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(Anti-)Rassismus Law & Order

FLÜCHTLINGSRAT FORDERT UNTERSUCHUNG DER UMSTÄNDE, DIE ZUM SUIZID VON DJAMAA ISU FÜHRTEN

Wir wis­sen wenig über ihn und sein Leben: Er kam aus dem Tschad, war über Ital­ien ein­gereist und seit dem 22. März 2013 in der Erstauf­nah­meein­rich­tung Bran­den­burgs. Von Karl­sruhe war er nach Eisen­hüt­ten­stadt geschickt wor­den und auf seinem Weg dor­thin in Dres­den Opfer eines Über­falls, ver­mut­lich von Recht­sradikalen, gewor­den. So hat­te er berichtet. 

Von der unab­hängi­gen Beratungsstelle vor Ort und von seinen Fre­un­den haben wir erfahren, dass er offen­sichtlich große psy­chis­che Prob­leme hat­te. Seine Fre­unde bericht­en, er sei kaum noch aus seinem Zim­mer gekom­men. Sie machen eine dro­hende Über­führung nach Ital­ien für seinen Tod ver­ant­wortlich. Er habe einen Brief bekom­men, dass er Deutsch­land wieder ver­lassen soll und habe angekündigt, sich selb­st zu töten, als die Abschiebung fest stand. 

DJAMAA ISUS TOD BESTÜRZT UNS UND WIRFT VIELE FRAGEN AUF

 

  • Wie kon­nte es geschehen, dass wed­er dem Betreu­ungs- noch dem medi­zinis­chen Per­son­al auffiel, in welch­er Ver­fas­sung er ist? 

 

  • Wie kon­nte es geschehen, dass ihm keine entsprechende ther­a­peutis­che Unter­stützung ange­boten wurde?

 

  • Wenn er tat­säch­lich seine Selb­st­tö­tung angekündigt hat­te, warum kon­nten seine Fre­unde dies nie­man­dem in der Erstauf­nah­meein­rich­tung anver­trauen und sie so möglicher­weise verhindern? 

 

WIR FORDERN DESHALB EINE UNTERSUCHUNG DER UMSTÄNDE, DIE ZUM SUIZID VON DJAMAA ISU FÜHRTEN. EINE UNTERSUCHUNG, UNTER BETEILIGUNG EINER UNABHÄNGIGEN UND FACHKUNDIGEN ORGANISATION, DIE DIESEN FRAGEN NACHGEHT UND MÖGLICHE KONSEQUENZEN EINLEITET

WIR SORGEN UNS AUCH UM DJAMAA ISUS FAMILIE, UM SEINE FREUNDE UND SEIN UMFELD IN DER ERSTAUFNAHME IN EISENHÜTTENSTADT

 

  • Ist es gewährleis­tet, dass die Ange­höri­gen im Heimat­land in würdi­ger Form informiert wer­den?

 

  • Gewährleis­ten die Ver­ant­wortlichen die psy­chol­o­gis­che und/oder seel­sorg­erische Begleitung der anderen Asyl­suchen­den in der Erstauf­nahme, ins­beson­dere der Zim­mer­nach­barn und Fre­unde von Dia­maa Isu?

 

  • Wer­den sie angemessen dabei unter­stützt, eine Trauer­feier zu gestalten? 

 

 

WIR FORDERN DIE VERANTWORTLICHEN DESHALB AUF, TRANSPARENT ZU MACHEN, WELCHE SCHRITTE SIE UNTERNEHMEN, UM ALLE ASYLSUCHENDEN IN DER ERSTAUFNAHME ZU INFORMIEREN UND IN IHRER TRAUER ZU BEGLEITEN.

DJAMAAS ISUS TOD MACHT UNS BETROFFEN UND ZORNIG

Gemein­sam mit dem Bran­den­burg­er Net­zw­erk KFB (Net­zw­erk für die Erfas­sung und Ver­sorgung beson­ders schutzbedürftiger Flüchtlinge) haben wir das Innen­min­is­teri­um mehrfach auf die man­gel­hafte medi­zinis­che und psy­chol­o­gis­che Ver­sorgung in Eisen­hüt­ten­stadt aufmerk­sam gemacht — ohne dass sich Wesentlich­es verän­dert hätte.

Seit langem fordern wir eine unab­hängige Stelle, die bei allen Asyl­suchen­den zu Beginn ihres Aufen­thalts fest­stellt, welch­er indi­vidu­elle Bedarf an psy­chother­a­peutis­ch­er und psy­chosozialer Ver­sorgung besteht. 

WIR FORDERN DIE LANDESREGIERUNG DESHALB ERNEUT AUF, UNTER EINBEZIEHUNG VON PSYCHIATRISCHEN UND PSYCHOLOGISCHEN FACHPERSONAL EINE GEEIGNETE STELLE ZUR ERSTDIAGNOSTIK EINZURICHTEN

 

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(Anti-)Rassismus Law & Order

Rassismus tötet

Am Mittwoch, den 28. Mai, nahm sich ein 21-jähriger Geflüchteter in der Zen­tralen Auf­nahmestelle für Asyl­suchende (ZAST) in Eisen­hüt­ten­stadt das Leben. Die Berlin­er Ini­ta­tive fels berichtet, dass der aus dem Tschad Geflo­hene noch am ver­gange­gen Sam­stag an der Großdemon­stra­tion zum 20. Jahrestag der Abschaf­fung des Asyl­rechts in Berlin teil­nahm. Dem jun­gen Mann, der nach Angaben des Flüchtlingsrats in Dres­den Opfer eines ras­sis­tis­chen Über­griffs wurde, dro­hte im Rah­men der Dublin-II-Veord­nung zum 29. Mai die Abschiebung nach Ital­ien. Ein Sprech­er des bran­den­bur­gis­chen Innen­min­is­teri­ums teilte gegenüber dem RBB indes mit, zu den Hin­ter­grün­den der Tat keine Angaben machen zu kön­nen. Ein Abschieds­brief liege nicht vor.

