.

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1000 Stimmen gegen den Krieg in Neuruppin

NEURUPPIN Rund 1000 Schüler und Lehrer haben gestern Abend in Neu­rup­pin mit einem Demon­stra­tionszug durch die Stadt gegen den Krieg im Irak protestiert. Die Teil­nehmer waren mit Zügen und Bussen aus dem gesamten Land­kreis Ost­prig­nitz-Rup­pin angereist und zogen mit einem Ohren betäuben­den Trillerpfeifenkonz­ert vom Rup­pin­er Einkauf­szen­trum aus durch die Junck­er- und die Karl-Marx-Straße durch die gesamte Innenstadt.

 


 

Der Zug erstreck­te sich über mehrere hun­dert Meter und erregte die Aufmerk­samkeit viel­er Anwohn­er: Dutzende Men­schen beguck­ten die bun­ten Massen von ihren Balko­nen, Pas­san­ten hiel­ten inne, macht­en den Demon­stran­ten mit Zurufen oder spon­tanem Beifall Mut. Von mehreren Polizeifahrzeu­gen esko­rtiert, wälzte sich der laut­starke, aber durch­weg friedliche Protestzug durch die engen Straßen der Kern­stadt. Dutzende Aut­o­fahrer mussten an Straßensper­ren viel Geduld aufbringen.

 

Bei ein­er abschließen­den Kundge­bung auf dem Schulplatz verurteil­ten Schüler­sprech­er und Lehrer die Poli­tik der amerikanis­chen Regierung — teils auf das Schärf­ste. Neben Trans­par­enten mit Auf­schriften wie “Leben ret­ten — Bush anket­ten”, “Kein Krieg für Öl” oder “Krieg für Frieden ist wie Fick­en für Jungfräulichkeit” tru­gen einige Teil­nehmer Peace-Zeichen im Gesicht und so ihren Wun­sch nach Frieden zur Schau. Johannes vom Friedrich-Lud­wig-Jahn-Gym­na­si­um in Kyritz zeigte sich als ein­er der Ver­anstal­ter “über­wältigt, dass so viele Leute hier sind”. Dies sei eine klare Botschaft an die Poli­tik der US-Regierung: “Nein zum Krieg, Nein zu Gewalt, Nein zu Unter­drück­ung”. Zusam­men, sagte der Schüler­sprech­er, “sind wir eine Riesen-Hyper-Friedenswaffe”.

 

Auch Lehrer schlossen sich dem Protest an. Sie sei stolz auf ihre Schüler, sagte eine Kyritzer Päd­a­gogin und fragte: “Wie soll ich meinen Schülern beib­rin­gen, dass sie sich an Geset­ze hal­ten müssen, wenn Bush und Blair unges­traft Völk­er­recht brechen?” R 16

 


 


Über den gestri­gen Protestzug lag ein Hauch von friedlich­er Rev­o­lu­tion — Demo im Dämmerlicht 


 

NEURUPPIN Gestern kurz vor 17 Uhr auf dem Park­platz am Neu­rup­pin­er Reiz: Aus allen Rich­tun­gen strö­men Schü­ler­grup­pen her­an und scharen sich um einen Laut­sprech­er, der not­dürftig auf einem Auto­dach ste­ht. Im Licht der unterge­hen­den Sonne ruft eine Trom­mel­gruppe zum Protest.

 

Etwas abseits ste­hen Kari­na (19), Chris­tine (16), Gabi (17) und Tina (15). Auf ein­er Motorhaube haben die Schü­lerin­nen des Neu­rup­pin­er Schinkel­gym­na­si­ums Bas­tel-Uten­silien aus­ge­bre­it­et: Mit schwarzem Edding beschriften sie zwei neon­far­bene Pap­pen. “Die haben wir eben schnell noch gekauft”, sagt Kari­na und drängt ihre Fre­undin­nen zur Eile.

 

Wenige Minuten später set­zt sich ein gewaltiger Demon­stra­tionszug in Bewe­gung. Die grellen Töne dutzen­der Pfeifen trillern hin­aus in den milden Abend, hallen wider an den grauen Wän­den des Neubaugebiets.

