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Antifaschismus

Nauen?: Dritter Tatverdächtiger wegen Turnhallenbrand in Untersuchungshaft

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Christo­pher L. (Mitte) während eines flüchtlings­feindlichen Auf­marsches am 28. Juni 2015 in Nauen (Land­kreis Havelland)

Nach Infor­ma­tio­nen der PNN hat die Polizei offen­bar einen drit­ten Tatverdächti­gen im Fall der abge­bran­nten Nauen­er Turn­halle ermit­telt. Der 26-jährige Mann aus Nauen (Land­kreis Havel­land) sei geständig. Er soll seit heute in Unter­suchung­shaft sitzen.
Bei dem Tatverdächti­gen soll es sich um Christo­pher L., einem bekan­nten Gesicht im regionalen Neon­az­im­i­lieu, han­deln. Er wird sich dem­nächst, neben den eben­falls inhaftierten Maik Schnei­der  und Den­nis W., wegen Brand­s­tiftung ver­ant­worten müssen. Den Dreien und möglicher­weise noch weit­eren, bish­er unbekan­nten Täter_innen wird dann zur Last gelegt wer­den, am 25. August 2015 eine als Notun­terkun­ft für Flüchtlinge gedachte Turn­halle am Stad­trand von Nauen durch einen Bran­dan­schlag ver­wüstet zu haben.
L. soll seit min­destens fünf Jahren im neon­azis­tis­chen Milieu aktiv sein. Am 20. April 2011 nahm er beispiel­sweise an ein­er gemein­samen „Mah­nwache“ der „Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ und des NPD Stadtver­ban­des in Nauen teil. Am 1. Mai 2012 soll er zudem an einem Angriff auf das alter­na­tive Jugend­wohn­pro­jekt Mit­ten­drin eV in Neu­rup­pin (Land­kreis Ost­prig­nitz-Rup­pin) beteiligt gewe­sen sein. Im Jahr 2015 nahm er an mehreren flüchtlings­feindlichen Aufmärschen in Nauen, Frank­furt (Oder) und Rathenow teil. Zumeist trat er dabei gemein­sam mit Den­nis W. und Maik Schnei­der auf. Schnei­der gilt, auch bed­ingt durch seine Man­date in der Stadtverord­neten­ver­samm­lung von Nauen und im havel­ländis­chen Kreistag, als Rädels­führer der Szene in Nauen. L. wird hinge­gen von Szeneken­nern sowohl als psy­chisch labil als auch gewalt­bere­it beschrieben. Er soll durch die Bekan­ntschaft zu Fußball­hooli­gans ins Neon­az­im­i­lieu abgerutscht sein.
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Antifaschismus Flucht & Migration Law & Order

Pogida die 9.

Die Pots­damer Verkehrs­be­triebe rech­neten wohl mit äußerst mas­siv­en Störun­gen, so ließen sie schon über zwei Stun­den vor Ver­anstal­tungs­be­ginn keine Straßen­bah­nen mehr in Rich­tung Hum­boldt­brücke fahren. Es gab drei angemeldete Gegenkundge­bun­gen, zum einen eine des SV Babels­berg 03, in der Schwa­ne­nallee. Hier nah­men bis zu 250 Men­schen an der Kundge­bung teil, die sich let­z­tendlich direkt hin­ter dem Start­punkt des Pogi­da-Auf­marsches posi­tion­ieren kon­nte. So war eine Beschal­lung der Anfangskundge­bung gewährleis­tet. Hier soll es wohl auch zu polizeilichen Über­grif­f­en mit­tels Pef­fer­spray gekom­men sein, auch Fes­t­nah­men waren zu verzeichnen.
Die Pogi­da-Neon­azis waren heute mit nur etwa 40 Per­so­n­en auf der Straße. Sie wur­den jedochvon der Polizei gebeten den Gehweg zu benutzen, aus Sicher­heits­grün­den. Was sie auch tat­en. Die Neon­azis um Chris­t­ian Müller set­zten ihren Weg durchs Schmud­del­wet­ter rel­a­tiv zügig zurück. Auf Höhe der Manger­straße passierten sie eine Gegenkundge­bung der Linken. Hier protestierten ca. 200 Men­schen laut­stark. Block­ade­v­er­suche, nahe der Kundge­bung, wur­den durch die Polizei vereitelt.
Die Abschlusskundge­bung der Neon­azis fand vor dem ehe­ma­li­gen Kreiswehrersatzamt statt. Hier rede­ten unter anderem eine Per­son von Bärgi­da und natür­lich Müllers Chris­t­ian. Er verkün­dete gewohnt schwank­end, dass er abtreten wollen würde, dass jemand anders die Anmel­dung des näch­sten Auf­marsches übernehmen werde, dieser solle wohl am 7. April vom Haupt­bahn­hof starten. Aber wie immer sind die Aus­sagen des Müller­schen Neon­azis wenig ver­läßlich. Der soge­nan­nte „Press­esprech­er“ Her­bert Hei­der set­zte sich für einen Zwei-Wochen-Rhyth­mus ein, Müller dage­gen kündigte an jede Woche auf­marschieren zu wollen.
Die gesamte Abschlusskundge­bung wurde laut­stark übertönt von den über 500 Teil­nehmenden an der Kundge­bung des Bünd­niss­es „Pots­dam beken­nt Farbe“. Gegen Ende der Neon­azi-Ver­anstal­tung gab es noch einen Störver­such. Laut Presse ver­sucht­en wohl einige Aktivist_innen Pogi­da das Front­tran­spi abspen­stig zu machen. Ins­ge­samt begleit­eten wohl ca. 800 Antirassist_innen und Antifaschist_innen den Pogi­da-Auf­marsch kritisch.
Nach­dem Müller die Ver­anstal­tung für been­det erk­lärte, teilte sich Pogi­da in zwei Grup­pen auf. Eine lief in Polizeibegleitung wieder zurück zur Glienick­er Brücke, mit dabei waren Chris­t­ian Müller und weit­ere 15 ‑20 Neon­azis. Die zweite Gruppe von eben­falls 15 Per­so­n­en wurde über die Hum­boldt­brücke und Zen­trum Ost zum Haupt­bahn­hof geleitet.