Über die katas­trophalen Leben­sum­stände in der ZAST wurde immer wieder berichtet (1 / 2 / 34). Laut dem Flüchtlingsrat Bran­den­burg gab es dort trotz aller Proteste, die unter anderem auf die man­gel­hafte psy­chosoziale Betreu­ung der Men­schen vor Ort aufmerk­sam macht­en, keine wesentlichen Verbesserungen.

Bere­its seit let­zten Son­ntag wird für eine Demon­stra­tion gegen Abschiebung, Lager und Res­i­den­zpflicht in Eisen­hüt­ten­stadt mobil­isiert. Die Sprecherin von fels, Han­nah Schus­ter, ruft nun „zur Sol­i­dar­ität mit den Geflüchteten und zur Teil­nahme an der Demon­stra­tion in Eisen­hüt­ten­stadt am Mon­tag auf.“ Die Demon­stra­tion startet um 16 Uhr an der Zen­tralen Auf­nahmestelle in Eisen­hüt­ten­stadt und führt von dort aus ins Stadtzen­trum. Zugtr­e­ff­punkt für aus Rich­tung Berlin Anreisende ist um 13 Uhr am Ostbahnhof.

Die let­zte Demon­stra­tion gegen den Abschiebek­nast und die ZAST in Eisen­hüt­ten­stadt fand 2009 statt. Damals wur­den nicht nur die widri­gen Leben­sum­stände und die restrik­tive Asylpoli­tik the­ma­tisiert, son­dern auch auf den Fall von Alice K. aufmerk­sam gemacht. Sie wurde 2003 mehrere Stun­den lang im Abschiebege­fäng­nis durch Fes­selung gefoltert.

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(Anti-)Rassismus Law & Order

Suizid in der Erstaufnahme Eisenhüttenstadt

Eisen­hüt­ten­stadt — Aus Eisen­hüt­ten­stadt erre­ichte uns die trau­rige Nachricht, dass sich ein junger Mann aus dem Tschad, der seit zwei Monat­en in der ‘Zen­tralen Auf­nahmestelle für Asyl­be­wer­ber in Eisen­hüt­ten­stadt’ war, das Leben genom­men hat. Von der unab­hängi­gen Beratungsstelle vor Ort und seinen Fre­un­den haben wir erfahren, dass er offen­sichtlich große psy­chis­che Prob­leme hat­te und zu dem befürcht­en musste, nach Ital­ien über­führt zu wer­den. Seine Fre­unde bericht­en, er sei kaum noch aus seinem Zim­mer gekom­men, Berater von außer­halb sagen, er sei psy­chisch auf­fäl­lig gewe­sen. Das wirft die Frage auf warum wed­er das Betre­ungs- noch das Medi­zinis­che Per­son­al davon Ken­nt­nis hat­ten und eine entsprechende psy­chol­o­gis­che Ver­sorgung ein­geleit­et haben. Gemein­sam mit dem bran­den­burg­er Net­zw­erk KFB (Net­zw­erk für die Erfas­sung und Ver­sorgung beson­ders schutzbedürftiger Flüchtlinge) haben wir das Innen­min­is­teri­um mehrfach auf die man­gel­hafte medi­zinis­che und psy­chol­o­gis­che Ver­sorgung in Eisen­hüt­ten­stadt aufmerk­sam gemacht – ohne dass sich Wesentlich­es verän­dert hätte.

Außer­dem haben wir ger­ade erfahren, dass er auf seinem Weg durch Deutsch­land in Dres­den Opfer eines recht­sradikalen Über­griffs wurde. Die Opfer­ber­atungsstelle in Dres­den recher­chiert noch. Wir wer­den weit­er informieren.

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Antifaschismus

1.5./1.6.2013 FreiLand/Potsdam: Ultrash-Fest

Im ver­gan­genen Jahr besucht­en vor dem Ultra­sh über 6000 Zuschauer_Innen das Fre­und­schaftsspiel zwis­chen dem SV Babels­berg 03 und dem FC St.Pauli. Auch dieses Jahr lohnt es sich wieder bere­its vor dem Ultra­sh-Fes­ti­val nach Babels­berg zu kom­men und das Straßen­fest vor dem Kar­li und das anschließende Fre­und­schaftsspiel gegen den FC Unit­ed of Man­ches­ter zu besuchen!

Nach­mit­tags organ­isiert der SV Babels­berg 03 bzw. Blauweiss­bunt Null­drei zunächst ein Straßen­fest vor dem Karl Liebknecht Sta­dion. Neben diversen Stän­den wer­den dort die Bands Rolan­do Ran­dom & The Young Soul Rebels (Reggae/Rocksteady/Ska aus Berlin) und Bier Iki Ütsch (Punk aus Pots­dam) auf ein­er Open Air Bühne for free auf­spie­len! Beginn ist 16.00 Uhr!Im Anschluss daran (19.03 Uhr) find­et das Fre­und­schaftsspiel zwis­chen dem SV Babels­berg 03 und dem FC Unit­ed of Man­ches­ter ( http://de.wikipedia.org/wiki/FC_United_of_Manchester) im Kar­li statt. Beglei­t­end dazu gibt es einen Jugen­daus­tausch und ein großes inhaltlich­es Rahmenprogramm.Ab 21.00 Uhr hat dann das Frei­Land-Gelände seine Türen für das Ultra­sh-Fes­ti­val geöffnet. Beginn ist um 22.00 Uhr:

Line­up am Freitag:

• Los Fas­tidios (AFA-Street­punk/I­tal­ien)

• Eye for an Eye (Hardcore/Punk aus Polen: http://efae.and.pl/)

• Bru­tal Ver­bim­melt (Deutsch­punk-Cov­er­songs aus den 80ern/Berlin)Aftershowparty auf 2 Floors (Spar­ta­cus & HausZwei): Ron­ny & Mike (Trash), DJ Team Pilsen (Tschechien) und dem Rock­steady-Fri­day mit sein­er drit­ten Exil­ver­anstal­tung (Archiv/Potsadam) mit jew­eils fein­stem Rocksteady‑, Skin­head­reg­gae und Ska.

