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Gedenken an Reichspogromnacht


Auch in diesem Jahr wollen wir am 9.11. an die Novem­ber­rev­o­lu­tion 1918 erin­nern und den Opfern der Reich­s­pogrom­nacht 1938 gedenken. Ger­ade in Zeit­en, in denen Neon­azis wieder in den Bun­destag einziehen und mas­sive faschis­tis­che Gewalt weit­er­hin Men­schen bedro­ht, dür­fen wir nicht vergessen. Wir tra­gen Ver­ant­wor­tung für das, was hier und jet­zt passiert! Kommt mit uns am 9. Novem­ber 2017 um 19:00 Uhr zum Platz der Ein­heit an das Mah­n­mal für die Opfer des Faschismus!
Erin­nern heißt kämpfen!

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Garnisonkirche Potsdam — ein Ort der Versöhnung?

Bald ist es soweit – der Turm­bau zu Bab…äh Pots­dam soll begin­nen. Dies wollen wir nicht unkom­men­tiert geschehen lassen.
Die Gar­nisonkirche wurde vom Sol­datenkönig „Friedrich Wil­helm I.“ in Auf­trag gegeben und am 17.August 1732 eingewei­ht. Im Laufe der Jahre wur­den hier Sol­dat­en für den Krieg geehrt und Trophäen, die während der Kriege erobert wur­den, ausgestellt.
Es war ein Sym­bol preußis­ch­er Herrschaft. Während die Men­schen damals unter erbärm­lich­sten Bed­i­n­un­gen leben mussten, oft hungerten und für mil­itärische Aben­teuer ihrer despo­tis­chen Herrschen­den in die Armee geprügelt wur­den, ließen sich die Monar­chen prunk­volle Paläste und eben auch Kirchen in der Res­i­den­zs­tadt Pots­dam erbauen.
Zur Zeit der Weimar­er Repub­lik wurde die Kirche auf­grund ihrer mil­i­taris­tis­chen preußisch-deutschen Aus­rich­tung häu­fig von Nation­al­is­ten und ihren Wehrver­bän­den für ihre Aktiv­itäten genutzt, bis der Tag von Pots­dam die rechte Aufladung der Kirche auf die Spitze trieb. Hitler wählte die Gar­nisonkirche aus, um hier am 21.3.1933 seine Machtüber­nahme zu insze­nieren. Auch die soge­nan­nten Wider­stand­skämpfer und Hitler­at­ten­täter vom 20. Juli 1944 trafen sich in der Gar­nisonkirche. Diese heute als Beispiele des Antifaschis­mus verehrten Chris­ten der Gar­nisonkirche haben den Über­fall auf die Sow­je­tu­nion geplant und durchge­führt. Sie beteiligten sich am Massen­mord, der Mith­il­fe der Wehrma­cht in ganz Europa organ­isiert wurde oder dulde­ten diesen zumin­d­est. Erst als sich eine mil­itärische Nieder­lage abze­ich­nete, woll­ten sie Hitler beseit­i­gen. Eher ein Beispiel für Mitläufer­tum und moralis­ch­er Beliebigkeit, insofern aber ganz passend für die Geschichte dieser Kirche, denn genau das wurde in ihr gepredigt.
Somit wurde die Gar­nisonkirche für alle pro­gres­siv­en Kräfte zum Sym­bol für Mil­i­taris­mus, Preußen­tum und Nation­al­sozial­is­mus. Wie kaum ein ander­er Ort in Pots­dam verdeut­lichte es die Tra­di­tion alles Reak­tionären. Es ist ein Skan­dal, diese wieder aufzubauen, nach­dem sie vom Krieg zer­stört und die Ruine zu DDR-Zeit­en gesprengt wurde. In Deutsch­land – dem Land der Täter_innen – dieses Sym­bol wieder zu erricht­en, welch­es mit seinem 88 Meter hohem Turm das neue „Wahrze­ichen von Pots­dam“ wer­den und als „Ver­söh­nungszen­trum“ fungieren soll, ist eine ein­deutiges Zeichen städte­baulich­er Revi­sion. Die Geschichte – vor allem die der Naz­izeit – hat in Pots­dam Baulück­en hin­ter­lassen. Ein deut­lich­es Ergeb­nis der deutschen Täterschaft!
Nun soll also ver­söh­nt wer­den. Mit was eigentlich? Mit der Nazi-Ver­gan­gen­heit? Mit dem alten Preußen? Mit der Verquick­ung von Staat und Kirche? Nein, danke! Wie geschichtsvergessen und naiv müssen die Men­schen sein, die solch ein Gebäude, dass ja nicht mehr ste­ht, als Sym­bol von Ver­söh­nung wieder aufzubauen. Da kön­nte ja auch ein Schlachthaus als Sym­bol für Tier­rechte ste­hen oder eine königlich­es Schloss als Sym­bol der par­la­men­tarischen Demokratie, zumin­d­est let­ztes hat Pots­dam ja bereits.
Auch ein weit­eres Nar­ra­tiv dieser Ver­söh­nung, Nation­al­sozial­is­mus und DDR in einen Topf zu wer­fen, lehnen wir strikt ab. Wir find­en auch die Geschichte der DDR sehr beden­klich und erin­nerungswürdig. Diese aber qua­si gle­ich zu set­zen mit der sys­tem­a­tis­chen Ermor­dung von mehr als 6 Mil­lio­nen Jüd_innen und anderen erk­lärten Feind_innen der Bar­barei rel­a­tiviert die Schande der Nazis. Von der Stiftung Gar­nisonkirche wird die Spren­gung der Kirche durch die DDR viel stärk­er the­ma­tisiert als die Machtüber­nahme Hitlers, was völ­lig unver­hält­nis­mäßig ist und von einem katas­trophalen Geschichtsver­ständ­nis zeugt. Die Kirche wieder aufzubauen und sie „Friedens- und Ver­söh­nungszen­trum“ zu nen­nen, ist rein­er Hohn.
Ger­ade in Zeit­en, in denen sich große Teile der Bevölkerung offen für rechte bis recht­sex­treme Het­ze zeigen, darf ein Ort wie dieser unter keinen Umstän­den wieder errichtet wer­den. Es ist eine Schande für Potsdam!
Das Argu­ment, es sei ja „schön, altes wieder neu aufzubauen“, ist angesichts der his­torischen Ereignisse mehr als lächer­lich und unver­ant­wor­tungsvoll. Beson­ders, wenn wenige Reiche behaupten, Pots­dam lebe davon, dass es schön sei, zeigt, wie wenig sie die (soziale) Real­ität dieser Stadt ken­nen. Die Umgestal­tung Pots­dams zu einem preußis­chen Dis­ney­land, in dem bezahlbar­er Wohn­raum wenn über­haupt am Stad­trand noch möglich ist, hat nichts mit sozialer Stadt­poli­tik zu tun. Der Abriss der Fach­hochschule, die auch ein his­torisches Gebäude ist und einen öffentlichen Raum für Kun­st, Kul­tur, Sport und Poli­tik in der Innen­stadt darstellen kön­nte, ist ein weit­eres Beispiel der verk­lärten Stadt­poli­tik, die völ­lig an den Bedürfnis­sen der meis­ten Bewohner_innen vor­bei geht.
Der Bund beit­eiligt sich mit­tler­weile am Wieder­auf­bau, Bun­de­spräsi­dent Stein­meier ist Schirmherr des Pro­jek­ts. Es ist also anscheinend von nationaler Bedeu­tung, dieses Schand­mal der deutschen Geschichte wieder neu aufzubauen.
Es gibt noch nicht mal Erin­nerungsstät­ten für alle deutschen Ver­nich­tungslager in Osteu­ropa. Dem wird offen­sichtlich nicht die gle­iche nationale Bedeu­tung beigemessen. Während sich diese Gar­nisonkirche näm­lich dank ihrer protzen­den Schön­heit wun­der­bar ins kitschige Stadt­bild ein­fügt, sind die Orte der Ver­brechen wirk­liche Stachel der Erin­nerung. Wer Preußens Glanz und Glo­ria wieder auf­baut, will aber nicht erin­nern, son­dern umdeuten.
Willkom­men in der deutschen Realität!

