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Gender & Sexualität

Flashmobaktion zum Internationalen Frauentag im Sterncenter Potsdam

Am Sam­stag den 05.03.2011 ver­sam­melten sich einige Aktivist_innen im Pots­damer Stern­cen­ter, einem großen Einkauf­szen­trum, um für eine Demon­stra­tion am 8. März in Pots­dam anlässlich des 100 jähri­gen Frauenkampf­tages zu mobil­isieren. Die Aktivistin_innen macht­en mit Trans­par­enten wie „stand up and fight for a world with­out patri­archy and sex­ism“ und Mega­fon-Ansagen auf sich aufmerksam. 

Durch eine vorherige Ver­anstal­tung war eine große Bühne mit­ten im Einkauf­szen­trum aufgestellt, sodass auf dieser mit lauter Musik und Trillerpfeifen die Aufmerk­samkeit der Leute auf sich gelenkt wer­den konnte.

Den vor­bei laufend­en Passant_innen wurde deut­lich gemacht, dass der Schw­er­punkt der Demon­stra­tion auf den Leben­sum­stän­den von Flüchtlings­frauen liegen wird. Die Forderun­gen des Bünd­niss­es 8.März: dass alle Frauen und Kinder sofort raus aus Lagern sollen und Sam­melun­terkün­fte für Flüchtlinge generell abgeschafft wer­den müssen, wur­den laut­stark artikuliert. Nach­dem die über­mo­tivierten Secu­ri­ty-Hei­nis Angst beka­men, die Leute kön­nten außer in über­teuerten Läden dem Kon­sum zu fröh­nen noch etwas Sin­nvolles mit­bekom­men, wur­den die Aktivist_innen ver­jagt und ver­sucht daran zu hin­dern ihre Aktio­nen weit­er durchzuführen. Dies führte dann let­ztlich dazu, dass sich der Flash­mob mit dem Mega in der Hand und den Tran­spis laut­stark quer durch das Einkauf­szen­trum bewegte und so immer mehr Leute von der Aktion erfuhren.

Par­al­lel dazu flo­gen tausende kleine Zettel mit Ort, Datum und Anlass der Demon­stra­tion durch die Luft, die von vie­len Leuten inter­essiert aufge­hoben wor­den sind. Auch son­st kamen viele Nach­fra­gen und  Sym­pa­thiebekun­dun­gen von Seit­en der Cen­ter-Besuch­er_in­nen, sodass diese Aktion als sehr gelun­gen gew­ertet wer­den kann.

Dieser Flash­mob rei­ht sich in eine Rei­he weit­er­er Mobil­isierungsak­tio­nen in Pots­dam ein, die das Bünd­nis 08. März unter­stützen und schließlich in ein­er großen Demon­stra­tion am 8. März mün­den sollen.

Durch solche Aktio­nen soll eine bre­ite Masse mobil­isiert wer­den, damit es eine bunte und laute Demo wird und somit der Kam­pagne „Keine Lager für Flüchtlings­frauen! Sam­melun­terkün­fte abschaf­fen!“ kraftvoll Aus­druck ver­liehen wer­den kann. 

Also in diesem Sinne auf zur Demo nach Pots­dam am 08.03.2011 um 16:30 Uhr am Rathaus Babels­berg (nähe S‑Bahnhof Babelsberg) 

Stand Up and Fight!!! 

Gegen jeden Sex­is­mus – in Flüchtling­sheimen und über­all!!! Say it loud, and say it
clear – Refugees are wel­come here!


8. MÄRZ INTERNATIONALER FRAUENKAMPFTAG
Keine Lager für Frauen! Alle Lager abschaffen!

Aufruf zur Demon­stra­tion (weit­ere Sprachen und Infos hier)

Tre­ff­punkt: 16.30 Uhr Rathaus Babels­berg
(Rudolf-Bre­itscheid-Straße/Karl-Liebknecht-Straße)
Mit Frauen­Les­ben­Trans* Block
Sol­i­darische Män­ner sind außer­halb des her­zlich FLT*-Blocks willkommen! 

Der 8. März wird seit 1911 inter­na­tion­al als Kampf­tag für die Inter­essen der Frauen gegen Unter­drück­ung, sex­uelle Gewalt und Krieg, für das Frauen­wahlrecht, für bessere Arbeits- und Lebens­be­din­gun­gen, für Gle­ich­berech­ti­gung und gegen Kap­i­tal­is­mus und Ras­sis­mus verstanden.

Auch heute noch ver­di­enen Frauen­Les­ben­Trans* weniger als Män­ner und ver­richt­en den Großteil unent­lohn­ter Tätigkeit­en. Wir fordern nicht nur gle­ichen Lohn, son­dern kämpfen zugle­ich für die Abschaf­fung kap­i­tal­is­tis­ch­er Arbeitsver­hält­nisse sowie sex­is­tis­ch­er und ras­sis­tis­ch­er Arbeit­saufteilung, die auf Aus­beu­tung und
Ungle­ich­heit basieren und diese per­ma­nent repro­duzieren. Die Ver­hält­nisse sind noch lange nicht so, wie sie sein soll­ten, wed­er in der deutschen Gesellschaft noch weltweit. Wir wollen in diesem Jahr mit ein­er Demon­stra­tion in Pots­dam gegen diese beste­hen­den Machtver­hält­nisse und ins­beson­dere gegen die unerträglichen Lebens­be­din­gun­gen von Flüchtlings­frauen protestieren.

An vie­len Orten in ganz Deutsch­land wehren wir uns mit Streiks und Protesten gegen unerträgliche Lebens­be­din­gun­gen. Das Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz schreibt fest, dass wir in Deutsch­land unter schlecht­en Bedin­gun­gen in Flüchtlingslagern leben müssen, von Sach­leis­tun­gen der Behör­den abhängig gemacht wer­den, keinen aus­re­ichen­den Zugang zu Gesund­heitsver­sorgung haben und gezwun­gen sind, mit weniger Geld als dem
ALG-II-Satz auszukom­men. Gle­ichzeit­ig wird uns das Men­schen­recht auf Bewe­gungs­frei­heit durch die so genan­nte „Res­i­den­zpflicht“ aberkan­nt. Diese und weit­ere ras­sis­tis­che Son­derge­set­ze bilden gemein­sam die rechtliche Grund­lage für Unter­drück­ung, Iso­la­tion und sozialen Ausschluss.

In Bran­den­burg leben wir mit unseren Kinder über Jahre hin­weg in „Sam­melun­terkün­ften“ in der Regel auf eng­stem Raum zusam­mengepfer­cht (die Min­dest­stan­dards der Lan­desregierung sehen sechs Quadrat­meter pro Per­son vor) ohne Pri­vat­sphäre oder die Möglichkeit, unsere Lebens­gestal­tung selb­st in die Hand zu nehmen. Die lagerähn­lichen Unterkün­fte liegen oft außer­halb der Ortschaften. In der gesellschaftlichen Iso­la­tion wer­den wir, die Frauen, schut­z­los und häu­fig Opfer von sex­uellen Beläs­ti­gun­gen oder Verge­wal­ti­gun­gen. Wir lei­den unter den schlecht­en
hygien­is­chen Bedin­gun­gen und der Per­spek­tivlosigkeit unser­er Kinder.