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Antifaschismus Arbeit & Soziales Flucht & Migration

Sozialismus oder Barbarei – zum Umgang mit der AfD

Die Strate­gie der meis­ten Antifaschist_Innen im Umgang mit Ras­sis­mus war in der Ver­gan­gen­heit vor allem die Skan­dal­isierung. Wir haben ver­sucht zu zeigen, dass Ras­sis­mus eine Ide­olo­gie ist, die nur Hass gegen Men­schen erzeugt und daher abzulehnen ist. Das ist grund­sät­zlich richtig, aber aktuell scheint diese Strate­gie an ihre Gren­zen gekom­men zu sein. Wir plädieren daher für einen anderen Umgang mit der gesamten Problematik!
Die Wahler­folge der AfD in den let­zten Wochen haben erneut bewiesen, dass es ein enormes recht­es Poten­zial in der Bun­desre­pub­lik gibt. Über 24% in Sach­sen-Anhalt sind ein mehr als bedrohlich­es Zeichen. Men­schen die AfD wählen beto­nen oft, dass sie eine grund­sät­zliche Änderung ihrer Leben­sum­stände ver­lan­gen. Es herrschen mas­sive soziale Abstiegsäng­ste. Diese Äng­ste sind berechtigt und es stimmt lei­der, dass sich kein Schwein für diese Äng­ste inter­essiert. Die AfD ist in der Lage diese Äng­ste zu bedi­enen und ras­sis­tisch aufzu­laden. Es sind ange­blich die Frem­den, die auch noch das let­zte Hemd von denen fordern, die so schon viel zu wenig zum Leben haben. Sach­liche Argu­mente gegen solche Behaup­tun­gen greifen meist ins Leere. Diese Men­schen haben sich eine eigene Par­al­lel­welt geschaf­fen, in der sie sich in alte Zeit­en zurück träu­men, in denen noch alles ordentlich deutsch war, in der sie sich gegen­seit­ig in ihrer Iden­tität bestäti­gen kön­nen (denn die eigene Abw­er­tung ist nur durch die der Anderen zu ertra­gen) und die sich effek­tiv gegen Kri­tik abschot­ten kann. Belege für diese Abwehr von Kri­tik sind beispiel­sweise Wörter wie “Gut­men­sch” und “Lügen­presse”. Alles was dem eige­nen Welt­bild im Wege ste­ht kann so ganz ein­fach weggewis­cht werden.
Diese Men­schen glauben tat­säch­lich, dass sie nicht ras­sis­tisch sind. Rassist_Innen sind für sie vielle­icht noch Anhänger von Blut&Boden-Ideologien, tätowierte Hak­enkreuz auf der Stirn oder ähn­lich­es. Sie selb­st sehen ihren Ras­sis­mus als “Kri­tik” an ver­meintlich frem­den Kul­turen und deren Lebensweisen. Sie sind ja keine Nazis, aber… Und über­haupt: Das wird man ja wohl noch mal sagen dür­fen. #Mei­n­ungs­frei­heit
Diese Men­schen sind nicht mehr durch Argu­mente zu erre­ichen. Sie wollen sich nicht in die Lage der Geflüchteten hinein ver­set­zen. Es ist ihnen schlicht egal was für furcht­bare Ereignisse ger­ade tausende Men­schen durch­leben müssen, die in Lagern hausen müssen, die Bombenein­schläge erlebt haben und die ihre Ange­höri­gen und ihren Besitz ver­loren haben oder zurück­lassen mussten. Die einzige Partei die wahrnehm­bar vorgibt die Inter­essen dieser Men­schen zu vertreten ist die AfD. Und genau an diesem Punkt müssen wir ansetzen:
Parteien, die noch einen Restanspruch an “sozialer Ver­ant­wor­tung” an sich selb­st haben wie “DIE LINKE”, die Grü­nen oder die SPD müssen wieder kon­se­quent linke, dass heisst soziale Poli­tik machen! Und das wieder­rum kann nur heis­sen: radikale Umverteilung des gesellschaftlichen Reich­tums! Reiche müssen mas­siv besteuert wer­den. Die Ver­mö­gensverteilung in diesem Land ist grotesk. Ein paar Dutzend Super­re­iche besitzen mehr als die Hälfte der Gesamt­bevölkerung. Es muss wieder ein Sozial­staat aufge­baut wer­den, der in der Lage ist allen Men­schen ein würde­volles Leben zu ermöglichen. Es ist genug Geld da, welch­es die Gesellschaft erar­beit­et hat. Die Gesellschaft hat das getan und nicht etwa die Super­re­ichen, die aber über den geschaf­fe­nen Reich­tum ver­fü­gen können.
Mit diesem Schritt ist es möglich Allen in diesem Land wieder ein gutes Leben zu ermöglichen. Dann ist es nicht mehr notwendig zu beto­nen, dass man Deutsch­er ist und daher ein “genetisch-bed­ingtes Recht” auf Hartz IV hat und der syrische Kriegs­flüchtling – man­gels der “richti­gen Gene” – eben nicht.
