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Spektakuläre Aktion an der Grenze

(MAZ, Jeanette Bed­erke) FRANKFURT (ODER) — Die Zoll­fah­n­dern an der A 12 bei Frank­furt staunten in
der Nacht zum Dien­stag nicht schlecht. In den drei gestoppten polnischen
Schmuggel-Klein­trans­portern mit falschen Kennze­ichen fan­den sie nicht etwa
die erwarteten Zigaret­ten und Dro­gen. Statt dessen wur­den sie von 58
erschrock­ene Augen­paaren anges­tar­rt. “Wir hat­ten vom pol­nis­chen Grenzschutz
Hin­weise auf Schmuggelgut”, erk­lärte Zoll­fah­n­der Wolf­gang Böttch­er gestern.
“Mit Per­so­n­en hat­ten wir nicht gerechnet.” 

Die über die deutsch-pol­nis­chen Gren­ze geschleusten Flüchtlinge stam­men aus
Tschetsche­nien und Georgien: 35 Erwach­sene und 23 Kinder waren auf dem Weg
nach Berlin. Noch gestern soll­ten die Flüchtlinge nach Polen abgeschoben
wer­den. Die drei mut­maßlichen Schleuser sitzen der­weil in Untersuchungshaft.
Gegen sie wird ein Ermit­tlungsver­fahren ein­geleit­et. Den Zoll­fah­n­dern sind
die Män­ner nicht unbekan­nt, sie waren bere­its beim Zigarettenschmuggel
ertappt worden. 

Der pol­nis­che Gren­zschutz und die Gor­zow­er Staat­san­waltschaft haben die
pol­nis­che Schmug­gler­bande bere­its seit mehreren Monat­en im Visi­er. Auf die
Spur gekom­men war man den Verdächti­gen durch kor­rupte Beamte, die
offen­sichtlich in der krim­inellen Vere­ini­gung mit­mis­cht­en, wie der Sprecher
der pol­nis­chen Gren­zwacht, Mar­iusz Skrzyn­s­ki, bestätigt. “Wir haben im
Zusam­men­hang mit dem aktuellen Auf­griff auf der östlichen Oder­seite sechs
Per­so­n­en festgenom­men, darunter die bei­den Gren­z­er.” In sein­er Behörde gebe
es eine Spezialein­heit zur Bekämp­fung von Kor­rup­tion. Vollständig
zer­schla­gen sei die Bande zwar noch nicht, jedoch in ihren Grundfesten
erschüt­tert, ist sich Skrzyn­s­ki sich­er. “Die Ermit­tlun­gen in Polen laufen
weiter.” 

Ins­ge­samt waren an der gren­züber­schre­i­t­en­den Aktion 100 pol­nis­che Grenzer
sowie 200 Beamte auf deutsch­er Seite beteiligt. Der Auf­griff ist nicht nur
auf Grund der großen Gruppe ille­galer Flüchtlinge für die Grenzbe­hör­den ein
Erfolg. Vielmehr haben die ein­be­zo­ge­nen Behör­den — Zoll, Polizei, deutscher
und pol­nis­ch­er Gren­zschutz sowie die Staat­san­waltschaften — einen Beweis
ihrer Zusam­me­nar­beit geliefert. Und der kommt wenige Wochen vor dem
EU-Beitritt Polens und den mit dem Weg­fall der Zol­lkon­trollen an der Grenze
befürchteten Sicher­heitsmän­geln ger­ade recht. Was die Bekämp­fung krimineller
Ban­den bet­rifft, habe man ein dicht­es, bina­tionales Netz von Gegenmaßnahmen
geknüpft, sagte Frank­furts Polizeipräsi­dentin Win­friede Schreiber. “Es wird
nach dem 1. Mai keine Sicher­heit­sein­bußen geben.” 

Im Vor­jahr waren in Polen rund 5000 Flüchtlinge festgenom­men wor­den, 3000
davon beim ille­galen Grenzübertritt. 

58 Men­schen bei ille­galer Ein­reise gestellt

Fah­n­der suchen Schmuggel-Zigaret­ten — und ent­deck­en Tschetsch­enen und Georgier

(BM, Jeanette Bed­erke) Frank­furt (Oder) — Für 58 Tschetsch­enen und Georgi­er hat die illegale
Ein­reise nach Deutsch­land anderthalb Kilo­me­ter hin­ter der Oder abrupt
geen­det. Auf der A 12 stoppten Gren­zschützer, Polizis­ten und Zoll­beamte drei
pol­nis­chen Klein­laster, in denen die 20 Män­ner, 15 Frauen, darunter eine
Schwan­gere, und 23 Kinder eingeschleust wer­den soll­ten. Die Wagen waren mit
gefälscht­en Behör­denkennze­ichen aus­ges­tat­tet worden. 

Tschetsch­enen sind bis­lang kaum beim ille­galen Gren­züber­tritt gestellt
wor­den. Ukrain­er führten die Sta­tis­tik an. 