Wir fordern:
Keine Lager für Frauen! Lager abschaf­fen, Woh­nun­gen für alle!
Keine Unter­drück­ung, sei es auf­grund von Geschlecht, Ausse­hen, Herkun­ft, Alter,
sex­ueller Ori­en­tierung oder Mobil­ität­sein­schränkun­gen!
Durch­set­zung gle­ich­er Bezahlung für gle­ich­w­er­tige Arbeit! Ver­bot jeglich­er prekär­er
Beschäf­ti­gung!

Kommt alle, seid laut, bunt, kreativ und kämpferisch!

Unterzeichner_innen: Women in Exile (WIE). [a] antifaschis­tis­che linke pots­dam – www.antifa-potsdam.de,
Anti­sex­is­tis­che Aktion Pots­dam* (ASAP*), Rev­o­lu­tionär­er Sozial­is­tis­ch­er Bund / IV. Internationale

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Antifaschismus

Von Grauzone zu Braunzone

Während bei vorheri­gen Ver­anstal­tun­gen „linke“ oder klar antifaschis­tis­che Oi-Bands neben recht­sof­fe­nen auf­spie­len soll­ten, verzichtet man nun gän­zlich auf solche Spiel­ereien, son­dern holt sich direkt die Grauzonen-Oi-Bands.

Die dies­ma­li­gen Bands, „Teleko­ma“, „The Starts“ und „Dol­ly D.“, sind bere­its mit anderen recht­sof­fe­nen Bands oder in Grau­zo­nen­lä­den aufge­treten. Um dies über­sichtlich zu gestal­ten, hier eine kleine Auflistung:

Teleko­ma: Auftritte mit Bands wie „Cru­saders“, „Tra­bire­it­er“ [1] und „Krawall­brüder“.  ;Teleko­ma nahm bere­its am „Oi! The Nis­che #4“ teil.

Dol­ly D. [2]: Auftritt in recht­sradikalen Szeneladen „Schwe­den­schanze Dees­bach“ in Thürin­gen; Auftritte mit Bands wie „Com­bat 77? [3], „Riot Com­pa­ny“ [4], „Ger­benok“ [5], „Krawall­brüder“ und „Ram­page“

Dass das „Oi! The Nis­che“ nicht mehr im Vere­in­sheim des Fußbal­lk­lubs Oranien­burg­er Ein­tra­cht stat­tfind­et hat allerd­ings nicht den Grund, dass sie dort raus­geschmis­sen wur­den, son­dern dass sie zurück im Gasthof „Niegisch“ in Schmacht­en­hagen sind. Dort wollte men­sch sie nicht mehr haben, weil sich eine Anwohner­in und Pres­sev­ertreter sich über „Recht­srock­konz­erte“ beschw­erten. Nun hat sich die Sit­u­a­tion in Schmacht­en­hagen schein­bar beruhigt, bzw. wurde sie in einem Gespräch beruhigt.

Ein Spe­cial erwartet die Besuch­er beim Jubiläum noch. Olaf Wern­er vom „Colour of Skin“ (Tat­tooladen in der Stral­sun­der Straße) wurde ein­ge­laden, willi­gen Gästen das OTN-Logo zu stechen. Hin­ter­grund ist das Ver­sprechen, jed­er mit einem solchen Tat­too braucht niemals wieder Ein­tritt zu zahlen. Inter­es­san­ter ist aber der Hin­ter­grund von Olaf Wern­er. Er sel­ber beze­ich­net seine poli­tis­che Ein­stel­lung als „Nation­al“, was er in sozialen Net­zw­erken inzwis­chen zu „rechts“ geän­dert hat. Doch wird seine Fre­un­desliste und seine Fotoal­ben durchge­bät­tert  sieht men­sch, dass es nicht nur „Rechts“ son­dern klar neon­azis­tisch im Hin­ter­grund ist. Beispiel­sweise zu sehen an seinen Tat­too Fotos, die er bei anderen gestochen hat. Da ist dann ein Kel­tenkreuz zu sehen in dessen Mitte sich eine Per­son befindet,die eine Waffe auf den Betra­chter zielt. Da dies natür­lich nicht reicht ste­ht da drüber im klas­sis­chen Futhark (eine Runen­schrift) „Ruhm und Ehre“ einem Spruch bei dem ver­mut­lich jede_r /viele beim „Oi! The Nis­che“ sagen wird, dass dieser nix, aber auch gar nix mit Nazis – son­dern ganz ein­fach mir Ruhm und Ehre zu tun hat. Aus diesem Grund sehen wir uns doch die Fre­un­desliste von Olaf Wern­er mal genauer an. Huch! Da find­en sich ja lauter beken­nde Neon­azis. Bei deren Fotos sieht man sie dann in „Blood & Hon­our“, „Com­bat 18“, „NSHC“, „H8 Soci­ety“. Da sind die „Thor Steinar“ Klam­ot­ten ja noch harm­los gegen. Zu find­en sind auch Par­ty­bilder von Neon­azis auf denen im Hin­ter­grund Reich­skriegs­flaggen zu sehen sind und ein Trans­par­ent „gegen krim­inelle Aus­län­der“ welch­es 50 Neon­azis am 30. August 2008 auf ein­er Spon­tandemon­stra­tion durch Oranien­burg zeigten.

Es ist recht trau­rig, dass ein­er der wenige Orte in Oranien­burg, an dem sich Sub­kul­tur ausleben kann ein Ort ist, in dem Bands wie die oben genan­nten auftreten dür­fen und somit Orte für Antifaschist_innen versper­rt wer­den. Die einzig logis­che Forderung kann daher nur ein emanzi­pa­torisches Jugendzen­trum sein, in dem Homo­pho­bie, Ras­sis­mus, Sex­is­mus und Neon­azis keinen Zutritt haben und sich den­noch dlle Men­schen frei ent­fal­ten können.

 

[1] http://oireszene.blogsport.de/2009/10/19/trabireiter/

[2] http://oireszene.blogsport.de/2010/03/31/dolly-d-dresdensachsen/

[3] http://oireszene.blogsport.de/2009/12/11/combat-77-hildesheimhannover/

[4] http://antifagruppeoranienburg.blogsport.de/2010/08/27/rechtsoffenes-wochenende-in-oberhavel/#more-142

[5] http://oireszene.blogsport.de/2009/10/19/gerbenok/

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Antifaschismus

Polenbanden foltern süße Katzenbabys!

INFORIOT Mit neuen Flug­blät­tern wirbt die Bran­den­burg­er NPD derzeit um neue Sym­pa­thisan­tInnen. Wenig über­raschend dabei: Die Nazi­partei set­zt bei ihrer Pro­pa­gan­da auf prim­i­tiv­en Ras­sis­mus und scheut es nicht, die Wahrheit völ­lig zu ver­drehen, damit diese irgend­wie ins eigene völkische (Parteis­lang: „leben­srichtige“) Welt­bild gepresst wer­den kann.

In der Jan­u­ar-Aus­gabe des NPD-Region­al­blättchens „Oder­land Stimme“ find­et sich beispiel­sweise ein Artikel, der sen­sa­tion­slüstern über­schrieben ist: „Achtung! Osteu­ropäis­ch­er Katzen­klau“. Autorin Antje Kot­tusch fragt: „Ist Ihnen die Zunahme ver­mißter Katzen aufge­fall­en?“ Eigentlich nicht, wer­den viele LeserIn­nen denken, doch für die NPD scheint der Rück­gang der Bran­den­burg­er Katzen­pop­u­la­tion ein augen­fäl­liger Fakt zu sein.