Wir müssen den Men­schen, die Illu­sion nehmen, dass die AfD eine Partei ist, die sich für die Belange der Bevölkerung oder umgangssprach­lich des “kleinen Mannes” ein­set­zt. Und am Besten nimmt sich die AfD diesen Schein selb­st: mit dem Entwurf ihres eige­nen Wahl­pro­grammes. Das kann näm­lich nicht anders beze­ich­net wer­den als ein Sah­nebon­bon für die bere­its Wohlhaben­den. Die AfD will beispiel­sweise die Erb­schaftss­teuer abschaf­fen (hey!) und den Spitzen­s­teuer­satz um 20% senken (wuhu!) oder ein ein­heitlichen Einkom­menss­teuer­satz von 25% (oh yeah!). Für min­destens 95% der Men­schen in diesem Land würde das eine deut­liche Ver­schlechterung brin­gen – und die ohne­hin schon Reichen wür­den noch reich­er. Außer­dem will die AfD, dass Kom­munen insol­ven­zfähig wer­den sollen. Gle­ichzeit­ig soll dann aber auch noch die Gewerbesteuer abgeschafft wer­den – unter uns: das ist die Hauptein­nah­me­quelle der meis­ten Städte. Genialer Vorschlag um in kürzester Zeit soziale Katas­tro­phen in ver­schulde­ten Städten zu erzeu­gen. Und das geht ja noch so weit­er! Das ist nicht alles von dem Unfug, den die AfD umset­zen will! Aber ich will euch den Rest dann doch ers­paren… Ihr kön­nt ja selb­st recherchieren!
Fakt ist: Gegen die AfD hil­ft nur Aufk­lärung und soziale Alter­na­tiv­en. Die etablierten Parteien soll­ten sich darauf besin­nen und zu einem eige­nen Umdenken kommen!
Viele von uns haben aber auch gar nichts mit Parteien am Hut, beziehungsweise geht unsere Vorstel­lung von Demokratie darüber hin­aus, dass man nur alle paar Jahre irgend­wo ein Kreuz macht und gut ist. Wir müssen gemein­sam auf die Straße und für ein besseres Leben kämpfen. Wir müssen zusam­men mit den Gew­erkschaften für einen gerecht­en und gle­ichen Lohn und bessere Arbeit­splätze kämpfen. Wir müssen wieder auf­ste­hen gegen Kriege, deutsche Waf­fen­ex­porte, Zeitar­beit und die Sit­u­a­tion auf dem Woh­nungs­markt. Wir müssen unsere Nachbar_Innen unter­stützen, wenn eine Zwangsräu­mung dro­ht und die Schüler_Innen ermuti­gen für ihre Rechte zu streiten.
Denn die meis­ten Prob­leme in diesem Land sind haus­gemacht oder zwangsläu­fige Erschei­n­un­gen ein­er kap­i­tal­is­tis­chen Wirtschaft­sor­d­nung und es bedarf schon ein­er gewis­sen “naiv­en Dümm­lichkeit” um dafür Geflüchtete ver­ant­wortlich machen zu wollen. Oder so zu tun, als wären beispiel­sweise sex­u­al­isierte Über­griffe und Gewalt vor den Ereignis­sen in Köln an Sil­vester let­zten Jahres kein The­ma gewe­sen. Die vie­len Frauen­häuser in diesem Land sprechen eine ganz andere Sprache…
Weltweit befind­en sich faschis­tis­che Bewe­gun­gen wieder im Aufwind. Wir müssen diese Entwick­lung stop­pen! Und an dieser Stelle sei Ross und Reit­er klar benan­nt: Die AfD ist eine faschis­tis­che Partei in der Auf­bauphase, die mit Hass, Angst und Vorurteilen auf Stim­men­fang geht und denen ein anti­sozialer und autoritär­er, völkisch­er Staat vorschwebt. In anderen Staat­en Europas sieht es nicht viel bess­er aus. Die Zukun­ft scheint fin­ster, aber noch ist nichts ver­loren. Und auch wenn es für einige hier pathetisch klin­gen mag: Wir hal­ten es mit Rosa Lux­em­burg, die sagte dass uns das Leben im Kap­i­tal­is­mus nur die Wahl lässt zwis­chen “Sozial­is­mus oder Bar­barei”. Wir wer­den weit­er dafür kämpfen, dass das gute Leben für alle möglich wird. Wir wer­den uns unsere Men­schlichkeit bewahren und den Men­schen­fein­den ent­ge­gen­rufen: Ihr bekommt keine weit­ere Chance auf anderen Men­schen herumzu­tram­peln. Gegen eure Aus­gren­zung stellen wir unsere Solidarität.
Nation­al­is­mus ist keine Alter­na­tive und Ras­sis­mus keine Meinung!
Das schöne Leben wird nicht erbet­telt, son­dern erkämpft! Lasst uns gemein­sam dafür sor­gen, dass es wahr wird!

