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Antifaschismus

Frühling in Browntown

Nach ein­er län­geren Ruhep­hase der Neon­aziszene in Königs Wuster­hausen, gab es in den let­zten Wochen wieder ver­mehrte neon­azis­tis­che Aktiv­itäten.
So kam es beson­ders an den Woch­enen­den zu häu­fi­gen Sprüh-und Kle­beak­tio­nen, wie z.B. in der Nacht vom 06.03.- 07.03.2010 als im ganzen Stadt­ge­bi­et ca. 37 Hak­enkreuze geschmiert wur­den.
Eine Beson­der­heit der let­zten Aktio­nen, stellt jedoch das Sprühen von Namen ver­meintlich­er Antifaschis­tenIn­nen, an deren Woh­nun­gen und im näheren Wohnum­feld, dar.
Doch der vor­läu­fige Höhep­unkt der Aktiv­itäten, ereignete sich in der Nacht vom 12.03.–13.03.2010 als Neon­azis das Auto der Mut­ter, eines Antifaschis­ten, beschädigten.
Bei dieser Aktion wur­den laut Polizeiangaben 2 Neon­azis festgenommen. 

Diese ver­mehrten Aktiv­itäten zeigen erneut, das Königs Wuster­hausen und der Süden Bran­den­burgs ein akutes Naziprob­lem haben und eine Hochburg der Freien Kam­er­ad­schaften darstellen. 

Dies kann nur eines für uns bedeuten: 

Schafft Rote Hil­fe!
Organ­isiert den antifaschis­tis­chen Selbstschutz!

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Bildung & Kultur

Seminarprogramm von JdJL Brandenburg

JundemokratInnen/Junge Linke Bran­den­burg denken, dass es nicht aus­re­icht, ein dif­fus­es Unbe­ha­gen gegen Mil­itärein­sätze, Videoüberwachung oder Ras­sis­mus zu ver­spüren. Herrschaftsver­hält­nisse und autoritäre Struk­turen aufzudeck­en und zu kri­tisieren — also Aufk­lärung im besten Sinne des Wortes zu betreiben — erfordert inten­sive und gut vor­bere­it­ete Diskussionen.

Wir bieten dafür die entsprechende Umge­bung und organ­isieren dafür die Ref­er­entIn­nen, das Hin­ter­grund­ma­te­r­i­al und eine angenehme Unterkun­ft in ein­er Bran­den­burg­er Jugend­her­berge oder in Berlin.
Bitte gebt Euren Namen, Adresse und Eure Email&Telefonnummer an, sowie Eure Essenswün­sche (Fleisch/vegetarisch/vegan). Ihr erhal­tet dann rechtzeit­ig eine Anmeldebestä­ti­gung mit Wegbeschrei­bung.
Ihr zahlt für ein Woch­enend­sem­i­nar 8–15€ (Mit­glieder 6–12€), für ein Tagessem­i­nar 4€ (Mit­glieder 3€). Im Sem­i­nar­be­trag sind Unterkun­ft, Verpfle­gung sowie Sem­i­n­ar­ma­te­r­i­al enthal­ten.
Eine gedruck­te Ver­sion dieses Sem­i­narpro­gramms schick­en wir Euch auf Anfrage gerne zu.
Die Sem­i­narorte sowie Beitragsnach­lass kön­nen in der Lan­des­geschäftsstelle erfragt werden.

JungdemokratInnen/Junge Linke


Lan­desver­band Brandenburg


Gryphiusstr. 23, 10245 Berlin 


Fon: (030) 325 327 69


Fax: (030) 325 327 71


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Mit sol­i­darischen Grüßen,

Eure Jungdemokrat_innen/Junge Linke Brandenburg

 

 

Sem­i­nare für Zweifel­nde, Zaud­ernde und Zyklopen


3.+4. April 2010
Rechtsextrem=Linksextrem=Totalitär?

Total­i­taris­mus­the­o­rien, Extrem­is­mu­sansatz und ihre Fol­gen für linke Gesellschaft­skri­tik und Praxis

Der hys­ter­ische Diskurs über eine ange­bliche „link­sex­trem­istis­che Gefahr“, die Neuaus­rich­tung der Förder­pro­gramme gegen soge­nan­nten „Extrem­is­mus“, Razz­ien im Vor­feld antifaschis­tis­ch­er Proteste in Dresden…die poli­tis­chen Fol­gen des Extrem­is­mu­sansatzes sind deut­lich spür­bar. Im Sem­i­nar wollen wir disku­tieren, warum die Extrem­is­mus­formel sich so großer Beliebtheit erfreut, welche Kon­se­quen­zen diese Analyse für linke Poli­tik hat und welche Alter­na­tiv­en es zum Extrem­is­mus­be­griff gibt. Und da kein Extrem­is­mu­sansatz ohne Ver­ankerung in Total­i­taris­mus­the­o­rien auskommt, gibt das Sem­i­nar eine Ein­führung: Total­i­taris­mus­the­o­rien haben im 20. Jahrhun­dert ver­sucht, Phänomene wie Faschis­mus, Nation­al­sozial­is­mus oder Stal­in­is­mus unter ein Label zu fassen. Wir wollen der Frage nachge­hen, inwieweit sich diese Erk­lärungsver­suche bewährt und welche Funk­tion sie bis heute in  Politik,Wissenschaft und Erin­nerungs­diskursen haben?

Die Referent_innen sind Mit­glieder von INEX (Ini­tia­tive gegen jeden Extremismusbegriff).