Line­up am Samstag:

Ab Nach­mit­tags (16.00 Uhr) wird es auf dem Frei­Land-Gelände eine Graf­fit­ti­ac­tion und andere Aktio­nen geben. Außer­dem zeigen wir im Haus 2 auf dem Frei­Land-Gelände den neuen Film über das Leben des rus­sis­chen Antifaschis­ten und RASH-Aktivis­ten Ivan Khutorskoy. Dieser wurde am 16. Novem­ber 2009 im Ein­gang seines Wohn­haus­es von Nazis ermordet, zwei mal wurde ihm von hin­ten in den Nack­en geschossen. Ivan war sehr aktiv in der antifaschis­tis­chen Punk- und Hard­coreszene Moskaus und wurde deshalb schon zuvor wieder­holt Ziel faschis­tis­ch­er Mord­ver­suche. Auch bei einem Spiel des SV Babels­berg 03 war Ivan früher zu Besuch! Ein Grund mehr sich mit sein­er Lebens­geschichte und seinen poli­tis­chen Aktiv­it­räten auseinanderzusetzen!:

“Ivan — In Mem­o­ry of our friend”, What we feel / Sad but true, 2013

Ivan Khutorskoj wurde am 16. Novem­ber 2009 von Nazis in erschossen. Er war zu diesem Zeit­punkt ein­er der promi­nen­testen antifaschis­tis­chen Aktivist*innen und Respek­tsper­so­n­en inner­halb der rus­sis­chen Red & Anar­chist Skin­head (RASH) Bewe­gung. Mit­glieder der Moskauer Hard­core Band haben in Zusam­me­nar­beit mit dem D.I.Y. Stu­dio “Sad but true” ihm zu Ehren eine Doku­men­ta­tion in Erin­nerung an ihn aufgenom­men. Darin kom­men neben Freund*innen und der Mut­ter von Van­ja auch Mit­glieder der Bands Stage Bot­tles, Dis­tem­per, Naive, Tarakany, What We Feel, Bystreet, und 210 zu Wort. Sie erzählen über Van­ja und sein Leben aber gle­ichzeit­ig auch über die Entwick­lung der Punkrock-Szene und die antifaschis­tis­chen Bewe­gung in Rus­s­land. Van­ja selb­st kommt eben­falls zu Wort. Das Ultra­sh Fes­ti­val freut sich die Doku­men­ta­tion zeigen zu kön­nen und so an einen ganz beson­deren Men­schen zu erinnern.”

Der Film ist 50 min lang und eine Vor­ab­ver­sion, die NUR für das ULTRASH geschnit­ten wurde. Im August soll die DVD erscheinen! Also kommt zahlre­ich! Der Film­start ist um 16.00 Uhr im HausZwei auf dem FreiLand-Gelände!

Ab ca. 18.00 Uhr wer­den dann auf dem Open Air fol­gende Bands spielen:

• The Oppressed (AFA Oi!-Legende aus Cardiff/Wales)

• Green Sma­troll (Ska/Rocksteady/Early Reg­gae aus Prag/Tschechien: http://bandzone.cz/greensmatroll)

• Todeskom­man­do Atom­sturm (Punk aus München: https://www.facebook.com/todeskommando)• Ämbonker (Punk/Hardcore aus München: http://aembonker.blogsport.eu/)

• Arrest­ed Denial (AFA-Street­punk aus Ham­burg: https://www.facebook.com/arresteddenial?fref=ts)

After­show­par­ty mit 2 Areas (Spar­ta­cus & HausZwei) : DJ Team Ram­rod (80ies & Trash), DJ Anachro­nism (All­times Favourites, 80s, Trash Mucke und andere Par­ty­musik), Rod­dy Moreno & die Old­fash­ioned Rude­boys (Rocksteady/Early Reggae).

Außer­dem wird es sowohl im Rah­men des Ultra­sh als auch im Rah­men des Test­spiels jede Menge Ver­anstal­tun­gen aus den ver­schiede­nen Babels­berg­er Fan­szenen geben (Nord­kurve und Ostblock).

Aktuelle Infos unter: http://ultrash.blogsport.eu/

The sev­enth Ultras-Fes­ti­val will take place at Frei­Land in Babels­berg on the 31st May and 1st June.

On the after­noon SV Babels­berg 03 and Blauweiss­bunt Null­drei will be hold­ing a street fes­ti­val out­side Karl Liebknecht Sta­di­um. As well as var­i­ous stalls, the bands Rolan­do Ran­dom and The Young Soul Rebels (Reggae/Rocksteady/Ska from Berlin) as well as oth­er bands will play on the open air stage, all for free!

