Kategorien
Antifaschismus

NPD-Infostand in Prenzlau

Pren­zlau (ipr) Unter dem Mot­to “Arbeit­splätze statt Krieg­sein­sätze” fand am let­zten Sam­stag unge­hin­dert von größeren Protesten bei Wind und Regen ein NPD-Info­s­tand in der Pren­zlauer Friedrich­straße statt.

Laut Beobachtern war es die NPD-Kreistagsab­ge­ord­nete Irm­gard Hack und das Schwedter NPD-Orts­bere­ichsmit­glied Sven Barthel, die am Info­s­tand zwei Stun­den lang den widri­gen Wet­terbe­din­gun­gen trotzten. 10 bis 15 Leute sollen sich am Stand mit Infor­ma­tion­s­ma­te­r­i­al bestückt haben. Ein ander­er Teil des Infor­ma­tion­s­ma­te­ri­als wurde Opfer des schlecht­en Wetters.

Sowohl Lothar Priewe, Mit­glied des Bünd­niss­es Tol­er­ante Uck­er­mark, als auch der stel­lvertre­tende Frak­tionsvor­sitzende von Die Linke im Kreistag, Axel Krum­rey, ver­sucht­en eine argu­men­ta­tive Auseinan­der­set­zung mit den bei­den NPD-Vertretern am Stand. Was aber nach Auskun­ft der Bei­den an der Diskurs­fähigkeit von Frau Hack und Sven Barthel scheiterte.

Inter­es­sant waren für Axel Krum­rey und Lothar Priewe die Aus­führun­gen von Frau Hack zum Kreistagsmit­glied Andy Kucharzews­ki gewe­sen, der im Okto­ber 2009 die NPD ver­lassen hat­te. Der Andy sei nicht mehr bei uns, soll sie gesagt haben, aber der Sache sei er treu geblieben.

Glaubt man den Angaben auf der Pren­zlauer NPD-Web­site, war der Rest der NPD-Truppe unter­stützt von freien nationalen Kräften die Tage zuvor und auch an diesem Sam­stag dabei, Pro­pa­gan­da­ma­te­r­i­al in Pren­zlau, Brüs­sow, Schwedt, Anger­münde und deren Umge­bung unter die Leute zu bringen.

Ins­ge­samt will man über 12.000 Wurf­sendun­gen an Haushalte in der nördlichen Uck­er­mark verteilen. Die NPD kündigt an, dass in diesem Jahre weit­ere Infos­tände und Verteilak­tio­nen noch fol­gen werden.

Kategorien
(Anti-)Rassismus

Denkzettel für strukturellen und systeminternen Rassismus” verliehen

21. März 1960: 69 Men­schen ster­ben bei ein­er friedlichen Demon­stra­tion in Sharpville, Südafri­ka, durch die Maschi­nengewehrsal­ven der weißen Gewaltherrschaft. 1969 erk­lären die vere­in­ten Natio­nen diesen Tag zum Inter­na­tionalen Tag zur Über­win­dung von Ras­sis­mus. Der Flüchtlingsrat Bran­den­burg vergibt seit 1997 zu diesem Tage den DENKZETTEL für sys­tem­inter­nen und struk­turellen Ras­sis­mus in Bran­den­burg­er Behör­den und Ämtern. In diesem Jahr geht der DENKZETTEL für struk­turellen und sys­tem­inter­nen Ras­sis­mus zum Anti­ras­sis­mus-Tag 2010 an das Recht­samt der Stadt Bran­den­burg an der Havel.

 

In ein­er rechtlichen Stel­lung­nahme unter­stellt das Recht­samt der Stadt Bran­den­burg a. d. Hav­el dem gehör­losen Flüchtling Her­rn C. jahre­lange Vortäuschung dieser Gehör­losigkeit, obwohl diese fachärztlich bescheinigt ist. Als Begrün­dung für die Unter­stel­lung dieser Vortäuschung wird dann auch noch die jahre­lange sportliche Betä­ti­gung von Hern C. in dem Berlin­er Gehör­losen Sport-Club Comet e.V. ange­führt (s.a. Denkzettel). Mit dieser Stel­lung­nahme wer­den absichtlich und bewusst vor­liegende Fak­ten ignori­ert um Gründe für eine Ablehnung der Aufen­thalt­ser­laub­nis vor­brin­gen zu können.

 

Hin­ter­grund: Im Jahr 1999 flieht der gehör­lose Herr C. aus Sier­ra Leone nach Deutsch­land und lebt seit­dem in Bran­den­burg a.d. Hav­el. In Sier­ra Leone lebte er sehr abgeschieden von der restlichen Dorf­bevölkerung und kon­nte sich auss­chließlich mit seinen Eltern ver­ständi­gen. In Bran­den­burg fand er schnell Anschluss an Mit­glieder des Gehör­losen­vere­ins, mit deren Hil­fe er die deutsche Gebär­den­sprache erlernte und mit­tler­weile auch einige deutsche Wörter lesen und schreiben kann. Seit mehreren Jahren spielt er im Berlin­er Gehör­losen Sport-Club Comet e.V. Fußball. Auf eigene Ini­tia­tive hat er im Herb­st 2009 eine Arbeit gefun­den, die Arbeit­ser­laub­nis erhal­ten und ver­di­ent jet­zt selb­st­ständig seinen Leben­sun­ter­halt. Allerd­ings lebt er auch nach über 10 Jahren immer noch mit dem Sta­tus der Dul­dung. An den von der zuständi­gen Aus­län­der­be­hörde geforderten Mitwirkungspflicht­en, z.B. Teil­nahme bei Botschaftsvor­führun­gen, hat er bere­itwillig teilgenommen.

In einem gerichtlichen Klagev­er­fahren zur Erlan­gung ein­er Aufen­thalt­ser­laub­nis unter­stellt das Recht­samt der Stadt Bran­den­burg a.d. Hav­el ihm nun im Jan­u­ar 2010, dass er sehr wohl hören könne: „Seine vielfälti­gen sportlichen Aktiv­itäten verdeut­lichen gle­ich­wohl, dass er dur­chaus in der Lage ist, sich zu ver­ständi­gen und auch das Gesagte auf jeden Fall bei ein­er bes­timmten Laut­stärke zu verstehen.“

 

Es ist völ­lig unver­ständlich, wie eine solche Unter­stel­lung nach 10 Jahren noch immer zus­tande kommt, zumal fachärztliche Atteste der Aus­län­der­be­hörde vor­liegen, welche Her­rn C. seine völ­lige Gehör­losigkeit bescheini­gen, abge­se­hen davon, dass die Argu­men­ta­tion des Recht­samts jeglich­er Logik entbehrt.