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Antifaschismus

Neuruppin?: Interesse an ?AfD? Aufzug sinkt, trotzdem soll es weitere Parteikundgebungen geben

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Unter dem Mot­to: „Asyl­recht, Flüchtlingss­chutz, Presse­frei­heit – ohne Alter­na­tive! Vielfalt gestal­ten, Recht­spop­ulis­ten wider­sprechen“ haben sich am Mon­tagabend etwa 150 Men­schen auf dem Schulplatz in Neu­rup­pin ver­sam­melt. Die vom zivilge­sellschaftlichen Bünd­nis „Neu­rup­pin bleibt bunt“ am weltweit­en Anti­rassis­mustag organ­isierte Ver­anstal­tung stand in Zusam­men­hang mit ein­er gle­ichzeit­ig stat­tfind­en­den Kundge­bung der recht­spop­ulis­tis­chen „Alter­na­tive Für Deutsch­land“ und war als auch Protestver­samm­lung gegen bes­timmte Forderun­gen dieser Partei konzipiert.
Die AfD war bere­its zum zweit­en mal mit einem öffentlichen Aufzug in Neu­rup­pin zu Gast. Deren Sympathisant_innenzahl ist jedoch bere­its jet­zt ten­den­ziell abnehmend. Beteiligten sich an der ersten AfD-Kundge­bung, am 22. Feb­ru­ar 2016, noch unge­fähr 100 Per­so­n­en, kamen am Mon­tagabend nur noch 80. Unter Ihnen war auch aber­mals der Neu­rup­pin­er NPD Stadtverord­nete Dave Trick (NPD).Inhaltlich dis­tanzierte sich die regionale AfD jedoch ein­mal mehr von „Nazis“ und recht­en Gedanken. Gle­ichzeit­ig gab ein Sprech­er der Partei aber auch bekan­nt, dass zur näch­sten Ver­samm­lung, am 18. April 2016 in Neu­rup­pin, der umstrit­tene Partei­funk­tionär Björn Höcke erwartet wird. Höcke, der zur Zeit Frak­tionsvor­sitzen­der sein­er Partei im Thüringer Land­tag ist, soll zum extrem recht­en Flügel der AfD gehören und in der jüng­sten Ver­gan­gen­heit vor allem durch völkische geprägte Rede­beiträge aufge­fall­en sein.
„Neu­rup­pin bleibt bunt“ kündigte bere­its am Abend Protes­tak­tio­nen gegen die im April geplante Ver­anstal­tung der „Alter­na­tive für Deutsch­land“ an. Des Weit­eren riefen mehrere Redner_innen aus Parteien und Zivilge­sellschaft zu mehr Sol­i­dar­ität mit Flüchtlin­gen sowie zur Bekämp­fung der Fluchtur­sachen auf. 

