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Nazischmierereien an Friedhof

Fehrbellin — Am ehe­ma­li­gen jüdis­chen Fried­hof in Fehrbellin sind
Nazi-Schmier­ereien ent­deckt wor­den. Unbekan­nte bekritzel­ten eine
Hin­weistafel und einen Gedenkstein mit zwei Hak­enkreuzen und SS-Zeichen,
sagte gestern ein Polizeis­prech­er. Die Tat war bei Mähar­beit­en bemerkt
wor­den. Die Polizei ermittelt.

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«Bedenkliches Wahlplakat»

(25.10.) Ein Wahlplakat der Unab­hängi­gen Bürg­erliste mit dem Slo­gan «Der Spreewald
den Spreewäldern» , sagte Lan­drat Mar­tin Wille auf der let­zten Sitzung des
Kreisauss­chuss­es vor den Wahlen, finde er «sehr bedenklich» . 

Er wolle es inhaltich nicht unbe­d­ingt in die Ecke «Deutsch­land den
Deutschen» rück­en, doch er könne sich vorstellen, dass das Plakat auf Gäste
des Spree­waldes einen «eigen­willi­gen» Ein­druck mache. Den Vor­wurf von
Got­tfried Vogler, der für die Bürg­erliste kan­di­diert, der Landrat
miss­brauche den Kreisauss­chuss als Wahlkampf­fo­rum, wies der wiederum zurück.
Als Lan­drat «ist es meine Auf­gabe, Schaden vom Kreis abzuwenden». 

In einem solchen Slo­gan sehe er aber einen Schaden. Gegenüber der RUNDSCHAU
sagte Vogler, dass er sich gegen jeden Ver­such ver­wahre, «in eine rechte
Ecke gedrängt zu werden» .

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Polizisten finden Waffenlager in Cottbuser Wohnung

(23.10.) Ein Waf­fen­lager fan­den Mitar­beit­er des polizeilichen Staatss­chutzes am
Dien­stag in ein­er Cot­tbuser Woh­nung. Wie der Press­esprech­er des
Polizeiprä­sid­i­ums in Frankfurt/Oder, Peter Sal­en­der, gestern mitteilte,
gehört der 23-jährige Eigen­tümer zur recht­en Szene. 

Bei der Durch­suchung der Woh­nung stell­ten die Beamten eine Maschinenpistole
vom Typ Uzi sich­er, zwei Schreckschuss­re­volver sowie mehrere Waf­fen- und
Muni­tion­steile. «Der 23-Jährige ist der Polizei bere­its seit 1995 bekannt» ,
erk­lärte Sal­en­der, «unter anderem wegen Ver­stoßes gegen das Waffengesetz.
Seit dem Jahr 2000 trat er auch mit poli­tisch motivierten Straftat­en in
Erschei­n­ung.» Zu weit­eren Einzel­heit­en wollte sich der Presseprech­er mit
Hin­weis auf das Ermit­tlungsver­fahren bis­lang noch nicht äußern.

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Schönbohms Fußfessel-Fantasien

(Marit­ta Tkalec) In Bran­den­burg ist Wahlkampf und in solchen Zeit­en ste­hen Poli­tik­er neben
sich. Dann reden sie Sachen, die nur im Zus­tand der Unzurechnungsfähigkeit
zu Stande kom­men kön­nen. Den jüng­sten Anfall von Wahlschwätz hat­te Jörg
Schön­bohm, CDU, als er glaubte, die Ein­führung der elek­tro­n­is­chen Fußfessel
für Schulschwänz­er ins Gespräch brin­gen zu müssen. Es sei davor gewarnt, die
Sache mit dem High­tech-Auf­pass­er ernst zu nehmen: Das Anle­gen eines Gerätes,
das über Satel­lit ermöglicht, jed­erzeit den Aufen­thalt­sort ein­er Per­son zu
bes­tim­men, ist eine die Frei­heit beschränk­ende Strafe, die nur Gerichte über
verurteilte Straftäter ver­hän­gen können. 

