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Antifaschismus

Antifa-Tour ins Grüne

Bericht von der Kundgebe­nung bei der „Hausver­wal­tung“ des Berlin­er Thor Steinar Ladens „Töns­berg“

Am Son­ntag den 25.03.2012 fand in Grube, einem Dorf in der Nähe von Pots­dam, eine antifaschis­tis­che Kundge­bung mit ca. 60 gut gelaun­ten Teil­nehmern gegen den Naziladen „Töns­berg“ in Berlin-Weißensee statt, der Artikel der recht­en Bek­lei­dungs­fir­ma „Thor Steinar“ vertreibt. Die im strahlen­den Son­nen­schein stat­tfind­ende Kundge­bung unter dem Mot­to „Keine Geschäfte mit Neon­azis“ war ein Ver­such der Antifaschist_Innen, Kon­takt mit dem bis dahin nicht zu erre­ichen­den und in Grube wohn­haften Ver­mi­eters des Geschäfts, Klaus Rosen­thal, aufzunehmen und zudem das Prob­lem rechter Struk­turen und Gewalt nicht nur in Berlin, son­dern auch im Umland, wo Nazis lei­der noch recht unbe­hel­ligt ihre Gesin­nung ver­bre­it­en kön­nen, aufzuzeigen.

Dass Nazistruk­turen beson­ders auch in der Periph­erie Bran­den­burgs ein Prob­lem sind, das kaum auf Wider­stand stößt, wurde dann auch prompt am Son­ntag deut­lich. Uner­wartet hat­ten sich etwa 30 Neon­azis aus dem Spek­trum der Anti-Antifa Pots­dam zu ein­er nicht angemelde­ten Gegenkundge­bung, der auf einen Antrag auf „Eil­ver­samm­lung“ hin von der Polizei stattgegeben wurde, einge­fun­den. Allerd­ings mussten die Nazis ihre Kundge­bung unter dem Mot­to „Gegen linke Gewalt“ fernab der Haupt­straße hin­ter der antifaschis­tis­chen Kundge­bung abhal­ten, was ihre Außen­wirkung erhe­blich min­imierte. So wurde ihnen offen­sichtlich etwas der Wind aus den Segeln genom­men, denn der auf ihrem Trans­par­ent prangen­den Auf­forderung „Auf­muck­en gegen Links“ kamen sie nicht nach, son­dern standen stattdessen stumm und mit grim­mi­gen Mienen auf dem bran­den­bur­gis­chen Feld. Auch die mit­ge­bracht­en Reich­skriegs­flaggen wur­den eher halb­herzig geschwenkt. Im Vor­feld hat­ten die Nazis allerd­ings in aller Frühe Gal­gen und Ban­ner mit Dro­hun­gen für die angereis­ten Antifaschist_Innen aufge­hängt und den Weg vom Bahn­hof Pots­dam-Golm zum Ort mit Aufk­le­bern zugepflastert und mit recht­en Parolen beschmiert, welche von den Teil­nehmern bei einem guten gelaun­ten Spazier­gang zurück zum Bahn­hof ent­fer­nt und über­malt wur­den, nach­dem so einige Schreibfehler der Nazis wie „Anti-Anti­va“ für Lach­er gesorgt hat­ten. Das Erscheinen der Nazis an diesem Son­nta­gnach­mit­tag in dem kleinen Ort, ihr Auftreten und auch die Art und Weise, in der sie den Antifaschist_Innen dro­hen woll­ten, zeigt allerd­ings deut­lich, dass rechte Struk­turen im Umland ein schw­er­wiegen­des Prob­lem sind, das sich unbe­hel­ligt aus­bre­it­en kann und von den Bürg­ern toleriert und akzep­tiert wird. Rechte Gesin­nun­gen, Pro­pa­gan­da und Struk­turen stoßen in diesen ländlichen Gegen­den auf kaum Wider­stand und Gegen­struk­turen, son­dern kön­nen sich ungestört ent­fal­ten. Dass die Nazis an diesem Nach­mit­tag auf­taucht­en und die Gegend mit rechter Pro­pa­gan­da verun­stal­teten, lag nicht in erster Lin­ie am Erscheinen der Antifaschist_Innen, son­dern daran, dass sie vor Ort in großer Zahl präsent sind und im Berlin­er Umland sowieso ver­mehrt ihre Gesin­nung nach außen tra­gen. Sie begreifen es als ihren Raum, in dem Antifaschist_Innen nichts zu suchen haben. Es ist somit wichtig, antifaschis­tis­che Aktio­nen wie die vom 25.03. auch dahin zu tra­gen, wo Nazis sich noch zuhause fühlen können!

Eine Antifa-Sprech­er_in aus Pots­dam ver­las, passend zur Naziprob­lematik im Pots­damer Umland einen Rede­beitrag, der neon­azis­tis­che Über­griffe und Pro­pa­gan­da-Aktio­nen im ländlichen Raum the­ma­tisierte. Die Haupt-Aufmerk­samkeit der Kundge­bung lag jedoch auf dem The­ma “Thor Steinar”-Laden in Weißensee, was let­zten Endes auch dafür sorgte, dass die bran­den­burg­er Kam­er­aden unbeachtet umher­standen und noch vor Beendi­gung der Kundge­bung lust­los das Feld räumten.

Das Dorf als Schau­platz eines Kon­flik­ts, der eigentlich nach Berlin gehört” über­schrieb die MAZ den Artikel zum Antifa-Protest in Pots­dam-Grube (01). Die Schlagzeile bringt rel­a­tiv gut die größ­ten­teils gle­ichgültige Stim­mung der Gru­ber Einwohner_Innen auf den Punkt, hat aber einen Wahrheits­ge­halt, den wir teilen. Denn der Kon­flikt um den “Thor Steinar”-Laden “Töns­berg” ist tat­säch­lich ein Kon­flikt in und aus Berlin. Haupt­prob­lem war bish­er allerd­ings die igno­rante Hal­tung des Ver­mi­eters des “Thor Steinar”-Ladens gegenüber der Problematik.

Klaus Rosen­thal, Eigen­tümer der Immo­bilie in der Berlin­er Allee 11, ver­mi­etete wissentlich an die Fir­ma “Thor Steinar”. Wed­er schriftliche Anfra­gen des Bezirk­samtes, Anrufe lokaler Partei-Vertreter_In­nen, noch Beratungsange­bote der Mobilen Beratung gegen Rechts (MBR) oder Proteste des “Kein Kiez für Nazis”-Bündnisses vor dem Laden ver­an­lassten Rosen­thal zu ein­er Reak­tion. Die lokalen Akteure im Berlin­er Nor­dosten, die sich seit Ende let­zten Jahres gegen das rechte Ladengeschäft in Weißensee engagieren, werten dies als blanke Igno­ranz gegenüber dem Prob­lem, mit dem sie sich vor Ort kon­fron­tiert sehen. Seit der Eröff­nung des Ladens gesellt sich zu dem eh schon vorhan­de­nen recht­en Kien­tel in Weißensee, noch die Kund­schaft des Geschäfts. Auch im Straßen­bild des Bezirks taucht die Marke seit Okto­ber 2011 ver­mehrt wieder auf. “Thor Steinar” stärkt damit das iden­titäre Selb­st­wert­ge­fühl der lokalen Neon­azis, die auch gern mal ihnen unlieb­same Per­so­n­en zusammenschlagen.

Einzig greif­bare Möglichkeit mit dem Ver­mi­eter in Kon­takt zu kom­men oder zumin­destens einen für ihn wahrnehm­baren Protest zu ini­ti­ieren, war let­zten Endes die Kundge­bung in Pots­dam-Grube. Nach län­ger­er Diskus­sion und eini­gen Verän­derun­gen der Aus­gangslage in Grube wurde sich dafür entsch­ieden, an der Aktion fest zu hal­ten, da bish­er alle anderen Möglichkeit­en aus­geschöft wurden.