Mit Men­schen­schmuggel hat­ten die Fah­n­der bei ihrer Aktion in der Nacht zu
Mittwoch gar nicht gerech­net. “Wir sucht­en eigentlich nach
Schmuggel-Zigaret­ten und Dro­gen”, sagte Wolf­gang Böttch­er von der
Zoll­fah­n­dung. Es hät­ten entsprechende Hin­weise von den pol­nis­chen Kollegen
vorgelegen. 

Noch am Mittwoch sollte die eingeschleuste Gruppe nach Polen zurückgeführt
wer­den, sagte der Vizechef des Frank­furter Gren­zschutzamtes, Armin Schuster.
Die drei pol­nis­chen Schleuser sitzen in Unter­suchung­shaft. Sie waren bereits
früher beim Zigaret­ten­schmuggel nach Deutsch­land aufge­fall­en. “Nach unseren
Erken­nt­nis­sen wur­den sie nun von der Bande gezwun­gen, die damals erlittenen
Ver­luste als Kuri­er­fahrer für Flüchtlinge abzuar­beit­en”, sagte Böttcher. 

Der pol­nis­che Gren­zschutz und die Staat­san­waltschaft in Gor­zow (Lands­berg)
sind der pol­nis­chen Schmug­gler­bande bere­its seit mehreren Monat­en auf der
Spur gewe­sen. Offen­sichtlich mis­cht­en dort auch kor­rupte Grenzbeamte mit,
zwei wur­den im Zusam­men­hang mit dem aktuellen Zugriff festgenom­men, wie der
Sprech­er der pol­nis­chen Gren­zwacht, Mar­iusz Skrzyn­s­ki, bestätigt. 

In sein­er Behörde gebe es eine Spezialein­heit zur Bekämp­fung von Korruption
in den eige­nen Rei­hen. “Ohne bestech­liche Gren­z­er würde die ganze
Gren­zkrim­i­nal­ität nicht funk­tion­ieren”, ist Skrzyn­s­ki überzeugt. Insgesamt
waren an der gren­züber­schre­i­t­en­den Aktion 100 pol­nis­che und 200 deutsche
Beamte beteiligt. 

Ihr Erfolg kommt vor dem Hin­ter­grund des bevorste­hen­den EU-Beitritts Polens
sehr gele­gen. Er zeige, dass bei­de Seit­en für die Zeit nach dem 1. Mai gut
gerüstet sind, sagte Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU). Dann
werde es erhe­bliche Erle­ichterun­gen für die grenzüberschreitende
Polizeiar­beit geben. So kön­nten flüch­t­ende Tatverdächtige über die Grenzen
ver­fol­gt wer­den. Das werde vor allem den Kampf gegen die organisierte
Krim­i­nal­ität und gegen inter­na­tion­al operierende Schleuser­ban­den stärken.
Diese Täter macht­en Mil­lio­nengewinne mit einem der wider­lich­sten Verbrechen,
dem Menschenhandel.

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Grüne rufen zum Ostermarsch

Der Bran­den­burg­er und der Berlin­er Lan­desvor­stand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN rufen
zur Teil­nahme am Oster­marsch für den Frieden und gegen die mil­itärische Nutzung der
Kyritz-Rup­pin­er Hei­de in Fret­z­dorf an diesem Son­ntag, dem 11. April, auf. 

“Wir bit­ten alle fried­lieben­den Men­schen, sich an der Demon­stra­tion gegen die
mil­itärische Lösung von Kon­flik­ten und gegen das so genan­nte Bom­bo­drom zu
beteili­gen”, sagte der Lan­desvor­sitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, JOACHIM
GESSINGER. “Für den Frieden auf die Straße zu gehen ist angesichts des eskalierenden
Irakkon­flik­tes eben­so dringlich wie vor einem Jahr, zu Beginn des Krieges. Lasst uns
in Fret­z­dorf ein deut­lich­es Zeichen set­zen, für den Frieden und gegen das unsinnige
und für die Region Ost­prig­nitz-Rup­pin ver­heerende Pro­jekt eines
Luft­waf­fenübungsplatzes in der Kyritz-Rup­pin­er Heide.” 

An der Friedens­demon­stra­tion, die um 14 Uhr auf dem Kirch­platz in Fret­z­dorf (OPR)
begin­nt, beteili­gen sich unter anderem Mit­glieder der Lan­desvorstände der Berliner
und Bran­den­burg­er Bündnisgrünen. 

Am Rande der Kundge­bung in der Kyritz-Rup­pin­er Hei­de wird es ein Friedensstiftercamp
für Kinder geben. Die bünd­nis­grüne Europaab­ge­ord­nete ELISABETH SCHROEDTER wird mit
der frauen­poli­tis­chen Sprecherin des Lan­desver­ban­des Berlin, ANTJE SCHRIEBER,
frieden­späd­a­gogis­che Spiele anbi­eten und damit kleine Friedenss­tifter “aus­bilden”.

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Konflikte an der Diskothek “Flash”

(MAZ, René Gaffron) BELZIG — Rechts- und links­gerichtete Jugendliche haben sich — wie erst jet­zt bekan­nt gewor­den ist — in der Nacht zum Sonnabend an der Diskothek “Flash” kon­trär gegenüber ges­tanden. Die Betreiber haben schließlich die Polizei­wache Belzig alarmiert. Bei Ein­tr­e­f­fen des Streifen­wa­gens war die Sit­u­a­tion bere­its wieder entspan­nt, wie Wachenchef Alfons Ste­fa­ni­ak bestätigt. Seine Kol­le­gen prüfen nun Anzeigen, die von der Jugend-Antifa Belzig erstat­tet wurden. 