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Law & Order

United we stand

Der G20-Gipfel in Ham­burg ist erst seit weni­gen Wochen vor­bei und die Ergeb­nisse lassen sich grob in zwei Aspek­te aufteilen.

1. Poli­tis­che Ergebnisse

Diese fall­en eher mager aus. Trotz der fre­undlichen Ein­ladung und Bewirtung durch Deutsch­land von Dik­ta­toren, Autokrat­en und Nation­al­is­ten aus aller Welt kon­nten sich die teil­nehmenden Län­dern nicht darauf eini­gen Prob­leme anzuge­hen. Daran hin­dert sie offen­sichtlich die kap­i­tal­is­tis­che Konkur­renz. Das Konz­ert in der Elbphil­har­monie hinge­gen war großar­tig, da lassen sich Kriege, Kli­mawan­del, Wirtschafts- und Energiekrise, diese immer wieder einge­forderten „Men­schen­rechte“ und tausende Men­schen, die jährlich im Mit­telmeer ertrinken, doch schnell vergessen.
Doch gab es noch einen anderen Punkt der uns an dieser Stelle wichtig ist.

2. Poli­tis­che Ergeb­nisse nach Innen

Der Gipfel erschien uns als ein Warm­laufen gegen den Auf­s­tand von Innen. Knüp­pel­nde Bullen, einge­set­ztes SEK, unzäh­lige Haus­durch­suchun­gen, Anquatschver­suche, VS-Berichte, Demover­bote, Het­ze gegen Aktivist_innen, Angriffe auf Schlaf­plätze, einge­set­zte Zivil­bullen und die medi­ale Auf­bere­itung des Ganzen sind wohl das wesentliche Ergeb­nis des G20. In Zeit­en großer sozialer Ver­w­er­fun­gen scheint es für die Repres­sion­sor­gane nötig zu sein, sich auf Kämpfe gegen soziale Bewe­gun­gen in den Städten vorzu­bere­it­en. So hat es unseres Wis­sens bish­er noch nie einen Ein­satz von Spezialein­heit­en gegen Demonstrant_innen oder alko­holisierte Jugendliche gegeben.

So weit, so schlimm. Der Ein­satz der Cops ist damit sicher­lich nicht zu Ende. Noch immer laufen Ver­fahren gegen Genoss_innen und auch die alltägliche Repres­sion wird weit­er anziehen: Der Feind ste­ht für den Staat links.
Daher hal­ten wir es für wichtig, nochmal auf einige grundle­gende Ver­hal­tensweisen und Vor­sichts­maß­nah­men hinzuweisen:

  • keine Gespräche über Aktio­nen in der Kneipe oder son­sti­gen öffentlichen Orten
  • Bude aufräu­men, Rech­n­er und Tele­fon ver­schlüs­seln (not­falls Hil­fe bei eur­er örtlichen Kryp­to­gang holen)
  • wie immer: keine Aus­sagen bei Polizei und Justiz
  • wehrt euch gegen Anquatschver­suche vom VS und den Bullen, macht diese öffentlich
  • wen­det euch bei Repres­sion an die Rote Hil­fe, euren Ermit­tlungsauss­chuss oder son­stige Antirepressionsgruppen
  • bei Gesprächen über sen­si­ble Dinge: Tele­fone verbannen!
  • wenn Leute neu in die Szene (oder in euer Haus­pro­jekt) kom­men, erkundigt euch nach ihnen: Wer ken­nt sie, was haben sie vorher gemacht?

Es geht hier nicht um Mis­strauen, son­dern um den Schutz eigen­er Struk­turen. Ihr ken­nt sicher­lich die Fälle in Ham­burg, wo jahre­lang Zivibullen in unseren Struk­turen unter­wegs waren (Bei Fra­gen dazu wen­det euch an eure Anti­re­pres­sion­s­grup­pen. Keine vor­eili­gen Verdächtigungen!)

  • über­legt, mit wem ihr was macht
  • seid sol­i­darisch mit Genoss_innen, die von Repres­sion betrof­fen sind!

Eine erstark­ende Rechte, staatliche Repres­sion und ein Kap­i­tal­is­mus in der Krise müssen uns keine Angst machen wenn wir zusam­men ste­hen. Bildet euch! Bildet Ban­den! Nichts und nie­mand ist vergessen…

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Antifaschismus

AFD-Aufmarsch und Gegenkundgebungen in Eberswalde

Am kom­menden Dien­stag (15.8.) plant die AFD eine Demon­stra­tion durch Eber­swalde. Es soll unter anderem der PEGI­DA-Mit­be­grün­der Siegfried Däbritz auftreten.
Ein bre­ites Bünd­nis aus Ini­tia­tiv­en, Parteien und Gew­erkschaften organ­isiert Gegen­proteste unter dem Mot­to „Auf­ste­hen gegen Rassismus!“

Auf dieser Über­sicht­skarte kön­nt ihr sehen, wo Gegenkundge­bun­gen angemeldet sind.