Greif­bar­er Anhalt­spunkt blieb und bleibt darum der “Sitz” der „Immo Haus GmbH“ in der Gruben­er Wublitzs­traße, über deren Postan­schrift und Tele­fon­num­mer bish­er die Kom­mu­nika­tion der Mieter_innen der Berlin­er Allee 11 mit ihrem Ver­mi­eter Her­rn Rosen­thal liefen.

In Grube wurde mehr die angekündigte Kundge­bung am 25. März als Prob­lem gese­hen, als die Tat­sache, dass Klaus Rosen­thal an Rechte ver­mi­etet. In der Woche vor der Kundge­bung lief beim Ver­samm­lungsan­melder das Tele­fon heiß. Immer wieder wurde ver­sichert, dass die Antifa nicht das Dorf nieder­bren­nen wolle.

Der Orts­beirat von Pots­dam-Grube ließ ver­laut­bar­ern, dass Grube „kein­er­lei Ver­ständ­nis für faschis­tis­che Ten­den­zen“ habe, auch nicht für Läden wie den “Töns­berg”. Allerd­ings müssten notwendi­ge poli­tis­che Auseinan­der­set­zun­gen mit rechtsstaatlichen Mit­teln geführt wer­den. „Dazu gehören wed­er Straßen­schlacht­en, noch Aktio­nen, die die Pri­vat­sphäre berühren“, hieß es in ein­er Erk­lärung des Orts­beirates vom 20. März. (02)

“Wir empfehlen zu dem genan­nten Zeit­punkt den weit­eren Bere­ich um die Wublitzs­traße 13 zu mei­den.” (03) ließ sich der örtlichen Webpräsenz des Ortes ent­nehmen. Der Auf­forderung leis­tete die Mehrheit der Gruben­er folge. Anwohner_Innen lugten hin­ter ihren Gar­di­nen her­vor oder beäugten die Antifa-Kundge­bung skep­tisch. Auch gegenüber der MAZ zeigten sich die meis­ten Gruben­er nicht son­der­lich gesprächs­bere­it: „die sollen uns in Ruhe lassen“ (04). Wesentlich sol­i­darisch­er ver­hiel­ten sich die Autofahrer_innen, die das Anliegen der Kundge­bung während des Vor­beifahrens durch laut­starkes Hupen unterstützten.

Die Rede­beiträge waren nicht kon­fronta­tiv, die Musik angemessen (1, 2, 3, usw.) und die Kundge­bung ver­lief vol­lkom­men prob­lem­los. Da die Straßen­schlacht­en nun doch aus­blieben (es wäre wohl – gemessen an der Größe von Grube – auch ein sehr kurzweiliges “Vergnü­gen” gwor­den), gab es de fac­to nichts worüber men­sch sich hätte aufre­gen kön­nen — außer vielle­icht drei mit­ge­brachte Garten­zw­erge. “Car­o­la Wal­ter, die als einzige vom Orts­beirat gekom­men war, ärg­erte sich vor allem über drei Garten­zw­erge, die für „nichts hören, nichts sehen, nichts sagen“ standen und von den Linken an die Haupt­straße gepflanzt wur­den. Das sei „eine völ­lig über­flüs­sige und deplatzierte Pro­voka­tion“, sagte sie.” (05).

In Rede­beiträ­gen und im Vor­feld wurde immer wieder verischert, dass die Kundge­bung sich nicht gegen Grube richtet, son­dern ein Appell an Her­rn Rosen­thal sei. In Rede­beiträ­gen wurde, auf Grund der Tat­sache, dass Klaus Rosen­thal an diesem Son­ntag nicht zu Haus war (Urlaub in Südostasien), an die Gru­ber appel­liert, mit Her­rn Rosen­thal das Gespräch aufzunehmen, da wir den Ver­mi­eter des “Thor Steinar”-Ladens n
och sel­tener zu Geis­cht bekom­men, als dessen Nachbarn.

Die Posi­tion­ierung des Orts­beirates, „gegen Demon­stra­tio­nen, die die poli­tis­che Auseinan­der­set­zung in die Pri­vat­sphäre tra­gen und die erfahrungs­gemäß fast immer zu gewalt­täti­gen Auseinan­der­set­zun­gen mit recht­en Sym­pa­thisan­ten führen“ (06) ignori­ert die prob­lema­tis­che Lage, in der wir uns befind­en. Schließlich ist es nicht die Schuld der Men­schen, die sich gegen den “Töns­berg” stark machen, dass der Ver­mi­eter wed­er das Gespräch geuscht hat, noch, dass er (s)einen Wohn­sitz als Postan­schrift für seine “Immo­bilien­fir­ma” nutzt. Wir sehen darum in unserem Besuch in Grube keine „neue Qual­ität“ (07) link­er Per­sön­lichkeitsver­let­zung, wie es in Pots­damer Polizeikreisen hieß, son­dern einzig pro­bates Mit­tel, unseren Protest bei den Ver­ant­wortlichen zum Aus­druck zu bringen.

In Anbe­tra­cht der Tat­sache, dass vor allem die “Kein Kiez für Nazis”-Kundgebung als eigentlich­es Prob­lem gese­hen wurde und nicht die missliche Lage, in der “wir” uns befind­en, müssen sich einige Gruben­er den Vor­wurf wohl oder übel gefall­en lassen, dass sie „nichts hören, nichts sehen, nichts sagen“.Ganz ohne Wirkung scheint der Protest in Pots­dam-Grube nicht gewe­sen zu sein. So wen­dete sich Herr Rosen­thal an das Bezirk­samt und machte die Bürg­er_in­nen-Ini­tia­tive bzw. das “Kein Kiez für Nazis”-Bündnis für die “Ver­schönerung” des Ladens, und damit auch ver­bun­den des Haus­es, ver­ant­wortlich. Die von ihm geforderte Stel­lung­nahme vom Bezirks­bürg­er­meis­ter Köhne blieb jedoch erfreulicher­weise aus. Weit­er­hin hat er nun doch ein Beratungs­ge­spräch von der MBR angenom­men. Wir sagen: “Es geht doch!” und begrüßen aus­drück­lich den Schritt seit­ens des Ver­mi­eters, sich nun doch mit dem etwas prob­lema­tis­chen Mieter seines Haus­es auseinanderzusetzen.

Wir hof­fen, dass die Gespräche kon­struk­tiv ver­laufen und sind auch gern bere­it, unsere Unter­stützung anzu­bi­eten. Denn auch wir wollen nicht noch ein­mal hier­her kom­men müssen.“ (08).Danke an alle die da waren. Grüße gehen raus an die [a] Antifaschis­tis­che Linke Pots­dam, die Antifa Unit­ed, Antifa West­havel­land, an Sol­id und die rev­o­lu­tionären Massen sowieso.

Es bleibt dabei: „Keine Geschäfte mit Neon­azis!“

Bünd­nis „Kein Kiez für Nazis!“ (April 2012)

Berichte, Bilder, PM’s:
Nok­talia: Fotos: “Kundge­bung in Grube”
[a] Antifaschis­tis­che Linke Pots­dam (AALP): PM “Keine Geschäfte mit Nazis!”
Antifa West­havel­land: Bilder/ Bericht “Antifaschis­tis­che Kundge­bung in Potsdam-Grube”

Quellen:
01: MAZ, 26.03.2012, “Grube in Aufruhr“
02:
PNN, 21.03.2012, “Grube sorgt sich wegen Antifa-Demo“
03 Web­site der Ortschaft Grube, Stand 27.03.2012
04:
MAZ, 26.03.2012, “Grube in Aufruhr“
05:
MAZ, 26.03.2012, “Grube in Aufruhr“
06:
PNN, 21.03.2012, “Grube sorgt sich wegen Antifa-Demo“
07:
PNN, 09.03.2012, “Erste Probe für neuen Polize­ichef Antifa will in Grube demon­stri­eren“
08:
Kein Kiez für Nazis, 25.03.2012, Rede­beitrag: „Straßen­schlacht­en in Grube?“

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Antifaschismus

(Neo)naziaufmarsch in Brandenburg an der Havel gestoppt

Mit Block­aden haben Antifaschist_innen heute in Bran­den­burg an der Hav­el einen Auf­marsch der NPD gestoppt und die (Neo)nazis zur Umkehr gezwun­gen. Bere­its die ersten Block­aden auf der „Jahrtausend­brücke“ und der „Luck­en­berg­er Brücke“ führten zu ein­er Umver­legung der geplanten Auf­marschroute. In der Willy Sänger Straße Ecke August Bebel Straße wurde der NPD Aufzug dann endgültig gestoppt.

