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Schmierereien an der Konzerthalle

(BM) Frank­furt (Oder) — Mit Schmier­ereien an der Konz­erthalle in Frank­furt (Oder) haben unbekan­nte Täter Bun­deswehrange­hörige verunglimpft. Außer­dem seien
gestern acht Plakate nahe des Gebäudes ent­deckt wor­den, die vor ein­er Mil­i­tarisierung der deutschen Außen­poli­tik war­nen, teilte die Polizei mit. Der Staatss­chutz ermt­telt. In der Konz­erthalle wurde gestern das Kommando
über den Vertei­di­gungs­bezirk 85 an Oberst Gün­ter Seiche übergeben. Vorgänger Peter Graf trat in den Ruhestand. 

Konz­er­halle in Frank­furt (Oder) beschmiert

Parolen verunglimpfen Bundeswehr

(MOZ) Frank­furt (Oder): Mit Schmier­ereien an der Konz­erthalle FF(O) haben unbekan­nte Täter Ange­hörige der
Bun­deswehr verunglimpft. Die Parolen ent­standen in der Nacht zum Fre­itag. In der
Nähe der Konz­erthalle wur­den zudem acht Plakate ent­deckt, auf denen vor einer
Mil­i­tarisierung der deutschen Aussen­poli­tik gewarnt wird.
Die Aktion ist ein weit­eres Indiz dafür, dass es in FF(O) eine, wenn wahrscheinlich
auch kleine, aber gut informierte Szene gibt, die mit mil­i­tan­ten Mit­teln gegen die
Poli­tik in der BRD protestiert. Die Schmier­ereien an der Konz­erthalle entstanden
wenige Stun­den, bevor in dem Haus bei ein­er Festver­anstal­tung das Kom­man­do über den
Vertei­di­gungs­bezirk 85 an Oberst Gün­ter Seiche übergeben und sein Vorgänger Oberst
Peter Graf in den Ruh­e­s­tand ver­ab­schiedet wurde. Alle Gäste des Fes­tak­tes wur­den mit
den Schmier­ereien kon­fron­tiert, das es nicht gelun­gen war, diese rechtzeit­ig zu
beseitigen.

Für Auf­se­hen hat­te in diesem Jahr kurz vor Ostern in
FF(O) bere­its ein Anschlag mil­i­tan­ter Bun­deswehrgeg­n­er erregt. Drei Män­ner, die bis
heute nicht iden­ti­fiziert wer­den kon­nten, hat­ten am 10. April einen Eimer mit
Fäkalien vor dem Büro von Rathaussprech­er Heinz-Dieter Wal­ter aus­gekippt. Walter
hat­te zuvor im Namen der Stadt eine Präsen­ta­tion der Bun­des­ma­rine in FF(O)
vertei­digt und ver­sichert, dass die Frank­furter zur Bun­deswehr stünden.

Eine weit­ere Aktion hat­te sich im Sep­tem­ber diese Jahres gegen die Frankfurter
Aus­län­der­be­hörde gerichtet. Dabei beliessen es die Täter nicht beim Beschmieren des
Gebäudes mit Parolen. Ins­ge­samt zwölf Scheiben in dem Gebäude wur­den eingeworfen,
Schlöss­er ver­schmiert und But­ter­säure verkippt. Anwohn­er hat­ten die Aktion
beobachtet und die Polizei informiert. Doch auch damals kon­nten die Täter unerkannt
entkommen.

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Klare Botschaften

(LR, Jan Gloß­mann) Der Auf­bruch vol­lzieht sich derzeit noch leise, doch die Beteiligten hoffen,
dass er zum recht­en Zeit­punkt recht laut ist: Wider­stand formiert sich gegen
den geplanten Auf­marsch von Neon­azis am 13. Dezem­ber in Cottbus. 

Der Zug des braunen Ungeistes wird sich voraus­sichtlich wed­er ver­bi­eten noch
son­st wie ver­hin­dern lassen. Eine Demokratie muss damit umge­hen kön­nen. Das
heißt auch, dass gewalt­tätige Kon­fronta­tio­nen auf Cot­tbuser Straßen und
Plätzen nicht Sinn der Sache sind. 

Wohl aber Auseinan­der­set­zung. Denn Cot­tbus gilt noch immer als rechtsextreme
Hochburg, auch wenn die Szene sich zulet­zt zurück­ge­zo­gen zu haben schien. Es
ist jedoch nicht aus­geschlossen, dass dem Nazi-Zug hin­ter vie­len Cottbuser
Gar­di­nen klammheim­lich Beifall gespendet wird. 

Bei den Unruhen unter Jugendlichen ver­schieden­ster poli­tis­ch­er Rich­tun­gen an
der Stadthalle reg­istri­erte die Polizei außer­dem auf­fäl­lig viele
Nicht-Cot­tbuser. Bis­lang kann nur spekuliert wer­den, ob das Geschehen im
Stadtzen­trum auch ein Vorge­plänkel für den 13. Dezem­ber war. 