Der kon­troll­wütige bran­den­bur­gis­che Innen­min­is­ter ver­wech­selt also sein
Bun­des­land mit der Region um die nord­ko­re­anis­che Haupt­stadt Pjöng­jang, wenn
er meint, die elek­tro­n­is­che Fußfes­sel kön­nte eine “vor­beu­gende wie
abschreck­ende Möglichkeit sein, die Gesellschaft vor extrem kriminellen
Schulschwänz­ern zu schützen”. Das geht frei nach dem Mot­to: Wenn Amerika
präven­tive Ord­nungskriege führt, kann Bran­den­burg seine jun­gen Rabauken erst
recht vor­beu­gend beu­gen. Lei­der ist es zu spät, Jörg Schön­bohm vorbeugend
zum zwangsweisen Studi­um des deutschen Grundge­set­zes zu verurteilen. Aber
dort kön­nte er im Artikel 104 unter anderem lesen, dass die Frei­heit der
Per­son nur auf Grund eines förm­lichen Geset­zes und nur unter Beach­tung der
darin vorgeschriebe­nen For­men beschränkt wer­den darf. 

Das Schön­bohm­sche Law-and-order-Gerede hat natür­lich im massenhaften
Schulschwänzen eine ern­sthafte Ursache. In Bran­den­burg nutzt etwa ein
Drit­tel der Drücke­berg­er die zusät­zliche Freizeit, um krumme Dinger zu
drehen. Diese tausend­fache Kleinkrim­i­nal­ität nervt den Bürg­er, der auf
diesem Umweg mit den Fol­gen der Schwänz­erei kon­fron­tiert ist. 

Warum aber lungern die Kinder und Jugendlichen als krim­inelles Potenzial
herum? Warum find­en sie die Schule abstoßend? Eben­so müsste man Eltern
fra­gen, warum sie nicht dafür sor­gen, dass ihre Kinder zur Schule gehen. Und
warum der Staat nicht dafür sorgt, dass Eltern dieser Pflicht nachkommen.
Sven Petke, ein ander­er bran­den­bur­gis­ch­er CDU-Poli­tik­er, hätte einen
Vorschlag: Bußgelder gegen Eltern von Schulschwänz­ern zu ver­hän­gen. Das ist
real­ität­snah, im Sinne des Geset­zes und bes­timmt wirk­sam. Aber unbequemer
als die virtuelle Fußfessel.

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Großeinsatz der Polizei gegen Skinkonzert

Fin­ster­walde (ddp-lbg). Starke Polizeikräfte haben am späten gestri­gen Abend ein Skinkonz­ert im Kul­turhaus von Plessa (Land­kreis Elbe-Elster) aufgelöst. Wie eine Polizeis­precherin heute Mor­gen mit­teilte, waren an der Aktion zur Beendi­gung der Ver­anstal­tung 100 Beamte aus Bran­den­burg und Sach­sen beteiligt. Die Polizei stellte von den rund 300 anwe­senden Skin­heads die Iden­tität fest und sprach gegen sie Platzver­weise aus. Zwei Män­ner im Alter von 21 beziehungsweise 38 Jahren wur­den wegen Ver­wen­dung von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen vor­läu­fig festgenommen. 

Die Behör­den waren durch Hin­weise aus der Bevölkerung über das Skinkonz­ert informiert wor­den. Daraufhin erließ das zuständi­ge Ord­nungsamt eine Verbotsverfügung.

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Keine Abschiebungen, Knäste, ZASTen!


Demon­stra­tion gegen Gren­z­ab­schot­tung, Abschiebun­gen und Internierung von Flüchtlingen 

Am 31.10.2003 um 14:30 vor dem Rathaus in Eisenhüttenstadt.

In Eisen­hüt­ten­stadt find­en die Aktion­stage gegen Gren­z­ab­schot­tung, Abschiebung und
Internierung von Flüchtlin­gen vom 29.10 bis 31.10. 2003 statt. Mit kreativen
Aktio­nen und Demon­stra­tio­nen wer­den wir unseren Protest gegen die
men­schen­ver­ach­t­ende Aus­län­der­poli­tik in Deutsch­land zum Aus­druck brin­gen. Dazu
wer­den noch Diskus­sion­srun­den, Innen­stad­tak­tio­nen und Par­ties stat­tfind­en, außerdem
noch ein Konz­ert mit mehreren Bands. 