Wer soll dahin­ter steck­en? Natür­lich! „Aus­län­der.“ Es gebe näm­lich in Polen eine Katzen­mafia, die mit Trans­portau­tos nach Deutsch­land fahren würde, um dort die Tiere heim­lich von den Straßen zu fan­gen. Denen wür­den dann „die Pfoten abge­hauen“ und sie wür­den „bei lebendi­gem Leib gehäutet“. Eine namen­lose Tier­heim­sprecherin wird zitiert, die wis­sen will, dass diese Katzen­mafia aus den Fellen der Tiere Rheumadeck­en herstelle.

Woher hat die NPD diese Infor­ma­tio­nen? Ein­mal goggeln hil­ft. Aus­gerech­net die Bild-Zeitung hat das The­ma vorgegeben. Mit ein­er quel­len­freien Boule­vard-Räu­ber­pis­tole lieferte das Springerblatt der NPD nicht nur die exak­ten Dat­en über das Vorge­hen der ver­meintlichen Mafia, son­dern auch das ange­bliche Zitat der namen­losen Tierheimsprecherin.

Einzige Kreativleis­tung von NPD-Autorin Kot­tusch beim Abpin­seln des Textes: Die Behaup­tung, dass die Mafia aus Polen komme und nur wegen der EU-Oster­weiterung zu ihren Untat­en schre­ite – davon ste­ht im Bild-Artikel näm­lich nichts. Im Übri­gen befasst sich der Bild-Text mit Berlin und nicht mit Bran­den­burg und er ist mit­nicht­en aktuell, son­dern glat­te vier Jahre alt.

Schon ein­mal wurde von Infori­ot übri­gens auf die dreis­ten ras­sis­tis­chen Lügen der Bran­den­burg­er NPD in Bezug auf „Aus­län­derkrim­i­nal­ität“ hingewiesen.

Ähn­lich pein­lich: Im ver­gan­genen Jahr rück­te die NPD in ihrer Flugschrift „Wahrheit für Bran­den­burg“ den uck­er­märkischen Inte­gra­tions­beauf­tragten Ural Memet in die Nähe des Islamis­mus, da er aus einem Land stam­men solle, in dem Zwangse­hen „an der Tage­sor­d­nung“ seien. In Wahrheit ist der rumänis­chstäm­mige Mann nicht nur kein Islamist, son­dern über­haupt kein Moslem.

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Antifaschismus

Rechte Gewalt in Brandenburg stabilisiert sich auf hohem Niveau

Die erfassten Straftat­en richteten sich nach Ken­nt­nis der Beratungsstelle gegen min­destens 152 Per­so­n­en. Knapp 70 Prozent der erfassten Straftat­en waren Kör­per­ver­let­zun­gen (74). Daneben weist die Sta­tis­tik des Pots­damer Vere­ins andere Delik­te wie Brand­s­tiftun­gen (2), mas­sive Bedro­hun­gen bzw. ver­suchte Kör­per­ver­let­zung (21) oder größere Sachbeschädi­gun­gen (11) aus.

Im Ver­gle­ich zum Jahr 2009, in dem 101 Fälle reg­istri­ert wor­den waren, zählte die Opfer­per­spek­tive 2010 mehr rechte Gewalt­tat­en. Zwis­chen 2003 und 2007 hat sich die Zahl der jährlich erfassten Gewalt­tat­en auf einem Niveau zwis­chen 117 (2003) und 157 (2007) Fällen bewegt. Erfreulicher­weise kon­nte im Jahr 2008 mit 110 Fällen ein deut­lich­er Rück­gang rechts motiviert­er Angriffe beobachtet werden.

Die Zahl rechter Gewalt­tat­en wird sich erfahrungs­gemäß durch Nach­mel­dun­gen noch erhöhen. Schon mehrfach gab es kurzfristige Rück­gänge (1994, 1997, 2001), nach denen die Zahl rechter Gewalt­de­lik­te wieder anstieg. Insofern ist offen, ob von ein­er Sta­bil­isierung der Sit­u­a­tion in Bran­den­burg gesprochen wer­den kann oder erneut ein Anstieg rechter Gewalt­tat­en zu befürcht­en ist.

Die Mehrzahl der in Bran­den­burg erfassten Tat­en richtet sich gegen Flüchtlinge und Migran­tInnen. In 49 Fällen war die Tat ras­sis­tisch motiviert. Ins­beson­dere linke Jugendliche wur­den zum Teil Opfer von bru­tal­en Über­fällen. 25 Tat­en richteten sich gegen Men­schen, die von den Recht­en als poli­tis­che Geg­n­er eingestuft wur­den. 27 Angriffe trafen Ange­hörige alter­na­tiv­er Jugend­kul­turen und andere Per­so­n­en, die auf­grund ihrer Erschei­n­ung nicht in das Welt­bild der Neon­azis passen.

Erkennbar zuge­spitzt hat sich die Bedro­hung im Süden Bran­den­burgs. Neon­azis set­zten hier ver­stärkt auf Gewalt, um ihre poli­tis­chen Ziele durchzuset­zen. So attack­ierten mil­i­tante Rechte Jugend­pro­jek­te in Cot­tbus, Forst und Sprem­berg. Mit 19 recht­en Angrif­f­en nimmt die Stadt Cot­tbus im Jahr 2010 den trau­ri­gen Spitzen­platz in Bran­den­burg ein, gefol­gt vom Land­kreis Spree-Neiße (16). Hinge­gen haben gesellschaftlich­es Engage­ment und Strafver­fol­gung in anderen Regio­nen Bran­den­burgs erre­icht, dass weniger Men­schen zu Opfern rechter Gewalt wer­den, etwa im Land­kreis Havel­land (2) oder der Stadt Pots­dam (7).

Die bekan­nt gewor­de­nen Tat­en hat die Opfer­per­spek­tive auf der Web­site des Vere­ins veröf­fentlicht. Erfasst wer­den Gewalt­tat­en, nicht aufge­führt sind Pro­pa­gan­dade­lik­te wie etwa Hak­enkreuzschmier­ereien. Bedro­hun­gen und ver­suchte Kör­per­ver­let­zun­gen wer­den reg­istri­ert, eben­so Brand­s­tiftun­gen und Sachbeschädi­gun­gen, wenn sich diese unmit­tel­bar gegen Per­so­n­en richteten. Dabei han­delt es sich um Angriffe gegen Gewer­be­be­triebe von Migran­tInnen sowie Über­fälle auf Tre­ff­punk­te von Linken. Nicht gezählt wer­den Anschläge auf Gedenkstät­ten und Fried­hof­ss­chän­dun­gen oder vere­inzelte Stein­würfe auf Parteibüros.

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Inforiot war offline

INFORIOT Auf­grund von Server­ar­beit­en war Infori­ot zwis­chen dem 2. und 3. März größ­ten­teils nicht erre­ich­bar. Wir bit­ten um Entschuldigung.

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Arbeit & Soziales

Hausbesetzung in Potsdam!

