Kategorien
Flucht & Migration

Zum internationalen Frauentag fordern wir gemeinsam mit Flüchtlingsfrauen: Frauen und Kinder raus aus den Heimen, Lagern und Massenunterkünften

Zum inter­na­tionalen Frauen­tag fordern wir gemein­sam mit den Flüchtlings­frauen: Frauen und Kinder raus aus den Heimen, Lagern und Massenunterkünften*
Wir fordern die Unter­bringung von geflüchteten Frauen in Woh­nun­gen, um ihren Schutz sowie den Schutz ihrer Kinder zu gewährleisten.
Die Frauen, die in den lagerähn­lichen Unterkün­ften in Stolpe-Süd unterge­bracht sind, sehen sich ständig mit sex­ueller Beläs­ti­gung, Alko­holis­mus, Aggres­sio­nen und Dro­hun­gen durch andere männliche
Mit­be­wohn­er kon­fron­tiert. „Solche Über­griffe passieren auch auf deutschen Straßen und ins­beson­dere in deutschen Haushal­ten. Aber in ein­er Sam­melun­terkun­ft, die eine Zwangswohn­form ist, treten sie
konzen­tri­ert­er und ver­mehrt auf. Denn dort haben Men­schen kaum Rück­zugsmöglichkeit­en und sind häu­fig extremen All­t­agssi­t­u­a­tio­nen, Enge und Stress aus­ge­set­zt“, bericht­en Mit­glieder der Ini­tia­tive Women in Exile. Darüber hin­aus kri­tisieren die Frauen (die Bedro­hung durch das Sicher­heitsper­son­al und) die ständi­ge Kon­trolle ihrer An- und Abwe­sen­heit in den Heimen, durch die sie ein Leben wie auf der Abschieber­ampe führen.
Trotz Anzeigen­er­stat­tung und Hil­fege­such bei Wach­per­son­al und Sozialarbeiter_innen gibt es bish­er kein Konzept zum Schutz von Frauen und Kindern in den Gemein­schaft­sun­terkün­ften. Betrof­fene Frauen fühlen sich nicht aus­re­ichend vor den Tätern geschützt, sodass den Schritt zur Polizei in Zukun­ft nur wenige wagen wer­den. Die europäis­che Richtlin­ie zur Unter­bringung von beson­ders schutzbedürfti­gen Flüchtlin­gen und die Kinderkon­ven­tio­nen der UNO sind in der BRD als Gesetz anerkan­nt. Doch auf den Appell von Frauen aus den Gemein­schaft­sun­terkün­ften sowie der
Ini­tia­tive Willkom­men in Ober­hav­el an die Kreisver­wal­tung, für eine Unter­bringung in abgeschlosse­nen Woh­nun­gen, ist diese nicht ein­mal bere­it, sich auf einen Kom­pro­miss in Form ein­er Unter­bringung in einem geson­derten Haus für Frauen auf dem Gelände in Stolpe-Süd einzu­lassen. Die Argu­men­ta­tion, nach der die wohn­liche „Durch­mis­chung“ in den Heimen „beruhi­gend und aus­gle­ichend“ auf die Män­ner ein­wirke, ist angesichts der Real­ität zynisch und geht nur zu Las­ten der Frauen.
Heute möcht­en wir im Rah­men des Frauen­früh­stücks im Nach­barschaft­str­e­ff in Stolpe-Süd anlässlich des Welt­frauen­tags unsere Sol­i­dar­ität mit den Flüchtlings­frauen aus­drück­en. Die Logik der Ver­wal­tung, Frauen in den Gemein­schaft­sun­terkün­ften als Puffer zwis­chen Män­nern zu platzieren, zeigt, wie wenig Frauen­recht­en Beach­tung geschenkt wird.
*Gemein­sam fordern wir von den Ver­ant­wortlichen in Stadt und Land und in den städtis­chen Woh­nungs­bauge­sellschaften die Bere­it­stel­lung von bezahlbarem Wohn­raum und den (Wieder)einstieg in den Bau von Sozial­woh­nun­gen. Auch in Hen­nigs­dorf fehlt es an preiswerten Woh­nun­gen. *Von der man­gel­haften Ver­sorgung mit bezahlbarem Wohn­raum sind wir alle betroffen.
Wir unter­stützen die Forderun­gen der Flüchtlings­frauen sowie der Ini­tia­tive Women in Exile, die im Rah­men ein­er Tour zu ver­schiede­nen Asyl­heimen einen Halt beim Hen­nigs­dor­fer Frauen­früh­stück ein­legten: Frauen und Kinder müssen raus aus den Lagern und benöti­gen zu ihrem Schutz dezen­trale, zen­trum­sna­he Unter­bringung in Wohnungen.

Kategorien
Antifaschismus

Rathenow?: ?Antifa?-Demo und zivilgesellschaftliche ?Proteste? gegen rechten Marsch

12841437_768934713206738_2655778213023829834_o
Am Sam­sta­gnach­mit­tag haben sich in Rathenow 400–500 Men­schen für mehr Men­schlichkeit und zu einem friedlichen Miteinan­der bekan­nt. Zuvor hat­ten bere­its knapp 200 Antifas für eine sol­i­darische Gesellschaft und gegen Ras­sis­mus demon­stri­ert. Anlass war eine durch das rechte „Bürg­er­bünd­nis Deutsch­land“ propagierte ver­meintliche Neuau­flage des „Ham­bach­er Festes“ in Form ein­er Kundge­bung und eines Marsches. An dieser Ver­anstal­tung beteiligten sich mehrere hun­dert Per­so­n­en aus Berlin, Bran­den­burg, Sach­sen-Anhalt und Sachsen.
Neues „Ham­bach­er Fest“ floppt
Mit 400–500 Teilnehmer_innen blieb das neue „Ham­bach­er Fest“ jedoch weit unter den Erwartun­gen. Ver­anstal­ter Nico Tews hat­te zuvor voll­mundig 800 Sympathisant_innen plus X angekündigt. Inhaltlich blieb die Ver­anstal­tung eben­falls sub­stan­z­los. Eine direk­te Verbindung zu den Forderun­gen des his­torischen „Ham­bach­er Festes“, an dem im Jahr 1832 über 30.000 Bürger_innen gegen Kle­in­staaterei und die Restau­ra­tion des Adels im Vor­märz protestierten, war jedoch nicht erkennbar. In Rathenow wur­den hinge­gen eher gegen Flüchtlinge und den Islam gehet­zt. Bisweilen waren auch klar ras­sis­tis­che Ver­satzstücke erkennbar. Im All­ge­meinen blieben die Rede­beiträge jedoch auf Stamm­niveau und meis­tens schon in sich unl­o­gisch. Deut­lich erkennbar waren jedoch die neon­azis­tis­che Ein­flussnahme auf die Ver­samm­lung. Die momen­tan ver­bots­bedro­hte NPD, die zuvor offen für die Teil­nahme an der Ver­anstal­tung gewor­ben hat­te, war beispiel­sweise mit mehreren Kom­mu­nalpoli­tik­ern aus Rathenow, Neu­rup­pin und Vel­ten anwe­send. Nick Zschirnt von den „Freien Kräften Neu­rup­pin, Osthavel­land“ und deren Tarnini­tia­tive „Asyl­hütte in Ket­zin? Kannste knick­en“ hielt einen Rede­beitrag. Naz­ibarde Thomas Lange, Ende der 2000er Jahre Kopf der „Freien Nation­al­is­ten Rathenow“ und Aktivist im NPD Stadtver­band Rathenow, trat als „TOiton­i­cus“ mit mehreren eige­nen Liedern auf. Dazu zeigte sich der „Nationale Wider­stand Gen­thin“ mit neuem Ban­ner und neon­az­i­typ­is­ch­er Symbolik.
Ver­net­zung der Rechtspopulist_innen und Rassist_innen
Das „Bürg­er­bünd­nis Deutsch­land“ wurde im Dezem­ber 2015 als Ver­net­zung ins Leben gerufen. In ihm haben sich PEGI­DA-ähn­liche Bewe­gun­gen mit recht­spop­ulis­tis­chem und ras­sis­tis­chem Charak­ter aus Rathenow, Stendal/Tangerhütte, Gen­thin, Burg bei Magde­burg, Werder/Havel, Ketzin/Havel, Nauen, Schön­walde-Glien, Lübben/Lübbenau und seit neuestem auch Oranien­burg, Pots­dam und Berlin zusam­menge­fasst. Das neue „Ham­bach­er Fest“ in Rathenow soll, gemäß Angaben der Ver­anstal­ter, nur der Auf­takt sein. Nach­fol­ge­feste in anderen Städten sollen bere­its geplant sein.
Proteste erst­mals auf Augenhöhe
Waren die Men­schen, die in Rathenow gegen die Aufmärsche des lokalen „Bürg­er­bünd­niss­es“ protestierten stets in der Unterzahl, gelang es am Sam­sta­gnach­mit­tag erst­mals min­destens gle­ichviel Per­so­n­en zu mobil­isieren. Zen­traler Ort für Proteste war ein­mal mehr der August-Bebel-Platz in der Rathenow­er Innen­stadt. Hier wurde zunächst ein buntes Büh­nen­pro­gramm mit Rede- und Musik­beiträ­gen geboten. Als das rechte „Bürg­er­bünd­nis Deutsch­land“ mit seinem Sympathisant_innen direkt daran vor­beizog, wurde jedoch nicht weggeschaut son­dern auch laut­stark dage­gen protestiert. Dabei kam es vor allem zu ver­balen Auseinan­der­set­zun­gen, die ins­beson­dere durch den hochag­gres­siv­en Bündler-Anhang ange­facht wurde. Allerd­ings soll auch eine Flasche aus den Rei­hen der Gegendemonstrant_innen geflo­gen sein. Ein Mann aus Rathenow wurde daraufhin von der Polizei in Gewahrsam genommen.
Vielfältige Protestkul­tur
Neben den direk­ten Protesten mit Ver­samm­lungscharak­ter zogen andere die anonyme Bekun­dung gegen das „Bürg­er­bünd­nis“ vor. So wur­den bere­its in der Nacht zum Sam­stag Teile der Marschroute und der Märkische Platz mit Parolen gegen Nazis besprüht. Zudem waren mehrere Schilder und Lak­en mit ähn­lichen Protest­slo­gans zwis­chen der Straßen­beleuch­tung oder an Häuser­fas­saden ange­bracht wor­den. Am Kul­turhaus wur­den zudem drei als Pup­pen­spiel­er stil­isierte Papp­fig­uren mit den Antl­itzen von Hitler, Assad und dem Tod ange­bracht. Da sich die Deko­ra­tion, von der Berlin­er Straße aus gese­hen, direkt im Rück­en des „Bürg­er­bünd­niss­es“ befand, ent­stand so das sym­bol­is­che Bild ein­er Steuerung der Bündler durch die drei Figuren.
Antifa-Demo gegen Rassismus
Bere­its am frühen Nach­mit­tag wurde durch Antifaschist_innen jedoch auch the­ma­tisiert, dass Ras­sis­mus nicht nur ein Prob­lem weniger Köpfe, son­dern auch eine gesellschaftliche Dimen­sion hat, die tief bis in deren Mitte hinein­re­icht und durch bes­timmte Fak­toren, wie Vere­inzelung, Abschot­tung und Ungle­ich­be­hand­lung bed­ingt wird. Als Ide­al set­zte sich die lokale Antifa deshalb für mehr Sol­i­dar­ität in der Gesellschaft ein. Die Demon­stra­tion startete dann etwas ver­spätet am Bahn­hof und zog anschließend Rich­tung Zen­trum. Später vere­inigte sie sich dann am August-Bebel-Platz mit der Kundge­bung der Zivilge­sellschaft. Ent­lang der Demon­stra­tionsroute gab es mehrere Pro­voka­tio­nen durch rechte Jugendliche oder Sympathisant_innen des „Bürg­er­bünd­niss­es“. Zu direk­ten Auseinan­der­set­zun­gen kam es jedoch nicht. Die Polizei war mit einem Großaufge­bot vor Ort und beset­zte bere­its im Vor­feld Straßen und Punk­te, an denen ein Aus­bruch Rich­tung des Ver­anstal­tung­sortes des „Bürg­er­bünd­niss­es“ möglich gewe­sen wäre. Block­ade­v­er­suche gegen den recht­en Marsch wur­den nicht bekannt.
Fotos:
Press­eser­vice Rathenow
Sören Kohlhu­ber
Neuköllnbild