 

10. April 2010
I wan­na do bad things with you!
Geschlechter­ver­hält­nisse im Hor­ror des Post­fordis­mus

Vor 200 Jahren taugte das „Weib­liche“ in den Schauer­ro­ma­nen und Grusel­erzäh­lun­gen zur Spiegelfläche für die Vergewis­serung ein­er früh­bürg­er­lichen, vorder­gründig männlich bes­timmten Sub­jek­tiv­ität. In den ruhi­gen Zeit­en des Fordis­mus gelang es wiederum dem Hor­ror, dieser Iden­tität ihren eige­nen mühevollen Kampf der per­ma­nen­ten Aufrechter­hal­tung ent­ge­gen­zuhal­ten. Doch wie zeigen sich Geschlechter­ver­hält­nisse in Kul­tur­pro­duk­ten des Post­fordis­mus, der durch Flex­i­bil­isierung von Arbeits­bi­ogra­phien und Lebensen­twür­fen geprägt ist? Mit einem Vor­lauf his­torisch­er Auseinan­der­set­zun­gen bürg­er­lich­er Sub­jek­twer­dung im Hor­ror nimmt das Sem­i­nar Geschlechter­ver­hält­nisse in aktuellen Hor­ror­fil­men und ‑serien (Buffy, True Blood…) ins Visier.

10.+11. April 2010
Anti­semitismus. Die neg­a­tive Aufhe­bung der Dialek­tik der Aufk­lärung Ein Sem­i­nar zu Horkheimers und Adornos Beant­wor­tung der Frage „warum die Men­schheit, anstatt in einen wahrhaft men­schlichen Zus­tand einzutreten, in eine neue Art von Bar­barei versinkt“ (DdA, Vorrede, S.1)

Im Sem­i­nar wird das let­zte zusam­men­hän­gende Kapi­tel der „Dialek­tik der Aufk­lärung“ im Argu­men­ta­tion­szusam­men­hang des Buch­es besprochen, dabei wird beson­ders auf das V. und VI. „Ele­ment des Anti­semitismus“ einge­gan­gen. Die bei­den aufeinan­der auf­bauen­den Texte behan­deln psy­cho-soziale Ursachen des Anti­semitismus. Wer sich der Frage „Was ist Anti­semitismus?“ stellt, stößt unweiger­lich auf die Bes­tim­mung des Anti­semitismus als ide­ol­o­gis­che und reak­tionäre Wel­terk­lärung ein­er undurch­sichti­gen Gesellschaft. Der Anti­semitismus nimmt die Welt als von frem­den und bösen Mächt­en gelenkt wahr. Wie kom­men Men­schen darauf, sich die Welt anti­semi­tisch zu erk­lären? Wie kommt diese Ide­olo­gie in die Köpfe der Men­schen? Per Manip­u­la­tion? Eine Psy­cho­analyse des Anti­semitismus begreift diesen als eine Folge der undurch­schaut­en Psy­che. Nicht nur der Wel­tenlauf, auch die eigene Seele, bleibt unver­standen. Sig­mund Freuds Bes­tim­mung des bürg­er­lichen Indi­vidu­ums als Unter­wor­fenes des eige­nen Unbe­wussten wird zum Schlüs­sel des Ver­ständ­niss­es und der Kri­tik des Antisemitismus.


16.–18. April 2010
„Anoth­er break in the wall!“
Europäis­che Migra­tion mit Fokus auf Osteuropa

Immer weniger Flüchtlin­gen gelingt es, nach Deutsch­land oder in wes­teu­ropäis­che Staat­en zu kom­men, obwohl Flucht­gründe — etwa die Hoff­nung, einen Ausweg aus der man­i­festen Armut zu find­en — nach wie vor beste­hen. Tat­säch­lich ist es für viele Migrant_innen wesentlich kom­pliziert­er gewor­den, eine erfol­gre­iche Fluchtroute zu find­en. Die EU-Fes­tungspoli­tik zieht ihre Burggräben schon in Nordafri­ka, Asien und im gesamten Mit­telmeer­raum. Mit dem reichen Erfahrungss­chatz wes­teu­ropäis­ch­er Staat­en in men­schen­ver­ach­t­en­den Maß­nah­men gegen Flüchtlinge und unter der Regie der EU-Grenzbe­hörde Fron­tex sowie der IOM (Inter­na­tionale Organ­i­sa­tion für Migra­tion), wird auch in Län­dern wie Rumänien oder der Ukraine die Gren­z­ab­schot­tung mas­siv vor­angetrieben. Mit unserem Sem­i­nar laden wir euch zu ein­er Auseinan­der­set­zung mit der Europäis­chen Migra­tionspoli­tik sowie deren Gegner_innen ein.


23.–25. April 2010
„Ver­schwende deine Jugend!“
Eine Ein­führung in die Schulkritik

Strenge Lehrpläne, Kopfnoten, blöde Lehrin­halte und autoritäre Lehrer_innen gibt es nicht zufäl­lig. Schule ist ein Ort, der nicht los­gelöst von der Gesellschaft funk­tion­iert. Die Gesellschaft ist geprägt von Herrschaftsver­hält­nis­sen wie Ras­sis­mus, Kap­i­tal­is­mus und Sex­is­mus. Und deshalb find­en sich diese auch in der Schule wieder.
Auf dem Sem­i­nar wollen wir mit euch zusam­men erar­beit­en, warum eine fundierte Schulkri­tik wichtig ist und was Schule mit den gängi­gen  zerrschaftsver­hält­nis­sen zu tun hat. Dabei kri­tisieren wir die Schule als eine Insti­tu­tion des Staates. Außer­dem wer­den wir auf dem Woch­enende auch Noten hin­ter­fra­gen und Ras­sis­mus und Sex­is­mus in der Schule näher beleucht­en. Abschließend stellen wir uns der Frage, wie sich in den oft zer­mür­ben­den Schu­lall­t­ag ein­greifen lässt.


24.+25. April 2010
Tot­ge­sagte leben länger: Marx’ Kap­i­tal­is­muskri­tik
Ein­führung in die Kri­tik der poli­tis­chen Ökonomie

Was bedeutet „Kri­tik der poli­tis­chen Ökonomie“? Was kann die Marxsche The­o­rie heute erk­lären und was ist das Beson­dere an ihrer Herange­hensweise? Über diese und andere Fra­gen wollen wir in unserem Ein­führungssem­i­nar disku­tieren. Anhand ein­er exem­plar­ischen Tex­tauswahl wollen wir uns mit dem Kern der Marxschen Analyse der gesellschaftlichen Ver­hält­nisse im Kap­i­tal­is­mus auseinan­der­set­zen, uns mit den zen­tralen Kat­e­gorien und Zusam­men­hänge ver­traut machen und darüber gemein­sam diskutieren.