Kommt auf die Straße und zeigt deut­lich, dass ihr keinen Bock darauf habt, dass ras­sis­tis­che und nation­al­is­tis­che Het­zer durch Eber­swalde marschieren!
Weit­ere Infos ste­hen im Aufruf des Bündnisses:
Auf­ste­hen gegen Ras­sis­mus – Unser Alter­na­tive ist Solidarität!
Die AfD plant für den 15.08.2017 eine Kundge­bung in Eber­swalde. Sie will damit vor den Bun­destagswahlen Stim­mung machen gegen Geflüchtete, poli­tisch Ander­s­denk­ende und gegen alle, die für eine weltof­fene und sol­i­darische Gesellschaft stehen.
Die „Alter­na­tive für Deutsch­land“ (AfD) ist mit­tler­weile keine Protest­partei mehr, son­dern ein Sam­mel­beck­en und Sprachrohr für ras­sis­tis­che Poli­tik. Sie ver­sucht derzeit bun­desweit, wie auch im Barn­im, zu einem Zen­trum der Recht­en zu wer­den. Es wer­den nation­al­is­tis­che, ras­sis­tis­che und zum Teil auch Nazi­parolen ver­bre­it­et und es wird gegen Ander­s­denk­ende gehet­zt. So wer­den poli­tis­che Diskurse und das gesellschaftliche Kli­ma nach rechts verschoben.
Doch die AfD ist nicht nur wegen ihres offe­nen Ras­sis­mus eine ern­sthafte Gefahr für die Gesellschaft. Das Parteipro­gramm ist in viel­er­lei Hin­sicht reak­tionär. Unter anderem wird ein tra­di­tionelles Fam­i­lien­bild propagiert, welch­es in let­zter Kon­se­quenz die Frauen zurück an den Herd drängt. Auch sollen beispiel­sweise soziale Sicherungssys­teme zurück­ge­fahren und Steuern für die Reichen gesenkt wer­den. Offen­sichtlich ist das alles nicht im Sinne der gesellschaftlich Benachteiligten, die diese Partei wählen sollen.
Vor den anste­hen­den Wahlen ver­sucht die AfD auf Bun­de­sebene, sich einen gemäßigten Anstrich zu ver­passen. Im Barn­im läuft das offen­sichtlich anders. Die angekündigten Red­ner sind klar im äußeren recht­en Flügel der Partei posi­tion­iert und ste­hen für eine völkisch-nation­al­is­tis­che Poli­tik. Der Schul­ter­schluss mit dem Pegi­da-Grün­der Siegfried Däbritz aus Dres­den zeigt, dass die soge­nan­nte Alter­na­tive nicht ein­mal den Ver­such untern­immt sich vom gewalt­bere­it­en recht­en Poten­tial abzu­gren­zen. Auch die anderen Red­ner sind klar als recht­saußen Poli­tik­er bekan­nt und haben keine Berührungsäng­ste zur NPD, wie zum Beispiel der Bürg­er­meis­terkan­di­dat aus Bad Freien­walde Lars Gün­ther mit ein­er gemein­samen Demo „gegen Über­fem­dung“ vor eini­gen Jahren mit der NPD und anderen bewiesen hat.
Egal unter welchem Label sich Rassist_innen, Nationalist_innen und die alten und neuen Nazis ver­sam­meln, wir wer­den ihnen keinen Platz lassen in Eber­swalde oder ander­swo. Wir sind viele Men­schen unter­schiedlich­ster Herkun­ft, unter­schiedlich­sten Alters und poli­tis­ch­er Ori­en­tierung. Wir sind geeint in dem Willen für eine gerechte, weltof­fene und tol­er­ante Gesellschaft zu stre­it­en. Deshalb rufen wir am 15.08.2017 ab 18.00 Uhr zu ein­er Protestkundge­bung in der Nähe des Eber­swalder Mark­t­platzes (Rich­tung Kirch­hang) auf. Wir wollen ein deut­lich­es Zeichen gegen Ras­sis­mus, Anti­semitismus und Aus­gren­zung setzen!

Light Me Amadeu
DGB Region Ostbrandeburg
Bünd­nis 90/ Grüne
DIE LINKE Eberswalde
SPD Eber­swalde und Finow
Run­der Tisch Willkom­men in Eberswalde
Jusos Barnim
Linksju­gend sol­id Barnim
Antifaschis­tis­che Ini­tia­tive Eberswalde

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Flucht & Migration Gender & Sexualität

Because love still has no borders!

eng­lish below
Vom 09. bis 11. Juni find­et in Brandenburg/Havel die 2. Refugee-LGBTIQ*-Conference statt. Seit der let­zten Con­fer­ence hat sich einiges getan, lei­der viel Neg­a­tives: Asyl­rechtsver­schär­fung, Forderun­gen nach Ober­gren­zen und schnellere Abschiebun­gen in ver­meintlich sichere Herkun­ft­slän­der. Obwohl es in eini­gen Großstädten Deutsch­lands jet­zt Unterkün­fte für beson­ders schutzbedürftige Geflüchtete gibt, kön­nen nur wenige LGBTIQ*s davon prof­i­tieren. Die Möglichkeit der sicher­eren Unterkun­ft ist bei der Verteilung der Geflüchteten sel­ten von Belang und wer außer­halb der Großstädte lebt, hat keinen Zugang zu diesen. Daher fordern wir eine dezen­trale Unter­bringung aller geflüchteter Men­schen und sen­si­bil­isierte Mitarbeiter_innen und Übersetzer_innen im Bun­de­samt für Migra­tion und Flüchtlinge, sodass LGBTIQ*s ein faires Asylver­fahren erhalten.
Kommt mit uns am 11. Juni auf die Straße um den Forderun­gen nach dezen­traler Unter­bringung, sen­si­bil­isierten Mitarbeiter_innen und einem Abschiebestopp in ver­meintliche sichere Herkun­ft­slän­der Nach­druck zu ver­lei­hen, sowie auf die ras­sis­tis­chen und homo- sowie trans*feindlichichen Zustände aufmerk­sam zu machen!
english:
The sec­ond Refugee-LGBTIQ*-Conference in Brandenburg/Havel will take place from 9th June – 11th June. A lot has hap­pened since the last con­fer­ence, unfor­tu­nate­ly a lot of neg­a­tive things: aggra­va­tions of the asy­lum law, demands for max­i­mum lim­its and faster depor­ta­tions to alleged­ly safe countries.
Even though some of the big­ger cities in Ger­many now offer accom­mo­da­tions for refugees in spe­cial need of pro­tec­tion, there are only a few LGBTIQ*-people who ben­e­fit from them. The pos­si­bil­i­ty of safe accom­mo­da­tion is rarely rel­e­vant upon dis­tri­b­u­tion. Fur­ther­more, peo­ple, who live out-of-town, get denied access to these safe accom­mo­da­tions. That is, why we call for decen­tral­ized accom­mo­da­tion of all refugees and sen­si­tized employ­ees and trans­la­tors at the Fed­er­al Office for Migra­tion and Refugees (BAMF), so that LGBTIQ*-people receive a fair asy­lum pro­ce­dure. Join us in tak­ing to the streets on 11th June to lend weight to our demand for decen­tral­ized accom­mo­da­tion, sen­si­tized employ­ees and a ban on deport­ing to alleged­ly safe countries!
Let us rise aware­ness for the pre­vail­ing racist, homo­pho­bic and­trans­pho­bic con­di­tions in our society!