Kategorien
Antifaschismus Geschichte & Gedenken Law & Order

Auswertung der Kampagene „fighting for 20 years“

Am 07. Novem­ber ver­gan­gen Jahres starteten wir unsere Kam­pagne zum 20. Todestag des alter­na­tiv­en Jugendlichen Sven Beuter in Bran­den­burg an der Hav­el. Das Datum war bewusst gewählt, denn am 07. Novem­ber 1992 ermorde­ten am Kolpin­see bei Lehnin drei Neon­azis den woh­nungslosen Rolf Schulze. Seit dem Jahr 2012 organ­isieren antifaschis­tis­che Grup­pen aus Bran­den­burg an der Hav­el und der Kreisver­band der Partei DIE.LINKE gemein­sam Gedenkver­anstal­tun­gen. Seit ver­gan­genem Novem­ber ist viel passiert: Wir organ­isierten zahlre­iche Abend­ver­anstal­tun­gen, darunter Vorträge, Filmabende und Podi­ums­diskus­sio­nen, wur­den zu etlichen Infor­ma­tionsver­anstal­tun­gen im Land Bran­den­burg, Berlin und Ham­burg ein­ge­laden und sind auf viel pos­i­tives Feed­back gestoßen. Im Fol­gen­den wollen wir primär auf die Demon­stra­tion am 20. Feb­ru­ar einge­hen, denn zu vie­len anderen Ver­anstal­tun­gen und The­men haben wir uns auf dem Blog geäußert und kön­nen dort nach wie vor nachge­le­sen werdeni.
–Antifa in der Krise?–
Wir haben uns in einem unser­er Texte sehr aus­giebig mit dem Ver­hält­nis von Dorf- zu Stad­tan­tifa auseinan­derge­set­zt. Seit der Pub­lika­tion kurz vor Wei­h­nacht­en im ver­gan­genen Jahr ist viel passiert. Andere Grup­pen oder Per­so­n­en haben sich eben­falls zur The­matik geäußert. Es gab eine große Welle der Sol­i­dar­ität von Grup­pen aus Berlin und Pots­dam, die uns nicht nur zu Infover­anstal­tun­gen und Podi­ums­diskus­sio­nen ein­ge­laden haben, son­dern auch Hil­fe bei der Durch­führung der Demon­stra­tion anboten. In diesem Rah­men möcht­en wir uns noch ein­mal bei allen uns unter­stützen­den Grup­pen bedanken.
Nicht nur, dass die Sol­i­dar­ität zwis­chen Stadt und Dorf in den ver­gan­gen Wochen deut­lich spür­bar gewor­den ist, son­dern auch andere Dorf-Grup­pen haben begonnen eigene Ver­anstal­tun­gen zu organ­isieren. So gab es unter anderem in Oranien­burg eine kraftvolle anti­ras­sis­tis­che Demon­stra­tion und auch in Neu­rup­pin wird für eine anti­ras­sis­tis­che Demon­stra­tion am 12. März gewor­ben. Wir hof­fen, dass das Engage­ment der Dorf- und Stadt­grup­pen kein kurzweiliges ist, son­dern sich neue Syn­ergien ergeben. Denn nur gemein­sam kön­nen wir in den Kle­in­städten und Dör­fern eine neue antifaschis­tis­che Bewe­gung ini­ti­ieren, die den Rassist_innen und Neon­azis vor Ort den momen­tan noch nahrhaften Boden entzieht. Gle­ichzeit­ig eröffnet eine starke Dor­fan­tifa neue Möglichkeit­en und Per­spek­tiv­en für antifaschis­tis­che Grup­pen in den Städten.
Bran­den­burg an der Hav­el gehört zu den Bran­den­bur­gis­chen Städten, die momen­tan nur sehr wenig durch ras­sis­tis­che oder neon­azis­tis­che Grup­pierun­gen fre­quen­tiert wer­den, aus diesem Grund wer­den wir ver­mehrt andere Grup­pen unter­stützen, so zum Beispiel unsere Freund_innen in Rathenow. Dort wollen Per­so­n­en des Bürg­er­bünd­nis Deutsch­land einen ras­sis­tis­chen Großauf­marsch mit 1.000 Teil­nehmenden durch­führen. Dieses Treiben wollen wir nicht unwider­sprochen hinzunehmen!
–Antifaschis­tis­che Demonstration–
Die Demon­stra­tion startete plan­mäßig nach vier Rede­beiträ­gen. Die erste Zwis­chenkundge­bung fand auf dem Neustädtis­chen Markt statt. Von dort ging es nicht wie geplant zum let­zten Wohnort von Sven Beuter in die Müh­len­torstraße son­dern direkt in die Havel­straße, dem Ort, an dem der bru­tale Angriff 20 Jahre zuvor stat­tfand. An der im Jahr 2007 ver­legten Gedenkplat­te in der Havel­straße angekom­men, the­ma­tisierten ver­schiedene Beiträge den Tod Sven Beuters, aber auch die Ermor­dung zahlre­ich­er ander­er Men­schen aus ras­sis­tis­chen, sozial­dar­win­is­tis­chen und neon­azis­tis­chen Motiv­en. Im Anschluss wur­den jew­eils ein Gebinde der Antifa Jugend Bran­den­burg und der Partei DIE.LINKE niedergelegt, das Zweite vom Vor­sitzen­den des Kreisver­ban­des Bran­den­burg an der Hav­el gemein­sam mit Nor­bert Müller MdB (DIE.LINKE). Im Anschluss stell­ten alte Weggefährt_innen von Sven Beuter einige Flaschen Bier am Gedenkstein hin, um so auf ihre Art an den jun­gen Mann zu erin­nern, war er doch auf dem Weg zum Bier holen, ange­grif­f­en wor­den. Im Anschluss set­zte sich der Demon­stra­tionszug wieder Rich­tung Haupt­bahn­hof in Bewe­gung. Dort wurde die Ver­anstal­tung nach ein­er kurzen Abschlusskundge­bung aufgelöst und für been­det erk­lärt. Fes­t­nah­men, Per­son­alien­fest­stel­lun­gen oder ähn­lich­es waren während des gesamten Ver­laufs nicht zu beobachten.
Die Entschei­dung, die Route abzukürzen hat­te zum Ziel, reise­freudi­gen Antifaschist_innen die Möglichkeit zu geben, im Anschluss an unsere Demon­stra­tion nach Frankfurt/Oder zu fahren und die Men­schen von dort bei den Protesten gegen einen ras­sis­tis­chen Auf­marsch zu unter­stützen. Aus diesem Grund war es wichtig, spätestens um um kurz vor 14 Uhr wieder am Haupt­bahn­hof zu sein. Bei dem Auf­marsch in der Oder­stadt nahm unter anderem auch der Totschläger Sascha L. mit sein­er Fre­undin teil.
–Die Stadt–
Was wurde nicht seit Beginn des Jahres 2016 unter­nom­men um unsere Demon­stra­tion in ein schlecht­es Licht zu rück­en. Lokalpolitiker_innen der SPD, der CDU und der AfD beschwörten Hor­rorszenar­ien von 500 Autonomen her­auf, die die Stadt in Schutt und Asche zer­legen wür­den. Hier­bei tat sich beson­ders der SPD-Poli­tik­er und ehe­ma­lige Polize­ichef Nor­bert Langer­wisch her­vor. So schwadronierte er unter anderem, dass er den seit Jahren andauern­den Ver­such, Sven Beuter zu einem Helden zu stil­isieren ablehneii. Wir stellen hier­mit nochmal in aller Deut­lichkeit dar: Es ging uns und den anderen Organisator_innen der ver­gan­gen Gedenkver­anstal­tun­gen nie darum, Sven Beuter zu einem Helden zu machen, son­dern es ging immer darum, die Hin­ter­gründe seines Todes klar zu benen­nen. Dieser wird jedoch häu­fig ger­ade von den Men­schen aus­ge­blendet, die behaupten, er würde von uns zu einem Helden stil­isiert werden.
Wir find­en es sehr bedauer­lich, dass die Diskri­m­inierung und Ablehnung die Sven Beuter vor seinem Tod erfahren hat, sich heute weit­er fort­set­zt. Beson­ders beschä­mend ist hier­bei die Aus­sage von Wal­ter Paaschen, CDU, dass er unter keinen Umstän­den ein­er „wie auch immer geart­eteten zusät­zlichen Beuter-Ehrung“iii zus­tim­men wird. Paaschen gehört somit auch zu den Men­schen, die nicht ver­ste­hen, dass es in Zeit­en, in denen der Totschläger Beuters wieder in der Stadt wohnt und regelmäßig an neon­azis­tis­chen und ras­sis­tis­chen Kundge­bun­gen und Aufmärschen teil­nimmt, sowie Geflüchtete in der Havel­stadt belei­digt, bedro­ht und ange­grif­f­en wer­den, es einen Bran­dan­schlag auf eine noch nicht bewohnte Geflüchteten­no­tun­terkun­ft gab, genau diesen Rassist_innen und Neon­azis der Rück­en gestärkt. Wir lehnen dieses klas­sis­tis­che Welt­bild klar ab, in dem Men­schen nur auf­grund ihrer Lebensweise, ihrer Klam­ot­ten oder anderen Dinge, die ange­blich von der Norm abwe­ichen, dif­famiert und zu Opfern gemacht wer­den ab.
Die AfD, die seit der Kom­mu­nal­wahl im Jahr 2014 mit drei Abge­ord­neten in der SVV sitzt und ein Bürg­er­büro in der Alt­stadt unter­hält, tat sich durch beson­deres Unken­nt­nis der Gedenken der ver­gan­gen Jahre und reißerische Het­ze her­vor. Hinzu kommt die Stig­ma­tisierung alter­na­tiv­en Lebensweisen durch den AfD-Poli­tik­er Klaus Riedels­dorf, wenn er schreibt, dass Sven Beuter als Punk „sich­er kein ver­di­en­stvoller Bürg­er der Stadt war“iv. Des Weit­eren behauptet er, es würde im Rah­men des Gedenkens immer wieder zu „gewalt­täti­gen, link­sex­trem­istis­chen Ausschreitungen“v kom­men. Wir leug­nen nicht, dass es im Jahre 1997 zu Auss­chre­itun­gen kam, hier gilt es jedoch die Ursachen klar zu benen­nen: Neon­azis provozierten am Rande der Gedenkde­mo und erhiel­ten von den Cops keine Platzver­weise und nur wenige Tage zuvor, am 08. Feb­ru­ar 1997, wurde der Punk Frank Böttch­er im nahegele­ge­nen Magde­burg bru­tal von Neon­azis ermordet. Sei­ther gab es, von link­er Seite, keine Auss­chre­itun­gen oder ähn­lich­es. Gle­ichzeit­ig ver­schweigen Wal­ter Paaschen, Klaus Riedels­dorf und Nor­bert Langer­wis­che jedoch die wieder­holten Pro­voka­tio­nen durch Neon­azis am Rande der Gedenkkundge­bun­gen. So ver­sucht­en 1998 vier Neon­azis mit einem Gewehr auf die Gedenk­enden zu schießen, dies wurde jedoch von den Cops unter­bun­den­vi, 2012 sprayten Neon­azis den Slo­gan „AFN zerschlagen“vii im Umfeld der Gedenkplat­te und beobachteten die Gedenkver­anstal­tungvi­ii und im Jahr 2015 provozierte der Totschläger mit vier weit­eren Neon­azis die Gedenkendenix.
Man muss jedoch Nor­bert Langer­wisch und Klaus Riedels­dorf zu geste­hen, dass sie sich selb­st von dem Geschehen rund um die Demo ein Bild macht­en. Im Gegen­satz zu Nor­bert Langer­wisch, beobachtete Riedels­dorf die Ver­anstal­tung aus der Ferne und suchte, nach dem er erkan­nt wurde, das Weite.
Zusam­men­fassend lässt sich sagen, dass die Erwartun­gen der Lokalpolitiker_innen nicht erfüllt wur­den und die Demon­stra­tion friedlich und kraftvoll durch die Havel­stadt zogen. Selb­st dem SKBx und der MAZxi viel es schw­er, neg­a­tiv über die Ver­anstal­tung zu bericht­en und so mussten einige „Ver­mummte“ her­hal­ten um die Demon­stra­tion als gefährlich zu diskreditieren.
–Die Cops–
Es war für uns von Beginn an sehr schw­er einzuschätzen, wie sich die Cops am 20. Feb­ru­ar ver­hal­ten wer­den, denn ger­ade die Entwick­lun­gen in Pots­dam, wo jeden Mittwoch 1.000 Polizeibe­di­en­stete, Wasser­w­er­fer und Räum­fahrzeuge das Stadt­bild prä­gen, sprach für eine erhöhte Präsenz während unser­er Demon­stra­tion. Als wir jedoch gegen 10.30 Uhr am Ver­samm­lung­sort ein­trafen, waren weit und bre­it keine Polizist_innen zu sehen, erst 15 Minuten später trafen nach und nach sechs Hal­b­grup­penkraft­wa­gen und cir­ca fünf Streifen­wa­gen ein. Während der kom­plet­ten Ver­anstal­tung beschränk­ten sich die Bedi­en­steten auf das Regeln des Verkehrs. Wir sind natür­lich froh, dass es keine Fes­t­nah­men von und Anzeigen gegen die Demon­stri­eren­den gab. Gle­ichzeit­ig sind wir etwas trau­rig, denn wir es wäre eine Ehre für die Antifa Jugend Bran­den­burg gewe­sen, wenn es wenig­stens ein Wasser­w­er­fer, auch wenn es nur ein altes Mod­ell aus Berlin gewe­sen wäre, in die Havel­stadt geschafft hätte.
–Aus­blick–
Wir wer­den uns nicht auf der erfol­gre­ichen Demon­stra­tion aus­ruhen, auch, wenn sie unsere Erwartung weit übertrof­fen hat, son­dern weit­er aktiv sein. Momen­tan ist es in der Havel­stadt rel­a­tiv ruhig, sodass wir die Zeit die und die Kapaz­itäten haben, Struk­turen in anderen Städten, momen­tan beson­ders in Rathenow, zu unter­stützen. Gle­ichzeit­ig war der Rede­beitrag der Antifaschist_innen aus Burg für uns ein klares Sig­nal, den antifaschis­tis­chen Selb­stschutz weit­er auszubauen, um auf Angriffe durch Neon­azis und Rassist_innen reagieren zu können.
Wie schon geschrieben wer­den wir unsere Freund_innen im Land Bran­den­burg in Zukun­ft stärk­er unterstützen:
‑05. März, Rathenow, Rassist_innenaufmarsch entgegentreten
‑09. März, Pots­dam, Rassist_innenaufmarsch entgegentreten
‑12. März, Neu­rup­pin, Anti­ras­sis­tis­che Demonstration
‑17. April, Bran­den­burg an der Hav­el, GAY-Pride
Antifa Jugend Brandenburg
i. http://fightingfor20years.blogsport.de
ii. MAZ, 20. Jan­u­ar 2016.
iii. MAZ, 16. Jan­u­ar 2016.
iv. SVV-Newslet­ter der AfD, 27. Jan­u­ar 2016.
v. SVV-Newslet­ter der AfD, 27. Jan­u­ar 2016.
vi. MAZ, 16. Feb­ru­ar 1998.
vii. AFN – Antifaschis­tis­chen Net­zw­erk Brandenburg-Premnitz-Rathenow.
viii. http://afn.blogsport.de/2012/02/16/gedenkkundgebung-in-brandenburg-an-der-havel/.
ix. https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/16407117008/in/album-72157650926221092/.
x. SKB, 22. Jan­u­ar 2016.
xi. MAZ, 22. Jan­u­ar 2016.

