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Zehdenicker Juden in Theresienstadt

Der Zehdenick­er Jung-Stadtverord­nete Chris­t­ian Ahlrep absolviert derzeit
seinen Zivil­dienst im ehe­ma­li­gen Konzen­tra­tionslager, der heutigen
Gedenkstätte There­sien­stadt. Chris­t­ian Ahlrep ist zugle­ich Vor­sitzen­der der
Arbeits­ge­mein­schaft Sachor/Erinnern. Er hat sich im fol­gen­den Beitrag unter
anderem mit den Zehdenick­er Juden beschäftigt, die nach Theresienstadt
trans­portiert wur­den und den Tod gefun­den haben. 

W ährend in Deutsch­land bere­its in den ver­gan­genen Wochen mit zahlreichen
Ver­anstal­tun­gen der Befreiung der Konzen­tra­tionslager gedacht wurde, wird
erst am Son­ntag in der kleinen tschechis­chen Stadt “Terezin” eine
Gedenkver­anstal­tung stat­tfind­en. Die deutsche Über­set­zung “There­sien­stadt”
lässt eher die grausige Geschichte eines auss­chließlich für Juden bestimmten
Durch­gangs­ghet­tos sowie eines kleinen Gesta­poge­fäng­niss­es, das am 8. Mai
1945 von sow­jetis­chen Ein­heit­en befre­it wurde, erahnen. 

Die im 18. Jahrhun­dert für 7000 Per­so­n­en konzip­ierte Festungsstadt
durch­liefen von 1941 bis 1945 annäh­ernd 140 000 Men­schen, die nach den
Nürn­berg­er Rassege­set­zen als Juden gal­ten. Von ihnen wur­den 87 000 weit­er in
den “Osten” geschickt, 34 000 star­ben an Ort und Stelle. Die Rote Armee
befre­ite etwa 11 000 Alte, Kranke und Schwache, alle weit­eren befan­den sich
auf “Evakuierungstrans­porten” in Rich­tung Ostsee. 

Auf dem jüdis­chen Fried­hof von There­sien­stadt sind auch drei Bürg­er aus
Zehdenick bestat­tet. Von drei anderen befind­et sich die Asche im Fluss Eger.
Ein weit­er­er wurde von There­sien­stadt aus weit­er nach Tre­blin­ka deportiert,
wo er im Gas umkam. 

Im Ghet­to There­sien­stadt gab es einige wenige Priv­i­legien gegenüber anderen
Lagern. So durfte der Jüdis­che Ältesten­rat die Asche jen­er auf­be­wahren, die
im anliegen­den Kre­ma­to­ri­um ver­bran­nt wur­den. Bis zum Früh­jahr 1944 wur­den so
etwa 22 000 Pap­pur­nen im Kolum­bar­i­um auf­be­wahrt. Dieses Ver­fahren erfolgte
erst ab Sep­tem­ber 1942, da erst dann das Kre­ma­to­ri­um fer­tig gestellt wurde.
Vorher wur­den die Leich­name auf einem Fried­hof bestat­tet. Im März 1944 wurde
der Fried­hof umgestal­tet, die Asche aus den Urnen in den nahe gelegenen
Fluss Eger geschüt­tet. Grund dafür war eine Ver­schönerungsak­tion im Zuge der
Vor­bere­itun­gen für den Besuch des Inter­na­tionalen Roten Kreuzes am 24. Juni
1944. Man über­ließ an diesem Tag nichts dem Zufall, um dem IRK weis zu
machen, dass es sich um ein “jüdis­ches Sied­lungs­ge­bi­et” han­delt. Lei­der hat
sich das Komi­tee blenden lassen, wie das anschließende Pro­tokoll beweist. 

