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700 Nazis demonstrierten

Ver­höh­nung der Opfer des Faschismus

Erst­mals seit zwölf Jahren durften Neon­azis auf dem Sol­daten­fried­hof in Halbe wieder ihre »Helden« ehren

(Junge Welt, Andreas Sieg­mund-Schultze) Bun­desweit gedenken Neo- und Alt­nazis jedes Jahr zum »Volk­strauertag« der »gefal­l­enen deutschen Sol­dat­en bei­der Weltkriege«. Höhep­unkt der braunen Zer­e­monien war am Sam­stag ein vom Ham­burg­er Neon­azikad­er Chris­t­ian Worch ange­führter Auf­marsch unter dem Mot­to »Ruhm und Ehre dem deutschen Frontsol­dat­en« durch das südlich von Berlin gele­gene Halbe. Rund 400 Recht­sex­treme, vor­wiegend Mit­glieder der »Freien Kam­er­ad­schaften«, waren mit Bussen, Pkw und Bahn nach Halbe gekom­men. Der Neon­azi­auf­marsch war erst­mals seit 1991 wieder genehmigt wor­den. Dem Ver­wal­tungs­gericht Frankfurt/Oder reichte dafür offen­bar der Umstand, daß die Demon­stra­tion nicht für den »Volk­strauertag« selb­st, also für Son­ntag angemeldet wor­den war. Zeit­gle­ich nah­men rund 250 Men­schen an ein­er von antifaschis­tis­chen Grup­pen ini­ti­ierten Gegenkundge­bung teil. 

Im April 1945 waren ins­ge­samt 40 000 Sol­dat­en von Rot­er Armee und Wehrma­cht, Zwangsar­bei­t­erin­nen und Zwangsar­beit­er und Zivilis­ten bei der Kesselschlacht in den Wäldern um den bran­den­bur­gis­chen Ort umgekom­men. Hitlers Gen­eräle opfer­ten Zehn­tausende, obwohl sie wußten, daß der Krieg längst ver­loren war. Sol­dat­en, die wenige Tage vor Kriegsende bei Halbe im Ver­dacht standen, desertieren zu wollen, wur­den hin­gerichtet. 57 von ihnen liegen auf dem Hal­ber Fried­hof begraben – wie auch Tausende Zwangsarbeiter. 

Red­ner der antifaschis­tis­chen Kundge­bung am Sonnabend kri­tisierten das Vorge­hen der örtlichen Behör­den. Eine antifaschis­tis­che Demon­stra­tion war eben­so wie eine Ehrung ukrainis­ch­er Zwangsar­bei­t­erin­nen und Zwangsar­beit­er von den Behör­den ver­boten wor­den. Eine Mah­nwache für die Wehrma­chts­de­ser­teure auf dem Fried­hof, die Lud­wig Bau­mann, Vor­sitzen­der der Bun­desvere­ini­gung Opfer der NS-Mil­itär­jus­tiz, angemeldet hat­te, wurde mit der Begrün­dung nicht zuge­lassen, daß der Antrag dafür zu spät gestellt wor­den sei. 

Die Neon­azis zogen am Sam­stag nach ein­er rund zweistündi­gen Kundge­bung auf dem Hal­ber Bahn­hofsvor­platz durch den Ort zum Sol­daten­fried­hof. Aus der gesamten Bun­desre­pub­lik waren sie angereist, viele wur­den von den rund 1200 einge­set­zten Polizis­ten wieder zurückgeschickt. 

Eine Beschw­erde des Polizeiprä­sid­i­ums gegen die Genehmi­gung des Aufzuges durch das Frank­furter Ver­wal­tungs­gericht war am Fre­itag vom Oberver­wal­tungs­gericht abgelehnt wor­den, der Auf­marsch wurde jedoch mit zahlre­ichen Aufla­gen belegt. So durften die Neon­azis keine Fack­eln mit­führen und nicht im Gle­ich­schritt marschieren. Eben­so war die Parole »Ruhm und Ehre der Waf­fen-SS« unter­sagt. Und auch die Recht­en durften den Fried­hof nicht betreten. 

Rechter Auf­marsch

(TAZ) 700 Neon­azis demon­stri­eren am Sol­daten­fried­hof in Halbe. Polizei hält 400
Gegen­demon­stran­ten auf Distanz
Beim ersten Neon­azi-Auf­marsch am Wald­fried­hof Halbe, südlich von Königs
Wuster­haussen, seit 1991 hat am Sonnabend ein starkes Polizeiaufge­bot 700
Recht­sex­trem­is­ten von rund 400 Gegen­demon­stran­ten getren­nt. Im Umfeld des größten
deutschen Sol­daten­fried­hofs seien 38 Platzver­weise aus­ge­sprochen wor­den, davon
32 an linke Gegen­demon­stran­ten, sagte Polizeis­prech­er Peter Sal­en­der. Die
rechte Kundge­bung wurde kurzfristig von dem 68-jähri­gen The­olo­gen, ehemaligen
PDS-Bun­destagsab­ge­ord­neten und früheren Rek­tor der Berliner
Hum­boldt-Uni­ver­sität, Hein­rich Fink, und eini­gen Gle­ich­gesin­nten mit “Mörder”-Rufen
unter­brochen. Die Polizei wertete den mas­siv­en Ein­satz mit rund 1.200 Beamten und ihre
Tak­tik, rechte und linke Demon­stran­ten auseinan­der zu hal­ten, als Erfolg. 

