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Antifaschismus

Ein Neonazi als Kickboxtrainer

Tom Willy Fis­ch­er: Kick­box­train­er an der Uni­ver­sität Pots­dam und Neonazi

Ein­drück­lich beschreibt die aktuelle Kam­pagne „Runter von der Mat­te – Kein Hand­shake mit Nazis“, wie die neon­azis­tis­che Kampf­s­port­szene aufgestellt ist und wie wichtig es ist, wach­sam zu bleiben, wenn Rassist_innen und Neon­azis Kampf­s­port betreiben. Vorstel­lun­gen wehrhafter Männlichkeit und völkisch-ras­sis­tisch imag­iniert­er Kör­perkult – so kön­nen Neon­azis ihre sportlichen Aktiv­itäten ide­ol­o­gisch aufladen und sich einen „tief­er­en“ Sinn einreden.
Ger­ade Kampf­s­port oder Kampfkün­ste sowie Selb­stvertei­di­gung­stech­niken kön­nen, durch die Propagierung ein­er ver­meintlichen „Über­frem­dung“, dem „Schutz des eige­nen Volkes“ oder der „Vertei­di­gung“ wahlweise Deutsch­lands oder Europas, pop­kul­turell und niedrigschwellig poli­tisch instru­men­tal­isiert wer­den. Unter dem Deck­man­tel des Sportes kön­nen so neon­azis­tis­che Mod­e­la­bels Geld ver­di­enen und auf Kampf­s­portevents der Neon­azi- Szene wird sich vernetzt.
Auch in Pots­dam sind Aus­prä­gun­gen dieser Szene, oft gemis­cht aus Neon­azis, Sicher­heits­gewerbe und Rock­er-Struk­turen, zu beobacht­en. In der Ver­gan­gen­heit fan­den in der Stadt mehrere Events mit Beteili­gung dieser Mis­chszene statt. Aber auch in einem ver­meintlich ser­iöseren Milieu, dem uni­ver­sitären Kon­text, ist es Neon­azis möglich, sich entsprechend zu betäti­gen – als Train­er ist beispiel­sweise der langjährige Neon­azi Tom Fis­ch­er im Zen­trum für Hochschul­sport der Uni­ver­sität Pots­dam engagiert. Hier leit­et er jeden Dien­stag und Fre­itag Kickbox-Kurse.
Schon 2015 wurde durch Antifaschist_innen die (uni­ver­sitäre) Öffentlichkeit über den neon­azis­tis­chen Hin­ter­grund von Tom Willy Fis­ch­er informiert. [1] Nach seinem Schulbe­such am Leib­niz-Gym­na­si­um und der Steuben-Gesamtschule sowie Zivil­dienst am Klinikum „Ernst von Bergmann“ studiert er seit vier Jahren an der Uni­ver­sität Pots­dam u.a. Philoso­phie. Mit­tler­weile ist Fis­ch­er nicht nur Teil­nehmer an Vor­lesun­gen und Sem­i­naren, son­dern als Train­er mit Studieren­den betraut und damit auch Repräsen­tant für den Hochschul­sport und die Uni­ver­sität Pots­dam. [2] Dabei ist davon auszuge­hen, dass er nicht lediglich sportliche Inhalte ver­mit­telt, son­dern auch ver­sucht, das ein­gangs genan­nte ide­ol­o­gis­che Fram­ing sub­til ein­fließen zu lassen. Er selb­st ist durch seine Erfahrung im Kick­box­en poten­ziell hochge­fährlich für Per­so­n­en, die nicht in sein men­schen­feindlich­es Welt­bild passen.
Sportliche Betä­ti­gung ist in der Pots­damer Neon­aziszene nichts Neues.
Sie spie­len in Fußbal­lvere­inen wie Ein­tra­cht Babels­berg 90, For­tu­na Babels­berg, SG Töplitz oder SG Born­im, sie trainieren als Neon­azi-Hooli­gans Judo oder tur­nen als Cheer­leader. Aber auch als poli­tis­ches Event nutzt die hiesige Szene den Sport, um sich ken­nen­zuler­nen und des Grup­penge­fühl zu stärken. Die Pots­damer Neon­aziszene ver­anstal­tete beispiel­sweise 2009 ein so genan­ntes nationales Fußball­turnier in Neu-Fahrland. Das Turnier fungierte damals, neben der Glo­ri­fizierung ihrer NS-Kör­peride­alvorstel­lung, auch als Ver­net­zungstr­e­f­fen. Über 70 Neon­azis aus ganz Bran­den­burg beteiligten sich. Bere­its bei diesem Fußball­turnier war Tom Fis­ch­er Mannschaftsmitglied.
Still aus dem Video von „Der III. Weg“ über ihr Zelt­lager 2016; rechts Tom Fischer

Dass Fis­ch­er nicht nur „harm­los­er“ Mitläufer ist, was an sich in sein­er Posi­tion als Train­er eben­falls nicht trag­bar wäre, zeigt sein Engage­ment für die neon­azis­tis­che Partei „Der III. Weg“. Im August 2016 war er Anleit­er für die kampf­s­portliche „Weit­er­bil­dung“ bei einem Zelt­lager des „Stützpunk­tes Mit­tel­mark (Hav­el)“ der Partei. An diesem nah­men neben Fis­ch­er u.a. auch sein guter Fre­und Mar­tin Klahr, der eben­falls interne Schu­lun­gen für die Partei hält, und Christin Bathe teil. In einem Bericht schreiben die Neon­azis: „Wir wis­sen jedoch, dass ein gesun­der Geist in einem gesun­den Kör­p­er lebt, daher ist neben der geisti­gen Gesun­der­hal­tung auch der kör­per­lichen Ertüch­ti­gung nachzuge­hen.“ Außer­dem fer­tigten sie ein Video an, um ihre Aktiv­itäten zu doku­men­tieren und szenein­tern zu demon­stri­eren, wie umfassend sie sich durch Erler­nen von Kno­ten­tech­niken und Feuer­lehre geschult haben. Tom Fis­ch­er zeigte den anderen Neon­azis, wie Pratzen gehal­ten wer­den, wie ges­par­rt wird sowie diverse „Schlag‑, Tritt- und Grifftech­niken“ – vorge­blich als „Selb­stvertei­di­gungs­maß­nah­men“. [3]

Tom Fis­ch­er (l.) mit seinem Fre­und Mar­tin Klahr

Dass „Selb­stvertei­di­gung“ im Kon­text stramm nation­al­sozial­is­tis­ch­er Ide­olo­gie etwas anderes bedeutet – näm­lich die Recht­fer­ti­gung und Ausübung von Gewalt gegenüber peo­ple of colour, Antifaschist_innen und Men­schen, die nicht in ihr völkisch-ras­sis­tis­ches Welt­bild passen – wird umso klar­er, wenn die Inhalte und Aktio­nen der Partei „Der III. Weg“ vor Augen geführt wer­den. So machte die Neon­azi­partei am 1. Mai 2016 bun­desweit Schlagzeilen, als es auf ihrer Demon­stra­tion in Plauen zu hefti­gen gewalt­täti­gen Angrif­f­en aus dem Demon­stra­tionszug her­aus kam. Aggres­siv ging es auch the­ma­tisch weit­er. So forderten die anwe­senden Neon­azis einen „Deutschen Sozial­is­mus“, wom­it, ergänzt mit der Parole „Nationaler Sozial­is­mus jet­zt“, immer wieder der his­torische Nation­al­sozial­is­mus her­auf­beschworen wird.
Einige Neon­azis des Pots­damer „Stützpunk­tes“ fie­len in der Ver­gan­gen­heit mit Bedro­hun­gen und Gewalt­tat­en auf.
Tom Fis­ch­er (rechts am Trans­par­ent) auf ein­er Neon­azi-Demon­stra­tion am 7. Juni 2008 in Gen­thin; im Vorder­grund mit blauem Cap Mirko Kubeler