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Alte Feindschaften, neue Allianzen und schärfere Töne

Am 20. Feb­ru­ar 2016 war es mal wieder soweit. Zum bere­its siebten Mal organ­isierten Neon­azis um die Grup­pierung „Frankfurt/Oder wehrt sich“ eine Ver­samm­lung in der Gren­zs­tadt. Knapp 120 Rassist*innen fan­den sich dazu am Mark­t­platz in der Innen­stadt ein, um im Anschluss durch die Stadt zu marschieren.1 Neben alt­bekan­nten Gesichtern beteiligten sich erst­mals pol­nis­che Nationalist*innen an einem flüchtlings­feindlichen Auf­marsch in Frank­furt (Oder). Ein äußerst seltenes Ereig­nis. Ide­ol­o­gisch lehnt der größte Teil der bun­des­deutschen Neon­aziszene pol­nis­che Nationalist*innen auf ihren Ver­anstal­tun­gen ab. Im säch­sis­chen Gör­litz gibt es aber bere­its seit ver­gan­genem Jahr eine Koop­er­a­tion.2 Doch nicht nur auf der Straße organ­isiert sich die ras­sis­tis­che Bewe­gung. Par­al­lel zur recht­en Mobil­isierung bun­desweit und den Ereignis­sen in Claus­nitz3 wird auf der Face­book-Seite „Frankfurt/Oder wehrt sich“ offen über Gewalt gegen Geflüchteten phan­tasiert.4
Nichts geht ohne den „III. Weg“ – NPD bleibt zu Hause
Ähn­lich wie im ver­gan­genen Jahr beteiligten sich am jüng­sten Auf­marsch etablierte Bran­den­burg­er Neon­azi-Struk­turen und zahlre­iche Bewohner*innen Frank­furts und des Umlan­des. Fed­er­führend an der Durch­führung der Demon­stra­tion war wie schon 2015 die Neon­azi­partei „Der III. Weg“, der ins­ge­samt zwei der Redner*innen stellte.5 Darunter unter anderem der inzwis­chen in Eisen­hüt­ten­stadt lebende Pas­cal Stolle. Der ehe­ma­lige NPD-Kan­di­dat machte im Mai 2014 von sich reden, als er bei ein­er NPD-Ver­anstal­tung in Bad Belzig auf einen Jour­nal­is­ten ein­schlug.6 Wie gewohnt trat auch der in Brieskow-Finken­heerd wohnende Neon­azi Björn Brusak7 in Erschei­n­ung. Dies­mal jedoch erst­mals in Begleitung seines Vaters Dirk Brusak, der auch ein­er der Red­ner auf der Ver­anstal­tung war. Die Ver­samm­lung leit­eten, wie so oft in der Ver­gan­gen­heit, das mit­tler­weile aus Frank­furt (Oder) ver­zo­gene Ehep­aar Franziska und Peer Koss8. Offen­sichtlich wurde für den Auf­marsch auch in der jün­geren Alter­sklasse gewor­ben und so fol­gten dem Aufruf zahlre­iche Jugendliche, die unter anderem sog­ar Ordner*innenfunktionen über­nah­men.9 Auch Per­so­n­en aus dem Umfeld der ehe­ma­li­gen FCV-Hooli­gans10 fan­den sich wieder auf dem ras­sis­tis­chen Auf­marsch ein. Über­raschen­der­weise fan­den keine Anhänger*innen der NPD den Weg nach Frank­furt. Ein Grund dafür kön­nte die erst­ma­lige Beteili­gung pol­nis­ch­er Nationalist*innen aus dem benach­barten S?ubice sein.
Pascal-Stolle
Neon­azis­tis­che Gewalt­täter: Sascha Lücke (mitte, rot­er Pullover) der 1996 in Bran­den­burg an der Hav­el Sven Beuter ermordete und Pas­cal Stolle (am Trans­par­ent in grün), der zulet­zt 2014 am Rande ein­er NPD-Feier einen Jour­nal­is­ten angriff und vorher eben­falls wegen ähn­lich­er Tat­en in Haft saß am 20. Feb­ru­ar 2016 auf ein­er Neon­azidemon­stra­tion hin­ter dem Ban­ner des “III. Weg” in Frank­furt (Oder).(Quelle: presse­di­enst frank­furt (oder)) Neon­azis­tis­che Gewalt­täter: Sascha Lücke (mitte, rot­er Pullover) der 1996 in Bran­den­burg an der Hav­el Sven Beuter ermordete und Pas­cal Stolle (am Trans­par­ent in grün), der zulet­zt 2014 am Rande ein­er NPD-Feier einen Jour­nal­is­ten angriff und vorher eben­falls wegen ähn­lich­er Tat­en in Haft saß am 20. Feb­ru­ar 2016 auf ein­er Neon­azidemon­stra­tion hin­ter dem Ban­ner des “III. Weg” in Frank­furt (Oder).(Quelle: presse­di­enst frank­furt (oder))Gren­zen­los­er Ras­sis­mus und alte Polenfeindlichkeit
Die uner­wartete Allianz deutsch­er und pol­nis­ch­er Rassist*innen formierte sich einige Tage vor dem Auf­marsch. Erst erschien ein pol­nis­ch­er Aufruf zur Demon­stra­tion auf der Seite von „Frankfurt/Oder wehrt sich“11, wenig später die Zusage zu kom­men durch Micha? Czerwi?ski12, der zum Umfeld der Grup­pierung um die Face­book­gruppe „Nar­o­dowe S?ubiceubice“13 (Nationales S?ubiceubice) gerech­net wer­den kann. Die Macher*innen des Online­pro­fils von „Nationales S?ubiceubice“ sind wahrschein­lich eng mit dem Hooli­ganspek­trum ver­ban­delt. Dafür spricht, dass auf der Seite eine nation­al­is­tis­che Ver­samm­lung zum Gedenk­tag des „Ver­stoßene Sol­dat­en“14 bewor­ben wurde, die von der Hooli­gan­grup­pierung um den örtlichen Fußbal­lvere­in „Polo­nia S?ubice“ organ­isiert wurde.15 So beteiligten sich ins­ge­samt 13 Per­so­n­en, welche zum Teil in der Fuss­ball-Hooli­gan­szene übliche Bek­lei­dung tru­gen und daher wahrschein­lich auch diesem Milieu zuge­ord­net wer­den kön­nen, an dem Aufmarsch.
Slubice-Ordner
Ungewöhn­liche Allianz: Pol­nis­che Hooli­gans hin­ter der Deutsch­land­fahne. (Quelle: presse­di­enst frank­furt (oder)) Ungewöhn­liche Allianz: Pol­nis­che Hooli­gans hin­ter der Deutsch­land­fahne. (Quelle: presse­di­enst frank­furt (oder))Aus dem Per­so­n­enkreis um die ehe­ma­li­gen FCV-Hooli­gans tum­melten sich Andy Köbke,16 Paul Pfeif­fer und Kevin Pierenz auf der Demon­stra­tion. Die Kon­tak­te zwis­chen den Frank­furter Hooli­gans und denen aus der pol­nis­chen Nach­barstadt scheinen gut zu sein. Gute Kon­tak­te zwis­chen gewalt­täti­gen Fußball­fans dies und jen­seits der Oder gibt es schon lange. In Erin­nerung gerufen seien die verabre­de­ten schw­eren Auseinan­der­set­zun­gen auf der Grenzbrücke zwis­chen deutschen und pol­nis­chen Hooli­gans während der Fußball-EM 2008.17 Das spricht, wie dem Uneingewei­ht­en vielle­icht unver­ständlich, für eine gute Beziehung und ist kein Aus­druck von Feind­schaft, ist es doch in der Szene üblich sich zum Kräftemessen zu verabreden.
FCV_unbekanntpfeifferpierenzko?bke
Hän­gen etwas hin­ter­her: Andy Köbke (1. v. r.), Kevin Pierenz (2. v. r.), Paul Pfeif­fer (3. v. r.) sowie ein weit­er­er mut­maßlich­er ehe. FCV-Hool laufen der Neon­azidemon­straion am 20. Feb­ru­ar hin­ter­her. Hän­gen etwas hin­ter­her: Andy Köbke (1. v. r.), Kevin Pierenz (2. v. r.), Paul Pfeif­fer (3. v. r.) sowie ein weit­er­er mut­maßlich­er ehe. FCV-Hool laufen der Neon­azidemon­stra­tion am 20. Feb­ru­ar hinterher.Erstaunlich ist jedoch, dass der offen­sichtliche ide­ol­o­gis­che Wider­spruch zwis­chen den revan­chis­tis­chen Hal­tun­gen der Face­book­gruppe „Frankfurt/Oder wehrt sich“ und den ultra­na­tion­al­is­tis­chen Tönen der Gruppe „Nationales S?ubiceubice“ ein­er Zusam­me­nar­beit offen­bar nicht im Wege ste­ht. Als Mitte 2014 Peer und Franziska Koss die erste Face­book­gruppe nach den NPD-Vor­bildern „Nein zum Heim“18 in Frank­furt (Oder) ins Leben riefen, zierte anfangs den Head­er der Seite eine Karte des nation­al­sozial­is­tis­chen deutschen Reich­es in den Gren­zen von 1941, Ost­preußen und Schle­sien miteingeschlossen.19 Die Beiträge auf der Face­book­seite von „Nationales S?ubiceubice“ ver­rat­en viel über die ultra­na­tion­al­is­tis­chen Ein­stel­lun­gen der Gruppe und deren momen­ta­nen 204 Sympathisant*innen20. Neben zahlre­ichen nation­al­is­tis­chen Posts wer­den auch hier flüchtlings­feindliche Töne angeschla­gen. Ob diese ungewöhn­liche Allianz weit­er Bestand hat wird sich zeigen, jedoch sind bei­de Grup­pierun­gen vorüberge­hend geeint in ihrem gren­zen­losen Ras­sis­mus. Die antifaschis­tis­che recherchegruppe frank­furt (oder) wird sich dem The­ma weit­er annehmen und in naher Zukun­ft aus­führlich­er über die S?ubiceubicer Bewe­gung berichten.
Dass Björn Brusak, eine der zen­tralen Fig­uren der ras­sis­tis­chen Mobil­isierung in der Region, sich über die Koop­er­a­tion mit den pol­nis­chen Nationalist*innen freut, ist wiederum leicht vorstell­bar. Ste­ht die Europäis­che Aktion21, für die er in Bran­den­burg fed­er­führend aktiv ist22, doch für ein „Europa der Vater­län­der“23. Erst kür­zlich hat­te Brusak in sein­er Rede bei ein­er Demon­stra­tion von „Frankfurt/Oder wehrt sich“ am 01. Novem­ber 2015 gefordert, sich ein Vor­bild an der ras­sis­tis­chen Stim­mung in Polen und der repres­siv­en Flüchtlingspoli­tik der ungarischen Regierung zu nehmen.24 Die Europäis­che Aktion sucht im Sinne ihres revi­sion­is­tis­chen Pro­gramms Kon­tak­te zu nation­al­is­tis­chen Grup­pierun­gen, wie denen in Schle­sien. Eine Del­e­ga­tion, zu der auch Björn Brusak und sein Vater gehörten, beteiligte sich im Juli 2015, wie schon im Vor­jahr25, am „Marsz Autonomii ?l?ska“ („Marsch für die Autonomie Schle­siens“) in Katow­ice.26 Dies passt zwar vol­lkom­men in die Ide­olo­gie des Ethno­plu­ral­is­mus27 dürfte aber bei pol­nis­chen Nationalist*innen wohl kaum auf Gegen­liebe stoßen. Die Angst vor ein­er Abspal­tung Schle­siens von Polen passt nicht in ihr Konzept eines starken Polens. Der erhe­bliche deutsche kul­turelle Ein­fluss in der Region dürfte diese noch ver­stärken. So ist es dann auch fol­gerichtig, wenn auf der Face­book­seite vom „Nationalen S?ubiceubice“ an den ter­ri­to­ri­alen Ansprüchen kein Zweifel gelassen wird. Auf ein­er Karte, die auf der besagten Seite veröf­fentlicht wurde, wird klar gemacht, dass die pol­nis­chen West­ge­bi­ete, also auch Schle­sien, zu Polen gehören.28
Karten
Drei Vari­anten die sich Wider­sprechen: Pol­nis­che und deutsche Groß­macht­sansprüche, deren Anhänger*innen sich auf ein­er Demon­stra­tion tum­meln. (Quelle: face­book) Drei Vari­anten die sich Wider­sprechen: Pol­nis­che und deutsche Groß­mach­tansprüche, deren Anhänger*innen sich auf ein­er Demon­stra­tion tum­meln. (Quelle: facebook)Noch weit­er geht ein anderes Konzept, auf das ein auf der Seite der pol­nis­chen Nationalist*innen veröf­fentlicht­es Plakat abhebt. Es ist angelehnt an ein älteres Plakat, das im Zuge der Debat­te um die deutschen Revi­sionsvorstel­lun­gen der im Ver­sailler Ver­trag geregel­ten Gren­zen ent­stand.29 Mit den Worten „Wir sind hier nicht erst seit gestern – Wir reichen bis weit in den West­en“30 wird eine Land­karte umrahmt, die nicht nur zeigt, dass die deutsch-slaw­is­che Gren­ze „einst“31 bei Lübeck ver­lief, son­dern auch, dass eine weit­ere Wes­t­ex­pan­sion in der Zukun­ft32 angestrebt wird.33
„Der III. Weg“ scheint noch unentschlossen, wie er mit den neuen Ver­bün­de­ten umge­hen soll. In einem Bericht auf der Inter­net­seite der Partei wer­den die pol­nis­chen Teil­nehmenden mit keinem Wort erwäh­nt.34
Wahrschein­lich sorgte die Teil­nahme pol­nis­ch­er Nationaliste*innen bei den Anhänger*innen des NPD-Kreisver­ban­des Oder­land35 im Vor­feld für großen Unmut und scheint eine Erk­lärung dafür zu sein, warum sie erst­mals nicht nach Frank­furt (Oder) reis­ten. Lange war auf der Inter­net­präsenz des NPD-Orts­bere­ichs Frank­furt (Oder) lediglich ein Bild zu sehen, das, von der west­lichen Oder­seite aufgenom­men, das östliche Ufer zeigte. Mit dem Slo­gan „Hier und dort ist Deutsch­land“ macht­en die Urheber*innen keinen Hehl aus ihrem revi­sion­is­tis­chen Gedankengut. Noch 2012 organ­isierten die Neon­azis um Klaus Beier36 und Manuela Kokott zwei Demon­stra­tionsver­suche in der Gren­zs­tadt, um gegen „Gren­zkrim­i­nal­ität“ zu wet­tern und die Wiedere­in­führung von Gren­zkon­trollen zu fordern.37 Von der so lieb gewonnenen Polen­feindlichkeit38 kon­nte man sich dann wohl doch nicht so leicht trennen.
Was geschieht, soll­ten die Ultra­recht­en dies und jen­seits der Oder die offen­sichtlichen Wider­sprüche in ihren Ide­olo­gien ent­deck­en, bleibt abzuwarten. Wir sind ihnen mit dieser Han­dre­ichung gerne behilflich.
Das jugendliche Gesicht ein­er erfol­gre­ichen ras­sis­tis­chen Mobilisierung
Dass die flüchtlings­feindlichen Aufmärsche auch jun­gen Frank­furter Rassist*innen zusagen, ist nichts Neues. So ist es auf den ersten Blick keine Über­raschung, dass sich seit dem ersten Auf­marsch im Jan­u­ar 2015 zahlre­iche rechte Jugendliche an den diversen Ver­anstal­tun­gen beteiligten.
jung
Nicht aufgepasst in der Schule: Auf­fal­l­end viele junge Rassist*innen beteiligten sich am Neon­azi­auf­marsch am 20. Feb­ru­ar in Frank­furt (Oder). (Quelle: presse­di­enst frank­furt (oder)) Nicht aufgepasst in der Schule: Auf­fal­l­end viele junge Rassist*innen beteiligten sich am Neon­azi­auf­marsch am 20. Feb­ru­ar in Frank­furt (Oder). (Quelle: presse­di­enst frank­furt (oder))Jedoch waren nochmal deut­lich mehr junge Men­schen am ver­gan­genen Sam­stag auf der Strasse. Zu denen, die regelmäßig auf den Frank­furter Aufmärschen Gesicht zeigen gehören u.a. Den­nis Kunert, Tim Freimuth, Cedric Jan­nowitz, David Ger­sten­berg­er, Justin Klein­er, Luisa Lipp­kows­ki, Alexan­dra Kluge, Dominik Holtz, Den­nis Knoell und Romano Gos­da. Der harte Kern um „Frankfurt/Oder wehrt sich“ scheint bemüht um die Ein­bindung des rechts­gerichteten Nach­wuch­ses. So ist auch zu erk­lären, dass ihnen die Ordner*innefunktion über­tra­gen wurde.39 Romano Gos­da aber will mehr: „Näch­stes mal sind wir kein ord­ner son­dern an der front gemein­sam“40[sic!].
na?chstesmalanderfront
Nach­wuchs bei den Neon­azis: Sie treten gemein­sam im Out­fit der soge­nan­nten “Autonomen Nation­al­is­ten” auf. (Quelle: facebook)Es ist zu hof­fen, dass es bei der Ankündi­gung bleibt. Neben der Teil­nahme an den ras­sis­tis­chen Aufmärschen scheinen die Jugendlichen sich in ein­er klas­sis­chen neon­azis­tis­chen Lebenswelt ein­gerichtet zu haben. Die Begeis­terung für die als krim­inelle Vere­ini­gung eingestufte Band „Landser“41, sowie das Tra­gen szene­typ­is­ch­er Klei­dung wie „Thor Steinar“42 sind Indiz für ihre fortschre­i­t­ende Radikalisierung im neon­azis­tis­chen Milieu. Im Stadt­bild fall­en einige von ihnen durch mar­tialis­ches Auftreten und Pöbeleien auf. Oft fre­quen­tierte Orte sind der Platz vor dem Kau­fland in der Innen­stadt und der Bahnhof.
Gewalt­phan­tasien wer­den konkreter
Die Face­book­gruppe „Frankfurt/Oder wehrt sich“ erfreut sich weit­er­hin großer Beliebtheit. Nahezu 3.50043 Nutzer*innen „liken“ die Gruppe. An der inhaltlichen Aus­rich­tung der Posts und Kom­mentare hat sich wenig geän­dert. So wer­den Beiträge bürg­er­lich-kon­ser­v­a­tiv­er Medi­en und der Lokal­presse, Artikel ver­schwörungside­ol­o­gis­ch­er Blogs wie „Epoch Times“44 und Aufrufe zu flüchtlings­feindlichen Ver­anstal­tun­gen im Land Bran­den­burg, Berlin und Meck­len­burg- Vor­pom­mern geteilt45. Die Gruppe bietet eine Plat­tform für alle jene, die sich über ver­meintliche Krim­i­nal­ität von Geflüchteten46 empören und sich selb­st als Opfer ein­er ange­blichen „Mei­n­ungs­dik­tatur des Estab­lish­ments“ inszenieren.