Der Neon­azi-Auf­marsch war am Vortag vom Oberver­wal­tungs­gericht Frankfurt
(Oder) erlaubt wor­den. Die Richter hat­ten die Beschw­erde des Polizeipräsidiums
Frank­furt gegen die Aufhe­bung des ver­hängten Ver­samm­lungsver­botes in der
Vorin­stanz abgelehnt. Laut Gerichts­beschluss war den Recht­sex­trem­is­ten das
Betreten des Fried­hofs nicht gestattet. 

Schön­bohm will braunem Spuk ein Ende bereiten

700 Neon­azis zogen durch Halbe — jet­zt will der Innen­min­is­ter das
Ver­samm­lungsrecht ändern

(Berlin­er Zeitung, Katrin Bischoff) HALBE. “Es sind trau­rige, arm­selige Gestal­ten. Und es ist unerträglich, dass
diese Leute vielle­icht das Bild Deutsch­lands im Aus­land prä­gen.” Das sagte
Innen­staatssekretär Eike Lan­celle angesichts der rund 700 Neon­azis, die am
Sonnabend erst­mals nach zwölf Jahren wieder durch die Gemeinde Halbe
(Dahme-Spree­wald) ziehen durften. Lan­celle war am Sonnabend zusam­men mit Winfriede
Schreiber, der Präsi­dentin des Polizeis­prä­sid­i­ums Frank­furt (Oder), nach Halbe
geeilt, wohl auch um ein poli­tis­ches Sig­nal zu setzen.
1 200 Polizis­ten im Einsatz 

Ver­wal­tungsrichter hat­ten die Demon­stra­tion der Recht­sex­trem­is­ten zum dort
gele­ge­nen größten deutschen Sol­daten­fried­hof genehmigt. “Ich respek­tiere zwar
die Entschei­dung der Gerichte”, sagte Lan­celle. Aber nun müsse sich die
Poli­tik stark machen, um der­ar­tig unerträgliche Umzüge in Zukun­ft zu verhindern.
So wolle sich Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) in der kom­menden Woche in der
Innen­min­is­terkon­ferenz mit seinen Kol­le­gen ver­ständi­gen. Ziel sei es, das
Ver­samm­lungsrecht so zu ändern, dass recht­sex­trem­istis­che Aufmärsche an
markan­ten Orten wie etwa Halbe für immer unter­bun­den wer­den könnten. 

Wenige Minuten, nach­dem sich Lan­celle so geäußert hat­te, wur­den dem
ehe­ma­li­gen PDS-Bun­destagsab­ge­ord­neten und früheren Rek­tor der Berliner
Hum­boldt-Uni­ver­sität, Pro­fes­sor Hein­rich Fink, sowie ein­er Lehrerin und einem jungen
Mann
durch Polizis­ten Platzver­bot aus­ge­sprochen. Sie hat­ten bei der Kundge­bung der
Recht­en vor den Toren des Sol­daten­fried­hofs, bei der die Neon­azis den Kampf
von Wehrma­cht und Waf­fen-SS ver­her­rlicht­en, laut­stark mit “Mörder-Rufen” gegen
den braunen Auf­marsch protestiert. “Es ist ein Skan­dal, dass diese Leute
durch Halbe ziehen dür­fen”, sagte der 68-jährige Fink. Zuvor hat­ten zahlreiche
Teil­nehmer ein­er linken Gegen­demon­stra­tion ver­sucht, zum Soldatenfriedhof
vorzu­drin­gen, um das “Heldenge­denken” und die gewaltver­her­rlichen­den Ansprachen
alter und neuer Nazis zu stören. Sie wur­den jedoch von der Polizei
aufgehalten. 

Rund 1 200 Polizis­ten aus Bran­den­burg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern,
Sach­sen und Thürin­gen waren im Ein­satz, um eine Eskala­tion der Gewalt zwis­chen den
Neon­azis und den etwa 350 Gegen­demon­stran­ten zu unterbinden. “Ich bin mit
der Arbeit der Beamten zufrieden”, sagte Polizeipräsi­dentin Schreiber später.
“Es war wichtig, sicherzustellen, dass die Recht­en nicht auf den Friedhof
kamen.” Auch wur­den die anderen Aufla­gen, unter denen das Gericht die
Neon­azi-Demon­stra­tion genehmigt hat­te, kon­trol­liert. So durften die teils kahl
geschore­nen Teil­nehmer keine Waf­fen, Fack­eln und Trom­meln mit­führen. Gleichschritt
sowie das Tra­gen von Springer­stiefeln waren unter­sagt. SS‑, SA- und andere
Nazi-Sym­bole mussten auf Kranzschleifen oder Tätowierun­gen überklebt werden. 

Zwei Stun­den lang kon­nten die Män­ner und Frauen mit der braunen Gesinnung
unge­hin­dert durch Halbe ziehen — unter den Klän­gen von Wag­n­er und Smetana. Am
Ende des Tages resümierte die Polizei, dass es lediglich kleinere
Zwis­chen­fälle gegeben habe. “38 Mal erteil­ten wir Platzver­weise”, sagte Polizeisprecher
Peter Salender. 

Als völ­lig unakzept­abel beze­ich­nete Andreas Schus­ter, Lan­desvor­sitzen­der der
Gew­erkschaft der Polizei (GdP), den Auf­marsch der Neon­azis und den daraus
resul­tieren­den Polizeiein­satz. “Es ist schlimm, wie viele polizeiliche Kräfte
hier gebun­den wur­den, nur um diese Rech
tsex­tremen zu schützen”, sagte er.
Dabei hätte die Polizei genug andere Sachen in Bran­den­burg zu tun. 