Wir wis­sen nicht, wie die Gefan­genen in There­sien­stadt ums Leben kamen. Das
Ghet­to zeich­nete sich nicht durch Ver­nich­tungs­maß­nah­men aus. Die Vernichtung
sollte in den Lagern in Polen stat­tfind­en, Ghet­tos waren zur Konzentration
vor dem Trans­port vorge­se­hen. Wer hier starb, wurde nicht erschlagen,
erschossen oder ins Gas geschickt. Man starb hier an Hunger, an Krankheit
oder zer­brach an der täglichen psy­chis­chen Belastung. 

Viele deutsche Juden sucht­en zum Ende der dreißiger Jahre Unter­schlupf in
der Anonymität der Großs­tadt. So zog ein Großteil von ihnen nach Berlin.
Während die Stadt Zehdenick im Mai 1938 noch 15 Ein­wohn­er mosaischen
Glaubens zählte, sind es ein Jahr später nur noch drei. Doch spätestens mit
dem Erlass, einen gel­ben Stern tra­gen zu müssen, wur­den sie auch in der
Großs­tadt öffentlich dif­famiert. Die großen Trans­portwellen aus dem
deutschen Reich erre­icht­en 1942/43 die Lager in Ost- und Mittel€pa, in
diesem Zeitraum wur­den auch die ehe­ma­li­gen Zehdenick­er von Berlin aus nach
There­sien­stadt deportiert. 

Vielle­icht haben sie wie viele andere sog­ar den Fahrschein für den Transport
über einen so genan­nten “Heimeinkaufsver­trag” selb­st bezahlt. Einen
Alterssitz in Bad There­sien­stadt kaufen zu kön­nen, in dem man bis zu seinem
“Lebensende” wohnen durfte, erschien vie­len als eine Alter­na­tive zu den
täglichen Repres­salien. Es ist bekan­nt, dass diese alten Men­schen besonders
schock­iert von den wirk­lichen Lagerum­stän­den waren und unter dem psychischen
Druck sehr bald zusammenbrachen. 

Der 8. Mai heißt Befreiung. An diesem Tag wird jedoch beson­ders jenen
gedacht, die vor der Befreiung ums Leben kamen oder ermordet wur­den. Der
Zweite Weltkrieg und der Rassen­wahn haben 55 Mil­lio­nen Men­schen das Leben
gekostet, zehn Mil­lio­nen von ihnen sind in Lagern in Europa und Asien
ermordet wor­den. Wir gedenken fol­gen­den Zehdenickern: 

Cäcilie Joel, geb. Zöll­ner, geb. 22. 9. 1867 — gest. 7. 10. 1942 in
Theresienstadt. 

Abra­ham Cohn, geb. 1. 7. 1857 — gest. 20. 7. 1942 in Theresienstadt. 

I da Baum, geb. Fed­er­mann, geb. 5. 7. 1860 — gest. 4. 8. 1942 in
Theresienstadt. 

Min na Cohn, geb. 14. 6. 1859 — gest. 4. 8. 1942 in Theresienstadt. 

Luise Jonas, geb. 30. 9. 1863 — gest. 3. 12. 1942 in Theresienstadt. 

Gust av Janne Jonas, geb. 14. 4. 1868 — gest. 29. 1. 1943 in Theresienstadt. 

Markus Baruch, geb. 8. 1. 1869 — gest. am 13. 9. 1942: Er wurde von
There­sien­stadt nach Tre­blin­ka deportiert und dort ermordet.

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Gedenkstunden

OBERHAVEL Zum 60. Jahrestag der Befreiung vom Faschis­mus gibt es heute und
am morgi­gen 8. Mai in vie­len Orten Gedenkver­anstal­tun­gen und
Kranzniederlegungen. 

Bären­klau: Son­ntag, 11 Uhr, Enthül­lung ein­er Gedenk­tafel am Gedenkstein alte
Remonteschule. 

Birken­werder: heute, 10 Uhr, Gedenkstunde im Rathaus. Anschließend
Kranznieder­legung am sow­jetis­chen Denkmal, Cl.-Zetkin-Straße.

