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Antifaschismus

Aktionskarte für den 5. April

Karten find­et iher hier (1757×2483) und hier (2514×4966).

Fol­gende Infor­ma­tions- Kon­tak­t­möglichkeit­en habt ihr am Aktion­stag:
Das Infotele­fon von Wit­ten­berge Naz­ifrei: 0176 – 92 28 78 51
Der Ermit­tlungsauss­chuss (EA) im Fall von Fes­t­nah­men: 0151 – 129 10 392

Tick­er find­et ihr unter
Twit­ter: @Wbge_Nazifrei
Der Hash­tag für den Tag ist #0504wbge

Was nicht auf der Karte zu sehen ist: Es gibt zusät­zliche Punk­te, wo ihr euch an dem Tag vom stres­sigem Treiben aus­ruhen kön­nt. Das ist ein Mal das Bürg­erzen­trum in der Bürg­er­meis­ter-Jahn Straße 21 und das Evan­ge­lis­chen Gemein­de­haus in der Per­leberg­er Straße 24. Außer­dem musste die Kundge­bung an der May­bach­straße lei­der aus­fall­en. Ab 13 Uhr find­et am Schiller­platz (H8 unten links) ein Gottes­di­enst des Evan­ge­lis­chen Kirchenkreis­es Prig­nitz statt.

Alle Aktio­nen der Stadt Wit­ten­berge und ander­er auf einem Blick: hier.
Des Weit­eren find­et ab 10:00 Uhr auf der Ver­lader­ampe am Bahn­hof Wit­ten­berge die Aktion „Nazis weg­bassen“ statt.

+++ Achtet auf den Tick­er! Wir wer­den euch mit alle wichti­gen Infor­ma­tio­nen an dem Tag über den Tick­er ver­sor­gen. Weit­ere Infor­ma­tio­nen folgen+++

Wir set­zen auf mehrere Anlauf­punk­te, zu denen wir mobil­isieren:
— Ab 09:00 Uhr am Bahn­hofsvor­platz
— Eben­falls ab 09:00 Uhr ist der Goethe­p­latz eine Anlauf­punkt
— Spazier­gang für Tol­er­anz, welch­er 10:30 in der Dr.-S.-Allende-Str./ Per­leberg­er Str. startet

Wir rufen ganz deut­lich und unmissver­ständlich dazu auf, Nazis am 05. April in Wit­ten­berge zu block­ieren. Kommt dazu zu unseren Block­adepunk­ten. Dann seid ihr erstens durch die große Masse von Men­schen auf der sicheren Seite und zweit­ens habt ihr die effek­tivste Möglichkeit, mit uns zusam­men Nazis zu blockieren.

Am Tag selb­st wird es auch an allen Laut­sprecher­wa­gen (Lautis) Aktion­skarten geben, solange der Vor­rat reicht. Um auf Num­mer sich­er zu gehen, kön­nt ihr euch die Karte auch zu Hause schon ausdrucken.

Nazis am 05. April in Wit­ten­berge blockieren!

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(Anti)militarismus Geschichte & Gedenken

Studierendenschaft unterstützt Bürgerbegehren gegen Wiederaufbau der Garnisonkirche

Die Gelder wer­den dem aktuellen Bürg­er­begehren für die Auflö­sung der Stiftung Gar­ni­sionkirche Pots­dam bereitgestellt.

Der AStA und das Studieren­den­par­la­ment unter­stützten somit, über die finanziellen Mit­tel hin­aus, das Bürg­er­begehren und die Bürg­erini­tia­tive für ein Pots­dam ohne Gar­ni­sionkirche in vollem Umfang. An den Stan­dorten der Uni­ver­sität Pots­dam und im Büro des AStA wer­den Unter­schriften gesammelt.
In Anbe­tra­cht der sozialpoli­tis­chen und städte­baulichen Sit­u­a­tion in Pots­dam, ist es nicht nachvol­lziehbar, dass die Stadt Pots­dam an dem Wieder­auf­bau der Gar­nisonkirche fes­thält. Während die Stadt ver­sucht, sich das Image eines Wis­senschafts­stan­dortes und ein­er Stadt der Studieren­den zu geben, ignori­ert sie Bedürfnisse junger Men­schen und Studieren­der. So sind beispiel­sweise in Mod­ellen der “neuen” his­torischen Innen­stadt die Studieren­den­wohn­heime in der Bre­it­en Straße nicht auffind­bar, die Fach­hochschule Pots­dam am Alten Markt soll abgeris­sen wer­den, alter­na­tive Jugend­kul­turzen­tren wie das Spar­ta­cus wur­den bere­its aus der Innen­stadt ver­ban­nt. Das Stadtzen­trum verkommt mehr und mehr zu ein­er Kulisse mit pseu­do-his­torischen Fassaden.
Während unzäh­lige Men­schen nach bezahlbarem Wohn­raum suchen, ist sich die Stadtver­wal­tung nicht zu schade ein Grund­stück kosten­frei an die Stiftung Gar­nisonkirche für den Wieder­auf­bau der sel­ben abzugeben und sog­ar für einen Umbau von Infra­struk­tur, wie z.B. Straßen­ver­legung, zu sorgen.
Stad­ten­twick­lung und sozialer Wohn­raum geht alle etwas an. Das Streben einiger Gut­si­tu­iert­er nach dem Wieder­auf­bau eines his­torisch der­art neg­a­tiv aufge­lade­nen Objek­tes kann als klar­er Gegen­stand­spunkt zur Schaf­fung sozialen Wohraums und Teil­habe am sozialen Leben der Stadt gese­hen werden.
Diese Teil­habe wird durch das Bürg­er­begehren unter­stützt. Es bietet so eine erste Möglichkeit, demokratis­chen Ein­fluss auf städte­bauliche Entwick­lun­gen zu nehmen.
Jür­gen Engert, Ref­er­ent für Kul­tur des AStA der Uni Pots­dam sagt dazu: “Wir unter­stützen die Argu­men­ta­tion der BI und das Instru­ment eines Bürg­er­begehren. Dass die Stadtver­wal­tung an basis­demokratis­ch­er Teil­habe an Stadt­poli­tik nicht inter­essiert ist, zeigen aktuelle Äußerun­gen des Ober­bürg­er­meis­ters Jann Jacobs. Wer sich als Stad­to­ber­haupt wärend eines laufend­en Bürg­er­begehrens öffentlich gegen dieses ausspricht, beweist, dass er lieber an ein­er Poli­tik der Hin­terz­im­mer fes­thal­ten will, statt die Bewohn­er und Bewohner­in­nen der Stadt nach ihrer Mei­n­ung zu fra­gen und diese zu repektieren.”