Fotos: hier

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Antifaschismus

Antirassistisches Fußballturnier am 26.03.2016 in Strausberg

Viel zu oft wird mit Ras­sis­mus Poli­tik gemacht und ver­sucht frem­den­feindliche Sichtweisen gesellschaft­skon­form zu ver­ankern. In Zeit­en von Pegi­da, HoGeSa, AfD oder zahlre­ichen Bürg­erini­tia­tiv­en, die sich gegen die Unter­bringung von Geflüchteten ein­set­zen, wird diesem The­ma viel Aufmerk­samkeit geschenkt und lei­der schließen sich immer mehr Per­so­n­en, auf­grund der aktuellen Sit­u­a­tion, diesen men­schen­ver­ach­t­en­den Grup­pierun­gen an.
Sei es in Berlin, Dres­den, Leipzig oder son­st wo – über­all het­zen Men­schen gegen Geflüchtete, die lediglich Schutz und einen sicheren Platz zum Leben suchen. Diese Het­ze und Stim­mungs­mache ist nicht nur total unnötig, son­dern auch eine ern­sthafte Gefahr, der wir entschlossen ent­ge­gen treten müssen. Deswe­gen find­en wir es wichtig mit einem anti­ras­sis­tis­chen Fußball­turnier ein Zeichen für ein friedlich­es Miteinan­der zu set­zen, ohne dass Herkun­ft, Reli­gion oder Geschlecht dabei eine Rolle spie­len. Ein Fußball­turnier, bei dem Spaß, Fair­play und der Aus­tausch untere­inan­der im Vorder­grund ste­hen soll und sich dabei alle Teilnehmer_innen ken­nen­ler­nen und ver­net­zen können.
Das Turnier wird in der Fußbal­lare­na des Sport- und Erhol­ungszen­trums Straus­berg stat­tfind­en. In der Halle gibt es drei Felder, die wir alle nutzen kön­nen, was den Vorteil hat, dass nicht so lange Wartezeit­en bis zum näch­sten Spiel entste­hen. Wir pla­nen, dass etwa 20 Teams an diesem Turnier teil­nehmen können.
Das Sport- und Erhol­ungszen­trum Straus­berg (SEP) find­et ihr in der Land­hausstraße 16 — 18. Beginn ist pünk­tlich um 12 Uhr. Nach dem Turnier wird es im Horte noch eine After­show­par­ty geben, dazu später mehr Infos.
Anmel­dung von Teams:
— Voraus­set­zung: 4+1 Spieler_innen (gemis­chte m/w Teams erwünscht!)
— “Team­beze­ich­nung” muss angegeben werden
— Team anmelden: e‑Mail mit Team­beze­ich­nung an: info@horte-srb.de oder im Horte an der Pinnwand
//NO PLACE FOR RACISM, SEXISM, HOMOPHOBIA AND ANY OTHER KIND OF DISCRIMINATION//

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Antifaschismus Gender & Sexualität

Asylrecht, Flüchtlingsschutz, Pressefreiheit – ohne Alternative! Vielfalt gestalten, Rechtspopulisten widersprechen!

Das Aktions­bünd­nis Neu­rup­pin bleibt bunt ruft auf:
Kommt zur zweit­en Mon­tags­de­mo 2016 – zum Früh­lingsan­fang am 21.03. um 18:00 Uhr auf dem Schulplatz!
Das Mot­to lautet diesmal:
Asyl­recht, Flüchtlingss­chutz, Presse­frei­heit – ohne Alter­na­tive! Vielfalt gestal­ten, Recht­spop­ulis­ten widersprechen!
Mit immer härteren Maß­nah­men soll Kriegs­flüchtlin­gen der Weg nach West- und Nordeu­ropa versper­rt wer­den. Auf dem Feuer der Angst verun­sichert­er Men­schen kochen Recht­spop­ulis­ten ihr Süp­pchen. Sie pöbeln gegen die “Lügen­presse”, gle­ichzeit­ig sor­gen sie mit immer absur­deren Ver­bal­at­tack­en dafür, dass sie in den Schlagzeilen bleiben. Dieser Hokus­pokus darf nicht unwider­sprochen bleiben. Set­zen wir ein weit­eres deut­lich­es Sig­nal – Neu­rup­pin ist und bleibt weltoffen!