 

Die Ellen­bo­gen auf Kissen gestützt, guck­en Anwohn­er aus ihren Wohnz­im­mer­fen­stern. “Lieber wäre es mir”, sagt ein Demon­strant und blickt nach oben, “wenn die alle run­terkä­men, um dabei zu sein.” Doch an auf­muntern­den Gesten man­gelt es den Protestlern nicht: Pas­san­ten bleiben ste­hen, lächeln, applaudieren.

 

Hun­derte Meter lang wälzt sich der Zug durch Häuser­schlucht­en und ver­bre­it­et gel­len­den Lärm: ein Far­ben­meer aus hun­dert oder mehr Plakat­en, Fah­nen, Trans­par­enten. Auf allen eine Botschaft: Nein zum Irakkrieg.

 

Friedliche Stimmung

 

Aut­o­fahrer schal­ten die Motoren ab, warten geduldig an den Straßensper­ren und lassen die von Polizeifahrzeu­gen esko­rtierten Demon­stran­ten passieren. Die Stim­mung ist friedlich, an jed­er Straßen­biegung stim­men die Demon­stran­ten neue Sprechchöre an.

 

Eine Dreivier­tel­stunde später auf dem Schulplatz: Rund 1000 Men­schen scharen sich zur Kundge­bung um eine kleine Bühne. Vor rund zwei Wochen hat­te Johannes, Schüler­sprech­er des Kyritzer Jah­ngym­na­si­ums, den Anstoß zur Demo gegeben. Jet­zt ste­ht er oben und ringt um Worte. Über­wältigt sei er, stam­melt Johannes ins Mikro und set­zt zur Rede an. Beklagt den Medi­enkrieg. “Aber sollen wir wegschauen?” Nein. “Nie dür­fen wir wegschauen, wenn Men­schen leiden.”

 

Dann erk­limmt Malte die Bühne. Aus Lentzke sei er und Schüler­sprech­er des Neu­rup­pin­er Schinkel­gym­na­si­ums. Applaus. “Die USA meinen, Sad­dam sei schuld”, sagte Malte, “Sad­dam meint, die USA seien schuld und die CDU sagt wie immer: Es waren Schröder und die SPD.” Gelächter, Applaus. Die Sol­dat­en seien es, “die sich da draußen die Bir­nen ein­schießen”, wird Malte lauter, und: “Ich sach, ey, die haben alle einen IQ von min­destens 90 und sind damit weitaus schlauer als ihr Präsi­dent.” Frenetis­ch­er Jubel.

 

Auch Hen­ning, Sprech­er der Rheins­berg­er Rauschule, find­et: “Die zivile Welt hat sich bei der Befriedung des Nahen Ostens nicht ger­ade mit Ruhm bek­leck­ert.” Allein durch den Krieg, sagt Hen­ning, “hat die zivile Welt verloren”.

 

Poli­tik­er müssten zur Ken­nt­nis nehmen, “dass wir uns hier im Namen des Friedens ver­sam­meln”, sagt Johan­na vom Evan­ge­lis­chen Gym­na­si­um der Stadt. “Wir sind die Zukun­ft”, ruft sie der Masse zu, “und ich hoffe, dass wir nicht den gle­ichen Mist bauen, der jet­zt gebaut wird”. Und wieder jubeln die Kriegs­geg­n­er. Franziska aus Kyritz rez­i­tiert Erich Käst­ners Gedicht “Das let­zte Kapi­tel” — die bewe­gende, 80 Jahre alte Vision ein­er Gift­gas-Apoka­lypse im Jahr 2003. Es ist gespen­stisch still auf dem Schulplatz. Franziska blickt in 1000 betretene Gesichter. “Ich hoffe”, sagt sie dann, “dass Käst­ner damit nicht Recht hatte”.

 

Als sich die ersten Mück­en gierig auf die Massen stürzen, löst sich die Kundge­bung auf. Und laut schallt ein Lied in die Däm­merung hin­aus: “All we are say­ing”, stim­men alle ein: “is give peace a chance.” 