Mar­tin Grothe [3. April 2014]

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Antifaschismus

Breite Unterstützung und Solidarität für „Wittenberge Nazifrei“

In weni­gen Tagen soll in Wit­ten­berge ein Neon­azisauf­marsch stat­tfind­en. Neon­azis im dreis­tel­li­gen Bere­ich aus mehreren Bun­deslän­dern wer­den erwartet. Doch gegen den Nazi­auf­marsch formiert sich nicht nur in Wit­ten­berge selb­st Wider­stand, son­dern dieser find­et auch bre­ite Unter­stützung und Sol­i­dar­ität aus ganz Bran­den­burg. Der Aufruf des Bünd­niss­es ‚Wit­ten­berge Naz­ifrei’ wird von vie­len Parteien, Jugend­ver­bän­den, anderen Organ­i­sa­tio­nen, sowie vie­len Einzelper­so­n­en unterstützt.

Unter den Unter­stützen­den find­et sich auch der stel­lvertre­tende Min­is­ter­präsi­dent und Jus­tizmin­is­ter des Lan­des Bran­den­burg Hel­muth Markov (DIE.LINKE), welch­er am 05. April eben­falls nach Wit­ten­berge reisen will. In der Ver­gan­gen­heit hat­te er sich oft gegen Rechts einge­set­zt: so Unter­stützte er zusam­men mit dem Sozialmin­is­ter Baaske 2012 das Bünd­nis „Kein Ort für Neon­azis in Frank­furt (Oder)”, sowie die Bünd­nisse „Finow­furt Naz­ifrei“ und jüngst „Cot­tbus Nazifrei“.

Auch viele zivilge­sellschaftliche Organ­i­sa­tio­nen und Akteur_innen aus dem ganzen Bun­des­land wollen die friedlichen Massen­block­aden in Wit­ten­berge mit unterstützen.Sowohl der Lan­desju­gen­dring Bran­den­burg e.V., die Vere­ini­gung der Ver­fol­gten des Naziregimes/Bund der Antifaschis­ten (VVN/BdA) Prig­nitz und auch die zivilge­sellschaftlichen Bünd­nisse aus Cot­tbus und Frank­furt (Oder), welche bere­its erfol­gre­ich mit friedlichen Massen­block­aden Nazi­aufmärsche ver­hin­dert haben, gehören zu den Unterstützer_innen.

Wir sind begeis­tert von der bre­it­en Unter­stützung aus Wit­ten­berge und ganz Bran­den­burg. Gemein­sam wer­den wir es schaf­fen den Neon­azi­auf­marsch so ver­hin­dern. Nicht zulet­zt die Unter­stützung des stel­lvertre­tenden Min­is­ter­präsi­den­ten und Jus­tizmin­is­ters zeigt das die antifaschis­tis­chen Block­aden von einem bre­it­en gesellschaftlichen Kon­sens getra­gen wer­den.“ so Thomas Müller, Sprech­er des Bündnisses.

Es sind um den Bahn­hof herum und in der Innen­stadt ab 9 Uhr mehrere Gegenkundge­bun­gen angemeldet. Weit­ere Infor­ma­tio­nen und den Aufruf des Bünd­niss­es find­en sich unter wittenbergenazifrei.blogsport.eu

02.04.2014 Bünd­nis “Wit­ten­berge Naz­ifrei”
Kon­takt: wittenbergenazifrei@riseup.net

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Antifaschismus

Vierländer-Vernetzung

INFORIOT Die neon­azis­tis­che Web­seite „MUPINFO“ berichtet von einem Ver­net­zungstr­e­f­fen organ­isiert­er Grup­pen am zweit­en März­woch­enende im meck­len­bur­gis­chen Lübtheen. Der NPD Kreisver­band West­meck­len­burg lud zu einem Tre­f­fen der angren­zen­den Struk­turen von Schleswig-Hol­stein, Nieder­sach­sen und Bran­den­burg ein, aber auch der “Europäis­chen Aktion” soll anwe­send gewe­sen sein. Die “Europäis­che Aktion” ist ein Zusam­men­schluss von europäis­chen Holo­caustleugn­ern, der sich unter anderem für den in Bran­den­burg inhaftierten Neon­azi Horst Mahler ein­set­zt. Laut MUPINFO waren unter den anwe­senden Neon­azis der Ortsver­band­sleit­er den NPD-Neu­rup­pin Dave Trick sowie weit­ere „Freie Nation­al­is­ten“ aus Wit­ten­berge, Prig­nitz und dem Havel­land. Auf einem Foto posiert Dave Trick zusam­men mit weit­eren NPD-Funk­tionären, darunter auch dem NPD-Bun­desvor­sitzen­den und Abge­ord­neten im Schw­er­iner Land­tag Udo Pastörs.