Vor seinen Aktiv­itäten bei „Der III. Weg“ nahm Tom Fis­ch­er nur vere­inzelt an Aufmärschen teil und ver­suchte sich bedeckt zu hal­ten, u.a. weil er bedacht darauf ist, seinen Aktivis­mus und poli­tis­ches Welt­bild nicht allzu offen zu präsen­tieren, um möglichen Anfein­dun­gen und Nachteilen vorzubeu­gen. Lediglich in jün­geren Jahren war er als Mit­glied der „Freien Kräfte Pots­dam“ Teil­nehmer bei neon­azis­tis­chen Demon­stra­tio­nen, beispiel­sweise am 7. Juni 2008 in Gen­thin an der Demon­stra­tion „Nationale Zen­tren erkämpfen – Polizeis­taat abschal­ten“ der „Jun­gen Nationaldemokraten“.
An dieser Demon­stra­tion nahm er zusam­men mit anderen Pots­damer Neon­azis, u.a. Gabor Grett, Mirko Kubel­er, Mar­tin Klahr, Chris­t­ian Bushardt, Sebas­t­ian Glaser, Patrick Bün­sch, Den­nis Helm­st­edt und Nino Sch­neck­en­berg teil. Sie forderten auf zwei mit­ge­bracht­en Trans­par­enten „Nationale Jugendzen­tren“ und „Nationaler Sozial­is­mus Jetzt!“.

Pots­damer Neon­azis am 7. Juni 2008 auf einem Auf­marsch in Gen­thin; Chris­t­ian Bushardt und Sebas­t­ian Glaser (3. & 4. v. l.), Tom Fis­ch­er und Gabor Grett (Bild­mitte, Fis­ch­er im Hin­ter­grund), Mirko Kubel­er und Patrick Bün­sch (5. & 4. v. r.) sowie ganz rechts Den­nis Helm­st­edt (Hin­ter­grund) und Nino Sch­neck­en­berg (Vorder­grund)

Auch zu dem dama­li­gen Szenekad­er Mar­cel Guse, mit Mirko Kubel­er ein­er der Köpfe hin­ter „Info­por­tal Pots­dam“ und ver­ant­wortlich für mehrere „spon­tane“ Aktio­nen und Aufmärsche im Stil der „Spreelichter“, hielt Fis­ch­er Kontakt.
Dass Tom Fis­ch­er dur­chaus gewalt­tätig wer­den kann, darauf weist eine Aus­sage vor dem Amts­gericht Pots­dam im Som­mer 2014 hin: Er wird als Mit­täter eines ras­sis­tis­chen Über­griffs am Mor­gen des 20. Okto­ber 2013 am Pots­damer Haupt­bahn­hof genan­nt. Durch die schlampige Arbeit der Polizei, die fälschlicher­weise den Neon­azi Nino Sch­neck­en­berg als Täter pro­duzierte, der let­z­tendlich frei gesprochen wurde, kon­nte Fis­ch­er so nicht als mut­maßlich tat­säch­lich­er Täter vor Gericht gestellt werden.
Als Train­er ist Tom Fis­ch­er im Hochschul­sport nicht halt­bar. Aus ein­fach­sten poli­tis­chen Erwä­gun­gen und mit Rück­sicht auf andere Studierende ist den Ver­ant­wortlichen drin­gendst nahegelegt, das Ver­hält­nis mit Fis­ch­er umge­hend zu beenden.
[1] https://linksunten.indymedia.org/ – nicht mehr abrufbar
[2] https://buchung.hochschulsport-potsdam.de/angebote/aktueller_zeitraum/_Kickboxen.html
[3] Video „Zelt­lager 2016 an der Hav­el“ unter https://www.youtube.com/watch?v=MHbX7fKISBQ

 
unsere bish­eri­gen Texte über Neon­azis in Pots­damer Sportvereinen:
Cheer for NS – Pots­damer Neon­azi: Mario Schober – Feb­ru­ar 2012
Still cheer­ing: Mario Schober mehr als unglaub­würdig, Vere­in ver­harm­losend – Feb­ru­ar 2012
Thomas Pecht: Volkss­port für die Volks­ge­mein­schaft? – März 2012
Gewal­tro­man­tik trifft auf Neon­azi­denken – „Crimark“ – Neon­azi-Hools in Rot-Weiß – Mai 2012
Schober und Pecht noch immer etabliert – Vere­ine hofieren Neon­azis – Juni 2012
Pots­damer Neon­azis auch 2013 sportlich? – April 2013
Stadt­sport­bund unter­stre­icht seine Ohn­mächtigkeit gegen Neon­azis in den eige­nen Rei­hen – April 2013
„Pots­dam bewegt“ sich nicht – Pots­damer Sportvere­ine und ihre Neon­azis – Novem­ber 2014
Lukas Franz: Organ­isiert­er Neon­azi in der „Sport­ge­mein­schaft Töplitz 1922 e.V.“ – Feb­ru­ar 2015
Ver­strick­un­gen ins neon­azis­tis­che Milieu – For­tu­na Babels­berg bewegt sich nicht – Okto­ber 2015
Reak­tion von For­tu­na Babels­berg ist symp­to­ma­tisch – Okto­ber 2015
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Antifaschismus

Confident of Victory – “Pornoskins” aus der Lausitz

Oben “Confident of Victory” bei einem Auftritt 2012. Unten: Thomas Tschech, Rico Hafemann, Christian Sobeck, Tobias Schütze, Mario Rudolf (Fotos: Lukas Beyer)
Oben “Con­fi­dent of Vic­to­ry” bei einem Auftritt 2012. Unten: Thomas Tschech, Rico Hafe­mann, Chris­t­ian Sobeck, Tobias Schütze, Mario Rudolf (Fotos: Lukas Beyer)