Auch nach Schus­ters Ansicht müsste das Ver­samm­lungsrecht schnellstens
geän­dert wer­den, damit der jährlich wieder in die Schlagzeilen kom­mende braune Spuk
in Halbe ein für alle­mal ver­hin­dert wer­den könne. “Wenn der Innen­min­is­ter in
diese Rich­tung vorstoßen will, dann hat er unsere volle Unterstützung”,
sagte der GdP-Landeschef. 

Halbe: Keine Zwis­chen­fälle beim Neonazi-Aufmarsch

(MOZ) Halbe (dpa) Rund 400 Men­schen haben am Sonnabend gegen einen Auf­marsch von
700 Neon­azis am größten deutschen Sol­daten­fried­hof in Halbe demon­stri­ert. Die
Polizei, die mit 1200 Beamten einen möglichen Zusam­men­stoß verhinderte,
sprach einige Platzver­weise aus und stellte vere­inzelte verfassungsfeindliche
Sym­bole sich­er, wie ein Sprech­er im Anschluss mit­teilte. Der erste Auf­marsch seit
1990 und 1991 war nur unter Aufla­gen vom Oberver­wal­tungs­gericht in Frankfurt
(Oder) genehmigt worden. 

 

Es hat­te am Vortag die Beschw­erde des Polizeiprä­sid­i­ums gegen die Aufhebung
des Ver­samm­lungsver­botes durch die Vorin­stanz abgelehnt. Die
Recht­sex­trem­is­ten durften den Fried­hof selb­st nicht betreten, nicht im Gleichschritt
marschieren und keine Trom­meln, Fack­eln, Musikin­stru­mente oder anderen
sym­bol­trächti­gen Gegen­stände mitführen.
Auf dem Fried­hof sind rund 22 000 Sol­dat­en und Zivilis­ten bestat­tet, die
während ein­er der let­zten großen Kesselschlacht­en des Zweit­en Weltkrieges im
Früh­jahr 1945 ums Leben kamen.

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Kontrollen an den Szene-Treffpunkten

Nicht erst seit gestern ist der Polizei das Prob­lem bekan­nt: Rechtsradikale
scheinen für ihre Tre­f­fen an der Gemeinde Plessa Gefall­en zu finden.
Doch damit es gar nicht erst zu Ver­anstal­tun­gen der recht­en Szene in Plessa
kommt, waren auch an diesem Woch­enende Beamte im Ein­satz, um Kontrollen
durchzuführen. Man konzen­tri­erte sich dabei auf die bekan­nten Tre­ff­punk­te in
Plessa am Kul­turhaus und in der Bahn­hof­s­traße, in Merz­dorf und in Elsterwerda,
hieß es von der Polizei. Ein­schre­it­en mussten die Beamten nir­gends. Alles war
ruhig, keine Ver­anstal­tun­gen oder wie auch immer getarnte Tre­f­fen wurden
festgestellt. 

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Verbot rechter CDs beantragt

Das Pots­damer Innen­min­is­teri­um hat ein Ver­bot für weit­ere acht Musik-CDs mit
recht­sex­trem­istis­chem Inhalt beantragt.
Die Gesellschaft müsse in der Auseinan­der­set­zung mit dem Rechtsextremismus
kon­se­quent bleiben, betonte Vize-Regierungschef und Innen­min­is­ter Jörg
Schön­bohm (CDU) gestern in diesem Zusammenhang. 

Der Antrag bei der Bun­de­sprüf­stelle für jugendge­fährdende Medi­en auf so
genan­nte Indizierung richtet sich gegen Scheiben gewaltver­her­rlichen­den und
ras­sis­tis­chen Inhalts. Sie waren über­wiegend Ende Juli bei ein­er Hausdurchsuchung
in der Region des Nuthe-Urstrom­tal im Land­kreis Tel­tow-Fläming beschlagnahmt
worden. 

Nach Min­is­teri­um­sangaben hat das Lan­deskrim­i­nalamt seit Jahres­be­ginn bereits
16 Musik-CDs, eine CD-ROM und ein Druck­w­erk zur Auf­nahme in den Verbotsindex
weit­ergeleit­et. Im ver­gan­genen Jahr war das in neun Fällen beantragt worden.

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Abschied von der Grenze

Schwedt — Die “Uck­er­mark” ist bere­its an den Zoll auf der Insel Film
verkauft. Die “Mescherin”, die gegen­wär­tig noch mit 60 Knoten wasserdüsengetrieben
durch die niedrig­sten Ufer­gewäss­er der Oder fährt, wird ihren Dienst künftig
im Oder­haff tun. Auf dem Gren­zfluss wür­den bald keine Boote des deutschen
Zolls mehr zu find­en sein, sagt die Vorste­herin des Haupt­zol­lamtes Schwedt,
Chris­tine Schiller. Der Zoll in der Uck­er­mark nimmt langsam Abschied von den
Auf­gaben, die mit dem Beitritt Polens zur EU am 1. Mai kom­menden Jahres nicht mehr
gefragt sein werden. 

Die Zol­lkom­mis­sari­ate in Gartz und Oder­berg, die par­al­lel zum
Bun­des­gren­zschutz die Oder­lin­ie sicherten und Men­schen- sowie Zigaret­ten­schmug­gler im
Visi­er hat­ten, wird es nicht mehr geben. Eben­so zieht sich der Zoll von den
Gren­zübergän­gen der Region zurück. Das Haupt­zol­lamt Schwedt wird zum 1. Mai 2004
aufgelöst. “Das heißt aber nicht, dass die Uck­er­mark uns los wird”, sagt
Schiller. “Es wer­den weit­er­hin mobile Kon­troll­grup­pen im Hin­ter­land unter­wegs sein.
Und es gibt dann eine starke Gruppe für den Kampf gegen Schwarzarbeit, die
in Schwedt sta­tion­iert wird.” 