Neben der Ver­net­zung ging es, nach Eige­naus­sage der Neon­azis, bei dem Tre­f­fen um einen Aus­tausch über Möglichkeit­en kom­mu­naler Ver­ankerung und Strate­gien in den Kom­mu­nal­par­la­menten. Denn in Bran­den­burg und in Meck­len­burg-Vor­pom­mern find­en am 25. Mai neben der Europawahl auch Kom­mu­nal­wahlen statt.

Klinken­putzen für Wittenberge?

Als weit­eren wichtiger Anlass des Ver­net­zungstr­e­f­fen dürfte der für den 5. April ankündigte Auf­marsch im bran­den­bur­gis­chen Wit­ten­berge (Prig­nitz) gewe­sen sein. Denn Wit­ten­berge ist ein verkehrstech­nis­ch­er Knoten­punkt und gren­zt an Nieder­sach­sen und Meck­len­burg-Vor­pom­mern. Aber auch Schleswig-Hol­stein ist nur einen Katzen­sprung ent­fer­nt. Es ist daher davon auszuge­hen, dass die Struk­turen der drei Län­der am 5. April eben­falls anreisen werden.

Eine weit­ere Verbindung nach Wit­ten­berge zeigt sich außer­dem an einem Lie­der­ma­ch­er aus Bran­den­burg, der auf der Seite „MUPINFO“ abge­bildet ist. Besagter Lie­der­ma­ch­er trat nicht nur während des Ver­net­zungstr­e­f­fens, son­dern auch am ver­gan­genen Sam­stag, den 29. März in Wit­ten­berge in Erschei­n­ung. Die „Freien Kräfte Neu­rup­pin“ hat­ten mit Unter­stützung von örtlichen und Witt­stock­er Neon­azis einen Info­tisch zur Mobil­isierung für ihren Auf­marsch am 5. April organ­isiert. Besagter Lie­der­ma­ch­er trat als Ver­samm­lungsleit­er des Info­tis­ches auf.

Viel­seit­iger Protest

Für den 5. April formiert sich derzeit bre­it­er und vielfältiger Protest in Wit­ten­berge. So rufen das antifaschis­tis­che Bünd­nis “NoN­azis Wit­ten­berge” und das über­re­gionale Bünd­nis “Wit­ten­berge Naz­ifrei” zu Block­aden auf. In der Innen­stadt soll hinge­gen ein Tol­er­anzfest unter dem Mot­to “Schön­er leben ohne Nazis” stat­tfind­en sowie weit­ere Aktio­nen, wie ein Straßen­fuss­ball­turnier und ein “Lauf für Tol­er­anz” im Rathausvier­tel. Außer­dem soll um 10:30 ein Spazier­gang zum Fest führen.

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Antifaschismus

Wittenberge: Aktiv werden gegen Neonazis

Am Sam­stag, den 5. April 2014, wollen Neon­azis in der bran­den­bur­gis­chen Kle­in­stadt Wit­ten­berge (Land­kreis Prig­nitz) auf­marschieren und wer­ben dafür jet­zt auch mit einem eige­nen Video­clip im Inter­net. The­ma ist die ster­bende Stadt, der „Volk­stod“ und fünf junge Men­schen, die dazu „Nein“ sagen möcht­en. Die jun­gen Leute gel­ten als führende Köpfe ein­er Neon­azivere­ini­gung aus dem 90km von Wit­ten­berge ent­fer­n­ten Neu­rup­pin (Land­kreis Ost­prig­nitz-Rup­pin). Sie nen­nen sich dementsprechend „Freie Kräfte Neu­rup­pin“. Und weil einige Per­so­n­en der Gruppe auch aus Nauen (Land­kreis Havel­land) stam­men, kommt zur Grup­pen­beze­ich­nung noch ein „Osthavel­land“ dazu.

Freie Kräfte Neu­rup­pin / Osthavelland“

Die Gruppe existiert unter der Beze­ich­nung „Freie Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ (NSFKN) seit 2009, ihre Köpfe dürften aber bere­its seit spätestens 2006 im neon­azis­tis­chen Milieu aktiv sein. Im Neu­rup­pin­er Raum fie­len die Protagonist_innen der Vere­ini­gung erst­mals während eines Neon­azi­auf­marsches am 1. Sep­tem­ber 2007 auf. Dieser wurde allerd­ings noch von der Quer­front-Organ­i­sa­tion „Kampf­bund Deutsche Sozial­is­ten“ (KDS) durchge­führt. Die NSFKN führten erst­mals am 5. Sep­tem­ber 2009 einen eige­nen Auf­marsch in Neu­rup­pin durch, vier weit­ere soll­ten bis 2012 fol­gen. Seit 2011 wur­den die ver­sucht­en Märsche durch die Stadt allerd­ings durch Gegendemonstrant_innen block­iert, so dass die Gruppe bere­its am 1. Mai 2012 in die Neon­az­i­hochburg Wittstock/Dosse auswich. Dort wurde der geplante Auf­marsch allerd­ings eben­falls durch antifaschis­tis­che Blockierer_innen aufgehalten.

Wit­ten­berge und der „Volk­stod“

Nun haben sich die „Freie Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“, dass noch weit­er von Neu­rup­pin ent­fer­nte Wit­ten­berge für ihren Pro­pa­gan­damarsch auserko­ren. Offen­bar weil die Entwick­lung der Stadt genau in das Muster der „Volkstod“-Kampagne des neon­azis­tis­chen Spek­trums von „Freien Kräften“ bis zu „Junge Nation­aldemokrat­en“ (JN) passt. So sank die Ein­wohn­erzahl von Wit­ten­berge von 33.279 im Jahr 1977 auf 27.956 im Jahr 1990 und schließlich 17.476 im Jahr 2012. Dazu kommt die de fac­to Dein­dus­tri­al­isierung der Stadt durch wirtschafts­be­d­ingte Schließun­gen der großen Betriebe, seit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik.