Neben den Neon­azi-Bands “Divi­sion Ger­ma­nia”, “Blutzeu­gen” und “Deutsch Stolz Treue” ste­ht zur Stunde die Gruppe “Con­fi­dent of Vic­to­ry” beim Recht­srock-Konz­ert “White Xmas” auf der Bühne. Im Jahr 1998 eigentlich nur als Neben­pro­jekt der Naz­iband “Sturm und Drang” gegrün­det, zählt “Con­fi­dent of Vic­to­ry” aus Sen­ften­berg (Bran­den­burg) heute zu den bedeu­tend­sten Recht­srock-Bands des Landes.
Als Sänger der Bands “Sturm und Drang” und “Con­fi­dent of Vic­to­ry” fungiert der Neon­azi Rico Hafe­mann aus Sen­ften­berg. Haupt­beru­flich ist Hafe­mann Inhab­er der “Hotel-Pen­sion Hafe­mann” im Sen­ften­berg­er Ort­steil Niemtsch. Dem Bran­den­burg­er Lan­desamt für Ver­fas­sungss­chutz gilt Hafe­mann als der­art bedeu­ten­der Neon­azi, dass man ihn im Ver­fas­sungss­chutzbericht 2009 mit vollem Namen nan­nte – als einen von zwei Haup­tak­teuren der neon­azis­tis­chen Musik­szene im Bun­des­land. Zusam­men mit Mit­gliedern der mit­tler­weile aufgelösten säch­sis­chen NSBM-Band “Magog” bildete Hafe­mann zudem die NS-Death-Met­al-Band “Obskur”.
Auch der Bassist von “Con­fi­dent of Vic­to­ry”, Thomas Tschech, gehört seit den Anfangsta­gen zur Gruppe. Er war somit auch von den Haus­durch­suchun­gen betrof­fen, die im Jan­u­ar 2006 bei den Band­mit­gliedern durchge­führt wur­den. Anlass war ein Auftritt in Mannheim im März 2005, bei dem die Band volksver­het­zende Titel gespielt und ihr Pub­likum zum Zeigen des Hit­ler­grußes sowie zu “Sieg Heil”-Rufen ani­miert haben soll. Bei den Durch­suchun­gen wurde auch der Zün­der ein­er Übung­shand­granate beschlagnahmt. Gle­ichzeit­ig wurde das Album “F.N.A.B.” (“Free­dom, Nation and Blood”) und die Demo-CD “Pornoskins” nach Liste A indiziert. Die Demo-CD enthält Zeilen wie “Nig­ger scum, nig­ger nig­ger nig­ger nig­ger scum”. Auf “F.N.A.B.” sind Forderun­gen wie “War, war, war – the final solu­tion!” zu hören.
Auch das auf diesem Album erschienene Lied “Sieg” ist auf Konz­erten ein Klas­sik­er. In der ursprünglichen Ver­sion heißt es: “Kam­er­ad, auf dass der Sieg mit uns sei, ein kräftiges Sieg”. Bei ihrem Auftritt in Unter­wass­er (Schweiz) im Okto­ber 2016 vol­len­dete das Pub­likum die Textzeile mit dem Aus­ruf “Heil!” Besuch­er witzel­ten später, das anwe­sende Pub­likum sei wohl nicht textsich­er gewe­sen, da der Song eigentlich anders laute. Tat­säch­lich brachte die Band eine zweite Ver­sion des Liedes her­aus, in der Hafe­mann “Kam­er­ad, auf dass der Sieg mit uns sei, wir bleiben dabei, stolz und frei” singt. Damit umging man eine strafrechtliche Ver­fol­gung. Auf kon­spir­a­tiv­en Konz­erten bieten “Con­fi­dent of Vic­to­ry” jedoch die Orginal­fas­sung dar.
Im Jahr 2012 erschien das bis­lang let­zte Album “A Nev­erend­ing Fight” und die Sin­gle “Eisen­schmiede”, bei­de bei “OPOS Records”. Ein Jahr später wurde die 2006 erschienene CD “The Unfeel­ing” indiziert. Eine Neuau­flage erschien 2016 beim Nazi-Musik­la­bel “Gjal­larhorn Klangschmiede”, das schon die ursprüngliche Ver­sion pro­duziert hat­te. Daneben steuerten “Con­fi­dent of Vic­to­ry” in den Jahren 2008 und 2013 Lieder zu den “Schul­hof-CDs” der NPD bei.
Die Gitarre bei “CoV” spielt seit eini­gen Jahren Mario Rudolf. Der 31-Jährige kommt ursprünglich aus der Gemeinde Gute­born (Bran­den­burg), wohnt aber mit­tler­weile in Dres­den. Rudolf spielt auch bei anderen Naz­ibands mit und ist als Solo­pro­jekt “Stereo­typ” aktiv.
Schlagzeuger von “Con­fi­dent of Vic­to­ry” war lange Zeit Tobias Schütze, der eben­so wie Mario Rudolf aus Süd­bran­den­burg stammt und mit­tler­weile in der Säch­sis­chen Schweiz wohnt. Schütze spielt weit­er­hin in der NS-Hard­core-Band “Hope for the Weak” sowie in der Nazipunk-Kapelle “Pro Patria”.
Seit 2017 sitzt nun der Zwick­auer Neon­azi Chris­t­ian Sobeck bei “Con­fi­dent of Vic­to­ry” am Schlagzeug. Der 1986 geborene Sobeck wohnt im Raum Zwick­au, kommt aber ursprünglich aus dem Erzge­birge, wo er in den Naz­ibands “Kon­fronta­tion” und “White Resis­tance” aktiv ist. Daneben veröf­fentlichte Chris­t­ian Sobeck mehrere CDs unter den Namen “Pro­jekt X” und “Para­noid”. Sie erschienen über­wiegend bei den Labels “PC Records” und “OPOS Records” und sind u.a. mit Fotos von Hitler­jun­gen bebildert.
Ein unvoll­ständi­ger Abriss des Konz­ert­geschehens, an dem die oben genan­nten Musik­er mitwirkten:
  • 6. Dezem­ber 1996 Auftritt von “Sturm & Drang” in Sach­sen, u.a. mit “Frontalkraft” (Cot­tbus) und “Legion of St. George” (Eng­land)
  • 22. Jan­u­ar 2000 Auftritt von “Sturm & Drang” in Dres­den, u.a. mit “Toten­burg” (Gera) und “Might of Rage” (Chem­nitz)
    7. Sep­tem­ber 2002 Auftritt von “Sturm & Drang” im “Deutsche Stimme”-Verlag der NPD in Riesa, zusam­men mit “Selb­st­steller” (Riesa), “Sleip­nir” (Nor­drhein-West­falen) und “Spreegeschwad­er” (Berlin)
    27. Novem­ber 2004 Auftritt von “Con­fi­dent of Vic­to­ry” in Bay­ern, zusam­men mit “Absurd”
    1./2. Okto­ber 2005 Auftritt von “Con­fi­dent of Vic­to­ry” beim “Ham­mer­fest” des inter­na­tionalen Nazi-Net­zw­erks “Ham­mer­skins” in den USA
    14. Juli 2012 Auftritt von “Con­fi­dent of Vic­to­ry” beim “Vene­to Fronte Skinheads”-Sommerfest in Ital­ien, u.a. mit “Sleip­nir”
    27. Juli 2013 Open-Air mit “Con­fi­dent of Vic­to­ry”, “Frontalkraft”, “Hope for the Weak” und “Time­bomb” auf dem Gelände von Klaus Mann in Finow­furt (Bran­den­burg), ver­anstal­tet von “Märkische Skinheads”
    13. Dezem­ber 2014 Konz­ert “White X‑Mas” in Frankre­ich mit “Blutzeu­gen”, “Con­fi­dent of Vic­to­ry”, “Gestapo”, “Helle und die RACk­er”, “Kraftschlag”, “Sniper” und “Überzeu­gungstäter”, organ­isiert vom “Chap­ter West­wall” der “Ham­mer­skins”
  • Mehr dazu:
    Nazistruk­turen und Aktiv­itäten im Erzge­birge, Autonomen Antifa West­erzge­birge, 2008
    Mel­dung “Ham­mer­skins inter­na­tion­al”, Autonome Antifa Freiburg, 2014

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    Exzess – umtriebige Neonazis aus einem rockerähnlichen Milieu

    “Exzess”: Tobias Vogt, Patrick Alf, Daniel Köhring
    “Exzess”: Tobias Vogt, Patrick Alf, Daniel Köhring