Nach deren Darstel­lung hat der Kon­flikt bere­its seinen Ursprung am 26. März. Sein­erzeit sollen vier Jugendliche an gle­ich­er Stelle bepö­belt und tätlich ange­grif­f­en wor­den sein, während Türste­her untätig zuge­se­hen hät­ten. Anzeigen wegen Kör­per­ver­let­zung und Sachbeschädi­gung seien damals erstat­tet worden. 

Am Woch­enende nun hät­ten 20 Alter­na­tive eine Ver­anstal­tung besuchen wollen, seien aber bere­its von 40 Mit­gliedern der neon­azis­tis­chen Szene erwartet wor­den. Nach Beschimp­fun­gen, die ignori­ert wor­den seien, hät­ten die Ord­ner darauf behar­rt, dass sich die Linken ent­fer­nen, berichtet die Jugend-Antifa. “Ihr wollt doch nur Stress machen!” und “Es gibt hier kein links und rechts” sollen sie gesagt haben. Inhab­er Burkhard Moritz aber berichtet, die links­gerichteten Gäste hät­ten klar gesagt, dass sie die Kon­fronta­tion suchen. Fol­gerichtig seien die Ord­nung­shüter gerufen wor­den, die nicht ein­schre­it­en mussten, aber gle­ich die Anzeigen wegen “Heil Hitler”-Rufen, rechtswidri­gen Sym­bol­en auf Klei­dungsstück­en und mehr aufgenom­men hät­ten. Nach Ansicht von Alfons Ste­fa­ni­ak sei die Diskothek “Flash” bis­lang kein Ein­satzschw­er­punkt. Die Entwick­lung werde jedoch unter die Lupe genom­men. Heiko Schmidt, Sprech­er des Polizeis­chutzbere­ich­es Brandenburg/Belzig, kündigt unter anderem den Ein­satz von Kräften der mobilen Son­dere­in­heit Mega an. 

Burkhard Moritz hat indes seine Bemühun­gen um Frieden in der Ein­rich­tung unter­strichen. Mit Ver­weis auf entsprechende Hausver­bote hat er etwaige Sym­pa­thien mit Neon­azis zurück­gewiesen. Vor der Tür und im Umfeld sei der Ein­fluss jedoch begrenzt. 

(Infori­ot) Siehe dazu auch die gestrige Pressemit­teilung der Jugend Antifa Belzig

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Havanna-Prozess: Plädoyers gesprochen – Heute Urteil

NEURUPPIN Für die Staat­san­waltschaft war der Ein­satz der Polizei am Abend des 13. Okto­ber 2001 in Witt­stock recht­mäßig. Das stellte die Staat­san­wältin gestern in ihrem Plä­doy­er klar. Deshalb seien die Angeklagten auch wegen Land­friedens­bruchs in einem beson­ders schw­eren Fall zu bestrafen. Seit dem 8. März müssen sich neun junge Män­ner im Alter zwis­chen 18 und 28 Jahren für den zweiein­halb Jahre zurück­liegen­den Vor­fall vor dem Neu­rup­pin­er Landgericht verantworten. 

Damals hat­ten Polizeibeamte bei ein­er Kon­trolle aus den Räu­men des Jugend­clubs „Havan­na“ ver­botene Lieder gehört. Sie wollte die Feier auflösen. Doch die Jugendlichen ver­schanzten sich im Club, indem sie die Ein­gangstür mit Tis­chen und Stühlen ver­stell­ten. Als die Beamten ver­sucht­en die Bar­rikade von außen abzubauen, flo­gen ihnen Flaschen und ein Feuer­lösch­er entgegen. 

So spielte es sich jeden­falls aus Sicht der Staat­san­waltschaft ab. Als Beweis dafür führte die Staat­san­wältin das Ein­satzvideo an, das im Gerichtssaal gezeigt wurde. „Da war eine gewalt­bere­ite Jugend­gruppe, die sich ver­schanzt hat. Ein Flaschen­hagel ging auf die Polizei nieder, Jugendliche gröl­ten. Das ist Lands­friedens­bruch in einem beson­ders schw­eren Fall“, sagte die Staat­san­wältin. Anhand von Licht­bild­vor­la­gen seien die Angeklagten von Zeu­gen als Ran­dalier­er wieder­erkan­nt wor­den. Der Club sei kurz und klein geschla­gen wor­den. Und auch heute noch wür­den sich die neun der recht­en Szene zuge­hörig fühlen und geschlossen auftreten. Sie forderte für fünf Angeklagte Bewährungsstrafen von acht Monat­en bis zu zwei Jahren, für vier Ver­war­nun­gen und Geldstrafen. 