Abwan­derung, Arbeit­slosigkeit, Ver­greisung und Armut – und ihr? Ihr redet von Auf­schwung?“, fragt deshalb NSFKN-Führer Mar­vin Koch im ein­gangs erwäh­n­ten Video­clip und macht sich schein­bar zum Anwalt der nicht abge­wan­derten Prignitzer_innen. Er selb­st ist aus dem Neu­rup­pin­er Raum nach Pritzwalk, eben­falls im Land­kreis Prig­nitz, gewan­dert und ver­sucht dadurch region­al glaub­hafter zuwirken. Aber wie glaub­haft ist Mar­vin Koch tat­säch­lich, wenn er beispiel­sweise am 17. Novem­ber 2013 in Hen­nigs­dorf (Land­kreis Ober­hav­el) eine Demon­stra­tion zur Ver­her­rlichung eines verurteil­ten NS-Kriegsver­brech­ers durch­führt oder bei einem Nazikonz­ert am 12. Okto­ber 2013 in Pase­walk (Meck­len­burg-Vor­pom­mern) der­art auf­fällt, dass nun gegen ihn wegen Land­friedens­bruch ermit­telt wird?

Über­haupt scheinen die Aus­sagen im Video­clip nur die halbe Wahrheit zu sein. Denn dem im Video ange­sproch­enen „Volk­stod“ abzuwehren, bedeutet im neon­azis­tis­chen Sinne eben nicht nur den demografis­chen Wan­del durch mehr Geburten oder wirtschaftlichen Auf­schwung ent­ge­gen­zuwirken, son­dern ganz klar auch Migrant_innen oder Men­schen mit migrantis­chen Wurzeln, aus ras­sis­tis­chen Grün­den wieder zu ver­drän­gen. Dies­bezüglich bewer­ben die „Freie Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ im Inter­net auch eine Kam­pagne „Min­der­heit 2030“, die nach dem Jahr benan­nt ist, in dem das „deutsche Volk“ ange­blich zur Min­der­heit im „eige­nen Land“ wird. Migrant_innen wer­den dabei in ver­schwörerisch­er Weise als Mit­tel kor­rupter Poli­tik­er dargestellt, die das „deutsche Volk“ aus seinem ange­blich „gewohn­ten Leben­sraum“ ver­drän­gen wollen, frei nach der Spreelichter-Parole „Die Demokrat­en brin­gen uns den Volk­stod“. Dieser Pho­bie liegt ein völkisches Natio­nen­bild zu Grunde, das nicht eine Ver­fas­sung oder Kul­tur als gemein­schaftlich­es Bindeglied ein­er Gesellschaft sieht, son­dern eine auf gemein­same „Abstam­mung“ begrün­dete, de fac­to also inzestöse „Volks­ge­mein­schaft“ ide­al­isiert und diese auch noch gegenüber anderen Men­schen­grup­pen über­höht. Migrant_innen, die eigentlich der Entvölkerung von Land­strichen, wie der Prig­nitz, ent­ge­gen­wirken kön­nten, wer­den von den Neon­azis hinge­gen als Bedro­hung für ihren fan­tasierten „Volk­skör­p­er“ ange­se­hen und deshalb meist, wie in der aktuellen Anti-Asylkam­pagne der NPD, pauschal mit dem Attrib­ut „krim­inell“ abgew­ertet und immer wieder angefeindet.

Insofern wird dann auch klar wie die entschärfte Aus­sage „Es ist unsere Pflicht nicht nur in der Prig­nitz ein Recht auf Zukun­ft zu fordern und für Fam­i­lien und heimat­be­wusste Poli­tik einzuste­hen“ von Dave Trick (NSFKN, eben­falls dem ein­gangs erwäh­n­ten Video­clip ent­nom­men) tat­säch­lich zu ver­ste­hen ist, näm­lich nicht als Auf­bruch zu Gun­sten des Auf­schwungs in Wit­ten­berges, son­dern als klares Beken­nt­nis zum Wider­stand gegen die mul­ti­kul­turelle Gesellschaft in der gesamten Bun­desre­pub­lik. Trick kön­nte hier übri­gens nicht nur für die NSFKN sprechen, son­dern auch in sein­er Funk­tion als Leit­er des NPD Orts­bere­ich­es Neuruppin.

NPD und „Freie Kräfte“ in der Prignitz

Dies eröffnet auch eine neue Dimen­sion in der Wahl des Demon­stra­tions­stan­dortes Wit­ten­berge. Denn hier bzw. in der nahen Umge­bung, ja der gesamte Land­kreis Prig­nitz, war bis 2004 eine Hochburg der NPD. Selb­st der dama­lige Bran­den­burg­er NPD-Lan­desvor­sitzende, Mario Schulz, wohnte nur 6km von Wit­ten­berge ent­fer­nt. Nach dem auf einem Parteitag jedoch ein Kan­di­dat mit migrantis­chen Wurzeln für die Europawahl 2004 aufgestellt wurde, trat der kom­plette Kreisver­band Prig­nitz-Rup­pin aus der NPD aus und grün­dete die seit Ende der 2000er Jahre inak­tive „Bewe­gung Neue Ord­nung“. Die neon­azis­tis­che Partei war diesen Leuten nicht mehr ras­sis­tisch genug.

Seit­dem die NPD, jüngst auch wieder nach dem Rück­tritt Hol­ger Apfels als Parteivor­sitzen­der, sich immer weit­er dem neon­azis­tis­chen Spek­trum öffnet, sucht sie auch erneut in der Prig­nitz Fuß zu fassen. Bere­its im let­zten Jahr führten Partei­funk­tionäre deshalb im Mai 2013 eine Kundge­bung in Per­leberg durch, weit­ere Aktio­nen dürften im Vor­feld der Wahlen zu den Europa‑, Kom­mu­nal- und Lan­despar­la­menten folgen.