In addi­tion, at 7pm, SV Babels­berg 03 will play a friend­ly with FC Unit­ed of Man­ches­ter in the Kar­li. This will be accom­pa­nied by a youth exchange and pro­gramme of oth­er events relat­ing to the game. Fur­ther infor­ma­tion can be found under: http://ultrash.blogsport.eu/

At 9pm the Frei­Land will open its doors for the Ultra­sh fes­ti­val. Things will get start­ed at 10pm:

Line­up for Friday:

• Los Fas­tidios (AFA-Street­punk/I­taly)

• Eye for an Eye (Hardcore/Punk from Poland)

• Bru­tal Ver­bim­melt (Ger­man punk cov­ers from the 80s/Berlin)

After­show­par­ty over 2 Floors (Spar­ta­cus & HausZwei): Ron­ny & Mike (Cheese), a Rocksteady‑, Skinheadreggae‑, Ska-DJ from Prague and Rock­steady-Fri­day from Potsdam/Archiv.

Line­up for Saturday:

From the after­noon onwards at Frei­Land, there will be var­i­ous talks, graf­fi­ti demon­stra­tions and oth­er activities.

From 6pm on the Open Air stage the fol­low­ing bands will play:

• The Oppressed (AFA Oi!-Legends from Cardiff/Wales)

• Green Smartroll (Ska/Rocksteady/Early Reg­gae from Prague/Czech Rep)• Todeskom­man­do Atom­sturm (Punk from Munich)

• Ämbonker (Punk/Hardcore from Munich)

• Arrest­ed Denial (AFA-Street­punk aus Ham­burg: https://www.facebook.com/arresteddenial?fref=ts)

After­show­par­ty with 2 Areas (Spar­ta­cus & HausZwei) : DJ Team Ram­rod (80ies & cheese), DJ Anachro­nism (All­times Favourites, 80s, Trash) and Rod­dy Moreno & the Old­fash­ioned Rude­boys (Rocksteady/Early Reggae).

As well as that, there will be loads of oth­er things going on relat­ed to the fes­ti­val and organ­ised by the Babels­berg fan­scene (Nord­kurve & Ost­block i.e. fans from both home terraces).

Ver­anstal­tungstipps:

Babels­berg: Acht Tage im Mai 2013: http://www.red-skins.de/scortesi/03nuller/babelsberg-acht-tage-im-mai-2013.html

30.5.2013 Thalia Art­house Kino/Babelsberg: Ver­anstal­tung „Kom­merzial­isierung im Fußball und ihre Auswirkungen“

Der Abend begin­nt mit der Doku­men­ta­tion von Haim Shad­mi „I have a team­to save“ (50 min, OmeU (Orig­i­nal mit englis­chen Untertiteln)).

Anschließend wid­met sich das Podi­um der Frage, welche Auswirkun­gen die fortschre­i­t­ende Kom­merzial­isierung auf den Fußball und dessen Fans hat. Wie greifen kom­merzielle Hand­lungsmech­a­nis­men immer tiefer in den Wet­tbe­werb ein? Ist Fußball a la Hof­fen­heim oder Bay­ern, Barcelona oder Real Madrid noch als sportlichen Wet­teifer oder doch mehr als kap­i­tal­is­tis­che Jagd zu beze­ich­nen? Was für eine quere Rolle spie­len die Medi­en dabei und wie sehen die Strate­gien von Men­schen aus, die dieser immer weit­er um sich fassenden Kom­merzial­isierung ent­ge­gen treten? Beleuchtet wer­den unter­schiedliche Stand­punk­te, von Seit­en der Fans sowohl in Deutsch­land als auch in Europa.

Auf dem Podium:

Gerd Dem­bows­ki (Autor, Fan­forsch­er von der Uni Hannover)

Daniela Wurbs (Geschäfts­führerin von Foot­ball Sup­port­ers Europe)

Nicole Selmer (Jour­nal­istin, schreibt unteran­derem für das öster­re­ichis­che Fußball­magazin Ballesterer)

Stu­art Dykes (Fan vom FCUM)

Mod­er­a­tion: Jonas Gabler (Poli­tik­wis­senschaftler und Autor)

 

Außer­dem lesenswert:

SV Babels­berg 03: Nach Abstieg nun S‑Bahn-Duelle in der Region­al­li­ga Nor­dost: http://www.turus.net/sport/7315-sv-babelsberg-03-nach-abstieg-nun-s-bahn-duelle-in-der-regionalliga-nordost.html

Far­ben­fro­hes Test­spiel-Spek­takel im Kar­li: SV Babels­berg 03 vs. FC St. Pauli http://www.turus.net/sport/6882-farbenfrohes-testspiel-spektakel-im-karli-sv-babelsberg-03-vs-fc-st-pauli.html

Mehr Infos zum Ultra­sh und die Babels­berg­er Fan­szene find­et Ihr hier:

http://03nuller.blogsport.de

www.facebook.com/nordkurvebabelsberg

www.facebook.com/kiezblick

http://www.filmstadtinferno.de/

http://zujezogen03.de/http://ultrash.blogsport.eu

www.red-skins.de

http://kiezblick.net/https://www.facebook.com/pages/Scortesi-Babelsberg/192181867464267?fref=ts

http://amaranto.noblogs.org/

www.facebook.com/ULTRASH.fest

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(Anti-)Rassismus Law & Order

Refugee Protest Demo in Eisenhüttenstadt

In Eisen­hüt­ten­stadt befind­et sich die “Zen­trale Auf­nahmestelle für Asyl­be­wer­ber” in Bran­den­burg. Das bedeutet, dass jed­er Flüchtling, der in Bran­den­burg einen Asy­lantrag stellt, ins Lager in Eisen­hüt­ten­stadt geschickt wird, wo er oder sie während des Asylver­fahrens leben muss, bis er oder sie entwed­er in ein anderes Bran­den­burg­er Lager umverteilt oder aber abgeschoben wird. Teil des Lagers ist ein Abschiebege­fäng­nis, wo abgelehnte Asylbewerber_innen einges­per­rt wer­den, um sie direkt abzuschieben.