Die Vertei­di­gung dage­gen erhob Vor­würfe gegen den Polizeiein­satz: „Das war keien Meis­ter­leis­tung.“ Es sollte ein Exem­pel sta­tu­iert wer­den. Anstatt wie im Vor­feld verabre­det, zunächst die Jugend­clublei­t­erin zu informieren, habe man es darauf angelegt, eine gewalt­tätige Auflö­sung zu provozieren. „Erst wer­den die Jugendlichen aufge­fordert, den Club zu ver­lassen. Dann wird die Tür zuge­hal­ten. Dass danach Panik aufkam, ist doch nachvol­lziehbar“, sagte eine Vertei­di­gerin. Das Zuhal­ten der Tür durch die Beamten war nicht „glück­lich“. Das sah auch die Staat­san­wältin so. In ihren Augen aber erlaubt, weil wenige Beamte die große Gruppe drin­nen nicht hätte kon­trol­lieren können. 

Für die Vertei­di­gung war der Polizeiein­satz nicht recht­mäßig. Ihre Man­dan­ten seien deswe­gen auch nicht wegen Land­frieden­bruchs zu bestrafen und freizus­prechen. Heute soll das Urteil verkün­det werden.

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Deutschland bleibt scheiße!

Rede zur Nation­al­is­muskri­tik der Antifa­gruppe Oranien­burg auf der Anti­rade­mo 04

Spätestens seit dem Irakkrieg ist es wieder Mode sich als Deutsch­er zu präsen­tieren. Äußerun­gen wie, „man kann doch stolz darauf sein, dass Deutsch­land gegen den Irakkrieg war“, sind keine Sel­tenheit mehr. Auf der großen Friedens­de­mo am 15. 3. let­zten Jahres waren unter anderem auch Trans­par­ente mit Auf­schriften wie: „Jet­zt kann ich endlich stolz sein Deutsch­er zu sein“. Dass sich Nazis auf solchen Demon­stra­tio­nen nicht nur wegen ihrer Sym­pa­thie für die anti­semi­tis­che Dik­tatur wohlfühlten, ist bei solchen Trans­par­enten kein Wun­der. Doch der Nation­al­is­mus find­et auch auf anderen Ebe­nen statt. Als neg­a­tiv her­vorhebenswert gilt hier die Berlin­er Pop­punkband Mia und ihr neudeutsches Pro­jekt und Label „Ange­fan­gen“. Andi, der Gitar­rist der Band, meint in Bezug auf den Song „Es ist, was es ist“: „Es geht uns jet­zt darum, die schwere Bedeu­tung der deutschen Far­ben neu zu bele­gen.” Der Betreiber des Labels ist der Ansicht: “Was offen­sichtlich das Schön­ste an diesem Krieg (gemeint ist der Irakkrieg) ist, dass man endlich wieder unge­hemmt für Deutsch­land sein darf…” Nation­al­is­mus kommt trotz gle­ich­er alt­bekan­nter Inhalte heute in trendi­ger Form daher. Als Beispiel dafür seien die Lifestylemagazine „Blond“ und „Deutsch“ gewählt, die sich in mod­ern­er Auf­machung an junges Pub­likum wen­den und nation­al­is­tis­che Inhalte trans­portieren. Der Nation­al­is­mus bildet nach wie vor den Kitt, der das soge­nan­nte Volk in Krisen­zeit­en zusam­men­hält und den kap­i­tal­is­tis­chen Ver­w­er­tung­sprozess aufrechter­hält. Der Staat schafft ein nationales Kollek­tiv, das sich durch seine völkische Iden­ti­fika­tion gegen die „außer­staatliche Umwelt“ abgren­zt. Ein Großteil der deutschen Bevölkerung hat dieses nation­al­is­tis­che, oft auch völkische Denken verin­ner­licht und repro­duziert es tagtäglich durch Het­ze gegen Ander­s­denk­ende und Ander­sausse­hende, gegen sog. Sozialschmarotzer oder als beson­ders bösar­tig iden­ti­fizierte raf­fende Kap­i­tal­is­ten, die dem kleinen Mann das Geld aus der Tasche ziehen und dem soge­nan­nten „Volk­skör­p­er“ schaden. Bei solch weitver­bre­it­etem Gedankengut ist es nicht ver­wun­der­lich, wenn sich Nazis als Voll­streck­er des „Volk­swil­lens“ sehen. Wie dieser „Volk­swille“ in der Prax­is aussieht, mussten wir nicht nur Anfang der 90er in den Pogromen von Hoy­er­swer­da oder Ros­tock erleben, son­dern auch hier in Oranien­burg bzw. Ober­hav­el – so zum Beispiel die Anschläge auf die jüdis­che Baracke in der Gedenkstätte Sach­sen­hausen oder der Anschlag auf einen Döner­im­biss in Lehnitz. Nation­al­is­tis­che Ten­den­zen bieten einen guten Nährbo­den für solche ras­sis­tis­chen oder anti­semi­tis­chen Auss­chre­itun­gen. Darum hier etwas Grundle­gen­des zur Nation: 