Um so wichtiger sind jet­zt die Ideen für eine friedliche Gegen­wehr. Eine
davon: Eine halbe Stunde nach der geplanten Nazi-Demo soll sich ein Zug der
Tol­er­an­ten auf den gle­ichen Weg machen. Eine Leipziger Idee aufgreifend,
«bewaffnet» mit Besen. Der braune Müll soll gle­ich wieder aus der Stadt
gekehrt werden. 

Speziell die Stadtverord­neten wis­sen, dass sie es nicht bei solchen
sym­bol­is­chen Aktio­nen belassen dür­fen. Sie sind gefragt, wenn es um die den
All­t­ag betr­e­f­fend­en Entschei­dun­gen geht. Stadtentwicklung,
Wirtschafts­förderung, Jugen­dar­beit sind die Schwerpunkte. 

Ende des Monats ver­lei­ht die Stadt ihre Ehren­medaille an den ehemaligen
The­ater-Inten­dan­ten Christoph Schroth, dessen Arbeit am Schiller­platz vom
Geist der Tol­er­anz durch­zo­gen war, und an Erna Etis, die in der Naz­izeit in
Cot­tbus eine jüdis­che Fam­i­lie ret­tete. Zwei Wochen vor dem 13. Dezem­ber sind
diese Namen auch eine klare Botschaft.

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DVU sammelte Stimmen nicht nur in den Städten

Wenn heute der OSL-Kreistag zu sein­er ersten Sitzung nach der Kom­mu­nal­wahl zusam­men­tritt, wer­den auch zwei Vertreter der DVU Platz nehmen. Diese Partei gewann 5,6 Prozent der Stim­men und lag damit mit deut­lichem Abstand hinter
CDU, SPD und PDS, jedoch vor den Bauern, der FDP und den Grünen. 

Dass die DVU vornehm­lich in den Bal­lungsräu­men, wo sich für gewöhn­lich die Prob­leme konzen­tri­eren, Stim­men einge­fan­gen hat, trifft im Land­kreis nicht generell zu. Die meis­ten Prozente gab es in Lauch­ham­mer (9,23). Es folgen
Sen­ften­berg (5,77) und Großräschen (5,30). Anders im Nor­den. Nur 2,43 Prozent der Vetschauer und 1,70 Prozent der Lübbe­nauer kreuzten die entsprechen­den Kan­di­dat­en an. Dafür gab es in ländlichen Gebi­eten mehr
Stim­men: Großk­mehlen 3,26 Prozent, Bronkow 3,08 Prozent und Lukaitz­tal 3,36 Prozent. 

Im benach­barten Elbe-Elster-Kreis war die DVU in allen sechs Wahlkreisen mit je einem Kan­di­dat­en ange­treten. Sie vere­inte 3,68 Prozent der Stim­men auf
sich und erre­ichte eben­falls zwei Sitze im Kreistag. Der Einzug gelang nur im Altkreis Bad Liebenwerda. 

Im Amt Plessa wur­den mit 8,25 Prozent die meis­ten Wäh­ler gezählt. Es fol­gte mit 6,28 Prozent das angren­zende Amt Schraden­land. Auch in der Stadt Mühlberg (5,92) und in Elster­w­er­da wurde ein hohes Wäh­ler­poten­zial gefunden. 

In Fin­ster­walde holte die DVU die meis­ten Stim­men in Plat­ten­bausied­lun­gen (etwa 7 Prozent), im Amt Kleine Elster in Sall­gast in ein­er ehe­ma­li­gen Bergar­beit­er­sied­lung (8,40 Prozent) und in Herzberg im Ort­steil Osteroda
(9,25 Prozent).

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Eberswalde (Barnim): Nächtliche Unruhe

Die Anwohn­er der Rudolf-Bre­itscheid-Straße in Höhe der Neuen Apotheke kamen in der Nacht zu Don­ner­stag nicht zur Ruhe. Zwei Män­ner und eine Frau macht­en Lärm, und ein­er von ihnen rief recht­sradikale Parolen. Kurz darauf
split­terte sog­ar Glas. Ein Bürg­er hat­te beobachtet, wie eine Glass­cheibe der Hofein­gangstür durch eine der männlichen Per­so­n­en zer­schla­gen wurde. 

Die Anwohn­er melde­ten diese Ereignisse der Polizei. Die Ran­dalier­er hat­ten sich inzwis­chen in Rich­tung Grabow­straße fort­be­wegt. Hier stellte die Polizei die Ran­dalier­er — eine 21-jährige Frau sowie einen 21-jähri­gen und
23-jähri­gen Mann. 

Die Ermit­tlun­gen vor Ort ergaben, dass außer­dem noch ins­ge­samt elf Autos im Tatort­bere­ich beschädigt wur­den und die betr­e­f­fend­en Per­so­n­en auf­grund der Tatum­stände und ‑zusam­men­hänge unter Ver­dacht ste­hen, diese Fahrzeuge
beschädigt zu haben. 

Zwei der Täter befan­den sich Don­ner­stag­mit­tag noch im Polizeige­wahrsam. Die Kripo ermittelt.