Außer­dem unter­stellt das Recht­samt Her­rn C., dass er seine Heimat­sprache in Schrift­form beherrscht, was daraus abgeleit­et wird, dass er in der Lage war deutsche Buch­staben zu erler­nen. Hin­ter­grund: Auf­grund sein­er Gehör­losigkeit war Herr C. gezwun­gen, die lateinis­chen Buch­staben zu erler­nen, um bei Behör­den seine Anliegen vor­tra­gen zu kön­nen. Inzwis­chen geht er auch ohne Begleitung zu Behör­den und schreibt dort in 2–3 Wörtern auf, was er möchte. Ganze Sätze kann Herr C. wed­er sin­ner­fassend lesen, noch schreiben.

Dem Flüchtlingsrat Bran­den­burg fehlt jeglich­es Ver­ständ­nis dafür, wie solche real­itäts­fer­nen und jeglich­er Logik ent­behren­den Rückschlüsse aus Akten getrof­fen und zur Beurteilung ein­er Sit­u­a­tion eines Men­schen herange­zo­gen werden.

Auf­grund dieser unmen­schlichen diskri­m­inieren­den und jegliche Tat­sachen ignori­erende Umgangsweise mit dem Flüchtling Her­rn C. wird der diesjährige Denkzettel für struk­turellen und sys­temim­ma­nen­ten Ras­sis­mus dem Recht­samt Bran­den­burg a.d. Hav­el, und hier der Sach­bear­bei­t­erin Frau Blask verliehen.

Kategorien
Antifaschismus

Antirassistische Demonstration in Oranienburg

Am Son­ntag, den 21. März 2010 jährt sich zum 50. mal das Mas­sak­er von Sharpeville (Südafri­ka). Damals griff der Polizeiap­pa­rat des herrschen­den Aparthei­dregimes eine Demon­stra­tion von  unge­fähr 20.000 Men­schen, die gegen die ras­sis­tis­chen Pass­ge­set­ze und die damit ver­bun­dene so genan­nte „Rassen­tren­nung“ protestierten, an, schoss wahl­los in die Menge und tötete dadurch 69 Menschen.

Zum Gedenken an die Opfer und zur Sol­i­darisierung mit ihrem Kampf wurde deshalb sechs Jahre später der „Inter­na­tionale Tag zur Über­win­dung des Ras­sis­mus“ durch die UNO ausgerufen.

Bere­its heute fan­den sich deshalb, ähn­lich wie in den Vor­jahren, unge­fähr 250 Men­schen in Oranien­burg zusam­men um der Bedeu­tung des Tages gerecht zu wer­den und gemein­sam u.a. gegen eine Geset­zge­bung in der Bun­desre­pub­lik zu demon­stri­eren, die Ras­sis­mus begün­stigt. Diese behin­dert vor allem die hier leben­den Flüchtlinge in der freien Ent­fal­tung ihrer Per­sön­lichkeit und macht sie via „Res­i­den­zpflicht“ im weit­eren Sinne zu Gefan­genen, zu Bürger_innen zweit­er Klasse, sowie bei Ver­stößen dage­gen zu Straftäter_innen. Die ver­mehrten polizeilichen Kon­trollen von Men­schen mit außereu­ropäis­chen Wurzeln auf­grund mut­maßlich­er Res­i­den­zpflichtver­stöße, führen dabei oft zu Vorverurteilung sowie Krim­i­nal­isierung von Men­schen­grup­pen und schüren ras­sis­tis­che Vorurteile in der Bevölkerung. 

Dem Demon­stra­tionszug hat­te sich neben lokalen Ini­tia­tiv­en aus Oranien­burg sowie den Nach­barstädten Berlin, Hen­nigs­dorf, Vel­ten und Krem­men auch zahlre­iche Migrant_innen angeschlossen.

Ein zweites großes The­ma der Demon­stra­tion war die Posi­tion­ierung gegen (neo)nazistische Umtriebe in der Region und darüber hin­aus. Im südlichen Teil des Land­kreis­es Ober­hav­el gibt es vor allem  starken Struk­turen der so genan­nten „Nation­aldemokratis­chen Partei Deutsch­lands“ (NPD), die mit ihrem Konzept des Ethno­plu­ral­is­mus an die Zeit­en der „Rassen­tren­nung“ in Südafri­ka  anknüpfen will. Ihr geplanter Marsch zur poli­tis­chen Macht, ins­beson­dere in die Leg­isla­tive und Exeku­tive,  soll über die Teil­nahme an poli­tis­chen Wahlen führen und kann nur durch ein klares und deut­lich­es Engage­ment begeg­net wer­den. „Wer schweigt stimmt zu!“, so deshalb das Leit­mo­tiv auf dem Front­trans­par­ent des Antifa­blocks auf der Demonstration. 

Ger­ade in Oranien­burg ist dieses Beken­nt­nis beson­ders wichtig, hat sich doch im Ort während der nation­al­sozial­is­tis­chen Dik­tatur  eines der berüchtigten Konzen­tra­tionslager, das KZ Sach­sen­hausen, befun­den, wo der Ras­sis­mus der Nazis in sozial­dar­win­is­tis­chster Weise aus­gelebt wurde und tausende Men­schen ermordet wurden.

Die Gedenkstätte wurde deshalb bewusst als würdi­ger Ort für die Auf­tak­tkundge­bung aus­gewählt, zumal sich 2010 auch der 65. Jahrestag der Befreiung des Lagers durch die rote Armee nährt.

Darüber hin­aus wurde während ein­er Zwis­chenkundge­bung auch den Opfern des KZ Oranien­burg, dass sich eben­falls im Stadt­ge­bi­et befand, mit der würde­vollen Nieder­legung von zwei Kränzen gedacht.

Die anti­ras­sis­tis­che und antifaschis­tis­che Demon­stra­tion endete offiziell vor dem Oranien­burg­er Schloss mit dem Aufruf sich an den Gege­nak­tiv­itäten zum geplanten (Neo)naziaufmarsch am kom­menden Sam­stag, den 27. März 2010, in Neu­rup­pin zu beteiligen.

Kategorien
Antifaschismus

Naziprovokation bei Antifa-Info-Veranstaltung in Oranienburg

Am gestri­gen Mittwochabend fand im Oranien­burg­er Bürg­erzen­trum unsere Infover­anstal­tung anlässlich der Anti­ratage 2010 statt.

Ziel der Infover­anstal­tung war die Aufk­lärung über die Extrem­is­mus­the­o­rie, sowie über Neon­azistruk­turen in Oranien­burg und dem südlichem Oberhavel.

Lei­der kamen nur 20 Men­schen zu dieser Ver­anstal­tung, wobei das poli­tisch bre­it gefächerte Spek­trum erfreulich war. So saßen Antifas neben Mit­gliedern des Forums gegen rechte Gewalt und Ras­sis­mus, der Sol­id Ober­hav­el, den Grü­nen Ober­hav­el sowie inter­essierten Jugendlichen und Pressevertretern.