7.–9. Mai 2010
Abstrakt kri­tisiert ist halb kapiert
Ein Ein­führungssem­i­nar in die Kri­tis­che Psychologie

Kap­i­tal­is­mus und Herrschaft kri­tisieren viele. Klare Feind­bilder sind dabei oft der Beweis der eige­nen Radikalität. Es ist aber gar nicht so klar, wer gut und wer böse ist. Und ob man will oder nicht: Wir tra­gen auch selb­st dazu bei, dass die stres­sige Schlechtigkeit der Welt nicht aufhört. Aber wieso wer­den wir so oft Teil unser­er eige­nen Unter­w­er­fung und wie kann das anders wer­den? Die Kri­tis­che Psy­cholo­gie schaut sich wider­sprüch­lich­es Han­deln, Denken und Fühlen an. Ver­hält­nisse, die Ras­sis­mus, Konkur­renz, Sex­is­mus uvm. als Gründe für das eigene Han­deln nahe leg­en, wer­den hier genau­so kri­tisiert wie die Tat­sache, dass viele einen Vorteil davon haben, solche Gründe für ihre Prax­is zu haben. Im Sem­i­nar gibt’s die wichtig­sten Argu­mente der Kri­tis­chen Psy­cholo­gie zum Ken­nen­ler­nen, Auseinan­der- und Mitnehmen.

4.–6. Juni 2010
„Ich bin doch nicht ras­sis­tisch…“
Ein­führungssem­i­nar zu Ras­sis­mus und Weißsein

Dass wir in ein­er ras­sis­tis­chen Gesellschaft leben, ist vie­len Leuten klar. In der Auseinan­der­set­zung mit Ras­sis­mus ste­ht meis­tens die Diskri­m­inierung der
Men­schen im Mit­telpunkt, die Ras­sis­mus erfahren. Dies ist wichtig, allerd­ings reicht es nicht aus. Unbe­nan­nt und unhin­ter­fragt bleibt oft die andere Seite des ras­sis­tis­chen All­t­ags: die Priv­i­legien Weißer und die damit zusam­men­hän­gen­den gesellschaftlichen Herrschaftsver­hält­nisse. In dem Sem­i­nar wollen wir der Fra­gen nachge­hen, was mit Crit­i­cal White­ness eigentlich gemeint ist. Welche Auswirkun­gen haben weiße Priv­i­legien auf gesellschaftliche Struk­turen? Wie bee­in­flussen sie das eigene Selb­st­bild? Das Sem­i­nar wird vor allem prak­tisch aus­gerichtet sein. Es richtet sich an weiße Per­so­n­en, die sich mit der
unsicht­baren Nor­mal­ität des Ras­sis­mus auseinan­der set­zen wollen.


18. — 20. Juni 2010
Reden, Reden, nichts Bewe­gen
Sem­i­nar zu Grund­la­gen poli­tis­ch­er Arbeit

Du willst poli­tisch aktiv wer­den, weißt aber nicht wie? In Dein­er Schülervertre­tung wird nur über die Anschaf­fung des neuen Getränkeau­to­mat­en disku­tiert? Parteien sind nichts für dich, weil es da vor allem um den Erfolg bei der näch­sten Wahl geht und die span­nen­den The­men außen vor bleiben? Wir wer­den uns damit beschäfti­gen, wie coole, radikale Poli­tik außer­halb von Par­la­menten ausse­hen kann, aber auch ganz prak­tis­che Fra­gen beant­worten. Wie schreibt man eine Pressemit­teilung? Wie insze­niert man eine öffentlichkeitswirk­same Aktion? Wie entste­ht eine Kampagne?


11.–13. Juni 2010
What’s class got to do with it?Part III
Lese- und Diskus­sionswoch­enende zu mate­ri­al­is­tis­chem Feminismus

Auch nach zwei Sem­i­naren im let­zten Jahr beschäftigt uns der Zusam­men­hang von Kap­i­tal­is­mus und Geschlechter­ver­hält­nis­sen weit­er­hin. Wir haben uns bish­er mit marx­is­tis­chen Inter­pre­ta­tio­nen der Unter­drück­ung von Frauen befasst, mit der Hausar­beits­de­bat­te der 1970er und mit Für­sorgear­beit heute. Wir disku­tierten die Repro­duk­tion der Ware Arbeit­skraft und die Repro­duk­tion von Gesellschaft. Wir lasen viele Texte und wollen uns nun ein weit­eres Woch­enende darauf ein­lassen: neue Texte lesen, alte Texte disku­tieren, Filme schauen, kochen und in der Sonne liegen. Auch neue Leute sind her­zlich willkom­men!
Das Sem­i­nar wird ver­anstal­tet vom Ak Fem­i­nis­mus der NFJ.


9.–11.Juli 2010
„Das ganz Andere…“
Ein Woch­enend­sem­i­nar zu poli­tis­chen Utopien

Eine Utopie ist das ganz Andere zum gesellschaftlich Beste­hen­den, und etwas ganz Anderes als eine kap­i­tal­is­tis­che Gesellschaft wollen viele. Wie sehen Ideen zu deren Über­win­dung aus und welchen Schwierigkeit­en sehen sie sich gegenüber? Wenn man von Utopie spricht, meint man damit eigentlich eine Vision, einen Wun­schtraum, oder doch ein ganz konkretes poli­tis­ches Pro­jekt? Woran
macht sich gegebe­nen­falls der Unter­schied fest, und kommt es eigentlich auf diesen Unter­schied an?