Unter der Träger­schaft ein­er Sicher­heits- und Wach­schutz­fir­ma namens B.O.S.S. ist die Sit­u­a­tion im Lager zunehmend schlecht: die Räum­lichkeit­en sind über­füllt, die Toi­let­ten- und Duschräume sind zu knapp und schmutzig. Den Flüchtlin­gen wer­den nötige Infor­ma­tio­nen voren­thal­ten. Secu­ri­ty-Mitar­beit­er sind über­all. Die Flüchtlinge sind isoliert im Lager, für viele von ihnen ist es — wegen der “Res­i­den­zpflicht” — nicht erlaubt, nach Frank­furt oder Berlin zu fahren, um etwa eine Anwältin oder eine Beratungsstelle aufzusuchen, ohne dafür eine spezielle Erlaub­nis zu beantra­gen. Die Flüchtlinge kön­nen nicht wählen, was sie essen möcht­en, da es jeden Tag das gle­iche, schlechte Essen in der Heimkan­tine gibt. Men­schen wer­den direkt aus ihren Zim­mern abgeschoben, vor den Augen der anderen, Abschiebun­gen kön­nen jed­erzeit stat­tfind­en. Das erzeugt eine Atmo­sphäre der Angst im ganzen Lager.

Kranke Flüchtlinge wer­den von ein­er der bei­den Kranken­schwest­ern, “Schwest­er Sabine”, angeschrien, warum sie kein Deutsch sprechen wür­den. Wer sich über diese ras­sis­tis­che Behand­lung beschw­ert, bekommt Besuch von Lagermitarbeiter_innen, die sagen, dass sie sich nicht beschw­eren sollen. Erst vor weni­gen Tagen ver­lor eine Frau ihr unge­borenes Baby, nach­dem sie bere­its über drei Monate schwanger gewor­den war, unter dem enor­men Psy­chostress ein­er unmit­tel­bar dro­hen­den Abschiebung von ihr und ihrer Familie.

Auf­grund all dieser Tat­sachen rufen wir zu ein­er Demon­stra­tion in Eisen­hüt­ten­stadt auf und fordern:

  • Abschiebun­gen stop­pen! Den Abschiebek­nast abschaffen!
  • Bessere Gesund­heitsver­sorgung und Sanitäranlagen!
  • Zugang zu notwendi­gen unab­hängi­gen Infor­ma­tio­nen! / Keine Infos vorenthalten!
  • Bewe­gungs­frei­heit — Res­i­den­zpflicht (ganz) abschaffen!
  • Keine Polizeikon­trollen um das Lager herum!
  • Besseres Essen — oder Geld, so dass die Flüchtlinge sich ihr Essen selb­st kaufen kön­nen!

Schreck­liche Neuigkeit­en: Am 28. Mai hat sich ein Geflüchteter im Lager das Leben genom­men, kurz vor sein­er geplanten Abschiebung nach Italien.

In Trauer und Solidarität.

Tre­ff­punkt, um gemein­sam von Berlin aus zur Demo in Eisen­hüt­ten­stadt zu fahren: Mon­tag, 03.06., 13:00 Uhr, Ost­bahn­hof, Gleis 2 (Der Zug fährt um 13:31 Uhr, aber wir brauchen etwas Zeit, um Tick­ets zu organ­isieren etc., also lasst uns rechtzeit­ig treffen)

 

 

[en]

In Eisen­hüt­ten­stadt there is the “Zen­trale Auf­nahmestelle für Asyl­be­wer­ber”, the cen­tral refugee camp, in Bran­den­burg. That means that every refugee that is seek­ing asy­lum in Bran­den­burg is sent to the lager in Eisen­hüt­ten­stadt, where they have to live dur­ing their asy­lum process until they get trans­fered to anoth­er lager in Bran­den­burg or are deport­ed. Part of the lager is a depor­ta­tion prison where reject­ed asy­lum seek­ers are brought to deport them directly.

Gov­erned by a secu­ri­ty com­pa­ny named B.O.S.S., the sit­u­a­tion is increas­ing­ly bad: the rooms are crowd­ed, the toi­let and show­er rooms are insuf­fi­cient and lack­ing hygiene. Nec­es­sary and impor­tant infor­ma­tion with­hold from the refugees. There is secu­ri­ty staff present every­where. Refugees are iso­lat­ed in the camp. For the major­i­ty of them it’s not allowed to trav­el to Frank­furt or Berlin for a lawyer or coun­celling cen­ter with­out apply­ing for a spe­cial per­mis­sion, because of the “Res­i­den­zpflicht”. The refugees can­not select what they want to eat, because they served the same monot­o­ne, low qual­i­ty can­teen food every day. Peo­ple are deport­ed right from their rooms, in front of the eyes of the oth­ers. Depor­ta­tions can hap­pen at all times. This is cre­at­ing a depress­ing atmos­phere of fear in the entire camp.

Refugees who suf­fer from any kind of dis­eases are screamed at by the one of two nurs­es, called “Schwest­er Sabine”, when seek­ing med­ical advice. Doing this, she con­fronts the refugees with the ques­tion “why don’t You speak Ger­man”. Refugees who com­plain about this racist treat­ment are lat­er on vis­it­ed by oth­er lager staff and pres­sured not to com­plain fur­ther. Just a few days ago, a woman lost her unborn baby after hav­ing been preg­nant more than three months, under the enor­mous stress caused by the threat­en­ing depor­ta­tion of her and her family.