    2010 in Straus­berg bei Berlin ins Leben gerufen, ist “Exzess” aus der Recht­srock-Szene heute nicht mehr wegzu­denken. Dies mag nicht nur an ihren rel­a­tiv pro­fes­sionellen Musikpro­duk­tio­nen liegen, son­dern vor allem an ihrer Verbindung zu Neonazi-“Bruderschaften” wie den Berlin­er “Van­dalen”, der “H8” aus Thürin­gen und Bran­den­burg sowie deren Nach­fol­ger “Turonen/Garde 20”.
    Sänger und Bassist von “Exzess” ist Tobias Vogt, der in Straus­berg das ban­deigene Label “Exzess-Records” und die Autow­erk­statt “Caro­fol” betreibt und in sein­er Freizeit Kampf­s­port macht. Patrick Alf, Schlagzeuger bei “Exzess”, kan­di­dierte bei den Kom­mu­nal­wahlen 2008 für die recht­en Partei “Deutsche Volk­sunion” (DVU).
    An der Gitarre ste­ht Daniel Köhring aus Fred­er­s­dorf-Vogels­dorf. Er ist Mit­glied des Bran­den­burg­er Ablegers der 2006 in Thürin­gen gegrün­de­ten “Brud­er­schaft” “H8”. Ähn­lich wie das in Deutsch­land ver­botene “Blood & Honour”-Netzwerk und die “Ham­mer­skins” tut sich die “H8” durch die Organ­i­sa­tion von Nazikonz­erten und die Ver­mark­tung rechter Bands her­vor. Die elitäre und mar­tialis­che Selb­st­darstel­lung dieser “Brud­er­schaften” übte in den ver­gan­genen Jahren eine hohe Anziehungskraft inner­halb der Neon­azi-Szene aus. Dadurch gewann man auch im Recht­srock-Geschäft an Bedeu­tung – und Musik­er, Pro­duzen­ten und Händler als Mitglieder.
    Die 2015 gegrün­dete “Brud­er­schaft Turonen/Garde 20” gilt als Nach­fol­ger der “H8”. Ihr führen­der Kopf ist der Neon­azi Stef­fen Richter aus Saalfeld (Thürin­gen), der bere­its Mit­glied der “H8” war. Die “Tur­o­nen” waren maßge­blich an der Organ­i­sa­tion des von rund 5000 Neon­azis besucht­en “Rock­to­ber­fest” im Okto­ber 2016 in der Gemeinde Unter­wass­er (Schweiz) beteiligt. Sie ini­ti­ierten auch die Konz­ertrei­he “Rock gegen Über­frem­dung” in Thürin­gen, deren zweite Auflage im Juli 2017 in The­mar (Thürin­gen) rund 6000 Neon­azis aus ganz Europa anzog. Während “Exzess” beim “Rock­to­ber­fest” auf der Bühne standen, war Gitar­rist Daniel Köhring beim “Rock gegen Über­frem­dung 2” an der Ord­ner­struk­tur und dem Auf­bau der Infra­struk­tur beteiligt – neben Mit­gliedern der “Brud­er­schaften” “Barn­imer Fre­und­schaft”, “Ham­mer­skins” und “Van­dalen”.
    Tobias Vogt stand in The­mar während­dessen als Bassist der Berlin­er Neon­azi-Band “Die Lunikoff Ver­schwörung” auf der Bühne. “Die Lunikoff Ver­schwörung” besitzt in der Szene Kult­sta­tus, was vor­rangig an ihrem Sänger Michael “Lunikoff” Regen­er liegen dürfte. Regen­er gilt als Kopf der Berlin­er “Brud­er­schaft” “Van­dalen – Ari­oger­man­is­che Kampfge­mein­schaft”. Seine Band ist das Fol­ge­pro­jekt der als krim­inelle Vere­ini­gung ver­bote­nen Band “Landser”. Regen­ers ange­blich in Haft entwick­elte Klei­dungs­marke “Her­manns­land” ist an den “Her­manns­land-Ver­sand” ange­bun­den, über den CDs und Mer­chan­dise von “Die Lunikoff Ver­schwörung” ver­trieben wer­den. Als Betreiber des Ver­sands fungiert der Leipziger Neon­azi und Hooli­gan Nils Larisch.
    Ein unvoll­ständi­ger Abriss des Konz­ert­geschehens, an dem die oben genan­nten Musik­er mitwirkten:
  • 1. April 2005 Auftritt von “Die Lunikoff Ver­schwörung” in Pöß­neck (Thürin­gen). Er gilt als Abschied­skonz­ert der Band, bevor Sänger Michael Regen­er seine Haft­strafe antritt. Organ­isiert wird das Konz­ert von der NPD Thüringen.
    6. März 2010 Auftritt von “Die Lunikoff Ver­schwörung” in Budapest, u.a. mit “Stahlge­wit­ter”, organ­isiert von “NS Front”
    2. April 2011 Auftritt von “Exzess” in Riesa (Sach­sen), u.a. mit “Wiege des Schick­sals” (Anklam) und “Mar­ci & Kapelle” (alias “Täter­volk”, Berlin). Organ­isiert wurde das Konz­ert vom “Deutsche-Stimme”-Verlag der NPD.
    8. Novem­ber 2014 Auftritt von “Die Lunikoff Ver­schwörung” in Zobes (Sach­sen), u.a. mit “Nahkampf” (Bre­men), organ­isiert von Nils Lar­isch und der Partei “Die Rechte”
    27. Dezem­ber 2014 Auftritt von “Exzess” in Kirch­heim (Thürin­gen), u.a. mit “Täter­volk” (Berlin/Brandeburg) und “Treue­or­den” (Thürin­gen)
    4. Juni 2016 Auftritt von “Exzess” im “Thing­haus” in Greves­mühlen (Meck­len­burg-Vor­pom­mern), u.a. mit “Haus­man­nskost” (Cot­tbus)
    15. Okto­ber 2016 Auftritt von “Exzess” beim Nazikonz­ert “Rock­to­ber­fest” in Unter­wass­er (Schweiz), mit “Amok” (Schweiz), “Con­fi­dent of Vic­to­ry”, “Frontalkraft” (Cot­tbus), “Makss Dam­age” und “Stahlge­wit­ter”
    30. April 2017 Auftritt von “Die Lunikoff Ver­schwörung” in der Ukraine, u.a. mit “Sokyra Peruna” und “Moloth” (bei­de Ukraine)
    2. Dezem­ber 2017 Auftritt von “Exzess” in der Nähe von Hamm (Nor­drhein-West­falen), u.a. mit “Blitzkrieg” (Chem­nitz)
  • Mehr dazu:
    Das «Rock­to­ber­fest» in Unter­wass­er (SG) – 5000 Neon­azis feiern ungestört, antifa.ch, 2016
    150.000 € bei Recht­srock-Konz­ert in der Schweiz – Geld lan­det auf Kon­to der Thüringer Neon­azi-Szene, Thürin­gen Recht­saußen, 2016

    Links Steffen Richter aus Saalfeld bei einem Rudolf-Heß-Marsch (Foto flickr). Rechts: Nils Larisch und Michael Regener fordern “Freiheit” für den Holocaust-Leugner Horst Mahler.
    Links Stef­fen Richter aus Saalfeld bei einem Rudolf-Heß-Marsch (Foto flickr). Rechts: Nils Lar­isch und Michael Regen­er fordern “Frei­heit” für den Holo­caust-Leugn­er Horst Mahler.
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    Isoliert und trotzdem vernetzt – Rechtsrock im Landkreis Barnim (Brandenburg)

    Kai Hesselmann, Steffen Hesselmann, Ronny Eckbert, Christian Droemert
    Kai Hes­sel­mann, Stef­fen Hes­sel­mann, Ron­ny Eck­bert, Chris­t­ian Droemert

    “Sterni”, Jan-Michael Keller, Björn Reddemann, Klaus Mann
    “Sterni”, Jan-Michael Keller, Björn Red­de­mann, Klaus Mann