Die Nation ist ein durch die ökonomis­chen Entwick­lun­gen der let­zten Jahrhun­derte ent­standenes Kon­strukt, welch­es beson­ders in Deutsch­land durch den völkischen Gedanken zusam­menge­hal­ten wird. Dieses Kon­strukt hat­te haupt­säch­lich wirtschaftliche Gründe dient aber auch der Auf­s­pal­tung der Men­schen über Staats­bürg­er­schaft, Gren­zen, Tra­di­tio­nen­bil­dung, sowie Sym­bol­en (Hym­nen, Flaggen). So wer­den Gegen­sätze geschaf­fen, die z.B. den „Deutschen“ von dem „Polen“ unter­schei­den. Es wird eine nationale Iden­tität durch eigene Tra­di­tion, Sprache, Kul­tur, Geschichte oder Ter­ri­to­ri­um vorgegeben, der men­sch sich auf Grund sein­er Staat­sange­hörigkeit unterord­net und die sein Denken prägt. Doch wer solch eine Iden­tität sucht und braucht, dem man­gelt es an Indi­vid­u­al­ität. Warum son­st sollte men­sch sich diesem Zwangskollek­tiv Nation unter­w­er­fen wollen, welch­es Indi­viduen, die son­st wenig bis nichts miteinan­der gemein haben, in sich hineinpfer­cht und vere­in­heitlicht. Und dadurch, dass sich diese Zuge­hörigkeit zur Nation durch Abgren­zung von anderen Staat­en definiert, gehen der Ras­sis­mus und Nation­al­is­mus Hand in Hand. Denn, durch den Nation­al­is­mus wird die eigene Per­son aufgew­ertet und Men­schen ander­er Natio­nen ras­sis­tisch abgew­ertet. Nutzen zieht nur der jew­eilige Staat daraus. Er wird durch den Nation­al­is­mus nicht nur in seinem Han­deln gestärkt, son­dern kann so auch beste­hende Gegen­sätze, wie soziale Ungle­ich­heit­en ver­wis­chen und Bevölkerungss­chicht­en von ihren eigentlichen Inter­essen ablenken. 

Immer wieder waren auch Nation­al­is­mus die Ursache für Kriege, Feind­bilder, Expan­sio­nen und Aus­beu­tung. Darum gilt es diesen weltweit anzu­greifen! Nation­al­is­mus bedeutet nicht nur einen Höhep­unkt der Dis­tanzierung von Fein­den, son­dern auch einen Höhep­unkt der Iden­ti­fika­tion mit dem eige­nen Staat. Beson­ders deut­lich wer­den die nationalen Ausar­tun­gen hier in Deutsch­land. Nach 1945 hielt sich die Mehrheit der deutschen Bevölkerung durch die alli­ierte Auf­sicht zwar mit nationalen Forderun­gen zurück, poli­tisch wurde mit der Offen­hal­tung ein­er großdeutschen Wiedervere­ini­gung die nation­al­is­tis­che Tra­di­tion aber latent fort­ge­führt. Am 3. Okto­ber 1990 schließlich kon­nte man wieder einen Höhep­unkt nationalen Glücks feiern. Deutsch­land war wiedervere­int und schon legte „das deutsche Volk“ los. Asyl­be­wer­ber­heime bran­nten in Ros­tock und Hoy­er­swer­da, Migran­tInnen wur­den in Solin­gen und Mölln ermordet. Und auch inter­na­tion­al hielt Deutsch­land nichts mehr zurück. Die alten Ver­sprechun­gen, dass nie wieder Krieg von deutschem Boden aus­ge­hen wird, waren spätestens 1999 mit den Bom­bardierun­gen im Koso­vo vergessen. Mit der außen­poli­tis­chen Mil­i­tarisierung, auch im Rah­men der EU, dürfte weit­eren deutschen Inter­ven­tio­nen in Zukun­ft nichts mehr im Wege ste­hen. Nach­dem sich Deutsch­land durch den Irakkrieg, in dem sich die deutsche Nation geschlossen als die guten Paz­i­fis­ten feierten, pro­fil­ieren und zum Teil von den USA los­sagen kon­nte, ist die lang ersehnte Eigen­ständigkeit deutsch­er Außen­poli­tik endlich erre­icht. Dass bei der deutschen Kriegsablehnung maßge­blich wirtschaftliche Inter­essen eine Rolle spiel­ten wird vergessen und nur den USA angelastet. 

So bleibt uns nur zu sagen: 

Nation­al­istIn­nen bekämpfen!

Gegen eine selb­st­be­wusste Nation Deutschland!

Für eine Gesellschaft freier Individuen!

Antifaschis­tis­che Gruppe Oranien­burg [A.G.O.]

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Erneut Brutaler Naziüberfall nach „B5“-Besuch in Frankfurt/Oder

In der Nacht vom Fre­itag (02.04.) zum Sam­stag (03.04.) wurde ein afrikanis­ch­er Flüchtling von 6–8 Nazis an der Bushal­testelle „Brun­nen­platz“ hin­ter­hältig überfallen. 

Ben* und ein Fre­und hat­ten sich Bier bestellt, welche sie mit Kip­pen­s­tum­meln wieder­fan­den, nach­dem sie vom Tanzen zur Bar zurück­kehrten. Daraufhin kam es zur Diskus­sion mit dem Per­son­al der „B5“-Diskothek in den Lenné­pas­sagen, im
weit­eren Ver­laufe der­er es zu ver­balen Aus­fällen gegenüber den bei­den Flüchtlin­gen kam. Um die Sit­u­a­tion zu entschär­fen, verzichteten sie auf Ersatz des Bieres und ver­lieszen das Lokal. 