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Antifaschismus

PMK-Statistik in Brandenburg: Opferperspektive kritisiert Gleichsetzung der Kriminalitätsbereiche

Am 18. März gibt das Innen­min­is­teri­um die Zahlen poli­tisch motivierter
Straftat­en im Jahr 2015 bekan­nt. Schw­er­punkt der Ver­anstal­tung wird der
drama­tis­che Anstieg rechter Gewalt­tat­en sein. Dieser fällt selb­st in den
polizeilichen Sta­tis­tiken besorgnis­er­re­gend aus, auch wenn die Polizei
deut­lich weniger rechte Gewalt­tat­en reg­istri­ert hat, als
zivilge­sellschaftliche Akteure wie die Opfer­per­spek­tive e.V.
Zugle­ich sollen aber auch sta­tis­tis­che Zahlen im Zusam­men­hang „mit der
Zuwan­derung“ präsen­tiert wer­den. Die Opfer­per­spek­tive e.V. kritisiert
diese Ver­men­gung ras­sis­tisch motiviert­er Gewalt­tat­en mit den Straftaten
die von Migran­tInnen began­gen wur­den. Hannes Püschel, Mitar­beit­er der
Opfer­per­spek­tive e.V. erk­lärt dazu:
„In Zeit­en wie diesen stellte diese Form der Präsen­ta­tion der Dat­en eine
poli­tis­che Instink­t­losigkeit dar. Wie auch immer diese Präsentation
motiviert ist, sie bestätigt Ras­sistIn­nen in dem Vorurteil, das
Migran­tInnen eine Gruppe darstellen, die man krim­i­nalpoli­tisch und
polizeilich beson­ders im Blick behal­ten muss.“
Die Dat­en zur Krim­i­nal­ität „im Kon­text von Zuwan­derung“ wer­den am
Fre­itag, gemein­sam mit den Zahlen zu den poli­tisch motivierten
Straftat­en präsen­tiert, nicht in der Pressekon­ferenz zur allgemeinen
Polizeilichen Krim­i­nal­sta­tis­tik am 21. März. Auf diese Weise wird ein
Kon­glom­er­at von Ver­stößen gegen diskri­m­inierende Son­derge­set­ze, auf die
beengte Unter­bringung in Heimen zurück­zuführen­der Gewalt­tat­en und
unter­schiedlichst motiviert­er Kleinkrim­i­nal­ität gle­ichge­set­zt mit
ras­sis­tis­chen Gewalt­tat­en. Mit Verge­hen und Ver­brechen also, die dadurch
motiviert sind, dass die TäterIn­nen den Opfern Men­schen­würde und gleiche
Rechte absprechen, die poten­tiell Betrof­fene ein­schüchtern und
verängsti­gen sollen und den demokratis­chen Charak­ter dieser Gesellschaft
bedrohen.
Hannes Püschel: „Angesichts der zunehmenden ras­sis­tis­chen Gewalt, die
stel­len­weise die Schwelle zum Ter­ror­is­mus über­schrit­ten hat, wür­den wir
uns wün­schen, dass das Innen­min­is­teri­um darüber nach­denken würde, wie
die Betrof­fe­nen geschützt wer­den kön­nen. Stattdessen erleben wir, dass
die dor­ti­gen Ver­ant­wortlichen sich von Ras­sistIn­nen treiben lassen. Denn
anders als durch ein Nachgeben vor ras­sis­tis­chen Vorurteilen lässt sich
die heutige gemein­same Präsen­ta­tion von Dat­en zur poli­tisch motivierten
Krim­i­nal­ität und zur „Zuwan­der­erkrim­i­nal­ität“ nicht erklären.“
Kon­takt für Nach­fra­gen: 0151- 50768549

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Antifaschismus

WWT-Verbot: Drei Hausdurchsuchungen im Land Brandenburg

2012.05.01 Wittstock WWT beim Neonaziaufmarsch
Das “Nation­alkollek­tiv – Weisse Wölfe Ter­ror­crew” während eines Neon­azi­auf­marsches am 1. Mai 2012 in Wittstock/Dosse (Foto: Press­eser­vice Rathenow)

Im Zuge der Ver­botsvoll­streck­ung gegen die bun­desweit aktive Neon­azi-Vere­ini­gung „Weisse Wölfe Ter­ror­crew“ hat es auch im Land Bran­den­burg Haus­durch­suchun­gen gegeben.
Bran­den­burgs Sek­tion resi­dierte in Wittstock/Dosse
Titel
Die mut­maßlichen Mit­glieder der Bran­den­burg­er WWT-Sek­tion: Sandy L., Raiko K. und Pierre S. (vlnr). (Foto: Press­eser­vice Rathenow)