Because of all these facts, we call out for a demon­stra­tion in Eisen­hüt­ten­stadt and demand:

  • Stop depor­ta­tion! Abol­ish the depor­ta­tion prison!
  • Bet­ter health­care and sanitation!
  • Access to inde­pen­dent infor­ma­tion! / Stop keep­ing infor­ma­tion away!
  • Free­dom of move­ment — abol­ish Residenzpflicht!
  • Stop police con­trols around the camp!
  • Bet­ter food – or the mon­ey direct­ly so we can buy our own food!

Lat­est ter­ri­ble news: The 28th of may, a refugee has com­mit­ted sui­cide, short­ly before his planned depor­ta­tion to Italy.

In grief and solidarity.

Meet­ing point in Berlin to go by train to the demon­stra­tion in Eisen­hüt­ten­stadt: Mon­day, 3rd of June, 1 p.m., Ost­bahn­hof, plat­form 2 (the train leaves at 1:31, but we need a lit­tle time before to orga­nize tick­ets etc., so let’s meet on time)

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Gedenkkundgebung für Falko Lüdtke

Am 31. Mai vor 13 Jahren wurde Falko Lüdtke in der Spechthausen­er Straße von einem Recht­sex­tremen vor ein Auto gestoßen und starb.

Es han­delte sich dabei nicht um einen tragis­chen Unglücks­fall, son­dern um einen vorsät­zlich geführten Angriff mit tödlichem Aus­gang. Der Täter wurde zu ein­er mehrjähri­gen Haft­strafe verurteilt.

Falko kam mit dem, der ihn dann umbrin­gen sollte, mit dem O‑Bus aus dem Bran­den­bur­gis­chen Vier­tel. Dort hat­te er diesen auf dessen zur Schau getra­gene Hak­enkreuztä­towierung ange­sprochen. Eine sich entspan­nende Diskus­sion set­zte sich im O‑Bus fort. Eine mögliche Sol­i­darisierung von anderen Pas­sagieren mit Falko will ich nachträglich nicht ein­fordern, vielle­icht war schlecht zu erken­nen, worum es ging, und die Angst, Opfer von Gewalt zu wer­den, spielte mit, als Men­schen wegsahen.

Aber es hätte gar nicht soweit kom­men müssen, wenn der Nazi es nicht als völ­lig nor­mal emp­fun­den hätte, allen ein Hak­enkreuz zu präsen­tieren. Dieses Gefühl hat­te ihm bis dahin seine Umge­bung gegeben, im Kietz und während sein­er ABM.

Wofür ste­ht ein Hak­enkreuz? Der Träger iden­ti­fiziert sich mit dem Nation­al­sozial­is­mus und der Wehrma­cht, has­st Juden und bil­ligt den Holo­caust. Gewalt­tätigkeit gehört zum Nazi-Sein, es ist Teil der poli­tis­chen Kul­tur. Zu den Fein­den eines Hak­enkreuzträgers gehören unter anderem von ihm als „Schmarotzer“ beze­ich­nete Punks und Obdachlose.

Nun sitzen die Fre­unde von Falko und Men­schen, denen das Schick­sal des jun­gen Punks ans Herz geht, an jedem Jahrestag nach­mit­tags an der Bushal­testelle „Spechthausen­er Straße“ und erin­nern sich.

Ja, es war von Falko leichtsin­nig, einen bekan­nten Schläger zu kri­tisieren. Hätte er die Schnau­ze gehal­ten, wäre er heute noch am Leben.

Schweigen macht vieles beque­mer. Wer Nazis nicht hin­nehmen will, bekommt Ärg­er mit denen, und wird nach­her noch als “selb­st schuld daran” abgestraft.

Na da machen wir, um Falko zu ehren, mal das Maul auf.

Seit 1990 wur­den in Bran­den­burg min­destens 27 Men­schen Opfer recht­sex­tremer Gewalt. Neun sind bis­lang davon offiziell anerkan­nt. Falko Lüdtke gehört nicht dazu. Dabei war schon im Urteil klargestellt wor­den, dass „ein der recht­en Szene Zuge­höriger gegen einen Ander­s­denk­enden Gewalt aus­geübt“ hat. Im Auf­trag der Lan­desregierung über­prüft derzeit das Pots­damer Moses Mendel­son Zen­trum alle strit­ti­gen Fälle nochmals.

Die fäl­lige staatliche Einord­nung des Tötungsver­brechens an Falko Lüdtke als recht­sex­trem wirft dann die Frage nach der Form eines öffentlichen Erin­nerns auf.

Innen­min­is­ter Diet­mar Woid­ke erk­lärt zur  „Über­prü­fung umstrit­ten­er Alt­fälle ‚Opfer recht­sex­tremer und ras­sis­tis­ch­er Gewalt’“ u. a.:

Sie wis­sen, dass Medi­en, Opfer­schutzein­rich­tun­gen sowie Opfer­hil­fsvere­ine in ein­er entsprechen­den bun­desweit­en Liste für unser Bun­des­land mit­tler­weile 32 der­art motivierte Tötungs­de­lik­te ausweisen. In keinem anderen Land ist die Dif­ferenz zur ‚offiziellen Sta­tis­tik’ so groß. Unter Umstän­den wer­den noch weit­ere Ver­dachts­fälle bekannt.

Wie soll man mit dieser Sit­u­a­tion umge­hen? Sollen wir auf die sein­erzeit einge­gren­zten Erfas­sungskri­te­rien ver­weisen? Sollen wir uns darauf zurückziehen, dass die betr­e­f­fend­en Ver­fahren von der Jus­tiz recht­skräftig abgeschlossen sind? Sollen wir also die Hände heben mit dem Hin­weis ‚Das war nun mal so, das ist Vergangenheit.’?