Krem­men: Son­ntag, 13 Uhr, Ein­wei­hung des neugestal­teten Gedenkplatzes am
Markt. 

Lieben­walde, heute, 18 Uhr, Auf­stel­lung eines Gedenksteins im Stadtpark. 

Oranien­burg: Son­ntag, 11.30 Uhr, Kranznieder­legung auf dem sowjetischen
Sol­daten­fried­hof (Ecke Bernauer Straße/­Math­ias-The­sen-Straße).

Vehle­fanz: Son­ntag, 14 Uhr, Kranznieder­legung auf dem Friedhof. 

Vel­ten: Son­ntag, 10 Uhr, Kranznieder­legung am Ehren­mal auf dem
Bahnhofsvorplatz. 

Zühls­dorf: Son­ntag, 10.30 Uhr, Feier­stunde am Mah­n­mal in der Dorf­s­traße 35a.

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Großes Interesse an der Psychiatrie der Nazi-Zeit

Knapp ein Jahr nach der Eröff­nung hat die Lan­desklinik Bran­den­burg ein
inter­es­santes Beglei­theft zur Dauer­ausstel­lung “Die Lan­desanstalt Görden
1933 bis 1945. Psy­chi­a­trie im Nation­al­sozial­is­mus” her­aus­ge­bracht. “Damit
führt die Lan­desklinik den seit den 90er Jahren beschrit­te­nen Weg fort, sich
offen­siv und ver­ant­wor­tungs­be­wusst mit ihrer Ver­gan­gen­heit auseinan­der zu
set­zen”, teilte Ver­wal­tungslei­t­erin Dorit Zahn mit. 

Die Ausstel­lung habe seit ihrer Eröff­nung im ver­gan­genen Mai einen regen
Zus­pruch erfahren. Allein in den ver­gan­genen vier Monat­en hät­ten sich mehr
als 600 Gäste über das Lei­den und Ster­ben der dama­li­gen Patienten
informiert. Aufge­gan­gen sei die Ziel­stel­lung der Klinik, sich mit ihrer
Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung beson­ders an Schüler und Auszu­bildende zu wenden.
Nicht nur Bran­den­burg­er Schulen, son­dern auch Lehrer aus Werder, Falkensee
und Prem­nitz ver­lagerten ihren Geschicht­sun­ter­richt oft in die Landesklinik,
um sich am authen­tis­chen Ort mit den Ver­brechen an Kranken und Behinderten
auseinan­der zu setzen. 

Seit Neuestem kann die Ausstel­lung jeden zweit­en Dien­stag im Monat von 14.30
bis 17 Uhr und jeden let­zten Don­ner­stag im Monat von 9 bis 12 Uhr besichtigt
wer­den. Zudem kön­nen unter 0 33 81/78 22 02 Besuche und Führun­gen an anderen
Tagen angemeldet wer­den. Zum inter­na­tionalen Muse­um­stag am morgi­gen Sonntag
find­en um 11 und um 14 Uhr Führun­gen statt. 

Die neue Broschüre nimmt die Texte der Ausstel­lung auf, Patientenschicksale
wer­den nachgeze­ich­net. Außer­dem stellt die Broschüre einige der Abbildungen
vor. Zu erwer­ben ist das Beglei­theft in der Landesklinik.