Zumin­d­est im jün­geren Neon­azis­pek­trum kön­nen die Nation­aldemokrat­en dabei möglicher­weise auf Unter­stützung hof­fen. Denn mit Mar­cel Kr. und Thomas B., welche die Partei 2013 in Per­leberg unter­stützten, hat die NPD bere­its Sym­pa­thisan­ten in Wit­ten­berge gefun­den. Bei­de ste­hen übri­gens auch im engen Kon­takt zu den „Freie Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ und laufen seit spätestens 2010 bei deren Aufmärschen mit. Während B. gern im Lifestyle des „Autonomen Nation­al­is­ten“ auftritt und dem Umfeld der zurzeit inak­tiv­en Neon­azivere­ini­gung „Fre­un­deskreis NSPR“ zuzurech­nen ist, ist Kr. der Old­school Bone­head. Ein Foto in der Recherche-Zeitschrift “Fight Back 04 – Mai 2009” (S. 16) zeigt ihn im Gefolge der Berlin­er „Kam­er­ad­schaft Spreewacht“, ein­er Naziskin-Vere­ini­gung. Des weit­eren hält er Kon­takt zu Neon­azis in Sach­sen-Anhalt und marschierte dort u.a. bei Aufmärschen in Sten­dal mit.

Während des diesjähri­gen „Trauer­marsches“ in Magde­burg, trat Kr. auch im Gefolge der „Freien Kräfte Prig­nitz“ auf. Diese Vere­ini­gung trat dort das erste Mal in Erschei­n­ung. Da Kr. und B. im Ver­lauf des let­zten Jahres vor allem aber zusam­men mit den „Freie Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ auffie­len, während eines Auf­marsches am 1. Juni 2013 in Wolfs­burg (Nieder­sach­sen) sog­ar als „Freie Kräfte Neu­rup­pin & Wit­ten­berge“, liegt es Nahe, das bei­de auch maßge­blich in den „Freien Aktivis­ten Wit­ten­berge“ aktiv sind, die eben­falls zu dem Auf­marsch in Wit­ten­berge aufrufen. Sie bilden somit das Sprung­brett der „Freie Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ in die Prignitz.

NSFKN Warm Up Kundge­bung am 29. März 2014

Dies zeigte sich auch am gestri­gen Sam­stag in Wit­ten­berge. Dort führten zehn Neon­azis, darunter Dave Trick, Mar­cel Kr. und Thomas B., unter der Beze­ich­nung „Frei Kräfte Neu­rup­pin / Prig­nitz“ eine Wer­bev­er­anstal­tung für den geplanten Auf­marsch durch.

Auch wenn ca. 30 bis 40 Men­schen gegen die Kundge­bung (Fotos hier: Press­eser­vice Rathenow und Sören Kohlhu­ber) protestierten, scheinen die Neon­azis auch weit­er­hin bestrebt, sich in Wit­ten­berge und in der Prig­nitz auszubre­it­en zu wollen.

Wit­ten­berge Nazifrei

Für Antifaschist_innen ist es deshalb wichtig der weit­eren Ver­net­zung des nord­west­bran­den­bur­gis­chen Neon­az­im­i­lieus bere­its frühzeit­ig ent­ge­gen­zuwirken. Sollte der geplante Auf­marsch am 5. April wider­spruch­s­los durch Wit­ten­berge ziehen, dürften weit­ere fol­gen. Denn die Stadt wirkt wegen ihrer strate­gis­chen Lage als Verkehrsknoten­punkt zwis­chen Ham­burg, Berlin, Schw­erin und Magde­burg sowie in der unmit­tel­baren Nach­barschaft von vier Bun­deslän­dern wie ein Drehkreuz für aktion­sori­en­tierte Vere­ini­gun­gen. Dies hat­te sich bere­its bei den neon­azis­tis­chen Spon­tanaufzü­gen am 2. Juni 2007 und am 1. Mai 2009 gezeigt, als im ersten Fall 200 und im zweit­en Fall unge­fähr 50 Neon­azis recht schnell hin­tere­inan­der erst spon­tan in der Stadt und dann in weit­eren Orten in Sach­sen-Anhalt aufmarschierten.

Sowohl die Zivilge­sellschaft in Wit­ten­berge als auch ein über­re­gionales Bünd­nis und die Antifa pla­nen deshalb Aktio­nen anlässlich des geplanten Auf­marsches am 5. April. Im Focus ste­ht dabei das Gelände um den Bahn­hof, der den Neon­azis ab 12.00 Uhr als Auf­marsch­punkt dienen sollen. Die Bünd­nisse „NoN­azis Wit­ten­berge“ und “Wit­ten­berge Naz­ifrei” mobil­isiert bere­its ab 9.00 Uhr zu Block­aden. Die Stadt Wit­ten­berge und das örtliche Bürg­er­bünd­nis ver­anstal­ten ab 12 Uhr ein Bürg­er­fest für Tol­er­anz unter dem Mot­to “Schön­er Leben ohne Nazis” und weit­ere Aktio­nen in der Innen­stadt. Darüber hin­aus sind zusät­zliche Kundge­bun­gen gegen die Neon­azis im Stadt­ge­bi­et geplant, um den Protesten möglichst viel Aus­drucks­fläche zugeben.

Infos­truk­tur zum 5. April

Infor­ma­tion­s­seit­en:

http://wittenbergenazifrei.blogsport.eu

http://nonaziswittenberge.blogsport.de

Face­book:

https://www.facebook.com/pages/Wittenberge-Nazifrei/1430320097212032?hc_location=timeline

Twit­ter:

http://twitter.com/Wbge_Nazifrei

Emailkon­takt:

wittenbergenazifrei@riseup.net

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Antifaschismus

Wittenberge Nazifrei!