"Sport Frei" gegen Nazigegner_innen: Posting von Christopher L. (Screenshot Facebook)
“Sport Frei” gegen Nazigegner_innen: Post­ing von Christo­pher L. (Screen­shot Facebook)

Gewalt­phan­tasien in den Kom­men­tarspal­ten. Die Bedro­hung durch Neon­azis nimmt auch in Frank­furt (Oder) immer weit­er zu. (Quelle: face­book) Gewalt­phan­tasien in den Kom­men­tarspal­ten. Die Bedro­hung durch Neon­azis nimmt auch in Frank­furt (Oder) immer weit­er zu. (Quelle: facebook)Eine Trennlin­ie zwis­chen organ­isierten Neon­azis und ras­sis­tis­chem Klein­bürg­er­tum ist nicht zu erken­nen. Die Angst vor der Mod­erne und die Ablehnung alles „nicht-Deutschen“ ist Aus­druck des autoritären, nation­alchau­vin­is­tis­chen und patri­ar­chalen Charak­ters der „besorgten Bürger*innen“. Konkret wer­den in den Kom­men­tarspal­ten Über­legun­gen angestellt, wie der Zuzug von Geflüchteten nach Frank­furt (Oder) ver­hin­dert wer­den kann. Als im Novem­ber ver­gan­genen Jahres die ersten Men­schen in die Unterkun­ft am Karl-Rit­ter Platz einziehen mussten, erschien am näch­sten Tag ein Foto des Gebäudes auf der Seite.47 Anlass genug, für den Mob dazu aufzu­rufen, „runter auf die Straße“48 zu gehen und „TAT­En sprechen“49[sic!] zu lassen, Gewalt­phan­tasien miteingeschlossen. So kom­men­tierte beispiel­sweise der Nutzer Ben­jamin Thunert alias „Thu­ni Ben­ji“: „Granate hätte es aber bis rüber geschafft“50 [sic!].
Auch wenn die Anzahl der Teil­nehmenden an den ras­sis­tis­chen Aufmärschen in Frank­furt (Oder) im lan­desweit­en Ver­gle­ich auf einem eher niedri­gen Niveau stag­niert, nimmt die Bere­itschaft zur Gewal­tan­wen­dung offen­sichtlich weit­er­hin zu. Auch die fortschre­i­t­ende Radikalisierung rechts- und gewaltaffin­er Jugendlich­er stellt eine Triebfed­er für gemein­schaftliche Aktio­nen gegen Geflüchtete dar. Was aus dem neuen Bünd­nis zwis­chen Rassist*innen zu bei­den Seit­en der Oder wird, bleibt abzuwarten. Ob es zu ein­er dauer­haften Spal­tung zwis­chen denen, die gegenüber den neuen Ver­bün­de­ten aufgeschlossen sind, und denen, die sie ablehnen, kommt, ist noch schw­er einzuschätzen. Die antifaschis­tis­che recherchegruppe frank­furt (oder) wird in Zukun­ft weit­er von der ras­sis­tis­chen Mobil­isierung bericht­en und Ross und Reit­er benennen.
Quellen
1 An dieser Stelle sei nochmal auf die von uns veröf­fentlichte Über­sicht aller Teil­nehmenden des ras­sis­tis­chen Auf­marsches vom 20. Feb­ru­ar 2016 in Frank­furt (Oder) hingewiesen. Wer Infor­ma­tio­nen jeglich­er Art zu den abge­bilde­ten Per­so­n­en hat, kann sich ver­trauensvoll an uns wen­den. Vgl. hierzu antifaschis­tis­che recherchegruppe frank­furt (oder): „Die antifaschis­tis­che recherchegruppe bit­tet um Mith­il­fe!“, 02.03.2016, https://recherchegruppeffo.noblogs.org/post/2016/03/02/die-antifaschistische-recherchegruppe-bittet-um-mithilfe/ .
2 Vgl. Antifa Goer­litz: “[03.10.2015 / Gör­litz] Recht­spop­ulis­tis­che Demon­stra­tion geplant”, 14.09.2015, http://afagoerlitz.blogsport.de/2015/09/14/03–10-2015-goerlitz-rechtspopulistische-demonstration-geplant/ und Antifa Goer­litz: “27.02.2016 – neo­faschis­tis­che Demo in Zgorz­elec / Gör­litz”, 05.03.2016, http://afagoerlitz.blogsport.de/2016/03/05/27–02-2016-neofaschistische-demo-in-zgorzelec-goerlitz/ .
3 Vgl. Alter­na­tive Dres­den News: „Claus­nitz – Willkom­men­skul­tur auf Säch­sisch“, 21.02.2016, https://www.addn.me/nazis/clausnitz-willkommenskultur-auf-saechsisch/ sowie Christoph Titz: „Busat­tacke in Claus­nitz: Ein Dorf wun­dert sich“, Spiegel Online, 21.02.2016, http://www.spiegel.de/politik/deutschland/clausnitz-und-die-attacke-auf-fluechtlinge-jetzt-will-es-keiner-gewesen-sein-a-1078492.html und Yotube, gbs Koblenz: „Claus­nitz: Polizei Sach­sen kuscht vor frem­den­feindlichem Mob“, 19.02.2016, https://www.youtube.com/watch?v=nq1UF8qT4ik .
4 Vgl. hier und im Fol­gen­den „Frankfurt/Oder wehrt sich“, https://www.facebook.com/FrankfurtOder-wehrt-sich-693079740809110 .
5 All­ge­mein zum „III. Weg” vgl. Johannes Hartl: „Stützpunkt Ost”, jun­gle world, 26.03.2015, http://jungle-world.com/artikel/2015/13/51689.html und Johannes Hartl/Inforiot.de/Haskala.de/AIB: „’Der III. Weg“ – Ein Pro­dukt der Krise des ‘Nationalen Wider­standes’?”, in: antifaschis­tis­ches Infoblatt (AIB) Nr. 108 / 3.2015, S.16–19. Online zu find­en unter: https://www.antifainfoblatt.de/artikel/%E2%80%9Eder-iii-weg%E2%80%9C .
6 Vgl. Alexan­der Fröh­lich: „NPD-Kan­di­dat attack­ierte Fotografen“, Pots­damer Neuste Nachricht­en (PNN), 25.05.2014, http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/859105/ hierzu und all­ge­mein zur Per­son Pas­cal Stolle vgl. des Weit­eren Press­eser­vice Rathenow: „Bad Belzig NPD-Stad­trat wech­selt zum „Drit­ten Weg“ – Neon­azis­tis­che Klein­partei will nach Bran­den­burg expandieren“, 04.03.2015, https://presseservicern.wordpress.com/2015/03/04/bad-belzig-npd-stadtrat-wechselt-zum-dritten-weg-neonazistische-kleinpartei-will-nach-brandenburg-expandieren/ .
7 Zur Per­son Björn Brusak vgl. antifaschis­tis­che recherchegruppe frank­furt (oder): „Björn Brusak – kein „besorgter Anwohn­er“ son­dern ein Ras­sist“, 04.09.2015, https://recherchegruppeffo.noblogs.org/post/2015/09/04/bjoern-brusak-kein-besorgter-anwohner-sondern-ein-rassist/ .
8 Zur Per­son Peer Koss vgl. beispiel­sweise antifaschis­tis­che recherchegruppe frank­furt (oder): „’Unser Rückschlag wird kom­men’ – Analyse ein­er ras­sis­tisch aufge­lade­nen Debat­te um Krim­i­nal­ität und Geflüchtete“, in: „recherche out­put #7“, 2014. Online zu find­en unter: https://recherchegruppeffo.noblogs.org/post/2014/10/30/unserrueckschlag-wird-kom­men-analyse-ein­er-ras­sis­tisch-aufge­lade­nen-debat­te-um-krim­i­nal­i­taet-und-gefluechtete/.
9 Vgl. „Den­nis Kunert“, Beitrag von „Romano Gos­da“ vom 21.02.2016 um 18:50, https://www.facebook.com/photo.php?fbid=196410274051422&set=a.146363329056117.1073741829.100010473523872&type=3 (https://www.facebook.com/photo.php?fbid=196410274051422&set=a.146363329056117.1073741829.100010473523872&type=3) und hier.
10 Zu der Grup­pierung der „FCV-Hooli­gans“ vgl. antifaschis­tis­che recherchegruppe frank­furt (oder): „Fre­unde, die nie­mand haben will.“, in: „recherche out­put #1“, 2006. Online zu find­en unter: https://recherchegruppeffo.noblogs.org/post/2006/10/01/freunde-die-niemand-haben-will/ . Vgl. darüber hin­aus antifaschis­tis­che recherchegruppe frank­furt (oder): „Rechte Frank­furter Ultras aktiv wie nie“, in: „recherche out­put #3“, 2007. Online zu find­en unter: https://recherchegruppeffo.noblogs.org/post/2007/10/02/rechte-frankfurter-ultras-aktiv-wie-nie/ sowie zahlre­iche Artikel zum The­ma unter https://recherchegruppeffo.noblogs.org/ .
11 Vgl. „Frankfurt/Oder wehrt sich“, Beitrag von „Frankfurt/Oder wehrt sich“ vom 19.02.2016 um 19:47, https://www.facebook.com/events/223637334641636/?active_tab=posts und hier.
12 Vgl. „Frankfurt/Oder wehrt sich“, Beitrag von „Micha? Czerwi?ski“ vom 19.02.2016 um 21:16, https://www.facebook.com/events/223637334641636/?active_tab=posts und hier.
13 Vgl. hier und im Fol­gen­den „Nar­o­dowe S?ubiceubice“. https://www.facebook.com/NarodoweSlubice .
14 Als „Ver­stoßene Sol­dat­en“ wer­den Kämpfer der antikom­mu­nis­tis­chen Unter­grun­dor­gan­i­sa­tio­nen beze­ich­net, die sich von 1944 bis 1963 gegen das pro-sow­jetis­che Regime auflehnten.
15 Vgl. „Nar­o­dowe S?ubiceubice“, Beitrag von „Nar­o­dowe S?ubiceubice“ vom 27.02.2016 um 14:41, https://www.facebook.com/NarodoweSlubice/photos/a.1685280288350646.1073741828.1684192021792806/1690450234500318/?type=3 und hier.
16 Zur Per­son Andy Köbke vgl. antifaschis­tis­che recherchegruppe frank­furt (oder): „#1 | Andy Köbke – Eine klas­sis­che Frank­furter Neon­azikar­riere“, 24.02.2015, https://recherchegruppeffo.noblogs.org/post/2016/02/24/nr-1-andy-koebke-eine-klassische-frankfurter-neonazikarriere/ .
17 Vgl. „Pol­nis­che und deutsche Hooli­gans ran­dalieren auf der Oder­brücke“, der Tagesspiegel, 10.06.2008, http://www.tagesspiegel.de/sport/em-polnische-und-deutsche-hooligans-randalieren-auf-der-oderbruecke/1252578.html .
18 Diese Seit­en täuschen eben­falls eine bürg­er­liche Mitte vor, aus der sie agieren, sind aber NPD ges­teuert. So treten z.B. NPD – Mit­glieder als „besorgte Müt­ter“ auf und het­zen unter anderem Deck­man­tel, wie z.B. Maria Fank in Hellers­dorf. Schw­er­punkt bei bei den „Nein zum Heim“ – Kam­pag­nen ist der ver­meintliche „Asylmiss­brauch“.
19 Vgl. “Peer Koss” Beitrag von „Peer Koss“ vom 23.12.2014 um 16:13, der Beitrag wurde mitler­weile abgeän­dert, https://www.facebook.com/peer.koss/posts/746726575403270 ist aber hier in der ursprünglichen Ver­sion einzuse­hen, sowie antifaschis­tis­che recherchegruppe frank­furt (oder): „Der Auf­s­tand der Ekel­haften“, 06.02.2015, https://recherchegruppeffo.noblogs.org/post/2015/02/06/der-aufstand-der-ekelhaften/ .
20 Redak­tion­sende war der 03.03.2016.
21 All­ge­mein zur „Europäis­chen Aktion” vgl. Bran­den­bur­gis­che Lan­deszen­trale für poli­tis­che Bil­dung: http://www.politische-bildung-brandenburg.de/node/9448 sowie Philipp Dahm: „Bern­hard Schaub ver­net­zt Europas Recht­sex­treme”, 20minuten, 22.11.2011, http://www.20min.ch/schweiz/news/story/31599863 und Hans Stutz/Arthur Saj­dows­ki: „’Europäis­che Aktion’ – Eine inter­na­tion­al­is­tis­che Neon­azi-Avant­garde?“, in: antifaschis­tis­ches Infoblatt (AIB) Nr. 108 / 3.2015, S.24–25. Online zu find­en unter: https://www.antifainfoblatt.de/artikel/%E2%80%9Eeurop%C3%A4ische-aktion%E2%80%9C .