Die (Neo)nazis woll­ten in Bran­den­burg an der Hav­el gegen die Europäis­che Währung­sein­heit demon­stri­eren und hat­ten sich dafür teil­weise als Esel verklei­det. „Ich Esel glaube, daß der Euro uns Deutschen nutzt“, lautete die Mes­sage und kopierte eine frühere Aktion von (Neo)nationalsozialisten, welche die Shoa in Frage stellte.

Ins­ge­samt waren unge­fähr 150 (Neo)nazis erschienen, mehr als am ver­gan­genen Woch­enende in Frank­furt (Oder), jedoch weniger als am 8. Mai 2010 in Bran­den­burg an der Havel.

Unter den Teilnehmer_innen der NPD Ver­anstal­tung war übri­gens auch der Bran­den­burg­er (Neo)nazi Sascha Lücke. Der Gewaltver­brech­er tötete vor 16 Jahren den Punk Sven Beuter in Bran­den­burg an der Havel.

Während ein­er Zwis­chenkundge­bung in der Fontanes­traße rede­ten u.a. der ehe­ma­lige DVU-Chef und jet­zige NPD Funk­tionär Matthias Faust sowie der Bran­den­burg­er NPD Lan­desvor­sitzende Klaus Beier. Beier kündigte in sein­er Rede, auf­grund des Mis­ser­fol­gs heute, mehrere Spon­tanaufmärsche an.
Unge­fähr zwei  Stun­den später marschierten daraufhin unge­fähr 40 (Neo)nazis in der havel­ländis­chen Kle­in­stadt Prem­nitz auf.

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Antifaschismus

Nazidemo auf Abwegen

INFORIOT Rund 160 Neon­azis haben am Sonnabend in Brandenburg/Havel “gegen den Euro” demon­stri­ert. Durch ver­schiedene dezen­trale Block­adeak­tio­nen von Antifas mussten die Recht­en immer wieder stop­pen und ihre Route erhe­blich abän­dern. Ein “Tag der Demokratie” am Neustädtis­chen Markt hinge­gen war nur spär­lich besucht.

Partei der Mörder marschierte auf

Gegen Mit­tag ver­sam­melten sich rund 160 Neon­azis am Bran­den­burg­er Haupt­bahn­hof für die Demon­stra­tion unter dem Mot­to “Wir arbeit­en, Brüs­sel kassiert — Raus aus dem Euro”. Aufgerufen hat­te die NPD.

Unter den Demon­stri­eren­den befan­den sich unter anderem Alexan­der Bode (Haupt­täter der ras­sis­tis­chen, tödlich ver­laufe­nen Het­z­jagd von Guben 1999) und Sascha Lücke (er prügelte 1996 den Punk Sven Beuter in Brandenburg/Havel zu Tode).

Block­aden erzwin­gen Routenänderung

Durch Block­aden, die in erster Lin­ie von antifaschis­tis­chen Jugendlichen getra­gen wur­den, war die ursprünglich geplante Route der recht­en Demon­stra­tion ver­stellt. Stattdessen mussten die Neon­azis über die Otto-Sid­ow-Straße in Rich­tung ihres Zielpunk­ts, dem Bahn­hof Alt­stadt, laufen.

Nationaler Sozial­is­mus — Jet­zt!” und “Macht den Demokrat­en Dampf — nationaler Frei­heit­skampf” zählten zu den am meis­ten skandierten Parolen.

Polizei erlaubt Ver­längerung der Nazidemo

Als die Neon­azis am Bahn­hof Alt­stadt anka­men, verkün­de­ten sie, dass sie sich durch die unat­trak­tive Route “ver­arscht” fühlen wür­den. Die Polizei erlaubte ihnen nach einiger Wartezeit, doch noch weit­er zu marschieren. Nach weni­gen hun­dert zusät­zlichen Metern war endgültig Schluss: An der Fontanes­traße gab es eine weit­ere Block­ade, so dass die Neon­azis umkehren mussten.

Pfef­fer­spray und Gewahrsam­nah­men gegen Antifas

Ins­ge­samt waren wohl mehrere hun­dert AntifaschistIn­nen an den dezen­tralen Gegen­protesten beteiligt. Mehrmals set­zte die Polizei Augen­zeu­gen­bericht­en zufolge Pfef­fer­spray ein. Mehrere Per­so­n­en wur­den aus noch unbekan­nten Grün­den in Gewahrsam genom­men. Zu den Protesten hat­te das “Antifaschis­tis­che Net­zw­erk” (AFN) aufgerufen.

Tag der Demokratie schlecht besucht

Am Neustädtis­chen Markt fand der­weil ein städtis­ch­er “Tag der Demokratie” statt.

Nach ersten Medi­en­bericht­en sollen daran 600 Men­schen teilgenom­men haben — diese Angabe scheint jedoch über­trieben zu sein.

40 Nazis bei Spon­tande­mo in Premnitz

Nach ihrer Abreise aus Brandenburg/Havel macht­en rund 40 Neon­azis am späten Nach­mit­tag Halt in Prem­nitz. Dort liefen sie einige Minuten lang in ein­er “Spon­tandemon­stra­tion” durch die Stadt.

Die näch­ste neon­azis­tis­che Demon­stra­tion im Land Bran­den­burg ist für den 14. April in Neu­rup­pin angekündigt. Auch für diesen Tag gibt es bere­its Protest­pla­nun­gen.

Infor­ma­tio­nen zur Neon­aziszene in Brandenburg/Havel sind hier zu finden.


Sascha Lücke (2. v.l., rot­er Pulli)


Alexan­der Bode (1. v.r., Ordnerbinde)


NPD-Aktivist Frank Maar mit Eselsmaske


Neon­azis aus Neuruppin

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Law & Order

Verfassungsschutzbericht 2011 bleibt tendenziös!

Zwar kon­nten wir im August 2011 vor Gericht erwirken, dass die Nen­nung unseres Vere­ins aus dem dama­li­gen “Ver­fas­sungss­chutzbericht” gestrichen wurde, nichts­destotrotz ver­sucht der Ver­fas­sungss­chutz weit­er­hin, unser Pro­jekt zu dif­famieren. Erin­nert sei an dieser Stelle nochmals an die ver­suchte und gescheit­erte Wer­bung eines Spitzels im Umfeld des Mit­ten­Drins im Okto­ber 2011 – zeitlich par­al­lel zum Bekan­ntwer­den der Ver­strick­ung des VS in die Mord­serie des “NSU”.

Im aktuellen “Ver­fas­sungss­chutzbericht” ste­ht auf Seite 149 – Zitat:

Drei mut­maßliche Ange­hörige der „recht­en Szene“ wur­den am 23.08.2011 in Neu­rup­pin (OPR) von etwa 20 Per­so­n­en aus dem Jugend­wohn­pro­jekt „Mit­ten­drin“ ver­fol­gt und mit Steinen beworfen.”