Am 5. April soll, nur einen Katzen­sprung von der Lan­des­gren­ze MVs ent­fer­nt, in Wit­ten­berge (Nord­bran­den­burg) ein Neon­azi­auf­marsch stat­tfind­en. Es ist der erste Ver­such dieser Art in der Region und wir sprachen mit Vertreter_innen des antifaschis­tis­chen Bünd­niss­es “NoN­azisWit­ten­berge”, welch­es zu Gege­nak­tiv­itäten an dem Tag mobilisiert.

Kom­Fort:
Hal­lo, schön das wir es noch geschafft haben uns so kurz vor eurem Tag X zu tre­f­fen. Wisst ihr schon Genaueres über die Pläne der Nazis?

NoN­azisWBGE:
Die Neon­azis haben zwis­chen 12 – 24 Uhr eine Demon­stra­tion in Wit­ten­berge angemeldet. Die genaue Route ist noch nicht bekan­nt. Allerd­ings ist sich­er, dass die Neon­azis nicht durch die Innen­stadt marschieren werden.

Kom­Fort:
Welche Nazi­grup­pen rufen denn zu dem Auf­marsch auf? Mit wie vie­len Neon­azis wird gerechnet?

NoN­azisWBGE:
Zum Auf­marsch mobil­isieren die Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland (FKNRP) und die Freien Aktivis­ten Wit­ten­berge, wobei zweit­ere als Gruppe nicht existiert. Es ist für uns ersichtlich, dass die FKNRP bei der Mobil­isierung und Durch­führung fed­er­führend sind. Solche Aufmärsche haben bei den FKNRP Tra­di­tion. Zwis­chen 2009 und 2012 haben sie mehrere Aufmärsche mit bis zu 300 Neon­azis im benach­barten Neu­rup­pin und Witt­stock (Dosse) ver­anstal­tet. Doch seit die let­zten Aufmärsche block­iert wer­den kon­nten, ist es in der Region ruhig gewor­den. In der Regel bekom­men die FKNRP 250–300 Neon­azis mobil­isiert. Wit­ten­berge ist jedoch ein verkehrstech­nis­ch­er Knoten­punkt, sodass wir damit rech­nen das die Zahl der Demonstrant_innen steigen könnte.

Kom­Fort:
Block­aden sind ein gutes Stich­wort. Wie ihr ja ger­ade erwäh­nt habt, wur­den mehrere Aufmärsche in den let­zten Jahren in Bran­den­burg durch Block­aden ver­hin­dert. Wir denken da an Bernau, Frank­furt (Oder) und erst im Feb­ru­ar an Cot­tbus. Wollt ihr euch mit eurem Protest da einreihen?

NoN­azisWBGE:
Ja auch wir haben vor durch Men­schen­block­aden den Auf­marsch zu ver­hin­dern. Wie schon angek­lun­gen scheinen Block­aden in Bran­den­burg der effek­tivste Weg die Straße dicht zu machen. Zusam­men mit den Bünd­nis “Wit­ten­berge Naz­ifrei” wollen wir uns den Nazis wieder­set­zen. Der Aufruf von “Wit­ten­berge Naz­ifrei” wird über­re­gion­al von führen­den Politiker_innen und Organ­i­sa­tio­nen sowie zahlre­ichen Einzelper­so­n­en unter­stützt. Beispiel­sweise durch den Jus­tizmin­is­ter Hel­mut Markov.

Kom­Fort:
Und welche anderen Aktio­nen sind an dem Tag in der Stadt noch geplant?

NoN­azisWBGE:
Die Innen­stadt ist durch Ver­anstal­tun­gen an dem Tag belegt. In der Bahn­straße gibt es ein Bürg­er­fest unter dem Mot­to “Schön­er Leben ohne Nazis”, im Rathausvier­tel einen Tol­er­an­zlauf und ein Straßen­fußball­turnier auf dem Paul-Lincke-Platz.

Kom­Fort:
Das klingt ja schon mal vielfältig und soviel Platz bleibt den Nazis dann somit ja auch nicht mehr. Auf eur­er Web­seite find­en sich viele Ter­mine zu Infover­anstal­tun­gen. Erzählt doch, wie läuft die Mobil­isierung denn bislang?

NoN­azisWBGE:
Im Großen und Ganzen läuft die Mobil­isierung ganz gut. Auch wir wollen uns die gute Anbindung der Stadt zu Eigen machen und hat­ten daher den Gedanken über­re­gion­al zu Gege­nak­tiv­itäten zu mobil­isieren. Um die Leute abzu­holen ver­anstal­ten wir Info-Ver­anstal­tun­gen in fünf Bun­deslän­dern in den Städten, wo es antifaschis­tis­che Struk­turen gibt. Und das Inter­esse ist groß! Unsere Fly­er und Plakate sind fast vergriffen.

Kom­Fort:
Und mit wievie­len Teilnehmer_innen am Gegen­protest rech­net ihr?

NoN­azisWBGE:
Das kön­nen wir im Moment nicht sagen. Wir hof­fen jedoch, dass Viele unserem Aufruf fol­gen und das wir gemein­sam die Neon­azis Schachmatt setzen.

Kom­Fort:
Fernab von der Gegen­mo­bi wür­den wir gerne noch mal auf die Neon­azis einge­hen. Wie hat sich die lokale Naziszene in den ver­gan­genen Jahren entwickelt?