Am 27.02.2011 wurde das seit län­gerem leer­ste­hende Haus in der Kur­fürsten­str. 12 für
zwei Stun­den beset­zt um auf die anges­pan­nte Wohn­raum­si­t­u­a­tion in Pots­dam hinzuweisen
und sich mit dem vor ca. einem Monat geräumten Haus­pro­jekt Liebigstr. 14 in Berlin
zu sol­i­darisieren. Bis zum Ein­tr­e­f­fen der Polizei sam­melten sich bis zu 50 Per­so­n­en
vor dem beset­zten Haus und skandierten Parolen wie: „Die Häuser denen, die drin
wohnen!“ oder „Miete ver­weigern, Kündi­gung ins Klo, Häuser beset­zen sowieso!“. In
Pots­dam fand in den let­zten Jahren eine Entwick­lung statt, die ganze
Bevölkerungss­chicht­en aus ihren Woh­nun­gen und Vierteln ver­drängt hat, weil die
Mieten nicht oder kaum noch bezahlbar waren. Pots­dam ist die Stadt in Ost­deutsch­land
mit den höch­sten Mieten bei sanierten Wohn­raum. Die Miet­spi­rale scheint sich
unaufhör­lich nach oben zu schrauben, unab­hängig von öffentlichen Debat­ten und
poli­tis­chen Beken­nt­nis­sen, dass Wohn­raum ein Grun­drecht sei. Wenn unsere Lebens­gru
ndlage der­art kom­merzial­isiert wird sind Mit­tel wie Haus­be­set­zun­gen als Reak­tion
auf diese Entwick­lung aus unser­er Sicht legit­im.
Welchen Stel­len­wert Eigen­tum in unser­er Gesellschaft bestitzt, hat die Räu­mung der
Liebig 14 in Berlin gezeigt. Wenn 2500 Polizist_innen ein ganzes Vier­tel tage­lang
belagern und ein Haus, in dem sie let­zendlich nur 9 Leute vorfind­en, von allen
Seit­en angreifen, zeigt das sehr gut mit welchen Reak­tio­nen wir zu rech­nen haben.
Nur Sol­i­dar­ität und massen­hafte Aktio­nen wer­den uns den Spiel­raum (wieder) öff­nen
erfol­gre­ich zu beset­zen bzw. anste­hende Räu­mungen zu ver­hin­dern. In diesem Sinne
sind wir alle betrof­fen, wenn in diesem Jahr die Rote Flo­ra in Ham­burg geräumt
wer­den sollte oder in Zukun­ft andere Pro­jek­te in Frage ste­hen wer­den. Dass
Beset­zun­gen erfol­gre­ich sein kön­nen, haben das AZ in Köln, das NewYork in Berlin,
die Garten­straße in Freiburg und die Datscha in Pots­dam gezeigt. Beset­zun­gen sind
aber nicht nur ein Kampf um sub­kul­turelle Räume, sie sind, ob wir es wollen oder
nicht, eine grund­set­zliche Kri­tik an dieser Gesellschaft.
Außer der Beset­zung gab es in Pots­dam noch mehrere andere Aktio­nen. Am 05.02. fand
eine Spon­tandemon­stra­tion mit ca. 60 Leuten durch den Stadt­teil Babels­berg als
Reak­tion auf die Räu­mung der Liebigstr. 14 drei Tage zuvor statt. Außer­dem wur­den an
mehreren Stellen Parolen zum The­ma Liebigstr. gesprüht und einige Fas­saden saniert­er
Häuser mit Farb­bomben verschönert.

Wir fordern bezahlbaren Wohn­raum für alle statt Luxu­s­sanierung und Ver­drän­gung!
Wir fordern eine endgültige und langfristige Lösung für alle bedro­ht­en Wohn- und
Kul­tur­pro­jek­te!
Wir bleiben Alle!

AG Fünf(zig) vor 12

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Antifaschismus

Neonazistisch-musikalisches Treiben in Potsdam

Musik ist für eine neon­azis­tis­che Bewe­gung außeror­dentlich wichtig – als Zugang zu recht­en Cliquen, als ökonomis­ches Stand­bein oder Ide­olo­giev­er­mit­tler inner­halb der Szene. Sie wird, wie beispiel­sweise in Form der soge­nan­nten Schul­hof-CDs der „Freie Kräfte“ und der NPD, gezielt einge­set­zt um Jugendliche und junge Erwach­sene anzus­prechen. Auch im sub­kul­turell geprägten Bere­ich der Szene wird neon­azis­tis­che Musik ver­bre­it­et und kann somit ihre Wirk­mächtigkeit auf die Hören­den ausüben.
Ger­ade bei der Suche nach Bestä­ti­gung in der Musik spie­len die eige­nen Erfahrun­gen der Rezipient_innen eine Rolle, da sich beim Hören von Recht­sRock auf sub­jek­tive Art und Weise mit neon­azis­tis­chen Inhal­ten iden­ti­fiziert wer­den kann. Beson­ders aber für rechte Cliquen/Freund_innenkreise und Neon­azikam­er­ad­schaften ist und bleibt Musik ein wichtiger Fak­tor um sich ein­er­seits zusam­men zu find­en und ander­er­seits den gewonnenen Zusam­men­halt zu zemen­tieren. Dies geschieht unter anderem dadurch, dass mit­tels klar­er Feind­bilder (wie z.B. „den Demokrat­en“, „den Juden“ oder „den Aus­län­dern“) ein „Innen“ und ein „Außen“ kon­stru­iert wer­den, wodurch wiederum die eigene Gruppe, also das „Innen“, an Kon­tur gewin­nt. Diese Kon­tur zwis­chen dem „wir“ und „den Anderen“ wird nun durch „Ide­ol­o­gis­che Bestä­ti­gung“ – wie es in ein­er aktuellen Studie des Deutschen Jugendin­sti­tuts heißt [1] – geschärft, indem sie durch die Inhalte der Texte (immer wieder) einge­holt wird. Somit spielt die Musik nicht auss­chließlich als Ide­olo­giev­er­mit­t­lerin son­dern auch als fes­ti­gen­des Instru­ment eine bedeu­tende Rolle. Beson­ders für Pots­dam ist dies ein wichtiger Punkt, da hier bere­its eine organ­isierte Neon­aziszene vorzufind­en ist, welche sich nicht erst zusam­men find­en son­dern lediglich kon­sti­tu­ieren muss.
Deshalb kommt den örtlichen Neon­az­ibands eine nicht unwichtige Bedeu­tung in der regionalen Neon­aziszene zu. In den ver­gan­genen Jahren hat sich rel­a­tiv unbe­merkt eine Vielzahl kleiner­er und größer­er Band­pro­jek­te gegrün­det und ist seit dem aktiv. Die einen mehr die anderen weniger. Das heißt, dass die einen ‚lediglich‘ Musik machen und CDs aufnehmen und verkaufen. Wohinge­gen die anderen eifrig dabei sind auf Nazikonz­erte zu fahren um dort aufzutreten. Vor Ort verkaufen sie dann ihren Mer­chan­dis­ekram sowie ihre CDs und knüpfen let­z­tendlich auch Kon­tak­te um eventuell noch das ein oder andere Mal auf einem Recht­sRock-Sam­pler mit­spie­len zu kön­nen. Doch wie sieht es konkret in Pots­dam aus? Was gibt es hier für Bands und wie geschäftig sind diese?

Es gibt derzeit min­destens fünf aktive Musikpro­jek­te in der bran­den­bur­gis­chen Lan­deshaupt­stadt. Am Beispiel der Neon­az­iband „Preussen­stolz“ soll die Bedeut­samkeit und Verbindung solch­er Bands für eine organ­isierte Neon­aziszene erläutert wer­den. Weit­er­hin wer­den aber auch andere Grup­pen etwas näher beleuchtet.