Sie set­zten sich an die besagte Hal­testelle und warteten auf den Nacht­bus. Der Fre­und von Ben bemerk­te eine Gruppe von 6–8 Nazis vom B5 aus auf sie zuk­om­mend, worauf er aus einiger Erfahrung mit Frankfurt/Oder die sofor­tige Flucht
vorschlug. Ben lehnte den Vorschlag ab, da er sich nicht vorstellen kon­nte, dasz sie ern­sthaft in Gefahr seien, was sich aber lei­der als fatal für ihn erwies. Auf dem Bor­d­stein sitzend, wurde er von min.6 der Nazis von hinten(!)
attack­iert, aufs bru­tal­ste zugerichtet und sog­ar mehrere Male auf seinen Kopf einge­treten als er längst am Boden lag. Dabei läszt sich anhand der Ver­let­zun­gen – Nasen­schei­den­wan­driss, Blut­gerinnsel im Kopf, mul­ti­ple Hämatome, Schwellun­gen, Ver­let­zun­gen des Schädels etc. – und sein­er eige­nen Wahrnehmung ver­muten, dasz dieser Über­griff ein Mord­ver­such an ihm darstellte. 

Sein Fre­und war in der Lage noch vor dem Über­griff zu flücht­en, wobei es ihm
jedoch nicht gelang von eben­so anwe­senden 6 Tax­i­fahrern oder der Polizei
Hil­fe zu bekommen. 

Nach dem Über­fall lag Ben eine Zeit lang im Koma. Wed­er die Lokalpresse,
noch der Ober­bürg­er­meis­ter, die Polizei oder die Aus­län­der­be­hörde nah­men zu
diesem wieder­holten ras­sis­tisch motivierten Angriff Stel­lung. Auch kümmerten
diese sich bish­er nicht um das Opfer. Vor eini­gen Wochen kam es zu dem, bis zu
dieser Tat, let­zten Über­griff von Besuch­ern des B5 auf Flüchtlinge und andere „Volks­feinde“.

Der Flüchtling wurde damals bru­tal im Bus von ein­er Gruppe Nazis
zusam­mengeschla­gen, worauf er eben­falls eine Zeit lang im Kranken­haus verbringen
musste. 

Wir fordern die BetreiberIn­nen des B5 auf, keine Nazis in ihre
Räum­lichkeit­en zu lassen und ras­sis­tisch motivierten Attack­en vehement
entgegenzutreten. 

* Name wurde von den Ver­fassern geändert.

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Vier Verdächtige festgenommen

JÜTERBOG Mehrere Per­so­n­en im Alter von 23 bis 31 Jahren woll­ten Son­ntag­mor­gen in “Fränkis Tanzbar” in Jüter­bog. Weil ihnen der Zutritt ver­wehrt wurde, kam es zum Stre­it. Der Wirt rief die Polizei. Bei den Ermit­tlun­gen wurde fest­gestellt, dass diesel­ben Per­so­n­en zuvor im “Lod­der­leben” Lieder mit nation­al­sozial­is­tis­chem und frem­den­feindlichen Inhalt gesun­gen und “Heil Hitler” gerufen hat­ten. Vier Tatverdächtige wur­den Mon­tag vor­läu­fig festgenom­men, zwei davon waren geständig. Zu einem fünften
Verdächti­gen wird noch ermittelt.

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Überfall am Männertag

Bad Freien­walde. Das Schöf­fen­gericht hat einen 24-jähri­gen Eber­swalder wegen gemein­schaftlich began­gener gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung zu ein­er Gefäng­nis­strafe von einem Jahr und drei Monat­en verurteilt. Dem jun­gen Mann wurde keine Bewährung eingeräumt. Zwei Mitangeklagte aus Bad Freienwalde
kamen mit sechs Monat­en bzw. einem Jahr Gefäng­nis auf Bewährung davon. Das Trio hat­te an Christi Him­melfahrt 2003 (Män­nertag) mehrere Jugendliche am Neuen­hagen­er Döbbe­lin­see ange­grif­f­en und verletzt. 

Rück­blende. Wie so manch andere Zeitgenossen haben im Vor­jahr auch drei junge Män­ner im Alter zwis­chen 22 und 24 Jahren an dem auch als Vater- oder Män­nertag bekan­nten Feiertag Christi Him­melfahrt im wahrsten Sinne des
Wortes eine Sauforgie ver­anstal­tet. Petrus zeigte sich von sein­er schön­sten Seite und so ließ das Trio den lieben Gott einen guten Mann sein. Gemein­sam mit einem Dutzend Gle­ichal­triger macht­en sie es sich am Hohenwutzener
Kreb­ssee bequem. Vier Kas­ten Bier und etliche Flaschen Hoch­prozentige sorgten schnell für gute Stimmung. 

Nach­dem das Trio bere­its stark angetrunk­en war, klin­gelte bei Mike M., dem 24-jähri­gen Eber­swalder, das Handy. Wie später die Polizei pro­tokol­lierte, habe sich sein Brud­er vom Döbbe­lin­see aus gemeldet und mit­geteilt, dass er
dort mit “eini­gen Lang­haari­gen” aneinan­der ger­at­en sei und Hil­fe benötige. Und zwar dringend. 