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Demonstration gegen Nazis in Cottbus

Eine Demon­stra­tion unter dem Mot­to «Naz­izm« Nie, dzieku­je! (Nazis» Nein
danke!)» find­et am 13. Dezem­ber um 14 Uhr vor der Stadthalle statt. 

Das «Bünd­nis gegen Ras­sis­mus und Anti­semitismus» protestiert gegen die am
gle­ichen Tag geplante Dop­peldemon­stra­tion gegen die Oster­weiterung der
Europäis­chen Union in Hoy­er­swer­da und Cot­tbus, zu der Recht­sex­treme aus dem
gesamten Bun­des­ge­bi­et erwartet wer­den. Wie das Bünd­nis mit­teilt, soll die
Demo vor der Stadthalle Stel­lung gegen antipol­nis­che Ressentiments,
Ras­sis­mus und Anti­semitismus beziehen.

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Halt vor dem Friedhofstor

(Ver­fas­sungss­chutz Bran­den­burg) Zwölf Jahre nach dem let­zten Auf­marsch ver­sam­melten sich wieder Recht­sex­trem­is­ten in Halbe. Zwar durften sie nicht, wie ursprünglich geplant, am Volk­strauertag marschieren. Also ver­legten sie ihre “Heldenge­denk­feier” um einen Tag nach vorn. Auch der Wald­fried­hof Halbe blieb ihnen ver­schlossen. Also hiel­ten sie ihre Kundge­bung auf dem Vor­platz. Außer­dem mussten sie strenge Aufla­gen beachten. 

Nach­dem die Erlaub­nis für die Ver­anstal­tung vor Gericht erstrit­ten wor­den war, fol­gten dem Aufruf des Ham­burg­er Neon­azi-Kaders Chris­t­ian Worch immer­hin 650 Recht­sex­trem­is­ten, über­wiegend Neon­azis, aus dem gesamten Bun­des­ge­bi­et. Rund 350 Gegen­demon­stran­ten aus dem linken Spek­trum standen ihnen gegenüber und protestierten laut­stark. Ein mas­sives Polizeiaufge­bot ver­hin­derte ein Aufeinan­dertr­e­f­fen der ver­fein­de­ten Lager. 

So unterblieben Auss­chre­itun­gen. Aber viele fra­gen sich: Müssen wir Neon­azi-Aufzüge hin­nehmen, nur weil sie nicht in Straftat­en enden? 

Wag­n­er und Smetana statt Trommelwirbel

Die Ver­botsver­fü­gung des Polizeiprä­sid­i­ums Frank­furt (Oder) war vom Ver­wal­tungs­gericht Frank­furt (Oder) mit Beschluss vom 10. Novem­ber aufge­hoben wor­den. Auch dem Wider­spruch hierge­gen vor dem Oberver­wal­tungs­gericht Frank­furt (Oder) war kein Erfolg beschieden. Die Recht­sex­trem­is­ten durften sich nur nicht auf dem Fried­hof­s­gelände sel­ber ver­sam­meln, denn das Ver­samm­lungsver­bot, das hier­für das Amt Schenken­länd­chen aus­ge­sprochen hat­te, hielt vor dem Ver­wal­tungs­gericht Cot­tbus stand. 

Die stren­gen Aufla­gen, keine Waf­fen, Trom­meln und Fack­eln mitzuführen, nicht in Springer­stiefeln aufzutreten, nicht im Gle­ich­schritt zu marschieren, wur­den von den Recht­sex­trem­is­ten einge­hal­ten. Sämtliche an die NS-Zeit erin­nernde Sym­bole mussten überklebt wer­den. Statt mar­tialis­chen Trom­mel­wirbels waren Klänge von Wag­n­er und Smetana zu hören. Die 38 Platzver­weise, die die Polizei erteilte, betrafen denn auch größ­ten­teils die linken Gegendemonstranten. 

40 Kränze jedoch, die Recht­sex­trem­is­ten vor dem Fried­hof ohne Erlaub­nis abgelegt hat­ten, wur­den unter Hin­weis auf die Abfal­lverord­nung entsorgt. 

Warum “Heldenge­denken” aus­gerech­net in Halbe?

Die Bedeu­tung des Wald­fried­hofs Halbe war schon The­ma unser­er Mel­dun­gen zum Volk­strauertag vor einem und vor zwei Jahren. Die wichtig­sten Fest­stel­lun­gen seien hier wiederholt: 

In dem Kessel von Halbe kamen in den let­zten Tagen des 2. Weltkrieges 22.000 deutsche Sol­dat­en und Zivilis­ten ums Leben. Halbe wurde zum Syn­onym für sinnlos­es Ster­ben. Nicht zu vergessen sind aber auch die Toten, der­er hier gle­ich­falls gedacht wird: die 57 hin­gerichteten Wehrma­chts­de­ser­teure, die 37 sow­jetis­chen Zwangsar­beit­er, die ermordet wur­den, und die etwa 6.000 Opfer im sow­jetis­chen Internierungslager Ketschen­dorf ganz in der Nähe. 