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Keine Lust auf Brandenburg

SPREMBERG/PUTLITZ. Die Bewohn­er der 26 000-Ein­wohn­er-Stadt Sprem­berg in der
Lausitz denken darüber nach, von Bran­den­burg nach Sach­sen überzuwechseln.
Der Sprem­berg­er CDU-Bürg­er­meis­ter Klaus-Peter Schulze hat sich nach eigenen
Angaben schon mal erkundigt, wie ein solch­er Über­tritt vol­l­zo­gen werden
kön­nte. “Wir müssen eine Bürg­er­be­fra­gung machen und dann muss der Landtag
einem entsprechen­den Staatsver­trag mit Zwei­drit­telmehrheit zus­tim­men”, sagte
Schulze am Fre­itag der Berlin­er Zeitung. Dies sei zunächst nur theoretisch
erörtert wor­den. “Aber es gibt ver­mehrt solche Stim­men in der Bevölkerung”,
sagte Schulze. Die Men­schen seien verärg­ert über die Neuaus­rich­tung der
Förder­poli­tik des Lan­des, die sich kün­ftig stärk­er auf den Speckgürtel
konzen­tri­ert. Er selb­st sei “in Rage” über die verän­derte Lan­des­pla­nung, die
Sprem­berg den Sta­tus als regionales Mit­telzen­trum gestrichen hat. “Mein
Nahziel ist es, Mit­telzen­trum zu bleiben”, gab sich Bürg­er­meis­ter Schulze
kämpferisch. Schließlich sei das mit zusät­zlich­er Förderung verbunden. 

Der Bürg­er­meis­ter der Stadt im äußer­sten Süden Bran­den­burgs ver­wies darauf,
dass säch­sis­che Nach­barkom­munen deut­lich weniger Umla­gen an das Land
bezahlen müssten. “Bei uns sind die Umla­gen stetig gestiegen”, so Schulze.
“Wir zahlen heute 285 Euro je Ein­wohn­er, im säch­sis­chen Weißwass­er sind es
dage­gen nur 140 Euro.” 

Die Lausitzer Land­tagsab­ge­ord­nete Moni­ka Schulz (CDU) kann die Gründe für
einen Wech­sel nach Sach­sen nachvol­lziehen. “Sach­sen hat von Anfang an eine
andere Poli­tik betrieben”, sagte Schulz. Dort seien die Gemeinden
mitgenom­men wor­den und die Ver­schul­dung sei längst nicht so hoch. Die Städte
Weißwass­er und Hoy­er­swer­da, die einst zum DDR-Bezirk Cot­tbus gehörten,
hat­ten sich nach der Wende in Abstim­mungen für Sach­sen entschieden. 

Auch in der struk­turschwachen Prig­nitz prüfen Lokalpoli­tik­er einen Übertritt
ins nahe Meck­len­burg. so etwa im malerischen 3 000-Einwohner-Städtchen
Put­litz. Bürg­er­meis­ter Bernd Dan­ne­mann ist erbost, dass der Ort kün­ftig vom
Land nicht mehr als Grundzen­trum aus­gewiesen wer­den soll. Damit sei ein
Ver­lust von etwa 170 000 Euro ver­bun­den, heißt es im Rathaus. Bib­lio­thek und
Jugend­club stün­den vor dem Aus. Nun will Put­litz die Modal­itäten für einen
Beitritt ins Nach­bar­land klären.

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DVU will Zuschüsse für Bildungsarbeit einklagen

Pots­dam — Die recht­sex­treme Deutsche Volk­sunion (DVU) will Zuschüsse für
ihre bil­dungspoli­tis­che Vere­ini­gung “Bran­den­burg gestal­ten” ein­kla­gen. Der
Entwurf des Dop­pel­haushalts 2005/06 sieht eine Geset­zesän­derung vor, wonach
nur noch Stiftun­gen und kom­mu­nalpoli­tis­che Vere­ini­gun­gen unter­stützt werden,
deren nah­este­hende Partei seit min­destens drei Leg­is­laturpe­ri­o­den im Landtag
vertreten ist. Damit hätte die DVU keinen Anspruch auf eine Förderung. Es
geht um Zuschüsse von mehr als 20 000 Euro. 