6.–15. August 2010
Es gibt keinen richti­gen Urlaub im Falschen…
Herrschaft­skri­tis­ches Som­mer­camp der NFJ Berlin

Eine Woche lang wollen wir uns auf dem diesjähri­gen Som­mer­camp mit der Analyse und Kri­tik am großen Ganzen beschäfti­gen und Per­spek­tiv­en für emanzi­pa­torische Poli­tik disku­tieren. In Work­shops, bei Film- und Diskus­sion­s­aben­den oder ‑nächt­en wollen wir gesellschaftliche Herrschaftsver­hält­nisse the­ma­tisieren und unsere Kri­tik an Kap­i­tal­is­mus, Anti­semitismus, Geschlechter­ver­hält­nis­sen, Ras­sis­mus und anderen Gemein­heit­en weit­er­en­twick­eln. Nicht zu kurz kom­men Badespaß und Par­ties in der August­sonne. Das Som­mer­camp auf dem Gelände des Fusion-Fes­ti­vals in der Nähe von Müritz und Neustre­litz stattfinden.

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Kuhirt neuer Rathenower NPD Chef

Das es sich bei der so genan­nten “Nation­aldemokratis­chen Partei Deutsch­lands” (NPD) um eine ein­deutig (neo)nationalsozialistische Organ­i­sa­tion han­delt, dürfte der inter­essierten Öffentlichkeit bere­its bei der Analyse der Parteipro­gram­matik nicht ent­gan­gen sein. Mehr oder weniger offen­sichtlich kann hier deren völkisch­er Nation­al­is­mus, Ras­sis­mus und Anti­semitismus her­aus­ge­le­sen werden. 

Auch das ver­meintliche bürg­er­liche Antlitz, dass sich die NPD im Zuge der Teil­nahme an den Wahlen der let­zten bei­den Jahre zugelegt hat­te, scheint dabei nicht wirk­lich von Dauer, son­dern im “Kampf­jahr 2010”, zumin­d­est region­al, ein Aus­lauf­mod­ell zu sein.

So stand, gemäß Infor­ma­tion der Press­es­telle des NPD Kreisver­ban­des Hav­el-Nuthe, der bish­erige, ober­fläch­lich bürg­er­lich wirk­ende Vor­sitzende des NPD Stadtver­band Rathenow und Abge­ord­nete des Kreistages Havel­land, Dieter Brose, für einen erneuten Vor­sitz nicht mehr zur Ver­fü­gung und wurde nun, während der Jahresver­samm­lung des Ver­ban­des, durch den ein­schlägi­gen (Neo)nazi Ben­jamin Kuhirt abgelöst.

Kuhirt gehört seit spätestens 2000 zum (neo)nazistischen Milieu in Rathenow und galt von 2003 bis min­destens 2005 als Anführer der ver­bote­nen Kam­er­ad­schaft “Sturm 27”. Auch Gewalt­de­lik­te an denen er beteiligt war, boten dabei dem Bran­den­burg­er Innen­min­is­teri­um einen Grund für das Ver­bot der Vere­ini­gung im April 2005. So beschädigten Kuhirt und weit­ere Mit­täter beispiel­sweise am 6. März 2004 eine Pkw eines Antifaschis­ten in einem Ort­steil von Rathenow. Des weit­eren haben zahlre­iche Pro­pa­gan­dade­lik­te, wie das Zeigen des so genan­nten “deutschen Grußes” (“Hit­ler­gruß”), Ein­träge in sein­er Strafak­te hin­ter­lassen. Zahlre­iche Straftat­en verübte Kuhirt dabei auch gemein­sam mit dem ehe­ma­li­gen Rathenow­er NPD Stadtver­bandsvor­sitzen­den Mar­cell Hor­lebeck (Amt­szeit: 2005–2008). Am Fre­itag,  den  06. April 2001, ver­sam­melten sich die bei­den sowie drei weit­ere (Neo)nazis beispiel­sweise, gegen 21.00 Uhr auf dem Schleusen­platz in Rathenow, kon­sum­ierten dort Alko­hol und skandierten u.a. „Die Türken, die Kanaken sollen ver­reck­en!“ und „Die Juden pis­sen wir auf die Gräber“.

Zulet­zt fiel Kuhirt am 1. Mai 2008 neg­a­tiv auf. Im Zuge des damals neben dem “Tag der Arbeit” began­genen Him­melfahrt­stages, der landläu­fig auch als so genan­nter “Her­rentag” zele­bri­ert wird, block­ierten er und weit­ere erhe­blich alko­holisierte (Neo)nazis den Straßen­verkehr in der Ste­in­straße in Rathenow der­art, dass Pkws genötigt wur­den anzuhal­ten. Als eine Frau mit­tels hupen die (Neo)nazis zum freimachen der Straße auf­forderte, trat Kuhirt gegen ihr Auto, bedro­hte sie und flüchtete anschließend, wurde aber wenig später durch die Polizei verhaftet. 

Die Rathenow­er NPD Sek­tion offen­bart sich mit ihrem neuen Vor­sitzen­den ein­mal mehr als Nach­fol­ge­or­gan­i­sa­tion der gewalt­bere­it­en, ver­bote­nen Kam­er­ad­schaft­struk­turen. Denn bere­its Kuhirts Vorgänger Mar­cell Hor­lebeck sowie der derzeit­ige Vor­sitzende des für Rathenow zuständi­gen Kreisver­ban­des Hav­el-Nuthe, Michel Müller, sind für ihre Anhänger­schaft bei “Sturm 27” und “Hauptvolk” (Ver­bot 2005) bekannt.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus jüdisches Leben & Antisemitismus

Antifaschismus in Nord-West-Brandenburg

Begin­nen tut alles am 15. März mit dem ersten Ter­min der Anti­ratage von Oranienburg.

Im Bürg­erzen­trum Oranien­burg wird ab 19 Uhr die Autorin Noah Sow aus ihrem Buch “Deutsch­land Schwarz Weiß” lesen, in dem es um laten­ten und offe­nen-alltäglichen Ras­sis­mus geht. Beginn ist 19 Uhr.