NoN­azisWBGE:
Ähn­lich wie andere Städte in Bran­den­burg war Wit­ten­berge ger­ade in den 90er Jahren kein unbeschriebenes Blatt. 1991 war es beson­ders bru­tal: mehrere Dutzend rechte Jugendliche stürmten ein Wohn­heim und war­fen zwei Nami­bier aus dem 4. Stock. Sie über­lebten nur knapp. 2001 wurde Klaus-Dieter Harms durch Neon­azis in sein­er eige­nen Woh­nung tot­ge­treten. Das Gericht stellte anschließend fest, dass die bei­den Täter den gehbe­hin­derten Alko­holkranken als ver­ach­tungswürdi­gen Men­schen betra­chtet und aus „Mord­lust“ gehan­delt hät­ten. In jüng­ster Zeit häufen sich nächtliche Aktio­nen in Wit­ten­berge. Neben zahlre­ichen Pro­pa­gan­dade­lik­ten fan­den hier spon­tane Aufmärsche mit bis zu 200 Neon­azis statt. 2010 gab es einen bewaffneten Über­fall auf ein alter­na­tives Wohn­pro­jekt im benach­barten Per­leberg und 2013 einen tätlichen Angriff auf einen Dönerimbiss.

Kom­Fort:
Und welche Bedeu­tung hat der Auf­marsch eur­er Mei­n­ung nach für die Region?

NoN­azisWBGE:
Der FKNRP ver­suchen schon seit eini­gen Jahren ihr Ein­flussge­bi­et zu erweit­ern. Seit ihre Aufmärsche jedoch 2012 mehrfach block­iert wur­den, hat dies stark an ihren Selb­st­be­wusst­sein gekratzt. Wir gehen davon aus, dass der Auf­marsch neuen Antrieb liefern soll. Und wie der jüng­ste Über­fall zeigt, scheint die Demon­stra­tion auch in die Szene zu wirken. Fernab davon, dass jed­er Auf­marsch ver­hin­dert wer­den muss, ist es in diesem Fall wichtig, dem Vor­drin­gen in die Region entgegenzuwirken.

Kom­Fort:
Möchtet ihr zum Schluss noch etwas an die Leser_innen los werden?

NoN­azisWBGE:
Der Tre­ff­punkt zu Gege­nak­tiv­itäten ist um 9 Uhr am Bahn­hof Wit­ten­berge. Alle wichti­gen Infos find­et ihr auf unser­er Seite nonaziswittenberge.blogsport.de und auf wittenbergenazifrei.tk. Die Aktion­skarte sowie Info-Tele­fon­num­mer wer­den einige Tage vor dem Auf­marsch veröf­fentlicht. Achtet daher auf Ankündi­gun­gen. Anson­sten: erscheint zahlreich!

Kom­Fort:
Ok, wir sind ges­pan­nt und drück­en euch und allen die am 5. April unter­wegs sind die Daumen.

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Antifaschismus

Bündnis “Wittenberge Nazifrei” ruft zu Gegenprotesten auf

Am kom­menden Sam­stag, den 29.03.2014, plant die NPD in Wit­ten­berge ab 9 Uhr einen Info­s­tand in der Bahn­straße durchzuführen. Mit der Aktion läutet die NPD ihren Wahlkampf in Bran­den­burg ein. Gegenüber der NPD-Kundge­bung, zwis­chen Wil­helm­straße und August­straße, wurde eine Gegenkundge­bung seit­ens der Wit­ten­berg­er Parteien angedacht. Die Neon­aziver­anstal­tung ste­ht den­noch im Kon­text ihres in der Stadt geplanten Auf­marsches am 5. April.

Wir rufen alle demokratis­chen und antifaschis­tis­chen Bürg­erin­nen und Bürg­er auf, sich an den Gegen­protesten zu beteili­gen. Wit­ten­berge darf kein Ort für rechte Pro­pa­gan­da sein – wed­er diesen Sam­stag, noch am darauf­fol­gen­den!”, so der Sprech­er des Bünd­niss­es “Wit­ten­berge Naz­ifrei”, Thomas Müller.

Wit­ten­berge, den 28. März 2014
Bünd­nis “Wit­ten­berge Naz­ifrei”
Kon­takt: wittenbergenazifrei@riseup.net

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Arbeit & Soziales

Wenn ihr uns die Räume nehmt — dann hängen wir eben bei euch ab!”

Die finanzielle Lage des Land­kreis­es ist anges­pan­nt — keine Frage. Die Schulden­last der ver­gan­genen Jahre ist enorm. Doch ger­ade diejeni­gen, die für diese Fehlen­twick­lung am wenig­sten kön­nen, sollen jet­zt wom­öglich dafür bluten: die Jugendlichen und sozialen Träger in der Region OPR.

Es ist kein Geheim­nis, dass Arbeit im sozialen Bere­ich kaum gewürdigt wird — wed­er inhaltlich noch finanziell. Für Ver­wal­tung und Poli­tik sind Tätigkeit­en in diesem Bere­ich qua­si selb­stver­ständlich. Zwar bekla­gen die sozialen Träger die schwierige Sit­u­a­tion in der sie sich befind­en — von Per­sonal­man­gel über Pla­nung­sun­sicher­heit­en bis hin zu mas­siv­en Kürzun­gen — seit Jahren, doch irgend­wie geht es ja immer weit­er. Wer im sozialen Bere­ich arbeit­et, neigt zu Selb­staus­beu­tung, weil man sieht wie wichtig die eigene Arbeit ist und was mit dieser ver­bun­den ist. Pro­jek­te aufgeben kommt meist nicht in Frage. Aber irgend­wann ist Schluss! Wir und andere soziale Träger in der Stadt sind nicht in der Posi­tion, dass wir Almosen erbet­teln müssen. Wir alle leis­ten wichtige und ele­mentare Arbeit für das soziale Gefüge dieser Stadt und Region. Das muss endlich anerkan­nt wer­den. Wir haben genug von den jährlichen Kürzun­gen und der Pla­nung­sun­sicher­heit mit der wir zu kämpfen haben.

Unsere Möglichkeit­en uns demokratisch einzubrin­gen sind über­schaubar — ins­beson­dere wenn wir nicht ein­mal 2 Minuten im Kreistag sprechen kön­nen ohne unter­brochen zu wer­den. Aber es gibt andere Wege um auf unser Anliegen aufmerk­sam zu machen und die wer­den wir nutzen.