Die Partei war 1999 erst­mals mit fünf Abge­ord­neten in den Brandenburger
Land­tag einge­zo­gen, seit den Wahlen 2004 ver­fügt sei über sechs Sitze. Der
CDU-Innen­ex­perte Sven Petke ver­wies darauf, daß die DVU über keine
kom­mu­nalpoli­tis­che Basis ver­füge. Sein­er Ansicht nach ist die
Geset­zesän­derung mit der Ver­fas­sung vere­in­bar. Wür­den Recht­sex­trem­is­ten für
den Bun­destagswahlkampf staatlich­es Geld erhal­ten, wäre dies sehr
schmerzhaft, sagte Petke. Die DVU plant ein Wahlbünd­nis mit der NPD

Die PDS enthielt sich im Finan­zauss­chuß der Stimme. “Wir sind der
Auf­fas­sung, daß die Auseinan­der­set­zung mit der DVU poli­tisch geführt werden
muß. Änderun­gen der Geschäft­sor­d­nung oder andere Finessen sind im Umgang mit
dieser Partei ungeeignet”, sagte PDS-Geschäfts­führer Heinz Viet­ze. Die PDS
erwarte, daß der geplante Beschluß bis zur zweit­en Lesung des Haushalts
juris­tisch geprüft wird. Eine wom­öglich erfol­gre­iche Ver­fas­sungsklage würde
die DVU unnötig aufwerten.

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Herrentag” endete im Krankenhaus

Mehrere “fast zu erwartende” Auseinan­der­set­zun­gen zum Her­rentag mussten
Polizei- und Ret­tungskräfte im Stadt­ge­bi­et von Cot­tbus, aber auch im
Spree-Neiße-Kreis, bear­beit­en. Gin­gen einige der Belei­di­gun­gen und
Kör­per­ver­let­zun­gen glimpflich aus, so endete für andere wiederum der
Feiertag im Kranken­haus bzw. für sieben Män­ner im Polizeige­wahrsam. Einen
trau­ri­gen Höhep­unkt bildete am frühen Don­ner­sta­gnach­mit­tag eine Schlägerei
in der Lako­maer Chaussee. Hier fin­gen fünf junge Män­ner aus Cot­tbus massiven
Stre­it mit anderen feiern­den Fahrrad­fahrern an. Um die aggres­siv­en Schläge
und Tritte unter Kon­trolle zu brin­gen, musste die Polizei sog­ar die Straße
sper­ren. Bilanz dieser Auseinan­der­set­zung: bis­lang fünf — zum Teil schwer
ver­let­zte — Personen.

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Mit Baseballschlägern um sich geschlagen

6.05.05

Müll­rose (Oder-Spree)

Zu ein­er Schlägerei kam es am Don­ner­stag in Müll­rose im Hohen­walder Weg.
Dort feierten ca. 30 Per­so­n­en des ort­san­säs­si­gen Fußbal­lvere­ins den
Her­rentag. Gegen 16 Uhr gesell­ten sich drei weit­ere Män­ner dazu, die in die
Feier­runde aufgenom­men wur­den. Gegen 18.45 Uhr fuhren zwei Autos vor, aus
denen jew­eils drei Per­so­n­en ausstiegen. Plöt­zlich und uner­wartet überfielen
diese Per­so­n­en, ein­schließlich der ersten drei Gäste, mit Baseballschlägern
die Feier­runde und schlu­gen wild um sich. Anschließend bestiegen alle neun
die Autos und fuhren davon. Bei der Auseinan­der­set­zung wur­den zehn Personen
ver­let­zt, von denen zwei in das Kranken­haus Frank­furt (Oder)-Markendorf
eingewiesen wur­den. Diese kon­nten nach ambu­lanter Behand­lung wieder
ent­lassen wer­den. Die Ermit­tlun­gen dauern an. Hin­weise zur Iden­tität der
Tatverdächti­gen bitte an die Polizei in Beeskow unter 03366–360‑0.