Eisen­hüt­ten­stadt nen­nt sich offiziell “Stadt ohne Ras­sis­mus”. Dies erscheint
zynisch, wenn man bedenkt das im gle­ichen Augen­blick Men­schen am Rande der Stadt
interniert und Abgeschoben wer­den. Für mehrere hun­dert Men­schen in Eisenhüttenstadt
ist das der trau­rige All­t­ag, den sie kom­men in den Knast ohne ein Verbrechen
began­gen zu haben oder dür­fen die Stadt nicht ver­lassen (Res­i­den­zpflicht), weil sie
eine falschen Pass besitzen. Sie leben mit der per­ma­nen­ten Bedro­hung abgeschoben zu
wer­den. Drei Meter hohe Zäune mit Stachel­draht umgeben das Gelände der ZABH. Die
konkreten Zustände in des Eisen­hüt­ten­städter Abschiebek­nasts, aber auch in der ZAST
sind katas­trophal, so hat das Anti-Folter-Komi­tee des Europarates in einem im März
veröf­fentlicht­en Bericht darauf hingewiesen, dass eine Zelle in der ZABH mit einer
Ringvor­rich­tung zum Fes­seln von Flüchtlin­gen aus­ges­tat­tet war. 

Was aber nach ein­er lang­weili­gen Behörde klingt ist ein Auf­nah­me­lager für
Flüchtlinge, die fast vol­lkom­men entrechtet (totale Iso­la­tion, sie dür­fen kein
Deutsch ler­nen, haben keine Anspruch auf Rechts­ber­atung), bedro­ht durch Übergriffe
von gewalt­täti­gen Ras­sis­ten oder Neon­azis am Rande der Stadt einges­per­rt werden,
ohne ein Ver­brechen began­gen zu haben — sie sind in Deutsch­land lediglich
unerwünscht.
Sie wer­den mit hun­dert Men­schen auf eng­stem Raum ungeachtet der religiösen Neigungen
oder Vor­lieben (Essen etc.) eingesperrt. 

Hinzu kommt die Gren­znähe von Eisen­hüt­ten­stadt, sodass der BGS „ver­dacht­sun­ab­hängige
Kon­trollen” durch­führen kann, bei denen nach ras­sis­tis­chen Motiv­en aus­gewählt wird -
so wer­den ver­mehrt Schwarze und nicht­deutsch ausse­hende Men­schen kontrolliert. 

Anni Ndupe, die gebür­tige Keni­aner­in schwebte in Lebens­ge­fahr. Sie wurde von der
Regierung ver­fol­gt, weil sie Mit­glied der religiösen Mungi­ki-Sek­te war, die
poli­tis­che Ambi­tio­nen hatte.
Sie floh im Jan­u­ar und lan­dete 2 Wochen später in Erwartung ihrer Abschiebung im
Abschiebek­nast in Eisen­hüt­ten­stadt. Obwohl Amnesty Inter­na­tion­al erst kür­zlich von
mas­siv­en Men­schen­rechtsver­let­zun­gen in Kenia und über Folterun­gen und wenig­stens 100
extrale­gale Tötun­gen durch die Polizei berichtete, sollte sie trotz­dem nach Kenia
abgeschoben wer­den, um dort dem Tod ins Auge zu blicken.
Am 30. Mai trank die 32jaehrige ein giftiges Haarpflegemit­tel — aus Verzweiflung
über ihren unsicheren Aufen­thaltssta­tus in Deutsch­land. Mit einem Hub­schrauber wurde
sie auf die Inten­sivs­ta­tion eines Pots­damer Kranken­haus­es gebracht, wo sie drei
Wochen lang bleiben musste. Noch immer befind­et sie sich in ärztlich­er Behandlung.
Einziger Licht­blick ist, dass sie nicht in die Eisen­hüt­ten­städter ZABH zurückkehren
musste. 

Lasst uns gemein­sam gegen das Abschiebe­haft, Abschiebun­gen, Gren­z­ab­schot­tung und die
Internierung von Flüchtlin­gen demonstrieren! 

Gle­iche Rechte für alle!

Kein Men­sch ist illegal!

Offene Gren­zen jetzt!

Es rufen auf 

AG gegen Rechts Oranien­burg, Anti­ras­sis­tis­che Ini­tia­tive Berlin (ARI),
JungdemokratInnen/Junge Linke Bran­den­burg, Naturfre­un­de­ju­gend Berlin,
Flüchtlingsini­tia­tive Bran­den­burg, Post­pes­simistIn­nen, The Voice Refugee Forum. 

