Kategorien
Uncategorized

Landtag gegen Antisemitismus

(epd, MAZ)POTSDAM Zum 40-jähri­gen Beste­hen der diplo­ma­tis­chen Beziehun­gen zwis­chen Israel und der Bun­desre­pub­lik Deutsch­land will der Land­tag heute zum Engage­ment gegen Anti­semitismus und Frem­den­feindlichkeit aufrufen. “Niemals wer­den wir dulden, dass für Juden und ihre Ein­rich­tun­gen ein erhe­blich­es Gefahren­risiko beste­ht, dass Syn­a­gogen oder Fried­höfe geschän­det wer­den”, heißt es in der geplanten Erk­lärung, die gestern ver­bre­it­et wurde. 

Kategorien
Uncategorized

Feierlicher Appell vor dem Schloss

Neuhard­en­berg (MOZ) Stramm­ste­hen für den Appell: 278 Rekruten des IV./Luftwaffenausbildungsregiments 1 aus der Straus­berg­er Barn­im-Kaserne legten gestern vor dem Schloss Neuhard­en­berg ihr Gelöb­nis ab. Rund 1100 Ange­hörige der Wehr­di­en­stleis­ten­den reis­ten als Zuschauer für das Zer­e­moniell an. Unter den Ehrengästen waren rang­ho­he Offiziere der Luft­waffe, Ange­hörige der Fam­i­lie von Hard­en­berg, zahlre­iche Bürg­er­meis­ter aus Kom­munen der Region, Amts­di­rek­tor Ger­hard Maslows­ki und Lan­drat Jür­gen Reink­ing. Das Gelöb­nis nahm der Kom­man­deur des Straus­berg­er Aus­bil­dungs­batail­lons Ober­stleut­nant Thomas Berg­er ab. Getrübt wurde die Stim­mung nur kurzzeit­ig durch vier jugendliche Stör­er. Sie wur­den in Polizeige­wahrsam genommen. 

Von Hen­ning Kraudzun 

Für Robert Meincke aus Ros­tock kam die Ein­beru­fung zu einem denkbar ungün­sti­gen Zeit­punkt. “Vor sieben Wochen wurde unser Baby geboren, eine Woche später war ich beim Bund”, sagt er. Vor dem Gelöb­nis geht er mit Fre­undin Kat­ja durch Neuhard­en­berg spazieren, im Kinder­wa­gen schläft der süße Levin. Er sei froh, dass bei­de für den feier­lichen Moment gekom­men seien, geste­ht Robert. 

Als Auf­takt ein­er Kar­riere in der Bun­deswehr sieht Chris­t­ian Schulze aus Berlin seinen Grundwehr­di­enst. Seine kom­plette Fam­i­lie und Fre­unde sind nach Neuhard­en­berg gekom­men. “Um Zeit­so­dat wer­den zu kön­nen, muss ich mich noch anstrengen.” 

Ab 14 Uhr ist für bei­de höch­ste Konzen­tra­tion gefragt, um sich beim Ein­marsch keinen Fehltritt zu erlauben. In einem offe­nen Viereck haben sich die vier Kom­panien des Aus­bil­dungsreg­i­ments vor dem mit Fah­nen und dem Reg­i­mentswap­pen geschmück­ten Schloss-ein­gang aufgestellt. In Reih und Glied, ohne sich zu rühren, ste­hen sie vor den wach­samen Augen der Paradeführer. 

Für das Batail­lon ist es das erste öffentliche Gelöb­nis in der Region nach der Ver­legung von Holz­dorf nach Straus­berg. “Vom his­torischen Ambi­ente ist das sicher­lich eine sehr gute Wahl”, sagt der Presse­of­fizier des Batail­lons, Ober­leut­nant Roc­co Schorsch. Der feier­liche Auf­marsch vier­mal im Jahr sei der eigentliche Höhep­unkt des Ver­ban­des. “Sicher­lich sorgt es auch in den Fam­i­lien für bleibende Erinnerungen.” 

An das let­zte Gelöb­nis in Neuhard­en­berg kann sich indes Albert Lipfert, früher­er Bürg­er­meis­ter von Neuhard­en­berg und ehe­ma­liger Lan­drat im Land­kreis Seelow, noch genau erin­nern: “Im Juni 1990 fand das auch vor dem Schloss statt, noch unter der DDR-Flagge”, sagt er. 

Wolf­gang Born, Kom­man­deur der Luft­waf­fe­naus­bil­dungsver­bände in Köln, würdigt in sein­er Rede zum Gelöb­nis die Bedeu­tung Neuhard­en­bergs als his­torischen Ort, der “für freies Denken, für Fortschritt und Mut” ste­he. Das Schloss sei außer­dem als Tre­ff­punkt des muti­gen Wider­standes gegen Hitler in Erin­nerung geblieben. Seine Ansprache richtet sich jedoch vor allem an die Rekruten, die als Sol­dat­en Teil der Gesellschaft seien sowie als “Staats­bürg­er in Uni­for­men” in den kom­menden Monat­en die Bun­deswehr-Leitideen vertreten wür­den. “Willkom­men im Team Luft­waffe”, so der Brigadegeneral. 

Für wenige Sekun­den wird der Appell indes durch vier Jugendliche gestört, die vor dem Treue-beken­nt­nis laut­stark über den Platz liefen. Feld­jäger hin­dern sie an weit­eren Aktio­nen und übergeben sie der Polizei. Nach Angaben des Polizeis­prech­ers Thomas Wilde seien die drei jun­gen Män­ner und eine Frau in die Wache Seelow gebracht und dort ver­nom­men wor­den. Sie seien aus Berlin angereist. und bere­its durch ähn­liche Aktio­nen aufge­fall­en. Die Bun­deswehr erstat­tete Anzeige wegen Hausfriedensbruchs.