 

Am 17. März wer­den wir als Antifa Oranien­burg eine Infor­ma­tionsver­anstal­tung durch­führen, die sich mit dem The­ma Extrem­is­mus­the­o­rie und Neon­azistruk­turen auseinan­der­set­zt. Die Ver­anstal­tung find­et eben­falls im Bürg­erzen­trum Oranien­burg statt und wird pünk­tlich um 19.30 Uhr beginnen.

 

Am 18. März wird es eine Filmvor­führung geben, die sich mit dem The­ma von Migrant_Innen in Deutsch­land beschäftigt. Der Film “Black Deutsch­land” wird ab 19 Uhr im Gemein­de­haus Leber­straße laufen.

 

Am 19. März gibt es dann auch was für die Dor­fju­gend auf die Ohren. Die Bands “High­tek Music”, “Bers­ten”, “NiR”, “ImIch” und “The Stain­less – Blen­det Steel” wer­den ab 18 Uhr im Wei­den­garten auftreten.

Der Sam­stag ist dann der Höhep­unkt mit der Anti­ras­sis­mus­demon­stra­tion, die dieses Jahr von der Gedenkstätte Sach­sen­hausen zum Schloß ziehen wird. Auf der Route laufen wir am ersten KZ, mind. einem Naziladen und dem Lan­drat­samt vor­bei. Die Demo startet pünk­tlich um 15 Uhr an der Gedenkstätte.

Für Auswär­tige wird es einen Tre­ff­punkt um 14.30 am BHf Oranien­burg geben.

 

weit­ere Infos:  http://antiratage2010ohv.blogsport.de

Eine Woche später wollen sich die Neu­rup­pin­er “Freien” Kräfte wieder blamieren.
Im ver­gan­gen Jahr demon­stri­erten 200 Neon­azis am Antikriegstag und holten sich den Unmut der bun­desweit­en Szene ein. Dieses Jahr laufen sie wieder als Konkur­renz zu ein­er Ver­anstal­tung, denn am 27. find­et auch das tra­di­tionelle Geheule von Lübeck statt.

Die Neu­rup­pin­er Antifas rufen zur Block­ade der Demo auf –> 11 Uhr ‘Rheins­berg­er Tor.

Dies bezüglich wird es auch mehrere Infover­anstal­tun­gen geben:
18.03.2010 Bunte Kuh Berlin-Pankow, 19:00Uhr
18.03.2010 H48-Pro­jek­traum Berlin-Neukölln 19:00Uhr
21.03.2010 Black Fleck in Pots­dam, Polit­tre­sen der [A]ALP 19:00Uhr

26.03.2010 JWP-Mit­ten­Drin Neu­rup­pin, 20:00Uhr

 

weit­ere Infos:  http://ina.blogsport.de

 

Antifa Gruppe Oranien­burg [AGO] März 2010

 

Kon­takt:

Web: www.antifagruppeoranienburg.blogsport.de
myspace: www.myspace.com/antifa_gruppe_oranienburg
Mail:  ago_08@yahoo.de
PGP: find­et ihr auf der Web­seite oder gibt es per Anfrage
Post/Paket:[AGO]
c/o Schwarze Risse
Kas­tanien­allee 85
10435 Berlin

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(Anti-)Rassismus

Eine Fahrt nach Berlin soll eine Straftat sein?

Wichtiges Update (11. März): Der Prozesster­min fällt aus! Eine neue Ver­hand­lung ist noch nicht angesetzt.

 

Vor dem Amts­gericht Zossen find­et am Fre­itag, 12. März, 13 Uhr eine Ver­hand­lung wegen eines Ver­stoßes gegen die Res­i­den­zpflicht statt. Der 33-jährige Keni­an­er Ted­dy M. wurde im Som­mer 2007 am U‑Bahnhof Amrumer
Straße ohne »Urlaub­ss­chein« aufgegriffen.

Seit dem Jahr 2003 lebte Ted­dy M. im Flüchtlingslager Lud­wigs­felde. Für jeden Besuch bei sein­er Fre­undin und Mut­ter seines Kindes in Berlin musste er zunächst zur Aus­län­der­be­hörde nach Luck­en­walde fahren, um dort
einen »Urlaub­ss­chein« zu beantra­gen. Kosten­punkt: 4,60 Euro – viel Geld bei einem Taschen­geld von 40 Euro monatlich. Ob dem Antrag stattgegeben wurde, kam einem Glücksspiel gle­ich. War die zuständi­ge Sach­bear­bei­t­erin
nicht da, wurde der »Urlaub­ss­chein« meist ver­weigert, mit ein­schnei­den­den Kon­se­quen­zen. Woher sollte Ted­dy M. wis­sen, wo genau der Land­kreis endet? Jede Begeg­nung mit der Polizei war so von Angst begleit­et. Mehrmals wurde er kon­trol­liert, zwei Mal wurde er zu Geld­strafen von 200 bis 300 Euro verurteilt. Im Som­mer 2007 dann eine erneute Kon­trolle am U‑Bahnhof Amrumer Straße. Ein halbes Dutzend Polizis­ten umringt ihn und zwei weit­ere Keni­an­er. Sie wer­den durch­sucht, die Papiere wer­den ihnen abgenommen.

Dieser Ver­stoß kommt am 12. März zur Ver­hand­lung, es dro­ht eine Haft­strafe, und das obwohl Ted­dy M. mit­tler­weile eine Aufen­thalt­ser­laub­nis hat und in Berlin wohnt.

Ted­dy M. würde sich sehr über eine sol­i­darische Unter­stützung vor Gericht freuen.

Nähere Infos zur Res­i­den­zpflicht unter www.residenzpflicht.info.

Sol­i­dar­ität mit Ted­dy M.!

 

 

 

 

 

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Antifaschismus

Der Ärger war vorprogrammiert.