Zu Beginn der Ver­anstal­tung wur­den die bei­den anwe­senden Staatss­chützer des Haus­es ver­wiesen, was diese uns im Laufe des Abends übel nah­men. Da das Bürg­erzen­trum eine städtis­che Ein­rich­tung ist hat die Stadt die Polizei aufge­fordert, Kräfte vor Ort zu haben, um die Ver­anstal­tung zu schützen.

Bere­its kurz vor Start der Ver­anstal­tung wur­den zwei Jugendliche von drei Neon­azis in der Nähe des Ver­anstal­tung­sortes angepö­belt und bedro­ht. Für Nicht-Oranien­burg­er_in­nen ist dabei inter­es­sant, dass die Ver­anstal­tung in der Naz­i­hood von Oranien­burg stat­tfand, was die Nazis wohl nicht so cool fanden.

Eine knappe dreivier­tel Stunde nach Beginn der Ver­anstal­tung erschienen an der Fen­ster­front drei dunkel gek­lei­dete Per­so­n­en häm­merten gegen die Scheibe und ver­sucht­en Fotos von der Ver­anstal­tung und dem Ref­er­enten zu machen. Diese wur­den allerd­ings durch unseren eige­nen Schutz behin­dert und es entwick­elte sich eine kurze Auseinan­der­set­zung, in der es nur leichte Schür­fwun­den gab, und die Neon­azis fliehen mussten.

Da die Neon­azis unver­mummt agierten, kon­nten zwei iden­ti­fiziert werden.

Ein­er ist der in Berlin bekan­nte EX-KS Tor­ler David Gudra.

David Gudra war an mehreren Über­grif­f­en in Berlin und Bran­den­burg beteiligt und hat bere­its mehrere Ver­anstal­tun­gen abfo­tografiert und Men­schen dort bedroht.

In Oranien­burg ist er immer wieder aktiv gewe­sen. So lief er in HDJ-Kluft durch Oranien­burg und nahm an ein­er Spon­tandemon­stra­tion der JN in Oranien­burg teil. Im ver­gan­genen Jahr provozierte er mehrmals die Anti­rade­mo in dem er ver­suchte Fotos zu machen und sich mit Steinen bewaffnete.

Die Zweite iden­ti­fizierte Per­son ist Phillip Bad­c­zong, welch­er eben­falls kein Unbekan­nter ist. Im ver­gan­genen Jahr infil­tri­erte er eine Forumsver­anstal­tung um Infor­ma­tio­nen zu sam­meln, wo er aber des Raumes ver­wiesen wurde. Des weit­eren ver­sucht er immer wieder junge Men­schen in Oranien­burg an die JN zu ziehen.

Im Sep­tem­ber des let­zten Jahres störte er gemein­sam mit Sebas­t­ian Richter eine Wahlkampfver­anstal­tung des Bran­den­bur­gis­chen Min­is­ter­präsi­den­ten Platzeck.

Die dritte Per­son kon­nte unerkan­nt fliehen.

Der Staatss­chutz der Ein­gangs sog­ar z.T. die Per­son­alien von Gästen der Infor­ma­tionsver­anstal­tung über­prüfte und dem Hin­weis der pöbel­nden Nazis nicht nachging war natür­lich zu diesem Zeit­punkt nicht da. Diese kamen 5 Minuten später und waren irri­tiert dass Nazis da waren und wiesen darauf hin, dass sie keine Secu­ri­ty sind. Aber genau dies war an diesem Tag ihre einzige Exis­tenzberech­ti­gung. Das Haus, welch­es der Stadt gehört, sowie seine Gäste zu schützen.

Nach der Auseinan­der­set­zung ging die Ver­anstal­tung in Ruhe weit­er und so kon­nte noch ein­mal gezeigt wer­den, dass Neon­azis in Oranien­burg keine Gespen­ster sind, son­dern real ein Bedro­hungsszenar­i­um auf­bauen wollen.

Gegen diese Szenar­ien sowie gegen alltäglichen und staatlichen Ras­sis­mus richtet sich die Demon­stra­tion am Sam­stag in Oranienburg.

mit antifaschis­tis­chem Gruß

Antifa Gruppe Oranienburg

Kon­takt zur Antifa Gruppe Oranien­burg [AGO]

Web: www.antifagruppeoranienburg.blogsport.de

myspace: www.myspace.com/antifa_gruppe_oranienburg

Kategorien
Antifaschismus

Frühling in Browntown

Nach ein­er län­geren Ruhep­hase der Neon­aziszene in Königs Wuster­hausen, gab es in den let­zten Wochen wieder ver­mehrte neon­azis­tis­che Aktiv­itäten.
So kam es beson­ders an den Woch­enen­den zu häu­fi­gen Sprüh-und Kle­beak­tio­nen, wie z.B. in der Nacht vom 06.03.- 07.03.2010 als im ganzen Stadt­ge­bi­et ca. 37 Hak­enkreuze geschmiert wur­den.
Eine Beson­der­heit der let­zten Aktio­nen, stellt jedoch das Sprühen von Namen ver­meintlich­er Antifaschis­tenIn­nen, an deren Woh­nun­gen und im näheren Wohnum­feld, dar.
Doch der vor­läu­fige Höhep­unkt der Aktiv­itäten, ereignete sich in der Nacht vom 12.03.–13.03.2010 als Neon­azis das Auto der Mut­ter, eines Antifaschis­ten, beschädigten.
Bei dieser Aktion wur­den laut Polizeiangaben 2 Neon­azis festgenommen. 

Diese ver­mehrten Aktiv­itäten zeigen erneut, das Königs Wuster­hausen und der Süden Bran­den­burgs ein akutes Naziprob­lem haben und eine Hochburg der Freien Kam­er­ad­schaften darstellen. 

Dies kann nur eines für uns bedeuten: 

Schafft Rote Hil­fe!
Organ­isiert den antifaschis­tis­chen Selbstschutz!

Kategorien
Bildung & Kultur

Seminarprogramm von JdJL Brandenburg

JundemokratInnen/Junge Linke Bran­den­burg denken, dass es nicht aus­re­icht, ein dif­fus­es Unbe­ha­gen gegen Mil­itärein­sätze, Videoüberwachung oder Ras­sis­mus zu ver­spüren. Herrschaftsver­hält­nisse und autoritäre Struk­turen aufzudeck­en und zu kri­tisieren — also Aufk­lärung im besten Sinne des Wortes zu betreiben — erfordert inten­sive und gut vor­bere­it­ete Diskussionen.