Kategorien
Uncategorized

Garnison, Lazarett — und Glück im Untergang

Bad Saarow (ib/MOZ) Bad Saarow vor 60 Jahren. Wie der mit SS- und Wehrma­cht­strup­pen sowie zahlre­ichen Lazaret­ten vollgestopfte Ort das Kriegsende erlebt hat — darüber hat Saarows Heimat­forsch­er Rein­hard Kiesewet­ter am Dien­stagabend vor rund 150 Zuhör­ern im großen Saal des Hotels Esplanade auf Ein­ladung des Kurort­fördervere­ins referiert. 

“Erwarten Sie nicht, dass ich Ihnen die Wahrheit über das Kriegsende in Bad Saarow erzäh­le”, koket­tierte der Ehren­bürg­er der Gemeinde. Schließlich habe er schon acht Monate vorher seinen Kara­bin­er entsorgt und sich mit Zivil­sachen in sow­jetis­che Kriegs­ge­fan­gen­schaft begeben. Alles was er wisse, kenne er nur vom Hören­sagen. Und die Wahrheit? “Fünf Bürg­er erleben ein und das­selbe Ereig­nis. Alle schreiben es auf — und erzählen fünf ver­schiedene Geschicht­en. Jed­er sieht es anders”, sagte Kiesewet­ter. Doch er hat nicht nur mit vie­len Sol­dat­en, die das Kriegsende in Saarow erlebten, und anderen Zeitzeu­gen gesprochen, son­dern auch in Archiv­en unnd Schriften recher­chiert. Seine Fakten: 

Am 25. Mai 1937 wurde Saarow zur Gar­ni­son mit den bere­ichen Aus­bil­dung, Ver­suche und Heeresab­nahme der Luft­waf­fen-Sper­rbal­lon­abteilung. Auf dem Annen­hof ent­standen zudem drei große Ango­ra-Kan­inchen­ställe, damit die Luft­waffe ihren Beitrag zur Wirtschaft leis­ten konnte. 

1943 zog das SS-Führung­shaup­tamt nach Saarow, da sich die Führung in Berlin nicht mehr sich­er fühlte. Die Kinder­garten­baracke auf dem Dor­fanger Pieskow war SS-Offiziers-Casi­no; Alte Eichen SS-Stützpunkt 3, wohin die Post für die KZler in Ketschen­dorf ging. 

Als 1944/45 Heimatwehren aufgestellt wur­den, blieb Saarow wegen der großen Mil­itär­präsenz davon verschont. 

Dafür bilde­ten SS-Leute auf dem Sport­platz 15-jährige Hitler­jun­gen des Kreis­es Beeskow-Storkow an der Waffe aus — als “Wehrwölfe”, die hin­ter den Lin­ien agieren sollten. 

Seit Sep­tem­ber 1939 ist Saarow Lazarett-Ort — zunächst mit dem dama­li­gen Hotel Esplanade (140 Bet­ten). Es fol­gten viele weit­ere Häuser. Die schlimm­sten Ver­let­zten lagen im Park­ho­tel — Arm- und Beinam­putierte, Leute mit Erfrierun­gen. Die SS ver­lagerte ihr Feld­lazarett (seit Jan­u­ar 1945 im Esplanade) am 20. April Rich­tung Halbe. 

Die Son­der­an­la­gen von Hitlers Leibarzt Prof. Dr. Karl Brandt auf dem jet­zi­gen Humaine-Gelände dien­ten dazu, kranke Men­schen auszu­sortieren. Dazu ist es in Saarow offen­bar nicht mehr gekommen. 

Vom 9. März bis 21. April 1945 bezog der Stab der 9. Armee unter Gen­er­al Theodor Busse auf dem Saarow­er Eiben­hof Quarti­er: Dr. Paul Grab­ley musste sein Kranken­haus räu­men. Busse entkam später aus dem Hal­ber Kessel-Chaos in einem Panz­er, der auch über Zivilis­ten und eigene Sol­dat­en rollte. Er flüchtete in amerikanis­che Gefangenschaft. 

Saarow selb­st erlebte das direk­te Kriegs­geschehen vom 16. bis 25. April. Jagdbomber flo­gen kreuz und quer über den Ort. Bei Marien­höhe wurde ein sow­jetis­ches Flugzeug abgeschossen. Ein Insasse, in anderen Bericht­en ist von dreien die Rede, wurde zum Eiben­hof gebracht, erschossen und verscharrt. 

Am 20. April wur­den die Ein­wohn­er aufge­fordert, den Ort zu ver­lassen. Viele fol­gten dem nicht. Andere, die Rich­tung Wendisch Rietz gin­gen, kamen auf der völ­lig ver­stopften Straße dort nicht weit­er und kehrten zurück, einige geri­eten aber auch in den Kessel von Halbe. 

Die Rotarmis­ten kamen am 25. April über eine Not­brücke auf der Auto­bahn bei Berken­brück und west­lich von Fürsten­walde über die Spree sowie über Neu Golm und Neure­ichen­walde nach Saarow. Gekämpft wurde vor allem in der Sil­ber­berg­er Straße. 

Am 27. April forderten die Befreier über Laut­sprech­er (“Wir geben euch zu Essen”) die Leute zum Arbeite nauf: Sie mussten in den Wäldern nach Toten suchen. Tote Sow­jet­sol­dat­en wur­den in der Kolpin­er Straße beige­set­zt und später nach Beeskow umgebettet. 