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Weniger Rechtsradikale Straftaten

LUCKENWALDE — Die bei­den jun­gen Män­ner mit den kurz geschore­nen Haaren
zeigen vor dem Jugend­schöf­fen­gericht in der Kreis­stadt Luck­en­walde eine
Mis­chung aus Geständigkeit, Ver­legen­heit und Auf­säs­sigkeit. Dem einen
Angeklagten wird der uner­laubte Besitz ein­er Stahlrute vorgeworfen.
“Ich
muss mich doch bei Schlägereien zwis­chen Rechts und Links schützen
können”,
erk­lärt er. Sein Kumpel war in einem Bus gewalt­tätig gewor­den, weil ein
mit­fahren­der Schüler ange­blich “Scheiß-Nazi” gesagt haben soll.

 

Zu gemein­nütziger Arbeit verdonnert

 

Bei­de kom­men vor dem Gericht mit Ver­war­nun­gen davon und werden
gemeinnützige
Arbeit leis­ten müssen. Sie waren zuvor kaum durch Straftaten
aufge­fall­en und
wer­den vom Jugendgericht­shelfer als “Mitläufer­typen” in der rechten
Szene
eingeschätzt. Den­noch gehören ihre unlängst ver­han­del­ten Delik­te schon
zu
den schw­er­eren in der Krim­i­nal­sta­tis­tik des ver­gan­genen Jahres.

 

“Von den 67 so genan­nten Staatss­chutzde­lik­ten sind mehr als 90 Prozent
Pro­pa­gan­dade­lik­te”, sagt Krim­i­nal­haup­tkom­mis­sar Hol­ger Krüger. Der
Beamte
leit­et seit dem Juli des Vor­jahres das Jugend­kom­mis­sari­at im
Schutzbereich
Tel­tow-Fläming. Mit Pro­pa­gan­dade­lik­ten meint der Kom­mis­sar konkret
Hak­enkreuzschmier­ereien, Sieg-Heil-Rufe oder das öffentliche Abspielen
verbo
ten­er Nazi-Lieder.

 

Rück­gang der Delik­te um fast 20 Prozent

 

Die Zahl der Straftat­en mit recht­sradikalem Hin­ter­grund ist 2002 in
unserem
Kreis um fast 20 Prozent zurück­ge­gan­gen, und Hol­ger Krüger ist
überzeugt,
dass es nur eine unbe­deu­tende Dunkelz­if­fer gibt. Die Bevölkerung sei
sehr
sen­si­bel und zeige selb­st schein­bare Bagatellen an, begrün­det er.
Besonders
froh ist der Krim­i­nal­beamte über den Rück­gang der Zahl von
Gewaltdelikten.
Seine Erk­lärung für diese Entwick­lung ist ein­fach: Die schar­fen Urteile
der
ver­gan­genen Jahre zeigen Wirkung.

 

Doch die juris­tis­che Aufar­beitung der länger zurückliegenden
Gewalt­tätigkeit­en hat aus der Sicht von Hol­ger Krüger auch
Schattenseiten.
Als Beispiel nen­nt er Treb­bin, das mit den Gerichtsver­hand­lun­gen im
ver­gan­genen Sep­tem­ber um die Prügeleien von 1996 wieder in die
Schlagzeilen
ger­at­en war. Das Bild von der “braunen Hochburg” sei dadurch erneuert
wor­den — die Krim­i­nal­ität­sen­twick­lung sehe jedoch anders aus, betont
der
Kommissariatsleiter.

 

“Wir beobacht­en unsere Klientel”

 

Eine so genan­nte Kam­er­ad­schaft Treb­bin gebe es nicht, und von der Zahl
der
Straftat­en her sei ohne­hin Lud­wigs­felde der Spitzen­re­it­er im Kreis,
sagt
Hol­ger Krüger. Er ist weit ent­fer­nt davon, sich durch die positiven
Ten­den­zen beruhi­gen zu lassen. “Wir ken­nen die Tre­ff­punk­te und wir
beobacht­en unsere Klien­tel”, betont er, “denn die früheren Zustände
sollen
sich nicht wiederholen.”

 

“Unsere Klien­tel” — das sind vor allem Jugendliche zwisch en 14 und 18
Jahren, deut­lich weniger Her­anwach­sende bis 21 und einige Erwachsene.
Die
wenig­sten drück­en mit Klei­dung, Haarschnitt und Grup­pen­ver­hal­ten eine
poli­tis­che Gesin­nung aus, sagt Elke Auer­bach, Press­esprecherin des
Schutzbereiches.