Die Aus­sage ist genau­so reißerisch wie sach­lich falsch!
Tat­sache ist: Am besagten Tag plakatierten 3 stadt­bekan­nte Neon­azis in Neu­rup­pin. Unter anderem tack­erten sie ein Flug­blatt mit nation­al­is­tis­chem Inhalt an die Ein­gangstür des JWP-Mit­ten­Drin in der Schinkel­straße, was von ein­er Bewohner_In bemerkt wurde, die sodann das zeit­gle­ich tagende Mit­ten­Drin-Plenum informierte. Daraufhin ver­ließ das Plenum geschlossen das Gebäude, um die flüch­t­en­den Nazis zur Rede zu stellen und der Polizei zu übergeben. Auf dem Neu­rup­pin­er Wall gelang dies schließlich. Die Polizei stellte die Per­son­alien der Beteiligten fest und sprach gegen die Nazis Platzver­weise aus.

Wir möcht­en beto­nen, dass kein­er der Nazis ange­fasst oder gar ver­let­zt wor­den ist, wie etwa der Ver­fas­sungss­chutzbericht sug­geriert. Vielmehr han­del­ten die MittenDrinler_Innen beson­nen und gewalt­frei und kon­nten so die weit­ere Ver­bre­itung von Nazipro­pa­gan­da in Neu­rup­pin unterbinden (in einem mit­ge­führten Ruck­sack der Nazis fand sich weit­eres Material).

Die Behaup­tung, mit “Steinen bewor­fen” wor­den zu sein, entspringt lediglich der Aus­sage der Nazis, die dann von der Polizei über­nom­men wurde. Bish­er gibt es dazu nach unserem Ken­nt­nis­stand kein laufend­es Ver­fahren gegen Mit­glieder des Vere­ins. Wir wehren uns gegen die unkri­tis­che Über­nahme der Aus­sage von Neon­azis, um damit zum wieder­holten Male links-alter­na­tive Pro­jek­te zu diskreditieren.

Wir fordern eine Richtig­stel­lung durch die Ver­ant­wortlichen im Bran­den­burg­er Innen­min­is­teri­um.
Auch gegen diese Erwäh­nung wer­den wir wieder juris­tis­che Mit­tel prüfen und gegebe­nen­falls einlegen.

 

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Antifaschismus

NPD Aufmarsch soll gestoppt werden

Die NPD hält, trotz der für den morgi­gen Tag, laut Märkische All­ge­meine Zeitung, erwarteten mas­siv­en Proteste von bis zu 1.000 Men­schen (1.), an ihrem Auf­marsch in Bran­den­burg an der Hav­el fest. Start­punkt soll ab 12:00 Uhr der Haupt­bahn­hof sein. Von dort soll es dann durch Neustadt und Alt­stadt zum Alt­städtis­chen Bahn­hof gehen. Ob die Route auch durch die Innen­stadt führt, ist bis jet­zt noch unklar.

Aktion­sori­en­tierte Antifaschist_innen pla­nen die (Neo)nazis ent­lang ihrer angemelde­ten Strecke zu stop­pen. Tre­ff­punkt für alle Inter­essierten ist 10:00 Uhr am Bran­den­burg­er Hauptbahnhof.

Für die bessere Ori­en­tierung wur­den Karten vor­bere­it­et. Diese kön­nen unter fol­gen­den Adressen einge­se­hen oder herun­terge­laden werden:

http://aktionskarten.noblogs.org/files/2012/03/Brandenburg_Havel_Rewe_rot.jpg
http://aktionskarten.noblogs.org/files/2012/03/Brandenburg_Havel_Aldi_blau.jpg

Die Karten geben den momen­ta­nen Stand der Sach­lage wieder. Die genaue Route der (Neo)nazis wird wahrschein­lich erst mor­gen bekan­nt sein. Aktuelle Infos wer­den dann vor Ort her­aus­gegeben oder kön­nen ab 09:00 Uhr beim Infotele­fon erfragt werden. 

Tele­fon­num­mern:

Infotele­fon: 0157/85887718 (am 31.03. ab 9:00 Uhr beset­zt)
EA-Num­mer: 0157/36221252 (am 31.03. ab 10:00 Uhr besetzt)

Twit­ter:

http://twitter.com/#!/afnbrb

Quellen:

(1.) http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12302973/2242247/Tag-der-Demokratie-in-Brandenburg-mit-Minister-Beteiligung.html

weit­ere Infor­ma­tio­nen und Rechercheinfos:

(1.) http://afn.blogsport.de/2012/03/28/info-update-zum-neonaziaufmarsch-in-brandenburg-an-der-havel/
(2.) http://afn.blogsport.de/2012/03/22/neonazis-in-brandenburg-an-der-havel-ein-aktueller-ueberblick/
(3.) http://afn.blogsport.de/2012/03/08/neonaziaufmarsch-in-brandenburg-an-der-havel-stoppen/

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Arbeit & Soziales Geschichte & Gedenken Klima & Umwelt Law & Order

Polittresen Potsdam: Termine im April und Mai 2012

01.04.2012: Von Wider­stand und Emanzipation…

Kolo­nialsierung bedeutet Unter­drück­ung, Aus­beu­tung und Ver­nich­tung. In ehe­ma­li­gen deutschen Kolonien wurde der 1. Völk­er­mord des 20. Jahrhun­derts began­gen. Die Nach­wirkun­gen sind bis heute spür­bar. Viele leis­teten Wider­stand. Doch in welch­er Form und wie erfol­gre­ich? Kolo­nial­isierung ist männlich kon­notiert: Erober­er, Siedler, Schutztrup­pler… Doch wie sieht es mit Frauen aus? Wie han­del­ten sie und wie wur­den sie behan­delt? All diese Fra­gen wollen wir gern mit euch im Rah­men der Ver­anstal­tung mit Bezug auf deutschen Kolo­nial­is­mus klären.

08.04.2012: Free Mumia – Now!

Seit drei Jahrzehn­ten ste­ht der Kampf für die Frei­heit des afroamerikanis­chen Jour­nal­is­ten Mumia Abu-Jamal stel­lvertre­tend für den Wider­stand gegen poli­tis­che Repres­sion, insti­tu­tionellen Ras­sis­mus und die bar­barische Prax­is der Todesstrafe in den USA. Das Free-Mumia-Bünd­nis wird über die aktuelle Lage von Mumia und der anste­hen­den Demo Free Mumia – Now! berichten.

15.04.2012: Das Geschäft mit dem Tod

Die bayrische Fir­ma Tuto­gen führt ein lukra­tives Geschäft mit dem Tod. Sie ver­w­ertet Leichen für den inter­na­tionalen Medi­z­in­markt, die sie für Schönheits-OP´s und medi­zinisch notwendi­ge Ein­griffe ver­wen­det. Die Ange­höri­gen, meißt aus Osteu­ropa, wer­den bewusst hin­ter­gan­gen und unter Druck geset­zt. Die Doku deckt krim­inelle und moralisch ver­w­er­fliche Prak­tiken der Phar­main­dus­trie auf.

22.04.2012 Die Geschichte des 1. Mai (im Archiv)

Ein Vor­trag über den Ursprung des “Tag der Arbeit”, seine Geschichte und Bedeu­tung heute.

29.04.2012 Kuba und die Ölkrise (im Sputnik)

Nach dem Zusam­men­bruch der Sow­je­tu­nion bekommt Kuba keine ver­bil­ligten Ölliefer­un­gen mehr und ste­ht kurz vor dem Zusam­men­bruch. Eine Spezialpe­ri­ode in Frieden­szeit­en wird aus­gerufen und nur mit viel Ent­behrun­gen durch­ste­ht die Insel­re­pub­lik die fol­gen­den Jahre. Im Jahr 2003 besucht ein Filmemach­er Kuba um zu doku­men­tieren wie die Men­schen das erzwun­gene Post-Öl Zeital­ter über­standen haben und welche Tech­niken ihnen dabei halfen. Was er ent­deckt fasziniert ihn und lässt erah­nen was der Men­schheit im Hin­blick auf schwindende Energiere­ser­ven in Zukun­ft blüht. Wir wollen mit euch die Doku­men­ta­tion schauen und im Anschluss Zeit und Raum geben das Gese­hene gemein­sam zu reflektieren.