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jüdisches Leben & Antisemitismus

Transpi im Park Sanssouci

Am heuti­gen Mor­gen, dem 26.05.2017, haben Kletteraktivist_innen ein Trans­par­ent in einem Baum im Park Sanssouci gegenüber der soge­nan­nten Frieden­skirche ange­bracht. Auf dem roten Trans­par­ent, das in etwa acht Meter Höhe in einem Baum befes­tigt ist, ste­ht geschrieben “Mar­tin Luther — Sex­ist, Anti­semit, Tyrannfreund!”.
Die Aktion richtet sich gegen das Mot­to des diesjähri­gen evan­ge­lis­chen Kirchen­tags in Berlin, Pots­dam und Wit­ten­berg ‘500 Jahre Ref­or­ma­tion und Luther’ und gegen das aus­gerufene Luther Jahr 2017 all­ge­mein. Denn 500 Jahre sind zu viel!
Mar­tin Luther ist kein Held, son­dern ein frauen­feindlich­er, anti­semitsch­er Het­zer. Ihn dieses Jahr (und die let­zten Zehn im Sinne der Lutherdekade) so unkri­tisch zu feiern ist gefährlich und unangemessen. Das wollen wir nicht unkom­men­tiert lassen und wer­den daher mit ver­schiede­nen bun­ten, kreativ­en Aktio­nen ver­suchen das wahre Gesicht Luthers sicht­bar zu machen.
Wir haben die soge­nan­nte Frieden­skirche im Park Sanssouci als Ort für unsere Klet­ter­ak­tion aus­gewählt, da die Kirche ein­er der zen­tralen Ver­anstal­tung­sorte des evan­ge­lis­chen Kirchen­t­ages in Pots­dam ist. Zudem fand dort am Vortag, dem 25. Mai, eine “Luther­messe” statt, am heuti­gen Abend find­et ein “Der Klang der Ref­or­ma­tion” Konz­ert statt. Wir fordern von der evan­ge­lis­chen Kirche eine kri­tis­che und ehrliche Auseinan­der­set­zung mit Mar­tin Luther und der Ref­or­ma­tion, anstatt von stumpfen Abfeiern und Ignori­eren oder Kleinre­den jeglich­er Kritik.
500 Jahre Ref­or­ma­tion und Luther sind zu viel!
In diesem Jahr endet die 2008 begonnene Lutherdekade der evan­ge­lis­chen Kirche mit dem 500-jähri­gen Jubiläum des The­se­nan­schlags Mar­tin Luthers an die Tür der Schlosskirche in Wit­ten­berg. In der öffentlichen Debat­te und in den Schulen wird meist betont, dass Luther „der mutige Kämpfer gegen die katholis­che Über­ma­cht“ gewe­sen sei, „die arme Gläu­bige mit Ablass­briefen ausbeutete“.
Ihr feiert einen Weg­bere­it­er der protes­tantis­chen Erwerbsethik
500 Jahre Ref­or­ma­tion beflügel­ten Kap­i­tal­is­mus und Lohnar­beit in enormer Dimen­sion und kreierte das unange­focht­ene Mantra der Gegen­wart: Ich arbeite, also bin ich. Der Arbeits­fa­natik­er Luther („Der Men­sch ist zur Arbeit geboren wie der Vogel zum Fliegen“) meinte, dass diverse Auser­wählte bere­its mit ihrer Geburt für das Paradies prädes­tiniert wären und deswe­gen allein irdis­che Erfolge, Fleiß und harte Arbeit Indika­toren für die bevorste­hende Erlö­sung seien. Seine Gedanken hat­ten schw­er­wiegende Fol­gen. Die damals selb­stver­ständlich beste­hende All­mende wurde der All­ge­mein­heit, oft­mals in bluti­gen Szenen, aus den Hän­den geris­sen und erschuf Lohnarbeiter*innen en masse. Diese mussten ihr Über­leben sich­ern, indem sie das einzige Eigen­tum, was ihnen geblieben war auf dem Markt anboten: ihre eigene Arbeit­skraft. Im weit­eren Ver­lauf ent­stand ein neuar­tiger Begriff der Arbeit: Sie wurde vom notwendi­gen Übel zur fik­tiv­en heil­brin­gen­den Beru­fung. Infolgedessen etablierte sich der, bis in die Gegen­wart uner­schüt­ter­liche, Irrglaube, dass nur (lohn-)arbeitende Men­schen in ein­er Gesellschaft nüt­zlich seien und alle Erwerb­slosen eine Belas­tung für die sel­bige darstell­ten. Oben­drein bringt Lohnar­beit gesellschaftlichen Bestä­ti­gung her­vor, wohinge­gen unbezahlte Hausar­beit chro­nisch als Tri­v­il­ität ange­se­hen und an den Rand der Gesellschaft geschoben wird. Das führt uns zu einem weit­eren Wesen­szug Luthers:
Ihr feiert einen dog­ma­tis­chen Sexisten
Luther schuf die wesentliche Prämisse für die Mar­gin­al­isierung der Frau in der protes­tantis­chen Welt, indem er ihnen die Auf­gaben „Hausar­beit und Män­ner gebären“ als gottgegebene Bes­tim­mung aufs Auge drück­te. Neben der Mon­tage des Bildes ein­er bürg­er­lichen Frau, unter­stützte Luther einen grausamen Diszi­plin­ierung­sprozess, durch den Frauen als „Sündi­ge“, „Verder­bende“ und vor allem „Wis­sende“ stig­ma­tisiert und umge­bracht wur­den („Die Zauberin­nen sollst du nicht leben lassen… Es ist ein gerecht­es Gesetz, dass sie getötet wer­den, sie richt­en viel Schaden an.“, 1526).
Ihr feiert einen fanatis­chen Antisemiten
Primär muss zwin­gend bedacht wer­den, dass Mar­tin Luther ein rel­e­van­ter Teil ein­er lan­gen Geschichte des christlichen Anti­ju­dais­mus und christlich­er Gewalt gegen Jüd*innen war. Seine Werke (bspw.: „Von den Juden und ihren Lügen“, 1543) und deren Rezep­tion, waren ein Beweg­grund für die Entste­hung und Ver­wirk­lichung ein­er nation­al­sozial­is­tis­che Ide­olo­gie. Luther stellte die Frage:
„Was sollen wir Chris­ten nun tun mit diesem ver­dammten, ver­wor­fe­nen Volk der Juden?“
Seine Antwort waren sieben Schritte, die er zynisch als „scharfe Barmherzigkeit“ betitelte: Men­sch solle „Syn­a­gogen ver­bren­nen, Häuser zer­stören, deren Bewohner*innen in Ställen unter­brin­gen, Gebet- und Tal­mud­büch­er weg­nehmen, Rabbiner*innen das Lehren unter Andro­hung der Todesstrafe ver­bi­eten, Händler*innen ihr Wegerecht entziehen, weit­er­hin ihnen das Geldgeschäft ver­bi­eten und all ihr Bargeld und ihren Schmuck enteignen“. Abschließend soll­ten, Luthers Ansicht nach, alle „jun­gen Jüd*innen ihr Brot im Schweiße ihres Angesichts mit har­ter Arbeit ver­di­enen“. Luthers Schriften sprach Jüd*innen die Men­schen­würde vol­lkom­men ab und for­mulierte wesentlich das Muster der Schoah im Nation­al­sozial­is­mus. Kann es eine protes­tantis­che The­olo­gie nach Auschwitz über­haupt geben, die behar­rlich jenen Autor glo­ri­fiziert, der von Nationalsozialist*innen in den Nürn­berg­er Prozessen als Legit­i­ma­tion­s­grund­lage für ihr bar­barisches Han­deln genutzt wurde?
Danke für Nichts!
Mar­tin Luther wird als Frei­heit­skämpfer, Human­ist und Ret­ter des Chris­ten­tums betra­chtet. Das diese Rezep­tion eine Illu­sion son­der­gle­ichen ist, hat dieser Text hof­fentlich aufzeigen kön­nen. Seine Unterstützer*innen und die protes­tantis­che Kirche vertei­di­gen ihn als „Kind sein­er Zeit“ und deuten seine bar­barischen Offen­barun­gen mit aller­lei Inter­pre­ta­tion­s­geschick um, damit sie dem Mythos eines „deutschen Helden“ gerecht wer­den. Der Refor­ma­tor, der die christliche Reli­gion aus ein­er Krise befördert haben soll, wird durch einen kri­tis­chen Blick, der­jenige, der eine neue Krise an das Ende der alten Mis­ere geset­zt hat, der wir bis heute nicht gän­zlich ent­fliehen kon­nten. Es wird Zeit für eine deut­liche Kri­tik, die das öffentliche Mythos eines „barmherzi­gen Refor­ma­tors“ zer­stört und eine zeit­gemäße Debat­te, jen­seits des arti­fiziellen Helden­tums, fördert.
500 Jahre Ref­or­ma­tion – Kein Grund zum Feiern, Zeit für einen endgülti­gen Schlussstrich!
Mehr Infor­ma­tio­nen und weit­e­führende Links und Lit­er­atur zu Luther und Ref­or­ma­tion gibt es hier:
gegendiehelden.blogsport.eu
Zur lokalen Ini­tia­tive gegen den evan­ge­lis­chen Kirchen­tag in Pots­dam, schaut mal hier drauf:
gegendiehelden.blogsport.eu/potsdam/