Darüber hin­aus will das Bun­de­samt für Finanzen in der Oder­stadt eine
Außen­stelle für die Bear­beitung von Besoldungs‑, Bewil­li­gungs- und
Umsatzs­teuerver­fahren eröff­nen. Dort sollen die Beamten eine neue Tätigkeit finden,
die beim
Zoll nicht mehr gebraucht wer­den. Vom Gren­za­uf­sichts­di­enst beispielsweise
wer­den Zöll­ner sich kom­plett ver­ab­schieden. Die Überwachung der Gren­ze mit
Jet-Booten und Wärme­bild­kam­eras auf der Suche nach Men­schen- und
Zigaret­ten­schmug­glern durch die Zöll­ner gehört ab Mai der Ver­gan­gen­heit an. 

Nicht aber die Kon­trollen der Reisenden nach mit­ge­bracht­en Spir­i­tu­osen oder
Zigaret­ten. Zwar wird nicht mehr an den Übergän­gen kon­trol­liert. Reisende
müssten sich jedoch darauf ein­stellen, dass Zöll­ner sie im Hinterland
her­auswinken, sagt die Zol­lvorste­herin. Die Reise­freimen­gen­verord­nung des Bun­des, die
den Reisenden die Mit­nahme von ein­er Stange Zigaret­ten und einem Liter Schnaps
erlaubt, bleibt zunächst in Kraft. 

Erst wenn Polen ähn­lich hohe Tabak­s­teuern erhebt wie Deutsch­land, wird der
Han­del freigegeben. “Bis es an der deutsch-pol­nis­chen Gren­ze so ist wie
beispiel­sweise an der Gren­ze zu Frankre­ich, wer­den noch Jahre verge­hen”, sagt die
Zollchefin. Mit ein­er Freiga­be von “Reisemit­bringseln” wie Alko­hol und
Zigaret­ten rech­net die Behörde erst für das Jahr 2008.

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Seminare gegen den grauen Alltag

Bis zum Jahre­sende ver­anstal­ten die Bran­den­burg­er JungdemokratIn­nen / Junge Linke (JD/JL) eine ganze Rei­he von Sem­i­naren — “gegen den grauen All­t­ag”. Es wer­den aus radikaldemokratis­ch­er Sicht The­men wie Anar­chis­mus, Normierung, Sex­u­al­ität, Antifa, Grund­la­gen poli­tis­ch­er Arbeit sowie Pop­musik behan­delt — weit­er unten gibt es mehr Infos.

Die Sem­i­nare find­en alle­samt an Woch­enen­den in Jugend­her­ber­gen im Land Bran­den­burg statt. Die Teil­nahme kostet mit allem drum und dran (Unterkun­ft, Verpfle­gung usw.) 15 Euro pro Per­son. Anmelden geht über die JD/JL-Home­page www.jdjl-brandenburg.de oder über das JD/JL-Büro:


JungdemokratInnen/Junge Linke Brandenburg

Stahns­dor­fer Str. 100

14482 Potsdam

(tel) 0331.704.93.63

post@jdjl-brandenburg.de

Friede, Frei­heit, Anarchie!

Sem­i­nar zu Anarchismus

28. — 30. November

Der Anar­chistIn­nen gibt es einige. Nur einig sind sie sich nicht immer. Obwohl alle die Frei­heit des Einzel­nen als das wichtig­ste Ziel anse­hen, gibt es doch unter­schiedliche Vorstel­lun­gen der­er, die sich Anar­chistIn­nen nen­nen, worin diese Frei­heit besteht.
In dem Sem­i­nar soll ein Überblick über die ver­schiede­nen anar­chis­tis­chen The­o­rien geschaf­fen wer­den und ein Ein­druck von anar­chis­tis­chen Bewe­gun­gen früher (Spanien, Rus­s­land…) und anar­chis­tis­chen Organ­i­sa­tio­nen (graswurzel­rev­o­lu­tion, FAU, CNT…) ver­mit­telt wer­den. Let­zten Endes stellen wir uns dann die Frage, inwiefern Teile der anar­chis­tis­chen The­o­rie und Prax­is für unsere Poli­tik brauch­bar sind. 

Normierung & Diszi­plin­ierung, Sub­ver­sion & Widerstand

05. — 07. Dezember

Schon mal gefragt, wie es kommt, dass die Klotüren z.B. in Schulen oft 30 cm über dem Boden enden?
Eine Rei­he von Insti­tu­tio­nen, sei es die Schule, das Mil­itär oder die Psy­chi­a­trie haben sich der Diszi­plin­ierung und Normierung des Indi­vidu­ums angenom­men. Wir wer­den eine Woch­enende über Macht und ihre Tech­niken, aber auch über Wider­stand und poli­tis­che Strate­gien der Sub­ver­sion disku­tieren. Keine Angst, auch wenn das The­ma vielle­icht abstrakt erscheint, so braucht ihr kein Philoso­phi­es­tudi­um um vor­beizukom­men und mitzudiskutieren. 