Kurzentschlossen macht­en sich Mike M. und seine zwei Kumpane Rich­tung Neuenhagen/Insel auf, um dem Brud­er Bei­s­tand zu leis­ten. Doch von diesem war am Döbbe­lin­see weit und bre­it nichts zu sehen. 

Das Trio nahm es gelassen. Es sorgte erst ein­mal für alko­holis­chen Nach­schub, damit der Promillepegel nicht allzu sehr absinkt. Während die Flaschen kreis­ten, ent­deck­ten sie am Ufer eine Gruppe junger Leute. “Lang­haarige”, wie sie sagten. Durch­weg Jugendliche, die sich dort zusam­menge­fun­den hat­ten, um sich zu unter­hal­ten, die Sonne zu genießen, zu
baden und zu grillen. Dass dieser schöne Tag ein blutiges Ende nehmen sollte, hätte sich kein­er von ihnen träu­men lassen. 

“Wir hat­ten zwar auch etwas getrunk­en, aber dur­chaus in Maßen. Als die Däm­merung here­in­brach, wollte ich ger­ade den Grill anzün­den, als einige Typen auf uns zuka­men”, erzählte ein 23-jähriger Stu­dent den Beginn des nach­fol­gen­den Dra­mas. “Ein­er der bei­den schlug einem Kumpel von mir die Faust ins Gesicht, während ein ander­er gegen mich trat und mir ins Gesicht schlug. Ich hat­te das Gefühl, dass mir die Beine weg­geris­sen wer­den. Als ich blu­tend am Boden lag, hat­te ich nur noch das Bedürf­nis, nicht das Bewusst­sein zu verlieren”. 

Ähn­lich erg­ing es einem weit­eren Stu­den­ten. Er erhielt einen Schlag mit ein­er Flasche auf den Hin­terkopf und musste danach mit Springer­stiefeln aus­ge­führte Tritte hin­nehmen. Ins­ge­samt wur­den vier junge Leute “aus nichtigem Anlass”, wie der Staat­san­walt aus­führte, verletzt. 

Vor Gericht wollte das Trio nicht mehr viel von all dem wis­sen. “Das kön­nen Sie Ihrer Oma erzählen”, kon­terte Sylvio Sei­del. “Offen­sichtlich haben Sie ähn­liche Gedächt­nis­störun­gen wie ein Greis, der sich nur noch vage an seine Kriegser­leb­nisse erin­nert”, fügte der Vor­sitzende Richter hinzu. 

Wobei der von Arbeit­slosen­hil­fe seinen Leben­sun­ter­halt bestre­i­t­ende Eber­swalder nicht zum ersten Male mit dem Gesetz in Kon­flik kam. Bere­its mit 14 Jahren musste er sich wegen einem Dieb­stahl ver­ant­worten. Danach ging es
Schlag auf Schlag. Von Kör­per­ver­let­zung und Nöti­gung bis hin zu schw­erem Raub reicht sein Strafreg­is­ter. Auch eine Haft­strafe kon­nte ihn nicht von weit­eren Straftat­en abhal­ten. Deshalb gab es für ihn auch keine Bewährung.

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Psychiatrisches Gutachten gefordert

(MAZ, Dag­mar Simons) RHEINSBERG Offen­sichtlich kön­nen Frank M. und Ron W. Aus­län­der nicht lei­den. Denn zweimal wurde der Rheins­berg­er Imbiss­be­sitzer Mehmet Cimendag Opfer der
bei­den jun­gen Män­ner. Laut Anklage belei­digten sie ihn am 7. August ver­gan­genen Jahres. Vier Tage später ver­sucht­en sie, den Imbis­s­wa­gen des Kur­den in Brand zu stecken. 

Wegen Belei­di­gung und ver­suchter Brand­s­tiftung musste sich gestern der arbeit­slose Frank M. aus Rheins­berg vor dem Neu­rup­pin­er Amts­gericht ver­ant­worten. Der inzwis­chen 18-jährige Ron W. war im August kurz nach dem Bran­dan­schlag vor dem Jugen­drichter in einem beschle­u­nigten Ver­fahren zu
vier Wochen Dauer­ar­rest verurteilt wor­den. “Es war meine Idee, den Imbis­s­wa­gen anzuzün­den”, sagte Ron W. gestern. Bei­de mögen Türken nicht. Sie meinen, die hät­ten in Deutsch­land nichts zu suchen, lautete der Vor­wurf der
Staatsanwaltschaft. 

Gegen 23.20 Uhr zogen bei­de durch Rheins­berg. Nicht gezielt zum Dön­er — nur so. Als sie dort ange­langt waren, nahm sich Ron W. eine Plas­tetüte aus ein­er Müll­tonne, zün­dete sie mit einem Feuerzeug an und warf sie unter den Wagen.
Dann zogen bei­de ab. Was sie nicht wussten: Das Wage­nun­terteil war aus Met­all und bran­nte nicht. 