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Antifaschismus jüdisches Leben & Antisemitismus

Update: Rechtsoffenes Querfrontfestival “Pax Terra Musica” in Brandenburg

Nach­dem ver­mehrt über den tat­säch­lichen Charak­ter des ange­blichen “Friedens­fes­ti­vals” Pax Ter­ra Musi­ca berichtet wird (u.a. hier) sprin­gen erste Bands und Aussteller ab, die offen­sichtlich getäuscht wur­den und nichts mit Ver­schwörungs­the­o­retik­ern und Anti­semiten zu tun haben wollen. Danke dafür.
Auch für die am 3. Juni geplante “Pax-Terra-Musica”-Soli-Veranstaltung in Berlin-Friedrichshain gibt es Neuigkeit­en. Die wochen­lang von der Quer­front bewor­bene Loca­tion stellte sich als Lüge her­aus. Der Club OI-Zosch wusste nichts von der Ver­anstal­tung und sagt, er habe den “Pax Ter­ra Musica”-Machern niemals eine Zusage gegeben. [Diese stellen das anders dar und behaupten weit­er­hin, es habe sehr wohl eine Zusage gegeben. Allerd­ings sind diese Leute schon in der Ver­gan­gen­heit mehrfach der Lüge über­führt worden.]
Nun haben die Aluhüte einen neuen Ort für den 3.6. gefun­den: das soge­nan­nte “Jugend­wider­standsmu­se­um” in der Rigaer Straße in Fhain. Auch hier ist zu befürcht­en, dass die Betreiber nicht über die recht­sof­fe­nen Hin­ter­män­ner des “Pax Ter­ra Musi­ca” Bescheid wis­sen. Eigentlich ist das “Jugend­wider­standsmu­se­um” ein linkes Projekt.
Ver­anstal­ter des Soli-Konz­erts ist Frank Georg, ein enger Unter­stützer des “Pax Ter­ra Musica”-Festivals. Auf sein­er öffentlich ein­se­hbaren Face­book-Seite sym­pa­thisiert er mit der recht­sex­tremen Iden­titären-Bewe­gung und dem Com­pact-Mag­a­zin. Dazu benutzt er Reichs­bürg­er-Codes und veröf­fentlicht Bilder, in denen Deutsch­land als von den USA und Israel ges­teuerte GmbH beze­ich­net wird. Auch das stört den “Pax Ter­ra Musica”-Initiator Malte Klin­gauf nicht.
Für das “Pax Ter­ra Musi­ca” in Bran­den­burg sind Aussteller wie “NuoViso.TV” angekündigt, die mit Pegi­da und Com­pact zusam­me­nar­beit­en bzw. fre­undlich über sie bericht­en. Auch die “Deutsche Mitte” ist dabei. Deren Chef Christoph Hörs­tel behauptet, unter den 2015 nach Deutsch­land gekomme­nen Geflüchteten befän­den sich „30000 Ter­ror­is­ten, Häuserkämpfer und Mörder“. Dahin­ter stecke Angela Merkel, die in Deutsch­land einen Bürg­erkrieg aus­lösen müsse, um das Land kaputt zu machen. Das sei näm­lich die Bedin­gung, damit sie später UNO-Gen­er­alsekretärin wer­den könne. (Quellen dazu <a href=“https://www.youtube.com/watch?v=aLEuFuRz82Q&t=3095s“hier und hier)
“Pax Ter­ra Musica”-Initiator Malte Klin­gauf erk­lärt dazu, man könne ihm keinen Vor­wurf machen, es gebe keine “Kon­tak­tschuld”.

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(Anti-)Rassismus

Schluss mit den Abschiebungen im Barnim!

Angst und Schreck­en statt Schutz und Willkommen?
In diesem Jahr sind im Land­kreis Barn­im zahlre­iche Abschiebun­gen und Abschiebev­er­suche bekan­nt gewor­den. Men­schen die auf ihrer Flucht bei uns Schutz suchen, soll­ten sich sich­er fühlen kön­nen. Doch viele der Flüchtlinge im Barn­im haben Angst. Einige schlafen nicht mehr in ihren Zim­mern, weil sie fürcht­en in der Nacht aus ihren Bet­ten geholt und direkt abgeschoben zu werden.
Am 3. April um 4 Uhr ris­sen Mitar­beit­er der Barn­imer Aus­län­der­be­hörde einen aus dem Tschad geflo­henen Mann im Über­gangswohn­heim Bernau-Lobe­tal aus seinem Schlaf. Sie bracht­en ihn sofort zu einem Flugzeug nach Berlin mit dem er nach Frankre­ich abgeschoben wurde. Dort dro­ht ihm eine Abschiebung in den Tschad, einem der ärm­sten Län­der der Welt, in dem es laut Amnesty Inter­na­tion­al zu mas­siv­en Men­schen­rechtsver­let­zun­gen kommt. Diese Abschiebung sorgte bei den anderen Bewohn­ern des Heimes für große Angst, weil auch sie betrof­fen sein kön­nten. Ein ander­er Mann aus dem Tschad sprang in Panik aus dem Fen­ster, stürzte durch ein Glas­dach und zog sich dabei erhe­bliche Schnittver­let­zun­gen zu.
Wir fordern vom Barn­imer Lan­drat Bodo Ihrke und der Lei­t­erin der Barn­imer Aus­län­der­be­hörde Ilka Zerche-Roch einen sofor­ti­gen Abschiebestopp. Set­zen Sie sich auf Lan­des- und Bun­de­sebene ebenfalls
dafür ein.
Schluss mit dem Kli­ma der Angst!
— Ini­tia­tive Barn­im für alle
Kommt zahlre­ich!
Don­ner­stag, 8. Juni// Start: 16:30 am Bahn­hof Eberswalde
*** Mobimaterial: ***