Preussen­stolz – R.A.C. aus Pots­dam“
Die Band „Preussen­stolz“ grün­dete sich, ihren eige­nen Angaben zufolge, im Som­mer 2007. Im darauf fol­gen­den Jahr spiel­ten sie ihre ersten Konz­erte und nah­men gegen Ende 2008 auch ihre erste Demo CD auf. Im Früh­jahr 2009 veröf­fentlichte sie dann ihre Demo CD beim Neon­azi­l­abel „Odin­s­eye“, dass im sach­sen-anhaltischen Bern­burg ansäs­sig ist. Danach spiel­ten sie auf dem Sam­pler „Die Söhne Pots­dams III“ mit, der Ende 2009 beim Chem­nitzer Nazi­l­abel „PC-Records“ [2] veröf­fentlicht wurde. Im Jahr 2009 spiel­ten sie dann auch auf zahlre­ichen Konz­erten, welche zum größten Teil in Sach­sen stat­tfan­den. Der Ver­fas­sungss­chutz zählte für das Jahr 2009 rund 15 Auftritte der Band.

Preussen­stolz“ knüpft, sowohl durch ihre Selb­stin­sze­nierung als auch durch ihre Inhalte, an die Tra­di­tion und die Ästhetik des „RAC“ [3] an. Ras­sis­tis­che und den Nation­al­sozial­is­mus ver­her­rlichende Texte kennze­ich­nen die Band eben­so wie ihre kämpferisch-mar­tialis­che Selb­stin­sze­nierung über das Inter­net, ihre Mer­chan­dise Artikel und die Book­lets ihrer CDs. Hier­bei fällt auch auf, dass es einige Ähn­lichkeit­en mit der schon etwas älteren Pots­damer Neon­az­iband „Prois­senheads“ gibt. Neben der offen­sichtlichen Namen­sähn­lichkeit der bei­den Bands existieren auch Bilder (Bild 1) auf denen „Preussen­stolz“, ähn­lich wie zuvor „Prois­senheads“, ver­mummt als Gruppe posierend in einem Wald ste­hen. Weit­er­hin kön­nen neben Ähn­lichkeit­en im Musik­stil noch viele inhaltliche Par­al­le­len zwis­chen den Tex­ten der bei­den Bands aus­gemacht wer­den. Hier spie­len die gängi­gen inhaltlichen Motive des Recht­sRock wie Ras­sis­mus, Anti­semitismus, Ver­her­rlichung des NS, Gewalt­phan­tasien sowie Über­legen­heits­denken und Feind­bild­pro­jek­tio­nen eine Rolle. Aber auch ihre Selb­st­darstel­lung funk­tion­iert über die gle­iche Selb­stin­sze­nierung. Der kämpferische Skin­head, wie er zum Beispiel im Songti­tel „Pots­damer Skin­heads aus dem Preußen­land – Mit­teldeutsch­er Wider­stand!“ besun­gen wird, ist auf der einen Seite gängiges Motiv des „RAC“ und auf der anderen Seite ein The­ma, auf das sich viele Pots­damer Neon­az­ibands beziehen/bezogen. Der eben benan­nte Titel stammt ursprünglich von den „Unbend­ing Boot­boys“, ein­er schon etwas älteren Neon­az­iband der späten 90er Jahre aus Pots­dam und wurde im Jahr 2006 von der Pots­damer Band „Redrum“ und 2008 dann von „Preussen­stolz“ gecovert.
Zulet­zt spiel­ten „Preussen­stolz“ am 02.10.2010 beim „Preußen­tag“ in Finow­furt (Bild 2) wobei sie mit dem Cov­er des Titels „Stiefel auf Asphalt“ ein Mal mehr zeigten, wie wichtig ihnen das Motiv des kämpferischen Skin­heads ist. So sang Patrick Danz, der aktuelle Sänger der Band: „Der Klang von Stiefeln auf Asphalt geht unter die Haut, denn Skin­heads marschieren wo sich kein­er mehr traut.“. Das Pub­likum der NPD Ver­anstal­tung dank­te ihnen daraufhin mit Rufen nach ein­er Zugabe. Doch dazu wäre es ohne Uwe Men­zel wahrschein­lich niemals gekommen.

Prois­senheads“ als Vor­bilder für „Preussen­stolz“
Die Band „Prois­senheads“, welche sich Mitte der 1990er Jahre in Pots­dam etablierte und deren Pro­tag­o­nist Uwe Men­zel (Bild 3) bis heute aktiv ist, zählte zu ein­er der bekan­ntesten Recht­sRock Bands in der Bun­desre­pub­lik der späten 90er Jahre. Aber auch inter­na­tion­al sind „Prois­senheads“, durch ihre Kon­tak­te zum „Blood & Hon­our“ Net­zw­erk, bekan­nt gewor­den. Die Band als Pro­jekt „Prois­senheads“ existiert zwar seit 2001 nicht mehr, jedoch spie­len einzelne Band­mit­glieder derzeit­ig immer noch in ver­schiede­nen Neon­az­ibands. Uwe Men­zel zum Beispiel singt aktuell für die bei­den Bands „Burn Down“ und „Blood­shed“.
Aber auch solo ist Uwe Men­zel unter­wegs. Unter seinem Szene­spitz­na­men „Uwocaust“, der von ihm mit einem ziem­lich schlechtem „Augen­zwinkern“ in Anlehnung an die Shoa gewählt wurde, spielte er zulet­zt auf einem Ham­mer­skin-Konz­ert am 03.07.2010 im Elsass und am 20.11.2010 im „Ting-Haus“ in Greves­mühlen (Meck­len­burg Vor­pom­mern).
Die Tat­sache, dass die Band „Preussen­stolz“ aus Pots­dam kommt, spielt deshalb eine wichtige Rolle, da sie dadurch auf eine schon beste­hende neon­azis­tis­che Struk­tur zurück­greifen kann. Gute Kon­tak­te zu anderen Pots­damer Neon­az­ibands und Szene­größen erle­ichterten ihnen den Ein­stieg in die neon­azis­tis­che Musik­szene und das Auf­steigen in der sel­bi­gen. Dies hat mit­tler­weile selb­st der Ver­fas­sungss­chutz bemerkt und schreibt dazu in seinem Bericht für das Jahr 2009: „Nach­wuchs­bands wer­den von den etablierten Szene-Musik­ern gefördert. Zu diesen „Förder­ern“ gehören: „Blood­shed”, „Burn Down”, […] sowie deren Haup­tak­teure Uwe Men­zel („Uwocaust“) aus Pots­dam und Rico Hafe­mann aus Sen­ften­berg (OSL). Bands wie […] „Cyn­ic”, „Preussen­stolz” […] prof­i­tierten 2009 davon.“ [4]