    Im Bran­den­burg­er Land­kreis Barn­im existiert seit über zehn Jahren eine kleine, aber aktive rechte Musik­szene. Das bekan­nteste Pro­jekt aus der Region ist die Band “Preußen­front” aus Bernau. Ihr Sänger Kai Hes­sel­mann gehörte bis Mitte der Zweitausender Jahre der “Deutschen Volk­sunion” (DVU) an und spielte mit sein­er Band auch auf Kun­dege­bun­gen und Som­mer­festen der Partei.
    Die Verbindung zwis­chen Recht­srock­szene und DVU ist in Bran­den­burg nichts Ungewöhn­lich­es. Auch Klaus Mann, der bis heute sein Gelände in Schorfhei­de bei Finow­furt für Konz­erte der recht­en Szene bere­it­stellt, war ein wichtiger Ansprech­part­ner der Partei, bis er vor knapp fünf Jahren den Lan­desvor­sitz der recht­en Kle­in­st­partei “Die Rechte” in Bran­den­burg übernahm.
    Am Bass stand bei “Preußen­front” Kai Hes­sel­manns Brud­er Stef­fen Hes­sel­mann, der lokalen Kam­er­ad­schaftsstruk­turen entstammt. “Preußen­front” galt als Lokalmata­dor, schaffte es – ver­mut­lich auf­grund ihrer öden, beliebig wirk­enden Recht­srock-Musik – jedoch nicht, auf den “großen Büh­nen” der Szene aufzutreten. Aus “Preußen­front” wurde später “Klänge des Blutes”, bis auch diese Band sich im Jahr 2015 auflöste. Höhep­unkt ihrer musikalis­chen “Kar­riere” war ein Beitrag auf ein­er Sol­i­dar­itäts-CD für den jährlich stat­tfind­en­den Nazi­auf­marsch “Tag der deutschen Zukun­ft” sowie ein Auftritt auf Siegfried Bor­chardts Geburt­stags­feier im Jahr 2013.
    Hes­sel­mann ver­suchte danach erneut sein Glück mit dem kurzweili­gen Pro­jekt “Rar­itäten”. Aktuell ist er bei der Naz­iband “Feuer Frei” mit von der Par­tie. Weit­ere Mit­glieder von “Feuer Frei” sind die langjährig aktiv­en Neon­azis Chris­t­ian “Hotte” Droe­mert, Ron­ny “Ecki” Eck­bert und “Sterni”. Der in Beeskow wohn­hafte Eck­bert war schon Mit­glied der NS-Black-Met­al-Band “Mogon” um Sänger Sil­vio Kautz. “Sterni” ist vor allem als Mit­glied der Neon­azi-Brud­er­schaft “Midgards Wächter” und als Gitar­rist der Berlin­er Naz­iband “Kahlschlag” bekan­nt. Bei dieser spielte bis zur Auflö­sung 2010 auch der im NPD-Kreisver­band Berlin-Licht­en­berg aktive Jan-Michael Keller, heute Bassist beim Recht­srock-Trio “Sacha Korn” aus Tel­tow bei Potsdam.
    Der Berlin­er Neon­azi Björn Red­de­mann aktivierte “Kahlschlag” im Jahr 2016 erneut. Wie in den Anfangs­jahren der Band ste­ht er an der Gitarre und übern­immt den Gesang. In Anbe­tra­cht ein­er sich immer weit­er pro­fes­sion­al­isieren­den Recht­srock­szene kann man jedoch guter Dinge sein, dass “Kahlschlag” abge­se­hen von qual­i­ta­tiv min­der­w­er­ti­gen Prober­aumvideos in den näch­sten Jahren kaum in Erschei­n­ung treten wird. Auch “Feuer Frei” trat bish­er nur im kleineren Kreis auf, oft im Umfeld von Neon­azi-Brud­er­schaften wie der “AO Straus­berg” oder der “Brigade 8”.
    Ein unvoll­ständi­ger Abriss des Konz­ert­geschehens, an dem die oben genan­nten Musik­er mitwirkten:
  • — 18. Sep­tem­ber 2010 Auftritt von “Kahlschlag” in Berlin-Schönewei­de auf ein­er Kundge­bung der NPD, zusam­men u.a. mit “Exzess” (Straus­berg)
  • - 2. Okto­ber 2010 Auftritt von “Preußen­front” auf dem “Preußen­tag” der NPD in Bran­den­burg, zusam­men u.a. mit “Preußen­stolz” (Pots­dam) – mehr “Preußen” geht nun wirk­lich nicht
  • - 3. Sep­tem­ber 2011 Auftritt von “Mogon” in Rothen­burg-Geheege, u.a. mit den NSBM-Bands “Nordglanz” (Frank­furt am Main) und “Per­mafrost” (Sach­sen-Anhalt)
  • - 16. Novem­ber 2013 Auftritt von “Klänge des Blutes” im “Rössle” in Rhein­mün­ster-Söllin­gen (Baden-Würtem­berg) anlässlich des 60. Geburt­stags des Dort­munder Neon­azis Siegfried Borchert alias “SS-Sig­gi”, zusam­men mit den Naz­ibands “Die Lunikoff Ver­schwörung” (Berlin), “Sach­so­nia” (Raum Dres­den) und anderen
  • - 17. Juni 2017 Auftritt von “Feuer Frei” in den Räum­lichkeit­en der Neon­azi-Brud­er­schaft “Brigade 8” in Weißwass­er (Sach­sen)
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    (Anti-)Rassismus Bildung & Kultur

    Geteilte Geschichte?! – Anregungen aus postkolonialer Perspektive

    Die Geschichte des deutschen Kolo­nial­is­mus in Afri­ka wurde über viele Jahrzehnte hin­weg ignori­ert, ver­drängt und ver­schwiegen. Heute fordern die Nach­fahren der Kolonisierten zunehmend Gehör für ihre eige­nen Per­spek­tiv­en und den kri­tis­chen Dia­log über die Auswirkun­gen des Kolo­nial­is­mus ein. Am Beispiel der Debat­ten um Straßen­na­men, um das Hum­boldt­fo­rum in Berlin, um ger­aubte rit­uelle Objek­te und men­schliche Gebeine z.B. aus Tansa­nia und Namib­ia wird deut­lich, wie nah uns die „alten Geschicht­en“ sind. Her­zliche Ein­ladung zum Nach- und Vordenken!
    Barn­im Kam­pagne „Light me Amadeu“
    Evan­ge­lis­che Jugen­dar­beit Barnim
    Sam­stag, 18. Nov., 19 Uhr
    Mar­tin-Luther-Saal, Kirch­straße 7, Eberswalde