Schon die Nation­al­sozial­is­ten ver­fügten 1934 die Umbe­nen­nung des Volk­strauertages zum Gedenken der Toten des 1. Weltkrieges in “Heldenge­denk­tag” und bezo­gen die “Gefal­l­enen der Bewe­gung” gle­ich mit ein. Trauer wurde zunächst zu vor­bere­i­t­en­der Kriegs‑, später immer mehr zu Durch­hal­tepro­pa­gan­da per­vertiert. Am “Heldenge­denk­tag” 1940 präsen­tierte Hitler ganz im Sinne sein­er völkisch-kollek­tivis­tis­chen Weltan­schau­ung die Gefal­l­enen als Vor­bilder, die “bere­it waren, sich selb­st aufzugeben, um der Gemein­schaft das Leben zu erhalten”. 

Halbe und der so genan­nte “Heldenge­denk­tag” sind für Neon­azis fest miteinan­der verknüpft. Ihnen dienen die Aufmärsche zur Insze­nierung eines Totenkultes um die Gefal­l­enen, zur Verk­lärung und Hero­isierung des sinnlosen Selb­stopfers der let­zten Wehrma­chts- und SS-Ver­bände, die von fanatis­chen Offizieren für eine ver­lorene Sache ver­heizt wur­den. Die Wieder­bele­bung des nazis­tis­chen Unter­gangsmythos ist ein wichtiges Ele­ment in der Ver­her­rlichung des Nationalsozialismus. 

Weit­ere recht­sex­trem­istis­che Gedenkfeiern

Eben­falls am 15. Novem­ber legte eine kleine Abor­d­nung der “Deutschen Volk­sunion” (DVU) einen Kranz auf dem Sol­daten­fried­hof in Halbe ab. Dieser Akt, der ähn­liche Auftritte aus früheren Jahren wieder­holte, stand nicht im Zusam­men­hang mit dem Aufzug der Neonazis. 

Am Volk­strauertag selb­st sah man kleinere Grup­pen von Recht­sex­trem­is­ten bei Kranznieder­legun­gen an ver­schiede­nen Orten Bran­den­burgs. Etwa 25 Mit­glieder der “Nation­aldemokratis­chen Partei Deutsch­lands” (NPD) und des “Nationalen Bünd­niss­es Preussen” (NBP) hin­ter­ließen am Kriegerdenkmal in Teschen­dorf ein Gebinde. Eine etwa gle­ich große Zahl von Per­so­n­en, die sich dem “Nationalen Wider­stand Prig­nitz-Rup­pin” zurech­nen, tat des­gle­ichen am Kriegerdenkmal in Dos­sow. Der Lan­desvor­sitzende der NPD, Mario Schulz, legte auf dem Fried­hof in Witt­stock einen Kranz nieder. 

Halbe — eine Zwischenbilanz

War der Aufzug in Halbe nun ein Erfolg für die Neon­azis? Angesichts der starken Restrik­tio­nen — Zeit, Ort und Art der Ver­samm­lung waren nicht nach dem Geschmack aktion­sori­en­tiert­er Recht­sex­trem­is­ten — wohl nur eingeschränkt. Ander­er­seits ist es ihnen erst­mals seit zwölf Jahren wieder gelun­gen, in der Nähe des für sie so sym­bol­trächti­gen Ortes wieder präsent zu sein. Und so nimmt es nicht Wun­der, dass sie dies als Erfolg auf ihre Fah­nen schreiben. 

In ihrem Aufruf zum “Heldenge­denken 2003” hat­ten sie erk­lärt: “Halbe gilt als die let­zte für die Nationale Oppo­si­tion noch nicht ein­genommene Bas­tion”. Sie bezo­gen sich dabei auf Wun­siedel, wo sie ihre Rudolf-Heß-Gedenkmärsche nun schon seit zwei Jahren wieder abhal­ten kön­nen, da auch hier die Gerichte Ver­botsver­fü­gun­gen gekippt hat­ten. Nun also ist auch “die Bas­tion Halbe” gefall­en, tri­um­phieren die Neon­azis. Ihr mil­itärisch­er Jar­gon ver­rät, dass es ihnen gar nicht um ein Totenge­denken ging, son­dern um einen Sieg im poli­tis­chen Kampf. Freilich war es nur ein hal­ber Sieg, da ihrem Auftritt rechtlich enge Gren­zen gezo­gen waren. 

Solange sie aber bei weit­eren Aufzü­gen keine Geset­ze brechen und sich dazu an die behördlichen Aufla­gen hal­ten, wer­den sie von der Demon­stra­tions­frei­heit, die ihnen wie jed­er­mann der demokratis­che Rechtsstaat ein­räumt, Gebrauch machen kön­nen. Nur wenn der Geset­zge­ber das Ver­samm­lungsrecht änderte, also z. B. bes­timmte Orte unter beson­deren Schutz stellte, kön­nte ihnen ein Aufzug in Halbe dauer­haft ver­wehrt werden.