Für diese Unter­stützung wird sich dann natür­lich auch bedankt. Im Book­let der Demo CD von „Preussen­stolz“ schreibt Daniel Hintze, der Schlagzeuger der Band, der hier unter dem Pseu­do­nym „N. the Frog“ auftritt: „Uwocaust (Danke für die viele Unter­stützung)“. Auch weit­ere sein­er Band­kol­le­gen schlossen sich diesem Dank an. Diese Unter­stützung hät­ten sich die Preussenköpfe zu ihrer Zeit wohl auch gewün­scht. Nur wäre diese aus dem neon­azis­tis­chen Lager gar nicht zwin­gend notwendig gewe­sen. Die Bäre­nar­beit hier­bei leis­tete ja bere­its die Stadt Pots­dam, indem sie der Band die entsprechende Infra­struk­tur zum musizieren anbot. Somit wurde Pots­dam beson­ders in den 1990er Jahren für Neon­az­ibands sehr attrak­tiv. Es wur­den Proberäume im „Club 18“ am Stern bere­it­gestellt und die Tat­sache, dass es sich hier­bei um eine nicht unprob­lema­tis­che Gruppe han­delte die hier neon­azis­tis­che Pro­pa­gan­da ver­bre­it­ete, wurde gän­zlich aus­ge­blendet. Dies machte es auch erst möglich, dass sich eine Band wie die „Prois­senheads“ über mehrere Jahre hin­weg etablieren kon­nte.
Erst eine Aufk­lärungskam­pagne Pots­damer Antifaschist_innen im Jahr 1998 führte zu öffentlichem Druck und zum Rauswurf der Band aus dem Jugend­club. Den­noch kam den „Prois­senheads“ auch noch in den kom­menden Jahren eine wichtige Bedeu­tung in der Pots­damer Neon­aziszene zu.

Der Sta­tus quo der Pots­damer Neon­aziszene kann als ein enges Geflecht aus NPD, JN, „Freien Kam­er­ad­schaften“ und eben der sub­kul­turellen Musik­szene beschrieben wer­den.
Deut­liche Gren­zen zwis­chen den ver­schiede­nen Flügeln der Szene, wie sie ver­gle­ich­sweise noch in den späten 90er Jahren vor zu find­en waren, kön­nen heute nicht mehr aus­gemacht wer­den. Wie diese ver­schiede­nen Grup­pen zusam­men wirken lässt sich gut an einem Beispiel zeigen.

Am 07.06.2008 fand in Gen­thin eine Neon­azidemon­stra­tion der „JN Sach­sen-Anhalt“ statt. Hier­bei forderten die ca. 250 anwe­senden Neon­azis ein „nationales Jugendzen­trum“. Der Anlass hier­für war die Kündi­gung des Mietver­trages, für den als „Baracke Gen­thin“ bekan­nt gewor­de­nen Neon­az­itr­e­ff­punkt, durch den Ver­mi­eter des Gebäudes. Seit dem Früh­jahr 2008 betrieb die örtliche Neon­aziszene den „nationalen Jugend­club“ und ver­suchte dort Neon­azikonz­erte zu ver­anstal­ten. Nach­dem dadurch dieser Ver­anstal­tung­sort weg­fiel, organ­isierte die regionale Neon­aziszene in Zusam­me­nar­beit mit den „JN Sach­sen-Anhalt“ am 07.06.2008 die Demon­stra­tion durch Gen­thin. An dieser beteiligten sich auch zahlre­iche Neon­azis aus Pots­dam. Jene Neon­azis stammten zum Großteil aus dem Umfeld der Band „Preussen­stolz“ beziehungsweise der „Freie Kam­er­ad­schaften“.
In der Fol­gezeit wichen die Neon­azis auf die in der Nähe gele­gene Tanzbar „Neue Welt“ aus. Hier spiel­ten auch „Preussen­stolz“ am 31.10.2008 ein Konz­ert welch­es von ca. 100 Neon­azis besucht wurde. Mit dabei waren auch die Neon­az­iband „Cyn­ic“ aus Pots­dam sowie zwei weit­ere Bands. Ein weit­eres Konz­ert, welch­es mit ca. 250 Besucher_innen am gle­ichen Ort stat­tfand, gab es dann am 24.01.2009. Auch hier waren wieder „Preussen­stolz“ zuge­gen.
Dieses Beispiel zeigt, dass Recht­sRock zu ein­er über­re­gionalen Ver­net­zung und Mobil­isierung von Neon­azis führen kann. Denn hier kön­nen die Neon­azi­grup­pierun­gen – egal ob NPD/JN, DVU oder „Freie Kam­er­ad­schaften“ – auf ein bere­its beste­hen­des und über­re­gion­al gut organ­isiertes Net­zw­erk zwis­chen Bands und Konzertveranstalter_innen zurückgreifen.

Preussen­stolz“ und die NPD
Die iden­titätss­tif­tende und szen­esta­bil­isierende Wirkung des Recht­sRock und somit die Wichtigkeit der sub­kul­turellen Musik­szene für die „nationale Bewe­gung“ ist auch am NPD Stadtverord­neten aus Pots­dam nicht vor­beige­gan­gen. Mar­cel Guse [5] grün­dete im Früh­jahr 2010 zusam­men mit weit­eren Pots­damer Neon­azis, unter denen sich auch Daniel Hintze befand, den NPD-Stadtver­band Pots­dam. Dieser ist seit dem mit der „Zusam­men­führung der vie­len zer­streuten nationalen Kräfte“ [6] in Pots­dam beschäftigt, was bis dato auch rel­a­tiv gut gelingt. Durch den NPD-Stammtisch, der mit­tler­weile zum 11. Mal stattge­fun­den hat, hat die Neon­aziszene nun eine rel­a­tiv regelmäßig stat­tfind­ende Ver­anstal­tung bei der ein Aus­tausch, eine Ver­net­zung und eine Zusam­me­nar­beit der ver­schiede­nen Grup­pierun­gen der recht­sradikalen Szene Pots­dams möglich ist. So kön­nen dann auch die Kon­tak­te, die es braucht um beim „Preußen­tag“ zu spie­len, schnell geknüpft werden.

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Fußnoten und Bilder:
[1] Elverich, Gabi / Glaser, Michaela / Schlim­bach, Tabea (Hg.): Recht­sex­treme Musik, Ihre Funk­tio­nen für jugendliche Hörer/innen und Antworten der päd­a­gogis­chen Prax­is, Halle, 2009. http://www.dji.de/bibs/96_11763_Rechtse … worten.pdf
[2] Hier erschienen bere­its die bei­den ersten Sam­pler der „Die Söhne Pots­dams“ Rei­he. Mit dabei waren die Pots­damer Neon­az­ibands „Redrum“, „Blood­shed“, „Burn Down“, „Lost Souls“ und „Cyn­ic“.
[3] „Rock Against Com­mu­nism“
In den späten 1970er Jahren wurde in Eng­land eine rechte Grup­pierung mit dem Namen „Rock Against Com­mu­nism“ gegrün­det. Diese wurde 1982 von Ian Stu­art Don­ald­son, dem Sänger und Grün­der der Neon­az­iband „Skrew­driv­er“, und Joseph Pearce rea­n­imiert. „>Rock Against Com­mu­nism<, unter dessen Ban­ner Skrew­driv­er in den fol­gen­den Jahren mehrere Konz­erte gab“, entwick­elte sich zu einem fes­ten Begriff in der neon­azis­tis­chen Szene. Damals eher als Name für eine Kam­pagne, ste­ht er heute oft auch für einen Musik­stil, der sich in der Tra­di­tion des Recht­sRock der 1980er Jahre sieht. RAC als eine der Ursprungs­for­men des Recht­sRock find­et auch heute noch großen Anklang in der Neon­aziszene, da er trotz „Mod­ernisierung“ der Neon­aziszene hin­sichtlich der Dif­feren­zierung recht­sex­tremer Jugendkultur(en) und der dazuge­hören­den Lebenswelt für Beständigkeit und Tra­di­tion zu ste­hen scheint und somit immer wieder die „guten alten Zeit­en“ her­bei kon­stru­ieren kann. Auch „Preussen­stolz“, beze­ich­net die von ihr gemachte Musik, sowohl auf ihrer Myspace­seite als auch in einem Inter­view mit dem neon­azis­tis­chen Radio­pro­jekt „OPF Radio“, als „klassische[n] R.A.C.“
[4] Min­is­teri­um des Innern des Lan­des Bran­den­burg (Hg.): Ver­fas­sungss­chutzbericht Bran­den­burg 2008, Pots­dam, 2009.
[5] https://inforiot.de/artikel/marcel-guse- … erord­neten
[6] hxxp://www.npd-havel-nuthe.de/?p=1498