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    Antifaschismus

    Rechtsrockkonzert in Cottbus

    Am Sam­stag den 21.10.17 kam es im Merz­dor­fer Weg 32 in Cot­tbus, dem inof­fiziellen Haup­tquarti­er der Cot­tbusser Hooli­gan-Grup­pierung „Colec­ti­vo Bian­co Rosso“ zu einem Recht­srock­konz­ert anlässlich ihres 15. Jubiläums. Ein Auftritt zweier Mit­glieder der Recht­srock­band „Frontalkraft“ lock­te über hun­dert Per­so­n­en aus dem gesamten Bundesgebiet.
    Bish­er von der Cot­tbuser Öffentlichkeit weit­ge­hend unbe­merkt, organ­isierte die Ultra-Grup­pierung „Col­lec­ti­vo Bian­co Rosso“ (CBR) zum 15. Jahrestag ihrer Grün­dung ein Konz­ert in ihrem Stamm­sitz; mit dabei: Gitar­rist und Sänger von „Frontalkraft“. Wie aus dem Umfeld von CBR mit­geteilt wurde, kamen etwa 150 „Fre­unde“ der Ultra-Grup­pierung nach Merz­dorf – unter anderem aus Stuttgart und Nürnberg.
    Frontalkraft ist die älteste noch aktive Neon­azi-Band und hat auch inter­na­tion­al einen hohen Bekan­ntheits­grad erre­icht. So trat die Band auch bei „Rock gegen Über­frem­dung“ im thüringis­chen The­mar im Juli 2017 auf, dem bis heute größten Recht­sex­tremenkonz­ert der Nachkriegs­geschichte. Ihre Texte enthal­ten unver­hüllte nation­al­sozial­is­tis­ches Gedankengut wie z.B. in fol­gen­den Zeilen: „Dein Glied der Ahnen­kette, weißt Du, wann sie begann? Sei Hitler stets gehor­sam, und Du hast recht getan! Sei Hitler stets gehor­sam, und Du hast recht getan!“ (Frontalkraft: Goden-Hymne)
    Seit ihrer Grün­dung im Jahr 2002 fällt CBR immer wieder mit anti­semi­tis­chen, ras­sis­tis­chen, neon­azis­tis­chen und sex­is­tis­chen Fangesän­gen, Videos und Stick­er­ak­tio­nen auf. Dass sie nun ihr fün­fzehn­jähriges Beste­hen auf diese Weise unbe­hel­ligt und unbe­merkt von der Cot­tbuser Öffentlichkeit feiern kon­nten, sollte aufhorchen lassen.
    „Cot­tbus schaut hin“ ist eine Gruppe von Men­schen, welche sich für ein gewalt­freies und tol­er­antes Cot­tbus ein­set­zen. Wir haben es uns als Ini­tia­tive zur Auf­gabe gemacht, frem­den­feindliche und rechts motivierte Gewalt­tat­en in und um Cot­tbus zu doku­men­tieren und die poli­tis­chen Entschei­dungsträger zum Han­deln zu bewe­gen sowie die Cot­tbuserin­nen und Cot­tbuser zu sensibilisieren.

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    Antifaschismus

    Zur Novemberkonferenz der JU FFO

    Die Junge Union ver­anstal­tet heute in Frank­furt ihre soge­nan­nte Novem­berkon­ferenz zum The­ma Link­sex­trem­is­mus. Der Begriff und seine Ver­wen­dung sind wegen der ihn beglei­t­en­den poli­tis­chen Imp­lika­tio­nen schwierig und umstrit­ten. Er hat keine exak­te Def­i­n­i­tion und ist weit­ge­hend Ausle­gungssache. Wer gesellschaftliche Missstände oder das Han­deln der Regierung kri­tisiert, kann als link­sex­trem eingestuft und aus­ge­gren­zt wer­den. Kri­tis­ches Denken und emanzi­pa­torische The­o­rien dro­hen dadurch delegimiert zu wer­den. Die poli­tis­che Funk­tion des Extrem­is­mus­be­griffes ist die Aufrechter­hal­tung der beste­hen­den gesellschaftlichen Ver­hält­nisse. Ihre Vertreter nehmen die Gesellschaft als gegeben und gut an, die mit Hil­fe des Begriffes kon­stru­ierte Mitte scheint ihnen moralisch und ethisch per Def­i­n­i­tion über jeden Zweifel erhaben zu sein. Dass eine solche, die beste­hen­den Ver­hält­nisse unkri­tisch abnick­ende The­o­rie unweiger­lich mit der Wirk­lichkeit in Kon­flikt gerät, ist wenig ver­wun­der­lich. Unter­suchun­gen wie etwa die seit 2002 laufende Studie “Recht­sex­trem­is­mus der Mitte“ von Deck­er, Kiess und Bräh­ler zeigen deut­lich, wie weit ver­bre­it­et zum Beispiel recht­sradikales, ras­sis­tis­ches und völkisches Denken in Deutsch­land ist. Solche Ein­stel­lun­gen als Rand­phänomene zu beschreiben, geht an der gesellschaftlichen Real­ität vor­bei. Das Erstarken von Pegi­da oder AFD macht deut­lich, dass diese Ein­stel­lun­gen zunehmend auch eine Entsprechung in radikalen poli­tis­chen Organ­i­sa­tio­nen find­en. Dafür sind auch die großen poli­tis­chen Parteien der Mitte ver­ant­wortlich: etwa durch eine ungerechte Sozialpoli­tik via Hartz 4 Refor­men, drastis­che Ein­schränkun­gen des Asyl­rechts und eine man­gel­hafte Aufk­lärungs­bere­itschaft nach den Mor­den der recht­en Ter­ror­gruppe NSU.
    Durch die Ver­wen­dung des Begriffs Extrem­is­mus wer­den rechte und linke The­o­rie und Prax­is weit­ge­hend gle­ichge­set­zt, wobei offen­sichtliche Unter­schiede aus­ge­blendet und ver­leugnet wer­den, um daraus poli­tisch Kap­i­tal zu schla­gen. Während linke Bewe­gun­gen uni­ver­sal­is­tisch sind und die Befreiun­gen aller Men­schen von Zwang, Unrecht und Aus­beu­tung zum Ziel haben, set­zen rechte auf Abgren­zung und eine Poli­tik des Unter­schieds. Für gesellschaftliche Ver­w­er­fun­gen wer­den von linken Organ­i­sa­tio­nen struk­turelle Ursachen wie ein unsol­i­darisches und ungerecht­es Wirtschaftssys­tem, Unter­drück­ungsver­hält­nisse wie Ras­sis­mus und Sex­is­mus ver­ant­wortlich gemacht. Rechte Bewe­gun­gen präsen­tieren gern Sün­den­böcke: Wahlweise sind Aus­län­der, Juden oder „die Poli­tik­er“ schuld. Wer solche grundle­gen­den Unter­schiede in den Poli­tikan­sätzen und der The­o­rie von links und rechts leugnet, spielt, bewusst oder unbe­wusst, dem Auf­stieg der radikalen Recht­en in Deutsch­land und Europa in die Karten und stellt sich in die Tra­di­tion antikom­mu­nis­tis­ch­er Agi­ta­tion. Diese diente his­torisch zur Aus­gren­zung poli­tis­ch­er Bewe­gun­gen, die den Kap­i­tal­is­mus als ungerecht begrif­f­en und ein sol­i­darisches Wirtschaftssys­tem und eine auf Sol­i­dar­ität basierende Gesellschaft anstrebten. Der Antikom­mu­nis­mus war wesentlich­er Bestandteil der faschis­tis­chen Bewe­gun­gen etwa in Deutsch­land, Ital­ien und Spanien. Oft­mals war er anti­semi­tisch geprägt, weil hin­ter der kom­mu­nis­tis­chen Bewe­gung ange­blich eine jüdis­che Ver­schwörung steck­te. Auch heute hat er die Funk­tion, gesellschaftliche Bewe­gun­gen zu diskred­i­tieren, die Kri­tik am beste­hen­den wirtschaftlichen und poli­tis­chen Sys­tem äußern. Bei der derzeit­i­gen Lage der Welt, die von wirtschaftlichen, sozialen und ökol­o­gis­chen Krisen gekennze­ich­net ist, sind grund­sät­zliche Kri­tik und das Nach­denken über gesellschaftliche Alter­na­tiv­en allerd­ings drin­gend erforder­lich. Wer sich einem solchen notwendi­gen Dia­log durch die Aus­gren­zung als link­sex­trem­istisch ver­leumd­neter Ansicht­en ver­schließt, wird nur die Option haben sich weit­er in der Affir­ma­tion des Beste­hen­den zu üben und die Augen vor den drän­gen­den Fra­gen der Gegen­wart zu verschließen.