Die drei betrof­fe­nen Bran­den­burg­er, Sandy L., Raiko K. und Pierre S., sind alle in Wittstock/Dosse behei­matet. Sie kön­nen dem lokalen neon­azis­tis­chen Milieu zuge­ord­net wer­den. In der jüng­sten Ver­gan­gen­heit nah­men die drei mut­maßlichen Vere­ins­mit­glieder an diversen neon­azis­tis­chen Ver­samm­lun­gen in Bran­den­burg, darunter u.a. in Wit­ten­berge, Pritzwalk und vor allem Wittstock/Dosse, teil. Außer­dem sollen die Drei auch am 12. Sep­tem­ber 2015 an einem Angriff auf das alter­na­tive Jugend­wohn­pro­jekt Mit­ten­drin eV in Neu­rup­pin beteiligt gewe­sen sein. Mehrere Scheiben wur­den bei der Attacke beschädigt. Zum Tatkom­plex sollen aber auch noch weit­ere Sachbeschädi­gun­gen und Kör­per­ver­let­zungs­de­lik­te gehören.
Bran­den­burgs Innen­min­is­ter begrüßt bun­desweites Verbot
2015.09.13 Neuruppin JWP Mittdrin Entglaste Scheiben  (2)
Ein Grund für das Ver­bot: Der Angriff auf das Alter­na­tive Jugend­wohn­pro­jekt Mit­ten­drin eV in Neu­rup­pin, am 12. Sep­tem­ber 2015. (Foto: Press­eser­vice Rathenow)

Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Karl-Heinz Schröter begrüßte in ein­er Pressemit­teilung das bun­desweite Ver­bot der „Weisse Wölfe Ter­ror­crew“ durch Bun­desin­nen­min­is­ter Thomas de Maiziere: „Der recht­sex­trem­istis­che Vere­in wen­det sich mit ein­er Vielzahl von Aktiv­itäten ein­deutig gegen die ver­fas­sungsmäßige Ord­nung der Bun­desre­pub­lik Deutsch­land“. „Das Ver­bot des Vere­ins“, so Schröter weit­er, sei „vor diesem Hin­ter­grund die kon­se­quente und gebotene Reak­tion der wehrhaften Demokratie auf diese offen recht­sex­trem­istis­che Betätigung.“
Betä­ti­gungs­feld: Rechtsrock
2013-05-18 Schorfheide OT Finowfurt Neonazikonzert (9)
Ein Betä­ti­gungs­feld der WWT lag auch in der Organ­isierung von Recht­srock-Konz­erten, wie hier in Schorfhei­de OT Finow­furt (Land­kreis Barn­im, Bran­den­burg) am 18. Mai 2013. (Foto: Press­eser­vice Rathenow)

Die Vere­ini­gung „Weisse Wölfe Ter­ror­crew (WWT)“ sei ursprünglich eine im Jahr 2008 gegrün­dete Fan­grup­pierung der sauer­ländis­chen Recht­srock-Band „Weisse Wölfe“. Bun­desweit ist sie u.a. in Ham­burg, Berlin, Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Nieder­sachen, Bay­ern, Thürin­gen, dem Saar­land und Sach­sen mit einzel­nen „Sek­tio­nen“ vertreten. Ein wesentlich­es Betä­ti­gungs­feld der Grup­pierung soll die Organ­i­sa­tion von Musikver­anstal­tun­gen des neon­azis­tis­chen Milieus gewe­sen sein. Am 18. Mai 2013 war WWT beispiel­sweise an der Pla­nung und Durch­führung eines Recht­srock­konz­ertes in Schorfhei­de OT Finow­furt (Land­kreis Barn­im, Bran­den­burg) beteiligt.
 
 
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?Rathenow?: ?Bürgerbündnis?-Führer will Bürgermeister werden

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Der Dien­stagabend in Rathenow stand ein­mal mehr im Fokus ver­schieden­er poli­tis­ch­er Ver­samm­lun­gen. Das rechte „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ führte wieder seinen kon­tinuier­lichen Aufzug auf dem Märkischen Platz durch, das zivilge­sellschaftliche Aktions­bünd­nis dazu eine Protest- und Diskus­sionsver­anstal­tung auf dem August-Bebel-Platz.
Geringe Teilnehmer_innenzahlen