Die unheim­liche Het­zkam­pagne der Nazis hat ihre Wirkung nicht ver­fehlt: Auch in Saarow gab es viele Suizide — etwa 40 Zivilisten. 

In Saarow gab es etwa 100 tote Sol­dat­en; die meis­ten star­ben in den Lazaretten. 

“Bei allem, was hier an Ein­heit­en war”, könne Saarow glück­lich sein, dass rel­a­tiv wenig passiert sei, sagt Dr. Peter Grab­ley, Vor­standsmit­glied im Kurortförderverein.

Kategorien
Uncategorized

Streit um Studiengebühr

Bran­den­burg werde bei der Ein­führung von Stu­di­enge­bühren zwar keine Vor­re­it­er-Rolle übernehmen, “aber wir wer­den uns auch nicht von der Entwick­lung abkop­peln kön­nen”. Dies kündigte jet­zt Hochschul­min­is­terin Johan­na Wan­ka (CDU) an. Kri­tik kommt vom All­ge­meinen Stu­den­ten-Auss­chuss (AStA). Deren Vor­sitzen­der Julian Jakob sagt, dass man Stu­di­enge­bühren ablehne. Er forderte die Viad­ri­na-Leitung zu einem klaren Nein auf. Das Uni-Prä­sid­i­um hat die Frage von Stu­di­enge­bühren vor ein­er Woche erst­ma­lig berat­en und will sich nun erst ein­mal eine Mei­n­ung bilden. 

“Irgend­wie” kann Jura-Stu­dent Mar­tin Bredol (24) die Befür­worter ein­er Stu­di­enge­bühr ver­ste­hen. Für viele andere Leis­tun­gen müsse man auch bezahlen, argu­men­tiert er. Doch von Falko Noll (24), der eben­falls Jura studiert, und Dok­torand Jan Musekamp erhält er Kon­tra. Das wäre eine unsoziale Regelung, viele wür­den ihr Studi­um möglicher­weise mit einen erhe­blichen Schulden­berg been­den, erwidert Falko Noll. 

Jan Musekamp spricht sich für ein klares Nein zu Gebühren aus. Wenn der Staat die vielfach ver­sproch­ene soziale Abfederung wirk­lich erre­ichen wolle, dann bliebe doch kaum etwas von dem Geld übrig. Seine Sor­gen ist dabei, dass es bei den Ankündi­gun­gen bleiben werde. Let­z­tendlich aber räumten die drei ein, dass eigentlich noch viel zu wenig über die Aus­gestal­tung bekan­nt sei. 

Die Stu­di­enge­bühr sei nicht an sich gut oder schlecht. Es komme darauf an, wie sie gestal­tet werde, sagte Bran­den­burgs Wis­senschaftsmin­is­ter Johan­na Wan­ka bei ein­er Podi­ums­diskus­sion zum The­ma Stu­di­enge­bühr. Zu der Runde hat­ten Junge Union und der Ring Christlich-Demokratis­ch­er Stu­den­ten (RCDS) eingeladen. 

Nach­dem das Bun­desver­fas­sungs­gericht das Ver­bot der Stu­di­enge­bühren kassiert hat, ist nun der Weg offen. Konkrete Pläne zur Ein­führung von Gebühren gebe es für Bran­den­burg derzeit nicht, sagte die Min­is­terin. Wenn eine Stu­di­enge­bühr einge­führt wer­den soll­ten, dann sollte sie “sozial verträglich sein”. Die Gelder soll­ten den Hochschulen zugute kom­men. Allerd­ings räumte Johan­na Wan­ka ein, dass kein­er eine Garantie dafür unter­schreiben könne.

Kategorien
Uncategorized

Gemeinsam für Bleiberecht der Nguyens

(Detlef Kle­mentz, MOZ) Straus­berg Bürg­ervere­ine, Parteien und Einzelper­so­n­en set­zen sich dafür ein, der in Straus­berg leben­den viet­name­sis­chen Fam­i­lie Nguyen das Bleiberecht zu gewähren. Die Dul­dung läuft am 31. Mai aus. Dann dro­ht nach 15 Jahren in der Bun­desre­pub­lik die Abschiebung. 

Bekan­nt wurde der Fall eigentlich durch die bei­den in der Bun­desre­pub­lik gebore­nen Kinder. Die neun­jährige Ngam und der sieben­jährige Thien besuchen die Vorstadt-Grund­schule. In der Kita “Wirbel­wind” hat­ten sie unlängst anderen Kindern erzählt, dass sie lei­der bald wegziehen müssten. “Da haben wir natür­lich nachge­fragt und die ganze Geschichte erfahren”, sagt Erzieherin Karin For­brig. Die hat dann zusam­men mit ihrem Mann “alle Kon­tak­te mobil­isiert”, um der Fam­i­lie, die seit Anfang 2001 im Albin-Köbis-Ring wohnt, das Bleiberecht zu ermöglichen. “Die Zeit drängt ja”, set­zt Mi-chael For­brig hinzu. Er weist darauf hin, dass die Eltern, die sich in der öffentlichkeit nicht äußern wollen, in einem Asia-Imbiss arbeit­en — “also kein Sozial­geld beziehen”. Der Vater sei 1991 nach Deutsch­land ein­gereist, nach­dem er zuvor zwei Jahre als Ver­tragsar­beit­er in der Tsche­choslowakei tätig gewe­sen sei. Die Ehe­frau fol­gte laut For­brig ihrem Mann 1992. 