    Ich glaube, ich bin vor dem Ver­dacht geschützt, ein Vorkämpfer des Kom­mu­nis­mus zu sein. Trotz­dem kann ich nicht umhin, in dem Schreck­en der bürg­er­lichen Welt vor dem Kom­mu­nis­mus, diesem Schreck­en, von dem der Faschis­mus so lange gelebt hat, etwas Aber­gläu­bis­ches und Kindis­ches zu sehen, die Grund­torheit unser­er Epoche. Der Kom­mu­nis­mus ist als Vision viel älter als der Marx­is­mus und enthält auch wieder Ele­mente, die erst ein­er Zukun­ftswelt ange­hören. […] Der Zukun­ft aber gehört er insofern an, als die Welt die nach uns kommt, in der unsere Kinder und Enkel leben wer­den, und die langsam ihre Umrisse zu enthüllen begin­nt, schw­er­lich ohne kom­mu­nis­tis­che Züge vorzustellen ist, das heißt, ohne die Grun­didee des gemein­samen Besitz- und Genußrechts an den Gütern der Erde, ohne fortschre­i­t­ende Eineb­nung der Klasse­nun­ter­schiede, ohne des Recht auf Arbeit und die Pflicht zur Arbeit für alle.“ 

    Quelle:
    Thomas Mann, Eine Mate­ri­al­samm­lung für Festver­anstal­tun­gen zum 80. Geburt­stag des Dichters, Kul­tur­bund zur demokratis­chen Erneuerung Deutsch­lands, Berlin, 1955, S.103. Aus: DER ANTIBOLSCHEWISMUSDIE GRUNDTORHEIT UNSERER EPOCHE. (1946)
    Wie auch du zum Linksextremisten/ Link­sex­trem­istin wer­den kannst (Quelle: www.verfassungsschutz.de):
    — du hast einen Hang zur Gerechtigkeit
    — du willst die Umwelt schützen
    — du meinst nicht, dass die Reichen immer reich­er und die Armen noch ärmer wer­den sollten
    — du bist gegen Aus­beu­tung und Ungleichheit
    — du glaub­st, dass Sex­is­mus und Homo­pho­bie ungerecht sind
    — du engagierst dich gegen Nazis
    — du engagierst dich im Tierschutz
    Danke für dein Inter­esse sagt der Rotkehlchen e.V. Bran­den­burg /AG für kri­tis­ches Denken und linksextrem-is-Muss. 

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    Geschichte & Gedenken

    Q — Gegen Luther, Papst und Fürsten — Alles gehört Allen!

    In der Repub­lik wird dieses Jahr “500 Jahre Luther” gefeiert. Allerd­ings find­en sich Luthers Fun­da­men­tal­is­mus und die Bru­tal­ität der Luther­schen Äußerun­gen, sein Juden- und Frauen­hass und seine wahn­hafte Apoka­lyp­tik nicht so recht im Mar­ket­ingkonzept von Weltof­fen­heit, Tol­er­anz und Fried­fer­tigkeit wieder, welch­es zu diesem his­torischen Ereig­nis ermit­telt wer­den soll.
    Aus diesem Grund haben wir zum 31. Okto­ber, der dieses Jahr zum bun­desweit­en Feiertag zu Ehren Luthers gemacht wurde, mit Denis Mos­chi­to, Ruth Marie Kröger, Michael Kelle und Jörg Pohl ein ein hochkarätiges Schaus­piel­erensem­ble nach Pots­dam in den Spar­ta­cus ein­ge­laden. Sie zeigen die szenis­che Lesung “Q”, die uns die Zeit des Renais­sance-Human­is­mus und der Ref­or­ma­tion aus ein­er – beson­ders im „Luther­jahr“ – ungewöhn­lichen Per­spek­tive erleben lässt.
    Insze­niert wurde das Stück von Thomas Eber­mann und Berthold Brun­ner. Wer die let­zten Stücke von Thomas Eber­mann im Spar­ta­cus erleben durfte, “Der Fir­men­hym­nen­han­del” und “Der Eindi­men­sion­ale Men­sch”, wird wis­sen, dass er es vortr­e­f­flich ver­ste­ht einen Stoff zu insze­nieren, welch­er die Fin­ger in die Wun­der der Gegen­wart legt.
    1517 – 1555: Fast vierzig Jahre ist er, der so oft seinen Namen zu wech­seln gezwun­gen ist, dabei. Keine fromme oder unfromme Ket­zerei lässt er aus. Keinen Auf­s­tand gegen die klerikale und fürstliche Macht ver­passt er. Als Ver­trauter Thomas Müntzers wird dessen Cre­do — «alles gehört allen» — auch zu seinem. Die Nieder­lage im Bauernkrieg (1525) lässt ihn als einen der weni­gen Über­leben­den zurück. Bei den Wiedertäufern trägt er die Ver­ant­wor­tung zur Vertei­di­gung der Stadt Mün­ster, aus der das neue Jerusalem wer­den soll. Er feiert mit, bei den aus­ge­lasse­nen Fes­ten der Siege; er wird Zeuge der Ver­wand­lung rev­o­lu­tionär­er Ambi­tio­nen in religiösen Wahn, beim Umschlag von Befreiung in Ter­ror. Er wan­dert durch das «Europa der gescheit­erten Auf­stände», durch ver­lorene Schlacht­en und Nieder­la­gen, die Verzwei­flung erzeu­gen und Res­ig­na­tion nahelegen.
    Wo immer er involviert ist, ist auch ein Zweit­er zuge­gen. Unerkan­nt und zunächst nur als eine vage Ahnung. Der Spi­on der Kurie und Agent der Inqui­si­tion, der seine Briefe mit «Q» unterze­ich­net, der dem Kar­di­nal (und späterem Papst) Gian­petro Carafa nicht nur über die pap­st­feindlichen Machen­schaften berichtet, son­dern auch ein­wirkt, vielle­icht sog­ar anwe­send ist, vielle­icht sog­ar alle Rebel­lion ins Unglück lenkt? Diesem Phan­tom zu begeg­nen, von Angesicht zu Angesicht, um die Opfer zu rächen, wird zur fix­en Idee des Aufrührers …
    Kri­mi und High Noon am Ende des Mittelalters!
    Bear­beit­et von Thomas Eber­mann und Berthold Brunner.
    Ensem­ble: u.a. Denis Mos­chi­to, Ruth Marie Kröger, Michael Kelle,Jörg Pohl
    Das Werk des linken Kollek­tivs Luther Blis­sett, das sich heute Wu Ming nen­nt, war in Ital­ien «die lit­er­arische Sen­sa­tion der Sai­son» (Süd­deutsche Zeitung). Es ver­mit­tle «eine Ahnung vom epochalen Dra­ma jen­er Zeit» (FAZ). Das Anliegen der Autoren ist, «eine Art von Gegengeschichte zu erzählen, eine sub­ver­sive Prax­is des Geschicht­en­erzäh­lens zu vol­lziehen.» (Literaturkritik.de)
    Der in achtzehn Sprachen über­set­zte Roman ist von Assozi­a­tion A wieder aufgelegt worden.
    Ein Beitrag der Rosa-Lux­em­burg-Stiftung zu 500 Jahre Ref­or­ma­tion. Die Auf­führung im Spar­ta­cus wird zusät­zlich unter­stützt vom AStA der Uni Potsdam.
    Einen kurzen Ein­blick und einige Hin­ter­grund­in­fos zu dem Stück direkt durch Schaus­piel­er und Regis­seur bekom­men Sie hier: https://youtu.be/VLHW9Idb8hI
    Fotos der Auf­führung die gerne benutzt wer­den dürfen:
    https://www.flickr.com/photos/rosalux/34849100712/in/album-72157681590596592
    Ort: Spar­ta­cus Pots­dam / frei­Land Pots­dam / Friedrich-Engels-Straße 22,
    14473 Potsdam
    Ter­min: 31.10.2017 || 19:30 Türen / 20:30 Uhr Beginn
    Ein­tritt: VVK 7,70 € (ermäßigt) / 11,- € || Abend­kasse: 8,-€ (ermäßigt) /
    13,- €
    VVK unter: https://www.tixforgigs.com/site/Pages/Shop/ShowEvent.aspx?ID=22243