06.05.2012 : Ein­führung in die Rev­o­lu­tion­s­the­o­rie der Sit­u­a­tion­is­tis­chen Inter­na­tionale (Vor­trag und Diskus­sion im Sput­nik 19:30 Uhr, organ­isiert vom Lesekreis Sputnik)

In seinem Hauptwerk Die Gesellschaft des Spek­takels analysiert und kri­tisiert Guy Debord den kap­i­tal­is­tisch geprägten All­t­ag, in welchem sich die Masse der Men­schen wiederfind­et. Dieser All­t­ag ist bes­timmt durch den Wech­sel von Arbeit und Kon­sum­freizeit, ständig wiederkehren­den Krisen und Kriegen, die Verblendung und ide­ol­o­gis­che Zurich­tung der Men­schen durch Staat und Unternehmen und let­z­tendlich die totale Erstick­ung von Spon­taneität. Die Sit­u­a­tion­is­tis­che Inter­na­tionale hat schon sehr früh den Zusam­men­hang von Kap­i­tal­is­mus und dessen Ide­olo­gie aufgezeigt. Es ging der Gruppe zu jedem Zeit­punkt um eine rev­o­lu­tionäre Umgestal­tung der men­schlichen Gesellschaft. So waren sie z.B. maßge­blich an den Protesten seit­ens der Student_innen und Arbeiter_innen im Jahr 1968 in Frankre­ich beteiligt. Sie haben stets rev­o­lu­tionäre Entwick­lun­gen unter­stützt, die sich nicht auf den Weg des Ter­ror­is­mus oder der parteilichen Vertre­tung bewegten, son­dern vielmehr in direk­ter Kom­mu­nika­tion und Inter­ak­tion mit den Kämpfend­en standen. Wir möcht­en mit euch über die rev­o­lu­tionären Ansätze der SI disku­tieren. Hier­für haben wir 2 Ref­er­enten ein­ge­laden, die eine Ein­führung in die The­o­rien der SI für den theorie.org Ver­lag ver­fasst haben. Wir denken, dass im Hin­blick auf die derzeit­ige kap­i­tal­is­tis­che Krise, und die sich dadurch aufzeigen­den Kämpfe, ein Ein­blick in die Konzepte der SI sehr span­nend ist.

13.05.2012: Erin­nern

Wir wollen einen Aus­flug machen! Es geht auf den Sozialist_innenfriedhof Friedrichs­felde. Hier nehmen wir um 14 Uhr an der geführten Besich­ti­gung “Frauen­schick­sale. Ein Rundgang zu Gräbern berühmter sowie vergessen­er Frauen” teil. Wir tre­f­fen uns 11:45 Uhr vor dem Black Fleck. siehe auch sozialistenfriedhof.de/aktuelles.html

20.5.2012: Film u.a. über die Zer­störung von Umwelt und Biodiversität

Heute wollen wir mit euch einen kri­tis­chen Film mit epis­chen Natur­bildern schauen, der sich mit der ökol­o­gis­chen Verän­derung der Welt in den let­zten 30 Jahren beschäftigt.

27.5.2012: Film über Gefahren (und Chan­cen?) von Gentechnik 

Wir wollen mit euch einen Film über die ökol­o­gis­chen, gesund­heitlichen und anderen Auswirkun­gen von Gen­tech­nik schauen und danach mit euch diskutieren.

http://politresen.blogsport.eu

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Antifaschismus

Info-Update zum (Neo)naziaufmarsch in Brandenburg an der Havel

Nach­dem ein Auf­marsch so genan­nter „Freier Kräfte“ in Frank­furt (Oder) am ver­gan­genen Sam­stag erfol­gre­ich durch Block­aden gestoppt wurde (1.), ste­ht nun am kom­menden Woch­enende in Bran­den­burg an der Hav­el die näch­ste (neo)nazistische Ver­anstal­tung an, die es vorzeit­ig zu been­den gilt.

Bürg­er­liche Proteste

Die Stadt Bran­den­burg an der Hav­el ruft dabei zu einem so genan­nten „Tag der Demokratie“ auf. (2.) In diesem Zusam­men­hang wurde für Sam­stag, den 31. März 2012, ab 12 Uhr eine Kundge­bung auf dem Neustädtis­chen Markt angemeldet, bei der poli­tis­che Reden gehal­ten und Büh­nen­pro­gramme geboten wer­den. (3.) Des Weit­eren sind von dort aus auch „Stadtrundgänge“ zu fol­gen­den Gedenkstät­ten geplant:

*Denkmal für die Opfer der Euthanasie am Nico­laiplatz
*Gedenkplat­te für den von (Neo)nazis ermorde­ten Punk Sven Beuter in der Havel­straße
*Jüdis­ch­er Fried­hof in der Geschwis­ter Scholl Straße

Außer­dem sind in der Zeit von 13 bis 14 Uhr auch zwei Fahrrad­ko­r­sos durch die Innen­stadt geplant.

Antifaschis­tis­che Proteste

Das Antifaschis­tis­che Net­zw­erk [AFN] ruft dazu auf, den (Neo)naziaufmarsch zu stop­pen und plant Proteste an der Route der NPD Ver­anstal­tung. Die Aktio­nen gegen die jüng­sten Aufmärsche in Dessau und Frank­furt (Oder) haben gezeigt, dass Wider­stand, trotz der Repres­sion­swelle nach Dres­den 2010 / 2011 und Neu­rup­pin 2011, möglich ist und sog­ar auch erfol­gre­ich sein kann.
Auch die höch­ste Recht­sprechung sieht beispiel­sweise in Sitzblock­aden kein Prob­lem, wenn diese eine poli­tis­che Inten­sion haben. In der Prax­is tre­f­fen entschlossene Antifaschist_innen jedoch ander­er­seits vor allem auf Polizist_innen, die Block­aden gele­gentlich anders beurteilen und Blockier_innen Straftat­en wie Nöti­gung oder Ver­samm­lungsspren­gung unter­stellen.
Dies kann jedoch rechtlich geheilt wer­den, wenn die „Block­ade“ durch das Ver­samm­lungsrecht geschützt und als „Eil­ver­samm­lung“ angemeldet wird. Es geht ja schließlich bei den Protesten nicht darum von Polizist_innen ange­fasst zu wer­den oder die (Neo)nazis auf das ganze Stadt­ge­bi­et zu verteilen, son­dern die (neo)nazistischen Marschierer_innen vielmehr geschlossen zum Rück­zug zu bewe­gen.
Inter­essierte Antifaschist_innen sind deshalb ab 10 Uhr ein­ge­laden, sich an den Aktio­nen in Bran­den­burg an der Hav­el zu beteili­gen. Tre­ff­punkt ist der Haupt­bahn­hof. Anfahrt mit dem Zug: Siehe unten!

Das Infotele­fon ist ab 9:00 Uhr unter der Tele­fon­num­mer: 0157/85887718 zu erre­ichen.
Der Ermit­tlungsauss­chuss (EA) ist ab 10 Uhr unter der Tele­fon­num­mer: 0157/36221252 erreichbar.

Stand der Nazimobi

Michel Müller, Organ­i­sa­tion­sleit­er im NPD Lan­desvor­stand und Vor­sitzen­der des NPD Kreisver­band Hav­el-nuthe, hat 200 Teilnehmer_innen bei der polizeilichen Anmel­dung des Auf­marsches angegeben. Bei Face­book hat er eine Ver­anstal­tungs­seite erstellt und unge­fähr genau­so viele Men­schen zu sein­er Ver­anstal­tung ein­ge­laden, wie bei der Polizei angegeben. (4.) Allerd­ings haben hier erst 21 Per­so­n­en zuge­sagt. Den­noch ist die bei der Polizei angegebene Teilnehmer_innenzahl dur­chaus reell. Am 8. Mai 2010 nah­men unge­fähr 200 (Neo)nazis an einem von Michel Müller angemelde­ten Auf­marsch in Bran­den­burg an der Hav­el teil, am 26. März 2011 an ein­er von Wol­fram Nahrath (NPD) in der Stadt durchge­führten Kundge­bung unge­fähr 250.
Die (neo)nazistische Ver­anstal­tung am Sam­stag, den 31. März 2012, soll plan­mäßig um 12 Uhr am Haupt­bahn­hof begin­nen und am Alt­städtis­chen Bahn­hof enden. Die Innen­stadt um den Neustädtis­chen Markt soll, laut Märkische All­ge­meine Zeitung, nicht vom Auf­marsch der NPD betrof­fen sein. (5.)