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Polizei, Ausländer/innen, Diskriminierung

28.–29.11.2003

Potsdam

Hochland-Tagungshaus

Guten­bergstraße 78

Auch in der Bran­den­burg­er Polizei existieren seit Jahren rechte Stim­mungen und Vor­be­halte gegen Ausländer/innen. Obwohl diese Tat­sache von Zeit zu Zeit etwa durch das Eingeständ­nis, in der eigens zur Bekämp­fung rechter Gewalt ein­gerichteten Polizeiein­heit MEGA fehle es eini­gen Kol­le­gen an der nöti­gen Iden­ti­fika­tion mit dem Auf­trag der MEGA oder nach den schw­eren Polizeiüber­grif­f­en gegen Vietnames/innen in Bernau kurz ins Blick­feld rückt, wer­den die gesellschaftlichen Ursachen kaum hinterfragt. 

Das Sem­i­nar soll die struk­turellen Bedin­gun­gen der Polizeiar­beit mit Ausländer/innen und die gesellschaftlichen Ursachen für Diskri­m­inierung und Vor­be­halte gegen Ausländer/innen in der Polizei untersuchen. 

Fre­itag, 28.11. 2003

18.00–18.45 Uhr

Anreise

18.45–19.00 Uhr

Ein­führung in das Seminar 

19.00–19.45 Uhr

Abend­brot

20 Uhr

Aus­län­der­beauf­tragte und poli­tis­che Bildung

Wirk­same Gegen­strate­gien gegen ras­sis­tis­che Ten­den­zen in der Polizei?

Har­ald Kli­er (Antidiskri­m­inierungsstelle Bran­den­burg im Büro der Aus­län­der­beauf­tragten des Lan­des Brandenburg) 

Sam­stag, 29.11. 2003

09.00–09.45 Uhr

Früh­stück

10.00–11.45 Uhr

Die Kon­struk­tion der kriminalpolitischen
Kat­e­gorie Ausländer

Prof. Wolf Dieter Narr
(Komi­tee für Grun­drechte u. Demokratie)

12.00–13.00 Uhr

Mittagessen 

13.00–15.00 Uhr

Ras­sis­mus und Kriminalstatistik

Prof. Wolf Dieter Narr (Komi­tee für Grun­drechte u. Demokratie) 

15.15–15.45 Uhr

Kaf­feep­ause

16.00–18.00 Uhr

Der Fall Bernau

Die Polizeiüber­griffe gegen Viet­namesin­nen und ihre Folgen

Petra Schla­gen­hauff (Recht­san­wältin, Berlin) 

18.30–19.30 Uhr

Abendbrot


Anmel­dung, Infos: 

Polizeikontrollstelle

Ini­tia­tive zur Stärkung
der Grund- und Bürgerrechte
gegenüber der Polizei

Lin­den­straße 47

14467 Potsdam

Tel. 280 50 83

Fax: 237 02 72

www.polizeikontrollstelle.de

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Zweierlei Gedenken in Erkner

(Antifa Erkn­er) An ein­er antifaschis­tis­chen Kundge­bung anlässlich des 65. Jahrestages der Reich­s­pogrom­nacht nah­men am Son­ntag um 11 Uhr etwa 50 Per­so­n­en teil. Aufgerufen hat­ten die örtliche PDS, die Jun­gen Liste für Erkn­er und die Antifa Erkn­er. In Rede­beiträ­gen der Antifa und der PDS wurde den Opfer der Reich­s­pogrom­nacht und der Shoa gedacht. Die Red­ner­in der Antifa kri­tisierte den all­ge­gen­wär­ti­gen Anti­semitismus in Deutsch­land und die falsche Aus­rich­tung der Erin­nerungskul­tur. So wür­den Gedenksteine für deutsche Sol­dat­en, die im Zweit­en Weltkrieg star­ben aufgestellt, wie z.B. in Mark­graf­pieske bei Fürsten­walde aber auch in Erkn­er selb­st. Damit werde an deutsche Sol­dat­en als Opfer gedacht, aber aus­ge­blendet, das diese Sol­dat­en Teil eines Feldzuges gegen die halbe Welt und die Juden waren. 

Der Bürg­er­meis­ter Jochen Kirsch (SPD) hat­te zum „Stillen Gedenken“ um 10 Uhr ein­ge­laden, zu dem etwa 15 Per­so­n­en kamen und Kränze nieder­legten. Die Teil­nehmer bestanden zum größten Teil aus Mit­glieder der lokalen SPD und dem Bürg­er­meis­ter. Zuvor hat­te er sich geweigert, das „Stille Gedenken“ mit der antifaschis­tis­chen Kundge­bung zusam­men­zule­gen, ver­mut­lich weil die Antifa zu den Mitver­anstal­tern gehörte. 

Das Herr Kirsch mit der Antifa nichts zu tun haben will, machte er schon anlässlich eines NPD-Wahlkampf­s­tandes am 15. Okto­ber deut­lich, als er sich lieber mit Klaus Beier (NPD-Press­esprech­er) unter­hielt, als Gege­nak­tiv­itäten zu unterstützen.

In Folge dieses NPD-Standes äußerte er, mehr Angst vor der Antifa als vor den Nazis zu haben. Die hät­ten auch wenig­sten nicht die schöne Kaufhalle mit antifaschis­tis­chen Sprüchen beschmiert. 