Wir bieten dafür die entsprechende Umge­bung und organ­isieren dafür die Ref­er­entIn­nen, das Hin­ter­grund­ma­te­r­i­al und eine angenehme Unterkun­ft in ein­er Bran­den­burg­er Jugend­her­berge oder in Berlin.
Bitte gebt Euren Namen, Adresse und Eure Email&Telefonnummer an, sowie Eure Essenswün­sche (Fleisch/vegetarisch/vegan). Ihr erhal­tet dann rechtzeit­ig eine Anmeldebestä­ti­gung mit Wegbeschrei­bung.
Ihr zahlt für ein Woch­enend­sem­i­nar 8–15€ (Mit­glieder 6–12€), für ein Tagessem­i­nar 4€ (Mit­glieder 3€). Im Sem­i­nar­be­trag sind Unterkun­ft, Verpfle­gung sowie Sem­i­n­ar­ma­te­r­i­al enthal­ten.
Eine gedruck­te Ver­sion dieses Sem­i­narpro­gramms schick­en wir Euch auf Anfrage gerne zu.
Die Sem­i­narorte sowie Beitragsnach­lass kön­nen in der Lan­des­geschäftsstelle erfragt werden.

JungdemokratInnen/Junge Linke


Lan­desver­band Brandenburg


Gryphiusstr. 23, 10245 Berlin 


Fon: (030) 325 327 69


Fax: (030) 325 327 71


Email

Home­page

 

Mit sol­i­darischen Grüßen,

Eure Jungdemokrat_innen/Junge Linke Brandenburg

 

 

Sem­i­nare für Zweifel­nde, Zaud­ernde und Zyklopen


3.+4. April 2010
Rechtsextrem=Linksextrem=Totalitär?

Total­i­taris­mus­the­o­rien, Extrem­is­mu­sansatz und ihre Fol­gen für linke Gesellschaft­skri­tik und Praxis

Der hys­ter­ische Diskurs über eine ange­bliche „link­sex­trem­istis­che Gefahr“, die Neuaus­rich­tung der Förder­pro­gramme gegen soge­nan­nten „Extrem­is­mus“, Razz­ien im Vor­feld antifaschis­tis­ch­er Proteste in Dresden…die poli­tis­chen Fol­gen des Extrem­is­mu­sansatzes sind deut­lich spür­bar. Im Sem­i­nar wollen wir disku­tieren, warum die Extrem­is­mus­formel sich so großer Beliebtheit erfreut, welche Kon­se­quen­zen diese Analyse für linke Poli­tik hat und welche Alter­na­tiv­en es zum Extrem­is­mus­be­griff gibt. Und da kein Extrem­is­mu­sansatz ohne Ver­ankerung in Total­i­taris­mus­the­o­rien auskommt, gibt das Sem­i­nar eine Ein­führung: Total­i­taris­mus­the­o­rien haben im 20. Jahrhun­dert ver­sucht, Phänomene wie Faschis­mus, Nation­al­sozial­is­mus oder Stal­in­is­mus unter ein Label zu fassen. Wir wollen der Frage nachge­hen, inwieweit sich diese Erk­lärungsver­suche bewährt und welche Funk­tion sie bis heute in  Politik,Wissenschaft und Erin­nerungs­diskursen haben?

Die Referent_innen sind Mit­glieder von INEX (Ini­tia­tive gegen jeden Extremismusbegriff).

 

10. April 2010
I wan­na do bad things with you!
Geschlechter­ver­hält­nisse im Hor­ror des Post­fordis­mus

Vor 200 Jahren taugte das „Weib­liche“ in den Schauer­ro­ma­nen und Grusel­erzäh­lun­gen zur Spiegelfläche für die Vergewis­serung ein­er früh­bürg­er­lichen, vorder­gründig männlich bes­timmten Sub­jek­tiv­ität. In den ruhi­gen Zeit­en des Fordis­mus gelang es wiederum dem Hor­ror, dieser Iden­tität ihren eige­nen mühevollen Kampf der per­ma­nen­ten Aufrechter­hal­tung ent­ge­gen­zuhal­ten. Doch wie zeigen sich Geschlechter­ver­hält­nisse in Kul­tur­pro­duk­ten des Post­fordis­mus, der durch Flex­i­bil­isierung von Arbeits­bi­ogra­phien und Lebensen­twür­fen geprägt ist? Mit einem Vor­lauf his­torisch­er Auseinan­der­set­zun­gen bürg­er­lich­er Sub­jek­twer­dung im Hor­ror nimmt das Sem­i­nar Geschlechter­ver­hält­nisse in aktuellen Hor­ror­fil­men und ‑serien (Buffy, True Blood…) ins Visier.

10.+11. April 2010
Anti­semitismus. Die neg­a­tive Aufhe­bung der Dialek­tik der Aufk­lärung Ein Sem­i­nar zu Horkheimers und Adornos Beant­wor­tung der Frage „warum die Men­schheit, anstatt in einen wahrhaft men­schlichen Zus­tand einzutreten, in eine neue Art von Bar­barei versinkt“ (DdA, Vorrede, S.1)

Im Sem­i­nar wird das let­zte zusam­men­hän­gende Kapi­tel der „Dialek­tik der Aufk­lärung“ im Argu­men­ta­tion­szusam­men­hang des Buch­es besprochen, dabei wird beson­ders auf das V. und VI. „Ele­ment des Anti­semitismus“ einge­gan­gen. Die bei­den aufeinan­der auf­bauen­den Texte behan­deln psy­cho-soziale Ursachen des Anti­semitismus. Wer sich der Frage „Was ist Anti­semitismus?“ stellt, stößt unweiger­lich auf die Bes­tim­mung des Anti­semitismus als ide­ol­o­gis­che und reak­tionäre Wel­terk­lärung ein­er undurch­sichti­gen Gesellschaft. Der Anti­semitismus nimmt die Welt als von frem­den und bösen Mächt­en gelenkt wahr. Wie kom­men Men­schen darauf, sich die Welt anti­semi­tisch zu erk­lären? Wie kommt diese Ide­olo­gie in die Köpfe der Men­schen? Per Manip­u­la­tion? Eine Psy­cho­analyse des Anti­semitismus begreift diesen als eine Folge der undurch­schaut­en Psy­che. Nicht nur der Wel­tenlauf, auch die eigene Seele, bleibt unver­standen. Sig­mund Freuds Bes­tim­mung des bürg­er­lichen Indi­vidu­ums als Unter­wor­fenes des eige­nen Unbe­wussten wird zum Schlüs­sel des Ver­ständ­niss­es und der Kri­tik des Antisemitismus.