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Polizeieinsatz wegen rechter Parolen

Wegen rechter Parolen, die mehrere Per­so­n­en aus ein­er Gruppe her­aus riefen,
kam es am Don­ner­stagabend am Stern zu einem Polizeiein­satz. Dabei wurden
ins­ge­samt zwölf Pots­damer in polizeilich­es Gewahrsam genom­men, darunter auch
ein der Polizei bere­its bekan­nter Beschuldigter (22). Dieser wird am
Fre­ita­gnach­mit­tag auf Ver­an­las­sung der Staat­san­waltschaft Pots­dam zur
Durch­führung in einem beschle­u­nigten Ver­fahren dem Amts­gericht Potsdam
zugeführt. 

Ein Anwohn­er informierte die Polizei über eine Gruppe von mehreren Personen,
die im Leib­nizring laut­stark rechte Parolen skandierten. Die Beamten
stell­ten gegen 22.30 Uhr neun zum Teil stark alko­holisierte Tatverdächtige
im Alter von 18 bis 32 Jahren, gegen die Anzeige aufgenom­men wurde. Sie
mussten bis zu ihrer Aus­nüchterung im Polizeige­wahrsam bleiben. Ebenfalls
zur Polizei­wache gebracht wur­den drei hinzuk­om­mende Män­ner (25; 19; 21) und
eine 18-Jährige, die die polizeilichen Maß­nah­men störten und ver­sucht­en die
Beamten zu schla­gen. Bei elf Per­so­n­en wur­den Blut­proben angeordnet.

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Ein Zeichen gegen Rechtsextremismus

MOZ
06.05.05 brn 

Bernau (MOZ) Nicht nur ein Gedenk­tag, auch ein Tag gegen neuen
Recht­sex­trem­is­mus soll der 8. Mai, der Tag der Befreiung, in Bernau werden.
Mehrere Aufmärsche von Neo-Nazis in der Stadt haben in der jüngeren
Ver­gan­gen­heit Entset­zen und Empörung her­vorgerufen. Dabei war es auch
auf­grund der Kürze der Zeit nicht immer gelun­gen, gut besuchte
Gegen­ver­anstal­tun­gen zu organ­isieren. Der 8. Mai soll nun ein Tag wer­den, an
dem Bernau ein ein­deutiges Zeichen gegen den Recht­sex­trem­is­mus setzt. 

Bürg­er­meis­ter Hubert Hand­ke hat für den 8. Mai einen Wun­sch: An diesem Tag
sollen viele Bernauer zeigen, dass das Bild der Stadt in der Öffentlichkeit,
das durch rechte Aufmärsche geprägt wurde, falsch ist. Er ermutigt alle
Bürg­er, am 8. Mai ein Zeichen zu set­zen und an den Ver­anstal­tun­gen in Bernau
teilzunehmen (siehe Kas­ten). “Den unzäh­li­gen Opfern des Krieges kön­nen wir
keine bessere Würdi­gung erweisen, als dass wir unsere ganze Kraft daran
set­zen, den Frieden zu erhalten.” 

Rechte Aufmärsche in Bernau — das war auch in der letzten
Stadtverord­neten­ver­samm­lung ein The­ma. Am Vortag der Ver­samm­lung hatten
Teil­nehmer eines MHS-Auf­marsches ver­sucht, bis auf die Rathaus­treppe zu
gelan­gen. “Bernau muss ein klares Zeichen gegen rechts set­zen”, lautete der
Tenor der Stadtverordneten. 

“Der 8. Mai hat auch einen aktuellen Bezug”, sagt die Stadtverord­nete Dagmar
Enkel­mann. Unter den Teil­nehmern rechter Umzüge hat sie nicht nur angereiste
Jugendliche ent­deckt, son­dern auch Bernauer. Auch aus diesem Grund sei es so
wichtig, dem Recht­sex­trem­is­mus mit ein­er gemein­samen Ver­anstal­tung etwas
ent­ge­gen­zuset­zen. Ein Höhep­unkt ist in ihren Augen die Ver­samm­lung an der
Friedenssäule um 12 Uhr vor dem Praetorius-Gymnasium. 