Unbe­grei­flich war für viele der Kundge­bung­steil­nehmer der Auf­druck des Gedenkkranzes des Bürg­er­meis­ters und der Stadt Erkn­er, auf denen der Opfer der „Reich­skristall­nacht“ gedacht wird. Dieser Begriff ist von den Nation­al­sozial­is­ten selb­st geprägt wor­den und eine ver­harm­losende Umschrei­bung für die geschehenen Gräueltat­en an diesem Tag.

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Gedenktafel für deutsche Soldaten in Erkner eingeweiht

(Antifa Erkn­er) Am Sam­stag dem 15.11. wurde auf dem Fried­hof in Erkn­er zwei bronzene Gedenkplat­ten für 141 Wehrma­chts-Sol­dat­en aus Erkn­er eingewei­ht, die in Litauen, Polen, Rus­s­land, etc. ums Leben kamen. 

Der 80-jährige Otto Rill und sein Neffe Jörg Rin­tisch (Stadtverord­neter der CDU) hat­ten Anfang diesen Jahres ein Spendenkon­to ein­gerichtet und um Spenden gebeten. Es kamen mehr als 7.200 Euro zusam­men. An der Ein­wei­hungs­feier nah­men etwa 40 meist ältere Per­so­n­en, teil, darunter die bei­den genan­nten Ini­tia­toren, der Bürg­er­meis­ter Jochen Kirsch und der Bun­destagsab­ge­ord­nete aus Erkn­er Jörg Vogel­sänger (SPD), der auch eine Rede hielt. Außer­dem waren etwa acht jugendliche Recht­sradikale anwe­send, was die anderen Teil­nehmer nicht zu stören schien. 

Auf zwei Kränzen stand „Die Toten mah­nen die Leben­den zum Frieden“ und „Im stillen Gedenken – 35 Berlin“. 

Nach Angaben der MOZ wur­den in der Nacht zu Son­ntag die niedergelegten Kränze von Unbekan­nten entfernt. 

Erin­nerung an die Kriegstoten

(MOZ, 17.11.03) Erkner/Jänickendorf/Fürstenwalde. Mit zahlre­ichen Kranznieder­legun­gen haben die Men­schen in der ganzen Region am gestri­gen Volk­strauertag der Toten der bei­den Weltkriege gedacht. In Erkn­er wurde schon am Sonnabend eine Grab­plat­te enthüllt, auf der die Namen der Erkn­er­an­er Sol­dat­en ste­hen, die im Zweit­en Weltkrieg star­ben. In Jänick­endorf wurde eine neue Gedenk­tafel enthüllt. In Fürsten­walde wur­den wieder Kränze auf dem Wald­fried­hof an der Hegel­straße niedergelegt sowie im Gedenkhain in Süd. Dort hat­te die Ini­tia­tiv­gruppe “Lager Ketschen­dorf” eingeladen. 

Zwei Grab­plat­ten auf dem Fried­hof erin­nern jet­zt an 141 Erkn­er­an­er, die im Zweit­en Weltkrieg star­ben. Die Wehrma­cht-Sol­dat­en teilen alle das gle­iche Schick­sal: Ihre Grab­stellen sind unbekan­nt oder befind­en sich im Aus­land. Die Gedenkstätte mit den Namen­szü­gen geht auf eine Ini­tia­tive des Erkn­er­an­er Otto Rills und seinem Nef­fen Jörg Rin­tisch zurück. Am Sonnabend wurde sie mit ein­er stillen Feier eingeweiht. 

Vor den mit einem weißen Tuch bedeck­ten Grab­plat­ten liegt ein Kranz mit weißen und roten Rosen. Auf dem Weg dahin­ter ste­hen an diesem Novem­ber-Vor­mit­tag die Gäste, über­wiegend Ange­hörige. So wie Otto Rill selb­st. Auch sein Brud­er kam nicht aus dem Krieg zurück. “Mit ein­er Gedenkstätte kann man men­schlich­es Leid nicht ungeschehen machen, aber man kann daran erin­nern”, sagt der Bun­destagsab­ge­ord­nete Jörg Vogel­sänger zu den gut 60 Besuch­ern. “Mit dem Gedenken an ihr Leid, an das Leid ihrer Fam­i­lien wollen wir ein Zeichen setzen.” 

Kurz darauf redet Jörg Rin­tisch, der Neffe Otto Rills. “Es war nach dem Krieg doch herzzer­reißend, als viele nicht wussten, wo die let­zte Ruh­estätte der Ange­höri­gen war”, sagt der Bestat­tung­sun­ternehmer. Er freut sich über die zahlre­ichen Spender für die Grab­plat­ten. “Und mein per­sön­lich­er Dank geht an meinen Onkel Otto”, sagt er sichtlich gerührt. 