 

Dem Leben eine andere Rich­tung geben

 

“Wenn es Gesin­nung wäre, dann hät­ten wir ja diese Leute später als
stramme
Mit­glieder rechter Organ­i­sa­tio­nen”, begrün­det es die
Polizei­haup­tkom­mis­sarin. Eine solche Entwick­lung sei aber nicht
festzustellen, und über die Jahre bliebe das Altersspek­trum der Täter
etwa
kon­stant. Oft­mals reicht­en schon eine feste Fre­undin, eine andere
Lehrstelle
oder ein Wohnortwech­sel, um dem Leben einen andere Rich­tung zu geben.

 

Vor­beu­gende Arbeit unter Jugendlichen sieht die Polizei als wichtiges
Mit
tel, um recht­sradikale Straftat­en zu ver­hin­dern. Diese Auf­gabe hat das
im
Schutzbere­ich neu geschaf­fene Sachge­bi­et Präven­tion, das sich an den
Schulen
unter anderem auch um die Prob­leme Dro­gen und Gewalt kümmert.

 

Für Hol­ger Krüger sind die vor­beu­gen­den Bemühun­gen aber zu Ende, wenn
Gewalt­tat­en mit recht­sex­tremem oder frem­den­feindlichem Hintergrund
geschehen — wie im Som­mer 2002, als in Lud­wigs­felde ein Afrikaner
brutal
zusam­mengeschla­gen wurde. “Dann steck­en wir Pow­er hinein”, sagt er,
“denn
nur mit schneller Aufk­lärung und harten Strafen kön­nen wir solche
Sachen in
Gren­zen halten.”

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Schülerstreik, Demos, Blockaden, Rangeleien

Wie in zahlre­ichen anderen Städten auch, gab es am Fre­itag um 11.00 Uhr in Pots­dam eine SchülerDe­mo gegen den Krieg. Etwa 3500 Leute kamen let­ztlich zusam­men. Das war zumin­d­est mehr als bei der gestri­gen Schülerdemo(etwa 1500 Leute) und der gestri­gen Tag‑X Demo(etwa 3000 Leute). Haupt­säch­lich waren es heute streik­ende Schüler, aber auch viele son­stige Pots­damer beteiligten sich geplant oder auch spon­tan an der heuti­gen Demon­stra­tion. Die Demo war äusserst zügig unter­wegs, was mehrere spon­tane Routenän­derun­gen ermöglichte! Die Polizei war mit erstaunlich wenig Beamten vor Ort, und ver­suchte mehrfach verge­blich die Demo aufzuhal­ten, umzuleit­en oder auf bes­timmte Straßen­ab­schnitte einzuen­gen. Die zweifel­hafte Parole “USA — Inter­nati­nale Völk­er­mordzen­trale” war lei­der bes­tim­mend, wobei das reflex­hafte “Nazis Raus” rufen gewiss­er Leute auch daneben war. (Es waren eben 8–14 jährige Schüler, haben wir nicht alle im Lauf der Zeit dazugel­ernt? Geste­hen wir dieses Recht doch bitte auch den ganz jun­gen zu.) 

Anson­sten gab es natür­lich auch viel pos­i­tives, viele selb­st­ge­malte Plakate und einige Transparente.
Als die Demo schliesslich doch endlich ihren End­punkt erre­icht hatte,
weigerten sich einige hun­dert Demoteil­nehmer die Straße zu ver­lassen. Die Polizei ver­suchte anfangs sehr zaghaft, mit Argu­menten wie “Wir sind doch auch gegen den Krieg” die Leute zum gehen zu bewe­gen. Da kaum jemand der Auf­forderung die Straße zu ver­lassen nachkam wurde die Polizei zunehmend rabi­ater. Dies führte jedoch dazu, daß zahlre­iche Leute den Lau­ti auf dem Abschlusskundge­bungsplatz ein­fach Lau­ti sein liessen, und nun eben­falls die Straße betrat­en. Es erschollen Rufe “Hin­set­zen, Hin­set­zen”, worauf sich tat­säch­lich viele bei kühlen 4 Grad auf den Boden set­zten. Mit­ten­drin war fol­gen­des Tran­spi zu sehen; “Ulti­ma­tum an die Bun­desregierung — Sper­rt den Luftraum son­st sper­ren wir die Auto­bahn”. Ins­ge­samt dauerte es über eine Stunde um die beset­zte Kreuzung Am Kanal/Friedrich- Ebert- Straße zu räu­men, was einige Rangeleien und ein lustiges Katz und Maus Spiel zur Folge hat­te. Unschön waren die Leute mit den Mega­fo­nen, welche die Block­ier­er unbe­d­ingt von der Straße haben woll­ten. Anson­sten bleibt mir nur festzustellen, daß die Stim­mung heute aus­ge­sprochen gut, am Ende sog­ar kämpferisch, und die Res­o­nanz von Pas­san­ten äusserst pos­i­tiv war. Einige blieben gle­ich vor Ort um die eben­falls heute stat­tfind­ende Demo “Nie wieder Krieg, nie wieder Preußen, nie wieder Faschis­mus — Gegen den Wieder­auf­bau der Gar­nisonkirche” zu besuchen. Doch das wird eine andere Geschichte…