16.–18. April 2010
„Anoth­er break in the wall!“
Europäis­che Migra­tion mit Fokus auf Osteuropa

Immer weniger Flüchtlin­gen gelingt es, nach Deutsch­land oder in wes­teu­ropäis­che Staat­en zu kom­men, obwohl Flucht­gründe — etwa die Hoff­nung, einen Ausweg aus der man­i­festen Armut zu find­en — nach wie vor beste­hen. Tat­säch­lich ist es für viele Migrant_innen wesentlich kom­pliziert­er gewor­den, eine erfol­gre­iche Fluchtroute zu find­en. Die EU-Fes­tungspoli­tik zieht ihre Burggräben schon in Nordafri­ka, Asien und im gesamten Mit­telmeer­raum. Mit dem reichen Erfahrungss­chatz wes­teu­ropäis­ch­er Staat­en in men­schen­ver­ach­t­en­den Maß­nah­men gegen Flüchtlinge und unter der Regie der EU-Grenzbe­hörde Fron­tex sowie der IOM (Inter­na­tionale Organ­i­sa­tion für Migra­tion), wird auch in Län­dern wie Rumänien oder der Ukraine die Gren­z­ab­schot­tung mas­siv vor­angetrieben. Mit unserem Sem­i­nar laden wir euch zu ein­er Auseinan­der­set­zung mit der Europäis­chen Migra­tionspoli­tik sowie deren Gegner_innen ein.


23.–25. April 2010
„Ver­schwende deine Jugend!“
Eine Ein­führung in die Schulkritik

Strenge Lehrpläne, Kopfnoten, blöde Lehrin­halte und autoritäre Lehrer_innen gibt es nicht zufäl­lig. Schule ist ein Ort, der nicht los­gelöst von der Gesellschaft funk­tion­iert. Die Gesellschaft ist geprägt von Herrschaftsver­hält­nis­sen wie Ras­sis­mus, Kap­i­tal­is­mus und Sex­is­mus. Und deshalb find­en sich diese auch in der Schule wieder.
Auf dem Sem­i­nar wollen wir mit euch zusam­men erar­beit­en, warum eine fundierte Schulkri­tik wichtig ist und was Schule mit den gängi­gen  zerrschaftsver­hält­nis­sen zu tun hat. Dabei kri­tisieren wir die Schule als eine Insti­tu­tion des Staates. Außer­dem wer­den wir auf dem Woch­enende auch Noten hin­ter­fra­gen und Ras­sis­mus und Sex­is­mus in der Schule näher beleucht­en. Abschließend stellen wir uns der Frage, wie sich in den oft zer­mür­ben­den Schu­lall­t­ag ein­greifen lässt.


24.+25. April 2010
Tot­ge­sagte leben länger: Marx’ Kap­i­tal­is­muskri­tik
Ein­führung in die Kri­tik der poli­tis­chen Ökonomie

Was bedeutet „Kri­tik der poli­tis­chen Ökonomie“? Was kann die Marxsche The­o­rie heute erk­lären und was ist das Beson­dere an ihrer Herange­hensweise? Über diese und andere Fra­gen wollen wir in unserem Ein­führungssem­i­nar disku­tieren. Anhand ein­er exem­plar­ischen Tex­tauswahl wollen wir uns mit dem Kern der Marxschen Analyse der gesellschaftlichen Ver­hält­nisse im Kap­i­tal­is­mus auseinan­der­set­zen, uns mit den zen­tralen Kat­e­gorien und Zusam­men­hänge ver­traut machen und darüber gemein­sam diskutieren.


7.–9. Mai 2010
Abstrakt kri­tisiert ist halb kapiert
Ein Ein­führungssem­i­nar in die Kri­tis­che Psychologie

Kap­i­tal­is­mus und Herrschaft kri­tisieren viele. Klare Feind­bilder sind dabei oft der Beweis der eige­nen Radikalität. Es ist aber gar nicht so klar, wer gut und wer böse ist. Und ob man will oder nicht: Wir tra­gen auch selb­st dazu bei, dass die stres­sige Schlechtigkeit der Welt nicht aufhört. Aber wieso wer­den wir so oft Teil unser­er eige­nen Unter­w­er­fung und wie kann das anders wer­den? Die Kri­tis­che Psy­cholo­gie schaut sich wider­sprüch­lich­es Han­deln, Denken und Fühlen an. Ver­hält­nisse, die Ras­sis­mus, Konkur­renz, Sex­is­mus uvm. als Gründe für das eigene Han­deln nahe leg­en, wer­den hier genau­so kri­tisiert wie die Tat­sache, dass viele einen Vorteil davon haben, solche Gründe für ihre Prax­is zu haben. Im Sem­i­nar gibt’s die wichtig­sten Argu­mente der Kri­tis­chen Psy­cholo­gie zum Ken­nen­ler­nen, Auseinan­der- und Mitnehmen.

4.–6. Juni 2010
„Ich bin doch nicht ras­sis­tisch…“
Ein­führungssem­i­nar zu Ras­sis­mus und Weißsein

Dass wir in ein­er ras­sis­tis­chen Gesellschaft leben, ist vie­len Leuten klar. In der Auseinan­der­set­zung mit Ras­sis­mus ste­ht meis­tens die Diskri­m­inierung der
Men­schen im Mit­telpunkt, die Ras­sis­mus erfahren. Dies ist wichtig, allerd­ings reicht es nicht aus. Unbe­nan­nt und unhin­ter­fragt bleibt oft die andere Seite des ras­sis­tis­chen All­t­ags: die Priv­i­legien Weißer und die damit zusam­men­hän­gen­den gesellschaftlichen Herrschaftsver­hält­nisse. In dem Sem­i­nar wollen wir der Fra­gen nachge­hen, was mit Crit­i­cal White­ness eigentlich gemeint ist. Welche Auswirkun­gen haben weiße Priv­i­legien auf gesellschaftliche Struk­turen? Wie bee­in­flussen sie das eigene Selb­st­bild? Das Sem­i­nar wird vor allem prak­tisch aus­gerichtet sein. Es richtet sich an weiße Per­so­n­en, die sich mit der
unsicht­baren Nor­mal­ität des Ras­sis­mus auseinan­der set­zen wollen.


18. — 20. Juni 2010
Reden, Reden, nichts Bewe­gen
Sem­i­nar zu Grund­la­gen poli­tis­ch­er Arbeit

Du willst poli­tisch aktiv wer­den, weißt aber nicht wie? In Dein­er Schülervertre­tung wird nur über die Anschaf­fung des neuen Getränkeau­to­mat­en disku­tiert? Parteien sind nichts für dich, weil es da vor allem um den Erfolg bei der näch­sten Wahl geht und die span­nen­den The­men außen vor bleiben? Wir wer­den uns damit beschäfti­gen, wie coole, radikale Poli­tik außer­halb von Par­la­menten ausse­hen kann, aber auch ganz prak­tis­che Fra­gen beant­worten. Wie schreibt man eine Pressemit­teilung? Wie insze­niert man eine öffentlichkeitswirk­same Aktion? Wie entste­ht eine Kampagne?