Wie ein Film sei es gewe­sen, was in diesem Moment in seinem Kopf abge­laufen ist, sagt Jörg Rin­tisch später: “Es war die Erin­nerung an den Moment als mein Onkel vor dem Grab seines Brud­er in Rus­s­land kni­ete.” Gemein­sam mit ihm war er im Jahr 2002 nach St. Peters­burg gereist, auf den Sol­daten­fried­hof in Sologubowka, auf den auch der Brud­er Otto Rills umge­bet­tet wurde. Dort kam den bei­den auch die Idee für die Grab­plat­te mit den Namen der Gefall­en, die nicht nach Erkn­er zurück kehrten. Sie sam­melten Spenden — bin­nen eines Jahres mehr als 7200 Euro. So teuer waren die bei­den Gran­it­pult­steine mit dem Kun­st­guss der 141 Namen. “Jed­er soll hier kün­ftig seine Blu­men nieder­legen kön­nen”, sagt Otto Rill heute und sein Neffe ergänzt: “Ger­ade vor dem Volk­strauertag kön­nen die Ange­höri­gen an diesem Platz eine Gedenkminute verbringen.” 

Zahlre­iche Blu­men wer­den niedergelegt. Und so manch ein­er bedankt sich bei Otto Rill. “Gestern wäre mein Brud­er Mar­tin 77 Jahre alt gewor­den”, sagt etwa Anneliese Brun­zel. Nun habe sie eine echte Stelle des Gedenkens. Auch Heim­gard Kühne erin­nert sich hier an ihren Vater Erich und dessen Brud­er Franz. Den Schriftzug am Ende der Bronzetafel find­et sie richtig. “Die Toten mah­nen die Leben­den zum Frieden”, ste­ht dort. 

Mis­sklang danach: In der Nacht zum Son­ntag schlu­gen Van­dalen zu, entwen­de­ten zwei Kränze und Sträuße. Wie die Polizei gestern mit­teilte, wur­den sie an ander­er Stelle am Nach­mit­tag wieder gefunden. 

In Jänick­endorf wurde eine Gedenk­tafel mit den Namen der Jänick­endor­fer Opfer des Zweit­en Weltkriegs enthüllt. Dazu musste die gesamte Anlage umgestal­tet wer­den. Bish­er gab es dort eine ähn­liche Tafel, die noch mit den Worten “Zum ehren­den Gedenken Unser­er Helden” verse­hen ist. Sie war schon vor dem Zweit­en Weltkrieg aufgestellt wor­den, über Jahrzehnte ver­schwun­den und ste­ht seit Anfang der 90er Jahre wieder da. Ort­steil-Bürg­er­meis­ter Nor­bert Jung­bluth ini­ti­ierte nun die Tafel mit den Namen der Tofen des Zweit­en Weltkriegs. Sie trägt die Inschrift “Den Toten zur Ehre — Den Leben­den zur Mah­nung”. Um sie aufzustellen, musste die andere Tafel ver­set­zt wer­den, so dass gestern noch ein­mal bei­de Tafeln enthüllt wurden. 

Weit­ere Gedenkver­anstal­tun­gen zum Volk­strauertag gab es unter anderem in Fürsten­walde, Bad Saarow und Rüdersdorf. 

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Stolpersteine für Neuruppin

Von Nazis ermordet: Neu­rup­pin ver­lor seine jüdis­chen Mit­bürg­er und ein Stück Geschichte – seit gestern kommt die Erin­nerung zurück 

NEURUPPIN/ALT RUPPIN „Hier wohnte Edith Frank, geborene Anker, Jahrgang 1914, deportiert 1943, ver­schollen in Auschwitz.“ Manche Neu­rup­pin­er erin­nern sich noch an das Mäd­chen, mit dem sie spiel­ten und das Nach­hil­fe­un­ter­richt gab. Seit gestern ist die Erin­nerung nicht nur in den Köpfen, son­dern auch im Pflaster. 

Gestern, 10 Uhr: Auf Neu­rup­pins Schulplatz tre­f­fen zwei Wel­ten aufeinan­der. Nach zehn Tagen Amüse­ment bauen die Besitzer von Riesen­rad und Geis­ter­bahn ihre Fahrgeschäfte ab. Der Rum­mel ist vor­bei. Zur sel­ben Zeit ste­ht eine größere Gruppe vor dem Café Schröders und ist Zeuge ein­er im Land Bran­den­burg bis­lang ein­ma­li­gen Aktion des Erin­nerns. Der Köl­ner Kün­stler Gunter Dem­nig bud­delt einige Steine aus dem Pflaster, um sie gegen in Mess­ing gehauene Geschichte auszu­tauschen. Stolper­steine hat der Köl­ner Kün­stler sein Pro­jekt genan­nt, bei dem an Men­schen vor ihrem let­zten Zuhause erin­nert wird, bevor sie die Nazis einkerk­erten, erschossen, ver­gas­ten. In 25 Städten sind bere­its mehr als 3000 dieser mit Mess­ing beschla­ge­nen Steine samt der weni­gen Angaben über das ungewisse Schik­sal der ein­sti­gen Mit­bürg­er und Nach­barn ver­legt worden. 