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Plakat A3 (pdf)
Fly­er A6 bei­d­seit­ig (pdf)
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Gender & Sexualität

Adbustings zu sexistischer Werbung in der Frauenwoche

Wer heute durch Pots­dam geht, wird sie unschw­er überse­hen: Über Nacht haben sich einige Wer­betafeln verän­dert. Statt wie immer die übliche sex­is­tis­che Wer­bung unkom­men­tiert zu zeigen, ist diese nun mit ergänzen­den Überkle­bern verse­hen. „Wir hat­ten echt kein Bock mehr, uns den ganzen sex­is­tis­chen Kackscheiß jeden Tag aufs Neue anzu­tun!“ sagte Erna, die Initiator*in der Aktion Selb­st­bes­timmte Wer­be­vit­ri­nen für Emanzi­pa­tion und Herrschafts­frei­heit (SWfEuH)“ und sel­ber Wer­be­vit­rine, die oft unter sex­is­tis­ch­er Wer­bung lei­den muss.

Beitrag der Wer­bung zur Pots­damer Frauenwoche

Anlässlich des Frauenkampf­tages am 8. März ist in der bran­den­bur­gis­chen Lan­deshaupt­stadt Pots­dam Frauen­woche. Unter dem Mot­to „Frauen Macht faire Chan­cen“ wird mit vie­len Ver­anstal­tun­gen auf die lei­der weit­er beste­hen­den Diskri­m­inierun­gen von allem, was nicht männlich, weiß und het­ero­sex­uell ist, hingewiesen. Ein beson­deres High­light ist dabei die Ausstel­lung „Wer braucht Fem­i­nis­mus?“ im Rathaus. Die Ange­bote scheinen der­art überzeu­gend zu sein, dass sich in der Nacht vom 11. auf den 12.3.2017 einige Wer­betafeln in der Pots­damer Innen­stadt der fem­i­nis­tis­chen Bewe­gung anschlossen und mit­tels Überkle­ber auf sex­is­tis­che Wer­bung aufmerk­sam machten.

Rathaus

Mit dabei sind zwei Wer­betafeln am Rathaus. Auf ein­er Wer­bung für Par­füm fragt der abge­bildete Frauenkopf nun: „Warum sind Frauenkör­p­er nur Eye­catch­er?“ Gegenüber zeigte eine Wer­betafel ursprünglich Wer­bung für ein Einkauf­szen­trum und bildete dabei eine weiße Klis­chee-Kle­in­fam­i­lie ab. Die Wer­betafel schloss sich dem Protest an und ergänzte sich dazu um einen Überkle­ber. Statt „Gen­er­a­tion Stern-Cen­ter“ lautet der Slo­gan nun „Gen­er­a­tion Patri­ar­chat“ und „Unsere Wer­bung: Sexistisch“.

Platz der Einheit

Auch am Platz der Ein­heit drei Wer­be­vit­ri­nen offen­sichtlich unzufrieden mit den Wer­bekam­pag­nen ihrer Mieter*innen. Die Wer­bung für das Einkauf­szen­trum änderte sich auf „Gen­er­a­tion Sex­is­mus“   und wahlweise „Unsere Mode: Rock und Hose“ oder „Boys in blue. Girls in pink“. Eine weit­ere Vari­ante ergänzte sich um eine Sprech­blase. Eine der weib­lich gele­se­nen Per­so­n­en kom­men­tiert das Plakat nun mit den Worten: „Gut, dass ich diese Show nur für‘s Bild ertra­gen muss…“.

Bil­dungs­fo­rum

Am Bil­dungs­fo­rum verän­derte sich u.a. eine Wer­bung für Zigaret­ten. In der ursprünglichen Ver­sion zeigt das Plakat eine männlich gele­sene Per­son, die in mack­riger Pose neben einem Motor­rad sitzt. Die Schrift lautete „1 Bike. 3 Stun­den Tun­ing. 5 Minuten Frei­heit“. Nun ste­ht dort: „1 Bike. 3 Stun­den Tun­ing. Alle Klis­chees bedi­ent“ und „Geschlechter-Stereo­type über­winden!“ Die bere­its oben beschriebe Par­fümwer­bung ergänzte sich über Nacht um die die Abbil­dung kom­men­tierende Frage: „(Warum) haben Frauen keine Achsel­haare?“ Die Wer­bung für eine Internet-Partner*innenvermittlung hat­te auch keine Lust mehr auf die Repro­duk­tion sex­is­tis­ch­er Wahrnehmungsmuster. Dem Kom­men­tar „Ein Auss­chnitt sex­is­tis­ch­er Kackscheiße“ ist wohl nichts hinzu zu fügen. 

Nach­trag: Blöde Geschichte am Schloss/Landtag

Viel Glück hat­te die Aktion Selb­st­bes­timmte Wer­be­vit­ri­nen für Emanzi­pa­tion und Herrschafts­frei­heit (SWfEuH) am als Bran­den­bur­gis­ch­er Land­tag genutzten Pots­damer Stadtschloss. Hier fiel der Aktion­s­gruppe ein vom Platz der Ein­heit zunächst mit Blaulicht her­an­rasender Streifen­wa­gen auf. Beim Ein­fahren auf die Straßen­bahn­spur schal­teten die Beamt*innen das Blaulicht ab. Das Muster der soge­nan­nten Stillen Fah­n­dung erken­nend, set­zen sich die heim­lichen Werbevitrinen-Veränderer*innen unauf­fäl­lig ab. 

Unbeteiligte von Polizei behelligt

Weniger Glück hat­ten Passant*innen, die neugierig vor den Wer­be­vit­rine ste­hen blieben. Als der Streifen­wa­gen die Per­so­n­en erre­ichte, ver­sucht­en die Beamt*innen ver­mut­lich, sich diese vorzuknöpfen. Das führte dazu, dass die Per­so­n­en ver­sucht­en, wegzuren­nen (wir wollen gar nicht darüber spekulieren, wieso, es gibt genug gute Gründe, warum man in ein­er Sam­stag Nacht keine Lust auf Polizei haben kön­nte, und eine Menge davon sind erst mal sym­pa­thisch…). Lei­der scheint die Streifen­wa­genbe­satzung min­destens eine Per­son gestellt zu haben. 

Bitte um Verständnis

Wir haben das Geschehen nicht weit­er ver­fol­gt und die Gun­st der Stunde genutzt, dass die Cops mit irgendwelchen Leute beschäftigt sind, um ein paar Meter zwis­chen uns und das Geschehen zu brin­gen. Wir möcht­en dafür auf diesem Wege für Ver­ständ­nis bit­ten. Falls irgendwelche Leute da draußen jet­zt Stress wegen uns haben soll­ten, meldet euch bitte bei unser­er Mailadresse (swfeuh@riseup.net). Wenn ihr nicht ger­ade Nazis seid, und sie euch jet­zt nicht aus­gerech­net wegen Nazikram Ärg­er machen, bemühen wir uns, bei dem Tra­gen der Fol­gen einen Beitrag zu leisten.