11.–13. Juni 2010
What’s class got to do with it?Part III
Lese- und Diskus­sionswoch­enende zu mate­ri­al­is­tis­chem Feminismus

Auch nach zwei Sem­i­naren im let­zten Jahr beschäftigt uns der Zusam­men­hang von Kap­i­tal­is­mus und Geschlechter­ver­hält­nis­sen weit­er­hin. Wir haben uns bish­er mit marx­is­tis­chen Inter­pre­ta­tio­nen der Unter­drück­ung von Frauen befasst, mit der Hausar­beits­de­bat­te der 1970er und mit Für­sorgear­beit heute. Wir disku­tierten die Repro­duk­tion der Ware Arbeit­skraft und die Repro­duk­tion von Gesellschaft. Wir lasen viele Texte und wollen uns nun ein weit­eres Woch­enende darauf ein­lassen: neue Texte lesen, alte Texte disku­tieren, Filme schauen, kochen und in der Sonne liegen. Auch neue Leute sind her­zlich willkom­men!
Das Sem­i­nar wird ver­anstal­tet vom Ak Fem­i­nis­mus der NFJ.


9.–11.Juli 2010
„Das ganz Andere…“
Ein Woch­enend­sem­i­nar zu poli­tis­chen Utopien

Eine Utopie ist das ganz Andere zum gesellschaftlich Beste­hen­den, und etwas ganz Anderes als eine kap­i­tal­is­tis­che Gesellschaft wollen viele. Wie sehen Ideen zu deren Über­win­dung aus und welchen Schwierigkeit­en sehen sie sich gegenüber? Wenn man von Utopie spricht, meint man damit eigentlich eine Vision, einen Wun­schtraum, oder doch ein ganz konkretes poli­tis­ches Pro­jekt? Woran
macht sich gegebe­nen­falls der Unter­schied fest, und kommt es eigentlich auf diesen Unter­schied an?

6.–15. August 2010
Es gibt keinen richti­gen Urlaub im Falschen…
Herrschaft­skri­tis­ches Som­mer­camp der NFJ Berlin

Eine Woche lang wollen wir uns auf dem diesjähri­gen Som­mer­camp mit der Analyse und Kri­tik am großen Ganzen beschäfti­gen und Per­spek­tiv­en für emanzi­pa­torische Poli­tik disku­tieren. In Work­shops, bei Film- und Diskus­sion­s­aben­den oder ‑nächt­en wollen wir gesellschaftliche Herrschaftsver­hält­nisse the­ma­tisieren und unsere Kri­tik an Kap­i­tal­is­mus, Anti­semitismus, Geschlechter­ver­hält­nis­sen, Ras­sis­mus und anderen Gemein­heit­en weit­er­en­twick­eln. Nicht zu kurz kom­men Badespaß und Par­ties in der August­sonne. Das Som­mer­camp auf dem Gelände des Fusion-Fes­ti­vals in der Nähe von Müritz und Neustre­litz stattfinden.

Kategorien
Uncategorized

Kuhirt neuer Rathenower NPD Chef

Das es sich bei der so genan­nten “Nation­aldemokratis­chen Partei Deutsch­lands” (NPD) um eine ein­deutig (neo)nationalsozialistische Organ­i­sa­tion han­delt, dürfte der inter­essierten Öffentlichkeit bere­its bei der Analyse der Parteipro­gram­matik nicht ent­gan­gen sein. Mehr oder weniger offen­sichtlich kann hier deren völkisch­er Nation­al­is­mus, Ras­sis­mus und Anti­semitismus her­aus­ge­le­sen werden. 

Auch das ver­meintliche bürg­er­liche Antlitz, dass sich die NPD im Zuge der Teil­nahme an den Wahlen der let­zten bei­den Jahre zugelegt hat­te, scheint dabei nicht wirk­lich von Dauer, son­dern im “Kampf­jahr 2010”, zumin­d­est region­al, ein Aus­lauf­mod­ell zu sein.

So stand, gemäß Infor­ma­tion der Press­es­telle des NPD Kreisver­ban­des Hav­el-Nuthe, der bish­erige, ober­fläch­lich bürg­er­lich wirk­ende Vor­sitzende des NPD Stadtver­band Rathenow und Abge­ord­nete des Kreistages Havel­land, Dieter Brose, für einen erneuten Vor­sitz nicht mehr zur Ver­fü­gung und wurde nun, während der Jahresver­samm­lung des Ver­ban­des, durch den ein­schlägi­gen (Neo)nazi Ben­jamin Kuhirt abgelöst.

Kuhirt gehört seit spätestens 2000 zum (neo)nazistischen Milieu in Rathenow und galt von 2003 bis min­destens 2005 als Anführer der ver­bote­nen Kam­er­ad­schaft “Sturm 27”. Auch Gewalt­de­lik­te an denen er beteiligt war, boten dabei dem Bran­den­burg­er Innen­min­is­teri­um einen Grund für das Ver­bot der Vere­ini­gung im April 2005. So beschädigten Kuhirt und weit­ere Mit­täter beispiel­sweise am 6. März 2004 eine Pkw eines Antifaschis­ten in einem Ort­steil von Rathenow. Des weit­eren haben zahlre­iche Pro­pa­gan­dade­lik­te, wie das Zeigen des so genan­nten “deutschen Grußes” (“Hit­ler­gruß”), Ein­träge in sein­er Strafak­te hin­ter­lassen. Zahlre­iche Straftat­en verübte Kuhirt dabei auch gemein­sam mit dem ehe­ma­li­gen Rathenow­er NPD Stadtver­bandsvor­sitzen­den Mar­cell Hor­lebeck (Amt­szeit: 2005–2008). Am Fre­itag,  den  06. April 2001, ver­sam­melten sich die bei­den sowie drei weit­ere (Neo)nazis beispiel­sweise, gegen 21.00 Uhr auf dem Schleusen­platz in Rathenow, kon­sum­ierten dort Alko­hol und skandierten u.a. „Die Türken, die Kanaken sollen ver­reck­en!“ und „Die Juden pis­sen wir auf die Gräber“.

Zulet­zt fiel Kuhirt am 1. Mai 2008 neg­a­tiv auf. Im Zuge des damals neben dem “Tag der Arbeit” began­genen Him­melfahrt­stages, der landläu­fig auch als so genan­nter “Her­rentag” zele­bri­ert wird, block­ierten er und weit­ere erhe­blich alko­holisierte (Neo)nazis den Straßen­verkehr in der Ste­in­straße in Rathenow der­art, dass Pkws genötigt wur­den anzuhal­ten. Als eine Frau mit­tels hupen die (Neo)nazis zum freimachen der Straße auf­forderte, trat Kuhirt gegen ihr Auto, bedro­hte sie und flüchtete anschließend, wurde aber wenig später durch die Polizei verhaftet. 