Die Anträge auf Asyl wur­den eben­so abgelehnt wie jene auf Aufen­thalt­ser­laub­nis. Zulet­zt war die Dul­dung bis zum 31. Mai ver­längert wor­den. “Sobald viet­name­sis­che Pass- beziehungsweise Ersatz­doku­mente aus­gestellt sind, dro­ht die Abschiebung”, erk­lären die For­brigs. Dazu sei die Fam­i­lie bere­its im Feb­ru­ar durch die Aus­län­der­be­hörde zu einem Lokalter­min mit Vertretern der viet­name­sis­chen Botschaft einbestellt worden. 

Nach Bekan­ntwer­den des Fall­es wird die Liste jen­er immer länger, die für die Fam­i­lie Ngyen ein Bleiberecht fordern. Dazu zählen unter anderem die Bürg­ervere­ine Vorstadt, Nord­heim und Hegermüh­le, Erzieherin­nen und Kinder der Kita “Wirbel­wind”, die Ortsvorstände von SPD und PDS, die Alter­na­tive Jugend Straus­berg und Mitar­beit­er des Sozial­parks sowie zahlre­iche Einzelpersonen. 

Bürg­er­meis­ter Hans Peter Thier­feld hat­te sich bere­its am 29. April an den Lan­drat mit der Bitte gewandt, das Anliegen zu unter­stützen. Am Dien­stag schrieb er in dieser Sache zudem an Innen­min­is­ter Jörg Schönbohm. 

Auf die Zuständigkeit des Innen­min­is­teri­ums ver­weist auch das Lan­drat­samt, das sich in dieser Frage nicht in der Pflicht sieht. Der Fall liege bei der Härte­fal­lkom­mis­sion, erk­lärte Press­esprech­er Tobias Sey­far­th. Ob hier ein Härte­fall vor­liege, werde die Kom­mis­sion entschei­den, deren näch­ste Sitzung am 26. Mai stat­tfind­et. Sey­far­th weit­er: “Die dann fol­gende Empfehlung des Innen­min­is­teri­ums wer­den wir befol­gen und umsetzen.” 

Die Aus­län­der­beauf­tragte des Land­kreis­es, Mar­i­anne Huhn, würde das Bleiberecht wohl begrüßen. “Ich will aber keine Hoff­nung schüren, let­ztlich entschei­det der Innen­min­is­ter”, sagte sie gegenüber der MOZ. Da jed­er Fall anders sei, wollte sie auch keine Par­al­le­len zur viet­name­sis­chen Fam­i­lie Nguyen aus Alt­lands­berg ziehen, für die die Härte­fal­lkom­mis­sion Ende April dem Innen­min­is­ter das Bleiberecht emp­fohlen hat­te. Dessen Entschei­dung ste­ht allerd­ings noch aus. Nach Angaben von Mar­i­anne Huhn leben derzeit im Land­kreis übri­gens rund 400 Asyl­be­wer­ber, von denen etwa zwei Drit­tel länger als vier Jahre in Märkisch-Oder­land ansäs­sig sind.

Kategorien
Uncategorized

Wichtiger Impuls für Strausberg

Straus­berg (dkz/MOZ) Großer Bahn­hof gestern am Bun­deswehr­stan­dort Straus­berg: Bun­de­spräsi­dent Horst Köh­ler besuchte am Nach­mit­tag für rund drei Stun­den das IV. Batail­lon des Luft­waf­fe­naus­bil­dun­greg­i­ments 1 in der Barn­im-Kaserne. Dort erhal­ten zurzeit 300 wehrpflichtige Rekruten ihre all­ge­meine mil­itärische Grundausbildung. 

Begrüßt wurde der Bun­de­spräsi­dent unter anderem vom Inspek­teur der Luft­waffe, Gen­er­alleut­nant Klaus-Peter Stieglitz, und von Bürg­er­meis­ter Hans-Peter Thier­feld, der die Vis­ite als “wichti­gen Impuls für Straus­berg” würdigte. 

Ober­stleut­nant Thomas Berg­er, der vor rund sechs Wochen das Kom­man­do des Batail­lons über­nom­men hat, gab einen kurzen Abriss über die Entwick­lung und Schw­er­punk­tauf­gaben des Trup­pen­teils. Wie er darstellte, bee­in­flusse die Aus­rich­tung der Stre­itkräfte auf die “wahrschein­lich­sten Auf­gaben, näm­lich Ein­sätze im Rah­men von Kon­flik­tver­hü­tung und Krisen­be­wäl­ti­gung, ein­schließlich des Kampfes gegen den interna­tionalen Ter­ror­is­mus, auch ganz wesentlich die Aus­bil­dungs­land­schaft”. Derzeit ver­fügten 15 Sol­dat­en über Aus­land­ser­fahrung. Für dieses Jahr seien weit­er vier Sol­dat­en für solche Ein­sätze vorgesehen. 

Anschließend informierte sich der Bun­de­spräsi­dent bei einem Rundgang an ver­schiede­nen Sta­tio­nen über den hohen Stand der Aus­bil­dung. Dazu gehörte unter anderem das Schieß­train­ing im Sim­u­la­tor sowie die Fahrzeug- und Per­so­n­enkon­trolle an einem nachgestell­ten Check­point. An der Sta­tion “Leben im Felde” informierte sich Horst Köh­ler, wie die Rekruten auf sich allein gestellt klarkom­men. Dabei sorgte der Ein­wurf eines Sol­dat­en, der selb­st gebaute Kühlschrank im Wald müsse getarnt wer­den, damit der Feind das Essen nicht stehle, für Heiterkeit. 