Mehr Infos:

www.plan-your-escape-route.tk

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Anschlag auf das Glockenspiel

Das Pots­damer Glock­en­spiel der Gar­nisonkirche war in der Nacht zum Don­ner­stag Ziel eines Van­dal­is­mus-Anschlags. Unbekan­nte haben die Klöp­pel von 23 über­wiegend kleineren Glock­en mit Bauschaum besprüht. Außer­dem wur­den die Kabel von fünf Glock­en her­aus­geris­sen und damit die
Stromver­sorgung gekappt. 

Pas­san­ten hat­ten am Mor­gen die Polizei ver­ständigt, nach­dem sie auf einen verän­derten Klang des Glock­en­spiels aufmerk­sam gewor­den waren. Inzwis­chen wurde es ganz abgestellt. Der Sach­schaden beläuft sich nach
vor­läu­fi­gen Schätzun­gen auf mehrere Tausend Euro. Die Reini­gung müsse eine Spezial­fir­ma übernehmen, hieß es. Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU), zugle­ich Schirmherr für den Wieder­auf­bau der Gar­nisonkirche, sprach von ein­er “poli­tisch motivierten” Tat, die “von langer Hand
vor­bere­it­et” wor­den sei. Die Aktion richte sich sowohl gegen den geplanten Wieder­auf­bau der Kirche als auch des Stadtschloss­es. Schön­bohm forderte die Stadt auf, sich nach­drück­lich zu bei­den Vorhaben zu bekennen. 

Der CDU-Land­tagsab­ge­ord­nete Sven Petke sieht in der Beschädi­gung einen
“Anschlag auf alle Pots­damer und auf die deutsche Ein­heit”. In schar­fer Form attack­ierte Petke die Kam­pagne gegen Wehrpflicht, Zwangs­di­en­ste und Mil­itär. Der Anschlag resul­tiere aus dem “Geist, der in der Kampagne
seine Quelle hat”, so Petke. Er forderte alle Pots­damer auf, gegen den Anschlag zu demonstrieren. 

Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs erk­lärte, eine solche “mutwillige Sachbeschädi­gung” sei nicht hin­nehm­bar. Das Glock­en­spiel sei inzwis­chen für viele Bürg­er ein Wahrze­ichen Pots­dams gewor­den. Jakobs kündigte
Gespräche mit der Tra­di­tion­s­ge­mein­schaft Pots­damer Glock­en­spiel (TPG) e.V. darüber an, welchen Beitrag die Stadt zur Besei­t­i­gung der Schä­den leis­ten kann. Geld aus dem Stadthaushalt werde es allerd­ings nicht geben, so Jakobs. Vorstell­bar sei aber eine gemein­same Sammelaktion.
TPG-Chef Max Klaar war gestern für eine Stel­lung­nahme nicht zu erre­ichen. Die TPG sam­melt seit Jahren für den Auf­bau des Turms der Gar­nisonkirche, in dem die Glock­en dann wieder ihren Platz find­en sollen. 

Die Polizei set­zt ihre Hoff­nun­gen unter­dessen auf etwaige Augen­zeu­gen. Die betr­e­f­fend­en Glock­en hän­gen in ein­er Höhe von acht bis zwölf Metern. Ohne Leit­ern oder andere Hil­f­s­mit­tel wäre so eine Aktion kaum zu
bewälti­gen. Auch mit mehreren Per­so­n­en würde man eine gewisse Zeit brauchen, um einen Schaden diesen Aus­maßes anzuricht­en. Die Polizei bit­tet Bürg­er, die in der Nacht zum Mittwoch dort verdächtige Per­so­n­en beobachtet haben, sich unter — 0331/283 12 ‑24 bis ‑26 oder bei jeder
anderen Polizei­di­en­st­stelle zu melden.

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Werderaner Heimatzeitung behindert faire Wahl

Durch eine Pres­sev­eröf­fentlichung kurz vor der Kom­mu­nal­wahl kann von einem Fair­play in Werder nicht mehr die Rede sein”, sagt JOACHIM GESSINGER, Mit­glied im
Lan­desvor­stand von BÜNDNIS 90/Die Grü­nen. Anlass ist ein Artikel auf der Titel­seite des Werder­an­er “Gen­er­al-Anzeigers”, der als “unab­hängige Heimatzeitung und Amtsblatt
für die Stadt Werder und die Umlandge­mein­den” alle zwei Wochen erscheint. Unter dem Titel “Wählen gehen” wird in der aktuellen Aus­gabe ein “Aufruf der Frak­tionsvor­sitzen­den in der Werder­an­er Stadtverord­neten­ver­samm­lung” zur Teilnahme
an der Kom­mu­nal­wahl abge­druckt. “Bedauer­licher­weise”, so die Her­aus­ge­berin Gabriele Richter, sei unter anderem die Frak­tion “Das Bünd­nis”, die von BÜNDNIS 90 / Die
Grü­nen und dem Bürg­er­bünd­nis Glin­dow gebildet wird, “vergessen” worden. 