Die Rathenow­er NPD Sek­tion offen­bart sich mit ihrem neuen Vor­sitzen­den ein­mal mehr als Nach­fol­ge­or­gan­i­sa­tion der gewalt­bere­it­en, ver­bote­nen Kam­er­ad­schaft­struk­turen. Denn bere­its Kuhirts Vorgänger Mar­cell Hor­lebeck sowie der derzeit­ige Vor­sitzende des für Rathenow zuständi­gen Kreisver­ban­des Hav­el-Nuthe, Michel Müller, sind für ihre Anhänger­schaft bei “Sturm 27” und “Hauptvolk” (Ver­bot 2005) bekannt.

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus jüdisches Leben & Antisemitismus

Antifaschismus in Nord-West-Brandenburg

Begin­nen tut alles am 15. März mit dem ersten Ter­min der Anti­ratage von Oranienburg.

Im Bürg­erzen­trum Oranien­burg wird ab 19 Uhr die Autorin Noah Sow aus ihrem Buch “Deutsch­land Schwarz Weiß” lesen, in dem es um laten­ten und offe­nen-alltäglichen Ras­sis­mus geht. Beginn ist 19 Uhr.

 

Am 17. März wer­den wir als Antifa Oranien­burg eine Infor­ma­tionsver­anstal­tung durch­führen, die sich mit dem The­ma Extrem­is­mus­the­o­rie und Neon­azistruk­turen auseinan­der­set­zt. Die Ver­anstal­tung find­et eben­falls im Bürg­erzen­trum Oranien­burg statt und wird pünk­tlich um 19.30 Uhr beginnen.

 

Am 18. März wird es eine Filmvor­führung geben, die sich mit dem The­ma von Migrant_Innen in Deutsch­land beschäftigt. Der Film “Black Deutsch­land” wird ab 19 Uhr im Gemein­de­haus Leber­straße laufen.

 

Am 19. März gibt es dann auch was für die Dor­fju­gend auf die Ohren. Die Bands “High­tek Music”, “Bers­ten”, “NiR”, “ImIch” und “The Stain­less – Blen­det Steel” wer­den ab 18 Uhr im Wei­den­garten auftreten.

Der Sam­stag ist dann der Höhep­unkt mit der Anti­ras­sis­mus­demon­stra­tion, die dieses Jahr von der Gedenkstätte Sach­sen­hausen zum Schloß ziehen wird. Auf der Route laufen wir am ersten KZ, mind. einem Naziladen und dem Lan­drat­samt vor­bei. Die Demo startet pünk­tlich um 15 Uhr an der Gedenkstätte.

Für Auswär­tige wird es einen Tre­ff­punkt um 14.30 am BHf Oranien­burg geben.

 

weit­ere Infos:  http://antiratage2010ohv.blogsport.de

Eine Woche später wollen sich die Neu­rup­pin­er “Freien” Kräfte wieder blamieren.
Im ver­gan­gen Jahr demon­stri­erten 200 Neon­azis am Antikriegstag und holten sich den Unmut der bun­desweit­en Szene ein. Dieses Jahr laufen sie wieder als Konkur­renz zu ein­er Ver­anstal­tung, denn am 27. find­et auch das tra­di­tionelle Geheule von Lübeck statt.

Die Neu­rup­pin­er Antifas rufen zur Block­ade der Demo auf –> 11 Uhr ‘Rheins­berg­er Tor.

Dies bezüglich wird es auch mehrere Infover­anstal­tun­gen geben:
18.03.2010 Bunte Kuh Berlin-Pankow, 19:00Uhr
18.03.2010 H48-Pro­jek­traum Berlin-Neukölln 19:00Uhr
21.03.2010 Black Fleck in Pots­dam, Polit­tre­sen der [A]ALP 19:00Uhr

26.03.2010 JWP-Mit­ten­Drin Neu­rup­pin, 20:00Uhr

 

weit­ere Infos:  http://ina.blogsport.de

 

Antifa Gruppe Oranien­burg [AGO] März 2010

 

Kon­takt:

Web: www.antifagruppeoranienburg.blogsport.de
myspace: www.myspace.com/antifa_gruppe_oranienburg
Mail:  ago_08@yahoo.de
PGP: find­et ihr auf der Web­seite oder gibt es per Anfrage
Post/Paket:[AGO]
c/o Schwarze Risse
Kas­tanien­allee 85
10435 Berlin

Kategorien
(Anti-)Rassismus

Eine Fahrt nach Berlin soll eine Straftat sein?

Wichtiges Update (11. März): Der Prozesster­min fällt aus! Eine neue Ver­hand­lung ist noch nicht angesetzt.

 

Vor dem Amts­gericht Zossen find­et am Fre­itag, 12. März, 13 Uhr eine Ver­hand­lung wegen eines Ver­stoßes gegen die Res­i­den­zpflicht statt. Der 33-jährige Keni­an­er Ted­dy M. wurde im Som­mer 2007 am U‑Bahnhof Amrumer
Straße ohne »Urlaub­ss­chein« aufgegriffen.

Seit dem Jahr 2003 lebte Ted­dy M. im Flüchtlingslager Lud­wigs­felde. Für jeden Besuch bei sein­er Fre­undin und Mut­ter seines Kindes in Berlin musste er zunächst zur Aus­län­der­be­hörde nach Luck­en­walde fahren, um dort
einen »Urlaub­ss­chein« zu beantra­gen. Kosten­punkt: 4,60 Euro – viel Geld bei einem Taschen­geld von 40 Euro monatlich. Ob dem Antrag stattgegeben wurde, kam einem Glücksspiel gle­ich. War die zuständi­ge Sach­bear­bei­t­erin
nicht da, wurde der »Urlaub­ss­chein« meist ver­weigert, mit ein­schnei­den­den Kon­se­quen­zen. Woher sollte Ted­dy M. wis­sen, wo genau der Land­kreis endet? Jede Begeg­nung mit der Polizei war so von Angst begleit­et. Mehrmals wurde er kon­trol­liert, zwei Mal wurde er zu Geld­strafen von 200 bis 300 Euro verurteilt. Im Som­mer 2007 dann eine erneute Kon­trolle am U‑Bahnhof Amrumer Straße. Ein halbes Dutzend Polizis­ten umringt ihn und zwei weit­ere Keni­an­er. Sie wer­den durch­sucht, die Papiere wer­den ihnen abgenommen.

Dieser Ver­stoß kommt am 12. März zur Ver­hand­lung, es dro­ht eine Haft­strafe, und das obwohl Ted­dy M. mit­tler­weile eine Aufen­thalt­ser­laub­nis hat und in Berlin wohnt.

Ted­dy M. würde sich sehr über eine sol­i­darische Unter­stützung vor Gericht freuen.

Nähere Infos zur Res­i­den­zpflicht unter www.residenzpflicht.info.

Sol­i­dar­ität mit Ted­dy M.!

 

 

 

 

 

Kategorien
Antifaschismus

Der Ärger war vorprogrammiert.