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Krieg kaum Anlass zum Protest

Nun­mehr zum acht­en Mal fand am Mon­tag in Rathenow eine Kundge­bung gegen den Irakkrieg statt. Doch trotz des Kriegsaus­bruchs, am ver­gan­genen Don­ner­stag, kamen nicht mehr Men­schen als zu den
ver­gan­genen Ver­anstal­tun­gen. 100 Teil­nehmer waren es dann auch bloß, die nach der Kundge­bung als Demon­stra­tionszug vom Märkischen Platz zu einem Frieden­skonz­ert in der Lutherkirche zogen. PDS und Antifas zeigten
dabei jew­eils Trans­par­ente gegen den Krieg.
Die anwe­senden Nazis blieben wie üblich auf Dis­tanz und beschränk­ten sich aufs beobachten. 

Antifaof­fen­sive Westhavelland

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Nazis prügelten ihr Opfer, warfen es dann aufs Bahngleis

Am Son­ntag (23.3.03) mor­gen um 2:20 wurde ein alter­na­tiv­er Jugendlicher,
der am Bahn­hof Rehbrücke sein Fahrrad abschließen wollte, von drei Faschos ange­grif­f­en. Sie ran­nten auf ihn zu, ein­er der Angreifer zog einen Teleskop-Schlag­stock und schlug den Jugendlichen zu Boden. 

Nach­dem sie eine Weile auf ihn eingeschla­gen und getreten hat­ten war­fen sie
ihn auf das Gleis. Der Zug der eigentlich hätte um diese Uhrzeit einfahren
müssen hat­te zum Glück Ver­spä­tung — auf den Gleisen liegend rief das Opfer die Polizei, die inner­halb kürzester Zeit ein­traf und die Angreifer festnahm. 

Von Unten

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Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge tagt in Halbe

Potsdam/Halbe (ddp-lbg). Der Volks­bund Deutsche Kriegs­gräber­für­sorge in
Bran­den­burg kommt am Sam­stag zu einem Vertretertag in Halbe zusammen.
Die
Delegierten wer­den unter anderem den Vor­stand neu wählen, wie ein
Sprecher
des Vere­ins am Dien­stag in Pots­dam sagte. Der Vor­sitzende des
Lan­desver­bands, Land­tagspräsi­dent Her­bert Knoblich, kan­di­diert erneut
für
den Chefposten. 

Der Volks­bund Deutsche Kriegs­gräber­für­sorge ist seit 1919 unter dem
Motto
«Ver­söh­nung über den Gräbern — Arbeit für den Frieden» im In- und
Ausland
tätig. Er pflegt knapp zwei Mil­lio­nen Kriegsgräber.

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Neue Ausstellung in der Gedenkstätte Sachsenhausen

Oranien­burg (ddp-lbg). In der KZ-Gedenkstätte Sachen­hausen öffnet ab
Sonntag
die Ausstel­lung «Die Far­ben der Erin­nerung — Auschwitz 1940–2000» von
Rax
Rin­nekan­gas. Die groß­for­mati­gen fotografis­chen Gemälde des finnischen
Kün­stlers und Fotografen zeigen Momen­tauf­nah­men vom ehemaligen
Konzen­tra­tionslager Auschwitz, die durch Dop­pel­be­lich­tung und Farben
ver­fremdet wur­den, sagte ein Sprech­er der Stiftung Brandenburgische
Gedenkstät­ten am Dien­stag in Oranienburg. 