Aktion Selb­st­bes­timmte Wer­be­vit­ri­nen für Emanzi­pa­tion und Herrschafts­frei­heit (SWfEuH)

Bilder zu der Aktion gibt es hier.

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Antifaschismus

Braunzonenkonzert in links-besetztem Haus?

Am 11.03.2017 sollen drei Bands mit zweifel­haften Hin­ter­grund in dem beset­zten Haus „Trebbe 12“ in Luck­en­walde (Bran­den­burg) auftreten. Sie stam­men aus Magde­burg, Bre­mer­haven, Wis­mar und spiel­ten auch schon in dem beset­zten Haus. Bewor­ben wird das Konz­ert unter anderem vom ungarischen Ableger des neon­azis­tis­chen Musiknet­zw­erks „Blood & Honour“.

Die Trebbe 12

Ver­anstal­tungs­fly­er für Oi-Konz­ert in der Trebbe 12

Die „Trebbe 12“, in der Treb­bin­er Straße in Luck­en­walde, wurde im Jahr 2000 von Jugendlichen und jun­gen Erwach­se­nen beset­zt. Die Nutzer­schaft der „Trebbe 12“ rühmt sich damit, dass man weit­er­hin keinen Ver­trag und somit noch einen Beset­zer­sta­tus habe. Neben einem Konz­er­traum und ein­er Kneipe hat das Objekt Wohn­räume für bis zu 20 Menschen.
Inzwis­chen scheint man sich vom ursprünglich linken Anspruch des alter­na­tiv­en Lebens und des Freiraums „emanzi­pa­torischen Aus­tausches“, wie es auf der Web­seite heißt, dis­tanziert zu haben. Bei ver­gan­genen Konz­erten gab man Flug­blät­ter als Werbe­mit­tel her­aus, auf denen vor poli­tis­ch­er Unko­r­rek­theit gewarnt wurde. Gle­ichzeit­ig nutzte man das antifaschis­tis­che Sym­bol, bei dem ein Hak­enkreuz in einen Mülleimer entsorgt wird, und erweit­erte es um das kom­mu­nis­tis­che Sym­bol dem Ham­mer und der Sichel. Sie beziehen dabei Posi­tion gegen sog. „Extrem­is­mus“, bzw. sehen sich als ein Raum, der frei von Poli­tik sein soll.
Eben­falls teilt der Face­book-Account der „Trebbe 12“ Inhalte von recht­en und ver­schwörungs­the­o­retis­chen Face­book-Seit­en, wie „KenFM“, „Der Wächter“, „Freie Medi­en“ oder Texte, die sich gegen sog. „Links­faschis­ten“ richten.

Die Bands

Rechte Inhalte auf dem öffentlich ein­se­hbaren Account der Trebbe 12

Alle drei Bands, „Rien ne va plus“ aus Magde­burg, „Loi!chtfeuer“ aus Bre­mer­haven und „4. Divi­sion Ost­front“ aus Wis­mar, sehen sich als „unpoli­tis­che“ Inter­pre­ten der Skin­head­szene und spie­len eine harte Musikrich­tung mit dem Namen „Oi!“. Doch die Texte, die Hin­ter­gründe und Kon­tak­te solch­er Bands sind oft alles andere als unpoli­tisch, weshalb Kri­tik­er hier häu­fig eine „Grau­zone“ aus­machen. Es han­delt sich dabei nicht um Neon­azis, aber Bands und/oder Musik­er bewe­gen sich in ein­deuti­gen Milieus, sowie im sog. „alter­na­tiv­en Raum“.
Die Wis­mar­er von „4. Divi­sion Ost­front“ als Beispiel besin­gen die Tötung von Antifaschis­ten im Lied „Antifa“. Dort heißt es u.a. „Ein Baum, ein Strick, ein Antifa­genick“. Auf der sel­ben Veröf­fentlichung befind­et sich auch das Lied „FC Anker Wis­mar“ über den lokalen Fußbal­lvere­in. Dessen Fan­szene verbindet eine enge Fre­und­schaft zu Dynamo Schw­erin, bei denen Fans sich im recht­en Hooli­ganspek­trum von HoGeSa-Nach­folgestruk­turen engagierten. Eben­falls ist man mit Dynamo Wis­mar befre­un­det. Dort ist ein­er der Spon­soren der NPD-Aktivist Stef­fen Mei­necke, welch­er zum Umfeld des „Thing­haus“ in Greves­mühlen gehören soll.
Die Band hat­te sich 2011 aufgelöst, ihr Sänger „Pöh­nisch“ half damals u.a. bei der RAC-Band „Ultio Reg­ni“ aus – bei­de Bands ver­band offen­bar eine Fre­und­schaft. „Ultio Reg­ni“ spielte Konz­erte in neon­azis­tis­chen Räum­lichkeit­en, wie dem „Thing­haus“ in Greves­mühlen. RAC ste­ht für „Rock Against Com­mu­nism“ und stammt als Label von Blood & Hon­our, welche unter diesem Mot­to in den 1980er Jahren Konz­erte in Großbri­tan­nien organisierten.

Die Gruppe „Rien ne va plus“ aus Magde­burg hat da noch nähere Kon­tak­te. Ihre CDs find­et man in ein­schlägi­gen neon­azis­tis­chen Ver­sän­den, wie „Opos Records“. Ange­boten wird deren Musik unter anderem mit dem Begriff „RAC“. Die Labels auf denen „Rien ne va plus“ die Musik ver­legten, nen­nen sich „Feind­kon­takt Records“ oder „Aggres­sive Zone Records.“ Eine CD trägt den Titel „Schützt die Heimat vor frem­den Fah­nen“. Bei ihrem aktuellen Label „Aggres­sive Zone“ find­en sich im Fan­shop Klei­dungsstücke, die in der recht­en Szene beliebt sind, sowie ver­schiedene Ton­träger von Neonazibands.Darunter CDs der 1981 gegrün­de­ten Recht­sr­ck-Band End­stufe, welche mit den bei „Aggres­sive Zone“ gelis­teten Bands „Last Resort“ gemein­sam CDs pro­duzierten. Weit­ere CDs, die ange­boten wer­den, kom­men von mit­tler­weile aufgelösten Recht­srock- und Nazipunkbands wie „Ulti­ma Thule“ oder „Migdards Söner“.
Bere­its in der Ver­gan­gen­heit trat­en „Rien ne va plus“ mit Bands aus dem Bere­ich Grau­zone bis Braun­zone auf.