Dem Rundgang fol­gten zwei Gespräch­srun­den: Ein­mal mit Sol­dat­en und Sol­datin­nen, Ver­trauensleute und Vertretern des Per­son­al­rates. Dem schloss sich ein Gespräch mit Sol­dat­en über deren Erfahrun­gen bei Auslands­einsätzen an, wobei auch die Lebenspart­ner zuge­gen waren. 

Ver­ab­schiedet wurde der Bun­de­spräsi­dent erneut mit mil­itärisch­er Ehren­er­weisung und vom Fan­faren­zug des KSC.

Kategorien
Uncategorized

DVU-Stiftung soll keine Landeszuschüsse erhalten

Die bil­dungspoli­tis­che Vere­ini­gung der Recht­sex­trem­is­ten hätte Anspruch auf bis zu 20 000 Euro – deshalb will die Koali­tion jet­zt das Gesetz ändern 

(Michael Mara, Tagesspiegel) Pots­dam — Trotz großer juris­tis­ch­er Risiken wollen die Koali­tions­frak­tio­nen SPD und CDU ver­hin­dern, dass die recht­sex­treme DVU für ihre parteina­he bil­dungspoli­tis­che Stiftung “Bran­den­burg gestal­ten e.V.” Zuschüsse erhält. Das neue Haushalts­ge­setz, das am heuti­gen Fre­itag ver­ab­schiedet wird, soll deshalb in let­zter Minute geän­dert wer­den. Das bestätigten die Koali­tions­frak­tio­nen gestern. 

Bis­lang mussten Parteien min­destens zwei Leg­is­laturpe­ri­o­den im Land­tag vertreten sein, um für ihre Stiftun­gen und kom­mu­nalpoli­tis­che Vere­ini­gun­gen Zuschüsse des Lan­des zu erhal­ten. Danach hätte die DVU, die 2004 zum zweit­en Mal die 5‑Prozent-Hürde über­sprun­gen hat, Anspruch auf jährlich rund 17 000 bis 20 000 Euro. Nach dem Willen von SPD und CDU soll­ten deshalb kün­ftig drei Leg­is­laturpe­ri­o­den nötig sein. Die Recht­sex­tremen haben Ver­fas­sungsklage angekündigt, sollte diese Regel beschlossen werden. 

Eine solche Klage hätte nach Ansicht von Ver­fas­sungsrechtlern und der PDS- Oppo­si­tion gute Erfol­gsaus­sicht­en. Auch Land­tagspräsi­dent Gunter Fritsch (SPD) sagte gestern, es könne dur­chaus sein, dass diese “benachteili­gende Regelung dem Ver­fas­sungs­gericht zu weit geht”. 

Die Mah­nun­gen zeigten am Don­ner­stag Wirkung: Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) und die Innen­poli­tik­er der Regierungskoali­tion beri­eten am Rande der Land­tagssitzung, wie der entsprechende Pas­sus im Haushalts­ge­setz “juris­tisch wasserdicht” for­muliert wer­den kann. Dann ver­ständigten sie sich darauf, dass ein dreima­liger Einzug in den Land­tag nicht das einzige Kri­teri­um für die Zahlung von Zuschüssen an Stiftun­gen sein soll. Es soll auch der ein­ma­lige Einzug in den Land­tag reichen, sofern die Partei zugle­ich in Bun­destag und Europa­parla­ment vertreten ist. Für Zuschüsse an kom­mu­nalpoli­tis­che Vere­ini­gun­gen von Parteien soll es reichen, wenn diese im Land­tag und gle­ichzeit­ig in min­destens 50 Prozent der Kreistage in Frak­tion­sstärke vertreten ist. 

Die PDS bezweifelte allerd­ings, dass sich dadurch die “rechtliche Zweifel­haftigkeit” der Regelung ändere. Sie befürchtet ein “juris­tis­ches Desaster”. Auch die Grü­nen warn­ten, dass diese poli­tisch motivierte Geset­zesän­derung vor Gericht keinen Bestand haben werde. Der Ver­wal­tungsrechtler Ulrich Bat­tis von der Berlin­er Hum­boldt-Uni­ver­sität sagte, man bewege sich auf “dün­nem Eis”. 

Der DVU-Lan­deschef und Frak­tion­s­geschäfts­führer Sig­mar-Peter Schuldt kündigte an, dass seine Partei auf jeden Fall kla­gen werde: “Welche Hür­den man auch auf­baut, sie ver­stoßen gegen den Gleichheitsgrundsatz.” 

Koali­tion hält an “Lex DVU” fest

Keine Zuschüsse an recht­sex­treme Partei

(MAZ) POTSDAM Die Koali­tion will die Voraus­set­zun­gen für Lan­deszuschüsse an parteina­he Stiftun­gen und kom­mu­nalpoli­tis­che Vere­ini­gun­gen präzisieren. Die umstrit­te­nen Änderun­gen sollen heute ver­ab­schiedet wer­den, teil­ten die Frak­tio­nen von SPD und CDU gestern mit. Die jüng­sten Ergänzun­gen sollen ver­hin­dern, dass die recht­sex­treme DVU-Frak­tion mit ihrer angekündigten Klage vor dem Lan­desver­fas­sungs­gericht Erfolg hat. 

Die DVU-Frak­tion kri­tisiert, dass mit der Ver­schär­fung der Voraus­set­zun­gen beson­ders ihre Partei getrof­fen wer­den solle. So soll kün­ftig nur noch Geld an parteina­he Stiftun­gen fließen, wenn eine Partei min­destens drei Mal in Folge in den Land­tag gewählt wurde oder — und das ist neu — sowohl bei den let­zten Wahlen zum Land­tag, zum Bun­destag und zum Europa­parla­ment min­destens fünf Prozent der Stim­men geholt hat. Damit soll eine Benachteili­gung der Grü­nen und der Lib­eralen aus­geschlossen werden. 