Drei Wochen vor dem Nazi­auf­marsch in Neu­rup­pin machen Stadt, Ord­nungsamt und Polizei mobil gegen junge Linke. Ziel ist das alter­na­tive Jugend­Wohn­Pro­jekt “Mit­ten­Drin” in Neu­rup­pin als ver­meintliche “Antifa- Zen­trale” — der Kon­text ist eine geplante Vere­ins­feier am 05.03.2010 zum fün­fjähri­gen Beste­hen ein­er Haus­band. Die Schritte der Ord­nungs­macht waren gut abges­timmt. Let­zten Dien­stag gab es einen Besich­tung­ster­min im Mit­ten­Drin zur “Über­prü­fung der hygien­is­chen und san­itären Bedin­gun­gen der Ein­rich­tung”, die nach Erken­nt­nis­sen des Ord­nungsamtes “katas­trophal” sein soll­ten. Doch die Über­prü­fung lieferte ein anderes Ergeb­nis und dies war nicht so erfreulich für die anwe­senden Kon­trolleure — aus einem inter­nen Papi­er an die Polizei heißt es: “aus baupolizeilich­er Sicht ist eine Schließung der Ein­rich­tung derzeit nicht gegeben”.

Im Klar­text also: es muss weit­er gesucht wer­den. Tja, aber Gründe gibt es ja genug. Zum Beispiel eine Band mit den möglicher­weise strafrechtlich rel­e­van­ten Tex­ten, die am Fre­itag bei uns spie­len sollte. In die all­ge­meine Hys­terie woll­ten wir nicht mit ein­stim­men. Schließlich ist ein polizeilich­es Ermit­tlungsver­fahren noch kein Schuld­spruch und formel gilt in diesem Land immer noch die “Unschuldsver­mu­tung”. Das die Ver­anstal­tung gestört und die Ver­ant­wortlichen aus dem Mit­ten­Drin zu unüber­legten Schrit­ten gedrängt wer­den soll­ten, war dann auch nicht son­der­lich schw­er zu erken­nen. Nach Beginn des Konz­ertes war die Polizei mas­siv in der Stadt präsent. Im 5‑Minuten-Takt fuhren die vollbe­set­zten Polizeitrans­porter an uns vor­bei. Teil­weise mit Pots­damer Kennze­ichen. Mehrere Polizei­hunde und etwa 6 weit­ere Fahrzeuge warteten in Neben­straßen auf ihre große Stunde. Die Frage ist: Wieso eigentlich keine Wasser­w­er­fer oder Räumpanz­er? Naja vielle­icht beim näch­sten Mal. Gegen 21:30Uhr gab es dann ein erstes Gespräch mit den Ver­ant­wortlichen des Mit­ten­Drins. Ihnen wurde mit­geteilt: “Nach unseren Erken­nt­nis­sen hal­ten sich mehr Per­so­n­en in der Ein­rich­tung auf, als aus brand­schutz-tech­nis­ch­er Sicht vertret­bar sind”.

Rechtliche Grund­lage dieser Ver­mu­tung: unbekan­nt. Ergeb­nisse des Gesprächs waren die Forderun­gen keine weit­eren Per­so­n­en ins Gebäude zu lassen und das Gebäude punkt 23:00Uhr eigen­ständig zu räu­men — andern­falls müsse die Polizei dies übernehmen (auf ihre Art und Weise ver­ste­ht sich) – so funk­tion­iert also Deeskala­tion… Ob dies bei jun­gen Men­schen Ver­ständ­nis für polizeiliche Maß­nah­men und den Glauben an Rechtsstaatlichkeit bestärkt, darf an dieser Stelle bezweifelt wer­den. Selb­stre­dend waren die Besucher_Innen sauer. Sauer über ein Ordungsamt, dass unter faden­scheini­gen Vor­wän­den eine ver­di­ente “Freitag-Nacht”-Veranstaltung belästigt. Dazu ein Bedro­hungsszenario durch per­ma­nente Polizeipräsenz. Das alles wirft kein gutes Licht auf diese Stadt und
ihrem Umgang mit den berechtigten Forderun­gen junger Men­schen nach sozialem Aus­tausch und lebendi­ger (Jugend)Kultur. Uns war klar, dass wir an dieser Stelle zu ein­er Reak­tion gek­itzelt wer­den soll­ten, die eine polizeiliche Räu­mung der Ver­anstal­tung legit­emieren würde. Denn wer sein Spielzeug auf­fährt, ste­ht nicht gerne mehrere Stun­den in der Kälte. Da muss auch mal Abwech­selung her. Wir woll­ten unsere Besucher_Innen ein­er solchen Gefahr nicht aus­set­zen und die Strate­gie von Ord­nungsamt und Polizei sollte nicht so plumb aufge­hen. Zäh­neknirschend brachen wir die Ver­anstal­tung ab, denn wichtig ist nicht diese eine Ver­anstal­tung, son­dern die Kon­ti­nu­ität von alter­na­tiv­er Jugend­kul­tur. Klis­chees und Steil­vor­la­gen von betrunk­e­nen, ran­dalieren­den Jugendlichen wer­den wir nicht bedi­enen. Doch das heisst nicht, dass wir uns diese Schika­nen ein­fach so gefall­en lassen. Ein solch­es Auftreten der “Ord­nungskräfte” muss vor Ort scharf kri­tisiert werden.

Und für uns ist klar:
Im Vor­feld der Nazide­mo am 27.03.2010 sollen junge Antifaschist_Innen eingeschüchtert wer­den und Struk­turen beleuchtet wer­den. Lei­der liefer­ten wir keine Gründe für einen Ein­satz á la “Gefahr im Verzug”. Der Abend endete also ohne “weit­ere Zwischenfälle”.Doch die Krim­i­nal­isierungsver­suche wer­den weit­er gehen und sind bere­its angekündigt: Am kom­menden Don­ner­stag soll es nun einen Besich­tung­ster­min des gesamten Gebäudes ein­schließlich Bewohner_Innen Etage geben. Formell ist das alles, wie auch die Ver­mu­tun­gen über Brand­schutzbes­tim­mungen gedeckt und “berechtigt”, warum regen wir uns also so auf? Weil wir nicht an Zufälle glauben und weil Repres­sion sich immer unpoli­tisch gibt. Es ist ja alles nur zu unserem Schutz und zu unser­er
Sicher­heit…

Wir glauben nicht an den guten Willen in unserem Sinne, denn wir wis­sen selb­st was gut für uns ist. Darüber hin­aus füllen sich Nazis durch solch­es Auftreten bestärkt in ihrem Handeln.