22 Vgl. antifaschis­tis­che recherchegruppe frank­furt (oder): „Björn Brusak – kein „besorgter Anwohn­er“ son­dern ein Ras­sist“, … a.a.O.
23 Es soll, geht es nach den Anhänger*innen der Ide­olo­gie des Ethno­plu­ral­is­mus’, ein “Europa der Vater­län­der” entste­hen. Dieser Begriff lässt sich auf den franzö­sis­chen Staat­spräsi­den­ten Charles de Gaulle zurück­führen. Er wollte in sein­er Europa­poli­tik die nationale Sou­veränität Frankre­ich unange­tastet wis­sen und sper­rte sich gegen supra­na­tionale Ten­den­zen in der europäis­chen Inte­gra­tion. Zum Begriff „Europa der Vater­län­der“ vgl. V. Conze: „Europa der Vater­län­der“, in: Mar­tin Große Hüttman­n/Hans-Georg Wehling (Hg.): Das Europalexikon, 2., aktu­al. Aufl. Bonn 2013, zitiert nach: Bun­deszen­trale für poli­tis­che Bil­dung, abgerufen unter http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/176853/europa-der-vaterlaender , Beachte außer­dem die Aus­führun­gen zum Ethno­plu­ral­is­mus in Fußnote 27.
24 Es liegt der antifaschis­tis­chen recherchegruppe frank­furt (oder) ein Videomitschnitt (01:55 bis 02:24 Min.) vor.
25 Vgl. Freies Schle­sien: „Marsch in Kat­towitz 12.07.14“, 18.07.2015, zu sehen auf: https://www.youtube.com/watch?v=LQvr-xu-6Cs . Die Per­so­n­en­gruppe um die Mit­glieder der Europäis­chen Aktion u. a. Björn und Dirk Brusak ist beispiel­sweise ab Minute 12:55 gut zu sehen.
26 Vgl. Europäis­che Aktion: „Auf nach Osten – Bericht eines Mit­stre­it­ers des Stützpunk­tes Bran­den­burg“, 29.07.2015, http://www.europaeische-aktion.org/Artikel/de/Auf-nach-Osten—Bericht-eines-Mitstreiters-des-Stuetzpunktes-Brandenburg_352.html. Zur „Ruch Autonomii ?l?skska“ (RAS) („Autonomie Bewe­gung Schle­siens“) vgl. Bar­bara Bön­ne­mann: „Ober­schle­sis­che Selb­stfind­ung“, der Tagesspiegel, 13.07.2012, http://www.tagesspiegel.de/politik/oberschlesische-selbstfindung/6872648.html und Flo­ri­an Keller­mann: „’Wir wollen eine tief gehende Dezen­tral­isierung’ – Die schle­sis­che Autonomie-Bewe­gung in Polen“, Deutsch­land­funk, 31.01.2011, http://www.deutschlandfunk.de/wir-wollen-eine-tief-gehende-dezentralisierung.795.de.html?dram:article_id=119215 .
27 Der Ethno­plu­ral­is­mus (“eth­nos” = griech. Volk und “plu­ralis” = lat. Mehrzahl) ist ein The­o­riekonzept der soge­nan­nten “Neuen Recht­en”. In ihm wer­den Grup­pen von Men­schen kon­stru­iert, die eine homogen kul­turelle Iden­tität besitzen. Diese wer­den dann als “Volk” beze­ich­net. Der Ethno­plu­ral­is­mus referiert auf ein Ver­ständ­nis des Begriffs “Volk” als eine organ­is­che biol­o­gis­che natür­liche Genein­schaft. Somit ste­ht er in der Tra­di­tion der nation­al­sozial­is­tis­chen “Volks­ge­mein­schaft”. Um die kul­turelle Homogen­ität der eige­nen Gruppe zu bewahren, ver­teufeln die Anhänger*innen Migra­tion und set­zen sich für eine Separierung der einzel­nen Gemein­schaften in die ihnen zugedacht­en “anges­tammten Leben­sräume” ein. Betra­chtet man diese Vorstel­lun­gen, wird schnell klar, dass das Konzept keine Vielfalt anstrebt, son­dern vielmehr Homogen­ität. Gero Fis­ch­er schreibt: “Ethno­plu­ral­is­mus führt kon­se­quent gedacht zur Apartheid als neuer Wel­tord­nung” (Fis­ch­er, Ethno­plu­ral­is­mus, S.243; zu den weit­eren bib­li­ografis­chen Angaben siehe das Ende dieser Fußnote). Die ver­mei­dliche Über­legen­heit Europas bzw. des “Abend­lan­des” ist dem Konzept imma­nent. Zum Konzept des Ethno­plu­ral­is­mus­es vgl. Gero Fis­ch­er: „Ethno­plu­ral­is­mus, Mul­ti­kul­tur­al­is­mus und interkul­turelle Erziehung“, in: Reinalter/Petri/Kaufmann (Hrsg): „Das Welt­bild des Recht­sex­trem­is­mus“, Wien 1998, S.243–259.
28 Vgl. „Nar­o­dowe S?ubiceubice“, Beitrag von „Nar­o­dowe S?ubiceubice“ vom 27.02.2016 um 19:49, https://www.facebook.com/NarodoweSlubice/photos/a.1685280288350646.1073741828.1684192021792806/1691060621105946/?type=3 und hier.
29 Das entsprechende Plakat kön­nen Sie hier einsehen.
30 Orig­inal­text „Nie jeste?my tu od wczo­raj – Si?ga?y?my daleko na zachód“, Über­set­zung aus dem Pol­nis­chen durch die Autor*innen.
31 Auf der Karte mit „ongis“, pol­nisch für „einst“, gekennze­ich­net. Gemeint sind die slaw­is­chen Gebi­ete um das Jahr 1000. Eine entsprechende Karte kön­nen Sie hier ein­se­hen. Vgl. „Putzgers ‘His­torisch­er Schul-Atlas’, 1905 zitiert nach: http://www.maproom.org/00/01/present.php?m=0031 .
32 Auf der Karte mit „jutro“, pol­nisch für „mor­gen“, gekennzeichnet.
33 Vgl. „Nar­o­dowe S?ubiceubice“, Beitrag von „Nar­o­dowe S?ubiceubice“ vom 10.02.2016 um 20:27, https://www.facebook.com/NarodoweSlubice/photos/a.1685280288350646.1073741828.1684192021792806/1685833811628627/?type=3 und hier.
34 Vgl. Der III. Weg: „’Stoppt den Asyl­wahn’ – Demon­stra­tion in Frank­furt (Oder)“, 27.02.2016, http://www.der-dritte-weg.info/index.php/menue/1/thema/69/id/6205/akat/1/infotext/Stoppt_den_Asylwahn_Demonstration_in_Frankfurt_Oder/Politik_Gesellschaft_und_Wirtschaft.html .
35 All­ge­mein zum NPD-Kreisver­band Oder­land vgl. antifaschis­tis­che recherchegruppe frank­furt (oder): „Der NPD-Kreisver­band Oder­land im Spa­gat zwis­chen Bürg­ernähe und Radikalität“, in: „recherche out­put #6 (aktu­al­isierte)“, 2014. Online zu find­en unter: https://recherchegruppeffo.noblogs.org/post/2014/09/09/der-npd-kreisverband-oderland-im-spagat-zwischen-buergernaehe-und-radikalitaet-sommer-2014/ .
36 Zur Per­son Klaus Beier vgl. antifaschis­tis­che recherchegruppe frank­furt (oder): „Wer war nochmal Klaus Beier?“, in: „recherche out­put #6 (aktu­al­isierte)“, 2014. Online zu find­en unter: https://recherchegruppeffo.noblogs.org/post/2014/09/09/wer-war-nochmal-klaus-beier-2014/ .
37 Vgl. antifaschis­tis­che recherchegruppe frank­furt (oder): „Das war wohl nichts“, in: „recherche out­put #5“, 2012. Online zu find­en unter: https://recherchegruppeffo.noblogs.org/post/2012/05/10/das-war-wohl-nichts/ sowie antifaschis­tis­che recherchegruppe frank­furt (oder): „Das Klee­blatt ist ver­dor­rt“, 20.11.2012, https://recherchegruppeffo.noblogs.org/post/2012/11/20/das-kleeblatt-ist-verdorrt/ .
38 Zur Tra­di­tion der Polen­feindlichkeit in der Region vgl. Michael Laus­berg: „Antipol­nis­ch­er Ras­sis­mus in Ost­deutsch­land“, 06.07.2015, http://www.migazin.de/2015/07/06/antipolnischer-rassismus-in-ostdeutschland/#footnote_4_83256 .
39 Vgl. „Den­nis Kunert“, Beitrag von „Romano Gos­da“ vom 21.02.2016 um 18:50, … a.a.O und hier.
40 Ebd.
41 All­ge­mein zur Band „Landser“ vgl. antifaschis­tis­ches Infoblatt (AIB): „Aus­ge­rockt. Neun Jahre Begleit­musik zu Mord und Totschlag“, 06.11.2001, https://www.antifainfoblatt.de/artikel/ausgerockt-neun-jahre-begleitmusik-zu-mord-und-totschlag sowie antifaschis­tis­ches Infoblatt (AIB): „Profis, Geld und Sub­kul­tur“, 17.12.2003, https://www.antifainfoblatt.de/artikel/profis-geld-und-subkultur und antifaschis­tis­ches Infoblatt (AIB): „Das Landser Urteil und seine Fol­gen“, 10.03.2004, https://www.antifainfoblatt.de/artikel/das-landser-urteil-und-seine-folgen .
42 All­ge­mein zur neon­azis­tis­chen Bek­lei­dungs­marke „Thor Steinar“ vgl Recherchegruppe „Inves­ti­gate Thor Steinar“:„Investigate Thor Steinar – Die kri­tis­che Auseinan­der­set­zung mit ein­er umstrit­te­nen Marke (zweite erweit­erte Auflage)“, 2008 und http://investigatethorsteinar.blogsport.de/ .
43 Redak­tion­sende war der 03.03.2016.
44 Vgl. http://www.epochtimes.de/ .
45 Vgl. beispiel­sweise für Bran­den­burg die ras­sis­tis­chen Kundge­bun­gen der NPD in Storkow und Hein­ers­dorf „Frankfurt/Oder wehrt sich“, Beitrag von „Frankfurt/Oder wehrt sich“ vom 28.12.2015 um 19:20, https://www.facebook.com/693079740809110/photos/a.693501324100285.1073741828.693079740809110/888176704632745/ außer­dem hier sowie für Berlin beispiel­sweise eine ras­sis­tis­che Demon­stra­tion in Hellers­dorf „Frankfurt/Oder wehrt sich“, Beitrag von „Frankfurt/Oder wehrt sich“ vom 15.02.2016 um 17:10, https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=913763985407350&id=693079740809110 (https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=913763985407350&id=693079740809110) sowie hier und für Meck­len­burg Vor­pom­mern beispiel­sweise eine Kundge­bung der AfD in Neubran­den­burg „Frankfurt/Oder wehrt sich“, Beitrag von „Frankfurt/Oder wehrt sich“ vom 28.01.2016 um 17:02, https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=904078529709229&id=693079740809110 (https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=904078529709229&id=693079740809110) und hier. Diese Aufzäh­lung kön­nte noch fort­ge­set­zt werden.
46 Vgl. antifaschis­tis­che recherchegruppe frank­furt (oder): „’Unser Rückschlag wird kom­men’ – Analyse ein­er ras­sis­tisch aufge­lade­nen Debat­te um Krim­i­nal­ität und Geflüchtete“, … a.a.O.
47 Vgl. „Frankfurt/Oder wehrt sich“, Beitrag von „Frankfurt/Oder wehrt sich“ vom 13.11.2015 um 17:20, https://www.facebook.com/693079740809110/photos/a.693501324100285.1073741828.693079740809110/866746160109133 und hier.
48 „Frankfurt/Oder wehrt sich“, Beitrag von „Paul Neu­mann“ vom 17.11.2015 um 17:27, https://www.facebook.com/693079740809110/photos/a.693501324100285.1073741828.693079740809110/866746160109133 und hier.
49 Ebd.
50 „Frankfurt/Oder wehrt sich“, Beitrag von „Ben­jamin Thunert“ alias „Thu­ni Ben­ji“ vom 13.11.2015 um 18:42, https://www.facebook.com/693079740809110/photos/a.693501324100285.1073741828.693079740809110/866746160109133 und hier.
Kategorien
Antifaschismus