Diese Regelung soll auch für Zuschüsse für die kom­mu­nalpoli­tis­chen Vere­ini­gun­gen von Parteien gel­ten. Dor­tiger Zusatz: Mit­tel wer­den gezahlt, wenn eine Partei im Land­tag und in min­destens der Hälfte der 18 Par­la­mente von Kreisen oder kre­is­freien Städten in Frak­tion­sstärke sitzt. 

Die Koali­tion werde mit den Ergänzun­gen nicht die Klage der DVU ver­hin­dern kön­nen, sagte der CDU-Innen­ex­perte Sven Petke. “Wir glauben aber, dass die Regelung auch vor dem Ver­fas­sungs­gericht Bestand haben wird.” 

Die PDS lehnt die Änderung ab. Damit werde die DVU in den Schlagzeilen bleiben und eine große Chance haben, einen Erfolg vor Gericht zu erre­ichen. Die Grü­nen kri­tisierten die Ver­schär­fung als “Lex DVU”. Rot-Schwarz sei nicht in der Lage, sich mit dem Recht­sex­trem­is­mus poli­tisch auseinan­der zu setzen. 

Poli­tis­che Stiftung der DVU soll kein Geld erhalten

(MOZ) Pots­dam (ddp) Poli­tis­che Stiftun­gen der recht­sex­tremen DVU in Bran­den­burg sollen keine Unter­stützung vom Land erhal­ten. Die Koali­tions­frak­tio­nen von SPD und CDU schla­gen entsprechende Neuregelun­gen im Haushalts­ge­setz vor. Die Vor­gaben für Zuschüsse an poli­tis­che Stiftun­gen und kom­mu­nalpoli­tis­che Vere­ini­gun­gen seien am Don­ner­stag in der Koali­tion mod­i­fiziert wor­den, sagte CDU-Innen­ex­perte Sven Petke. Sie sollen am Fre­itag mit dem Dop­pele­tat 2005/2006 im Par­la­ment beschlossen wer­den. Die nicht im Land­tag vertrete­nen Grü­nen übten scharfe Kri­tik an den Vorschlä­gen der Koali­tion. Auch die oppo­si­tionelle PDS-Frak­tion sieht das Vorhaben mit Skepsis. 

Bis­lang unter­stützt das Land poli­tis­che Stiftun­gen von im Land­tag vertrete­nen Parteien. Kün­ftig sollen nach dem Willen der rot-schwarzen Koali­tion nur noch die poli­tis­chen Stiftun­gen Geld erhal­ten, deren nahe ste­hende Partei zum drit­ten Mal in Folge im Land­tag vertreten ist oder Man­date im Bun­destag oder dem Europäis­chen Par­la­ment inne hat. Zudem sollen kom­mu­nalpoli­tis­che Vere­ini­gun­gen unter­stützt wer­den, deren nahe ste­hende Partei zum drit­ten Mal hin­tere­inan­der im Land­tag oder min­destens in der Hälfte der Par­la­mente der Land­kreise und kre­is­freien Städte vertreten ist. Bran­den­burg hat derzeit 14 Land­kreise und 4 kre­is­freie Städte. 

Die DVU sieht sich durch die Neuregelun­gen benachteiligt. Sie ist erst zum zweit­en Mal in Land­tag vertreten und würde damit keine Förderung erhal­ten. Frak­tion­schefin Liane Hes­sel­barth warf Abge­ord­neten von SPD und CDU “krim­inelle Energie” vor. In keinem anderen Land gebe es solche Angriffe auf den Gle­ich­heits­grund­satz. Der DVU-nahen Stiftung stün­den bis zu 20 000 Euro zu. Die Frak­tion werde ihre Rechte vor dem Lan­desver­fas­sungs­gericht ein­kla­gen. Zudem scheue die Partei nicht den Gang vor das Bun­desver­fas­sungs­gericht oder den Europäis­chen Gerichtshof. 

Nach Ansicht von Petke ist die Geset­zesän­derung mit der Ver­fas­sung vere­in­bar. Die DVU habe in den Kom­munen keine Basis. Es wäre “schmerzhaft”, wenn die recht­sex­treme Partei 2006 im Jahr der Bun­destagswahl staatlich­es Geld für ihren Wahlkampf erhal­ten würde. 

Grü­nen-Lan­deschef Joachim Gessinger äußerte dage­gen ver­fas­sungsrechtliche Bedenken. Die “Lex DVU” sei ein Ver­such, “die ungeliebte Konkur­renz durch eine ein­deutig poli­tisch motivierte Geset­zesän­derung zu behin­dern”. Bei einem Sieg vor dem Ver­fas­sungs­gericht werde das “poli­tisch anspruchs- und wirkungslose Häu­flein von Abge­ord­neten der DVU samt ihrer kaum exis­ten­ten Partei unnütz aufgew­ertet”. Zugle­ich warf Gessinger der rot-schwarzen Koali­tion vor, sie sei nicht in der Lage, sich mit der par­la­men­tarischen Repräsen­tanz des Recht­sex­trem­is­mus in Bran­den­burg poli­tisch auseinanderzusetzen.

Kategorien
Uncategorized

Für ein schöneres Leben – Nazistrukturen Aushebeln!