Sex­u­al­ität

12. — 14. Dezember

Lustvoll onanieren, begeis­tert Pornos guck­en, schwul/lesbisch Freuden erleben, neugierig sein oder ein­fach ausprobieren:

All das und vieles mehr kommt in der Schule nicht zur Sprache. Für uns hat Sex allerd­ings wenig mit Fam­i­lie, Kirche und Kinderkriegen zu tun, aber umso mehr mit Lust und Spaß. Warum die Schule den­noch zur kon­ser­v­a­tiv­en Sex­ual­moral erzieht, was das alles mit Herrschaft zu tun hat und vieles mehr wollen wir mit euch diskutieren. 

Antifa heisst…

Antifaschis­tis­che Gegenstrategien

12. — 14. Dezember

… Angriff? Marke tra­gen? Bier trinken? In diesem Sem­i­nar wer­den wir uns mit den ver­schiede­nen Ansätzen antifaschis­tis­ch­er Poli­tik beschäfti­gen und darüber disku­tieren, welche sin­nvollen Strate­gien es gibt, gegen die nogo- areas für Nicht-Deutsche, Behin­derte, Schwule und Linke in Berlin, Bran­den­burg und ander­swo anzugehen.
Auf der Tage­sor­d­nung ste­hen in diesem Sem­i­nar auch die Mil­i­tanzfrage, ver­schiedene Faschis­mus­the­o­rien und der Zusam­men­hang von Faschis­mus, Ras­sis­mus und Nation­al­is­mus. Aber es bleibt dabei: gegen rechte Hege­monie hil­ft immer noch am besten linke Politik! 

Grund­la­gen poli­tis­ch­er Arbeit

19. — 21. Dezember

Wer poli­tisch etwas verän­dern will, muss sich engagieren und andere Men­schen überzeu­gen. Das Sem­i­nar soll Grund­ken­nt­nisse der poli­tis­chen Arbeit und den Umgang mit der Öffentlichkeit ver­mit­teln. Die Wahl der richti­gen Aktion oder eine gute Pressear­beit kann dann oft Wun­der bewirken. 

Aber wie spreche ich Men­schen an und motiviere sie zur Pressear­beit? Wie erstelle ich ein Flug­blatt, das auch gele­sen wird? Wie schreibe ich eine Presseerk­lärung, die auch abge­druckt wird? Wie finanziere ich eine Zeitung, die auch etwas verän­dert, oder organ­isiere eine Ver­anstal­tung, die mitreißend wird? 

Pop­kul­tur

Popoli­tisch musizieren…

19. — 21. Dezember

Musik ist min­destens seit den 60ern ein wichtiger Bestandteil im Leben Jugendlich­er, was durch Musikvideos auf MTV und VIVA in den let­zten 20 Jahren nur noch ver­stärkt wurde. Am Anfang war Pop­musik zumeist tief poli­tisch — Rock ‘n Roll als Ent­fal­tungsmöglichkeit für Kinder aus Arbeit­er­m­i­lieus, der Hip­pie-Kult der 70er Jahre als Stimme der Antikriegs­be­we­gung gegen den Viet­namkrieg. Heute wird Pop­musik in Deutsch­land oft als unpoli­tisch ange­se­hen, doch das dies nicht immer so sein muß, hat zulet­zt das Pro­jekt „Brother‘s Keep­ers“ bewiesen. Natür­lich ist auch Musik nicht selb­stver­ständlich links, son­dern genau­so leicht von rechts zu beset­zen, nicht zulet­zt von den „Böh­sen Onkelz“, deren 96er Album, mit Songs wie „Türken­sau“ immer­hin auf Platz 2 der Verkauf­scharts stürmte. Wie poli­tisch ist Pop­musik heute und welche Inhalte wer­den ver­mit­telt? Gibt es auch in der Musik­szene den soge­nan­nten Recht­sruck? Ist der oft sex­is­tis­che HipHop-Jar­gon eine eigene Szene­sprache bzw. nur Kun­st oder ein­fach het­ero­sex­is­tis­che Scheiße?

Vorken­nt­nisse zum The­ma sind unwichtig da wir Song- und andere Texte lesen, CDs hören, Musikvideos guck­en und viel disku­tieren werden.

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D13 — “Nazizm? Nie, Dziekuje!”

demon­stra­tion gegen den nazi-aufmarsch

13. dezem­ber 2003, 14 uhr

cot­tbus, stadthalle 

am 13.12.03 wollen nazis durch cot­tbus maschieren. angemeldet wurde diese
demon­stra­tion von chris­t­ian worch und lars käp­pler, zwei bekannten
recht­sex­trem­is­ten. unter den angekündigten red­nern befind­en sich vorbestrafte
npd-funk­tionäre, holo­caustleugn­er und vertreter soge­nan­nter “freier
kameradschaften”… 

… und es gibt viele gute gründe, sich diesem aufzug
entgegenzustellen.

wenn die soge­nan­nte “nationale oppo­si­tion” gegen die eu-ost-erweiterung auf die
straße geht, dann hört sich das so an: “sach­sen bleibt deutsch!” oder auch “wir
lassen uns nicht umpolen”. und wenn sie schon ein­mal oppo­si­tionell wer­den, dann
wer­den auch gle­ich die opo­si­tionellesten der oppo­si­tion ein­ge­laden: gün­ter deckert,
bern­hard schaub und gor­don rein­holz wer­den nebend en bei­den anmeldern von
antipol­nis­chen und ras­sis­tis­chen resen­ti­ments durch­zo­gene reden schwin­gen und sich
gegen die, in ihren augen bevorste­hende “inva­sion des ostvolks” positionieren… . 