Der 1954 geborene Rax Rin­nekan­gas ist Träger des finnischen
Staatspreises
für Fotografie (1989) und für Lit­er­atur (1992). Einzelausstellungen
seiner
Arbeit­en waren in Finn­land, Island, Schwe­den, Rus­s­land, Deutschland,
Frankre­ich und Spanien zu sehen. Die Schau in Sach­sen­hausen wird am
Sonntag
um 15.00 Uhr eröffnet. Dabei wird das Stre­ichquar­tett «Unit­ed Strings»
aus
Berlin das Stück «Klang­denkmal» auf­führen, das den Opfern des Holocaust
gewid­met ist. (www.gedenkstaette-sachsenhausen.de.)

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Premnitzer Rechtsradikaler verurteilt

Wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung an einem linksori­en­tierten Jugendlichen wurde
der 20-jährige Recht­sradikale Den­nis S. heute vom Landgericht Pots­dam zu einer
Haft­strafe von acht Monat­en auf Bewährung verurteilt.

Ver­han­delt wurde ein Angriff am 9. Mai des ver­gan­genen Jahres, dem so genannten
“Her­rentag”. Den­nis S. war mit anderen Recht­sradikalen in Prem­nitz auf einer
Sauf­tour unter­wegs. Als sie auf Andreas T. trafen, gröl­ten sie: “T., du Schwein, wir
kriegen dich!” Dann ver­stellte ihm ein Recht­sradikaler den Weg und hielt ihn fest,
während ihm Den­nis S. wuchtige Schläge ins Gesicht gab. Andreas T. kon­nte sich
los­reißen, ran­nte zur Woh­nung sein­er Eltern in der Nähe, ver­fol­gt von den
Recht­sradikalen. Vor dem Haus sein­er Eltern trat ihm Den­nis S. mit
Stahlkap­pen­schuhen ins Gesicht. Blutüber­strömt kon­nte Andreas T. sich ins Haus
sein­er Eltern flücht­en, das von den Recht­sradikalen belagert wurde.

Das Urteil in der ersten Instanz wurde bei gle­ich­bleiben­dem Straf­maß in eine
Jugend­strafe umge­wan­delt. Außer­dem muss Den­nis S. 150 Arbeitsstun­den in einer
Behin­dertenein­rich­tung ableis­ten, damit er “Respekt vor der Unversehrtheit des
Lebens” lernt, wie Richter Przy­bil­la bemerkte.

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Videoüberwachung an Bahnhöfen: Rückgang der Kriminalität

POTSDAM Men­schen­massen strö­men von der Straßen­bahn zum Hauptbahnhof,
Aut­o­fahrer stellen ihr Fahrzeug ab, Touris­ten kauen Bratwurst, Kinder
laufen
über eine Kreuzung, Rad­fahrer ket­ten ihre Draht­e­sel los und fahren
davon.
Der All­t­ag am Pots­damer Haupt­bahn­hof ist quirlig, aber nicht unbedingt
span­nend. Den­noch ver­fol­gt Polizei­haup­tkom­mis­sar Fritz Zie­mann das
Geschehen
nun schon seit sechs Stun­den — und das aus der Per­spek­tive von gleich
sechs
Kameras.

 

24 Stun­den ist die Videoüberwachungszen­trale in der Hauptwache der
Potsdamer
Polizei beset­zt. Auf den Mon­i­toren ist der Verkehrsknoten­punkt von der
Nord‑, Süd- und West­seite zu sehen. Speziell überwacht wer­den auch die
Fahrrad­stellplätze und der große Park­platz gegenüber dem Nordausgang.
Für
die Polizei galt der gesamte Bere­ich als Kriminalitätsschwerpunkt.