„Polit­i­cal­ly Incor­rect. Keine PC Fotzen. Keine Extreme. Keine Jihadisten“

Bei der drit­ten Band, „Loi!chtfeuer“ aus Bre­mer­haven wird es sog­ar noch deut­lich­er. Deren Sänger, Michael Schäfer, war NPD-Funk­tionär in Bre­mer­haven, sein Mit­musik­er Lasse Krüger Aktivist der NPD-Jugen­dor­gan­i­sa­tion „Junge Nation­aldemokrat­en“ (JN). Bei­de behaupten von sich, inzwis­chen aus der recht­en Szene aus­gestiegen zu sein. Michael Schäfer vol­l­zog Mitte der 2000er Jahre schon ein­mal einen solchen „Ausstieg“ und lan­dete am Ende auf dem Posten des stel­lvertrete­nen Lan­desvor­sitzen­den der NPD. Lasse Krüger soll u.a. die NPD-Jugend in Lüneb­urg geleit­et und bis Ende 2014 auf der Bühne der HoGeSa (Hooli­gans gegen Salafisten)-Demonstration in Han­nover – als Red­ner und Mitor­gan­isator ges­tanden haben.
Es ist also kein Wun­der, wenn „Lo1chtfeuer“ ankündi­gen, dass bei diesem Konz­ert „Keine PC Fotzen. Keine Extreme. Keine Jihadis­ten“ erwün­scht seien. Der neon­azis­tis­che HoGeSa-Kon­text set­zt sich trotz des ver­meintlichen Ausstieges fort.

Blood & Honour

Das rechte Musiknet­zw­erk „Blood & Hon­our“ ent­stand 1987 in Großbri­tan­nien und sollte der sub­kul­tureller Vor­bau der mil­i­tan­ten Neon­aziszene darstellen. Ini­tia­tor war der Skrew­driv­er-Sänger Ian Stu­art Don­alds­son. Mit­glieder der Band wur­den am Rande von ras­sis­tis­chen Auss­chre­itun­gen in Cot­tbus Anfang der 1990er Jahre festgenom­men. Don­alds­son starb 1993 in Folge eines Verkehrsun­falls. An seinem Todestag find­en in Europa immer wieder Gedenkkonz­erte statt.
Das Net­zw­erk besitzt einen paramil­itärischen Ter­ro­rarm mit dem Namen „Com­bat 18“, wobei die 18 für den ersten und acht­en Buch­staben des Alpha­bets ste­ht. Der Name lautet über­set­zt also „Schlacht Adolf Hitler“. Im Jahr 2000 erfol­gte das Ver­bot des „Blood & Hon­our“ Net­zw­erkes in Deutsch­land, inzwis­chen fungieren sie mit dem Zahlen­code „28“. Aktivis­ten der „Blood & Hon­our“ Sach­sen sollen wichtige Unter­stützer der NSU-Ter­ror­is­ten gewe­sen sein. Ähn­lich wie der NSU, entwick­elte sich auch in Dort­mund eine bewaffnete Zelle des „Com­bat 18“-Netzwerkes, ver­sorgte sich mit Waf­fen und die lokale Band „Oidox­ie“ gehört eben­falls diesem Net­zw­erk an.
Auch in Bran­den­burg war „Blood & Hon­our“ bis zum Ver­bot aktiv. So pro­duzierte man unter anderem einen Sam­pler der „Blood & Hon­our Bran­den­burg“, auf dem ver­schiedene bekan­nte Neon­az­ibands aus Berlin und Bran­den­burg ver­sam­melt wur­den. Nach dem Ver­bot wich die Postadresse von Berlin nach Lehnin aus. Der NPD-Aktivist Ste­fan Rietz aus Lehnin saß 2008 vor Gericht, da er und andere Neon­azis das ver­botene Net­zw­erk weit­erge­führt und Konz­erte organ­isiert haben sollen. Ein Bran­den­burg­er der eben­falls die ver­botene Struk­tur weit­er­führte, wurde Später V‑Mann des Bran­den­burg­er Ver­fas­sungss­chutzes. Auch Toni Stadler, V‑Mann des Bran­den­burg­er Ver­fas­sungss­chutzes und aktiv im Umfeld des NSU, soll aus dem „Blood & Honour“-Netzwerk stam­men, auch wenn „nie­mand per­sön­lich ken­nen“ möchte.
Viel an Wer­bung läuft über die Seite der ungarischen „Blood & Hon­our“ Sek­tion. In der Über­sicht aus dem Okto­ber für „NS & Oi Konz­erte“ find­et man den Fly­er für das Konz­ert der Trebbe. Ein Screen­shot der Seite ist hier hin­ter­legt: LINK

Bran­den­burg-Ungarn-Con­nec­tion

Bran­den­burg­er Neon­azis in Budapest bei Blood & Hon­our-Marsch. Vorder­grund Robert Wolin­s­ki, rechter Rand Maik Schnei­der © Inforiot

Auch zum ungarischen Ableger des Musiknet­zw­erkes gibt es direk­te Verbindun­gen nach Bran­den­burg. Rund um den 11. Feb­ru­ar ver­anstal­tet das Net­zw­erk jährlich in Budapest einen „Marsch der Ehre“ und simuliert dabei den Aus­bruchsver­such der Achsen­mächte aus dem sow­jetis­chen Kessel. 2014 nahm auch eine NPD-Del­e­ga­tion am Aufzug teil. Unter ihnen befand sich der Vel­tener Robert Wolin­s­ki. Er ist neben der Parteiar­beit auch im Recht­srock­geschäft umtriebig. Vor Jahren ver­trieb er Musik im inzwis­chen gelöscht­en neon­azis­tis­chen „Thi­azi-Forum“, was zu Ermit­tlun­gen und Haus­durch­suchun­gen bei ihm führte. Auch soll er am Ver­trieb ein­er CD der Berlin­er Neon­az­iband „Deutsch, Stolz, Treue“ beteiligt gewe­sen sein. Inzwis­chen organ­isiert er sel­ber Konz­erte, vor­wiegend in Bran­den­burg und Meck­len­burg-Vor­pom­mern. Doch auch inter­na­tion­al hat er Kon­tak­te zu Neon­azis hergestellt. Nicht nur nach Ungarn, son­dern auch nach Ital­ien und Skan­di­navien – eben­falls Län­der mit starken „Blood & Honour“-Strukturen.
Ein ander­er Bran­den­burg­er, der damals teil­nahm wurde vor einem Monat vom Landgericht Pots­dam zu ein­er fast zehn­jähri­gen Haft­strafe verurteilt. Maik Schnei­der lief direkt hin­ter Robert Wolin­s­ki, inzwis­chen hat man sich wohl eher ent­fremdet. Während Wolin­s­ki und seine NPD mit den Abendspaziergän­gen in Ober­hav­el ver­suchte auf Bürg­er­lichkeit zu set­zen, ging Maik Schnei­der den Weg des Recht­ster­ror­is­mus. Er soll Rädels­führer eines Net­zw­erkes gewe­sen sein, welch­es mehrere Anschläge in Nauen an öffentlichen Plätzen, dem Linksparteibüro und ein­er poten­tiellen Asy­lun­terkun­ft verübt hat. Gegen das Urteil haben Schnei­der und ein­er sein­er Mitangeklagten Revi­sion ein­gelegt, welch­es nun vom Bun­des­gericht­shof geprüft wird.

Wieso das ungarischen Neon­azinet­zw­erk aus­gerech­net darauf kommt diese Ver­anstal­tung zu bewer­ben ist nicht bekan­nt. Aber die Verbindun­gen Bran­den­burg­er Neon­azis ins Net­zw­erk und die Auswahl der Bands kön­nte hier­für dur­chaus eine Rolle gespielt haben. Laut den Ver­anstal­tern ist das Konz­ert bere­its ausverkauft.

Inforiot