Wir rufen euch auf die Sache weit­er zu ver­fol­gen und öffentlich zu thematisieren!

Nur eine bre­ite Öffentlichkeit ist in der Lage der­ar­ti­gen Krim­i­nal­isierungsver­suchen einen Riegel vorzuschieben.

Für eine lebendi­ge, antifaschis­tis­che Jugendkultur!

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus jüdisches Leben & Antisemitismus

Rechte Gewalt in Brandenburg weiter auf hohem Niveau

101 rechts motivierte Angriffe hat die Opfer­per­spek­tive in Koop­er­a­tion
mit lokalen Ini­tia­tiv­en für das Jahr 2009 in Bran­den­burg gezählt. Damit
bewegt sich das Aus­maß rechter Gewalt in Bran­den­burg etwa auf dem Niveau
des Vor­jahrs (2008:110 Fälle).

Die 2009 erfassten Straftat­en richteten sich nach Ken­nt­nis der
Beratungsstelle gegen min­destens 138 Per­so­n­en. Weit­ere 58 Men­schen waren
mit­tel­bar als Begleit­per­so­n­en von Angrif­f­en betrof­fen. Bei 49 Angrif­f­en
war Ras­sis­mus das Tat­mo­tiv, in 26 Fällen wur­den die Opfer als poli­tis­che
Geg­n­er eingestuft, bei 18 Gewalt­tat­en einem alter­na­tiv­en Milieu
zuge­ord­net. Bei 78 der 101 Straftat­en han­delte es sich um
Kör­per­ver­let­zun­gen. Hinzu kom­men Delik­te wie Brand­s­tiftun­gen, mas­sive
Bedro­hun­gen oder größere Sachbeschädigungen.

Die erfassten Gewalt­tat­en verteilen sich in Bran­den­burg unter­schiedlich.
In den größeren Städten haben Pots­dam und Cot­tbus mit zwölf bzw.
dreizehn Fällen die trau­ri­gen Spitzen­werte. Bei den Land­kreisen sind das
Havel­land mit zehn sowie Märkisch-Oder­land, Spree-Neiße und
Tel­tow-Fläming mit jew­eils acht Fällen hervorzuheben.

Der Bran­dan­schlag auf das »Haus der Demokratie« in Zossen Ende Jan­u­ar
2010 ist der vor­läu­fige Höhep­unkt eines ver­stärk­ten ziel­gerichteten
Vorge­hens der recht­en Szene gegen poli­tis­che Geg­n­er. Diese Entwick­lung
musste der Vere­in im ver­gan­genen Jahr auch an anderen Orten beobacht­en.
In Prem­nitz wur­den 2009 bei sechs Angrif­f­en Punks zum Teil schw­er
ver­let­zt. In der Kle­in­stadt im Havel­land brand­markt die örtliche
Neon­aziszene offen Punks und Linksalter­na­tive als poli­tis­che Feinde. Im
Inter­net sind Fotos und Namen mehrerer der im let­zten Jahr Ange­grif­f­e­nen
veröf­fentlicht.

Seit 2008 deutet sich in Bran­den­burg den­noch erfreulicher­weise ein
Rück­gang der Zahl rechts motiviert­er Gewalt­tat­en an. Zwis­chen 2003 und
2007 hat sich die Zahl der jährlich erfassten Gewalt­tat­en zwis­chen 117
(2003) und 157 (2007) auf einem immens hohen Niveau bewegt. Ob der nun
seit zwei Jahren zu beobach­t­ende Rück­gang auf eine grund­sät­zliche
Entspan­nung der Sit­u­a­tion schließen lässt, muss sich noch zeigen.

Die Opfer­per­spek­tive will Opfern rechter Gewalt so schnell wie möglich
Hil­fe zukom­men lassen. Allerd­ings erfährt der Vere­in nicht von allen
Fällen zeit­nah. Trotz zahlre­ich­er Koop­er­a­tionsange­bote weigert sich das
Lan­deskrim­i­nalamt (LKA), seine Infor­ma­tio­nen direkt an die
Opfer­per­spek­tive zu geben. In diesen Fällen ist die Beratung­sein­rich­tung
deshalb auf die Antworten der Lan­desregierung auf Anfra­gen der Frak­tion
der Linken angewiesen, in denen vom LKA gemeldete rechte Straftat­en
aufge­führt sind. *Die Folge: Im ver­gan­genen Jahr kon­nten die Opfer von
21 recht­en Gewalt­tat­en keine sin­nvolle Hil­fe mehr erhal­ten, weil die
Opfer­per­spek­tive erst Wochen später durch den Land­tag von den Tat­en
erfuhr.* Dieser von der Beratungsstelle schon in der Ver­gan­gen­heit
beklagte Zus­tand ist nicht trag­bar. Wer in Bran­den­burg Opfer ein­er
recht­en Straftat wird, muss zeit­nah ein pro­fes­sionelles Hil­f­sange­bot
erhal­ten können.

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Gegen die Kriminalisierung des Engagements für Freiräume!