 

“Das ist seit der Videoüberwachung nicht mehr so”, sagt Zie­mann. Denn
er und
seine Kol­le­gen beobacht­en nicht nur harm­lose Pas­san­ten. Immer wieder
werden
sie Zeu­gen von Straftat­en oder deren Vor­bere­itung. “Fahrrad­diebe auf
frisch­er Tat ertappt”, hieß es er jüngst in der Polizeimeldung.
Ziemanns
Kol­le­gen hat­ten um zwei Uhr mor­gens Jugendliche beim Auf­sä­gen von
Fahrrad­schlössern beobachtet. Nur wenige Augen­blicke später wur­den die
bei­den 15-Jähri­gen von der Polizei festgenom­men. Manch­mal sind die
Beamten
so schnell vor Ort, dass eine Straftat noch ver­hin­dert wer­den kann.
“Das ist
ja das Ziel unser­er Arbeit”, sagt Ziemann.

 

Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) bew­ertet die im Dezem­ber 2001
eingeführte
Videoüberwachung als Erfolg. Zunächst probe­weise für fünf Jahre — das
ist
geset­zlich so fest­geschrieben — waren an so genan­nten gefährlichen
Orten in
vier bran­den­bur­gis­chen Städten elek­tro­n­is­che Augen instal­liert worden.
Das
Innen­min­is­teri­um teilte jet­zt mit, dass die Zahl der Straftat­en am
Potsdamer
Haupt­bahn­hof um 60 Prozent von 110 im Jahr 2001 auf 43 im Vorjahr
zurück
ging. Am Bahn­hofsvor­platz von Bernau ist der Rück­gang dem­nach noch
größer:
um 80 Prozent von 90 auf 20 Straftat­en. Auf Erkn­ers Bahnhofsvorplatz
wurden
noch 105 Vor­fälle reg­istri­ert, nach 210 im Jahr davor. Vor der
Großdiscothek
“Dance­house” in Rathenow sank seit der Inbe­trieb­nahme der Kam­eras die
Zahl
der Delik­te von 46 auf 26, so die Angaben des Innen­min­is­teri­ums. Für
eine
Ver­lagerung der Krim­i­nal­ität in andere Bere­iche gebe es keine Hinweise,
teilte Min­is­teri­umssprech­er Heiko Hom­burg mit. Es sei ins­ge­samt ein
Rückgang
der Krim­i­nal­ität festzustellen. 21 305 Euro kostet der Betrieb der vier
Videoan­la­gen jeden Monat. Hinzu kom­men Per­son­alkosten. Die Technik
kostete
345 000 Euro. Kri­tik­er sprechen von einem Mis­ser­folg der
Kameraüberwachung.
Dadurch werde die Krim­i­nal­ität nur an andere Stan­dorte verdrängt,
behauptet
etwa die Pots­damer Kam­pagne gegen Wehrpflicht, die die Inbetriebnahme
einst
mit ein­er Protes­tak­tion begleitete.

 

Polizei­haup­tkom­mis­sar Zie­mann geht hinge­gen davon aus, dass die
Kriminalität
ins­ge­samt zurück ging. Der Haupt­bahn­hof sei kein Schw­er­punkt für
Fahrrad­dieb­stäh­le mehr. Eine Zunahme der Delik­te an ander­er Stelle gäbe
es
hinge­gen nicht.

 

Zie­mann vertei­digt auch die Spe­icherung von Kam­er­abildern, die nur im
Ver­dachts­fall und auf Knopf­druck erfolge. Bei Straftat­en werden
einzelne
Sequen­zen aus­ge­druckt, der Vor­gang auf CD gebran­nt. Die spezielle
Software
könne nur in der Hauptwache und beim Lan­deskrim­i­nalamt gele­sen werden,
sagt
Zie­mann. Im Übri­gen wisse jed­er, der den überwacht­en Bere­ich betrete,
dass
er gefilmt wird. Schilder weisen in Deutsch und Englisch auf die
Kameras
hin. Wer sich von den täglich bis zu 70 000 Pas­san­ten nicht auffällig
ver­hält, muss laut Zie­mann auch nicht damit rech­nen, dass ihn die
Beamten
ganz nah auf den Bild­schir­men zoomen. Ganz intime Blicke bleiben aber
auch
der Polizei — zumin­d­est an den Überwachungsmon­i­toren — ver­bor­gen. Die
Sicht
in ein Fit­nessstu­dio im Bahn­hof­s­cen­ter wird durch einen weißen Kasten
auf
dem Bild­schirm verhindert.

Inforiot