Ich denke, das ist aus­geschlossen. Lassen Sie mich noch ein­mal an das Leid, an die Trauer und die Fra­gen erin­nern, die nach und zu jedem einzel­nen dieser Ver­brechen gestellt wur­den. Wir sind es den Opfern, aber wir sind es auch ihren Ange­höri­gen schuldig, dass wir die Zweifel an dem ‚Warum’ dieser men­schen­ver­ach­t­en­den Tat­en so weit es irgend­wie geht ausräumen.

Aus ein­er Pressemit­teilung des Min­is­teri­um des Innern Bran­den­burg (MI): 11.03.2013 Woid­ke: Sind es Opfern und Ange­höri­gen schuldig, Zweifel am ‘Warum’ der Tat­en möglichst auszuräu­men | Nr. 019/2013

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Antifaschismus

Utopia e.V. von Neonazis bedroht

In der Nacht zum ver­gan­genen Son­ntag haben Unbekan­nte ein Hak­enkreuz in die Haustür eines Wohn­haus­es ger­itzt, in der sich auch der Sitz des Vere­ins Utopia befind­et. Der für seine antifaschis­tis­che und anti­ras­sis­tis­che Bildungs‑, Jugend- und Kul­tur­ar­beit bekan­nte Vere­in sieht dies als klare Botschaft von Neon­azis mit dem Ziel, die Mit­glieder des Vere­ins einzuschüchtern. Erst Ende Mai hat­ten Unbekan­nte die Haustür mit einem Hak­enkreuz beschädigt.

Bere­its am Abend zuvor hat­te eine Gruppe von etwa 6 jun­gen Män­nern, die sich in der ansäs­si­gen Kneipe “Die Bier­bar” aufge­hal­ten hat­ten, gegen besagte Haustür getreten und vor dem Wohn­haus Sprüche wie “Kom­mu­nis­ten­schweine” und “dreck­ige Bolschewi­ki” gerufen.

Ger­ade auf­grund dieser Vor­fälle zeigt sich deut­lich, wie wichtig weit­er­hin das Engage­ment gegen rechte Ide­olo­gien und Struk­turen in Frank­furt ist.

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Zug der Erinnerung” macht Station in Frankfurt (Oder)

Bere­its zum zweit­en Mal wird der “Zug der Erin­nerung” am Frank­furter Bahn­hof hal­ten. Die mobile Ausstel­lung hat in diesem Jahr das nation­al­sozial­is­tis­che Ver­nich­tungslager Sobi­bor zum The­ma: es soll der Ermor­dung der Kinder aus dem Konzen­tra­tionslager West­er­bork in den Nieder­lan­den gedacht wer­den, da sich ihre Depor­ta­tion in diesem Jahr zum 70. Mal jährt; zudem wird an den im Ver­nich­tungslager Sobi­bor geleis­teten Wider­stand der Häftlinge erinnert.

Inter­essierte Besucher_innen kön­nen am 5. Juni von 08:00 bis 20:00 Uhr die Ausstel­lung besuchen. Größere Grup­pen melden sich bitte beim Amt für Jugend und Soziales Frank­furt (Oder) (Tel: 0335 5525130, Fax: 0335 552885130, heike.papendick@frankfurt-oder.de oder jugendundsoziales@frankfurt-oder.de) an. Eine päd­a­gogis­che Betreu­ung wird durch die RAA Frank­furt (Oder) realisiert.

An diesem Tag um 11:00 Uhr find­et die feier­liche Ero?ffnung der Ausstel­lung mit Reden von Peter Fritsch (Stadtverord­neten­vorste­her), Gunter Dem­nig (Ku?nstler — Ini­tia­tor des Pro­jek­ts Stolper­steine), einem_r Vertreter_in des Utopia e.V. sowie Ru?diger Minow (Zug der Erin­nerung e.V.) statt.

Zusät­zlich gestal­tet der Utopia e.V., unter­stützt durch den Quartiers­fonds des Pro­gramms „Soziale Stadt“ Frank­furt (Oder), rund um den Aufen­thalt des Zuges ein Begleit­pro­gramm: Zusam­men mit dem Kleinen Kino e.V. wird am Fre­itag, den 7. Juni, um 19:30 im Gräfin-Dön­hoff-Gebäude (Europa-Uni­ver­sität, Europaplatz 1) der Film “Sarahs Schlüs­sel” gezeigt. 

Am Son­ntag um 18:00 Uhr referiert Stephan Wirtz im Audi­max AM 03 (Europa-Uni­ver­sität; Logen­str. 2) zu Jüdis­chem Wider­stand gegen das NS-Regime und dem Wider­stand der Sin­ti und Roma. 

Zudem find­et am Mon­tag, den 10. Juni, um 17:00 Uhr ein geführter Gedenkspazier­gang zu den in Frank­furt ver­legten Stolper­steinen mit Ger­hard Hoff­mann (Bund der Antifaschistin­nen und Antifaschis­ten Frank­furt (Oder) e.V.) und Carsten Höft (His­torisch­er Vere­in zu Frank­furt (Oder) e. V.) statt. Tre­ff­punkt ist am Su?deingang der Lenne?-Passagen.