Die let­zten Monate, Wochen und Tage haben gezeigt, dass gezielte, organ­isierte und geplante Aktiv­itäten von Neon­azis in Cot­tbus immer stärk­er wer­den. So häuften sich ras­sis­tis­che Über­griffe in der let­zten Zeit auf Aus­län­derIn­nen, Ander­s­denk­ende, alter­na­tiv ausse­hende Jugendliche und auf einen Jugend­klub in dem eine antifaschis­tis­che Infover­anstal­tung geplant war. 

Anfang Feb­ru­ar des Jahres 2005 wur­den zwei Stun­den­ten der BTU Cot­tbus aus Kamerun ange­grif­f­en. Als die bei­den Män­ner aus der Dis­co “Sound” her­aus­trat­en begeg­neten sie ein­er Gruppe von sechs Jugendlichen, die sie beschimpften. Vier der Ras­sis­ten schlu­gen auf die Kameruner ein. Ein­er der bei­den wurde am gle­ichen Abend gemein­sam mit seinem Begleit­er in einem Einkauf­s­markt von recht­en Jugendlichen angepö­belt und bedroht. 

In der Nacht zum 5. April wurde ein 16-jähriger Afghane in einem Nacht­bus, der nach einem Besuch in der Dis­co “CB” auf dem Weg nach Hause war, Opfer eines ras­sis­tis­chen Über­falls. Der Angriff fand aus ein­er Vier­ergruppe Deutsch­er her­aus statt, die den Jugendlichen zunächst auf­grund sein­er Herkun­ft belei­digten und als dieser sich ver­bal gegen die Täter wehrte wurde er bru­tal ange­grif­f­en. Ein 23-jähriger Nazi hat den 16jährigen Afgha­nen beschimpft und ihm mit der Faust ins Gesicht geschla­gen, sodass dieser schw­er ver­let­zt wurde. 

In der Nacht vom 7. zum 8. Mai wurde ein 57-jähriger Inder, der von sein­er Arbeit auf dem Weg nach Hause war, von zwei Nazis überfallen. 

Die Nazis belei­digten den Mann und zwan­gen ihn gewalt­sam aus den Bus auszusteigen, mit dem er nach Hause fahren wollte. Die Nazis fol­gten ihm und schlu­gen ihm mehrfach ins Gesicht, so dass er sich hätte sta­tionär behan­deln lassen müssen. Aus Angst vor weit­eren Nazi Attack­en tat er dies nicht und erstat­tete auch keine Anzeige. Die Insassen des Busses, drei Frauen, ein Mann und der Bus­fahrer, die den Angriff offen­bar beobachteten, grif­f­en jedoch nicht ein 

Am Fre­itag den 13. Mai haben in der Diskothek “CB” Nazis fünf Kameruner belei­digt und beschimpft. Die Nazis kon­nten von den Män­nern gebremst wer­den, so dass ver­suchte Angriffe in ein­er “Rangelei” endeten. 

Die Angriffe wer­den sich immer weit­er häufen wenn wir nicht endlich gemein­sam handeln 

…and it will nev­er end! 

Am ver­gan­genen Sonnabend, dem 14. Mai 2005, stürmten etwa 20 Nazis den Jugend­klub “Frageze­ichen” in Cot­tbus. Sie drangen gegen 17 Uhr ziel­gerichtet in die Räume des Klubs ein und grif­f­en Besuch­er tätlich an. Mehrere Besuch­er wur­den durch Tritte und Schläge so ver­let­zt, dass sie im Kranken­haus ambu­lant behan­delt wer­den mussten. Inner­halb von fünf Minuten zer­störten die Nazis Teile des Mobil­iars und der Ver­anstal­tung­stech­nik. Zur gle­ichen Zeit war in dem Klub eine Bil­dungsver­anstal­tung angekündigt, die über Ten­den­zen in der recht­sex­tremen Szene aufk­lären sollte. Die am Abend stat­tfind­ende Soli­par­ty der Antifa Cot­tbus kon­nte noch gut besucht und entschlossen stattfinden. 

Der Angriff auf die Infover­anstal­tung war geplant und struk­turi­ert durchge­führt. Er lässt sich in eine vorher nicht geah­nte Bru­tal­ität und Organ­i­sa­tion der Nazis einord­nen. Daher lässt sich ver­muten, dass sich hin­ter dem Angriff organ­isierte Nazi­grup­pen befind­en. Mar­cel Forstmeier, ein notorisch­er Neon­azi, der u.a. in den 90er Jahren Rädels­führer der JN- Spree­wald war, gilt als Organ­isator des Anschlags. Er und ein weit­er­er Nazi ver­schafften sich Zugang zum Jugend­klub und riefen eine weit­ere Gruppe von Schläger­nazis an, die in den Jugend­klub rein knüp­pel­ten und mehrere BesucherIn­nen verletzten. 

Mar­cel Forstmeier ist heute “Web­mas­ter”, Organ­isator und Rädels­führer der Gesin­nungs­ge­mein­schaft Süd-Ost Bran­den­burg, die im Inter­net ihre Kam­er­at­ten zu einem “gemein­samen und geschlosse­nen Han­deln” aufruft. “Junge Wider­stand­skämpfer” gedacht­en am 15. Feb­ru­ar diesen Jahres auf dem Cot­tbuser Süd­fried­hof der Opfer der Bom­bardierung vor 60 Jahren und legten einen Kranz nieder. 