und weil auch nazis nicht ohne ein wenig zeit­geist auskom­men, gibt es das ganze als
dop­pel­pack-event: vor dem auf­marsch in cot­tbus ste­ht die ver­anstal­tung am sel­ben tag
bere­its in hoy­er­swer­da an. die “kam­er­aden” sind ange­hal­ten, in bei­den städten zu
erscheinen. [zitate: worch/käppler]

die google­suche [stand: 12.11.03] kommt zu dem ergeb­nis, daß bish­er auf folgenden
web­siten für die demo gewor­ben wird: 

* “gemein­schaft deutsch­er frauen”

* “nationale liga deutschland”

* “npd kreisver­band hannover”

* “nationaler wider­stand baden-würthem­berg” / “ruf der frei­heit süddeutschland”

* und natür­lich auf den seit­en der “bewe­gung deutsche volksgemeinschaft” 

der anmelder chris­t­ian worch ist eine zen­trale fig­ur der deutschen neonazi-szene.
begonnen hat er seine “kar­riere” mit michael küh­nen in der später verbotenen
“aktions­front nationaler sozial­is­ten” und der “gesin­nungs­ge­mein­schaft der neuen
front”. heute ist er vor allem im spek­trum recht­sex­tremer “kam­er­ad­schaften” aktiv.
worch tritt bun­desweit als organ­isator recht­sex­tremer ver­anstal­tun­gen auf und
ver­fol­gt damit die strate­gie ein­er dauer­haften präsenz. 

neben worch ist lars käp­pler am 13. dezem­ber organ­isator. käp­pler ist vorsitzender
der selb­ster­nan­nten “bewe­gung deutsche volks­ge­mein­schaft” [bdvg]. diese
recht­sex­treme grup­pierung ist eine abspal­tung der npd-organ­i­sa­tion “junge
nation­aldemokrat­en”. sie ist in baden-würtem­berg und daneben vor allem in
ostsachsen/südbrandenburg aktiv. hier ist sie teil ein­er ver­net­zung rechtsextremer
“kam­er­ad­schaften”. die bdvg organ­isiert neben öffentlichen aktio­nen und schulungen
für neon­azis, für diese auch ein “erleb­nisori­en­tiertes” pro­gramm aus
fußball­turnieren und konz­erten mit recht­sex­tremen lie­der­ma­ch­ern. die aufmärsche am
13. dezem­ber sind teil der offen ras­sis­tis­chen bdvg-kam­pagne gegen die
eu-osterweiterung. 

für den 13. dezem­ber sind neben worch und käp­pler ver­schiedene red­ner angekündigt.
so etwa gün­ter deck­ert, notorisch­er holo­caust-leugn­er und ehemals
npd-bun­desvor­sitzen­der, mehrfach wegen volksver­het­zung und belei­di­gung zu geld- und
haft­strafen verurteilt. mit dabei auch der schweiz­er bern­hard schaub, der mit seinen
vorträ­gen und reden von ein­er recht­sex­tremen ver­anstal­tung zur näch­sten tingelt.
erst jüngst, am 9. novem­ber 2003, wurde er vor­sitzen­der eines neugegründeten
“vere­ins zur reha­bil­i­tierung der wegen bestre­it­ens des holo­causts ver­fol­gten”, einer
holo­caust-leug­nen­den ansamm­lung von ernst zün­del bis frank rennicke. 

die aufmärsche am 13. dezem­ber sollen der regionalen neon­azi-szene die möglichkeit
geben, sich zu präsen­tieren und sich ihrer selb­st zu vergewis­sern. es gab bislang
keinen erfol­gre­ichen eigen­ständi­gen neon­azi-auf­marsch in cot­tbus. den­noch gab und
gibt es in der stadt und der region eine etablierte und nicht zu überse­hende szene,
die sich zum teil an der npd, zum großteil an recht­sex­tremen kameradschaftsspektrum
ori­en­tiert und im rah­men ein­er inten­sivierten ver­net­zung in let­zter zeit stärk­er an
die öffentlichkeit drängt. zu beginn des jahres beschränk­ten sich recht­sex­treme in
cot­tbus noch auf auftritte bei friedens­demon­stra­tio­nen. sie kon­nten auf den
anti­amerikanis­chen kon­sens mit einem teil der pds-nahen frieden­skämpferin­nen und
deren poli­tis­che unfähigkeit set­zen. die aufmärsche am 13. dezem­ber sollen noch
deut­lich­er wer­den. sie sollen sagen, dass sie hier sind und keine veranlassung
sehen, zu schweigen. und hier liegt das gefährliche poten­zial dieser aufmärsche: in
der sym­bol­is­chen stärkung der regionalen neonazi-szene. 

wir stellen uns dem ent­ge­gen. wir wer­den nicht akzep­tieren, dass neon­azis durch
cot­tbus marschieren und gegen alles het­zen, was nicht ihrem wahn vom deutschen
entspricht. jede und jed­er kann es sagen: 

NAZIZM, NIE, DZIEKUJE!” 

demon­stra­tion gegen den nazi-aufmarsch

13. dezem­ber 2003, 14 uhr 

cot­tbus, stadthalle 

Dates

29.11.03

INFOVERANSTALTUNG: demo, nazis und mehr.

cot­tbus | 20.00 | cot­tbus, zelle79 [parzellenstr79]