“Dieses Vergessen ist umso bemerkenswert­er, als der Autor des betr­e­f­fend­en Artikels seit Jahren als CDU-Mit­glied der Stadtverord­neten­ver­samm­lung ange­hört und zudem mehrfach Pressemel­dun­gen der Frak­tion in der Zeitung abge­druckt wur­den. Ein der­art ver­ant­wor­tungslos­er und unpro­fes­sioneller Umgang mit Infor­ma­tio­nen kurz vor
dem Wahlt­ag wird nicht ver­hin­dern kön­nen, dass die erfol­gre­iche Arbeit der Bünd­nis­grü­nen, wie sie von den Wäh­lerin­nen und Wäh­lern in Werder über nun­mehr zehn
Jahre wahrgenom­men wer­den kon­nte, anerkan­nt und hon­ori­ert wird”, sagt JOACHIM GESSINGER

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Die Spuren des Leids in den Wäldern um Halbe

40.000 bis 50.000 Men­schen star­ben vor 58 Jahren in der let­zten großen Kesselschlacht des Zweit­en Weltkrieges

(Die Welt, Berlin, 23.10.2003, Klaus Broszin­sky) Halbe — Jet­zt, wenige Wochen vor dem Volk­strauertag am 16. Novem­ber, rückt der sonst
so ruhige Sol­daten­fried­hof in Halbe wieder ins Ram­p­en­licht: Recht­sex­trem­is­ten wollen
einen “Heldenge­denk­tag”, während Antifa-Grup­pen dage­gen demon­stri­eren und
“sow­jetis­che Befreier” ehren wollen. Dazwis­chen: Ange­hörige, Fre­unde und ehemalige
Kam­er­aden der in Halbe Begrabenen. 

58 Jahre ist es her: In den April­t­a­gen 1945 bilde­ten die Sow­jets im Raum
Halbe/Teupitz einen Kessel, in dem nicht nur die Trup­pen der deutschen 9. Armee und
andere Ein­heit­en eingeschlossen waren, son­dern auch tausende Zivilis­ten und
Flüchtlinge. Sie woll­ten nach West­en. Das Trom­melfeuer mit Katjuschas und Granaten,
der rasche Panz­er­vorstoß, deutsches Abwehrfeuer und ein Teilaus­bruch der
eingekessel­ten Trup­pen kosteten wahrschein­lich 40 000 bis 50 000 Men­schen das Leben
— noch heute wer­den in den Wäldern Über­reste der Toten gefun­den. Sie find­en auf dem
Sol­daten­fried­hof im nahen Halbe ihre let­zte Ruh­estätte. Mehr als 22 000 Tote aus
jen­er Kesselschlacht liegen dort begraben, davon etwa 12 000 als unbekan­nt. Dazu
noch die Leichen von Zwangsar­beit­ern und die jen­er 4500 Deutschen aus dem
sow­jetis­chen NKWD-Lager Ketschen­dorf. Bei den Auto­bah­nar­beit­en wer­den immer wieder
Gebeine gefunden … 