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    Sonstiges

    Richterin Ahle: „Dann werden wir das nächste mal auch fertig“

    Der Prozess um die Block­ade eines Urantrans­portes gegen eine Klet­ter­ak­tivistin vor dem Amts­gericht Pots­dam wird am am 16. Okto­ber um 12:30 Uhr in Saal 21 fort­ge­set­zt. Es wird mit dem Urteil an diesem Tag gerech­net, sol­i­darische Unter­stützung ist Willkommen!
    Der 3. Prozesstag lief am 26.9.  bis ca. 16 Uhr.  Es wur­den durch die Vertei­di­gung zahlre­iche Beweisanträge gestellt, die sowohl den Ablauf der Aktion als auch ihre Umstände und Hin­ter­gründe (Gefahren von Atom­trans­porten, Erkrankung von Arbeit­ern in der Anlage Nar­bonne Malvési, , etc.) betrafen.  Die Rich­terin ord­nete nach den ersten Anträ­gen das „Selb­stle­sev­er­fahren“ an. Die Begrün­dung der Anträge wurde nicht mehr ver­lesen. Damit die Ver­hand­lung schneller voran kommt. Sie verkün­dete eine Pause von 30 Minuten um… die über 70 Seit­en Anträge zu lesen und zu beschei­den. Über 2000 Worte pro Minute hätte sie lesen müssen. Nach ein­er Stunde verkün­dete sie dann einen Teil der Beschlüsse. Ein weit­er­er wird am 16. Okto­ber verkün­det. Der über­wiegende Teil der Beweisanträge wurde pauschal abgelehnt, als zur Erforschung der Wahrheit nicht erforder­lich. Ob die Rich­terin die Anträge wirk­lich gele­sen hat, darf bezweifelt wer­den… sie hat ca. 15 Anträge inner­halb ein­er Stunde gele­sen (?) und beschieden.
    Rich­terin Ahle war zu Beginn der Ver­hand­lung – für ihre Ver­hält­nisse –  einiger­maßen entspan­nt, aber gegen Ende nicht mehr. 
    Sie wirk­te unkonzen­tri­ert und gen­ervt. Ins­beson­dere als sie merk­te, dass sie wegen diesem Prozess mal wieder erst spät Feier­abend machen kann, wenn alle Kol­le­gen längst fer­tig sind und die Putzkolonne anrückt. Sie ließ mal wieder ihre Frust auf die Betrof­fene ab. Obwohl aus­gerech­net die Betrof­fene den größeren Aufwand mit 4‑stündiger Anreise (und 4 ‑stündi­ger Abreise) nach Pots­dam hat – und es sich um ein Ord­nungswidrigkeitsver­fahren han­delt. Rich­terin Ahle darf und kann jed­erzeit ein­stellen (Oppor­tu­nität­sprinzip). Das will sie partout nicht machen, ihr Urteil ste­ht schon fest.
    Mit Bemerkun­gen à la „Wer hat die Anträge gestellt?“ und „Dann wer­den wir das näch­ste mal auch fer­tig“ set­zte sie die Betrof­fene unter Druck.
    Das Gericht muss der mit­tel­losen Betrof­fe­nen eine Fahrkarte zur Ver­fü­gung stellen. Die aus­gestellte Fahrkarte für die Rück­fahrt am Dien­stag war jedoch für eine Verbindung gültig, die eine Abfahrt vor 16 Uhr erforder­lich gemacht hätte. Darauf ange­sprochen, schob Rich­terin Ahle die „Schuld“ auf die Betrof­fene, die mit ihren Anträ­gen den Prozess in die Länge ziehen würde: „Wer hat die ganzen Anträge gestellt?“ sagte sie. Für Rich­terin Ahle sind Angeklagten oder Betrof­fe­nen, die zur Vertei­di­gung ihrer Recht­spo­si­tion die Mit­tel der Straf­prozes­sor­d­nung anwen­den, wie das Recht Beweisanträge zu stellen, lästig. Das ver­hin­dert ein schnelles aburteilen. Abhil­fe schaffte Rich­terin Ahle nicht, das sei nicht möglich, die Zahlstelle des Gericht­es habe schon zu. Sie forderte somit die Betrof­fene dazu auf, mit ein­er ungülti­gen Fahrkarte die Rück­reise anzutreten!
    Als sie den Fort­set­zung­ster­min fes­tlegte, zeigte sie sich sehr gereizt und erk­lärte, beim näch­sten Ter­min fer­tig wer­den zu wollen. Worauf die Betrof­fene erk­lärte, das es möglicher­weise auch so sein werde, sie aber nicht auf ihre prozes­sualen Rechte verzicht­en werde, sie werde sich das Unter-druck-set­zen durch Rich­terin Ahle auch nicht gefall­en lassen.
    Fort­set­zung am 16. Oktober!

    Weitere Informationen:

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    Antifaschismus

    Werder: Konzert gegen Rassismus

    KdR_werderRas­sis­mus und Diskri­m­inierung sind keine Grund­lage für eine offene und sol­i­darische Gesellschaft. Deshalb set­zen wir in Werder am 30.10.2017 mit dem Konz­ert gegen Ras­sis­mus ein Zeichen gegen recht­es und intol­er­antes Gedankengut.
    Eine Vielfalt von Bands und Musik­grup­pen aus der Region zeigen, dass Gemein­schaft in der Vielfalt nicht nur möglich, son­dern lebenswert ist. Dabei wer­den sie unter­stützt von der evan­ge­lis­chen Heilig-Geist-Kirchenge­meinde Werder und der Freien Wal­dorf­schule Werder. Unter anderem mit dabei: Lux­u­ria, Blues Groseros und The Hoo sowie der Kinder­chor der Carl von Ossi­et­zky Ober­schule und die Cajon­gruppe der Wal­dorf­schule. Als Gäste wer­den darüber hin­aus Aktive der
    Anti­ras­sis­musar­beit und migrantisch-dias­porische Akteure aus Bran­den­burg erwartet. Auch ein kuli­nar­isches Begleit­pro­gramm wird geboten.
    Das Konz­ert gegen Ras­sis­mus und Diskri­m­inierung find­et statt am 30. Okto­ber 2017 von 15.00 bis 22.00 Uhr vor der Heilig-Geist-Kirche Werder. Ein­lass ist ab 14.00 Uhr. Der Ein­tritt ist frei, um eine Spende für die Unkosten wird gebeten. Bei Regen find­et das Konz­ert in der Kirche statt.
    Wir freuen uns auf dein/Ihr Kommen!

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