Quellen:

(1.) westhavelland.wordpress.com/2012/03/25/afn-frankfurt-oder-blockiert
(2.) http://www.stadt-brandenburg.de/fileadmin/pdf/aktuelles/Tag_der_Demokratie.pdf
(3.) http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12301035/61009/Mit-einem-Demokratiefest-wollen-die-Brandenburger-gegen-NPD.html
(4.) XXXX://www.facebook.com/events/323454134375350
(5.) wie (1.)

weit­ere Infor­ma­tio­nen und Rechercheinfos:

(1.) http://afn.blogsport.de/2012/03/08/neonaziaufmarsch-in-brandenburg-an-der-havel-stoppen
(2.) http://afn.blogsport.de/2012/03/22/neonazis-in-brandenburg-an-der-havel-ein-aktueller-ueberblick

Abfahrt der Züge für auswär­tige Antifaschist_innen:

Region Berlin/ Bran­den­burg ‑Ost:
07:41 Uhr, Frank­furt (Oder), Gleis 10, RE1 / RE18114
08:09 Uhr, Fürsten­walde (Spree), Gleis 2, RE1 / RE18114
08:23 Uhr, Erkn­er, Gleis 2, RE1 / RE18114
08:44 Uhr, Berlin-Ost­bahn­hof, Gleis 7, RE1 / RE18114
08:48 Uhr, Berlin-Alexan­der­platz, Gleis 2, RE1 / RE18114
08:51 Uhr, Berlin-Friedrich­str, Gleis 3, RE1 / RE18114
08:55 Uhr, Berlin-Haupt­bahn­hof, Gleis 14, RE1 / RE18114
09:01 Uhr, Berlin Zool­o­gis­ch­er Garten, Gleis 3, RE1 / RE18114
09:05 Uhr, Berlin-Char­lot­ten­burg, Gleis 4, RE1 / RE18114
09:36 Uhr, Pots­dam-Golm, Gleis 2, RE1 / RE18114

Region Pots­dam/Bran­den­burg-Süd­west:
07:19 Uhr, Dessau Hbf, Gleis 6, RE18708, Umsteigen: Berlin-Wannsee, Abfahrt 08:55 Uhr
07:58 Uhr, Bad Belzig, Gleis 2, RE18708, Umsteigen: Berlin-Wannsee, Abfahrt 08:55 Uhr
08:23 Uhr, Sed­din, Gleis 2, RE18708, Umsteigen: Berlin-Wannsee, Abfahrt 08:55 Uhr
08:55 Uhr, Berlin-Wannsee, Gleis 6, RE69509
09:03 Uhr, Pots­dam Hbf, Gleis 3, RE69509
09:05 Uhr, Pots­dam Char­lot­ten­hof, Gleis 1, RE69509
09:08 Uhr, Pots­dam Park Sanssouci, Gleis 1, RE69509

Region Cot­tbus/Bran­den­burg-Süd:
07:02 Uhr, Cot­tbus, Gleis 6, RE37406, Umsteigen: Berlin-Ost­bahn­hof, Abfahrt 8:44 Uhr
07:52 Uhr, Königs Wuster­hausen, RE37406, Umsteigen: Berlin-Ost­bahn­hof, Abfahrt: 8:44 Uhr
08:44 Uhr, Berlin-Ost­bahn­hof, Gleis 7, RE1 / RE18114

Region Barn­im/Bran­den­burg-Nord
06:59 Uhr, Bad Freien­walde, Gleis 1a, OE79296, Umsteigen: Eber­swalde, Abfahrt 07:55 Uhr
07:55 Uhr, Eber­swalde Hbf, Gleis 4, RE69605, Umsteigen: Berlin Hbf, Abfahrt 08:55 Uhr
08:09 Uhr, Bernau, Gleis 4, RE69605, Umsteigen: Berlin Hbf, Abfahrt 08:55 Uhr
08:55 Uhr, Berlin-Haupt­bahn­hof, Gleis 14, RE1 / RE18114

Region MOL/Bran­den­burg-Nor­dost
07:46 Uhr, Straus­berg, Gleis 9, S 5, Umsteigen: Berlin-Ost­bahn­hof, Abfahrt 8:44 Uhr
08:24 Uhr, Berlin-Warschauer Str, Gleis 3, S 5, Umsteigen: Berlin-Ost­bahn­hof, Abfahrt 8:44 Uhr
08:44 Uhr, Berlin-Ost­bahn­hof, Gleis 7, RE1 / RE18114

Region Magdeburg/Jerichower Land:
09:06 Uhr, Magde­burg HBf, Gleis 8, RE1 / RE18111
09:22 Uhr, Burg (bei Magde­burg), Gleis 1, RE1 / RE18111
09:37 Uhr, Gen­thin, Gleis 2, RE1 / RE18111

Region Alt­mark/Havel­land-West:
08:31 Uhr, Sten­dal, Gleis 1a, RB 17957, Umsteigen: Rathenow, Abfahrt 09:09 Uhr
09:09 Uhr, Rathenow, Gleis 3, OE 68967
09:20 Uhr, Prem­nitz-Zen­trum, Gleis 1, OE 68967

Region Havel­land-Ost:
08:19 Uhr, Nauen, Gleis 6, RB 18913, Umsteigen: Berlin-Char­lot­ten­burg, Abfahrt: 09:05 Uhr
08:32 Uhr, Briese­lang, Gleis 2, RB 18913, Umsteigen: Berlin-Char­lot­ten­burg, Abfahrt: 09:05 Uhr
08:39 Uhr, Falkensee, Gleis 2, RB 18913, Umsteigen: Berlin-Char­lot­ten­burg, Abfahrt: 09:05 Uhr
08:49 Uhr, Berlin-Span­dau, Gleis 5, RB 18913, Umsteigen: Berlin-Char­lot­ten­burg, Abfahrt: 09:05 Uhr
09:05 Uhr, Berlin-Char­lot­ten­burg, Gleis 4, RE1 / RE18114

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Antifaschismus

Thomas Pecht: Volkssport für die Volksgemeinschaft?

Auch der Pots­damer Thomas Pecht, der seit mit­tler­weile acht Jahren in der Neon­aziszene der Lan­deshaupt­stadt aktiv ist, treibt in sein­er Freizeit Sport. Momen­tan spielt er Fußball in der zweit­en, gele­gentlich auch in der ersten, Män­ner-Mannschaft von “Ein­tra­cht Babels­berg 90?. [1] Dies tut er, in diesem Vere­in, seit dem Som­mer 2007. [2]
Davor spielte er für die zweite Män­ner-Mannschaft der “Pots­damer Sport-Union 04?. [3]

Thomas Pecht, der auch zu den Grün­dungs-mit­gliedern der “Junge Nation­aldemokrat­en” (JN) Pots­dam zu zählen ist, war es, der ab Sep­tem­ber 2008 die Turn­halle des Schiller Gym­na­si­ums in Pots­dam Drewitz wieder­holt anmi­etete. Gegenüber dem Schulleit­er gab Pecht an, lediglich Fußball spie­len zu wollen.
Doch Fußball ist für den Neon­azi Thomas Pecht kein rein­er Zeitvertreib, son­dern eine Aktiv­ität, die sich gut in (s)eine neon­azis­tis­che Ide­olo­gie inte­gri­eren lässt. Dies ist einem State­ment der Pots­damer “JN” vom 25.11.2008 zu entnehmen:

Da es in Pots­dam für nationale und andere Jugendliche kein­er­lei Per­spek­tiv­en gibt, wir aber eine auf­strebende Jugend­be­we­gung sind, tre­f­fen wir uns schon seit ein paar Monat­en zum Fußball. Ganz ent­ge­gen der BRD Trägheit wollen wir die müden Knochen in Schwung bekom­men und den Kör­p­er und Geist in Form brin­gen. Fußball fördert die Gemein­schaft und ist gut für die Gesund­heit.” [4]

Jedoch wurde die Halle offen­sichtlich auch ander­weit­ig genutzt. So zum Beispiel am 09.11.2008, als Thomas Pecht gemein­sam mit zahlre­ichen weit­eren Neon­azis die Grün­dungsver­anstal­tung des “Stützpunk­tes” der “JN Pots­dam” feierte. Die “Pots­damer Neuste Nachricht­en” (PNN) titel­ten dies­bezüglich: “Neon­azi-Feier zur Pogrom­nacht”. Hier­bei soll nach Infor­ma­tio­nen der PNN ein ehe­ma­liger Waf­fen-SS Ange­höriger eine Rede gehal­ten haben. Auch das Lied “Ein junges Volk ste­ht auf”, ein Pro­pa­gan­dalied der Hitler­ju­gend, soll von den anwe­senden (Neo-)Nazis gesun­gen wor­den sein. [5]

Thomas Pecht ist jedoch nicht der Einzige in sein­er Fam­i­lie mit ein­er neon­azis­tis­chen Gesin­nung. Sein Brud­er Manuel Pecht fiel in der Ver­gan­gen­heit eben­so mit entsprechen­den Aktiv­itäten und Äußerun­gen auf. So bedro­hte und ver­let­zte er mehrfach alter­na­tive Jugendliche im Umfeld des Pots­damer Haupt­bahn­hofes. Zulet­zt bedrängte er auf dem Stadtwerke­fest im Som­mer 2011, aus ein­er Gruppe her­aus, Antifaschist_innen und dro­hte ihnen mit Gewalt. Von der Polizei erhielt er dafür einen Platzver­weis. Mitler­weile befind­et sich Manuel Pecht, unter anderem wegen Erpres­sung, im Gefängnis.

In den let­zten Jahren war Thomas Pecht, als wichtiger Akteur der “Freie Kräfte Pots­dam” (FKP), auf zahlre­ichen Neon­azi­aufmärschen in der Bun­desre­pub­lik unter­wegs. Zulet­zt am 14.01.2012 in Magde­burg. Hier war er zusam­men mit den bekan­nten Pots­damer Neon­azis Gabor G., Den­nis H., Heinz-Uwe E., Tobias M., Ste­fan W., Carsten S., Patrick Danz und Mar­cel Guse Teil­nehmer der Demon­stra­tion. [6]

Thomas Pecht führt zu solchen Anlässen fast immer seine Videokam­era mit sich. Ein­er­seits wohl um die eige­nen Aktiv­itäten zu doku­men­tieren, ander­er­seits aber auch, um unlieb­same Gegen-demon­stran­t_in­nen abzu­fil­men und dadurch einzuschüchtern.

Pecht leis­tet dabei so genan­nte “Anti-Antifa”-Arbeit. Zu dieser bekan­nte er sich bere­its bei ein­er Neon­azidemon­stra­tion am 21.10.2006 in Berlin-Tegel. Hier­bei trug er ein T‑Shirt der “Anti-Antifa Pots­dam” (AAP) mit der Auf­schrift “Antifa abschal­ten”. Unter anderem die “AAP” war es, die im Som­mer 2005 für eine lange Rei­he von gewalt­täti­gen Über­grif­f­en auf alter­na­tive Jugendliche in Pots­dam ver­ant­wortlich war. Diese gipfel­ten bekan­nter­weise in der Nacht zum 03.07.2005 im soge­nan­nten Tram-Über­fall. Auch Thomas Pecht beteiligte sich an diesem Über­griff und wurde deshalb in der Folge vom Pots­damer Landgericht, zu ein­er Jugend­strafe von zwei Jahren die auf Bewährung aus­ge­set­zt wur­den, verurteilt. [7]

Der von Neon­azis geprägte “Anti-Antifa”-Begriff soll eine Reak­tion beziehungsweise eine Abwehrhal­tung, gegenüber ein­er ver­meintlichen Bedro­hung seit­ens “der Antifa”, zum Aus­druck brin­gen. In Wirk­lichkeit aber ist er Aus­druck ein­er Ein­stel­lung, die poli­tis­che Gegner_innen gezielt in den Fokus nimmt und sie zu bedro­hen und einzuschüchtern ver­sucht. Erst im Dezem­ber ver­gan­genen Jahres wur­den ver­meintliche Teilnehmer_innen ein­er Demon­stra­tion gegen Neon­azis in Pots­dam-Wald­stadt abge­filmt und die Bilder später auf der Neon­azi-Web­site und Sprachrohr der “FKP”, dem “Info­por­tal-Pots­dam”, veröf­fentlicht. Ver­ant­wortlich für diese Auf­nah­men, ist der Pots­damer Neon­azi Gabor G. [8] Dieser ist ein langjähriger Bekan­nter von Thomas Pecht, da sich die bei­den seit spätestens dem 21.10.2006 ken­nen dürften. Hier besucht­en sie gemein­sam die oben benan­nte Neon­azidemon­stra­tion in Berlin-Tegel.

Es ist unerträglich, dass ein Neon­azikad­er wie Thomas Pecht seit Jahren in Ruhe in ver­schiede­nen Fußbal­lvere­inen spie­len kann. Wie im Fall von Mario Schober [9] sind auch in diesem die entsprechen­den Stellen ange­sprochen, ver­ant­wor­tungsvoll zu han­deln und Kon­se­quen­zen fol­gen zu lassen.

 

[1] Bildquelle “Ein­tra­cht Babels­berg 90? http://www.eintracht90.de/Bilder/MannschaftZweite1112.jpg
[2] http://www.pnn.de/regionalsport/36766/
[3] http://www.tagesspiegel.de/zwei-lupenreine-hattricks/844512.html
[4] http://web.archive.org/web/20081207020708/http://infoportal-potsdam.org/halle.html
[5] http://www.pnn.de/potsdam/70064/
[6] Bildquelle http://www.flickr.com/photos/boeseraltermannberlin/6697048483/sizes/l/in/set-72157628870063121/
[7] http://www.tagesspiegel.de/berlin/brandenburg/rechtsextremismus-neonazis-mieteten-potsdamer-turnhalle-als-treffpunkt/1380926.html
[8] http://arpu.blogsport.eu/2011/12/07/potsdamer-neonazis-veroffentlichen-wieder-fotos-von-vermeintlichen-antifaschist_innen/
[9] http://arpu.blogsport.eu/2012/02/20/cheer-for-ns-potsdamer-neonazi-mario-schober/ und http://arpu.blogsport.eu/2012/02/22/neonazi-mario-schober-mehr-als-unglaubwurdig-verein-verharmlosend/

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Antifaschismus

Antifaschistische Kundgebung in Potsdam-Grube

Am ver­gan­genen Son­ntag protestierten unge­fähr 60 Men­schen im Pots­damer Ort­steil Grube gegen den dort wohn­haften Ver­mi­eter eines Berlin­er Bek­lei­dungs­geschäftes, welch­es NS ver­her­rlichende Klei­dung feil bietet.