Die 81-jährige Wal­traud Müller ist von Bonn nach Halbe gekom­men. Mit ihrer
Groß­cou­sine Eri­ka Find­eisen besucht sie die let­zte Ruh­estätte ihres ersten Mannes
Wern­er Pelz­ing (Jahrgang 1917). April 1945 ste­ht als Todes­da­tum auf der Grabplatte,
auf der noch zwei andere Namen zu lesen sind. “In der Nacht zum 20. April 1945 rief
er mich noch an und sagte: Du musst laufen, die Russen kom­men. Lauf, so weit dich
die Füße tra­gen”, erin­nert sie sich. Wern­er Pelz­ing war damals Pio­nier und konnte
sie noch in Sach­sen anrufen, wohin sie von Köln aus mit ihrem damals 16 Monate alten
Sohn Jür­gen evakuiert wor­den war. “Ich habe dir noch einen Brief geschrieben”,
zitiert Wal­traud Müller ihren Mann. Als sie ihn nach dem Warum fragte, habe er
gesagt, er glaube, in rus­sis­che Gefan­gen­schaft zu kom­men. Der Brief hat sie nie
erre­icht. Nach jen­em let­zten Tele­fonge­spräch hat­te sie sich mit ihrem kleinen Sohn
im Kinder­wa­gen zu Fuß nach Köln aufgemacht: Im Juni 1945 kam sie dort an und suchte
den über­leben­den Vorge­set­zten ihres Mannes auf, den ehe­ma­li­gen Oberleutnant
Klee­berg. Der hat­te ihn noch bei Halbe gese­hen. Eine Suchanzeige in ein­er Berliner
Tageszeitung brachte erst Jahre später eine Spur: Wern­er Pelz­ing war beim Sprung
über die Auto­bahn am 28. April ver­wun­det wor­den und am 4. Mai in der Waldsiedlung
Rade­land in der Nähe von Baruth seinen Ver­let­zun­gen erlegen. Mit zwei anderen hatte
man ihn im Garten beigesetzt. 

Wie Tausende suchte die junge Frau Gewis­sheit. Noch 1947 waren die Toten nicht
umge­bet­tet: “Über­all auf dem Fußweg von Berlin waren so Hügel mit einem Stahlhelm
drauf oder einem Holzkreuz.” Später fand Wern­er Pelz­ing seine let­zte Ruhe auf dem
Hal­ber Sol­daten­fried­hof, der 1951 auf Ini­tia­tive des Pfar­rers Ernst Teichmann
ein­gerichtet wor­den war. Ange­hörige, Fre­unde, Über­lebende haben seit­dem einen Ort
für ihre Trauer.

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Gemeinsam gegen Sozialkahlschlag!

Der Angriff auf die sozialen Sicherungssys­teme hat in Deutsch­land ver­schiedene Namen: Agen­da 2010, Hartz, Rürup und Gesundheits-„Reform“. Damit betreibt die jet­zige Bun­desregierung, unter­stützt von Führungskräften der CDU, die größten Angriffe auf die Lebens- und Arbeitsver­hält­nisse und die Rechte der Bürg­er seit dem 2. Weltkrieg. 

Zu diesen Angrif­f­en gehören: 

— Abschaf­fung der Arbeit­slosen­hil­fe, Kürzung der Bezugs­dauer des Arbeit­slosen­geldes, Pla­nung der Absenkung der Sozialhilfe. 

Mit Hartz-Konzept Über­gang zur Zwangsar­beit, zu Lohnsenkun­gen und zur Aushöh­lung von Tarif-Verträgen. 

— Eigen­fi­nanzierung von Zah­n­er­satz und Kranken­geld, Ein­tritts­geld beim Arzt, höhere Patien­ten-Zuzahlung für Medikamente. 

— Null­run­den bei der Rente­nen­twick­lung, reale Senkung der Renten­höhe durch höhere Beiträge zur Kranken- und Pflegev­er­sicherung, geplante Rentenbesteuerung. 

Wir set­zen dagegen: 

— Umori­en­tierung auf gesellschaftlich notwendi­ge Arbeit, statt auf nur prof­i­to­ri­en­tierte; das heißt mehr exis­ten­zsich­ernde bezahlte Arbeit für Gesund­heit, Bil­dung und Erziehung, Kul­tur, Soziales, Natur­erhalt, Leben­squal­ität sowie Forschung und Entwicklung. 

— Finanzierung durch gerechtere Umverteilung des Reich­tums – höhere Gewinns­teuern, Wiedere­in­führung der Ver­mö­gen­s­teuer, ver­ringerte Mil­itäraus­gaben, Ein­beziehen aller Erwerb­sein­nah­men in die Sozialversicherungspflicht. 

Wir rufen auf zur Kundge­bung in Bernau am 30. Okto­ber 2003, 16 Uhr, Bürg­er­meis­ter­straße sowie zur bun­desweit­en Demon­stra­tion am 1. Novem­ber ab 13 Uhr in Berlin, Alexanderplatz/Mollstraße.

Inforiot