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Antifaschismus

Open your eyes! – Ras­sis­mus und Neo­na­zi­struk­tu­ren er­ken­nen und bekämpfen

Ras­sis­mus zeigt sich in Deutsch­land auch ak­tu­ell in ver­schie­de­nen Fa­cet­ten. So sit­zen in Grü­nau Men­schen in Haft ohne eine Straf­tat be­gan­gen zu haben – es sei denn, es ist eine Straf­tat vor Mord, Ter­ror, Armut und Hun­ger zu flie­hen. In Hen­nigs­dorf sit­zen Men­schen im Asyl­be­wer­ber­heim, wel­che durch Re­si­denz­pflicht und Wert­gut­schei­ne in ihren Frei­hei­ten ein­ge­schränkt und zu Men­schen zwei­ter Klas­se de­gra­diert wer­den. Über­all wer­den mehr­mals täg­lich Men­schen aus neo­na­zis­ti­schen und ras­sis­ti­schen Mo­ti­ven be­lei­digt und angegriffen. 

Am 19. März 2011 wol­len wir gegen diese Zu­stän­de auf die Stra­ße gehen. In Ora­ni­en­burg fin­det seit 1997 um den in­ter­na­tio­na­len An­ti­ras­sis­mus­tag herum eine De­mons­tra­ti­on statt, wel­che immer einen Bezug zur Ge­schich­te Ora­ni­en­burgs, dem staat­li­chen Ras­sis­mus und den lo­ka­len Neo­na­zis hat.

Staat­li­cher Ras­sis­mus – die le­ga­le Ausgrenzung

Der 21.März ist ein Tag, an dem welt­weit gegen ras­sis­ti­sche Un­ter­drü­ckung auf die Stra­ße ge­gan­gen wird. Viele Deut­sche mei­nen, dass es hier keine sol­chen Un­ter­drü­ckun­gen gibt. In Deutsch­land sind es be­son­ders Asyl­su­chen­de, die unter Aus­gren­zung und Un­ter­drü­ckung lei­den, denn der deut­sche Staat will ihnen nicht hel­fen, son­dern sie so schnell wie mög­lich los­wer­den. Die Men­schen flie­hen dabei immer aus dem­sel­ben Grund – Angst um das Über­le­ben. Über­le­ben de­fi­niert sich für uns nicht, wie im Grund­ge­setz, als die Flucht vor Krie­gen, Un­ter­drü­ckun­gen oder Ter­ror, son­dern auch als Flucht vor wirt­schaft­li­chen Miss­stän­den, wie Hun­ger oder Armut. Die Men­schen wol­len nicht im Elend der so ge­nann­ten „Drit­ten Welt“ leben und flie­hen des­halb auf ge­fähr­li­chen Pfa­den, um ein wenig von ihrem nach Eu­ro­pa ex­por­tier­tem Reich­tum ab­zu­be­kom­men – doch diese Flucht nach Eu­ro­pa gilt immer noch als il­le­gal und Flücht­lin­ge wer­den kri­mi­na­li­siert. Auch der Land­kreis Ober­ha­vel zeigt Be­ra­tungs­re­sis­tenz wenn es um Asyl­be­wer­ber geht. Ob­wohl die Mehr­heit der bran­den­bur­gi­schen Land­krei­se das so ge­nann­te Wert­gut­schein-?Sys­tem be­reits ab­ge­schafft hat, kön­nen Asyl­be­wer­ber im Land­kreis Ober­ha­vel nicht frei über Geld ver­fü­gen. Sie müs­sen dis­kri­mi­niert und über­wacht mit einem A6-?Zet­tel in der Hand ein­kau­fen. Der Land­kreis hält an die­sem ras­sis­ti­schen Sys­tem fest. In­itia­ti­ven, die dies kri­ti­sie­ren, wer­den mit An­zei­gen be­lohnt, wie im Som­mer 2010, als an­ti­ras­sis­ti­sche Grup­pen Gut­schei­ne für Brat­würs­te auf der Ora­ni­en­bur­ger De­mo­kra­tie­mei­le ver­teil­ten, die den Ori­gi­na­len ähn­lich waren. Statt Be­loh­nung für das an­ti­ras­sis­ti­sche En­ga­ge­ment ei­ni­ger we­ni­ger, gab es hier Re­pres­si­on und struk­tu­rel­le Un­ter­stüt­zung für ras­sis­tisch ein­ge­stell­te Menschen.

Staat­li­che An­ti-?An­ti­faar­beit oder der Ex­tre­mis­mus der Mitte

Doch die Re­pres­si­on gegen an­ti­fa­schis­ti­sches oder an­ti­ras­sis­ti­sches En­ga­ge­ment be­ginnt viel wei­ter oben in der par­la­men­ta­ri­schen De­mo­kra­tie Deutsch­lands. Mit Kris­ti­na Schrö­der schaff­te es eine Rechts­po­pu­lis­tin nicht nur in ein Mi­nis­te­ri­um, sie wurde sog­ar die Ver­tei­le­rin über die Gel­der von vie­len wich­ti­gen Pro­jek­ten gegen Neo­na­zis oder für Opfer rech­ter Ge­walt. Seit sie ins Amt kam, ver­sucht sie sich als Rä­che­rin der „un­ter­drück­ten“ Deut­schen, wobei sie ihre rech­ten Wur­zeln schnell ver­de­cken woll­te. So fan­den sich auf ihrer Web­sei­te vor ihrer Mach­ter­grei­fung meh­re­re rech­te Ver­lin­kun­gen, wie zur rech­ten Wo­chen­zei­tung Junge Frei­heit. In­zwi­schen het­zt sie gegen ara­bi­sche Mi­gran­ten, sie wären „Deut­schen­feind­lich“ und äfft die von Neo­na­zis seit Jah­ren be­schwo­re­nen „deut­schen­frei­en Zonen“ nach. Wäh­rend es bei Thi­lo Sar­ra­zin einen Auf­schrei gab, darf sie wei­ter agie­ren. Bei­de hetz­ten in Ver­bin­dung mit dem durch Si­cher­heits­be­hör­den und ei­ni­gen Me­di­en ver­brei­te­ten ge­ne­rel­len Ter­ror­ver­dacht, was bun­des­weit unter an­de­rem zu ras­sis­ti­schen Über­grif­fen gegen ara­bi­sche und mus­li­mi­sche Ju­gend­li­che führte.