Neu­rup­pin ist nach Zwick­au und Schnee­berg erst die dritte ost­deutsche Stadt, die auf diese Weise Geschichte schreibt. Den Anstoß dafür gaben Jugendliche, die sich daran stießen, dass am 9. Novem­ber 2002 – dem Gedenk­tag an die Reich­s­pogrom­nacht 1938 – im Café Schröders ein munteres Konz­ert stattfand. 

Das Gebäude gehörte einst einem jüdis­chen Kauf­mann und beherbergte das Kaufhaus Anker. Kurze Zeit später fand die Neu­rup­piner­in Katha­ri­na Motschmann einen Hin­weis aut das Pro­jekt Stolper­steine. Monate der Vor­bere­itung und des Spenden­sam­melns vergin­gen, bis Dem­nig gestern die zehn mal zehn Zen­time­ter großen Steine verlegte. 

3000 Mess­ing­plat­ten bedruck­ten, 3000 Steine ver­legen – stumpft der Kün­stler da bei der Arbeit ab? Dem­nig verneinte. „Es sind immer wieder neue Schick­sale. Manch­mal wird es zur Rou­tine. Dann kommt wieder ein Stein für einen Men­schen mit dem Geburt­s­jahr 1940 oder 1941. Das deprim­iert, da wird einem schlecht bei.“ 

Was dem Köl­ner auch immer wieder Kraft gibt: Das Erin­nerung­spro­jekt lebt nur von Spenden, er verzichtet bewusst auf städtis­che Mit­tel. Und erst fünf Steine, davon wurde ein­er zer­schla­gen, musste er erset­zen. Oft­mals kommt er bei sein­er Arbeit mit Men­schen ins Gespräch. Gestern war es eine Neu­rup­piner­in, Jahrgang 1926, die sich spon­tan für die Erin­nerungsar­beit inter­essierte: „Da darf man nicht lock­er lassen!Man muss immer wieder an die Geschichte erinnern!“ 

Es war bere­its dunkel, als neben der Alt Rup­pin­er Kirche der vor­erst let­zte Stein seinen Platz fand. Im Gotte­shaus berichtet Dem­nig vor rund 70 Zuhör­ern davon, dass er seit zehn Jahren nicht nur Stolper­steine ver­legt, son­dern ihm solche auch in den Weg gelegt wer­den. Zum Beispiel in Köln: Drei Jahre dauerte es, ehe 17 Genehmi­gungs-Instanzen über­wun­den waren. Und der Anwalt eines Haus­be­sitzers argu­men­tierte: Die Steine „stellen eine ganz erhe­bliche Erschw­er­nis im Fall des Verkaufs oder der Ver­mi­etung der Woh­nun­gen dar.“ 

Pfar­rer Heinz Joachim Karau fand in der Kirche die passenden Worte: „Gott sei Dank haben wir eine Stelle, zehn mal zehn Zen­time­ter groß, wo wir unser heili­gen Pflicht, diese Wunde offen zu hal­ten, gerecht wer­den. Ich glaube, es ist ein wichtiger Tag für Neuruppin.“ 

Stolper­steine in Neuruppin

Am 17.November 2003 wur­den in Neu­rup­pin die ersten Stolper­steine zum Gedenken an die Opfer des zweit­en Weltkriegs verlegt. 

Stolper­steine, sind eine Erfind­ung von dem Kün­stler Gunter Dem­nig. Er startete mit diesem Pro­jekt vor 10 Jahren und hat, in Köln ange­fan­gen, schon mehrere Städte mit sein­er Kun­st den Opfern des Faschis­mus zu mehr Aufmerk­samkeit ver­holfen. Die Stolper­steine beste­hen aus Pflaster­steine, die mit ein­er Mess­ing­plat­te verse­hen sind, auf der der Name, das Geburts- und Sterbe­da­tum, die Wohnadresse und der Ort, bzw. die Todesur­sache der Opfer ein­graviert sind. Sie wer­den vor den Häusern zwis­chen die Pflaster­seine geset­zt, in denen die Ver­fol­gten lebten. Mit diesen Stolper­steinen, will der Kün­stler diese Men­schen aus der Anonymität holen. 

Erst­mals wurde nun in Bran­den­burg eine Stadt mit solchen Steinen verse­hen. Aber längst nicht wur­den alle benan­nt und deswe­gen ist dieses Pro­jekt damit nicht abgeschlossen, son­dern wird ver­sucht weit­er zu führen. Denn die Nach­forschun­gen sind noch nicht voll­ständig. Und bemerkenswert ist, dass schon nach fün­fzig Jahren so viele Dinge nicht mehr nach geschaut wer­den kön­nen, da Unter­la­gen unvoll­ständig sind. 

Etwa 100 Men­schen haben an der let­zten Stein Set­zung teilgenom­men und an der darauf fol­gen­den Ver­anstal­tung teilgenom­men. Ins­ge­samt wur­den bis jet­zt neun solch­er Steine in den Bürg­er­steig ein gebet­tet. Die in Zukun­ft die blinde Bevölkerung zum Nach­denken anre­gen und aufweck­en soll. 

Nie wieder Krieg! 

Nie wieder Faschismus!

Inforiot