Kaum eine Woche später ver­sam­melten sie sich, “um den lei­den­schaftlichen Kampf Horst Wes­sels nachzuempfind­en” und einen Vor­trag über das poli­tis­che Sol­da­ten­tum zu lauschen. “Der unbekan­nte poli­tis­che Sol­dat ist der eigentliche Held unser­er Bewe­gung” tönt die Gesin­nungs­ge­mein­schaft, die nach eige­nen Angaben auch beim Auf­marsch der Recht­sex­tremen in Dres­den mit 300 Leuten mit von der Par­tie war. Forstmeier selb­st spin­nt im Daten­netz Fäden in der Kam­er­ad­schaftsszene nach Cot­tbus so z.B. zu Sturm Cot­tbus, die auf Nazi­aufmärschen in Dres­den (13.Februar), Leipzig (1.Mai) und Delitzsch (8.Mai) gese­hen wurde. 

Die geziel­ten Angriffe der Nazis, ihre Ver­net­zung in Süd/ Ost Bran­den­burg, und ihr öffentlich­es Auftreten bei Demos lassen eine neue, für Cot­tbus noch nicht bekan­nte Sprache sprechen. 

Wir wer­den die Angriffe der Nazis nicht unbeant­wortet lassen. Wir lassen uns von ihren gewalt­samen Ver­suchen, Men­schen zu ter­ror­isieren, die nicht in ihr hirn­ver­bran­ntes und men­schen­ver­ach­t­en­des Bild passen, nicht ein­schüchtern. Wir sol­i­darisieren uns mit allen Opfern ras­sis­tis­ch­er, nation­al­is­tis­ch­er, sex­is­tis­ch­er und anti­semi­tis­ch­er Gewalt. 

Es gilt dem braunen Treiben nicht schweigend, ohn­mächtig und taten­los zuzuse­hen, son­dern sich direkt und offen diesem entgegenzustellen! 

Wir rufen alle Men­schen auf sich an der antifaschis­tis­chen Demon­stra­tion am 28. Mai in Cot­tbus zu beteiligen. 

Demon­stra­tion 28. Mai / Cot­tbus / Stadthalle / 14 Uhr 

Antifaschis­tis­ches Aktions­bünd­nis Südbrandenburg

Kategorien
Uncategorized

Fahne geklaut

Am heuti­gen Don­ner­stag störten mehrere Aktivis­ten der JungdemokratInnen/Junge Linke Brandenburg
(JD/JL) mas­siv das Gelöb­nis des Luft­waf­fe­naus­bil­dungs­batail­lons Straus­berg in
Neuhard­en­berg. Mit laut­en Tröten und Trillerpfeifen ran­nten fünf junge Män­ner und
Frauen im feier­lich­sten Moment der Zer­e­monie, dem Sprechen der Treue­formel, über den
Appellplatz. Sie riefen dabei Parolen wie „Bun­deswehr abschaf­fen!“, „Sol­dat­en sind
Gärt­ner“, „Wir wollen euer Heer nicht mehr!“ und zeigten dabei ein Trans­par­ent mit
der Auf­schrift „Nie wieder Deutschland!“. 

Außer­dem stib­itzten die Stör­er eine deutsche Nation­al­fahne vom Appellplatz. Die
Aktivis­ten protestierten mit dieser Störung gegen Mil­i­taris­mus und deutsche
Groß­macht­poli­tik: „Deutsch­land will wieder ganz oben mit­mis­chen — das let­zte Mal
endete dies mit dem Tod von Mil­lio­nen Jüdin­nen und Juden, Sin­ti, Roma,
Homo­sex­uellen, Kom­mu­nis­ten und Behin­derten. Heute darf die Bun­deswehr mit eben jenem
Ver­weis auf ihre ‚geschichtliche Ver­ant­wor­tung’ wieder über­all auf der Welt für
deutsche Macht­in­ter­essen mor­den. Dabei wäre die einzig richtige Kon­se­quenz aus
dieser ‚geschichtlichen Ver­ant­wor­tung’ die Ent­mil­i­tarisierung Deutsch­lands, wie es
auch die Pots­damer Kon­ferenz von 1945 beschlossen hat­te!“, so eine JD/JL-Sprecherin.


JD/JL LV Brandenburg

Gryphiusstraße 23

10245 Berlin

info(at)jdjl-brandenburg.de

www.jdjl-brandenburg.de

Kategorien
Uncategorized

Neue Datenschutzbeauftragte setzt auf Sicherheit für Bürger

Bran­den­burgs neue Lan­des­beauf­tragte für Daten­schutz, Dag­mar Hartge, will die
Daten­sicher­heit in den Mit­telpunkt ihrer kün­fti­gen Arbeit stellen. “Ganz
aktuell sind dabei im Moment auch Arbeit­slosen­geld-II-Ver­fahren”, erklärte
sie. 

“Es geht darum, eine Architek­tur zu schaf­fen, die dem Bürg­er Sicherheit
bietet, dass mit seinen Dat­en sorgfältig umge­gan­gen wird.” 

Hartge ist stel­lvertre­tende Berlin­er Beauf­tragte für Daten­schutz und soll
heute im Land­tag in ihr neues Amt gewählt wer­den. Die 42-Jährige will
Sprech­stun­den in den Kreis­städten anbi­eten, wenn das gewün­scht wird. “Für
die Bürg­er möchte ich präsent sein, was mir ein wichtiges Anliegen in einem
Flächen­staat ist.” 

Auf diese Weise wolle sie Bürg­er zu Nach­fra­gen oder auch Beschwerden
ermuti­gen. “Das ist in Berlin ja sicht­bar. Wir haben eine sehr hohe Anzahl
von Bürg­erbeschw­er­den über die Art, wie Dat­en ver­ar­beit­et werden.”

Inforiot