[Letztes Update] 5. März Rathenow – rassistische Großdemo stoppen

akionskarte
Am Sam­sta­gnach­mit­tag will das ras­sis­tisch-nation­al­is­tis­che „Bürg­er­bünd­nis Deutsch­land“ ab 14.00 Uhr auf dem Märkischen Platz in Rathenow (Land­kreis Havel­land, Bran­den­burg) eine Kundge­bung abhal­ten und anschließend durch die Stadt marschieren. Als Wahrschein­lich gilt eine Route über die Goethes­traße, Große Hagen­straße,  Mit­tel­straße und weit­ere Straßen. Der Ver­anstal­ter will dafür mehr als 800 Sympathisant*innen aus Berlin, Bran­den­burg und Sach­sen-Anhalt  in Rathenow ver­sam­meln. Die NPD Kreisver­bände Hav­el-Nuthe und Pots­dam-Mit­tel­mark rufen eben­falls zur Teil­nahme auf.
Anti­faras­sis­tis­che / Antifaschis­tis­che Demonstration
Die Anti­ra/An­tifa-Demo begin­nt ab 12.00 Uhr am Bahn­hof in Rathenow. Eine Aktion­skarte mit alle wichti­gen Infor­ma­tio­nen find­et ihr unten. Einen Ermit­tlungsauss­chuss wird es auch geben. Die Tele­fon­num­mer wird mor­gen auf der Demo bekan­nt gegeben.
Züge fahren u.a. ab:
Berlin-Haupt­bahn­hof – 10.58 Uhr, Gleis 8 (tief)
Pots­dam-Haupt­bahn­hof – 10.47 Uhr, Gleis 1 (über Wuster­mark, dort umsteigen)
Zivilge­sellschaft
Die regionale Zivilge­sellschaft will sich ab 14.00 Uhr auf dem August-Bebel-Platz, ca. 100m vom Märkischen Platz tre­f­fen und kon­trär zum „Bürg­er­bünd­nis Deutsch­land“ mit eige­nen Akzen­ten für mehr Men­schlichkeit wer­ben. Dort wird es Rede­beiträge und Konz­er­tauftritte geben.
weit­ere Infos:
Aufruf
Recherc­heartikel
Kategorien
Antifaschismus

Das sind die Verdächtigen aus Nauen

Tatverdächtige wegen rechter Anschläge in Nauen
Tatverdächtige wegen rechter Anschläge in Nauen

INFORIOT Der Ter­rorver­dacht gegen den Nauen­er NPD-Poli­tik­er Maik Schnei­der hat sich aus­geweit­et. Ihm und vier bis fünf weit­eren Neon­azis wer­den inzwis­chen mehrere Bran­dan­schläge zugerech­net, darunter auch jenen auf eine Turn­halle in Nauen, die als Unterkun­ft für Geflüchtete genutzt wer­den sollte. Die Staat­san­waltschaft beschuldigt einige oder alle der Verdächti­gen der Bil­dung ein­er krim­inellen Vere­ini­gung. Auch Ermit­tlun­gen wegen der Bil­dung ein­er ter­ror­is­tis­chen Vere­ini­gung wer­den geprüft. Erst am Dien­stag wur­den mehrere Razz­ien in Nauen, Pots­dam und Schön­walde-Glien durchge­führt. Maik Schnei­der, der als führen­der Neon­azi in der Region gilt, sitzt seit­dem in Untersuchungshaft.
Laut Infor­ma­tio­nen der PNN wer­den den mut­maßlichen Täter_innen neben dem Bran­dan­schlag auf die Turn­halle mehrere Anschläge auf Autos von poli­tis­chen Gegner_innen sowie Angriffe auf ein Parteibüro der Partei Die Linke (eine Auflis­tung aller Anschläge in Nauen find­et sich eben­falls bei der PNN) zugerech­net. Mitte Feb­ru­ar wur­den in Nauen Flug­blät­ter verteilt, in denen zum „absoluten Wider­stand“ gegen Geflüchtete aufgerufen wurde und Anschlagsan­leitun­gen abge­druckt waren. Weit­er­hin wird den Angaben zufolge ermit­telt, ob es Verbindun­gen von Schnei­der und sein­er Gruppe zum Anschlag auf einen Flüchtlingstr­e­ff­punkt in Jüter­bog gibt. Schnei­der hat­te nur Stun­den vor dem Anschlag eine ras­sis­tis­che Demon­stra­tion in der Stadt angeführt.
Das sind die Verdächtigen:
Maik Schnei­der, Jahrgang 1987, ist aus­ge­bilde­ter Erzieher und sitzt für die NPD in der Nauen­er Stadtverord­neten­ver­samm­lung. Er ist seit vie­len Jahren Organ­isator von und Red­ner bei Neon­azi­aufmärschen. Als Aktivist der „Freien Kräfte Neuruppin/ Osthavel­land“ hält er enge Kon­tak­te in das neon­azis­tis­che Kam­er­ad­schaftsspek­trum. Schnei­der fiel in der Ver­gan­gen­heit mehrfach am Rande von Demon­stra­tio­nen auf, entwed­er um als unschein­bar­er Pas­sant Gegendemonstrant_innen auszuhorchen oder Ver­samm­lun­gen zu stören. Er ver­suchte zusam­men mit Berlin­er Neon­azis an ein­er Tier­rechts­demon­stra­tion in Berlin teilzunehmen.
Maik Schneider (Screenshot Facebook)
Maik Schnei­der (Screen­shot Facebook)

Der 28-jährige Nauen­er Den­nis W., der als Teil­nehmer von Neon­aziver­samm­lun­gen aufge­fall­en ist, wurde am Fre­itagvor­mit­tag in Nauen festgenom­men, nach­dem die Polizei ihn am Dien­stag nicht antraf, um den Haft­be­fehl zu vol­lziehen. Seinem Face­bookpro­fil nach zu urteilen, inter­essiert sich W. für Tätowierun­gen und Dro­gen. Der Polizei ist er als Kleinkrim­ineller bekannt.
Dennis W. (Screenshot Facebook)
Den­nis W. (Screen­shot Facebook)

Frauke K. wurde inzwis­chen aus der Unter­suchung­shaft ent­lassen. Die 22-jährige, die offen­bar ursprünglich aus Pots­dam stammt, kön­nte eben­falls an einem Bran­dan­schlag auf ein Auto beteiligt gewe­sen sein. Anhand ihres Face­book-Pro­fil lassen sich per­sön­liche Verbindun­gen zu Neon­azis nachvol­lziehen. Nach ein­er Mel­dung der MAZ sei der Tatver­dacht gegen Frauke K. weniger hart als gegen die anderen Verdächti­gen, es könne sein, dass sie “kein Mit­glied der Grup­pierung” sei.
Frauke K. (Screenshot Facebook)
Frauke K. (Screen­shot Facebook)

Christo­pher L. und Chris­t­ian B. sind als Neon­azis bekan­nt und schmück­en sich auf ihren Face­book­seit­en mit Fotos von Neon­aziver­samm­lun­gen. L. hat­te vor ein­er Anti­flüchtlings­demon­stra­tion im Juli 2015 in Frankfurt/Oder kom­men­tiert, dass er sich auf eventuelle Gegendemonstrant_innen freue und dazu ergänzt: “Sport frei!”. Ihm wer­den Verbindun­gen zur neon­azis­tis­chen “Europäis­chen Aktion” nachgesagt.
Christopher L. (Screenshot Facebook)
Christo­pher L. (Screen­shot Facebook)

Christian B. (Screenshot Facebook)
Chris­t­ian B. (Screen­shot Facebook)

 
Um wen es sich bei dem sech­sten Verdächti­gen han­delt, der in Presse­bericht­en erwäh­nt wird, ist zurzeit nicht bekan­nt. Ob und wieviele weit­ere Per­so­n­en neben den schon bekan­nten fünf an den Anschlä­gen beteiligt waren, wird von den Ermit­tlungs­be­hören geprüft. Neben Schnei­der sollen auch andere Verdächtige Mit­glieder der neon­azis­tis­chen NPD ein. Gegen die Partei läuft bekan­ntlich derzeit ein Ver­botsver­fahren bei Bun­desver­fas­sungs­gericht in Karl­sruhe. Laut der Linkspartei-Poli­tik­erin Andrea Johlige soll die Gruppe über den Mes­sen­ger­di­enst “What­sApp” kom­mu­niziert haben.
CDU-Mann ver­harm­lost ras­sis­tis­che Gewalt
Für Empörung haben der­weil Äußerun­gen des Havel­län­der CDU-Kreistagsab­ge­ord­neten Mike Krüger gesorgt. Auf Face­book schrieb dieser, dass es sich bei den Vor­wür­fen gegen die Neon­azis um eine “übliche Vorverurteilung“ han­deln kön­nte, dass tat­säch­lich “Frem­den­feindlichkeit” bei den Tat­en keine Rolle gespielt hätte. Er mut­maßte in Hin­blick auf den Bran­dan­schlag auf das Auto eines pol­nis­chen Mannes: “Vielle­icht hat der Pole sein­er Fre­undin nur an den Arsch gefasst und unser brauner Fre­und ist ausgetickt.”
AfD — “Return to Sender”
Eine Gruppe von linken Aktivist_innen hat indes in Berlin Über­reste der aus­ge­bran­nten Nauen­er Turn­halle vor der Tür des Berlin­er Büros der Alter­na­tive für Deutsch­land (AfD) geschüt­tet. Nicht nur die NPD, son­dern auch die AfD sei “Brand­s­tifter in Nadel­streifen und Laut­sprech­er der Gewalt in einem”, heißt es von den Aktivist_innen. Nauen ste­he stel­lvertre­tend für die vie­len ras­sis­tis­chen Anschläge und Über­griff der let­zten Monate. Die Aktion ist Teil der Kam­pagne “Nation­al­is­mus ist keine Alter­na­tive”. Ein Video ist auf der Plat­tform YouTube zu finden.
 
 
 
Maik Schneider und Dennis W. auf einer Demonstration im Juni 2015 in Nauen (Foto: Presseservice Rathenow)
Maik Schnei­der und Den­nis W. auf ein­er Demon­stra­tion im Juni 2015 in Nauen (Foto: Press­eser­vice Rathenow)

 
Christopher L. mit Drohgebärde auf einer Demonstration am 1. Mai 2015 in Neubrandenburg (Foto: Inforiot)
Christo­pher L. mit Dro­hge­bärde auf ein­er Demon­stra­tion am 1. Mai 2015 in Neubran­den­burg (Foto: Inforiot)

Dennis W. in einem Facebook-Posting von Christian B. (Screenshot)
Den­nis W. (Bild­mitte) in einem Face­book-Post­ing von Chris­t­ian B. (Screen­shot)

"Sport Frei" gegen Nazigegner_innen: Posting von Christopher L. (Screenshot Facebook)
“Sport Frei” gegen Nazigegner_innen: Post­ing von Christo­pher L. (Screen­shot Facebook)
Kategorien
Antifaschismus

Recherche Text > „Bürgerbündnis Deutschland“ > geplante Groß-Demo am 05.03 in Rathenow