Am Dien­stag, den 11. Juni, wird zum Abschluss um 18:00 Uhr im Audi­max AM 03 (Europa-Uni­ver­sität; Logen­str. 2) der Film „Flucht aus Sobi­bor“ gezeigt. Falls die Umstände es ermöglichen, wird ein Über­leben­der des Auf­s­tands in Sobi­bor in Frank­furt (Oder) zu Gast sein und sich für ein Zeitzeu­genge­spräch zur Ver­fü­gung stellen. Der “Zug der Erin­nerung” ist ein vom gle­ich­nami­gen Vere­in 2007 ini­ti­iertes Pro­jekt, das die Geschichte der nation­al­sozial­is­tis­chen Depor­ta­tio­nen erzählt und mit Hil­fe von Biogra­phien an die Opfer erin­nert. Etwa 420.000 Men­schen kamen seit 2007 auf die Bahn­höfe und gedacht­en der Deportierten.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

ERNEUT RASSISTISCHE HETZE AUF DEM STADTHALLENVORPLATZ

Um die 25 Neon­azis aus Süd­bran­den­burg, darunter auch aus Guben nah­men daran teil. Zu den Red­nern gehörten unter anderem Pierre Dorn­brach (Bun­desvor­stand der JN) und Ron­ny Zasowk (Leit­er des Kreisver­ban­des Lausitz). Mit ras­sis­tis­chen Parolen gegenüber Geflüchteten und einen ange­blichen “Asylmißbrauch” ver­sucht­en die Neon­azis vor der Kulisse mehrerer Hun­dert Men­schen, welche gle­ichzeit­ig am sel­ben Ort die Jugendwei­he feierten, Aufmerk­samkeit zu erzielen.

Da die Polizei ihre Infor­ma­tio­nen bezüglich der Anmel­dung der Ver­anstal­tung gern für sich behält, war Protest gegen die Kundge­bung nur bed­ingt und in kleinem Rah­men möglich. Ver­mut­lich soll­ten die in der Stadthalle stat­tfind­en­den Feier­lichkeit­en zur Jugendwei­he nicht gestört wer­den. So war nur spon­tan­er antifaschis­tis­ch­er Protest möglich. Trotz­dem ver­sam­melte sich eine kleine Gruppe von Antifaschist_Innen und stell­ten sich mit Trans­par­enten und Fah­nen der Neon­azi-Kundge­bung entgegen.

FOTO-DOKUMENTATION UNTER: ANTIFAPHOTOARCHIVE

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Antifaschismus Gender & Sexualität

Offener Brief an die Veranstalter*innen des „Laut gegen Nazis – Campus Open Air“ für eine Absage der Band „Die Orsons“

Unter dem Label „Laut gegen Nazis“ sollen weit über 1000 Besucher*innen mit Bier und Bratwurst ein Zeichen gegen Neon­azis set­zen. Als Haup­tact wurde von den Veranstalter*innen die Band „Die Orsons“ gebucht. Spätestens mit dieser Entschei­dung wird das Open Air untrag­bar, denn in Ihrer Musik weist die Band sex­is­tis­che, anti­semi­tis­che und trans­pho­be Ten­den­zen auf und wird somit zu einem No-Go für eine Ver­anstal­tung gegen Diskriminierung.

In der jün­geren Ver­gan­gen­heit wurde die Band bere­its mehrfach für ihre Lied­texte kri­tisiert, und ihre Auftritte mit öffentlichen Protesten begeg­net.

In mehreren Liedern der Band wer­den expliz­it sex­is­tis­che und anti­semi­tis­che Aus­sagen getrof­fen. So heißt es in dem Lied „Bea­t­les Piraten“:

Ich steh da mit meinem Steifen und denk; „ah okay richtig geil!“ jet­zt wird es Zeit für K.O.-Tropfen im Wein“

In der Darstel­lung von Verge­wal­ti­gungsphan­tasien ver­harm­losen „Die Orsons“ offen sex­u­al­isierte Gewalt. Im sel­ben Lied bedi­enen sie sich anti­semistis­ch­er Ressen­ti­ments, die so in die Öffentlichkeit getra­gen werden:

Ich will, dass Frauen in meine Woh­nung laufen und locke sie wie jüdis­che Pädophile im Auto, „Hey, willst du nen Bon­bon kaufen?“

Im weit­eren Jar­gon der vier Musik­er lassen sich eben­so trans­pho­be Inhalte find­en. Dort zu nen­nen ist das Stück „Horst und Moni­ka“, in dem die The­men Trans­sex­u­al­ität und Trans­gen­der verkürzt dargestellt wer­den und sich gle­icher­maßen sex­is­tis­ch­er Stereo­type bedienen:

Horst fühlte sich nicht mehr wohl in sein’ Kör­p­er, er hat­te genug von sein’ Hoden­sack. (Taschen­bil­lard, immer das gle­iche). Also hat Horst gedacht schneid ich ihn ein­fach ab, trete aus, werde links dann nenn ich mich Moni­ka. (weg mit den Nazis her mit der Scheide)“

Solche men­schen­ver­ach­t­ende Inhalte lassen sich nicht mit ein­er Ver­anstal­tung, die den Namen „Laut gegen Nazis“ trägt, vere­in­baren. Denn sich gegen Neon­azis zu stellen, heißt auch sex­is­tis­che, anti­semi­tis­che und trans­pho­be Inhalte klar zu kri­tisieren und zu zeigen, das men­schen­ver­ach­t­ende Aus­sagen nicht zu dulden sind, auch und erst recht nicht, wenn sie im Rah­men ein­er Ver­anstal­tung, die sich gegen Neon­azis richtet, zur Schau gestellt werden.

Wir fordern deshalb die Absage des Auftritts von „Die Orsons“, sowie eine Stel­lung­nahme und eine inhaltliche Auseinan­der­set­zung der Veranstalter*innen des „Laut gegen Nazis – Cam­pus Open Air“ mit der Band.

Keine Bühne für Sex­is­mus, Trans­pho­bie und Antisemitismus!

26. Mai 2013 — Antifa Cottbus

Inforiot