13.12.03

hoy­er­swer­da |nazide­mo nr.1 | 11.00 | bahnhof 

13.12.03

cot­tbus | antifade­mo | 14.00 | stadthalle 

13.12.03

cot­tbus | nazide­mo | 15.30 | bahnhof 

13.12.03

cot­tbus | aftershow_food n par­ty | zelle79 

Tech­nix

Infos, Mate­ri­alien, Pen­nplätze, Kon­takt unter

www.zelle79.info/d13

d13@zelle79.info

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Politische Verantwortung für Naziaufmarsch liegt beim Verwaltungsgericht

Poli­tis­che Ver­ant­wor­tung für den „Nation­al­sozial­is­tis­chen Auf­marsch in Halbe“ liegt bei den Ver­wal­tungs­gericht­en – Poli­tis­ch­er Wille des Amt
Schenken­länd­chen fol­gt eben­falls dem Anliegen recht­sex­trem­istis­ch­er Parteien und
Gruppierungen

Ca. 550 Alt- und Neon­azis haben am 15. Novem­ber in Halbe mehrere Stun­den bis in den frühen Abend hinein, ihr auf nation­al­sozial­is­tis­ch­er Tra­di­tion basieren­des soge­nan­ntes Heldenge­denken, zele­bri­ert. Der Nazi­auf­marsch wurde vor allem von den Pro­tag­o­nis­ten des Recht­ster­ror­is­mus und ihrem Anhang aus dem Kam­er­ad­schaftsspek­trum soge­nan­nter Freier Nation­al­is­ten bestimmt. 

Wir stellen fest, das die zuständi­gen Ver­wal­tungs­gerichte sich mit ihren Urteilen ein­deutig auf die Seite der Recht­sex­trem­is­ten gestellt haben. Das ursprüngliche Ver­bot des Nazi­auf­marschs von Halbe wurde vom Polizeipräsidium
Frankfurt/Oder u. a. damit begrün­det, das die Ver­anstal­tung „als Ver­her­rlichung des Nation­al­sozial­is­mus zu ver­ste­hen ist“. Dieser richti­gen Ein­schätzung der
Polizei woll­ten das Ver­wal­tungs­gericht und Oberver­wal­tungs­gericht in Frankfurt/Oder nicht folgen. 

Weit­er­hin empfind­en wir es als wider­lich, das dass Amt Schenken­länd­chen ein­er­seits eine gebührende Ehrung der Opfer des deutschen Faschis­mus, also den
sowjetischen/ukrainischen Zwangsar­bei­t­erIn­nen und den eben­falls dort ruhen­den 57 ermorde­ten Wehrma­chts­de­ser­teuren auf dem Wald­fried­hof Halbe ver­weigert hat, ander­er­seits der recht­sex­tremen Partei DVU für den 15.11. eine
Kranznieder­legung auf dem Fried­hof genehmigte. Auch hier stellen wir fest, das der poli­tis­che Wille des Amt Schenken­länd­chen ein­deutig Rechts ange­siedelt ist. 

Trotz­dem gelang es am 15.11. auf den Grab­steinen der
sowjetischen/ukrainischen Zwangsar­bei­t­erIn­nen rote Rosen im Gedenken niederzulegen. 

Eben­falls wur­den hier­mit die 57 ermorde­ten Wehrma­chts­de­ser­teure geehrt. Das Betreten des Fried­hofs wurde erst nach einein­halb­stündi­ger Ver­hand­lung mit der polizeilichen Ein­sat­zleitung genehmigt. Die Aufla­gen hier­für waren eine abgrundtiefe Belei­di­gung aller Opfer des deutschen Faschis­mus. Lediglich der Vor­sitzende der
Bun­desvere­ini­gung Opfer der NS-Mil­itär­jus­tiz e.V. Lud­wig Bau­mann und ein Begleit­er durften den Wald­fried­hof Halbe zur Ehrung betreten, allerd­ings nur mit polizeilich­er Begleitung. Lud­wig Bau­mann emp­fand diese Sit­u­a­tion als Dif­famierung und Verachtung. 

Auf der antifaschis­tis­chen Kundge­bung, die außer­halb der Sichtweite des Nazi­auf­marschs stat­tfind­en musste, gab es her­vor­ra­gende Rede­beiträge u. a. von Hein­rich Fink und Lud­wig Bau­mann. Ins­ge­samt fan­den ca. 350 AntifaschistInnen
den Weg nach Halbe. Die Ver­suche von der abgeschirmten Antifa-Kundge­bung direkt zur Naziroute vorzu­drin­gen wur­den von der Polizei unter­bun­den. Somit kon­nte der Nazi­auf­marsch unge­hin­dert stattfinden.

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Lautstarke Demo: 300 bei Antifa-Aktion in Hennigsdorf

Nazis provozierten beim Auf­takt der Demo 

Das Front­trans­par­ent: “No Bor­der No Nation — Stop Deportation” 

Auch an der Polizei­wache ging es vorbei 

“Enough is Enough” 

Zwei junge Rechte beäu­gen die Demo 

Der-Demozug im Dunklen 

Rund 300 Men­schen demon­stri­erten am späten Fre­ita­gnach­mit­tag in Hen­nigs­dorf gegen Faschis­mus und Ras­sis­mus. Laut­stark und kraftvoll zog die Demon­stra­tion vom Bahn­hof aus durch die Stadt — es wur­den Parolen wie “Nazis raus!” oder “Kein Men­sch ist ille­gal” gerufen. Mehrmals standen am Rande der Demostrecke Nazi­grüp­pchen, die jedoch von den Demon­stran­tInnen ver­trieben wurden. 