Ins­ge­samt lässt das Inter­esse der Rathenow­er an den Ver­samm­lun­gen jedoch immer weit­er nach. Während die Zivilge­sellschaft immer­hin mit gle­ich­bleibend 70–80 Men­schen für eine Stadt der Weltof­fen­heit und Men­schlichkeit ein­ste­ht, ver­liert das „Bürg­er­bünd­nis“ weit­ere Sympathisant_innen. Waren vor drei Wochen dort noch 350 Per­so­n­en mit­marschiert, ver­sam­melten sich heute höch­stens 200 Bündler_innen auf dem Märkischen Platz. An dem anschließen­den so genan­nten Abendspazier­gang des „Bürg­er­bünd­niss­es“ beteiligten sich sog­ar nur ca. 150.
Kaiser will Bürg­er­meis­ter werden
Den­noch scheint das Selb­st­be­wusst­sein beim „Bürg­er­bünd­nis“ derzeit unge­brochen, ins­beson­dere bei Bündler-Chef Chris­t­ian Kaiser. Dieser kündigte näm­lich während seines Rede­beitrages auf dem Märkischen Platz eine Kan­di­datur bei den näch­sten Bürgermeister_innenwahlen, die voraus­sichtlich 2018 stat­tfind­en, an. Ob der Kfz-Mecha­tron­iker aus Rathenow-West dabei ern­sthafte Chan­cen haben wird, bleibt fraglich. Er hofft anscheinend auf einen weit­eren Erfolg der AfD, der er sich in jüng­ster Ver­gan­gen­heit poli­tisch angenähert hat. Zumin­d­est hat die Partei, möglicher­weise auch durch ihren Erfolg bei den jüng­sten Land­tagswahlen, bei den Anhänger_innen des „Bürg­er­bünd­niss­es“ nicht über­hör­bare Sym­pa­thien. Diese wurde bei der nach­fol­gen­den Red­ner­in eben­so deut­lich, wie bei Red­ner Ralf Maasch. Der Hartz-4-Empfänger aus Rathenow, gab sich am Dien­stagabend sog­ar als ein­er der glühend­sten AfD Verehrer. Dass diese Partei aber sein momen­tanes „Einkom­men“ de fac­to abschaf­fen will, stört ihn dabei anscheinend nur wenig. Im Gegen­teil, Maasch forderte in seinem „Rede­beitrag“ sog­ar sel­ber die Abschaf­fung von Hartz‑4.
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Antifaschismus

Neuruppin: Demonstration gegen rassistische Hetze & rechte Gewalt

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Unter dem Mot­to: „Es reicht: Grade machen gegen Nazis & Ras­sis­ten“ haben am späten Sam­sta­gnach­mit­tag bis zu 150 Men­schen in Neu­rup­pin „gegen ras­sis­tis­che Het­ze & rechte Gewalt“ demon­stri­ert. Zu der Ver­samm­lung aufgerufen hat­te die „Anti­ras­sis­tis­che Ini­tia­tive Neu­rup­pin“. Neben vie­len jugendlichen Antifas beteiligten sich aber auch das zivilge­sellschaftliche Bünd­nis „Neu­rup­pin bleibt bunt“, die Partei DIE.LINKE und Flüchtlinge aus der örtlichen Unterkun­ft an der Demonstration.
Der Aufzug begann gegen 16.30 Uhr mit ein­er Auf­tak­tkundge­bung auf dem Schulplatz und fol­gte dann der angemelde­ten Demon­stra­tionsroute in der Karl-Marx-Straße. Vor ein­er dort ansäs­si­gen Immo­bilien­ver­mit­tlungs­fir­ma fol­gte eine erste Zwis­chenkundge­bung. In einem Rede­beitrag wurde dabei das Engage­ment eines dort inte­gri­erten Mak­lers gegen Flüchtlinge kri­tisiert. Gemäß dem Red­ner, soll der Immo­bilien­ver­mit­tler unter der Beze­ich­nung „Bürg­er­bünd­nis“ Ver­samm­lun­gen mit bis zu 600 Sympathisant_innen im havel­ländis­chen Rathenow organ­isieren und auf diesen mas­siv gegen Asyl­suchende und die Presse hetzen.
Anschließend set­zte sich die Demon­stra­tion wieder in Bewe­gung und zog weit­er zum Fontane­denkmal in der Karl-Marx-Straße Ecke Franz-Kün­stler-Straße. Dort gab es einen Rede­beitrag ein­er Ini­tia­tive aus Bran­den­burg an der Hav­el, die für eine in ihrem Wirkung­sort stat­tfind­ende „Gay Pride“ im April 2016 warb.
Im Umkreis des Fontane­denkmals als auch in der Junck­er­straße fie­len zu dem mehrere A4 Zettel auf, die Unbekan­nte offen­bar im Vor­feld der Demon­stra­tion dort ange­bracht hat­ten. Auf den Zetteln wird die „Nach­barschaft“ über den Neu­rup­pin­er Stadtverord­neten Dave Trick informiert. Der NPD Mann wird darin als „führende Per­son“ des lokalen Neon­az­im­i­lieus dargestellt, der Neon­azi­aufmärsche organ­isiert und durch gewalt­tätige Über­griffe auffällt.
Nach der Zwis­chenkundge­bung set­zte sich die Demon­stra­tion über die Junck­er­straße bis ins Neubau­vier­tel am Rup­pin­er Einkauf­szen­trum fort. Hier fand dann die Abschlusskundge­bung, bei der u.a. Flüchtling aus der örtlichen Unterkun­ft einen Rede­beitrag hielt, statt.
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