Am kom­menden Sam­stag, dem 05.03.2016, will das ras­sis­tis­che und nation­al­is­tis­che „Bürg­er­bünd­nis Deutsch­land“ in der havel­ländis­chen Kreis­stadt Rathenow, 70km west­lich von Berlin, auf­marschieren. Der Ver­anstal­ter erwartet mehr als 800 Teilnehmer*innen. Es soll eine Kundge­bung auf dem Märkischen Platz im Rathenow­er Zen­trum sowie einen Marsch durch die Stadt geben. Antifaschis­tis­che und Anti­ras­sis­tis­che Grup­pen wollen dage­gen ab 12 Uhr (Tre­ff­punkt: Bahn­hof) demon­stri­eren, die Zivilge­sellschaft ab 14 Uhr am August-Bebel-Platz protestieren.
Nico Tews und das „Bürg­er­bünd­nis Deutschland“
Drahtzieher des „Bürg­er­bünd­niss­es Deutsch­land“ ist Nico Tews aus dem Kotzen­er Ort­steil Landin (Amt Nennhausen, Land­kreis Havel­land, Bran­den­burg). Er wird als admin­is­tra­tiv­er Ansprech­part­ner für die Webpräsenz dieser Vere­ini­gung genan­nt. Tews ist von Beruf Immo­bilien­mak­ler und unter­hält Büros in Neu­rup­pin (Land­kreis Ost­prig­nitz-Rup­pin) und eben in Landin. Darüber hin­aus betreibt er in let­zt­ge­nan­ntem Ort eine Pen­sion. Tews ver­fügt also über aus­re­ichend Kap­i­tal um seine eige­nen poli­tis­chen Aben­teuer zu finanzieren. Diese began­nen im Okto­ber 2015 mit den kon­tinuier­lichen Ver­samm­lun­gen unter dem Label „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“. Vor diesem expliz­it außer­par­la­men­tarischen Engage­ment war Nico Tews aber poli­tisch bere­its lange Zeit in der CDU behei­matet. Mehrfach kandierte er beispiel­sweise für ein Man­dat dieser Partei im havel­ländis­chen Kreistag. 2003 trat Tews im Wahlkreis 3 (Amt Frie­sack, Stadt Nauen, Gemeinde Schön­walde-Glien) und 2014 im Wahlkreis 2 (Rhi­now, Frie­sack, Nennhausen, Nauen, Ketzin/Havel)  für die CDU an. Seit dem 28. Dezem­ber 2012 war er auch Beisitzer im Vor­stand des Parteiver­ban­des Länd­chen Rhi­now / Nennhausen. Nach ein­er Infor­ma­tionsver­anstal­tung zum Bau ein­er Geflüchtete­nun­terkun­ft in Frie­sack soll er aber, eige­nen Angaben zufolge, ent­täuscht die Partei ver­lassen haben. Danach trat er mehrfach als Red­ner für das „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ auf, finanzierte auch dessen Pro­pa­gan­da­ma­te­r­i­al. Ab Dezem­ber 2015 forcierte er dann sein neuestes Pro­jekt, das so genan­nte „Bürg­er­bünd­nis Deutsch­land“, in dem er das „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ mit ähn­lich gesin­nten Ini­tia­tiv­en aus Bran­den­burg und Sach­sen-Anhalt ver­net­zte. Hier ein Überblick über wichtig­sten Vere­ini­gun­gen und ihrer Akteure inner­halb dieses Netzwerkes:
„Bürg­er­bünd­nis Havelland“
Das „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ hat sich im Okto­ber 2015 im Land­kreis Havel­land formiert. Als führende Köpfe trat­en zunächst Chris­t­ian Kaiser aus Rathenow und Nico Tews auf. Obwohl bei­de zuvor kaum durch konkrete poli­tis­che Aktiv­itäten aufge­fall­en waren, gelang es ihnen regelmäßig mehrere hun­dert Men­schen zu ihren Ver­samm­lun­gen zu lock­en. Die als bürg­er­lich ange­priesene „Asyl- und Islamkri­tik“ ent­pup­pte sich jedoch recht schnell als banale Stammtis­ch­philoso­phie, welch­er der Geruch der NPD anhaftete. Kaiser gab zudem auf sein­er per­sön­lichen Seite im Inter­net, für das er zeitweise die kaiser­liche Reich­skriegs­flagge nutzte, an, gefall­en an der nation­aldemokratis­chen Partei zu haben. Darüber hin­aus war die NPD auch stets mit Abge­ord­neten bei den Ver­samm­lun­gen des „Bürg­er­bünd­niss­es Havel­land“ vertreten. Ab Jan­u­ar 2016 warb der NPD Kreisver­band Hav­el-Nuthe sog­ar offen für die Teil­nahme an diesen Aufzü­gen. Drahtzieher der lokalen Parteistruk­tur ist hier­bei der Kom­mu­nalpoli­tik­er Michel Müller. Ihm wird nachge­sagt Chris­t­ian Kaiser gezielt aufge­baut zu haben. Müllers Wirken als graue Emi­nenz während der Bürg­er­bünd­nis-Ver­samm­lun­gen, aber auch die Bewer­bung dieser bei seinen Kon­tak­ten, lässt erken­nen wer eigentlich Herr des Platzes ist. Trotz­dem scheinen die ein­sti­gen Mar­i­onet­ten langsam ihr Eigen­leben zu entwick­eln. Tews ist mit dem Auf­bau seines deutsch­landweit­en „Bürg­er­bünd­niss­es“ beschäftigt, während Kaiser die Nähe zur „Alter­na­tive für Deutsch­land“ sucht. Anlässlich ein­er Kundge­bung dieser Partei ließ sich Chris­t­ian Kaiser sog­ar freudig erregt mit dem ultra­recht­en AfD Funk­tionär Björn Höcke ablichten.
Bish­er durchge­führte eigene Versammlungen:
27.10.2015, Rathenow, Kundge­bung, 500 Teilnehmer*innen
03.11.2015, Rathenow, Kundge­bung, 450 Teilnehmer*innen
10.11.2015, Rathenow, Kundge­bung und Fack­el­marsch, 600 Teilnehmer*innen
17.11.2015, Rathenow, Kundge­bung und Marsch, 170 Teilnehmer*innen
24.11.2015, Rathenow, Kundge­bung und Marsch, 500 Teilnehmer*innen
08.12.2015, Rathenow, Kundge­bung und Marsch, 500 Teilnehmer*innen
12.01.2016, Rathenow, Kundge­bung und Marsch, 550 Teilnehmer*innen
26.01.2016, Rathenow, Kundge­bung und Marsch, 400 Teilnehmer*innen
09.02.2016, Rathenow, Kundge­bung und Marsch, 300 Teilnehmer*innen
23.02.2016, Rathenow, Kundge­bung und Marsch, 350 Teilnehmer*innen
„Bürg­er­be­we­gung Altmark“
Die „Bürg­er­be­we­gung Alt­mark“ beste­ht im Wesentlichen um einen recht kleinen Organisator*innenkreis um Mar­tin Knaak, der im Tanger­hüt­ter Ort­steil Demk­er (Land­kreis Sten­dal, Sach­sen-Anhalt) behei­matet ist. Gemein­sam führten diese Per­so­n­en mehrere Märsche und Kundge­bun­gen in Sten­dal, Tanger­hütte und Tanger­münde durch. Poli­tisch soll Knaak zunächst bei MAGIDA 2.0 in Magde­burg aktiv gewe­sen sein, bevor er in der Alt­mark mit eige­nen Ver­anstal­tun­gen auf­trat. Seine Beziehun­gen zur sach­sen-anhal­tinis­chen Lan­deshaupt­stadt brach er damit aber nicht ab, was der Auftritt des Magde­burg­er NPD Ortsver­ban­des bei seinem ersten Aufzug in Sten­dal bewies. Auch bei sein­er zweit­en Kundge­bung in Tanger­hütte erhielt er Unter­stützung durch die „Nation­aldemokrat­en“. Der lokale NPD Kreisver­band Alt­mark stellte der „Bürg­er­be­we­gung Alt­mark“ Tech­nik und Per­son­al zur Ver­fü­gung. Bei der drit­ten Ver­anstal­tung, wiederum in Sten­dal, trat eine bekan­nte NPD Funk­tionärin auf. Das Inter­esse an Aufmärschen der „Bürg­er­be­we­gung Alt­mark“ ist jedoch momen­tan rück­läu­fig. Knaaks Reichs­bürg­er-Affinität schien viele „besorgte Bürger*innen“ ver­schreckt zu haben. Dage­gen hält sowohl das „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“, als auch das „Bürg­er­bünd­nis Deutsch­land“ der „Bürg­er­be­we­gung Alt­mark“ die Treue. Gemein­sam unter­stützen sie sich gegen­seit­ig bei ihren Ver­samm­lun­gen. Darüber hin­aus scheint Knaak auch weit­er­hin den Kon­takt ins expliz­it neon­azis­tis­che, als auch ins nation­al­is­tis­che Lager zu suchen. Am 16.01.2016 nahm er beispiel­sweise am jährlich stat­tfind­en­den so genan­nten „Trauer­marsch“ in Magde­burg teil, am 25.02.2016 besucht­en er und weit­ere bekan­nte Gesichter sein­er „Bürg­er­be­we­gung“ eine Saalver­anstal­tung der AfD in Tangermünde.
Bish­er durchge­führte eigene Versammlungen:
25.10.2015, Sten­dal, Kundge­bung und Marsch, 250 Teilnehmer*innen
08.11.2015, Tanger­hütte, Kundge­bung und Marsch, 130 Teilnehmer*innen
15.11.2015, Sten­dal, Kundge­bung und Marsch, 180 Teilnehmer*innen
29.11.2015, Sten­dal, Kundge­bung und Marsch, 120 Teilnehmer*innen
13.12.2015, Sten­dal, Kundge­bung und Marsch, 60 Teilnehmer*innen
10.01.2016, Sten­dal, Kundge­bung und Marsch, 80 Teilnehmer*innen
31.01.2016, Sten­dal, Kundge­bung und Marsch, 50 Teilnehmer*innen
14.02.2016, Tanger­münde, Kundge­bung und Marsch, 80 Teilnehmer*innen
27.02.2016, Tanger­hütte, Kundge­bung, 30 Teilnehmer*innen
„Abendspazier­gang Oranienburg“
Der „Abendspazier­gang Oranien­burg“ ist im Wesentlichen ein Pro­jekt des NPD Kreisver­ban­des Ober­hav­el bzw. dessen vorge­lagerte Kam­pagne „Nein zum Heim in Oranien­burg“. Er ent­stand unmit­tel­bar in Reak­tion auf die ersten Aufzüge der PEGIDA in Dres­den und kopiert in weit­en Teilen deren Auftreten. Sowohl die Organ­i­sa­tion, als auch die Logis­tik hin­ter dem Marsch wer­den jedoch maßge­blich von der NPD Ober­hav­el, ins­beson­dere deren Vel­tener Stadtverord­neten Robert Wolin­s­ki, ges­teuert. Um trotz­dem bürg­er­lich zu wirken, verzichtete die NPD größ­ten­teils auf ein öffentlich­es Beken­nt­nis zu den Märschen. Nur sel­ten wird auf Partei­seit­en dafür gewor­ben und Parteiban­ner auf den Märschen wer­den expliz­it ohne Parteisym­bol gezeigt. Auch die Anmel­dung der Märsche wird in erster Lin­ie einem Strohmann über­lassen, um das bürg­er­liche Image der Ver­samm­lung zu waren. Die Verbindung zum „Bürg­er­bünd­nis Deutsch­land“ ist hinge­gen eher neu. Es ist dur­chaus denkbar, dass diese durch die den bei­den Ini­tia­tiv­en nah­este­hende NPD Funk­tionäre einge­fädelt wurde.
Bish­er durchge­führte Versammlungen:
17.12.2014, Oranien­burg, Marsch, 250 Teilnehmer*innen
21.01.2015, Oranien­burg, Marsch, 250 Teilnehmer*innen
11.02.2015, Oranien­burg, Marsch, 180 Teilnehmer*innen
03.03.2015, Oranien­burg, Marsch, 200 Teilnehmer*innen
18.03.2015, Zehdenick, Marsch, 70 Teilnehmer*innen
25.03.2015, Oranien­burg, Marsch, 100 Teilnehmer*innen
29.04.2015, Zehdenick (keine Teilnehmer*innenzahlen bekannt)
02.10.2015, Zehdenick (keine Teilnehmer*innenzahlen bekannt)
04.11.2015, Oranien­burg, Marsch, 350 Teilnehmer*innen
05.11.2015, Vel­ten, Marsch, 200 Teilnehmer*innen
07.11.2015, Rheins­berg, Marsch, 130 Teilnehmer*innen
25.11.2015, Oranien­burg, Marsch, 250 Teilnehmer*innen
11.12.2015, Zehdenick (keine Teilnehmer*innenzahlen bekannt)
16.12.2015, Oranien­burg, Marsch, 170 Teilnehmer*innen
18.12.2015, Fürsten­berg (keine Teilnehmer*innenzahlen bekannt)
07.01.2016, Vel­ten, Marsch, 200 Teilnehmer*innen
08.01.2016, Oranien­burg, Marsch, 300 Teilnehmer*innen
22.01.2016, Zehdenick (keine Teilnehmer*innenzahlen bekannt)
19.02.2016, Leege­bruch, Marsch, 230 Teilnehmer*innen
26.02.2016, Oranien­burg, Kundge­bung, 700 Teilnehmer*innen
PEGIDA Havel­land“
Die PEGIDA Havel­land ist eine seit 2015 im Raum Schön­walde-Glien (Land­kreis Havel­land) aktive Gruppe um Ger­ald Hüb­n­er und Detlef Rewald. Sie hat sich infolge der Pla­nung ein­er Flüchtling­sun­terkun­ft im Ort gebildet und kopiert in ihrem Auftreten vor allem das Dres­den­er Vor­bild. Der Charak­ter der Gruppe ist eher bürg­er­lich, Ger­ald Hüb­n­er hat jedoch eine poli­tis­che Ver­gan­gen­heit in der havel­ländis­chen AfD. Auch sind auf den Ver­samm­lun­gen der PEGIDA Havel­land in Schön­walde-Glien bekan­nte Funk­tionäre der NPD sowie ein­schlägig vorbe­strafte Neon­azis, die auch mit entsprechen­der Sym­bo­l­ik auftreten, erwün­scht. Neon­azis­tis­che Ein­flussver­suche wer­den jedoch vehe­ment bestrit­ten bzw. als Teil der bürg­er­lichen Bewe­gung für sich vereinnahmt.
Auswärts fiel „PEGIDA Havel­land“ bish­er u.a. bei Märschen der Mut­teror­gan­i­sa­tion in Dres­den oder beim „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“, erkennbar am entsprechen­den Ban­ner der Gruppe, auf.
Bish­er durchge­führte eigene Versammlungen:
23.01.2016, Schön­walde-Glien, Kundge­bung, 200 Teilnehmer*innen
27.02.2016, Schön­walde-Glien, Kundge­bung, 150 Teilnehmer*innen
„Asyl­hütte in Ket­zin? Kannste knick­en 2.0“
Die Ini­tia­tive „Asyl­hütte in Ket­zin? Kannste knick­en“ ist seit Früh­ling des ver­gan­genen Jahres aktiv. Es han­delt sich um 5–10 Per­so­n­en, die in ein­er Beziehung zu dem Ort Ketzin/Havel im Land­kreis Havel­land ste­hen. Die führen­den Köpfe, u.a. Nick Zschirnt, gehören zu den „Freien Kräften Neu­rup­pin, Osthavel­land“, eine Neon­azior­gan­i­sa­tion im Nord­west­en Bran­den­burgs. Zschirnt fungiert qua­si als Statthal­ter dieser Gruppe in Ketzin/Havel, hat mehrere Sympathisant*innen um sich geschart, die unter der Beze­ich­nung „Asyl­hütte in Ket­zin? Kannste knick­en“ agieren. Bis auf wenige Spon­tanak­tio­nen fiel die Gruppe jedoch noch nicht durch eigene Ver­samm­lun­gen auf. Ihr Wirken find­et haupt­säch­lich im Kon­text von Fremd­ver­anstal­tun­gen, wie beim „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ oder bei „POGIDA“ in Pots­dam, sowie bei Aufmärschen der „Freien Kräften Neu­rup­pin, Osthavel­land“, wie beispiel­sweise in Plat­ten­burg-Glöwen, statt.
Bish­er eigen­ständig durchge­führte Aktionen:
21.06.2015, Ketzin/Havel, Störung Fam­i­lien­fest, 10 Personen
27.09.2015, Ketzin/Havel, Pro­pa­gan­daak­tion, 20 Personen
„Gen­thin wach auf“ („Bürg­er­be­we­gung Genthin“)
Der „Bürg­er­be­we­gung Gen­thin“, die auch unter dem Namen „Gen­thin wach auf“ fir­miert, beste­ht im wesentlich um den nach Gen­thin (Land­kreis Jeri­chow­er Land, Sach­sen-Anhalt) zuge­zo­ge­nen „Tilo Koertge“, dessen Lebens­ge­fährtin sowie einzel­nen Sympathisant*innen. Die Gruppe fällt im Wesentlichen seit Novem­ber 2015 durch expliz­it neon­azis­tis­che Pro­pa­gan­da auf. Sie ist auch sehr eng an die Neon­azi-Klein­partei „der III. Weg“ gekop­pelt, die auch die erste Kundge­bung durch­führte, an der sich die Gen­thin­er Bürg­er­be­we­gung in ihrer Stadt beteiligt. Die Funk­tionäre des III. Weges kamen dabei haupt­säch­lich aus dem Land Bran­den­burg, Ins­beson­dere aus dem Raum Werder (Hav­el) und Pots­dam. Bei der zweit­en Kundge­bung der „Bürg­er­be­we­gung Gen­thin“ mit anschließen­den Marsch, war wieder eine größere Abor­d­nung des III. Weges dabei. Führende Funk­tionäre dieser Partei, u.a. Matthias Fis­ch­er und Pas­cal Stolle, sprachen u.a. bei Zwis­chenkundge­bun­gen. Auswärts beteiligte sich „Koertge“ und seine Crew vor allem an Aufmärschen von „Burg gegen Asylmiss­brauch“ und vom „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ in Rathenow. Dabei wur­den auch ein­schlägige nation­al­is­tis­che Kennze­ichen, als auch Parteisym­bo­l­ik des III. Weges gezeigt.
Bish­er durchge­führte eigene Versammlungen:
28.11.2015, Gen­thin, Kundge­bung (gemein­sam mit dem III. Weg), 30 Teilnehmer*innen
17.01.2016, Gen­thin, Kundge­bung und Marsch, 200 Teilnehmer*innen
 “Werder wach auf”
Zu der Ini­tia­tive „Werder wach auf“ find­en sich bish­er kaum Erken­nt­nisse außer­halb des Inter­nets. Die Gruppe posi­tion­ierte sich bish­er nicht auf öffentlichen Ver­samm­lun­gen. Auf­fäl­lig ist jedoch die Namen­sähn­lichkeit zur ähn­lich klin­gen­den Gen­thin­er Ini­tia­tive. Da „Werder wach auf“ vor der Gruppe aus Gen­thin existierte, spricht vieles für eine direk­te Bee­in­flus­sung der Sach­sen-Anhaltin­er durch die Werder­an­er. Wird zusät­zlich berück­sichtigt, dass hin­ter der „Bürg­er­be­we­gung Gen­thin“ der III. Weg steckt und bei deren ersten Kundge­bung auch Parteim­it­glieder aus Werder (Hav­el) fed­er­führend anwe­send waren, lässt sich dur­chaus erah­nen, wessen Kind „Werder wach auf“ tat­säch­lich ist.
„Burg gegen Asylmissbrauch“
Die Ini­tia­tive „Burg gegen Asylmiss­brauch“ fällt in Burg (Land­kreis Jeri­chow­er Land, Sach­sen-Anhalt) seit Novem­ber 2015 durch Inter­ne­tak­tiv­itäten, Stick­er-Aktio­nen und Ver­samm­lun­gen auf. Sie ist jedoch nicht ohne die Unter­stützung durch Struk­turen der Partei DIE.RECHTE lebens­fähig. Deren lokaler Kopf Ingo Zim­mer­man zieht im Hin­ter­grund die Fäden bzw. tritt gele­gentlich auch als Co-Anmelder der Märsche auf. Die eigentlichen Anmelder sind meist ganz offen­sichtliche Strohmän­ner, die nicht in der Lage sind eigen­ständig eine Ver­samm­lung zu führen. Auf­grund des dominieren­den Charak­ters der Partei DIE.RECHTE und ihrer Sympathisant*innen war bei den bish­eri­gen Aufzü­gen der Ini­tia­tive „Burg gegen Asylmiss­brauch“ ein Unter­schied zu gewöhn­lichen Neon­azi­aufmärschen nicht erkennbar.
Bish­er durchge­führte Versammlungen:
08.11.2015, Burg bei Magde­burg, Marsch, 100 Teilnehmer*innen
19.12.2015, Burg bei Magde­burg, Marsch, 130 Teilnehmer*innen
31.01.2015, Burg bei Magde­burg, Marsch, 170 Teilnehmer*innen
„Zukun­ft Heimat“
Die Vere­ini­gung „Zukun­ft Heimat“ fällt seit Herb­st ver­gan­genen Jahres durch eigene Ver­samm­lun­gen in den bran­den­bur­gis­chen Land­kreisen Dahme-Spree­wald und Ober­spree­wald-Lausitz auf. Sie hat sich aus der Bürg­erini­tia­tive „Pro Zützen“ entwick­elt und präsen­tierte sich zunächst betont bürg­er­lich. Mit der Grün­dung des Vere­ins „Zukun­ft Heimat“ hat sich jedoch auch der Aus­druck radikalisiert und ori­en­tiert sich an die Pro­pa­gan­da der „Iden­titären Bewe­gung“ sowie der „Wider­stands­be­we­gung Süd­bran­den­burg“. Let­ztere Grup­pierung, die auch als „Spreelichter“ bekan­nt war, wurde inzwis­chen durch das Land Bran­den­burg ver­boten. Bekan­nte Gesichter dieser ver­bote­nen Vere­ini­gung sind jedoch immer wieder auf den Ver­samm­lun­gen von „Zukun­ft Heimat“ anzutr­e­f­fen. Das Design des Web-Auftritts sowie andere Pro­pa­gan­damit­tel von „Zukun­ft Heimat“ tra­gen zu dem die Hand­schrift von Mar­cel Forstmeier, dem ehe­ma­li­gen Chef der „Spreelichter“. Er sel­ber wurde auch schon am Rande eines Auf­marsch von „Zukun­ft Heimat“ gesehen.
Bish­er durchge­führte Versammlungen:
31.10.2015, Lübbe­nau, Marsch, 700 Teilnehmer*innen
05.12.2015, Lübben, Marsch, 500 Teilnehmer*innen
23.01.2016, Lübbe­nau, Marsch, 900 Teilnehmer*innen (Ver­anstal­terangaben)
20.02.2016, Lübben, Marsch, 400 Teilnehmer*innen