Am 08. Novem­ber 2008 fand eine „Par­tybe­set­zung“ in der Skater­halle in der Pots­damer Kur­fürsten­straße statt. Nach ein­er Demon­stra­tion für alter­na­tive Freiräume in Pots­dam an der mehr als 1500 Per­so­n­en teil­nah­men fan­den am Abend mehrere selb­stor­gan­isierte Abschlus­sak­tiv­itäten statt, unter anderem wurde die leer­ste­hende und zu verkaufende Skater­halle als sym­bol­is­ch­er Ort für die vie­len geschlosse­nen oder von Erhalt bedro­ht­en Jugend- und Kul­turein­rich­tun­gen kurzfristig für eine Par­ty besetzt.

 

Gegen 5 Uhr früh traf die 24. Ein­satzhun­dertschaft der Berlin­er Bere­itschaft­spolizei ein. Anstatt aber deeskalierend zu wirken wur­den die anwe­senden Per­so­n­en provoziert und teil­weise sex­is­tisch belei­digt. Zu diesem Zeit­punkt war die Tech­nik schon abge­baut und ein Großteil der Anwe­senden wollte das Gelände frei­willig ver­lassen. Einzig und allein die Polizei war auf Krawall aus. So wurde das Gelände gestürmt, es gab Schläge und Tritte sowie belei­di­gende Sprüche wie „Schwuch­tel“, „Wichser“ und das Skandieren von „Auswärtssieg“ der Polizeibeamten gegenüber den Anwesenden.

 

Anschließend wur­den drei Per­so­n­en festgenom­men und zur erken­nungs­di­en­stlichen Behand­lung in das Polizeiprä­sid­i­um in die Hen­ning-von-Tresck­ow-Straße gebracht, wo sie erst gegen 11 Uhr ent­lassen wurden.

 

Am Mittwoch, den 03. März, begin­nt nun vor dem Amts­gericht in Pots­dam der Prozess gegen einen Beschuldigten. Ihm wird unter anderem Wider­stand gegen Voll­streck­ungs­beamte, beson­ders schw­er­er Land­friedens­bruch und gefährliche Kör­per­ver­let­zung vorge­wor­fen. Eine Farce wenn man über­legt, dass der Ein­satz friedlich hätte gelöst wer­den kön­nen und Gewalt und Gewal­tan­dro­hun­gen durch die Berlin­er Polizis­ten aus­geübt wor­den sind. Die Rote Hil­fe Pots­dam sol­i­darisiert sich mit den Betrof­fe­nen und ruft alle Unterstützer_Innen dazu auf, an der Ver­hand­lung teilzunehmen oder ander­weit­ig den Prozess zu begleiten.

 

Gegen staatliche Repres­sion und Polizeigewalt!

Sol­i­dar­ität mit allen Betroffenen!

 

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Erneuter Anquatschversuch

Don­ner­stag den 25. Feb­ru­ar 2010
Berlin — Stadt­teil Wed­ding
Ver­mut­lich­er Ver­fas­sungss­chutz Anwerbeversuch. 

Um 13.25 Uhr wurde ein_e Potsdamer_in vor dem Ein­gang der U‑Bahnhofhaltestelle Oslo­er­str. durch zwei Per­son angesprochen. 

Beim Vor­beige­hen an ein­er größeren Men­schen­gruppe wurde die Per­son über­raschend von zwei Unbekan­nten Per­so­n­en mit den Worten “Guten Tag Herr/ Frau XXX” angere­det. Die Bei­den mein­ten weit­er sie wollen mit der Per­son ein „kurzes Gespräch führen“. Auf­grund des sus­pek­ten Auftretens der bei­den ver­mutete der_die Ange­sproch­ene es han­dele sich um zwei Beamte des Ver­fas­sungss­chutzes. Darauf hin holte der_die
Ange­sproch­ene sein_ihr Handy her­aus und ver­suchte die Bei­den zu fotografieren. Das her­vor holen der Handy­cam­era führte zum sofor­tige Abbruch der Ansprache und das Pärchen drehte sich sofort weg.
Dieses Ver­hal­ten ver­stärk­te den Ver­dacht, dass es sich um Geheimdienstmitarbeiter_innen handelt. 

Daraufhin sagte der_die Betrof­fene ihnen, dass sie sich ver­pis­sen sollen und ging auf sie zu um ein weit­eres Foto zu machen.  Die ver­meintlichen Ver­fas­sungss­chutz Beamten hiel­ten sich darauf die Hände vor das
Gesicht und ver­steck­ten sich hin­ter Straßenschildern. 

Der_die Betrof­fene ver­suchte ihnen weit­er klar zu machen, das ihre Anwe­sen­heit nicht erwün­scht sei, bis plöt­zlich ein weit­er­er Mann im Hin­ter­grund ein Zeichen gab, was er_sie als „sei ruhig“ (…) deutete. 

Ab diesem Moment war der_die Ange­quatschte sich unsich­er wie viele Geheim­di­en­st­mi­tar­beit­er noch in der Umge­bung lauerten und den ersten Bei­den Rück­endeck­ung ver­schafften.
Er_sie been­dete daher das Fotografieren und ver­schwand im U‑Bahnhof. Ein weit­er­er Ver­fol­gungsver­such der Staats­di­ener war nicht zu erkennen. 

Ange­sprochen wurde die Per­son durch eine Frau mit schwarz­er Daunen­jacke, dun­kler Son­nen­brille, blonden Haaren und blauen Jeans sowie einem Mann mit blauer Jacke, braunen Lock­en und Jeans.
Die Frau war Ende 40 und der Mann Anfang 50. Der oben beschriebene dritte Mann der das „sei ruhig “- Zeichen gegeben hat­te war ca. Ende 30, trug Jeans und hat­te kurze blonde Stop­peln auf dem Kopf.

Die ange­sprochende Per­son hat sich genau richtig ver­hal­ten, sie gab den Vsler_innen keine Chance mit ihr ein Gespräch aufzubauen, zeigte gle­ich ihre Hal­tung zum Ver­fas­sungss­chutz und war darauf konzen­tri­ert die beschriebe­nen Per­so­n­en zu outen.

Lasst uns die Arbeit staatlich­er Repres­sion­sor­gane weit­er kon­se­quent be- und verhindern!

Inforiot