Noch bei der Polizei hat­te Ron W. seinen älteren Kom­plizen belastet. Frank M. habe auch mit seinem Feuerzeug eine Ecke angesteckt. “Das kann nicht sein”, bestritt der 21-Jährige vehe­ment. Er habe sog­ar noch ver­sucht, Ron abzuhal­ten: “Lass die Scheiße sein.” Dass er noch das Rück­licht eingetreten
habe, räumte Frank M. aber ein. Der Schaden belief sich auf 25 Euro. “Heute habe ich keine Ein­stel­lung zu Aus­län­dern”, nuschelte der 21-Jährige. Früher habe er anders gedacht. Dass er den Imbiss­be­sitzer mit “Scheiß-Dön­er” und
“Scheiß-Mehmo” beschimpft hat, daran kon­nte sich der Angeklagte gestern nicht mehr erinnern. 

Frank M. machte den Ein­druck, als wolle er die Fra­gen des Richters nicht ver­ste­hen. Dass das kein bös­er Wille war, zeigte eine ärztliche Stel­lung­nahme. Danach ist Frank M. “mit­tel­gr­a­dig schwachsin­nig”. Seit zwei Jahren ste­ht er unter Betreu­ung. Für alle Besorgun­gen wie Arztbesuche,
Behör­dengänge, Einkaufen braucht der ehe­ma­lige Förder­schüler einen Betreuer. Und der beschrieb seinen Schüt­zling als sehr leicht bee­in­fluss­bar. Grund genug für das Gericht, ein Gutacht­en über die Schuld­fähigkeit des Angeklagten einzu­holen. Das Ver­fahren wurde ausgesetzt.

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1.200 ehemalige KZ-Häftlinge wollen kommen

(Berlin­er Zeitung, Mar­tin Kles­mann) ORANIENBURG. Zum 60. Jahrestag der Befreiung der brandenburgischen
Konzen­tra­tionslager im April 2005 wer­den rund 1 200 ehe­ma­lige Häftlinge aus aller Welt in der Gedenkstätte Sach­sen­hausen erwartet. Dies sei wahrschein­lich für viele Zeitzeu­gen der let­zte Ter­min, zu dem sie an den Ort
ihrer Qualen während der NS-Zeit zurück­zukehren kön­nen, sagte Gün­ter Morsch, der Leit­er der Stiftung Bran­den­bur­gis­che Gedenkstät­ten, am Dien­stag in Oranien­burg. Er forderte die Län­der Berlin und Bran­den­burg sowie den Bund
auf, die Anreise der vie­len älteren Men­schen finanziell und organ­isatorisch zu unterstützen. 

Bere­its am 14. April 2004 wird in der Gedenkstätte Sach­sen­hausen in Anwe­sen­heit von Kul­turstaatsmin­is­terin Christi­na Weiß das neue Besucher­in­for­ma­tion­szen­trum eröffnet. Dann wird auch ein Besucherleitsystem
mit zwei Meter hohen Ste­len instal­liert sein und es wird an 37 Orten ein akustis­ches Infos­ys­tem geben.Morsch: “Es find­et ein Par­a­dig­men­wech­sel in der Gedenkstätte statt: Wir wollen nicht nur Fried­hof und Gedenko­rt sein, son­dern auch ein zei­this­torisches Muse­um mit Besuch­erser­vice sein.” Nach
Abschluss der Umbauar­beit­en sollen auch die südlich des KZ-Gelän­des gele­ge­nen SS-Trup­pen­lager stärk­er ins Blick­feld rück­en. Der Besuch­er wird­wieder ent­lang der alten Lager­straße in den ehe­ma­li­gen KZ-Kom­plex geführt.
Bis zum 60. Jahrestag am 17. April 2005 soll zudem der neue zen­trale Gedenko­rt, die Hin­rich­tungsstätte “Sta­tion Z”, umgestal­tet werden. 

In den KZ-Gedenkstät­ten wer­den in den kom­menden Monat­en mehrere Ausstel­lun­gen die SS-Ver­brechen the­ma­tisieren. In den his­torischen Barack­en des ehe­ma­li­gen Kranken­re­viers wird im Novem­ber eine großflächige Ausstel­lung über die grausamen medi­zinis­chen Exper­i­ment an Häftlin­gen gezeigt. Und in
der KZ-Gedenkstätte Ravens­brück wird am 17. Okto­ber 2004 die
Dauer­ausstel­lung “SS-Auf­se­herin­nen im Frauen-Konzen­tra­tionslager Ravens­brück” eröffnet. 

Gedenkstät­ten­leit­er Morsch bedauerte am Don­ner­stag, dass das Zuchthaus Bran­den­burg-Gör­den, in dem zur NS-Zeit auch Erich Honeck­er ein­saß, nun doch nicht der Stiftung über­lassen wird. Die neue Ober­bürmeis­terin Dieltind Tie­mann (CDU) habe angekündigt, dass die Stadtver­wal­tung aus Spar­grün­den nun
doch weit­er in dem Gefäng­nis­bau ihren Sitz haben werde. Jenes Gefäng­nis habe zu DDR-Zeit­en eine größere Rolle als bish­er bekan­nt, sagte Morsch.

Inforiot