Wenn ihr uns die Räume nehmt, dann hän­gen wir halt bei euch ab! In den kom­menden Wochen wird das JWP-Mit­ten­Drin mit ver­schiede­nen, kreativ­en Aktio­nen “simulieren” wie sich diese Region entwick­eln kön­nte, wenn den Trägern der Jugend­sozialar­beit der Betrieb­skosten­zuschuss gestrichen wird.

Den Kreistag fordern wir auf, seine soziale Ver­ant­wor­tung zu übernehmen und keine Kürzun­gen im Sozial­bere­ich vorzunehmen. Haushalt­skon­so­li­dierung ist das eine — aber die Sozial­struk­tur ein­er Region nach­haltig zu ver­wüsten das andere. Wir wer­den let­zterem nicht taten­los zusehen!

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Antifaschismus

Kein Raum für Nazis am 5. April in Wittenberge

Im Inter­net mobil­isieren Neon­azis zu einem Auf­marsch in Wit­ten­berge. In knapp zwei Wochen, am 5. April, wollen sie gegen einen ver­meintlichen “Volk­stod” in der Region demon­stri­eren. Ini­itiert wird die Demon­stra­tion von Neon­azis aus Neu­rup­pin. “Wir sehen das als Vorstoß der Neu­rup­pin­er Neon­azis und als Ver­such an die örtliche Szene anzuknüpfen”, meint der Bünd­nis­sprech­er Thomas Müller.

Gegen die ge­plan­te De­mons­tra­ti­on hat sich Wi­der­stand for­miert. Das Bünd­nis “Wit­ten­berge Naz­ifrei” ver­eint ak­ti­ve zi­vil­ge­sell­schaft­li­che Ak­teu­re aus Wit­ten­berge, aber auch aus anderen Teilen Bran­den­burgs und anderen Bun­deslän­dern. Hier fin­den sich Kir­chen, Par­tei­en, an­ti­fa­schis­ti­sche In­itia­ti­ven, Ver­ei­ne sowie engagierte Einzelper­so­n­en ihren Platz.

Wir set­zen der men­schen­ver­ach­t­en­den Pro­pa­gan­da der Neon­azis eine demokratis­che und antifaschis­tis­che Kul­tur ent­ge­gen und wer­den den Neon­azi­auf­marsch mit friedlichen Massen­block­aden ver­hin­dern.” so Thomas Müller, Sprech­er des Bünd­niss­es. Dabei kön­nen Antifaschist_innen auf eine Lange Tra­di­tion von erfol­gre­ichen Block­aden gegen Nazidemon­stra­tio­nen zurückblicken.

Alle Wit­ten­berg­erin­nen und Wit­ten­berg­er sowie alle, die sich mit dem Bünd­nis sol­i­darisieren, sind auf­ge­ru­fen, sich den Gegen­protesten an­zu­schlie­ßen und ge­mein­sam den Neon­azi­auf­marsch am 5. April zu blockieren!

Es sind um den Bahn­hof herum und in der Innen­stadt ab 9 Uhr mehrere Gegenkundge­bun­gen angemeldet.
Weit­ere Infor­ma­tio­nen und den Aufruf des Bünd­niss­es find­en sich unter wittenbergenazifrei.blogsport.eu
Für weit­erge­hende Fra­gen ste­hen wir unter der Email-Adresse wittenbergenazifrei@riseup.net zur Verfügung.

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(Anti-)Rassismus Law & Order

Gerichtsverhandlung von abschiebebedrohtem, minderjährigen Flüchtling am morgigen Donnerstag

Dem Betrof­fe­nen dro­ht im schlimm­sten Fall eine Abschiebung nach Mal­ta nach der Dublin-Verord­nung, sollte der Richter an sein­er Überzeu­gung fes­thal­ten. Dieser beruft sich auf eine wider­sprüch­liche Angabe des Gebrust­da­tums in den Unter­la­gen, die dem Bun­desmin­istierum für Migra­tion und Flüchtlinge vor­liegen. Der Richter hat aber selb­st noch keine Alters­fest­stel­lung ver­an­lasst. Obwohl dem Ver­wal­tungs­gericht Pots­dam und dem zuständi­gen Richter eine Gebursturkunde des Betrof­fe­nen vor­liegen und das Jugen­damt Havel­land und die Aus­län­der­be­hörde dies bestätigten, muss gegen den Beschluss des Ver­wal­tungs­gericht­es geklagt wer­den. Heute beschloss das Amts­gericht Rathenow, dass eine Vor­mund­schaft einge­set­zt wer­den muss und unter­schre­icht damit die Min­der­jährigkeit und die damit ver­bun­dene Schutzbedürftigkeit. Der 17-jährige, aus Soma­lia Geflüchtete reichte Klage gegen den vor­ange­gan­genen Beschluss des zuständi­gen Richters ein. Min­der­jährige Flüchtlinge genießen in Deutsch­land eine beson­dere Schutzbedürftigkeit, auch nach der Dublin-Verord­nung. „Wir verurteilen die Igno­ranz und offen­sichtlich ein­seit­ige Herange­hensweise des zuständi­gen Richters, der mit aller Härte eine Abschiebung des Betrof­fe­nen anstrebt.“ — so Johan­na Meier, eine Unter­stützerin des Betrof­fe­nen. Wir als Unterstützunger*Inneninitative rufen dazu auf, den Prozess am morgi­gen Don­ner­stag kri­tisch zu beobacht­en. Die Ver­hand­lung find­et im Pots­damer Ver­wal­tungs­gre­icht, in der Friedrich-Ebert-Straße 32, um 10:00 Uhr im Ver­hand­lungsraum 02 EG statt.

Inforiot