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus Arbeit & Soziales Gender & Sexualität jüdisches Leben & Antisemitismus

Rechte und rassistische Gewalt in Brandenburg eskaliert

Der Vere­in Opfer­per­spek­tive e.V. zählt für das Jahr 2015 in Bran­den­burg 203 rechte Angriffe und muss damit das höch­ste Angriff­s­niveau seit 15 Jahren ver­melden. Im Ver­gle­ich zum Vor­jahr stiegen die recht­en Gewalt­tat­en damit um 120 % an.
Vor allem ras­sis­tisch motivierte Angriffe – ins­beson­dere gegen Geflüchtete –nah­men weit­er besorgnis­er­re­gend zu und macht­en 67 % aller Tat­en aus. Vor diesem Hin­ter­grund fordert die Opfer­per­spek­tive klare Posi­tio­nen gegen Ras­sis­mus und wirkungsvolle Maß­nah­men zum Schutz von Geflüchteten.
„Die Anzahl und Inten­sität rechter und ras­sis­tis­ch­er Tat­en haben ein Aus­maß angenom­men, das uns an die 1990er erin­nert. Die Sit­u­a­tion für Geflüchtete und Migrant_innen muss in Bran­den­burg als gefährlich beze­ich­net wer­den. Für viele ist es All­t­ag, bedro­ht, belei­digt und ange­grif­f­en zu wer­den. Wir befürcht­en im Angesicht der sich weit­er­hin ver­schär­fend­en ras­sis­tis­chen Het­ze, dass diese bedrohliche Welle rechter Gewalt auch in abse­hbar­er Zeit nicht abebben wird“, fasst Ing­mar Pech von der Gewal­topfer­ber­atung die Brisanz der Lage zusammen.
Nach Ken­nt­nis der Beratungsstelle richtete sich die rechte Gewalt gegen min­destens 706 Per­so­n­en (415 direkt und 291 indi­rekt Betrof­fene). 138 Gewalt­tat­en waren ras­sis­tisch motiviert, 36 Tat­en wur­den aus Hass gegen poli­tis­che Gegner_innen verübt, 9 richteten sich gegen nicht-rechte Per­so­n­en, je 4 waren sozial­dar­win­is­tisch bzw. anti­semi­tisch motiviert. Zwei Mal wur­den Men­schen auf­grund ihrer sex­uellen Ori­en­tierung angrif­f­en und ein­mal ein Men­schen mit Behin­derung. Kör­per­ver­let­zun­gen macht­en zwei Drit­tel aller Tat­en aus, davon 61 ein­fache und 76 gefährliche, und es wur­den 30 Bedro­hun­gen, 19 Sachbeschädi­gun­gen und 10 Brand­s­tiftun­gen verübt. Weit­er­hin geht die Opfer­per­spek­tive von einem hohen Dunkelfeld aus, vor allem bei Angrif­f­en gegen Geflüchtete.
Die meis­ten recht­en Angriffe fan­den in Cot­tbus (28) und im Land­kreis Spree-Neiße (29) statt, gefol­gt von den Land­kreisen Ober­hav­el (17), Uck­er­mark (16) und Ost­prig­nitz-Rup­pin (16). Ins­beson­dere in Cot­tbus kor­re­spondierte der Anstieg rechter Gewalt im let­zten Quar­tal des Jahres ein­deutig mit der zeit­gle­ichen Zunahme von ras­sis­tis­chen Protesten – so wur­den allein am 23. Okto­ber im Anschluss an einen ras­sis­tis­chen Auf­marsch sieben Angriffe verübt.
Die Hemm­schwelle zur Gewalt ist deut­lich gesunken und Täter_innen greifen oft spon­tan und bei Gele­gen­heit an. Besorgnis­er­re­gend ist nach Sicht der Opfer­per­spek­tive die gestiegene Bru­tal­ität der Angriffe wie zum Beispiel in Fin­ster­walde, wo Geflüchtete in der Nähe der GU aus einem Auto her­aus beschossen wur­den, sowie die Zunahme von Brand- und Sprengstof­fan­schlä­gen und von plan­volleren Anschlä­gen wie der Bran­dan­schlag auf eine zukün­ftige Unterkun­ft für Geflüchtete in Nauen oder die mas­sive Pef­fer­spray-Attacke auf Geflüchtete in der GU in Mas­sow. Außer­dem rück­ten ver­stärkt Men­schen, die Geflüchtete unter­stützen, sowie Journalist_innen und Politiker_innen in den Fokus der Täter_innen.
Diege­sellschaftliche Res­o­nanz für ras­sis­tis­che Posi­tio­nen und für die Mobil­isierung gegen Geflüchtete hat sich spür­bar ver­größert und stellt nach Ein­schätzung der Opfer­per­spek­tive den Nährbo­den für die eskalierende rechte Gewalt dar. Doch auch Politiker_innen der demokratis­chen Parteien tra­gen zu der Ver­schär­fung des ras­sis­tis­chen Kli­mas bei, wenn sie Geflüchtete und ihre Flucht­gründe dele­git­imieren und den Zuzug von Schutz­suchen­den als Krise insze­nieren. Ras­sis­tisch eingestellte Durchschnittsbürger_innen fühlen sich dadurch in ihrer Men­schen­ver­ach­tung bestärkt und set­zen so ihren Ras­sis­mus auch in Gewalt um.
„Die ras­sis­tis­che Het­ze hat in den sozialen Medi­en und bei den Kundge­bun­gen ein beängsti­gen­des Aggres­sionspoten­zial angenom­men. Die mas­sive Zunahme der Angriffe ver­weist auf eine gefährliche Nor­mal­isierung rechter Gewalt. Drin­gend braucht es konkrete und vor allem wirkungsvolle Inter­ven­tio­nen auf allen Ebe­nen, um diese Entwick­lung zu stop­pen. Wir erwarten daher von den poli­tisch Ver­ant­wortlichen in Bran­den­burg, dass sie der ras­sis­tis­chen Stim­mung mit allen Mit­teln ent­ge­gen­wirken und klare sol­i­darische Sig­nale für die Auf­nahme, den Schutz und die Inte­gra­tion von geflüchteten Men­schen set­zen“, stre­icht Ing­mar Pech von der Opfer­per­spek­tive die Notwendigkeit von Gegen­maß­nah­men hervor.

Inforiot