Die Demo richtete sich gegen den recht­en Szeneladen “On the Streets” in Hen­nigs­dorf — dort fand auch eine Kundge­bung statt — und sol­i­darisierte sich mit den BetreiberIn­nen des Döner­im­biss, der vor eini­gen Wochen Ziel eines recht­en Anschlags mit Molo­tov-Cock­tails war. 

Die Antifa-Demo war von Hen­nigs­dor­fer Antifas und der “Antifa Gruppe Oranien­burg” organ­isiert wor­den. Es nah­men in erster Lin­ie Schü­lerIn­nen aber auch ältere Men­schen, Flüchtlinge und Berlin­er linke AktivistIn­nen teil.

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Nazidemo in Halbe nur am Rand gestört

Der Wehrma­chts­de­ser­teur Lud­wig Bau­mann auf der Antifakundgebung 

Trans­par­ent auf der Antifa-Kundgebung 

Sow­jet­fahne auf der Antifa-Kundgebung 

Die Nazidemo 

Die Nazidemo 

Die Nazidemo 

In Halbe haben am Sam­stag rund 600 Nazis demon­stri­ert. An der Antifa-Gegenkundge­bung nah­men etwa 350 Men­schen teil — nur weni­gen gelang es, bis zur Nazide­mo vorzu­drin­gen und dort direkt ihrem Protest Aus­druck zu ver­lei­hen. Es kam nach Pressemel­dun­gen zu min­destens zwei Fes­t­nah­men — ein Neon­azi wurde wegen “Ver­wen­dens von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen” vor­läu­fig ver­haftet, ein Antifa wegen vorge­blich­er “Kör­per­ver­let­zung”. Über 1000 Polizeibeamte waren den ganzen Tag über in und um Halbe im Ein­satz. Schon mor­gens hat­te die DVU auf dem Hal­ber Fried­hof Kränze niedergelegt. 

Das “Heldenge­denken” der Nazis galt den in Halbe beerdigten Nazisol­dat­en, die in der Kesselschlacht um Halbe am Ende des zweit­en Weltkriegs star­ben. Das Kapit­u­la­tion­sange­bot der Roten Armee hat­ten die ver­ant­wortlichen Wehrma­cht­sof­fiziere abgelehnt. Die Nazide­mo startete wegen der Vorkon­trollen der Polizei mit erhe­blich­er Ver­spä­tung. AntifaschistIn­nen ver­sucht­en von ihrem Kundge­bung­sort aus immer wieder, zu den Nazis vorzu­drin­gen. Die Polizei fing die meis­ten jedoch ab und ver­hin­derte so Protest gegen Rechts. Durch die gerichtliche Genehmi­gung der Nazide­mo nd durch das Vorge­hen der Polizei vor Ort mache sich der Staat zum Erfül­lungs­ge­hil­fen der Nazis, merk­te ein Sprech­er der Berlin­er Gruppe Kri­tik und Prax­is an. Einem Antifa gelang es laut eines Augen­zeu­gen­berichts, am Rande der Nazide­mo einen Gedenkkranz “zu Ehren der Waf­fen-SS” zwei Recht­en aus den Hän­den zu schla­gen. Der Kranz lan­dete im Straßen­schmutz. Ein­wohner­In­nen Halbes waren den ganzen Tag über kaum zu sehen, nur auf dem Sport­platz schaut­en einige dem Fußball­spiel des Jugendteams von “Empor Halbe” zu. 

Auf der Antifakundge­bung redete unter anderem Lud­wig Bau­mann, ein Wehrma­chts­de­ser­teur und Antifaschist, der von den Nazis zu Tode verurteilt wor­den war. Bau­mann berichtete empört, wie das geplante Gedenken an ermordete ukrainis­che Zwangsar­bei­t­erIn­nen auf dem Hal­ber Fried­hof ver­boten wurde, während der DVU die Erin­nerung an die deutschen Nazisol­dat­en genehmigt wurde. Weit­ere Rede­beiträge beschäftigten sich unter anderem mit der Ver­höh­nung der noch leben­den Ex-Zwangsar­bei­t­erIn­nen, deren Entschädi­gung immer noch hin­aus­gezögert wird. 

Weit­ere Hin­ter­gründe auf der Infori­ot Son­der­seite zu Halbe

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Berger warnt vor Zunahme von Fremdenfeindlichkeit

Bran­den­burgs Aus­län­der­beauf­tragte Almuth Berg­er hat vor zunehmender
Frem­den­feindlichkeit gewarnt. Nach ihrem Ein­druck hät­ten die Zwischenfälle
zugenom­men, sagte Berg­er gestern in Potsdam. 

Sie ver­wies dabei auf die jüng­sten Bran­dan­schläge in Pritzwalk (die
RUNDSCHAU berichtete). Die Reak­tio­nen von Stadtver­wal­tung und Bürgermeister
seien pos­i­tiv zu werten. Den­noch empfinde sie das Engage­ment gegen
Extrem­is­mus manch­mal “wie die Erfahrun­gen von Don Qui­chotte im Kampf gegen
die Wind­mühlen”, sagte Berg­er bei einem Tre­f­fen des Aktions­bünd­niss­es gegen
Gewalt und Rechtsextremismus. 

Eine homo­gene recht­sex­treme Jugend­kul­tur werde bald der Vergangenheit
ange­hören, berichteten Vertreter eines Mobilen Beratung­steams. Dabei seien
Hal­tun­gen Her­anwach­sender oft von recht­en Vorstel­lun­gen wie Antisemitismus
oder der Ver­harm­lo­sung der NS-Zeit geprägt.

Inforiot