Neo­na­zi­struk­tu­ren auf­de­cken – Kein Rück­zugs­raum für Neonazis

Im ge­sam­ten Jahr kam es im süd­li­chen Ober­ha­vel zu neun Ge­walt­ta­ten sei­tens Neo­na­zis. In Ber­lin gab es Brand­an­schlä­ge und Sach­be­schä­di­gun­gen gegen linke Ein­rich­tun­gen und Mo­sche­en. Die Liste ließe sich mit an­de­ren Orten wie Dort­mund, Leip­zig, Dres­den, etc. er­wei­tern. Die Neo­na­zis schei­nen wie­der stär­ker zu wer­den, was auch daran liegt, dass ge­ra­de in Ge­gen­den ohne linke Sub­kul­tur Gel­der gegen rech­te Ar­beit ge­kürzt wer­den. Was dann pas­siert kann in Meck­len­burg Vor­pom­mern be­ob­ach­tet wer­den – Neo­na­zis ent­de­cken Ni­schen und setz­ten sich fest. In Ober­ha­vel und Ora­ni­en­burg sit­zen viele Neo­na­zis und ge­nie­ßen ihre Ruhe, da sie un­ge­stört agie­ren kön­nen. Ob Bun­des­vor­stands­mit­glie­der der JN, Füh­rungs­ka­der der ver­bo­te­nen HDJ oder Na­zi­mu­si­ker, die be­reits wegen ihrer Ak­ti­vi­tä­ten im Ge­fäng­nis saßen. Diese Struk­tu­ren aus Knei­pen, Läden, Par­tei­en oder Grup­pen müs­sen von zi­vil­ge­sell­schaft­li­cher und an­ti­fa­schis­ti­scher Seite offen be­nannt und be­kämpft wer­den – ohne lange Diskussion.

Pro­gres­si­ve Ju­gend­so­zi­al­ar­beit statt ku­scheln mit Neonazis

Lange Zeit ver­kann­te men­sch in Ober­ha­vel das Pro­blem der ju­gend­li­chen Neo­na­zis, wel­che ohne Par­tei und Ka­me­rad­schaft aus­kom­men. In­zwi­schen sit­zen sie in Ju­gend­klubs und be­stim­men das Bild, so­dass viele eher links ge­präg­te Ju­gend­li­che lie­ber nach Ber­lin fah­ren, als im ei­ge­nen Ort zu fei­ern. Ein Groß­teil der So­zi­al­päd­ago­gen ver­schlie­ßen die Augen davor, zei­gen zu wenig In­ter­es­se an den Ju­gend­li­chen oder tei­len sel­ber Po­si­tio­nen von Neo­na­zis, spie­len mit ihren Bands in Neo­na­zi­lä­den und ba­ga­tel­li­sie­ren das Tra­gen von neo­na­zis­ti­schen Mar­ken wie „Thor Stei­nar“. Ein Rück­zugs­ort für Neo­na­zis, be­son­ders in Ju­gend­frei­zeit­ein­rich­tun­gen, darf und wird von uns nicht ge­dul­det werden.

Wir for­dern daher:
- Auf­he­bung aller ras­sis­ti­schen Son­der­ge­set­ze und Blei­be­recht für alle Men­schen!
- Kein wei­te­res Kür­zen von Gel­dern an­ti­ras­sis­ti­scher / an­ti­fa­schis­ti­scher In­itia­ti­ven!
- Neo­na­zi­struk­tu­ren auf­de­cken, an­grei­fen, dicht­ma­chen, ent­zau­bern!
- Mehr po­li­ti­sche Bil­dung in Ver­wal­tun­gen und im Jugendsozialbereich!

Ras­sis­mus be­kämp­fen! Über­all, auf allen Ebenen!

 

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SA 19.03.2011 | 14:00 | Bahn­hof Oranienburg

alle Infos: http://antiratage2011.blogsport.de

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(Anti-)Rassismus Gender & Sexualität

Frauentagsdemo gegen Rassismus

Frauen­Les­ben­Trans* Demo
Sol­i­darische Män­ner sind außer­halb des FLT*-Blocks willkom­men
Auf­takt 16.30 Uhr
Bre­itschei­dt Str./Karl Liebknecht Str., Pots­dam, S‑Bhf. Babelsberg

 

Der 8. März wird seit 1911 inter­na­tion­al als Kampf­tag für die Inter­essen der Frauen gegen Unter­drück­ung, sex­uelle Gewalt und Krieg, für das Frauen­wahlrecht, für bessere Arbeits- und Lebens­be­din­gun­gen, für Gle­ich­berech­ti­gung und gegen Kap­i­tal­is­mus und Ras­sis­mus verstanden.

Wir wollen in diesem Jahr mit ein­er Demon­stra­tion in Pots­dam die Lebens­be­din­gun­gen von Flüchtlings­frauen in Bran­den­burg anprangern und auf Verän­derung drängen.

An vie­len Orten in ganz Deutsch­land wehren sich Flüchtlinge mit Streiks und Protesten gegen unerträgliche Lebens­be­din­gun­gen. Das Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz schreibt fest, dass Flüchtlinge in Deutsch­land unter schlecht­en Bedin­gun­gen in Flüchtlingslagern leben müssen, nicht arbeit­en dür­fen und so von Sach­leis­tun­gen der Behör­den abhängig gemacht wer­den, keinen aus­re­ichen­den Zugang zu Gesund­heitsver­sorgung haben und gezwun­gen sind, mit weniger Geld als dem ALG-2-Satz (Hartz IV) auszukom­men. Gle­ichzeit­ig wird Flüchtlin­gen das Men­schen­recht auf Bewe­gungs­frei­heit durch die so genan­nte „Res­i­den­zpflicht“ aberkan­nt. Dieses und weit­ere ras­sis­tis­che Son­derge­set­ze sind der juris­tis­che Rah­men für Unter­drück­ung, Iso­la­tion und sozialen Ausschluss.

In Bran­den­burg leben Flüchtlings­frauen und ihre Kinder über Jahre hin­weg in „Sam­melun­terkün­ften“ in der Regel auf eng­stem Raum zusam­mengepfer­cht (die Min­dest­stan­dards der Lan­desregierung sehen sechs Quadrat­meter pro Per­son vor), ohne Pri­vat­sphäre oder die Möglichkeit, ihre Lebens­gestal­tung selb­st in die Hand zu nehmen. Die lagerähn­lichen Unterkün­fte liegen oft außer­halb der Ortschaften. In der gesellschaftlichen Iso­la­tion wer­den die Frauen schut­z­los und häu­fig Opfer von sex­uellen Beläs­ti­gun­gen oder Verge­wal­ti­gun­gen; sie lei­den unter den schlecht­en hygien­is­chen Bedin­gun­gen und der Per­spek­tivlosigkeit ihrer Kinder.

Wir fordern:
‑Keine Lager für Frauen! Lager abschaf­fen! Woh­nun­gen für alle!
Gegen jede Form der Unter­drück­ung, sei es auf­grund von Geschlecht, Ausse­hen, Herkun­ft, Alter, sex­ueller Ori­en­tierung oder Mobilitätseinschränkungen.

Women in Exile (WIE) and friends
WIE“ ist eine Gruppe von Flüchtlings­frauen, die sich mit den Prob­le­men von Flüchtlin­gen aus der Sicht von Frauen befassen und Geset­ze bekämpfen, die gegen die Emanzi­pa­tion von Frauen und Kindern gerichtet sind.

womeninexile.blogsport.de

Inforiot