Drei Wochen vor dem Nazi­auf­marsch in Neu­rup­pin machen Stadt, Ord­nungsamt und Polizei mobil gegen junge Linke. Ziel ist das alter­na­tive Jugend­Wohn­Pro­jekt “Mit­ten­Drin” in Neu­rup­pin als ver­meintliche “Antifa- Zen­trale” — der Kon­text ist eine geplante Vere­ins­feier am 05.03.2010 zum fün­fjähri­gen Beste­hen ein­er Haus­band. Die Schritte der Ord­nungs­macht waren gut abges­timmt. Let­zten Dien­stag gab es einen Besich­tung­ster­min im Mit­ten­Drin zur “Über­prü­fung der hygien­is­chen und san­itären Bedin­gun­gen der Ein­rich­tung”, die nach Erken­nt­nis­sen des Ord­nungsamtes “katas­trophal” sein soll­ten. Doch die Über­prü­fung lieferte ein anderes Ergeb­nis und dies war nicht so erfreulich für die anwe­senden Kon­trolleure — aus einem inter­nen Papi­er an die Polizei heißt es: “aus baupolizeilich­er Sicht ist eine Schließung der Ein­rich­tung derzeit nicht gegeben”.

Im Klar­text also: es muss weit­er gesucht wer­den. Tja, aber Gründe gibt es ja genug. Zum Beispiel eine Band mit den möglicher­weise strafrechtlich rel­e­van­ten Tex­ten, die am Fre­itag bei uns spie­len sollte. In die all­ge­meine Hys­terie woll­ten wir nicht mit ein­stim­men. Schließlich ist ein polizeilich­es Ermit­tlungsver­fahren noch kein Schuld­spruch und formel gilt in diesem Land immer noch die “Unschuldsver­mu­tung”. Das die Ver­anstal­tung gestört und die Ver­ant­wortlichen aus dem Mit­ten­Drin zu unüber­legten Schrit­ten gedrängt wer­den soll­ten, war dann auch nicht son­der­lich schw­er zu erken­nen. Nach Beginn des Konz­ertes war die Polizei mas­siv in der Stadt präsent. Im 5‑Minuten-Takt fuhren die vollbe­set­zten Polizeitrans­porter an uns vor­bei. Teil­weise mit Pots­damer Kennze­ichen. Mehrere Polizei­hunde und etwa 6 weit­ere Fahrzeuge warteten in Neben­straßen auf ihre große Stunde. Die Frage ist: Wieso eigentlich keine Wasser­w­er­fer oder Räumpanz­er? Naja vielle­icht beim näch­sten Mal. Gegen 21:30Uhr gab es dann ein erstes Gespräch mit den Ver­ant­wortlichen des Mit­ten­Drins. Ihnen wurde mit­geteilt: “Nach unseren Erken­nt­nis­sen hal­ten sich mehr Per­so­n­en in der Ein­rich­tung auf, als aus brand­schutz-tech­nis­ch­er Sicht vertret­bar sind”.

Rechtliche Grund­lage dieser Ver­mu­tung: unbekan­nt. Ergeb­nisse des Gesprächs waren die Forderun­gen keine weit­eren Per­so­n­en ins Gebäude zu lassen und das Gebäude punkt 23:00Uhr eigen­ständig zu räu­men — andern­falls müsse die Polizei dies übernehmen (auf ihre Art und Weise ver­ste­ht sich) – so funk­tion­iert also Deeskala­tion… Ob dies bei jun­gen Men­schen Ver­ständ­nis für polizeiliche Maß­nah­men und den Glauben an Rechtsstaatlichkeit bestärkt, darf an dieser Stelle bezweifelt wer­den. Selb­stre­dend waren die Besucher_Innen sauer. Sauer über ein Ordungsamt, dass unter faden­scheini­gen Vor­wän­den eine ver­di­ente “Freitag-Nacht”-Veranstaltung belästigt. Dazu ein Bedro­hungsszenario durch per­ma­nente Polizeipräsenz. Das alles wirft kein gutes Licht auf diese Stadt und
ihrem Umgang mit den berechtigten Forderun­gen junger Men­schen nach sozialem Aus­tausch und lebendi­ger (Jugend)Kultur. Uns war klar, dass wir an dieser Stelle zu ein­er Reak­tion gek­itzelt wer­den soll­ten, die eine polizeiliche Räu­mung der Ver­anstal­tung legit­emieren würde. Denn wer sein Spielzeug auf­fährt, ste­ht nicht gerne mehrere Stun­den in der Kälte. Da muss auch mal Abwech­selung her. Wir woll­ten unsere Besucher_Innen ein­er solchen Gefahr nicht aus­set­zen und die Strate­gie von Ord­nungsamt und Polizei sollte nicht so plumb aufge­hen. Zäh­neknirschend brachen wir die Ver­anstal­tung ab, denn wichtig ist nicht diese eine Ver­anstal­tung, son­dern die Kon­ti­nu­ität von alter­na­tiv­er Jugend­kul­tur. Klis­chees und Steil­vor­la­gen von betrunk­e­nen, ran­dalieren­den Jugendlichen wer­den wir nicht bedi­enen. Doch das heisst nicht, dass wir uns diese Schika­nen ein­fach so gefall­en lassen. Ein solch­es Auftreten der “Ord­nungskräfte” muss vor Ort scharf kri­tisiert werden.

Und für uns ist klar:
Im Vor­feld der Nazide­mo am 27.03.2010 sollen junge Antifaschist_Innen eingeschüchtert wer­den und Struk­turen beleuchtet wer­den. Lei­der liefer­ten wir keine Gründe für einen Ein­satz á la “Gefahr im Verzug”. Der Abend endete also ohne “weit­ere Zwischenfälle”.Doch die Krim­i­nal­isierungsver­suche wer­den weit­er gehen und sind bere­its angekündigt: Am kom­menden Don­ner­stag soll es nun einen Besich­tung­ster­min des gesamten Gebäudes ein­schließlich Bewohner_Innen Etage geben. Formell ist das alles, wie auch die Ver­mu­tun­gen über Brand­schutzbes­tim­mungen gedeckt und “berechtigt”, warum regen wir uns also so auf? Weil wir nicht an Zufälle glauben und weil Repres­sion sich immer unpoli­tisch gibt. Es ist ja alles nur zu unserem Schutz und zu unser­er
Sicher­heit…

Wir glauben nicht an den guten Willen in unserem Sinne, denn wir wis­sen selb­st was gut für uns ist. Darüber hin­aus füllen sich Nazis durch solch­es Auftreten bestärkt in ihrem Handeln.

Wir rufen euch auf die Sache weit­er zu ver­fol­gen und öffentlich zu thematisieren!

Nur eine bre­ite Öffentlichkeit ist in der Lage der­ar­ti­gen Krim­i­nal­isierungsver­suchen einen Riegel vorzuschieben.

Für eine lebendi­ge, antifaschis­tis­che Jugendkultur!

Inforiot