Ger­ade weil die vier Aufmärsche von Recht­sex­tremen in den ver­gan­genen zwei
Jahren stets kurzfristig anber­aumt wur­den, und viele Bernauer deshalb an
ein­er Gegen­ver­anstal­tung nicht teil­nehmen kon­nten, plädiert sie für eine
gemein­same Ver­anstal­tung am 8. Mai. 

Pro­fes­sor Carl-Jür­gen Kaltenborn sieht dies eben­so. “Solch ein Tag ist
langfristig wichtig. Dies war der Grund, warum wir vor einem Jahr mit der
Friedens­feier am Schön­felder Weg begonnen haben”, sagt der emeritierte
The­ologe. Die christlichen Kirchenge­mein­den haben dabei von Anfang an
bewusst die Jüdis­che Gemeinde mit ein­be­zo­gen. “Wer die Jüdis­che Gemeinde
antastet, tastet uns an”, sagt Kaltenborn und erin­nert daran, dass viele
ihrer Mit­glieder aus der ehe­ma­li­gen Sow­je­tu­nion kommen. 

“Es ist unsere gemein­same Auf­gabe zu zeigen, welch­er Geist wirk­lich in
Bernau herrscht”, appel­liert auch Eva Maria Rebs vom Net­zw­erk für Toleranz
und Weltof­fen­heit an alle Bernauer, am 8. Mai zu den Gedenkveranstaltungen
zu kommen.

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Gen-Mais für den Futtertrog

In Bran­den­burg ist der Anbau auf etwa 240 Hek­tar vorgesehen

POTSDAM In Bran­den­burg wird in diesem Jahr voraus­sichtlich auf etwa 240 Hektar
gen­tech­nisch verän­dert­er Mais als Viehfut­ter ange­baut. Diese Zahl nannte
gestern Nora Mannhardt vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), der dem
Anbau von Gen-Pflanzen kri­tisch gegenüber­ste­ht und regelmäßig die bei den
Behör­den angemelde­ten Flächen überprüft.

Ursprünglich waren zum Jahres­be­ginn beim Bun­de­samt für Ver­brauch­er­schutz und
Lebens­mit­tel­sicher­heit sog­ar 500 Hek­tar aus Bran­den­burg für den Anbau von
Gen-Mais angemeldet wor­den. Das ist die Hälfte der für ganz Deutschland
reg­istri­erten Anbau­fläche. Im Laufe der Zeit haben aber einige Land­wirte ihre
Flächen wieder zurück­ge­zo­gen. Zum Teil haben nach MAZ-Infor­ma­tio­nen die
Eigen­tümer der Flächen ihre Pächter überzeugt, auf den Gen­mais-Anbau zu
verzichten.

Der von dem US-Konz­ern Mon­san­to entwick­elte Mais ist gegen den Maiszünsler
resistent, das ist ein Insekt, das bis zu 30 Prozent der Ernte vernichten
kann. In Bran­den­burg ist der Schädling vor allem im Oder­bruch verbreitet.

Der Anbau von Gen­mais ist umstrit­ten, weil vor allem Öko-Bauern fürcht­en, dass
der eigene Mais mit Gen-Saatgut verun­reinigt wer­den kön­nte und damit nicht
mehr für die Öko-Pro­duk­tion geeignet ist. In Bran­den­burg bietet der
Fut­ter­mit­tel­her­steller Mär­ka aus Eber­swalde (Barn­im) allen Bauern in der
Nach­barschaft von Gen-Feldern deshalb vor­sor­glich an, ihre Ernte zum üblichen
Mark­t­preis aufzukaufen.

Die bran­den­bur­gis­che Lan­desregierung ste­ht dem Anbau von Gen­mais grundsätzlich
skep­tisch gegenüber. Es sei wenig sin­nvoll, in Zeit­en laten­ter Überproduktion
den Ertrag land­wirtschaftlich­er Pro­duk­te auch noch mit allen Mit­teln steigern
zu wollen, sagte Min­is­teri­umssprech­er Jens-Uwe Schade.

Inforiot