Keine Geschäfte mit Neonazis

Unter dem Mot­to „Keine Geschäfte mit Neon­azis“ wurde der Raumver­pächter aufge­fordert, das Geschäftsver­hält­nis mit der Ver­trieb­s­fir­ma des Mod­e­la­bels „Thor Steinar“ zu been­den und den mit „Tøns­berg“ betitel­ten Laden zu schließen.
In einem Rede­beitrag wurde auf die offen­bar bewusst gewählten kolo­nial­is­tis­chen, völkischen und pron­azis­tis­chen Motive in der Kollek­tion von „Thor Steinar“ hingewiesen und an das Gewis­sen des Ver­mi­eters appel­liert. Auch wenn diese Klei­dung bish­er nicht gegen gel­tendes Recht oder Verord­nun­gen der Bun­desre­pub­lik ver­stößt und sich an dem Geschäft mit „Thor Steinar“ in erstes Lin­ie bere­ichert wird, ist die Marke trotz­dem ten­den­z­iös und dient dem (neo)nazistischen Milieu als Iden­ti­fika­tions- und Propagandamittel.

Geteiltes Echo in Grube

Zur Diskus­sion stellte sich der Ver­mi­eter des Berlin­er Geschäftes jedoch nicht. Er soll zurzeit in Südost-Asien weilen. Auch die Ortsteilbewohner_innen hat­ten kaum Inter­esse an der Ver­anstal­tung. So lange „Thor Steinar“ nicht ver­boten sei, wäre ihnen die Angele­gen­heit egal. Sol­i­darisch­er mit dem Anliegen der Kundgebungsteilnehmer_innen in Grube, zeigten sich dage­gen zahlre­iche Passant_innen, die den Pots­damer Ort­steil mit dem Pkw fre­quen­tierten und der Auf­forderung zum „2 x hupen gegen Nazis“ nachkamen.

(Neo)nazistische Gege­nak­tiv­itäten

Über­haupt nicht ein­ver­standen mit der antifaschis­tis­chen Kundge­bung waren dage­gen offen­bar 20 (Neo)nazis der „Sek­tion Pots­dam“, die unter Polizeis­chutz unge­fähr 100m weit­er eine „Eil­ver­samm­lung“ unter dem Mot­to „Gegen linke Gewalt“ durchführten.(1.) Dabei wurde auch ein Ban­ner mit der Auf­schrift „Auf­muck­en gegen Links – antifaschis­tis­che Struk­turen aufdeck­en & zer­stören“, zwei Reich­skriegs­flaggen (1933–1935) und Klei­dungsstücke der Marke „Thor Steinar“ gezeigt. Darüber hin­aus waren bere­its im Mor­gen­grauen sym­bol­is­che Gal­gen an Bäu­men in Grube ange­bracht und später durch die Feuer­wehr im Auf­trage der Polizei wieder ent­fer­nt wor­den. Weit­er­hin war die unge­fähr 5km lange Strecke Zwis­chen Ort­saus­gang Pots­dam-Grube und der Bahn­hal­testelle in Pots­dam-Golm mit zahlre­ichen (neo)nazistischen Parolen besprüht, bemalt oder bek­lebt worden.

(Neo)nazipropaganda ent­fer­nt

Antifaschist_innen ent­fer­n­ten oder über­mal­ten die Losun­gen der (Neo)nazis auf dem Rück­weg aus Grube, da Ord­nungsamt und Polizei hier offen­bar keine Ver­an­las­sung sahen aktiv zu wer­den. Über­trieben war dage­gen die Reak­tion von Polizeibeamt_innen gegenüber einen jun­gen Mann, der den zahlre­ichen (Neo)nazistickern einen antifaschis­tis­chen Aufk­le­ber ent­ge­genge­set­zt hat­te. Von ihm wur­den pein­lichst die Per­son­alien fest­gestellt und weit­ere Aufk­le­ber abgenommen.

Faz­it

Auch wenn die The­matik um den Berlin­er „Thor Steinar Laden“ in Pots­dam-Grube nur eine ger­ingfügige Außen­wirkung hat­te, offen­barten die Aktiv­itäten des (neo)nazistischen Milieus vor Ort, dass die Prob­lematik des (Neo)nazismus keine punk­tuelle Her­aus­forderung ist, son­dern vielfach­es Engage­ment in der Gesellschaft erfordert.
Sich hin­ter der derzeit­i­gen Geset­zes­lage zu ver­schanzen ändert die Wirk­lichkeit nicht, klar Stel­lung beziehen und aktiv zu wer­den schon eher.

Quelle:

(1.) http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12299989/60709/Linke-Rechte-Polizisten-Das-Dorf-als-Schauplatz-eines.html

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Antifaschismus

Keine Geschäfte mit Nazis!

Anlässlich des Beste­hens des im Okto­ber 2011 gegrün­de­ten Naziladens „Töns­berg“ in Berlin-Weißensee ver­sam­melten sich heute, am 25.03.2012 gegen 16 Uhr etwa 60 engagierte Antifaschist_innen vor dem Haus des Ver­mi­eters in Pots­dam-Grube, welch­er gle­ichzeit­ig Fir­men­sitz der „Immo Haus GmbH“ ist. In mehreren Rede­beiträ­gen wurde vor allem auf die gestiegene Nazige­walt im unmit­tel­baren Umfeld des Ladens und im gesamten Berlin­er Nor­dosten hingewiesen.

Der Protest wurde nötig, da der Ver­mi­eter, Klaus Rosen­thal, sich durch sein unein­sichtiges Ver­hal­ten bish­er ver­weigerte Kon­takt mit den Antifaschist_innen aufzunehmen und den Nazis zu kündi­gen. Nach eige­nen Aus­sagen ist es Her­rn Rosen­thal egal, woher er sein Geld bekommt. Im Gegen­satz zu anderen Vermieter_innen in Berlin, die an die Nazis ver­mi­etete Räum­lichkeit­en kündigten.

Die Marke „Thor Stein­er“, die in dem Laden ver­trieben wird, ist eine durch Neon­azis gegrün­dete und bei diesen beliebte Bek­lei­dungs­fir­ma. In weit­eren Rede­beiträ­gen wurde auf die Neon­aziprob­lematik in Pots­dam und Umge­bung hingewiesen. Dies wurde durch die etwa 20 Nazis, die vor allem aus Pots­dam und dem Umland kamen und eine Gegenkundge­bung durch­führten, bestätigt. Sie ver­sucht­en durch ihre Anwe­sen­heit die Kundgebungsteilnehmer_innen einzuschüchtern und verklebten und sprüht­en im Vor­feld Nazipro­pa­gan­da in Grube. Des Weit­eren sollen die Nazis, nach Angaben der frei­willi­gen Feuer­wehr Grube, Gal­gen und Ban­ner als Dro­hung für Antifaschist_innen aufge­hangen haben. Die frei­willige Feuer­wehr ent­fer­nte diese bere­its vor Kundgebungsbeginn.

Viele Passant_innen und vor­beifahrende Men­schen begrüßten die Kundge­bung der Antifa und zeigten sich sol­i­darisch mit dem Anliegen der Ver­samm­lung. Nach etwa 1,5 Stun­den wurde die Kundge­bung erfol­gre­ich been­det und die Teilnehmer_innen ver­ließen geschlossen den Ort und ent­fer­n­ten dabei Nazi­aufk­le­ber und Sprühereien. Dabei wur­den bei einem Teil­nehmer, der Nazipro­pa­gan­da überklebte, von der Polizei die Per­son­alien aufgenom­men und diesem antifaschis­tis­che Aufk­le­ber entwendet.

Sarah B. von der [a] antifaschis­tis­chen linken pots­dam resümiert: „Die heutige Ver­anstal­tung hat gezeigt, dass viele Men­schen mit Nazilä­den und damit ein­herge­hen­der rechter Pro­pa­gan­da und Gewalt ein Prob­lem haben und dies nicht taten­los hin­nehmen wer­den. Wir hof­fen Herr Rosen­thal hat ver­standen, dass men­sch mit Nazis keine Geschäfte macht und den Laden endlich schließt!“

Keine Geschäfte mit Nazis- nicht in Weißensee oder anderswo!

Weit­ere Infos zum Laden und den Gege­nak­tiv­itäten find­et ihr unter: http://keinkiezfuernazis.blogsport.eu

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